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Affäre beendet-Beziehung noch eine Chance?

rubi
Man merkt dir schon an, dass es dir sehr leid tut.
Ich habe nur das Gefühl, dass du nicht tief genug an den Ursachen ´interessiert´ bist.

Könntest ja mal für dich (oder für mich ) ne Liste machen, was dir das Wichtigste im Leben ist, deine Prioritäten.
Ich schätze, dass der Kinderwunsch in der Zeit auf jeden Fall uneingeschränkt Platz eins war.
Idealerweise mit deinem Mann, aber ausgeschlossen, dass ein anderer Vater möglich gemacht wird, hast du auch nicht wirklich.
An welcher Stelle kommt denn dein Mann oder die Liebe im Allgemeinen? Wo kommst du? Wo das Geld? Das Haus? ect?

12.01.2017 16:29 • #31


Z
Ich kann mir auch vorstellen, dass du noch mehr in dich gehen musst.
Du weißt, dass du massive Fehler gemacht hast, da bist du sehr selbstkritisch. Aber warum du diese Fehler gemacht hast, ist vielleicht auch für deinen Mann nicht ausreichend klar.
Aber das dauert... und man muss fähig sein in sich zu gehen.
Damit meine ich nicht, die Gründe in eurer Partnerschaft, sondern die in dir.
Warum du z.B. nicht schon deinem Mann ehrlich von dem Mann und deinen Gefühlen erzählt hast, bevor es zur Affäre kam und warum du nicht danach gebeichtet hast. Dadurch gibst du ihm wahrscheinlich das Gefühl, dass du bis zum Schluss gehofft hast, da irgendwie heimlich durchzukommen und er es vielleicht nie erfahren hätte, wenn er nicht diese Hinweise bekommen hätte.
Das war sehr respektlos ihm gegenüber und ich kann mir vorstellen, dass er so die Achtung vor dir verloren hat und auch deswegen so demütigend agiert!

Wenn du dich und dein Verhalten besser kennen lernst und deine Defizite siehst, nimmst du vielleicht auch ihm die Angst, weil er sieht, dass du an dir arbeitest.

Alles Gute für dich und deine Murmel

12.01.2017 19:44 • #32


A


Affäre beendet-Beziehung noch eine Chance?

x 3


K
@rubi

Die Ursachen habe ich zur genüge schon für mich erläutert, nur vielleicht nicht hier klar gemacht.

-Ich war zu dem Zeitpunkt wirklich unzufrieden mit meinem ganzen Leben. Nichts hat sich weiter entwickelt. Bei vielen im Bekanntenkreis hat sich was entwickelt. Sei es Kind, Haus oder irgendwas anderes. Nur ich fühlte mich als würde ich auf der Stelle treten. Nicht mal mit der Kinderwunschbehandlung klappte es.
-Ich war auch in meiner Beziehung sehr unzufrieden. Wir lebten nur nebeneinander her. Saßen nur auf dem Sofa oder dem Bett und haben fern geschaut. Wenn ich ihm was erzählt hatte, hatte er öfters nicht zugehört. Auf S. mit ihm hatte ich keine richtige Lust, weil es immer Schema F war. Es lag daran weil er mich nicht zum Orga. bringen konnte. Wir haben es am Anfang immer probiert und irgendwann haben wir beide resigniert. Klar hatte ich schon mal Lust, aber ich hatte auch oft Gründe warum es gerade nicht passt. Seine Anmachen war auch sehr plump weil er sich auch irgendwann nicht mehr zu helfen wusste.
-Mir fehlte dadurch auch die Anerkennung in der Beziehung. Ich habe mich selbst ungeliebt gefühlt. Fühlte mich in meinem Körper nicht wohl etc.
-Und dann war dieser Mann gerade da, der mir genau das gesagt hat was ich hören wollte. Dem ich alles sagen konnte, was ich wollte. Und er hat zugehört. Also genau das was mir fehlte. Dann hatte ich mich von diesem Mann schon seit jeher angezogen gefühlt. Ein gewisser Reiz war da also auch da. Und er zeigte gerade auch Unverständnis, dass mein Freund mich nicht befriedigen konnte. Dass ihm das doch das wichtigste ist dass die Frau Spaß hat etc. Das sprach mich natürlich auch an. Und die Blicke die er mir zu warf gaben ihr übrigens dazu. Ich habe zu dem Zeitpunkt wirklich mit mir gekämpft. Habe am Anfang noch dagegen gehalten. Aber irgendwann war diese Neugier größer....

