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Auch ich wurde aus dem gemeinsamen Leben geworfen

M
@ Rocky...Ehrlich gesagt kann ich diese Frage gar nicht so genau mit ja oder nein beantworten. Ist aber eines unserer zentralen Probleme gewesen. Wir haben zuwenig geredet und unsere Wünsche, Vorstellungen u.ä. dem anderen nicht deutlich gemacht. Warum auch immer........

20.06.2012 13:02 • #76


NovaScotia
Andere Frage:

Männer können doch in der Regel nicht wirklich über ihre Gefühle reden, ihre Vorstellungen und Wünsche konkretisieren. Oder sehe ich das jetzt komplett falsch?

Wie kann man dann darüber reden?

20.06.2012 13:07 • #77


A


Auch ich wurde aus dem gemeinsamen Leben geworfen

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Zitat von NovaScotia:
Andere Frage:

Männer können doch in der Regel nicht wirklich über ihre Gefühle reden, ihre Vorstellungen und Wünsche konkretisieren. Oder sehe ich das jetzt komplett falsch?

Wie kann man dann darüber reden?


Hallo

Hmm, das ist mir jetzt irgendwie zu allgemein formuliert und zu radikal geschlussfolgert.
Ich glaube, dass es durchaus Männer gibt, die über ihre Gefühle und Wünsche reden können. Aber es gibt anscheinend ziemlich viele, die sich sehr schwer damit tun (meiner inbegriffen).
Wobei es aber auch unzählige Frauen gibt, die sich nicht trauen, über ihre Wünsche zu reden.

Ich glaube, da spielt immer auch ein bisschen Unsicherheit rein. Manche trauen sich nicht darüber zu reden, weil sie Angst haben, dass sie das verletzlich macht. Andere haben Angst, dass der Partner sie verlässt, wenn sie den Mund aufmachen. Wieder andere wissen selbst nicht genau, was sie wollen und wenn sie es wissen, müssten sie ja etwas tun, um die Wünsche zu erfüllen, wobei die Bequemlichkeit am Ende doch wieder siegt.

Ich glaube, es kommt auch ein wenig auf die Situation an. Wenns richtig kriselt ist es schwerer zu reden, weil so viele Emotionen im Spiel sind und man sich auf wackeligem Boden bewegt. Mein Exfreund und ich konnten auch erst nach der ausgesprochenen Trennung über alles reden. Er war total verwundert und meinte, warum wir das bloß vorher nicht gemacht hätten. Die Antwort hatte ich schnell parat: Weil wir jetzt nichts mehr zu verlieren haben.
Wenn alles hin ist, kann man sagen, was man will, denn die schlimmsten Konsequenzen sind ja schon eingetroffen. Andersrum ist es wohl schwieriger, weil man nie weiß, wie der andere reagiert und was aus dem angesprochenen Thema resultiert.

20.06.2012 14:00 • #78


NovaScotia
Liebe MaraLou,

ich glaube ich bin heute sowieso zwiespältig drauf - schwanke zwischen weinerlich und radikal.
Das war wohl die radikale Seite

Ich würde mir wünschen, er würde zumindest auch jetzt nach der Trennung mal anfangen zu reden - aber es kommt nicht wirklich was. Leider. Aber ich glaube, da er weiß das es im Grunde zu spät ist, daß man dann auch nicht mehr darüber reden muss.
Hm.. vielleicht sehe ich das auch bald wieder so, war sonst auch nicht meine Einstellung.
Aber ich befürchte ich habe heute meinen Jammertag - dabei gibt es keinen Grund zu jammern. Andere sind nun weiß Gott schlimmer dran

20.06.2012 15:31 • #79


M
Liebe Nova,

dann können wir uns heute die Hände reichen. Ich fühl mich nämlich auch irgendwie elend und schwanke zwischen Traurigkeit und Wut.
Heute bin ich gedanklich ein wenig auf dem Rachetrip. Ich stelle mir die ganze Zeit vor, dass er sich meldet und irgendeine Gefühlsregung zeigt, bloß um ihm dann sagen zu können, dass er verschwinden soll. Kindisch, ich weiß. Und auch nicht gerade förderlich für den Heilungsprozess, denn diese Gedanken tragen nicht nur Kraft, sondern vor allem das Bedürfnis nach Nähe und Vertrauen in sich.
Beides weg und so wie es aussieht unwiederbringlich.

