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Die Liebe Deines Lebens loslassen?

M
Hallo allerseits,

der Mensch mit dem ich am meisten zu tun habe ist meine Ex-Freundin. Seit 2 Jahren sind wir auseinander. Seit 2 Jahren hat weder Sie noch ich wieder einen neuen Partner gehabt seitdem ich mich damals von ihr getrennt habe.

Vorgeschichte: Der Tag der Trennung ist in meinen Kopf eingebrannt: Es war wirklich schlimm als ich ihr an einem Sommertag im Park sagte, dass wir nicht mehr zusammen sind. Sie weinte und klam-merte sich in einem Park an meinem Bein fest als ich aufstand, nachdem ich ihr sagte wir sind nicht mehr zusammen - mir stiegen die Tränen auf - ich fühlte mich wie das größte Ar. aller Zeiten. Dennoch ging ich. Ich war noch nie so verliebt wie in sie aber es ging nicht mehr. Sie war aus Bolivien und mit einem Aupair-Visum hier ich half ihr mit dem Lernen fürs Studienkolleg (sie muss studieren damit sie hier bleiben kann). Heiraten konnte ich Sie nicht/wollte ich nicht das war zu früh, meine berufliche Situation zu schwierg. Aber half Ihr so gut ich konnte mit der Ausländerbehörde, dem Deutschlernen, dem Lernen fürs Studienkolleg usw. Irgendwann nach 2 Jahren ging es nicht mehr, ich wollte ihr verzweifelt helfen beim Lernen, der Ausländerbehörde.... Wir stritten uns viel wegen der Lernerei, gingen oft im Streit ins Bett, der S. lief auch nicht mehr. Ich war ausgelaugt unsere Liebe machte mich fertig. Ich konnte nicht mehr. Ich musste mich trennen Trotzdem war die Trennung brutal.

2 Jahre später: Wir sehen uns mehrmals die Woche, sie studiert nun an der Uni hat viel geschafft. Aber mit der Zeit begannen wir wieder in unser altes Muster zu fallen: Ich mache mir Sorgen um sie und beginne ihr zu helfen mit dem Studium, ich möchte einfach dass es Ihr gut geht, dass sie hier bleiben kann in Deutschland. Sie macht einiges, gibt sich aber nicht 100%ig Mühe es reicht nicht so ganz. Sie ist manchmal ein bisschen wie ein kleines Mädchen sie kann von ganzem Herzen lieben aber ist nicht so selbständig und lernbereit wie sie für die Uni sein muss. Also beginne ich ihr mehr zu helfen als im letzten Jahr die große Herausforderung die erste Seminarbeit ansteht: Ich helfe Ihr mehrere Stunden am Tag mit der Arbeit. Am Ende habe ich sie fast selbst geschrieben. Ich mache Ihr danach deutlich, dass es so nciht geht wir können befreundet sein, aber sie muss sich um ihre Uni kümmern und ich mich um meine berufliche Zukunft (Ich bin Anfang 30 und selbstständig im Softwarebereich aber da muss noch vieles besser laufen). Ich habe nicht immer die Zeit ihr zu helfen.

Rettung: Wir machen einen Vertrag: Ich helfe Ihr diese Seminarbeit fertig zu bekommen, Sie schaut zu und lernt und macht ab dann alleine weiter, kein zusammen Lernen mehr, kein helfen. Einfach nur Freunde mal ins Kino, Mittagessen, solche Sachen. Wenn Sie schwierige Behördengänge hat komme ich auch mit aber nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Das Lernen strengt mich extrem an, da sie so viele Lücken hat und auch nicht so motiviert ist beim Lernen obwohl Sie unbedingt hier bleiben will. Das war im September.

Wir sehen uns seitdem immer noch sehr häufig an der Uni, ich arbeite dort an meinem neuen Pro-jekt, sie studiert. Wir treffen uns zum Mittagessen und erzählen uns unser Leben.
Wenn wir uns sehen strahlt sie und wir albern herum, ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich sie so enttäuscht habe und verlassen habe. An Weihnachten war sie seit unsere Trennung jedes Jahr bei mir zu Hause.

Beim Mittagessen frage ich öfters: Na wie läuft es mit Deiner Seminararbeit oder schon nach einem Korrektor für die Arbeit gesucht? Sie antwortet dann immer was wie gut und das wars. Innerlich habe ich aber schon länger das Gefühl dass es nicht so läuft, Sie tut schon was aber vertrödelt viel Zeit in der Uni. Mit den Fragen will ich sie in die richtige Richtung pushen.

Die Katastrophe beginnt: Es ist als ob ich ihr großer Bruder und Freund bin und sie liebt mich und ich liebe Sie. Sehr schön, aber gestern hat sie mir gesagt, ob ich ihr mit den Überschriften ihrer Seminarbeit helfen kann. Das ist die erste Arbeit, die sie alleine schreibt. Aber das war nach unserem Vertrag schon ausgeschlossen. Aber gut denke ich 1-2h über die Gliederung sprechen am Abend geht schon, da würde ich sonst Fernsehen schauen also nicht Fernsehen sondern ihr helfen.

