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36 Jahre für nichts?

W
Hallo Viva-la-vie!

Den Schlüssel zu diesem Dilemma hast Du ja bereits selber genannt: Dein Mann weiß, welche Knöpfe er bei Dir drücken muß, damit Du so funktionierst, wie es ihm gefällt.
Das scheint über lange Jahre ja auch gut geklappt zu haben.
Worum es also geht, ist, daß Du es schaffst, sozusagen die Kontakte dieser Knöpfe zu kappen. Dann kann er drücken, wie er will - es läutet und leuchtet nichts mehr.
Der Vorteil, den Du hast, ist, daß er ganz auf diese Knöpfe eingespielt ist (also sonst nichts in seinem Programm hat). Und sobald diese nicht mehr funktionieren (so Du das schaffst), ist er ratlos und kann Dich nicht mehr weiter manipulieren und lenken nach seinen Wünschen und Vorstellungen.
Falls es Dir nicht selber gelingt, diese selbstschädigenden Mechanismen abzustellen, solltest Du vielleicht auch eine therapeutische Hilfe in Erwägung ziehen. Vor allem solltest Du mehr Selbstwertgefühl und Selbstbehauptungswillen entwickeln. Und das kann durchaus auch nach 36 Jahren Indoktrination und Gängelung gelingen, wenn man wirklich entschlossen ist.

11.02.2017 00:16 • x 2 #16


V
Ihr habt recht, ich war eigentlich immer allein -- viel ändert sich daher wohl nicht, außer das ein ständig nörgelnder Ehemann weg ist Habe immer nur funktioniert und mich verbogen um es allen recht zu machen. Meinen Eltern -- meinem .......Ex. Da mein Ex ja fast jedes Wochenende weg war-ist hatte ich viel Zeit über normale Beziehungen nachzudenken. Ich beobachte wie befreundete Ehepaare miteinander umgehen und habe festgestellt dass mein Eheleben nichts normales an sich hat. Egal wie ich es drehte .. ich zog immer die A.......karte.
Aber es heißt ja nicht umsonst ---- Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung?
Ich hoffe und wünsche mir --- ich werde .. auf dem Weg weitergehe den ich eingeschlagen habe, auch wenn mir ab und zu nur zum heulen zu mute ist. Dann denke ich .. mein Gott reiß dich zusammen und vergiss nicht wie er dich hintergeht und nur auf seinen Vorteil aus ist. Das hilft - ab und zu-

oder immer öfter -----------

12.02.2017 20:30 • x 1 #17


A


36 Jahre für nichts?

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V
Ihr habt recht, ich war eigentlich immer allein -- viel ändert sich daher wohl nicht, außer das ein ständig nörgelnder Ehemann weg ist Habe immer nur funktioniert und mich verbogen um es allen recht zu machen. Meinen Eltern -- meinem .......Ex. Da mein Ex ja fast jedes Wochenende weg war-ist hatte ich viel Zeit über mir ein Bild von normalen Beziehungen nachzudenken. Ich beobachte wie befreundete Ehepaare miteinander umgehen und habe festgestellt dass mein Eheleben nichts normales an sich hat. Egal wie ich es drehte .. ich zog immer die A.......karte.
Aber es heißt ja nicht umsonst ---- Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung?
Ich hoffe und wünsche mir --- werde .. auf dem Weg weitergehe den ich eingeschlagen habe, auch wenn mir ab und zu nur zum heulen zu mute ist. Dann denke ich .. mein Gott reiß dich zusammen und vergiss nicht wie er dich hintergeht und nur auf seinen Vorteil aus ist. Das hilft - ab und zu-

12.02.2017 20:40 • #18


W
Hallo Viva-la-vie!

Wenn ich das so lese, was Du zuletzt geschrieben hast, dann habe ich den Eindruck, Du bist quasi schon von Kindheit an darauf konditioniert, die Brave und Duldsame zu sein, die immer allen alles recht machen muß (will).
Du solltest versuchen, über das hinauszukommen.
Als Kind ist man zwar wehrlos, aber später ist man durchaus in der Lage, das Ruder selber zu übernehmen und diese negative und selbstschädigende Programmierung hinter sich zu lassen.

Ohne das nun weitschweifig ausführen zu wollen: Aber es ist ja so, daß jeder Mensch verschiedene Instanzen oder Ebenen in sich hat, wenn man es so nennen will. Und eine dieser Ebenen ist jene, wo diese Programmierung stattgefunden hat und nach wie vor vorhanden ist.
Was Dir gelingen müßte, ist, gewissermaßen eine Ebene darunter zu gehen, wo Deine eigentliche Natur (mit allen ihren Dir ganz eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Fähigkeiten, Anlagen usw.) angesiedelt ist. Auf jene Ebene also, wo tatsächlich DU zu Hause bist.
Dann kannst Du auch ganz neu aus Dir selber heraus wachsen und brauchst auch nicht mehr diese Steuerung und Bestätigung durch andere.
Ich hoffe, das gelingt Dir! Dann fühlst Du Dich wie neugeboren (und bist es in gewissem Sinne auch)!
In diesem Sinne würde ich diese Phase jetzt wirklich als eine sehr große Chance sehen! Vielleicht die erste, die Du im Leben hattest, um Dich zu finden.