Vielleicht liegt es am Regen, dass unsere Gemüter so niedergeschlagen sind? Oder bei dir daran, dass du wieder zuhause bist?
Meistens kommt man ja besser klar, wenn man ein Weilchen woanders ist. Doch wenn man dann zurückkehrt, stellt sich nach der anfänglichen Stärke erstmal wieder ein Gefühl der Schwäche ein.
Möglicherweise rauben diese Begegnungen doch mehr Kraft, als es sich zuerst anfühlt und dann braucht man danach erstmal seine Ruhe.

Hast du eigentlich noch mal versucht mit ihm zu reden - von dir aus?
Es ist nicht so, dass ich dir dazu raten möchte, zumal es derzeit unmöglich scheint und die Situation ziemlich bescheiden ist, aber dein Bedürfnis danach scheint sehr groß zu sein. Unterdrückst du das dann einfach?
Ich glaube, ich würde auch nicht mehr reden (tue ich derzeit ja auch nicht), denn es ist einfach zu deutlich, dass so ein Gespräch zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn hätte.
Manchmal kommt mir das alles vor wie ein unsinniges Spiel. Er tut dieses, ich tue jenes, ich darf dieses nicht und soll jenes tun... Wie soll man sich da zurechtfinden? *seufz*

20.06.2012 15:56 • #80


NovaScotia
ja - ich hatte versucht mit ihm zu reden. Aber entweder kommt meistens nur ich weiß nicht, ich wollte das auch nicht, ich war nicht auf der Suche etc.
Oder er wird irgendwann komisch, meint es wäre eine Kriegserklärung an ihn... dabei bin ich ruhig und sachlich.
Aber vielleicht ist es auch das womit er nicht umgehen kann weil er damit vielleicht nicht gerechnet hat... So what.
Ich versuche es zu unterdrücken, ja, weil - bringt momentan sowieso nichts. Vielleicht mal irgendwann - vielleicht auch nie.

Ich weiß nur eins, sein anstrengender Job und seine abendlichen Ausflüge zehren langsam an ihn, ich merke das, auch gesundheitlich ist er wohl nimmer so ganz auf der Höhe. Tja.. wird wohl älter der Gute......

Rachegedanken.... hmmm.. Krüppelkiefer?

Sicherlich ist es bei mir das zuhause sein - aber ich kann und ehrlich gesagt ich will auch nicht immer nur mit der Reisetasche durch die Lande ziehen - ist ja schließlich auch meine Wohnung. Aber ich bekomme mich schon wieder ein - gehe gleich noch zu meinem Sport, dann Tasche packen, dann Geschäftsreise bis Freitag Abend (da ist der Herr ja dann wieder auf Tour, wie auch heute Abend).

20.06.2012 16:37 • #81


NovaScotia
So, ich bin dann mal wieder da.

Tja, habe wieder ein Häufchen Elende hier zuhause rumschleichen.
Schon blöd wenn ich wieder nach Hause komme und direkt merke das sie in der Wohung war. Und er es noch nicht mal leugnen kann - weil war zu eindeutig.
Warum er nun schon wieder vor sich hin heult und wie das Opferlamm rumläuft kann ich mir nicht erklären - schließlich wollte er es so und hätte es sich vorher überlegen könnten.
Aber zumindest ist er ruhig - und die Ruhe tut mir gut

23.06.2012 13:50 • #82


M
Hallo Nova,

wie war die Reise? Schön, dass du wieder da bist.

Weißt du was? So langsam finde ich ihn und sein erbärmliches Verhalten echt ekelhaft! Da schüttelt es mich regelrecht.
Er verhält sich wie ein armes, weiches Würstchen, das bei dem kleinsten Anflug von Verantwortung und Geradlinigkeit abknickt und dann auch noch sagt Oh, was bin ich doch für ein armes kleines Würstchen! So hilf mir doch!

Wie soll man da noch Achtung empfinden?

23.06.2012 14:04 • #83


NovaScotia
Hallo Mara,

danke - die Reise war gut und hat mir auch gut getan. Man kann schon fast sagen, das war keine reine Ablenkung, das war schon bald ein Schritt zur Normalität.

