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Beide durcheinander, ich langsam mit den Nerven am Ende

P
Hallo liebe Formengemeinde,

ich lese hier schon seit Monaten mit, wusste jedoch bisher nicht was ich schreiben soll. Inwiefern mir jemand weiterhelfen kann weiss ich nicht, aber vielleicht ist ja doch jemand da draußen der mir einen guten Rat geben kann.

Mit meinem Ex bin ich eigentlich schon seit nicht ganz einem Jahr getrennt, zusammen waren wir 1 1/2 Jahre und auch zusammen gelebt. Aber irgendwie ist der Kontakt nie ganz abgebrochen, auch wenn alle paar Wochen und anfangs nur sporadisch. Vor 4 Monaten bandelten wir wieder an, aber nicht um zu sehen was passiert, sondern einfach um hin und wieder schöne Tage zu verbringen. Was es auch war, zum Schluss hin sogar 2,3 Tage die Woche.

Irgendwann mit der Zeit kamen dann doch wieder Gefühle in mir hoch und ich versuchte diese abzublocken, das gelang mir auch nach und nach bis ich es Anfang letzter Woche freundschafltich beendete. Wurde von ihm mehr oder weniger stillschweigend angenommen und das wars somit für mich. Neues Jahr neues Glück war mein Motto.

Ich muss dazu erwähnen, dass was wir in diesen 4 Monaten erlebten, hatten wir in der gesamten Beziehung nicht. Traurigerweise fühlte ich mich mehr begeehrt, alles viel leidenschaftlicher und entspannter, wobei unsere Beziehung davor auch schon sehr entspannt war. Zu entspannt, quasi zum Einschlafen, daher war die Trennung für mich dort in Ordnung, wobei ich natürlich verletzt war. Hab viel investiert ihn, da er selbständig und kaum Zeit hatte, also wurde alles von mir organiesiert.

Nun ging am 24 das Drama los, als er mir mitten in der Nacht eine Sms mit einer klaren Ansage mit ? schickte. Ich dachte ich seh in dem Moment nicht richtig, gelesen wurde es übrigens von einem Freund der Sachen von mir in der Tasche hatte. Daraufhin schickten wir ein Foto von uns mit der Ansage Ne danke, bin unterwegs. Wurde übrigens von .... gelesen und find deine Aussage peinlich. Mein Ex kennt meinen Freund und weiss, dass da nie was laufen würde. Hat es noch und wir sind seit 17 Jahren befreundet.

Am nächsten Tag schrieb ich ihm dass ich meine Sachen holen will, so sehr war ich gekränkt. Zudem der Herr noch meinen Haustürschlüssel hat und von da an gings los. Eigentlich wollte ich wirklich nur meinen Schlüssel in Sicherheit bringen ihm sein Zeug bringen und noch meine paar Sachen holen, damit ich eine KS halten kann und das Ganze endlich mal abschließe. Und von da an gings los. Der nette Herr ließ Sachen von sich die will hier nicht mal aufschreiben, derart peinlich fand ich das. Ich saß teilweise perplex vor dem Handy und traute meinen Augen nicht.

Irgendwann ist natürlich auch mir der Kragen geplatzt und das zog sich dann bis gestern. Ich dachte phasenweise zwei geistig abnormale schreiben sich. Mal die Hölle heiß machen, mal wieder beruhigt. Eine Achterbahn.

Gegen Ende des Gesprächs wurde wir dann auch wirklich wieder sanft. Ich erklärte ihm warum ich das nicht mehr will und es einfach für die vernünftige Entscheidung halte, bevor jemand von uns antanzt und dem anderen offenbart, dass wir eine schöne Zeit hatten, aber nun wer spannderes da ist. Und das beziehe ich auf beide Seiten.

Man muss auch noch dazu sagen, dass er mit 35 nie eine längere Beziehung wie 2 Jahre hatte und ich ihm noch mitgeben wollte, dass wen er nicht so ein Dopaminjunkie wäre, er auch mal erleben würde dass das schöne an einer Beziehung eigentlich nach der Verliebtheit beginnt, die Vetrautheit, das zusammen durchs Leben kämpfen usw. da viele ja gerade nach dieser Zeit auf einmal zu der Erkenntnis kommen, hoppla da ist jetzt aber was anders, wars wohl doch nicht. Und da beginnt natürlich die Arbeit an der Beziehung nur hatte er bei uns einfach keinen Willen und vor allem keine Zeit.