Alles Gute!

13.02.2017 02:33 • x 4 #19


M
Hallo whynot60!
Und wie schafft man es, in diese Ebene zu kommen, in der man ganz selbst ist? Ich bin auch so eine angepasste Frau, die ihrem - jetzt bereits Ex - Mann 27 Jahre lang jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat und die nur dazu da war, seine Bedürfnisse zu stillen und dabei auf sich selbst vergessen hat. Und nach 27 Jahren hat er dann gemeint, dass er sich selbst retten muss, weil ich ihn mit meiner liebe und Fürsorge erdrücke. Und ich muss jetzt mit 60 lernen, wieder ich selbst zu werden. Und ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Ich habe mich so lange selbst verleugnet, dass ich garnicht mehr anders kann. LG Elisabeth

13.02.2017 10:30 • #20


Lotta72
Hier ein paar praktische Tipps von einer die das alles durch hat:

1. Das Buch : Wenn der Partner geht…….von Doris Wollf , ist ein psychologischer Ratgeber, der mir sehr geholfen hat die Trennung zu überstehen.
2. Zieh so schnell wie möglich aus.
3. Einen Anwalt hast du ja schon kontaktiert?
4. Kontaktsperre einhalten! Wenn du nicht mehr mit ihm redest, kann er es auch nicht versuchen und schaffen, dich rumzukriegen.
5. Lange Spaziergänge haben mir sehr geholfen. Sie gaben mir Kraft und Ruhe.
6.Sich mit Freunden treffen und austauschen, im Forum schreiben.
7. Nicht den Berg betrachten, der noch vor dir liegt, sondern immer nur für diesen einen Tag leben ! Im Heute Leben und abends im Bett darüber nachdenken, was heute schön und gut war….es gibt immer etwas, für das man dankbar sein kann!

Viel Glück in DEINEM neuen Leben!

13.02.2017 11:13 • x 4 #21


W
@m13ichi

Irgendein einfaches Rezept, wie man sich wieder selber finden kann (oder sich vielleicht überhaupt erstmals selber erleben kann), gibt es leider nicht. Das hängt auch viel zu sehr von den individuellen Möglichkeiten ab.
Das Erste wäre, sich zunächst einmal aus allen Verstrickungen zu lösen (zumindest vorübergehend), von allem, wo erwartet wird, daß man funktioniert. Denn das ist wie ein Spinnennetz, und da hilft ein bißchen strampeln nichts, sondern man muß alle diese Fäden durchtrennen. D. h. man muß vor allem lernen, auch einmal Nein zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle zu entwickeln. Man muß erkennen, daß man ein fundamentales Recht auf sich selber hat. Ob das anderen dann gefällt oder nicht.
Auch sollte man sich zurückziehen und sich wirklich einmal eine Zeitlang nur mit sich selber beschäftigen, in sich hineinhören, sich neu entdecken. (Viele, denen es ergeht oder ergangen ist wie Dir, kennen sich so gut wie gar nicht, weil sie eben nie etwas anderes gelernt haben, als ihre Rolle zu erfüllen.) Das ist dann erst einmal, wie aus einer Bewußtlosigkeit zu erwachen, und man fühlt sich vielleicht anfangs noch etwas taumelig und orientierungslos, wird aber zusehend sicherer und standfester.
Gut wäre es, wenn Du die Möglichkeit hättest, einmal für einige Monate ganz aus Deinem gewohnten Leben auszusteigen. Oder zumindest dann und wann etwas zu unternehmen, das ganz neu für Dich ist. Indem Du - ganz nach Deinem Geschmack - sozusagen neue Welten entdeckst, entdeckst Du immer mehr auch Dich selber. Zugleich stärkt es das Selbstvertrauen und das Selbst-Bewußtsein - und auch das ist sehr wichtig, weil es oft daran fehlt. Das geht zwar nicht von heute auf morgen. Aber das läßt sich, geht man seinen Weg wirklich entschlossen, genauso trainieren wie Muskeln.
Und dann muß man auch noch wagen, wirklich Ja zu sich zu sagen. Unabhängig wiederum von der Bestätigung oder Ablehnung durch andere. Man ist ja nicht auf der Welt, um der Erfüllungsgehilfe für andere zu sein.

