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Ehemann hat extreme Fantasien entwickelt

T
Guten Tag, liebe Leute.

Mein Problem ist etwas pikanter Art, aber ich muss es mir mal von der Seele schreiben, da ich so offen mit niemandem drüber reden mag.

Mein Mann und ich sind seit elf Jahren verheiratet. Wir sind beide aufgeschlossen und haben viel ausprobiert im Bett (Spielzeuge, Filme, Kinos, Clubs usw.), das hat uns beiden auch immer Spaß gemacht.
Seit etwa drei Jahren werden die Vorstellungen und Wünsche meines Mannes aber immer extremer und gehen in eine Richtung, an der ich keinen ero. Gefallen für mich finde. Er hat sich insgesamt von einer eher dominanten (die mir gut gefallen hat) zu einer extrem devoten Haltung entwickelt. Hinzu kam im letzten Jahr eine unterwürfig bi Ader, die ich sowohl in der Vorstellung als auch als optisches Bild einfach nicht ero. finde.
MAL ein bisschen die Dominante zu geben, finde ich ja ganz nett, aber eben nur als Spielart, nicht als Muss.
Inzwischen habe ich aber zunehmend ungute Gefühle.

1.: fühle ich mich nicht mehr attraktiv für ihn. Er beteuert zwar das Gegenteil, aber richtig heiß wird er nur, wenn wir spielen...d.h. es eine Inszenierung in irgendeiner Form gibt. Einfach mal so im Bett abends war schon lange nichts mehr.

2.: meine Bedürfnisse sind anders, ich komme aber kaum noch zum Zug. Fühle mich unter Druck gesetzt, weil er immer wieder mit neuen Ideen kommt, die er gerne umsetzen möchte.

Eine Therapie lehnt er ab, er meint, er sei nicht gestört, er brauche das auch, um seinen Kopf abschalten zu können und den Alltag eben mal zu vergessen.

Er sei auch nicht mehr 20, wo man ständig will, er brauche heute eben mehr Input (das sagte er, als ich das letzte Mal meinte, ich hätte gerne mal wieder einfach so S.).

Das Bett war schon in der Vergangenheit öfter mal Streitpunkt bei uns und ich habe das Gefühl, dass es immer schlimmer wird.

Ich will auch einfach mal ganz normal Ohne ewigen Vorlauf, Geschichten, Outfits und Zubehör. Und ich will auch nicht immer alles bestimmen und entscheiden und in die Wege leiten müssen.
Manchmal hab ich echt schon gar keinen Bock mehr und finde es - sorry- auch abturnend.
Was ist da los, frage ich mich?
Ich bin echt nicht verklemmt und habe immer Spaß in der Kiste gehabt - umso bitterer finde ich jetzt, dass statt Langeweile zwanghafte Extravaganz stattfindet bei uns.
Ich habe schon vorgeschlagen, ihn zu einer Professionellen gehen zu lassen, um sich dort auszugeben, aber das will er nicht.
Bin mit meinem Latein am Ende und unglücklich.

03.02.2017 15:25 • #1


K
Kann es sein, dass Dein Mann sich sehr stark auf S. fokussiert, um damit irgendeine andere Leere in sich zu übertönen? Hat er sonst Hobbys, Interessen, Leidenschaften im Leben? Oder liegt sein Fokus stark auf dem S.

03.02.2017 15:28 • #2


A


Ehemann hat extreme Fantasien entwickelt

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T
Habe ich vergessen zu erwähnen: das geht so weit, dass er jetzt von mir die Erlaubnis wollte, alleine in ein P.orno.kino gehen zu dürfen, um dort mal einen Mann anzufassen.
Ich habe gesagt, ich denke drüber nach. Tue ich auch. Nur leider finde ich es echt Un.s.y wenn ich mir vorstelle wie er dann heim kommt...Andererseits ist es vielleicht auch sinnlos solche Wünsche und Bedürfnisse zu unterdrücken?
Wieder andererseits muss auch nicht alles immer ausgelebt werden. Oder? Immer die Suche nach einem neuen Kick? Wie in einer Sucht.
Ist aber müßig, wenn er die Therapie ohnehin ablehnt.

03.02.2017 15:32 • #3


T
Hm. Wir haben drei Kinder, der spontane S. findet also eh nicht statt. er war vor 15 Jahren mal in einer stationären Depressionsbehandlung.
Aber ja, er hat Hobbys und trifft sich auch mit Freunden. Nicht so viel wie ich, aber ok.
Er war schon immer ein Eigenbrötler.

