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Ich bin emotional abhängig und komme nicht los

G
Zitat von Gretchen:
Man darf auch mal schwach sein ... Du scheinst viele Stärken zu haben. Was sind das für welche? Konzentrier dich darauf.


Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich sehr lange an einer Sache dranbleibe. Egal was ich mir vornehme, erreiche ich es früher oder später. War bis jetzt immer so. Aber diese Beziehung zeigt mir, dass ich es doch nicht so schaffe. Dass ich schwach bin und von jemandem abhängig bin, der im Grunde genommen ein niemand ist. Er hat nichts, worum ich ihn beneide, doch, dass er in dieser momentanen Situation so *beep* sein kann. Er alles so dreht, dass ich mich schuldig fühle und nicht loslassen will. Ich an ihm hänge und mir nicht vor Augen halten kann, wie dreckig er sich mir gegenüber benimmt.
Wenn ich anrufe, dann sagt er mir, dass er mich auch anrufen wollte. Ich muss mich loslösen, weil er es ist, der krank ist und mich zusätzlich mit in die Gosse zieht.
Materiell nicht, da habe ich keine Probleme, habe ich ein geregeltes Einkommen.
Emotional aber schon!
Ich hatte lange daran zu kauen, dass er bei der Therapie war. Habe viel zugenommen, weil ich nichts mehr gemacht habe für mich. Nur auf seine Anrufe gewartet.

Und ich hasse mich manchmal dafür, dass ich ihn trotzdem als Partner haben will. Diesen Mann, der psychologisch ein Scherbenhaufen ist.
Ich habe Angst, dass er eine neue Frau findet und mit ihr alles besser macht, was mir in elf Jahren verwehrt geblieben ist.
Ich habe Angst, dass er auf einmal perfekt wird. Ich habe einiges für ihn aufgegeben und immer gehofft, dass es besser wird. Ich habe funktioniert. Und jetzt stehe ich vor dem Dilemma, dass ein J. mir sagt, dass es ihm ohne mich besser geht. Und als ich ihn dann gesehen habe, sein Wohnung usw, habe ich gefragt was denn alles besser ist ohne mich? Er meinte, dass es anfängliche Motivation war und er mich vermisst und sich täglich betrinkt.
Ich habe bis heute keine einzige Dro. angepackt, nichts probiert. Vielleicht ist das eine Stärke.
Aber bei seinem Verlust hatte ich das Gefühl, es mal probieren zu müssen, um ihn zu verstehen. Davon lasse ich aber die Finger nachher gefällt es mir und ich bleibe drauf hängen.
Er meinte bei der Trennung dass ich ihn bevormundet habe, ihn nicht in Ruhe habe seine Dro. missbrauchen lassen. Ja stimmt, in meiner Gegenwart sollte sowas nicht passieren. Das führte dazu, dass er es heimlich gemacht hat und dann erst Tage später gemeldet hat. Aber ich habe ihm doch nichts Böses gewollt? Im Gegenteil, ich wollte, dass er normal wird, um ihn nicht zu bevormunden. Ich wollte nie einen Mann, der nicht auf eigenen Beinen steht.

Seit dem ich ihn kenne war er Hartz IV Empfänger. Erst nach dem ich solange Stress gemacht habe und ihm jahrelang gesagt habe, dass ein Job gut ist, er dadurch einen geregelten Tagesablauf hat und sein eigenes Geld verdient, fand er es gut. Seit dem arbeitet er. Er verdient zwar einen Apfel und nen Ei, aber besser als Hartz IV ist es allemal.

Manchmal habe ich das Gefühl, er hat eine midlife Crisis, weil wir uns unterschiedlich entwickelt haben. Er hat in diesen elf Jahren wenig verändert, eher negativ.
Ich hingegen habe ein Studium abgeschlossen und arbeite mehrere Jahre erfolgreich in dem Beruf. Manchmal hatte ich das Gefühl, er gönnt mir nicht den Wohlstand. Er warf mir vor, dass ich aus einem behüteten Haushalt komme und er der ja nicht hatte und ich mich nicht mit ihm vergleichen kann.