Als ich Ihr dann mit den Überschriften Gliederung geholfen habe und wir abends um 21:00 die Bibliothek verlassen fragt Sie mich ob ich ihr gegen Geld helfen würde die Arbeit zu korrigieren was klar gegen unsere Vereinbarung war. Ich sage daraufhin Nein ich habe Dir 20mal gesagt in den letzten Monaten, dass Du Dich um einen Korrektor bemühen sollst.

Sie ist daraufhin wütend, sauer auf mich. Sie sagt nichts mehr. Mir ist die schlechte Stimmung unan-genehm und sage was um die Stimmung zu unterbrechen - klappt nicht. Wir sitzen schweigend nebeneinander bis ich aus der Straßenbahn muss.

Nachts kommen dann Nachrichten per WA, dass sie einfach Angst vor den nächsten Monaten hat, dass Sie noch 3 Hausarbeiten schreiben muss, dass sonst Ihr Studium in Gefahr ist. Dass jemand der die Arbeiten korrigiert nicht reicht Sie braucht jemanden mit dem sie ihre Arbeiten durchsprechen kann 2-3 mal die Woche. Dass es ihr leid tut, sie mihc nihct mehr fragen wird und wenn Sie komisch drauf ist soll ich Sie ingorieren...

Mir rasen viele Emotionen durch den Körper: schei. 3 Arbeiten in nächster Zeit ! Auf der anderen Seite, wenn Sie das jetzt schafft, dann schafft sie den Rest vom Studium auch noch. Aber der Frust steigt in mir auf: Ich will nicht mit ihr lernen, das stresst mich so wahnsinnig warum hält sie sich nicht an die Vereinbarung und hat sich jemanden gesuchcht der gegen Bezahlung ihr helfen kann. Ich habe auch nicht wirklich Zeit um mich darum zu kümmern, ich muss mich jetzt um meine eigene Zukunft kümmern.

Ich schreibe Ihr aber ärgeliche Nachrichten Nach dem Motto, dass sie das jetzt seit 5 Monaten weiß und sich niemanen gesucht hat, dass ihre Vorbereitung schei. ist, dass sie sich mehr um die Uni kümmern soll etc.

Aber ich will nicht das es ihr schlecht geht - Sie muss ihr Studium schaffen, damit sie in D bleiben kann. Andererseits will ich dass dieser Alptraum mit dem Lernen vorbei ist und ich mich voll auf meine Aufgaben konzentrieren kann.

Was soll ich jetzt tun? Helfen oder sie ihrem Schicksal überlassen? Falls ich nicht helfe, sollte ich noch mit Ihr Mittagessen gehen oder gar nicht mehr sehen - Ende? Das wäre schon hart für mich sie ist meine Schwester geworden.

20.01.2017 21:14 • #1


D
Sie ist selber für sich verantwortlich. Lass sie das alleine schaffen. Lass sie wachsen. Du bist nicht dafür verantwortlich ob sie erfolgreich ist oder scheitert. Du bist ja nicht ihr Erzieher/Sozialarbeiter oder ihr Vater, sondern ihr Freund.

Wenn sie die Uni nicht schafft, ist es nicht deine Schuld, sondern weil sie entweder zu faul war oder einfach nicht dafür geeignet ist (wissenschaftlich zu arbeiten/sich zu strukturieren für die Unialltag) und vielleicht praktisch lieber arbeiten sollte (Ausbildung?).

Natürlich ist es nett und ok, wenn man sich gegenseitig hilft in einer Beziehung, aber du machst schon weit aus mehr als es gut für sie und dich ist! Für dich nicht gut, weil du dein eigenes Leben dabei vergisst und dich aufopferst, du leidest ja auch darunter, für sie weil sie weiterhin total unselbststäntig bleibt und keine Verantwortung für ihr eigenes Leben übernimmt. Auch im schlimmsten Falle, wenn sie exmatrikuliert wird, weil sie alle Prüfungen verkackt, ist es ihr Problem. Sie ist kein Baby mehr.

Wenn du ihr weiter hilfst, wird sie nie selbstsätndig werden.

20.01.2017 21:38 • #2


A


Die Liebe Deines Lebens loslassen?

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M
Hi DuaMua: es würde mich nicht so fertig machen, wenn das nur ihr Studium wäre. Die Situation ist aber rechtlich so: Sie KANN keine Ausbildung machen, schafft sie ihr Studium nicht, muss sie zurück nach Bolivien: Katstrophe. Wenn Das nur ihr studium wäre wäre ich eiskalt da hätte ich keine Skrupel..

