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Ab wann ist es Zeit für eine neue Liebe?

S
Hallo ihr Lieben, ich habe hier bisher nur mitgelesen...

Ich (54) bin seit November 2015 getrennt und wohne alleine. Meine Wohnung ist süß, gemütlich und hell gelegen. Doch was an meinen Nerven zerrt, ist der Gedanke, wie es mit meiner Ehe weiter gehen soll...

Meine Story ist schnell erzählt:
2002 lerne ich über das Web einen Mann kennen, wir verlieben uns. Vieles haben wir in dieser Zeit auf die Beine gebracht: Kinder in Berufe entlassen, Enkel bekommen, Umzüge, ich hatte mehrere Arbeitsplatzwechsel... Doch in den letzten Jahren habe ich immer weniger gespürt, dass er bei mir ist. Es gab keine Kommunikation, keine Unternehmungen, kein WIR, keinen 6.

Ich war die, die Treffen organisiert, Vorschläge macht, Konflikte anspricht. Mit dem Erfolg, dass es immer schlimmer wurde.

Im Juli 2015 hatten wir eine Eheberatung, die ins Leere ging. Tagelanges Schweigen von seiner Seite aus, keine Blickkontakte. Ich habe es dann irgendwann nicht mehr ausgehalten und bin ausgezogen. Das, was man Leben nennt, war daheim nicht mehr spürbar. Meine Kinder fanden ihn schon immer komisch...

Jetzt wohne ich alleine und hadere mit meiner Entscheidung. Ich überlege immer wieder, was mich vielleicht erwartet: Krankheit, Arbeitsplatzverlust, alleine sein, Altersarmut...

Mein Mann meint, es wäre nur eine Trennung auf Zeit und sagt, dass es schön wird mit uns, wenn ich wieder komme. Spreche ich ihn darauf an, was denn SCHÖN wird, sagt er, ALLES. Mir ist das zu wenig und ich versuche herauszubekommen, was er denn ändern will. Da er darauf keine Antwort hat, habe ich Ängste, wieder zurück in die gleichen Muster zu verfallen, sollte ich zurückkehren...

Ich schwanke zwischen Angst und Freude. Wenn ich meine eigenen 4 Wände betrete, fühle ich mich wunderbar. Bei der Vorstellung, er wäre hier, fühle ich mich unbehaglich, aber gleichzeitig wünsche ich mir eine neue Beziehung.

Leider stelle ich dann fest, dass ich viel zu sehr mit meinem Mann verbunden bin und Kontakte zu anderen Männern als Fremdgehen empfinde.

Wie habt ihr das geregelt?

LG Sonne

14.02.2017 11:31 • x 1 #1


RainbowDash
Hallo Sonne,

ich kann mir sehr gut vorstellen, wie diese Situation für Dich ist, obwohl ich selbst noch nie darin war. Ich denke Du hast jedenfalls eine richtige Entscheidung getroffen und hast einen Schritt in Deine Unabhängigkeit gemacht. Natürlich fühlt sich das erstmal alles ungewohnt an.

Ich denke es ist normal, dass Du noch an Deinem Mann hängst und da noch nicht emotional frei bist. Natürlich wünschst Du Dir die Geborgenheit einer Beziehung, aber Du glaubst nicht, dass Dein Mann Dir da geben kann, was Du brauchst. Das war ja schon eine ganz lange Zeit nicht so. Im Prinzip hält er Dich ja auch noch immer in der Beziehung wenn er sagt. dass es wieder schön wird mit euch. Mir scheint, als seist Du einfach noch nicht richtig von ihm getrennt. Räumlich ja. Emotional bist Du aber noch an ihn gebunden und aus diesem Grund fühlen sich andere Männer auch nach Fremdgehen an. Vielleicht muss einfach ein richtiger Schlussstrich für Dich her, bei dem Du sagst, dass es für die Beziehung zu Deinem Mann keinen Neustart gibt. Er kann Dir nicht sagen was er ändern möchte. Ihr hattet bereits eine Eheberatung und Du hast die Konsequenzen für Dich daraus gezogen. Räumlich. Manchmal ist es glaube ich gut sich selbst ein Ultimatum zu stellen. Mit ihm sprechen, was Du Dir wünschst, was er sich wünscht, was ihr machen könnte. Und wenn sich wieder nichts ändert sollte man dann auch konsequent sein und sich da trennen.