03.02.2017 15:36 • #4


RainbowDash
Hier geht es die ganze Zeit darum, dass er seine Befriedigung erfüllt bekommt. Was gibt er Dir denn im Gegenzug?

Ich weiß nicht, ob ein anderer Mann für Dich da eine Option wäre - aber wenn Du ihm soviel Freiraum lässt, dass er sich ausleben kann, dann solltest Du dabei meiner Meinung nach nicht auf der Strecke bleiben. Ich glaube auch, dass es nicht viel bringt seine Bedürfnisse zu unterdrücken. Aber für Dich geht es ja so auch nicht weiter.

Besteht die Möglichkeit, dass ihr das s.uelle vom Rest der Beziehung trennt? Und wie ist der Rest der Beziehung? Bist Du ansonsten mit ihm in einer glücklichen Beziehung?

LG

03.02.2017 15:40 • #5


T
Nee. Das haben wir besprochen. Ein anderer Mann ist keine Option, da ich ja einfach nur will, dass es um MICH geht.
Diesen ganzen abgefahrenen Kram kann ich ja haben, den genau will ich nicht (ausschließlich) und ein Lover würde wieder in diese Richtung gehen.
Im Moment..tja. Wenn ich mich drauf einlasse und das Spiel mitspiele, macht es manchmal noch Spaß. Aber immer seltener.
Ansonsten ist unsere Beziehung gut. Wir lieben einander, wir vertrauen uns und wir sind ehrlich zueinander.

03.02.2017 17:51 • #6


Kroenchen_richten
Puh, das ist heftig.
Ich würde die Entwicklung auch mit einem unguten Bauchgefühl betrachten. Mal ganz abgesehen davon, welche gesundheitlichen Gefahren sein Ausprobieren für Dich bedeuten kann.
Vielleicht würde es Dir helfen eine Therapie zu beginnen und ihn dann später dazu einladen. Dann liegt der Fokus mehr auf Dir (wo er für Dich ja auch sein sollte) und vielleicht wird er dadurch ein wenig wachgerüttelt.
Gestört ist jetzt schon eine krasse Wortwahl, aber eine Sucht kann trotzdem vorliegen, die ihm noch gar nicht bewußt ist. Die oftmals auch per Internet über Tag schon so ausgereizt wird, das dann nur noch heftigere Reize Wirkung finden.
Letztlich solltest Du hier aber verstärkt auf Dich achten, ständig mit ungutem Gefühl oder Widerwillen dabei zu sein, macht Dich nur mehr kaputt.

03.02.2017 18:10 • x 1 #7


K
Puuhhhh mus sich auch mal sagen ...

Ich hatte mal (vor kurzem .. seufz) eine sehr gut funktionierende Beziehung, in der er ein paar s.uelle Vorlieben hatte, denen ich allenfalls mit Toleranz begegnen konnte. Das konnte ich jedoch gut, weil ich darüber hinaus emotional und körperlich soviel erhalten habe, dass es immer noch mehr war, ich je zu vermuten oder erhoffen gewagt hätte. Ich will damit sagen: ich bekam so viel an Interesse, Zuwendung, Leidenschaft und Zärtlichkeit, dass das alles andere aufgewogen hat. Wie stehen die Waagschalen da bei Dir?

Ich habe in den Zeiten meines Lebens, in denen ich sehr offen herumexperimentiert habe, festgestellt, dass es häufig bei s.uell sehr aufgeschlossenen Menschen und vor allem auch im Bereich von BD. für viele Menschen immer mehr und auch immer weiter gehen muss. Sie sind ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich aus dieser Szene zurück gezogen habe. Deine Schilderungen klingen für mich so, als wenn das bei Deinem Mann ähnlich ist. Ich glaube nicht daran, dass so jemand von sich aus einkehren und sagen wird, er wolle nun wieder weniger experimentierfreudig sein.

Ich finde aber den Vorschlag sehr gut, über eine Therapie für Dich selber nachzudenken, weil es Dir bestimmt helfen kann, Klarheit zu erzielen und Deinen Standort deutlicher zu bestimmen.