Ich habe soviel versucht und nichts davon hat richtig gefruchtet, dass diese Beziehung normal wird.

Wenn ich genug Tage vergangen lassen habe, rede ich mir den Typen gut, finde für jedes Verhalten eine plausible Begründung und bin nicht mehr sauer.
Ich habe Angst vor der Zukunft, obwohl es nicht schlechter werden kann als jetzt.
Und ich habe Angst, noch mehr alleine zu sein. Ich bin eine Schnecke die sich gerne verkriecht. Ich mache nicht ecken. Gehe arbeiten, zum Sport und manchmal einkaufen. Klamotten kaufen liebe ich. Ich bin eine Frau, die viel wert auf mein Äußeres lege, aber tief in mir drin fühle ich mich leer.

30.07.2017 21:12 • x 1 #16


G
Und doch vermisse ich ihn sehr!
Es tut weh, dass er so mit mir umgeht. Es macht mich traurig, dass wir es nicht geschafft haben, obwohl mir versprochen wurde, dass wir für immer zusammen bleiben. Jetzt muss ich weinen. Wir handeln paradox. Wäre es einfacher, wenn richtig Schluss wäre?

30.07.2017 22:07 • #17


A


Ich bin emotional abhängig und komme nicht los

x 3


Tiefes Meer
Liebe @gast123,

ich habe mir das alles nochmal durchgelesen. Dieser Teil, wo er in Therapie war und das auf Dich so eine heftige Rückwirkung hatte. Theoretisch hätte es Dir egal sein können bzw. Du hättest Dich darüber freuen können, dass er sich abseilt, zumindest dem ersten Anschein nach selbstständiger wird. Stattdessen reißt es Dir den Boden weg. Da ist was in dieser Beziehung, was Dich stabilisiert.

Vielleicht, weil Du Dich so lange so sehr um ihn gedreht hast. Um dieses Projekt aus Eurer Beziehung eine normale Beziehung zu machen. Und wenn jetzt dieses nervenraubende Projekt entfiele - klar, da wäre dann erstmal eine Lücke. Theoretisch eine schöne Lücke, weil sich vieles draus machen ließe. In der Praxis aber dann fremd. Ihr seid solange zusammen. Du kennst Dich vermutlich selber gar nicht ohne dies. Daher möchte ich gerne ermutigen, beim Thema Therapie am Ball zu bleiben.

Du hast die bange Frage, ob Du da womöglich entdecken könntest, das Du ein Psycho bist. Oder womöglich die Therapie Dich kaputt macht. Das sind verbreitete Befürchtungen, die aber daher kommen, dass Du eben mit einer echten Therapie noch nie Kontakt hattest, sondern offenbar nur mit Menschen, die darüber Vorurteile haben. Ein Gespräch mit einer Therapeutin könnte diese Sorgen sicher leicht ausräumen.

Therapeuten sind nicht dazu da, Menschen irgendwohin zu schubsen, wo die gar nicht hinwollen. Sie sind dazu da, Menschen zu begleiten, die von sich aus gerne etwas ändern möchten, weil sie merken, dass sie irgendwo feststecken und an die Gründe dafür ohne professionelle Hilfe nicht so richtig und nicht ausreichend herankommen.

Wenn Du was suchst, womit Du Dich gefahrlos mit der Idee einer Therapie vertrauter machen kannst - ich hatte da mal vor einiger Zeit ein Büchlein in der Hand, mit dem schönen Titel Da gehen doch nur Bekloppte hin .... In dem beschreibt eine Psychotherapeutin auf eine, wie ich finde, teilweise recht humorvolle Art ihren Berufsalltag und vermittelt dabei so einiges an Informationen. Vielleicht ist da ja was für Dich.