Mach Dir jedenfalls keine Sorgen wegen Krankheit, Arbeitsplatzverlust, allein sein, Altersarmut. Du bist erst 54, da geht noch was Ja, mir ist klar dass man sich nach so einem Einschnitt mit diesen Dingen auseinander setzt. Aber Du hast jetzt Zeit, Dich neu zu entdecken, hast jetzt die Möglichkeit, Dich zu entfalten. Dir steht alles wieder offen. Bleib erstmal bei Dir. Du sagst, Du fühlst Dich wunderbar, wenn Du Deine eigene Wohnung betrittst. Genieße das. Jetzt bist Du dran.

LG
Rainbow

14.02.2017 12:09 • x 1 #2


A


Ab wann ist es Zeit für eine neue Liebe?

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J
Zitat von Sonne-im-Herzen:
Wenn ich meine eigenen 4 Wände betrete, fühle ich mich wunderbar. Bei der Vorstellung, er wäre hier, fühle ich mich unbehaglich, aber gleichzeitig wünsche ich mir eine neue Beziehung.

Leider stelle ich dann fest, dass ich viel zu sehr mit meinem Mann verbunden bin und Kontakte zu anderen Männern als Fremdgehen empfinde.

Wie habt ihr das geregelt?

LG Sonne

Hallo Sonne,
die alten Schuldgefühle kommen vermutlich immer wieder auf, da Du ja verheiratet bist und Dich ihm immer noch verpflichtet fühlst.
Mache Dich frei. Was hast Du von ihm zu erwarten? Ist er krank? Wann wart Ihr das letzte Mal intim?
Liebst Du ihn noch?
Erzähle ihm von Deinen Wünschen. Erzähle ihm von Deinen Wünschen nach einem Mann und einer echten Beziehung.
Liebe Grüße

14.02.2017 12:27 • x 1 #3


S
Vielen Dank für eure Statements.
Mir fällt es schwer, mich frei zu machen. Warum? Weil ich an später denke... Mein Mann verdient gut und ich habe Angst, in die Armutsfalle zu tappen. Mein Beruf fordert mich stark und ich vermute, dass ich diesen wegen körperlicher Beeinträchtigung nicht bis 67 ausüben kann... Wir reden hier über die nächsten 10 Jahre, so dass ich manchmal geneigt bin, keine Scheidung anzustreben...

Einfach verheiratet bleiben ohne gegenseitige Ansprüche... Rente wird dann durch 2 geteilt Jeder lebt sein Leben, auch mit anderem Partner... Frage ist nur, ob das meinem Mann gefallen würde, wenn ich einen anderen Mann hätte. Womoglich würde er sich dann scheiden lassen, um reinen Tisch zu machen...

Sind das Phantasien? Oder gibt es hier Menschen, die das praktizieren: getrennt leben, verheiratet bleiben?

LG Sonne

15.02.2017 08:58 • x 1 #4


Gwenwhyfar
Hallo Sonne,

Dir scheint es ausschließlich um Materielles zu gehen. Deine Ängste sind da in der heutigen Zeit verständlich.

Ich habe mit meinem Ehemann noch nie zusammen gelebt und es kriselt auch mal gewaltig. Ihm zu Lebzeiten Geld abzunehmen, daran denke ich nicht mal im Traum. Dann gehe ich zur Not noch Toiletten schrubben. Nach dem Tod bekäme ich von ihm Rente, er von mir ein gutes Erbe. Dass das funktioniert, wenn wir andere Partner hätten, glaube ich nicht. Von beiden Seiten nicht.
Unser Bundespräsident sorgt ja wohl noch für seine Frau, zumindest soll sie seine Rente bekommen. Vielleicht weil er sich für seine Freundinnen freikaufen wollte. Wer weiß. Umfragen werden da nicht helfen, weil es auf die jeweiligen Personen ankommt.
Ich werde, sofern es gesundheitlich möglich ist, sicher weiter allein für mich sorgen.

In meinen Augen müsste ein Mann wahnsinnig sein, der eine Frau versorgt, die nichts mehr von ihm will. Bei Scheidung bekommst Du natürlich die Rentenanteile.

Überspitzt gesagt, lebt es sich auch mit Nudeln und Ketchup. Geld ist wirklich nicht alles. Aber natürlich muss man den Grundbedarf gesichert haben.