03.02.2017 19:53 • x 3 #8


T
Danke für eure Rückmeldungen. Die bestätigen mir meine Gefühle in der Richtung.. Dass es immer mehr Kick geben muss, immer weiter geht. Und dass, wenn es ohne nicht mehr geht, es schon Züge einer Suchtproblematik aufweist.
Da es, wie ich schrieb, eben auch immer mehr zugenommen hat, glaube ich auch nicht mehr an einen Ausstieg von selbst.
Mein Mann ist (abgesehen vom S. im Moment) toll. Es gibt niemanden, mit dem ich sonst so laut und herzlich lachen kann, er hat einen grandiosen Humor, versucht, meine Wünsche zu erfüllen, ist ein toller Papa...
Das Familienleben ist anstrengend (Kinder sind 6, 3 und 8 Monate) und ich kann nachvollziehen, dass das für ihn ein Ausklinken ist. Dennoch sind da für mich Grenzen, die ich auch nicht ihm zuliebe überschreiten möchte.
Mein Mann hatte das Problem in anderen Bereichen aber auch schon immer (ich nehme mal an, es hängt mit der depressiven Struktur zusammen): es fällt ihm sehr schwer, Dinge im Normalbereich zu belassen. Vieles macht er eine zeitlang sehr exzessiv und wechselt das durch (essen, Sport, rauchen, Computer, Malen..).
Er sagt auch selber, er nutzt das als Frust und Stressabbau...
Durch seine Behandlungen damals verfügt er über reichlich Therapieerfahrung und lehnt aus diesem Grund eine Paar oder S. ab. Er meint, der Therapeut könne ihm ohnehin nichts erzählen, was er selbst nicht schon wisse.
Wenn ich ihn zu sehr unter Druck setzen mit diesen Themen, sagt er: ok, dann lassen wir das eben einfach alles! - Aber das will ich ja auch nicht wenn ich doch weiß, dass da andere Bedürfnisse sind.

03.02.2017 23:47 • #9


Ketilein
Ich denke du musst konsequent sein, was du nicht willst, geht garnicht, den er wird immer mehr verlangen, er wird sich nie zufrieden geben, je mehr du gibst desto mehr will er haben, gut er hat seine gute Seiten wie du sagst , aber deswegen muss du nicht machen was er gerade bei einem Por. Film gesehen hat, dieses Problem haben viele Frauen von ihre Männer, beobachte ob er sich gerne Por. Filme anschaut , ich habe mal gelesen dass viele Männer süchtig sind und meistens stecken ganz andere Probleme dahinter, aber das zu klären warum muss er zum Facharzt

04.02.2017 00:32 • #10


T
Über Filme sind wir lange hinaus klar guckt er welche. Ich auch. Aber es ist das Gesamtpaket, was schon länger nicht mehr passt. Es geht ja gar nicht konkret um einzelne Praktiken.
Diese devote Haltung und dass ich allein, einfach *beep* und mit normalem Vorspiel, nicht mehr reiche.
Klar kann ich das alles ablehnen - nur was gewinne ich dann? Abstinenz ist keine Lösung und ein gefrusteter Mann, der ständig Wünsche unterdrücken muss, leider auch nicht.

04.02.2017 01:02 • #11


Chrisi
Hm, ich kenne dein Problem. Ich war sehr verliebt in einem Mann. Nach 4- 5 Jahren habe ich auch so ein Schema wie bei dir erkannt. Ich hatte schon Angst in weiteren 4 Jahren hilft nur noch die Bohrmaschine (lach !). Auch war er im Sport extrem. Der Ergeiz frass ihn fast auf. Jedes Turnier musste mitgemacht werden. Er brauchte das Adrenalin. Seine Aussage. Er glaubte auch von sich er sei S..süchtig. Letztlich hat er heimlich , vielleicht als Kick, andere Frauen erobert. Bei dir sucht er ja auch schon außerhalb. Es ging dann auseinander unsere Beziehung. Er heiratete in kurzer Zeit eine 15 Jahre ältere Ärztin. Sehr angesehen im Ort, in der Hoffnung, dass er als Mann an ihrer Seite sich zusammen reißen muss. Schräg, ich weiß aber eben auch verzweifelt.
Rückblickend denke ich, er hatte Minderwertigkeitskomplexe. Fühlte sich nur in der Session befreit. Brauchte den Kick, das Adrenalin. Er ging vom wir zum ich. Es war nicht mehr das gemeinsame Spiel , es wurde SEIN Spiel. Ich hatte es damals nicht so erkannt. Dich erreicht dein Baugefühl jetzt auch. Auch du nimmst wahr, dass es sein Spiel wird.
Kann man es stoppen ? Mir würde keine Lösung einfallen. Auch heute mit Abstand nicht.
Er wird sicher an einer allgem. Überforderung leiden. Kinder, Ehe, Arbeit etc. Aber ok ist eben die Rush hour des Lebens. Wie will man ihm dauerhaft seinen Kick verschaffen ? Er wird sich Männern zu
wenden und damit auch anderen Spielen. Tja, schade. Verbieten ? Für wie lange ? Ach, ich kenne deine Gedanken und Befürchtungen. Hab auch ein Arsenal an Kostümen etc. Als es Schluss war mit uns beiden, war es für mich auch einen Moment daher befreiend. Heute denke ich noch oft an unsere intensiven ersten Jahre. Ich vermisse sie.
Denke aber auch, wir beide sind einfach nur unseren Weg gegangen. Euer Weg dauerte doppelt so lange. Glück für euch. Aber zukünftig? Ach, ich drücke dich !