Was mich dann zu dem letzten Schritt bewogen hat... ich weiß es nicht. Mittlerweile kann ich es wirklich nicht mehr nachvollziehen warum ich das wirklich gemacht habe.

Ich denke das müsste als Ursachen ausreichen.

Was mir wichtig im Leben ist?

-auf jeden Fall, dass es meinem Partner gut geht. Ich glaube aber zu dem Zeitpunt habe ich mein Wohl vorn an gestellt. Da war ich egoistisch.
-die Familie und die Freunde
-eine gute zufrieden stellende Arbeit und damit einhergehend genügend Geld
-eine tolle Wohnung oder ein Haus

Ich sehe mich auf jeden Fall mit meinem Mann und meinen Kindern in einem Eigenheim. Und ich hoffe, dass trotz der ganzen Sache irgendwann ich ihn mein Mann nennen kann.

12.01.2017 20:12 • #33


K
@zugaste.

Von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Zu dieser Erkenntnis muss man wirklich erstmal kommen.

Ich hatte Angst es ihm zu sagen. Das auf jeden Fall. Dadurch dass ich viele Gedanken für mich behalten habe, habe ich natürlich auch das verheimlicht. Ich hatte Angst, dass er mich auf der Stelle verlässt. Und ich wollte nicht, dass er es raus bekommt. Ich wollte ihn ja nicht verlassen. Das war nie mein Ziel.

Ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen, konnte das aber in der Anfangszeit noch gut zurück drängen. Zu dem Zeitpunkt war mir mein Spaß wichtiger.

Ich habe auch nach der Beendigung der Affäre ganz sehr mit mir gerungen ob ich es ihm sage. Ich wollte nicht, dass er es von jemand anderem erfährt. Aber ich war mir sicher, dass er mich verlässt, wenn ich es ihm sage. Und zu dem Zeitpunkt lief die Beziehung besser, auch weil die Schwangerschaft im Vordergrund stand.

Ich habe es mir nicht einfach gemacht. Habe mehrere Monate darüber gegrübelt aber habe mich dann dagegen entschieden. Rückblickend betrachtet war das der zweite Fehler, den ich machen konnte. Aber wie entscheidet man in der Situation richtig?

Ja ich wollte es verheimlichen. Das auf jeden Fall. Ich wollte ihn halt auch nicht so enttäuschen.
Ich hatte ja für mich schon festgestellt, dass es ein Riesen Fehler war und ich dass auf keinen Fall wiederholen will. Aus diesem Grund hatte ich die Entscheidung so getroffen. War wirklich nicht richtig von mir

12.01.2017 20:33 • x 1 #34


Z
Was du beschreibst, liest sich nach Verlustangst. Du hattest Angst vor den Konsequenzen deines Handelns, richtig?
Und die Angst hat über deine Werte (z.B. Ehrlichkeit) überwogen, oder?
War das auch der Grund, warum du ihm nicht von deinen Geldsorgen erzählt hast?

12.01.2017 20:58 • #35


rubi
Die Ursachen für das Fremdgehen, die du beschrieben hast sind mir klar, das verstehe ich auch sehr gut.

Meinen Fragen nach den Ursachen zielten eher etwas tiefer bzw. zeitlich früher...
habe mich da vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.

Ich meine eher warum bist du nicht vor der Affäre aus deiner schlechten Beziehung heraus selbst aktiv geworden?
Warum war eine Trennung keine Option?
Ganz ehrlich ist es für mich nicht verständlich, das was du geschildert hast a) zu ertragen und b) in diese Beziehung, die ja mal so gar nicht funktioniert, in der du total unglücklich bist, ein Kind zu zeugen.
Wie wäre es denn wohl dein restliches Leben gelaufen, wenn die Affäre nicht zufällig gekommen wäre?
Stell dir das mal vor, bis ans Lebensende miesen S., keine Liebe, Zuneigung, was auch immer du oben noch beschrieben hast. Ja ok, irgendwann hätte es wahrscheinlich auch so mit dem Kind geklappt. Und dann wäre alles wieder toll gewesen?