Seine letzten Worte waren dann:
Das mit dem Willen stimmt nicht.
Bin selbst verwirrt.

Und genau diese Worte bringen mich aus der Fassung. Ich habe ihm keinesfalls vor zu schreiben, bin ihm noch nie hinterher gelaufen oder sonstiges und weiß ich gerade nicht wohin mit meinen Gedanken. Mein Kopf sagt, nein er ist nicht der Mann furs Leben, mein Herz jedoch, wir haben eine tolle Zeit miteinander, auch wenn erst nach der Trennung.

Ich weiss auch nicht genau was ich mir hier von euch erwarte, aber vielleicht hat ja jemand einen klugen Ratschlag oder einfach ein objektive Meinung zu dieser Misere.

Paula

28.12.2016 10:08 • #1


Wulf
Zitat:
Irgendwann mit der Zeit kamen dann doch wieder Gefühle in mir hoch und ich versuchte diese abzublocken, das gelang mir auch nach und nach bis ich es Anfang letzter Woche freundschafltich beendete. Wurde von ihm mehr oder weniger stillschweigend angenommen und das wars somit für mich. Neues Jahr neues Glück war mein Motto.

Du bist ganz klar auf Trennung gestimmt. Hegst aber doch indirekt die Hoffnung das er die richtigen Worte finden würde, die dich abholen würden. Jeder Moment der verstreicht legt die deinerseitige Messlatte immer wieder höher.

28.12.2016 13:58 • #2


A


Beide durcheinander, ich langsam mit den Nerven am Ende

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P
Hallo Wulf,

genau diese Frage zerreist mich, bin ich auf Trennung oder Abholung. Beides für mich in Ordnung irgendwie. Bei dieser Entscheidung ist auf alle Fälle er der einzige Beteiligte, der den Hintern in Bewegung setzten müsste. Wie zum mich umstimmen, weiß ich allerdings auch nicht.

Wie meinst du das mit der Messlatte?

28.12.2016 15:02 • #3


S
Zitat:
Bei dieser Entscheidung ist auf alle Fälle er der einzige Beteiligte, der den Hintern in Bewegung setzten müsste.

Leider falsch. Du harrst aus in der Hoffnung, das sich das richtige bzw. was besseres von selbst ergibt und machst es dir in der Zwischenzeit etwas bequem. Aus solch einer Situation ist selten etwas gutes entstanden.

28.12.2016 15:17 • #4


Wulf
Kann dir von der Ferne aus nicht genau sagen:
Kopf sagt Trennung, Bauch sagt Hol Mich.
Messlatte höher legen = du wirst zickiger wenn er es in 3 wochen probieren würde statt heute. Hast es ja selbst indirekt niedergeschrieben. Er hat ne plumpe Anmache gestartet, sofortige Abfuhr.
Anscheinend hätte er ne Chance, würde er sich auf beziehungsebene einfinden und den Willen+Zeit aufbringen.
Keine Zeit haben, heißt eh nix anderes als keinen Willen... ist nur ne ausrede.
Dazu kommt noch die Erwartungshaltung deinerseits das er sich rühren solle, andererseits bist du hier um einen Ratschlag zu erhalten.
Vielleicht gesteht er sich seine Ideenlosigkeit nicht, um mal einen gemeinsames WE zu planen oder so. Wer von euch beiden gestaltet den Part denn aktiv? Kommt er mit dem Wunsch und du setzt dich dran?

28.12.2016 15:18 • #5


P
@shank: Was soll ich denn auch anderes tun, er hat mich schließlich verlassen!? Mir gehts ja nicht schlecht dabei, im besten Fall kann ich nur positiv überrascht werden und sonst soll es eben nicht sein. Und der Kopf tendiert eben zu zweiterem.