04.02.2017 01:50 • x 2 #12


T
Danke Chrisi, für deine Geschichte. Es ist zumindest gut zu wissen, nicht Ein Freak allein auf weiter Flur zu sein, auch wenn ich natürlich lieber eine gute Lösung gelesen hätte

Ich denke, ich werde mich mal um einen therapeutischen Gesprächspartner kümmern und ausloten, welche Lösungen überhaupt für mich akzeptabel wären.
Mit meinem Mann muss ich mich wohl. Auch wenn er sich sträubt, nochmal in Ruhe zusammen setzen. Wie wichtig/zentral sind diese bi-Fantasien? Wie wichtig bin ich noch in dem Spiel?
Und ich muss für mich klären, ob und wie ich damit umgehen kann, wenn die Antwort anders ausfällt als gehofft.

Herrje, ist das schwierig..
Ich hatte mal einen Liebsten, aus der Verliebtheit ist nie was geworden. Warum? Er konnte nicht küssen. Wir waren nicht kusskompatibel. Ich hatte immer das Gefühl, aufgefressen zu werden und alles war voller Spucke..bäh. Es ist SO wichtig, dass man in der Hinsicht zusammen passt und ich und mein Mann driften weitet und weiter auseinander...

04.02.2017 13:54 • #13


Kroenchen_richten
Zitat von Tigresse:
Klar kann ich das alles ablehnen - nur was gewinne ich dann? Abstinenz ist keine Lösung und ein gefrusteter Mann, der ständig Wünsche unterdrücken muss, leider auch nicht.


Eine Partnerin, die daran seelisch zu Grunde geht aber auch nicht! Da unterdrückst Du ja dann Dein Wohlbefinden ständig.

Zitat von Tigresse:

Ich denke, ich werde mich mal um einen therapeutischen Gesprächspartner kümmern und ausloten, welche Lösungen überhaupt für mich akzeptabel wären.
Mit meinem Mann muss ich mich wohl. Auch wenn er sich sträubt, nochmal in Ruhe zusammen setzen. Wie wichtig/zentral sind diese bi-Fantasien? Wie wichtig bin ich noch in dem Spiel?
Und ich muss für mich klären, ob und wie ich damit umgehen kann, wenn die Antwort anders ausfällt als gehofft.
Sehr gut, diese Entscheidung. Wenn die Therapeuten bei Dir keine freie Kapazität haben, der soziale Dienst der Stadt oder die Frauenberatung können Dir vielleicht helfen, die Zeit zu überbrücken.
Es stimmt schon die Spirale schraubt sich immer höher, es gibt kein wirkliches Ankommen. Die Grenze um natürlich Einhalt zu gebieten ist überschritten. Ein Umdenken/ Änderung der Reizempfindlichkeit erfordert einen langen zähen Prozess, vermutlich nur mit Hilfe von außen, dafür muss er sich aber von sich aus entscheiden.


Zitat von Tigresse:
Es ist SO wichtig, dass man in der Hinsicht zusammen passt und ich und mein Mann driften weitet und weiter auseinander...
Ja, eine große Übereinstimmung ist wirklich wichtig. Sonst ensteht Widerwille und Abneigung. Ein schleichendes Gift.
Und auch der Selbstwert wird immer geringer.

04.02.2017 14:56 • #14


Chrisi
@Tigresse
sich selbst zu finden bei einer Therapeutin ist sicher ein sehr guter Ansatz.
Es ist ja so, als Frau denkt man ja intime Spiele gehören nur uns beiden und entstehen aus reiner Liebe zu einander.
Befremdlich wird es, wenn man merkt, dass man auf einmal in der Rolle sich wieder findet dem anderen Entspannung zu verschaffen. Das Spiel ähnelt dann mehr einem Job. Wird dann auch geprägt durch unterschwellige Verlustangst. Lass dich beraten. Ihr habt drei kleine Kinder. Da lohnt jedes gemeinsame Jahr. Und ja, wenn man einmal weiß was für einen schöner 6 war - wird es schwierig. Kenn ich auch.
Sprich erst nach einem Gespräch mit einem Therapeuten mit ihm. Wenn du für dich klar bist. Hilfloses diskutieren belastet noch mehr die Beziehung.

04.02.2017 16:44 • #15


A


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