13.01.2017 09:57 • #36


Vegetari
....um aufzuwachen , muss es nicht gleich eine Affäre sein! M .E. kann man auch ohne Affäre irgendwann eine Grenze erreichen und erkennen , so kann es nicht weiter gehen!
Ich hätte mein Mann bald schon drauf angesprochen...ich hätte alle Hebel in Gang gesetzt, damit eine Lösung für unsere Ehe erzielt wird! Dazu brauchte es m.E. keine Affäre...aber leider oder zumTeil auch gut gesagt... Die Affäre hat uns auch so aufgeweckt!

13.01.2017 10:23 • #37


unbel-Leberwurst
Liebe TE,

ich muss Dir erst mal ein Kompliment machen. Selten liest man so ehrliche, selbstkritische und refelektierte Beiträge von jemandem, der betrogen hat. Das ist für mich schon mal ein sehr gutes Zeichen, dass ihr es schaffen könnt.

14.01.2017 10:10 • x 2 #38


R
Ich Finde es auch sehr sympathisch, wie du schreibst.

Ich schätze, dass du im Bereich Offenheit an dir arbeiten könntest.
Verschweigen, um ein anderes Bild von sich dem Partner gegenüber zu zeichnen ist problematisch und auch eine Art von Betrug.

Du solltest aktiv offen sein.
Und zu deinen Schwächen und Unperfektheiten stehen.

Das hätte zwei Vorteile.
Er kann dir besser vertrauen und wenn er dich aufgrund deiner Schwächen nicht will, könnt ihr es auch gleich lassen.

Eine Beziehung funktioniert nicht mit vortäuschen falscher Tatsachen.

Oder positiv ausgedrückt:
Je authentischer man sich angstfrei in der Beziehung zeigen kann, desto schöner ist es.

14.01.2017 11:35 • x 1 #39


K
@zugaste
Klar habe ich Verlustangst. Angst, diesen für mich besonderen Menschen für immer zu verlieren. Durch diesen verdammten Fehler den ich so gern rückgängig machen würde.
Und ja diese Angst hat alles andere überwogen.
Aber ich habe jetzt verstanden wie wichtig Ehrlichkeit ist. Sowohl bei so einer Sache als auch in anderen Bereichen der Beziehung.
Das war aber nicht der Grund meine Geldsorgen zu verheimlichen. Das war eindeutig Scham. Ich verdiene nicht schlecht und habe es trotz alledem nicht geschafft über die Runden zu kommen. Wie schon gesagt. Er wusste, dass es da Probleme gibt aber nicht wie schlimm es war.

@rubi
Wir haben auch schon davor immer mal gesprochen, dass unser S. leben nicht in Ordnung ist und wir es besser machen müssen. Aber dabei ist es immer geblieben. Man hat es vielleicht ein zwei mal probiert und dann ist es wieder eingeschlafen. Wir hatten halt nur darüber gesprochen, dass es anders werden muss aber nicht wie. Die eigenen Fantasien blieben immer in den Köpfen.
Und irgendwann hat man es akzeptiert und resigniert. Und hatte meist selbst Hand angelegt. Sowohl er als auch ich.

Es ist ja nicht so dass die Beziehung komplett schlecht war. Wir hatten auch viele schöne Momente, tolle Erlebnisse und wir haben uns sonst gut verstanden. Nur die Sachen die mir halt auch wichtig sind blieben auf der Strecke. Ich weiß, dass er kein Romantiker ist und das will ich auch nicht. Aber ab und zu kleine Aufmerksamkeiten hätte ich gern gehabt.
Es fehlten halt in der Beziehung so bestimmte Sachen bzw haben wir diese aus den Augen verloren die uns beiden wichtig sind.
Trennung war keine Option. Im großen und ganzen war die Beziehung ja in Ordnung.
Und was das Kind betrifft. Wir hatten beide einen Kinderwunsch und ich wollte ihn als Vater für mein Kind.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass man im Alltag und im täglichen Leben nie so genau über das nachdenkt, was einem genau fehlt. Ich habe erst jetzt richtig reflektiert was alles schief lief. Und ich denke ihm ging es genauso. Vielleicht bist du da anders, aber ich habe davor nie so genau darüber nachgedacht.