Allerdings ist natürlich klar, daß das alles nicht so einfach ist. Den meisten passiert es eher, als daß sie es bewußt aus einer Erkenntnis heraus machen. Z. B. als Folge einer schwerer Krankheit oder eines schweren Verlustes oder sonst einer fundamentalen Erfahrung, die eine drastische Lebensänderung erzwingt. Gerade eine Trennung bietet zumindest die Chance dazu. Wenn man sie nicht dadurch vergibt, entweder wieder zurückzukehren in das gewohnte Leben oder sich gleich wieder in ein ähnliches zu flüchten.

Worum es geht, ist, gleichsam das Haus, das von anderen aus einem gebaut worden ist und in dem sie es sich gemütlich gemacht haben, niederzureißen und sein eigenes Haus zu bauen, das den tatsächlichen eigenen Bedürfnissen und Anlagen entspricht, in dem man sich selber wohl und glücklich und beheimatet fühlt. Und das eben ganz unabhängig von anderen.
Oft besteht zwar die Sorge, man würde dann ja alle vor den Kopf stoßen, stünde womöglich alleine da. Aber dem ist durchaus nicht so. Abspringen werden nur jene, die einem zuvor wie Parasiten im Fell gesessen sind. Und das ist ja sogar sehr vorteilhaft. Man verliert also nicht alle Bezüge, sondern nur jene, die ohnehin destruktiv für einen sind, und findet dafür andere.

14.02.2017 02:33 • x 4 #22


N
Als erstes wäre erstmal die räumliche Trennung wichtig.

Raus aus dem gemeinsamen Leben.

Für mich war damals klar das ich ausziehe, denn mein Mann wäre nie freiwillig ausgezogen. Obwohl er die Ehe beendet hat.

Das ist erstmal der schwere Schritt, sein zuhause wie man es kennt aufzugeben. Aber es ist auch der schönste Schritt in die neue Unabhängigkeit.

Und Einsam und Alleine bist du nicht.

Sehe es als Freiheit.

14.02.2017 21:22 • x 1 #23


M
Hallo Lotta72!
Vielen Dank für deine tips. Das Buch habe ich mir sofort besorgt und teilweise auch schon gelesen. Und die letzten 5 Tage habe ich mir wirklich hunderte Male vorgesagt, dass ich bereit bin zu akzeptieren, dass die Partnerschaft zu Ende ist. Glauben tu ich es noch nicht, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich habe allerdings das Gefühl, dass es mir ein wenig besser geht und ich nicht mehr ununterbrochen weinen muss.
Hast du auch die vorgeschlagenen Übungen gemacht? Und haben sie geholfen? Ist es wirklich möglich, sich selbst so zu beeinflussen,dass das Denken geändert werden kann?
Alles Liebe. Elisabeth

19.02.2017 19:44 • #24


W
@m13ichi
Das Buch kenne ich zwar nicht, aber weil Du fragst, ob es möglich ist, sich selber so zu beeinflussen, daß sich das Denken ändert.
Das geht sehr wohl! (Mit einiger Ausdauer natürlich.) Am besten mit Bildern, also Visualisierungen. D. h. Du stellst Dir, ganz realistisch, Situationen vor, in denen Du meinetwegen glücklich oder stark oder frei usw. bist.
Dieses normale alltägliche Denken ist ja nur das, was gewissermaßen aus dem Unbewußten hochgespült und großteils rationalisiert wird. Im Unbewußten wiederum existieren nur Bilder, das Unbewußte selber denkt nicht, überlegt nicht (es geht so zu wie in den nächtlichen Träumen). Und wenn Du nun bewußt andere Bilder in Deinem Unbewußten erzeugst, dann veränderst Du damit auch automatisch Dein Denken (und übrigens auch Dein Empfinden).
Das ist auch durchaus kein Wunder, sondern eine logische Konsequenz. Man braucht dazu auch keine besondere Begabung, sondern muß sich nur runterfahren und bildliche Vorstellungen entwickeln (und auch eine Zeitlang halten) können. Aber das ist lediglich eine Frage der Übung.
Jedenfalls wird Dir das sicher gelingen, wenn Du Dich konsequent ans Werk machst.
Wenn Du noch Hoffnungsbilder in Dir hast, wird es aber wichtig sein, daß nicht diese die Herrschaft übernehmen. Sondern die Vorstellungen sollten eben unbedingt ohne diese Hoffnung und auch ohne Erinnerungen oder sonst etwas, das mit Deinem Ex zu tun hat, auskommen. Denn solange Du hoffst (in Zusammenhang mit Deinem Ex), programmierst Du Dich quasi selber darauf. Das ist dann wie bei der Katze, die sich in den *beep* beißt, und erschwert es ungemein, aus diesem Leidschlamassel herauszukommen.

Liebe Grüße

19.02.2017 20:56 • x 1 #25


A


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