Du könntest heute schon einen Minijob nebenbei machen und so viel Du kannst zurück legen. Auf das Geld *fremder* Leute zu schielen, wird Dich nicht weiter bringen.

15.02.2017 09:54 • x 2 #5


S
Hallo Gwenwhyfar,
Danke für deine Zeilen. Das mit dem Minijob klingt gut- da muss ich mal drüber nachdenken. Nun, verheiratet bist du auch, lebst aber getrennt. Da sind wir ja schon mal zu zweit

Ich weiß, dass das Materielle für mich zählt- mag sein, dass das verwerflich ist. Aber mein Mann ist Beamter und ich habe meinen Beruf erst spät angefangen wegen Kindererziehung. Von daher ist meine Rente mal mickrig

Wenn ich die alten Menschen sehe, die von der Hand in den Mund leben, wird mir Angst. Ich lebe schon heute von nicht allzu viel Geld, und wenn ich mal in Rente gehe, muss ich mit noch weniger auskommen. Diese Zukunft lässt mich nicht gerade jubeln... Von den Kindern möchte ich mal nicht leben wollen. Dann lieber die Rente des Mannes, der mir mal ewige Treue geschworen hat

Ich weiß, dass das böse klingt und noch vor 10 Jahren hätte ich anders gedacht. Aber die Armut ist weiblich.

Mein Mann hat in 10 Jahren genug Geld, um es aus dem Fenster zu werfen... Warum sollte ich nicht davon profitieren?

LG Sonne

15.02.2017 10:21 • x 1 #6


Gwenwhyfar
Weil es sein Geld ist? Weil ihr Euch schon lange nicht mehr liebt?

Fakt ist, wenn Du so wenig hast, dass es eine Bezuschussung vom Amt gibt, wird er ja sowieso indirekt herangezogen. Wenn er sich dann scheiden lässt, würde ich mich nicht wundern. Wieso sollte er in Jahren, am besten noch mit anderen Partnern, für Dich zahlen wollen? Er ist nicht Dein Vater, sondern Dein Mann. Die Rechtsprechung ist ja heute auch restriktiv mit Unterhalt.

Nicht falsch verstehen. Ich sehe Deine Ängste und kann das absolut verstehen. Ich habe die auch. Aber es sind noch 10 Jahre und wer weiß, was bis dahin ist. Natürlich die Augen offen halten und sich Gedanken machen, aber nicht durch drehen.

15.02.2017 10:50 • x 2 #7


I
Also ganz ehrlich finde ich dich ziemlich unverschämt. Den Mann nicht wollen, aber das Geld, das möchte ich doch bitte haben. Warum, wofür soll er mit dir teilen. Für deine Kindererziehung und den späten Arbeitseintritt trägt er keine Verantwortung und keine Schuld, ebenso wie für deine Berufswahl.
Aber leider sieht heute die Realität oft so aus. Frauen, die sich gern finanzieren lassen. So wie meine Ex - alles schön hinauszögern und versuchen so viel wie möglich Kohle abzugreifen.
Auch dein Mann hat es verdient, wieder glücklich zu werden. Ich hoffe, er möchte dich nicht zurück und wird es dir gar noch schön machen wollen, sondern ich hoffe er kann dein wahres Gesicht erkennen, was gierig auf sein Geld schaut. Lieben tust du ihn schon lange nicht mehr, sonst würden dir die Gedanken an ihn nicht Unbehagen bereiten.
Gib deinen Mann frei und ihm die Chance auf ein glückliches Leben mit einer Frau, die ihn wirklich liebt und nicht auf sein Geld aus ist.
Und du mach dich schlau, wie du deine Altersvorsorge aufstocken kannst. Noch hast du Zeit dafür. Dein Leben und dessen Finanzierung liegt nämlich nur in deinen Händen und du bist dafür verantwortlich. Hör auf, andere auszunutzen für dein persönliches Wohlergehen.
Solche Menschen wie du sind mir höchst unsympathisch.

15.02.2017 11:05 • x 1 #8


S
Vielen Dank für euer Statement.

Ich weiß, dass ich womöglich falsch liege mit meinen Gedanken... Aber es ist nichts Falsches daran, Ängste zu haben. Und wer noch jung ist, kann wahrscheinlich nicht verstehen, dass ich mir Sorgen mache. Was sind schon 10 Jahre? Denkt man zurück, war das im Jahre 2007...