@Vegetari
Ich sehe das auch nicht so, dass es zum wachrütteln eine Affäre braucht. Ich würde auch nie sagen, dass ich froh bin dass es so passiert ist. Denn das bin ich nicht. Ich habe so viel mehr damit kaputt gemacht als es geholfen hat.
Aber es ist wirklich manchmal leichter gesagt.
Die Flucht in so eine Affäre ist was das angeht einfacher. Zumindest war dieser Weg in dem Moment für mich einfacher. Auch weil ich in meiner Beziehung resigniert hatte.

@unbel Leberwurst und random
Ich muss was das angeht auch selbstkritisch sein. Schließlich habe ich was Dummes gemacht und die Beziehung damit zerstört.

Was die Offenheit angeht muss ich wirklich an mir arbeiten. Aber selbst er muss es wieder lernen. Wir haben beide viel runter geschluckt. Das was ich eigentlich nie wollte.

Und in den ganzen letzten Gesprächen hat er mir auch Sachen gesagt, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Wie er mich gesehen hat, was er für mich gefühlt hat, was er alles für mich gemacht hätte. Und er hat auch festgestellt, dass er sowas schon eher hätte sagen müssen.

Nur was ich mich frage. Kann man auch zu offen sein? Kann man Zuviel reden? Ich habe Angst, damit jetzt übers Ziel hinaus zu schießen.

Und ich habe Angst davor, dass wir uns das jetzt auch vornehmen und dass bis zur Geburt auch gut klappt. Aber dass, wenn das Kind da ist, wir das wieder aus den Augen verlieren, wir uns wieder aus den Augen verlieren.

Die Angst, dass er doch nicht der Vater ist, ist natürlich auch noch allgegenwärtig und macht mich panisch.

14.01.2017 13:03 • x 1 #40


Sabine
@kämpfer2017 du bist doch auf einem guten Weg, wie ich es sehe.

Es wird an euch liegen. Nein, man muss nicht immer alles ausdiskutieren, manches auf sich beruhen lassen und sehen was passiert. Jeder Mensch hat ein paar Gedanken für sich, reines Seelenstripti und sein Inneres immer voll zu offenbaren, ich glaube das macht keiner. Manchmal ist man nur für den Augenblick sauer, und später sieht man doch, das der andere für sich richtig lag. Also, nicht jeder Gedanke ist es wert, ausgeplaudert zu werden.

Es wird an euch liegen, es nicht aus den Augen zu verlieren. Plane doch jede Woche eine Stunde ein, in der ihr es euch gemütlich macht und über das eine oder andere redet. Eine Stunde eben nur für euch?! Und ebenso eine Stunde für Dich allein. Diese findet sich immer. Gehe in dich, frage dich selbst, was gerade stört, was falsch läuft, für dich oder du selbst? Aber vergesse auch nicht zu sehen, was für dich gut läuft, was für euch gut läuft. Und wenn dir nichts einfällt, ist es gut, wie es gerade ist.

Stresse dich jetzt nicht allzusehr damit, ob oder ob er nicht der Vater ist. Es wird sich erst zeigen, wenn es auf der Welt ist. Der Stress ist nicht gut für dich, und solange kannst du daran nix ändern. Geht zur Geburtsvorbereitung, mache Yoga, tu etwas für dich und dem kleinen Wunder was sich anbahnt. Es ist wichtig, damit das kleine Wesen sich geborgen fühlt.

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit.

14.01.2017 15:14 • #41


R
Wow, schon wieder sehr schön geschrieben.

Das klingt doch sehr erfolgsversprechend bei euch.
Ich glaube du liebst ihn.

Nur das du dir mal vorstellen kannst, wie das ist: bei mir war es so, dass ich meine Frau nicht mehr kannte.
Ich musste komplett ein neues Bild von ihr aufbauen.

An diesem Bild, kannst du ganz maßgeblich mit arbeiten in dem du offen bist.

So früh nach dem Crash wird dein Mann sehr empfindlich sein. Und jede Information überbewerten. Bei mir hat sich das angefüllt wie ein Vakuum im Kopf.

Also erst mal langsam.
Sag ihm doch, dass ihr noch Jahre lang reden werdet.

14.01.2017 15:35 • x 1 #42


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