@Wulf Ganz folgen kann ich dir nicht, aber ja das mit der Zeit und Willen sehe ich auch so. Wo ein Wille da auch ein Weg Freizeitgestaltungn in der Beziehung hats selten bis keine gegeben, da er entweder unterwegs war oder bis 10,11 gearbeitet hat und dann eigentlich nur zum Schlafen heim kam. Geändert hat sich sein Leben ja nicht wirklich, ist immer noch Workaholic und irgendwie ja auch Egoist. Gut wenn mir Termine wichtig waren, stand das ausser Diskussion dass er dort antanzt, aber sonst war ich zu locker. Wie Mutti, kocht, macht Wäsche. Entspricht eigentlich überhaupt nicht meiner Natur, aber irgendwie tat er mir ja leid bzw. das Leben das er führt. Auf der anderen Seite dachte ich mir immer, hat er sich ja selbst ausgesucht, warum soll das mein Problem sein.

In den letzten 4 Monaten war er der aktive Part, sah einfach einen Anschlass in dieses Konstrukt zu investieren. Er meldete sich täglich, machte Vorschläge was wir unternehmen könnten, wenn es die Zeit zuließ oder einfach mal gemeinsam nichts tun.

Muss noch erwähnen, dass ich das mit der Zeit auch irgendwie nachvollziehen kann. Er hat sich erst vor 3 Jahren selbstständig gemacht und einen Kredit aufgenommen hat, mit einer fixen Rückzahlung von € 2500 und da ist noch keine Miete oder Essen inbegriffen. Ich glaube dass der psychische Druck dabei nicht zu unterschätzen ist.

28.12.2016 15:41 • #6


S
Zitat:
Mir gehts ja nicht schlecht dabei

Aber richtig gut wohl auch nicht, sonst hättest du dir nicht die Mühe gemacht, ein Liebeskummerforum aufzusuchen, deine Geschichte zu erzählen und um klugen Rat zu bitten.

Bei diesen Kopf-Herz-Situationen geht es im Grunde immer um Wunschprojektion, unerfüllte Sehnsüchte die man sich vom Partner zu erfüllen erwartet und Bequemlichkeit. Wirklich lieben tust du ihn nicht, aber du genießt derzeit seine Anwesenheit und deren Vorteile und verbindest dies mit dem Herz.
Wenn man aber mal ehrlich sein würde, dann ist es tatsächlich so, dass wenn jemand vom Kopf her schon weis das es nicht mehr passt, dann mangelt es bereits an Liebe.

Also kannst du euer aktuelles Spielchen zwar weitertreiben, viel mehr als das was ihr jetzt habt wird es aber sehr wahrscheinlich nicht mehr werden.

28.12.2016 17:08 • #7


P
@shank: Die Frage bezüglich lieben habe ich mich auch schon gestellt, gerade auch in der Beziehung. Und klar war ich schon anders verliebt/geliebt, aber definier doch mal Liebe? Für mich beginnt Liebe nach der Verliebtheit, wenn mir jemand nach ein paar Wochen/Monaten sagt, dass er mich liebt, find ich schön aber nehme diese 3 Wörter nicht ernst, denn wie schon oben erwähnt, auf einmal pendeln sich die Hormone wieder ein und viele gehen dann wieder auf die Suche nach der Illusion große Liebe. Geht's dann im Endeffekt nicht darum sich mit der Person wohl zu fühlen?

Das Gleiche gilt für meinen Gefühlszustand. Ja wahrscheinlich geht's mir nicht richtig gut, hast du wohl recht, aber irgendwie genieße ich die Achterbahn gerade. Ich weiß nicht wie ich das genau erklären kann. Momentan wie ein spannendes Buch, ich gehe schlafen und weiß nicht was mich am nächsten Tag erwartet. Mal bin ich traurig, mal könnt ich die ganze Welt umarmen.

Irgendwie besteht eine spezielle Verbindung bei uns, wobei ich diese nicht zuordnen kann. Vor allem nicht ob ich mir das nicht einfach einbilde, weil ich verlassen wurde und demnach in einer Art Opferrolle stecke, die auf einmal ein Stockholm-Syndrom entwickelt. Ich glaube halt, dass er nicht glücklich ist, ich wiederum selten traurig und irgendwie denke ich dass ich ihm helfen muss, weil ich sein Leben nicht lebenswert und traurig finde. Er ist auch nach außen ein sehr offener Mensch, aber ich kenne ihn langsam und die Fassade kauf ich ihm nicht ab, irgendwas verbirgt er. Auf der anderen Seite ist er für mich wie eine Zecke die mir meine Energie aussaugt. Klingt jetzt alles wirr, ist es in meinem Kopf aber auch