Andererseits hat mein Mann ja auch etwas davon, verheiratet zu sein. Als Beamter bekommt man Verheiratetenzuschläge. Die fallen weg, wenn geschieden wird. Außerdem möchte mein Mann keine Scheidung. Hätte ich vielleicht weiter oben nochmal erwähnen sollen...

Ach Leute, es ist verzwickt. Bitte beamt mich ins Jahr 2027... Da wüsste ich mehr...

LG Sonne

15.02.2017 11:50 • #9


Sashimi
Zitat von Sonne-im-Herzen:
Doch in den letzten Jahren habe ich immer weniger gespürt, dass er bei mir ist. Es gab keine Kommunikation, keine Unternehmungen, kein WIR, keinen 6.

Zitat von Sonne-im-Herzen:

Ich schwanke zwischen Angst und Freude. Wenn ich meine eigenen 4 Wände betrete, fühle ich mich wunderbar. Bei der Vorstellung, er wäre hier, fühle ich mich unbehaglich, aber gleichzeitig wünsche ich mir eine neue Beziehung.


Deine Einstellung hat sich nicht geändert. Du kannst nur nicht loslassen.
Zum einen weil Du falsche Moral an den Tag legst:
Zitat:
Leider stelle ich dann fest, dass ich viel zu sehr mit meinem Mann verbunden bin und Kontakte zu anderen Männern als Fremdgehen empfinde.


Verbundenheit reicht nicht für eine Beziehung. Du hast Angst vor einer neuen Liebe, weil Du weißt, dass es kein zurück mehr gibt. Du haderst nun schon ein Jahr mit Deiner Entscheidung hinter der Du doch voll und ganz stehst? Du musst diesen Mann nicht aus Deinem Leben streichen nur weil Du glaubst er wäre der einzige Anker. Lerne los zulassen.

15.02.2017 12:07 • #10


Gwenwhyfar
Ängste sind die schlechtesten Ratgeber überhaupt.
Welchen Kontakt habt ihr denn? Du könntest ja auch mal ansprechen, die Zuschläge zu teilen. Mal sehen, was er sagt.

Trotzdem, schau auf Dich, was Du da noch ändern kannst und nicht auf irgendwelche Männer. Mach was, so lange Du Dich noch fit fühlst. Es ist immer schlecht, von anderen und deren Gunst oder Leben/Ableben abhängig zu sein. Ich bin an sich kein stolzer Mensch, aber von meinem Mann möchte ich keinen Pfennig. Das schulde ich mir. Du Dir nicht?


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Sashimi, allgemein liebe ich Deine Beiträge, aber das Thema Verbundenheit sehe ich anders. Vermutlich weil ich da wirklich persönlich betroffen bin. Ohne das Ehegelöbnis wäre ich vielleicht mit meinem Mann gar nicht mehr zusammen. Ich fühle mich mit ihm zutiefst verbunden. Und ja, ich denke, es lohnt sich zu ringen, vor allem mit sich und auch mit dem anderen.
Deshalb kann ich auch gut verstehen, dass einem das nachhängt.

15.02.2017 12:42 • x 1 #11


Sashimi
Zitat von Gwenwhyfar:
Sashimi, allgemein liebe ich Deine Beiträge, aber das Thema Verbundenheit sehe ich anders. Vermutlich weil ich da wirklich persönlich betroffen bin. Ohne das Ehegelöbnis wäre ich vielleicht mit meinem Mann gar nicht mehr zusammen. Ich fühle mich mit ihm zutiefst verbunden. Und ja, ich denke, es lohnt sich zu ringen, vor allem mit sich und auch mit dem anderen.
Deshalb kann ich auch gut verstehen, dass einem das nachhängt.


Grundsätzlich gebe ich Dir da recht. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Fragestellerin schon Sehnsüchte hat, die eben auch in eine andere Richtung gehen. Natürlich ist ihre Verbundenheit zu verstehen und natürlich kann das auch ein Impuls sein wieder anzuknüpfen. Die Frage ist doch aber die: Will sie das wirklich?

15.02.2017 12:47 • x 1 #12


Gwenwhyfar
Ja, erwischt! (ich sag doch, mein eigenes Thema)

Ich sag mal NÖ, was sagt die Fragestellerin?

15.02.2017 13:08 • x 1 #13


A


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