Was es mit möglichen beruflichen Nachteilen auf sich hat, kann ich nur schwer beurteilen. Ich meine, eine Therapie ist ja kein Vollzeitjob, für den man sich krank schreiben lässt. Und selbst, wenn man mal eine Krankschreibung bräuchte, dann ist man als Arbeitnehmer ja nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber mitzuteilen, weswegen genau man die braucht. Wie also könnte Dein Arbeitgeber davon Wind bekommen ? Oder mal anders herum gefragt - Könntest Du es Dir leisten, über dieser Belastungssituation, in der Du steckst, so richtig krank zu werden ? So ein Risiko besteht nämlich durchaus, wenn Du diese Dinge nicht vor Dir aus aktiv angehst - dann holen sie Dich irgendwann ein.

LG

31.07.2017 00:17 • x 6 #18


Bieberin
Liebe Gast123,

ich habe gerade deine Geschichte gelesen.

Du hast schon alles richtig erkannt:
Der Typ ist nicht der richtige Mann für dich!

Er behandelt dich schlecht.
Er zieht dich emotional runter.
Er ist unzuverlässlich.
Er hat dich beklaut.
Er kommt von seinen Dro. nicht los und es gibt die Gefahr, dass du dich da mit reinziehen lässt.
Er gibt dir Zuckerbrot und Peitsche.
Es wird in diesem Zustand keine richtige Perspektive als Paar für euch geben.
Du strampelst dich in eurer Beziehung ab, aber nichts verändert sich positiv.
Dein Selbstwertgefühl wird immer mickriger und mickriger.
Du wirst dich selbst nicht mehr leiden können.
Du hast erkannt, dass du emotional abhängig bist.....

Als ich so alt war wie du, war ich in genau der gleichen Situation.
Ich war von jemanden abhängig, der Dro. nahm, mich schlecht behandelte und dem ich jahrelang hinterherlief. Ich konnte es auch nicht aushalten, mich längere Zeit nicht zu melden. Und auch wenn ich mir richtig mies und klein dabei vorkam, habe ich mich immer wieder gemeldet..
Dann kam noch eine 2. Frau dazu und ich habe auch noch diese Dreiecksgeschichte weiter mitgemacht...

Wie ich daraus gekommen bin?
Ich habe überlegt, was ICH gerne machen möchte. Irgendwas neues lernen zum Beispiel.
Ich habe dann bei einem Tauchsportverein meinen Tauchschein gemacht und weil mir das so gut gefallen hat, bin ich in den hiesigen Tauchsportverein eingetreten.
Dort habe ich so viele neue, nette, normale! Menschen kennengelernt, dass mein Leben mir wieder Freude machte. Und es gab auch nette Männer dort, die auch mal ehrliche Komplimente machen konnten. Es gab gemeinsame Ausflüge, Partys und viele Gelegenheiten zusammen zu kommen.
Dort habe ich mich auch wieder verlieben können - in einen normalen, lustigen und ehrlichen Mann.

Du bist jetzt noch jung!
Das alles liegt noch vor dir und ist auch für dich möglich!

Den ersten Schritt bist du schon gegangen: Du hast deine jetzige Situation richtig erkannt.

Der zweite Schritt ist der Kontaktabbruch. Klar ist das schwer! Wie eine Entziehungskur. Stell dir vor, du müsstest mit dem Rauchen aufhören. Das ist auch erstmal schwer.

Und wenn du jetzt überlegst, was könnte dir Spaß machen? Vielleicht auch so etwas wie eine neue Sportart in einem Verein?
Vielleicht ein Fotokurs?
Da wirst du neue Menschen kennenlernen und du wirst dich wundern, wie normal die sind!

Lass deinen Freund gehen. Du bist nicht verantwortlich für ihn. Du hast ihm schon genug geholfen. Durch dich hat er eine geregelte Arbeitsstelle angenommen.
Lass dich nicht weiter kaputt machen.

