Nun wird es bald ein Jahr, dass mein Mann seine Sachen packte und ging und ich sitze manchmal immer noch da und verstehe die Welt, meine Welt nicht mehr. Wir haben zusammen ein Kind großgezogen und sind mittlerweile auch Großeltern.Harmonisches Miteinander, gleiche Interessen, keine Schwierigkeiten oder Sorgen, liebevoller Umgang mit dem Gegenüber. Er mein Traumprinz, ja das war er wirklich bis zum Ende, verwandelte sich vom Prinzen wieder in einen Frosch, besser gesagt in eine Kröte.
Wenn für so jemanden ein Oscar verliehen werden würde, mein Mann hätte einen verdient. . toller Schauspieler und Illusionist, Weltmeister im vorgaukeln von Gefühlen und alles ist doch wunderbar.Gut für ihn vielleicht, jahrelanges Fremdgehen von dem ich nichts wusste, auch nichts ahnte. Woher denn auch, wenn der S.und das z wischenmenschliche passt und er einen Beruf ausübt bei dem er viel unterwegs ist, hauptsächlich Nachts.
Kein Wort der Unzufriedenheit, Friede Freude Eierkuchen seinerseits, wir haben ein Leben wie junge Hunde, seine Worte bis zuletzt. Durch sein langjähriges Fremdgehen mit verschiedenen Damen hatte er sich irgendwann in eine verliebt und das war dann auch der Trennungsgrund.
Manchmal frage ich mich wie konnte ich denn so blind sein, waren keine Anzeichen da, Unstimmigkeiten in seinem Verhalten mir gegenüber? Nein nichts das kann ich mit Überzeugung sagen, ich habe nichts verdrängt oder nicht wahrhaben wollen, weil nichts dergleichen vorhanden war. Bis er von einer Stunde zur anderen ging und nicht mehr zurück kam, mich mit lauter Fragezeichen im Kopf zurück ließ.Ich wäre wahrscheinlich besser klar gekommen wenn heftiger Streit voraus gegangen wäre, mal die Fetzen geflogen wären. Aus einer anscheinend heilen Welt gerissen zu werden, das tut einfach nur scheußlich weh.
And the Oscar goes to. . . dem Frosch, der einmal mein Mann war.
Musste ich mir mal von der Seele schreiben, danke fürs zuhören bzw lesen
02.06.2017 10:28 •
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