20.01.2017 21:45 • #3


onlysad66
Du hast schon viel zu viel für sie gemacht. Ich kann dich auch gut verstehen, weil wenn man jemanden liebt, möchte man nur das Beste für ihn. Die Situation ist meiner ähnlich. Habe meinen Sohn immer sehr unterstützt mit der Schule und war total down, wenn es trotzdem nicht gut lief. Man setzt sich und auch die andere Person unter Druck. Ich habe gemerkt, dass das nicht gut funktioniert. Ich mich selber kaputt mache. Ich unterstütze jetzt eher mental und versuche zu motivieren. Wenn es nicht gut läuft, mache ich Mut und sage ihm, egal was kommt, wir finden eine Lösung. Einfach mal loslassen. Man kann einfach nichts erzwingen. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Du hast genug getan, lass es bleiben. Was wäre denn z.B. wenn du noch jüngere Geschwister hättest, die deine Hilfe bräuchten - du würdest irgendwann durchdrehen

20.01.2017 22:00 • x 1 #4


M
Zitat von onlysad66:
Du hast schon viel zu viel für sie gemacht. Ich kann dich auch gut verstehen, weil wenn man jemanden liebt, möchte man nur das Beste für ihn. Die Situation ist meiner ähnlich. Habe meinen Sohn immer sehr unterstützt mit der Schule und war total down, wenn es trotzdem nicht gut lief. Man setzt sich und auch die andere Person unter Druck. Ich habe gemerkt, dass das nicht gut funktioniert. Ich mich selber kaputt mache. Ich unterstütze jetzt eher mental und versuche zu motivieren. Wenn es nicht gut läuft, mache ich Mut und sage ihm, egal was kommt, wir finden eine Lösung. Einfach mal loslassen. Man kann einfach nichts erzwingen. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Du hast genug getan, lass es bleiben. Was wäre denn z.B. wenn du noch jüngere Geschwister hättest, die deine Hilfe bräuchten - du würdest irgendwann durchdrehen


Du sprichst mir so aus der Seele mit dem Part. Ja genau so ist es

20.01.2017 23:30 • #5


Y
Wenn du ihr bei den drei Hausarbeiten hilfst, lernt sie nicht, sie eigenverantwortlich zu erledigen. Denn fest steht doch, dass auch damit ihr Studium noch nicht fertig ist, d.h. anschließend wird sie dich weiter um Hilfe bitten, weil ....siehe meine Signatur - das gilt doch auch im Studium!

20.01.2017 23:47 • #6


Charlotte12
Sie hat ein Recht auf ihre eigenen Fehler. Lass sie erwachsen werden!

Das ist für deine Ex - und für dich gut. Denn eine solche Beziehung ist keine Partnerschaft, sondern ein verunglücktes Eltern-Kind-Verhältnis. Leider spielt sie bei dir genau diese Vater-Nummer an, das macht es für dich doppelt schwer. Ich finde es unfair von ihr, dass sie dir die Verantwortung für ihr Leben/Weiterentwicklung/Glück/Zukunft geben will. Deshalb musst du für sie und für dich denken - und Grenzen setzen.

Ich denke, es war es sehr klug und gut von dir, diese asymmetrische Beziehung zu beenden. Du brauchst eine Frau, die an der gleichen (Entwicklungs)Stelle steht wie du. Erst dann kann man sich als Partner begegnen.

Verstehen kann ich deine vielen Sorgen gut. Aber die hatte ich bei meinen Kindern ...

Ach so, zu deiner Head: Die Liebe des Lebens gibt es nicht, finde ich.

21.01.2017 00:06 • x 1 #7


M
Hallo Charlotte, mit dem Vater-Kind hast Du mehr recht als Du ahnen kannst. Sie hatte sehr distanzierte Eltern und einen emotional sehr abweisenden Vater. Ich bin so eine Art Vater-Figur für Sie. Und was Du mit den Sorgen um Deine Kinder geschrieben hast, da musste ich lachen: Ich habe bei Ihr schon öfters gedacht: So ist es also Kinder zu haben dieses Gefühl von helfen wollen aber manchmal nicht durchdringen....

21.01.2017 00:31 • #8


VictoriaSiempre
Ich verstehe den Thread-Titel nicht! Wieso ist sie die Liebe Deines Lebens, Du hast Dich doch von ihr getrennt!?

Ansonsten stimme ich tendenziell dem allgemeinen Tenor hier zu: Du bist/warst ihr Partner und nicht ihr Vater. Wenn sie hier studieren will, muss sie sich halt reinhängen. Wobei es sicherlich schwierig ist für sie, dass sie parallel noch die Sprache lernen muss(te).

Dein Verhalten finde ich allerdings auch schräg. Du schließt mit ihr einen Vertrag ab, hääää? Das finde ich echt total daneben und ich stell mir Dich grad sehr oberlehrerhaft (vorsorglich Sorry an alle hier anwesenden Lehrer/innen ) vor; mit Stock sonstwo und schwarzem Klassenbuch, Sternchen verteilend bei Gut- und Tadel notierend bei Schlechtleistungen. Schrecklich!

Du hast Dich getrennt, ihre Mentalität regt Dich auf: Dann lass los. Sie wird klarkommen oder nicht, es geht Dich nix an. Die kleine Schwester, die Deinem Befinden nach wie vor gut tut, ist dann allerdings auch weg.

21.01.2017 00:33 • #9


A


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