Tja - wass soll ich sagen, sein Verhalten und auch seine Dreistigkeit die er mit so Aktionen an den Tag legt bewirken in mir beinah schon Gleichgültigkeit.
Wenn er irgendwann mal wieder wach wird - und ich gehe davon aus wenn die Hormone mal wieder auf normal Pegel laufen und auch bei den beiden vielleicht mal das ein oder andere normale Verhalten wieder auftaucht, ja ich glaube, dann wird erst die Zeit kommen mit der er dann gar nicht mehr umgehen kann.
Die vielen Pakete die er momentan zu tragen hat (besonders die Heimlichkeiten und das Wissen das man seine ganzen bisherigen Wertevorstellungen komplett über Bord geworfen hat) kann im Grunde kein normaler Mensch auf Dauer verkraften.
Aber das soll nicht mein Problem sein - bei mir stehen wichtigere Dinge auf dem Zettel.

Und wie geht es Dir?

23.06.2012 14:10 • #84


M
Ich bin froh, dass du diese Sichtweise für dich gefunden hast. Das liest sich ein bisschen nach Frieden schließen mit deinen Gefühlen, auch wenn es noch nicht gut ist.

Ach, mir geht's nicht so berauschend. Du hast es wahrscheinlich schon gelesen: Letzte Nacht war eine Katastrophe! Heute geht es wieder ein bisschen besser, aber ich bin vorsichtig mit mir und meinen Gefühlen.
Anders als du glaube ich nicht mehr daran, dass er irgendwann darüber nachdenken wird oder sein Päckchen mit sich rumträgt.
Ich glaube, für ihn ist es einfach gut so wie es jetzt ist. Aus den Augen, aus dem Sinn, alles prima. Neue Freundin, heile Familie, lästige Probleme beiseite gelegt. Vergangenheit abgehakt.
Und wahrscheinlich glaubt er sogar, dass er mir damit einen riesen Gefallen getan hat, indem es mir ohne ihn ja so viel besser gehen wird. Das wird sein Gewissen angenehm beruhigen, denn irgendwie macht es ihn ja zu einem guten Menschen, dass er mir diese Möglichkeit gibt.

So schätze ich die Lage jetzt ein und könnte bei dem Gedanken daran, dass er jetzt alles schön und ohne Sorgen auslebt k... . Er hinterlässt einen riesigen Scherbenhaufen und schert sich nicht mehr drum.
So siehts aus.

23.06.2012 14:50 • #85


NovaScotia
Liebe Mara,

fühle Dich einfach mal von mir gedrückt.

Ich weiß genau was Du meinst und wie Du fühlst.

Lass alles raus, Deine Trauer, Deine Wut, Deine Qual.
Denke an DICH. Denke daran wie es Dir geht und denke daran, der Verursacher ist jemand anderes.
Du hast keinen Scherbenhaufen hinterlassen - auch wenn Du jetzt für Dich einen vorfindest.
Aber baue nicht auf diese Scherben auf - schmeisse die Scherben in den Müll.
Konzentriere Dich auf die Seiten neben diesen Scherben.

Ich würde Dir sogerne dabei helfen können

23.06.2012 15:01 • #86


M
Danke für deine Worte!

Wie du weißt, bin ich schon dabei aufzuräumen und zusammenzukehren, aber manchmal trete ich dabei auf eine besonders spitze Scherbe und dann tut es weh, auch noch bei den Schritten danach.
Zeit kann so langsam vergehen, aber immerhin - sie vergeht.

23.06.2012 15:19 • #87


NovaScotia
ja, die Zeit vergeht.

Und ich merke wie ich immer neutraler werden, ruhiger, entspannter - obwohl er noch live in meinem Leben rumturnt.
Wie es mir egal wird was er erzählt - oder was er tut.
Ich bete dafür, das dieser Zustand anhält bis ich raus bin, denn es fühlt sich für mich gut an.
Und das er jetzt auf einmal sogar eifersüchtige Züge zeigt amüsiert mich. Aber mit solchen Dingen muss er sich woanders ausheulen.

23.06.2012 17:55 • #88


M
Diese eifersüchtigen Züge - ich glaube, die geben einem manchmal auch ein gutes Gefühl, weil man sich dadurch ein wenig mächtiger bzw. weniger hilflos fühlt. Man hat etwas mehr Kontrolle, während der ehemalige Partner sie ein wenig verliert.

23.06.2012 18:05 • #89


NovaScotia
... wobei man ja fast schon sagen muß, er hat durch die ganzen Situationen und Belastungen momentan sowieso keine Kontrolle - schon gar nicht über sein Leben. Und ich kann mich noch dumpf daran erinnern, das er genau so etwas níe erleben wollte......

23.06.2012 18:11 • x 1 #90


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