28.12.2016 18:06 • #8


Wulf
Klingt gar nicht mal so wirr wie du dir das grad vorstellt. Ein gut umschriebenes Problem ist schon die halbe Miete.
Du fühlst dich von ihm vernachlässigt und nicht begehrt. Mach ihm das mal klar

28.12.2016 18:10 • #9


P
Habe ich ja schon gemacht, ist glaube ich auch angekommen, obwohl er strikt gegenteiliges behauptet. Wobei das Gefühl sich wohl weniger auf begehrt bezieht. Ich bin mir einfach zu Schade für so Halbes bzw. mittlerweile an dem Punkt angekommen und irgendwie scheint es bei ihm für Ganzes nicht zu reichen. Daher wohl unbegehrt.

28.12.2016 18:19 • #10


P
Ich muss noch dazu sagen, dass wir menschlich gesehen wie Tag und Nacht sind. Ich eher der kulturelle Typ mit dem Drang nach Wissen, egal welche Richtung, immer auf der Suche nach Neuem was ich lernen kann. Er eher einseitig und bildungstechnisch auch naja. Genauso die Lebenseinstellung, ich find das Leben toll und leicht, er einen Kampf.

Vor allem hatten wir immer schon das Problem, dass er gerne über Sachen diskutiert von denen er keine Ahnung hat, während ich mich meiner Meinung enthalte, wenn ich weiß dass mir das Wissen dazu fehlt. Dabei kam ich mir öfter mal vor wie wenn ich mit einem Kleinkind ein Gespräch führe, das mir die Welt erklären will.

Er fällt einfach vollkommen aus dem Raster meiner Ex-Partner und doch fasziniert mich irgendwas an ihm.

28.12.2016 18:32 • #11


S
Zitat:
Ich bin mir einfach zu Schade für so Halbes

Was allerdings im Widerspruch zur aktuellen Situation steht. Wie auch immer, für mich fängt Liebe bei einem selbst an. U.a. es sich selber wert zu sein, aus dem Vollen schöpfen zu dürfen. Das gilt auch für den Partner. Bilanz ziehen, sehen was ist, und sich selber fragen ob man hier seine Liebe, Energie und Lebenszeit auch investieren möchte. Also das, was du bereits bis zu einem gewissen Grad gemacht hast und wodurch du zum Schluss gekommen bist, das es nicht passt (Kopf). Er wird sich jedenfalls nicht ändern bzw. die Situation wird sich nicht von alleine verbessern.

28.12.2016 18:46 • #12


P
Zitat von Shank:
Zitat:
Ich bin mir einfach zu Schade für so Halbes

Was allerdings im Widerspruch zur aktuellen Situation steht. Wie auch immer, für mich fängt Liebe bei einem selbst an. U.a. es sich selber wert zu sein, aus dem Vollen schöpfen zu dürfen. Das gilt auch für den Partner. Bilanz ziehen, sehen was ist, und sich selber fragen ob man hier seine Liebe, Energie und Lebenszeit auch investieren möchte. Also das, was du bereits bis zu einem gewissen Grad gemacht hast und wodurch du zum Schluss gekommen bist, das es nicht passt (Kopf). Er wird sich jedenfalls nicht ändern bzw. die Situation wird sich nicht von alleine verbessern.


Shank, warum bist du denn hier? Meine ich jetzt völlig urteilsfrei und aus reiner Neugier. Würde auch für dich @Wulf gelten

Ihr klingt ja doch schon gefasst für dieses Forum.

28.12.2016 18:52 • x 1 #13


E
das ding ist durch. ihr spielt wie kinder miteinander, anstatt erwachsen zu euren entscheidungen zu stehen.. du testest, wie weit du gehen kannst, er klammert an dir, weil er seine felle wegschwimmen sieht. all in all keine gesunde grundlage, sondern zwei (du weniger) voneinander abhängige.

28.12.2016 19:17 • #14


S
Zitat:
warum bist du denn hier?

Hauptsächlich weil mich derzeit das Thema Liebe und besonders das Verhalten der Menschen diesbezüglich interessiert. Zwischendurch geb ich bei einzelnen Themen gern mal meine Meinung ab.

28.12.2016 19:36 • #15


A


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