Abschiedsbrief und loslassen

Hallo ihr,
ich habe vor längerer Zeit meinen Kummer und auch Zweifel, wie ich mit dem Verhalten meines Partners umgehen kann. Eure Ratschläge, Sichtweisen waren damals sehr hilfreich. Aber die Beziehung lief trotz Misstrauen, Zweifeln weiter.
War ja auch seit Jahren Fernbeziehung. Nun habe ich gestern endlich einen Abschiedsbrief geschrieben. Meine Energie und Kraft waren und sind total weg. Ich habe nun wirklich Angst um meine Gesundheit.
Trotzdem fällt es mir schwer, ganz loszuwerden. Gefühle sind noch da. Komischerweise, hat mir doch soviel Negatives angetan. Zwei Gesichter.

Er liebt mich auch noch. Aber sein Verhalten , sein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken, fällt ihm schwer.
Er trinkt nach wie vor gerne Alk.. Manchmal nimmt er es sich direkt vor. Bis zum Absturz. Sein Leben, Fernsehen, ein paar Stunden in der Woche arbeiten Schlafen, Fernsehen. Er will das nicht mehr und hätte real auch nichts gemacht. Mein Vertrauen ist schon lange weg.
Nun endlich der Abschiedsbrief. Ich kann wirklich nicht mehr. Selbst seine Vermieter sind von ihm enttäuscht. Wenn er nicht endlich das Haus, was er angemietet hat, sauber macht, bekommt er die Kündigung.
Er weiß es nicht. Wollen ihm das demnächst mitteilen.
Ich will und muss endlich an mich denken. Komisch, trotzdem liebe ich diesen Mann. Es geht aber so nun wirklich nicht weiter. Ziehe mich endlich zurück. Fällt leider nicht leicht. War immer da für ihn. Wie schaffe es das besser? Danke fürs Lesen.

Hallo Silja,
denk bitte in erster Linie an DICH!
Sonst leidet Deine Gesundheit darunter. Und das kann es nicht sein.
Hast Du den Abschiedsbrief bereits abgeschickt? Und wenn ja, was hast Du ihm geschrieben?
Fühl Dich erstmal gedrückt und Kopf hoch!

Liebe Dich mehr als ihn! Er versagt, wenn ich Deinen kurzen Text richtig lese. Er versagt nicht einmal, zweimal oder dreimal. Er versagt permanent. Das wird sich nicht ändern.

Was bringt er ein? Was liebst Du? Sind so etwas wie Therapieerfolge zu verzeichnen?

Oft lieben wir die Vorstellung von dem, wie es sein könnte oder nach unserer Ansicht sein sollte. Aber der andere kann das nicht erfüllen.

Ich habe mich mit 18 von einem spielsüchtigen psychisch kranken jungen Mann getrennt, weil ich im Verlauf der Beziehung erkannte, dass ich ihn weder retten kann (das hatte ich mir damals eingebildet mit dem Ergebnis, dass ich stundenlang neben ihm in der Daddelhalle saß und ihm beim Spielen zusah) noch muss und dass er mich mit runterzieht, dass er mir meine Lebenszeit stielt. Es fing ganz groß an und hörte ziemlich schrecklich auf. Zum Schluss verband mich mehr Mitleid wegen seiner verzweifelten Seelenlage als Liebe mit ihm.

Was ich als treudoofe und idealistische Jugendliche, die mal geglaubt hat, Liebe würde alles überwinden, geschafft habe, schaffst Du das als Erwachsene doch allemal.

Was ich mit 18 konnte, kannst

Ganz lieben Dank für eure Antworten. Ja, den Brief hat er heute bekommen. Im Inhalt ging es überwiegend um mich, meine Gefühle, die Energie auch Kraftlosigkeit.
Es sind zuviele negativen Dinge passiert. Habe ihm Briefwechsel verständlich gemacht, dass ich einfach nicht mehr kann. Ohne große Vorwürfe. Er wollte ihn heute Abend lesen. Nun machen ihm seine Vermieter auch Ärger. Er kümmert sich bei seinem Mietshaus nicht um Sauberkeit. Bin mit denen befreundet. Es droht ihm die Kündigung, wenn er sich nicht bewegt. Ich verstehe ihn einfach nicht. Was soll denn noch passieren. Ich war sein Fels in der Brandung.
Doch nun geht es nicht mehr.
Trotzdem tut es weh.
Was er an sich hat, waren schöne Worte, mal kochen für mich und großer Romantiker.
Ansonsten bekommt er nichts auf die Reihe. Vielleicht liegt es auch am Sternzeichen. Er ist Fisch. Für mich hoffe ich, dass ich endlich abschließen kann. Noch ist alles so frisch. Aber unglücklich war ich ja auch in der langjährigen Beziehung, bis auf einige kleine Momente. Danke euch fürs Lesen