Schreib doch vielleicht ein Tagebuch über deine Gefühle. Auch über positive Gefühle. Was du gut gemacht hast.

Mach dir eine Liste mit allen negativen Eigenschaften, die er und eure Beziehungen haben.

Und wenn du denkst, du musst unbedingt bei ihm anrufen, dann liest du diese Liste durch und fragst dich ganz ehrlich:
Will ich das?

Belohne dich dann, wenn du es geschafft hast, nicht anzurufen und sei stolz auf dich!

Schreib hier ins Forum. Es wird immer jemand für dich da sein.

Ich drücke dir sooo die Daumen. Du kannst das Ruder rumreißen, denn in dir ist eine Stärke, die du vielleicht jetzt noch nicht siehst.
Aber schau auch mal auf das, was du schon geschafft hast: Schulausbildung, Studium, gute Berufsstelle...

Lass dieses destruktive Kapitel deines Lebens hinter dir.

Und hier noch ein Weisheitsspruch für dich:

Auf Veränderungen zu hoffen,
ohne etwas dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen
und auf ein Schiff zu warten.

(Keine Ahnung von wem er ist.)

Alles Gute und sei stark!

31.07.2017 01:32 • x 4 #19


G
Zitat von Tiefes Meer:
Liebe @gast123,

ich habe mir das alles nochmal durchgelesen. Dieser Teil, wo er in Therapie war und das auf Dich so eine heftige Rückwirkung hatte. Theoretisch hätte es Dir egal sein können bzw. Du hättest Dich darüber freuen können, dass er sich abseilt, zumindest dem ersten Anschein nach selbstständiger wird. Stattdessen reißt es Dir den Boden weg. Da ist was in dieser Beziehung, was Dich stabilisiert.

Vielleicht, weil Du Dich so lange so sehr um ihn gedreht hast. Um dieses Projekt aus Eurer Beziehung eine normale Beziehung zu machen. Und wenn jetzt dieses nervenraubende Projekt entfiele - klar, da wäre dann erstmal eine Lücke...


Ich habe mir es so erklärt, dass es damals die Gewohnheit war. Wir waren fast 24h um uns herum und auf einmal war das alles weg. Bis dahin wusste ich gar nicht, was es bedeutet länger alleine zu sein. Also ging es mir ersteinmal schlecht.
Heute kann ich irgendwie damit umgehen. Es ist zwar immer noch schwer alleine zu sein, aber ich drehe nicht mehr so durch. Ich lese, gehe zum Sport, gehe alleine raus, gehe in die Stadt, fahre Auto oder lese schöne Bücher. Dinge, die ich vorher nicht alleine gemacht hätte. Früher bin ich nicht mal einkaufen gefahren, weil ich wollte es am Wochenenden mit ihm gemeinsam machen. Damit habe ich gelernt damit zu leben, oder es akzeptiert.

Und die Beziehung gibt mir natürlich auch was schönes: körperliche Zuneigung, jemand hört mir zu. Als Menschen finde ich ihn wenn er mir gegenübersteht total liebenswert. Sobald ich aber nicht bei ihm bin, oder am Telefon bin, dann kann er ekelhaft sein.
Im Moment nimmt er glaube ich keine Dro., aber wer weiß wie lange das anhält.
Ich finde es so schmerzhaft, dass er am längeren Hebel sitzt. Früher konnte ich auch mal sauer sein, irgendwann kam er hat sich entschuldigt und dann war es wieder gut. Jetzt macht er eine psychologische Betreuung und weiß nicht was richtig und was falsch ist. Die erste Veränderung in seinem Leben war ich. Und das tut mir weh. Ich habe soviel mitgemacht und jetzt wollte er diese Situation verändern- mich aus seinem Leben eliminieren. Trotzdem tut er es nicht. Klar, ich bin ja noch präsent. Wir treffen uns ca. Einmal die Woche, ich rufe ihn an und möchte die Situation stabilisieren. Mir sagt er, dass er das auch möchte, aber wenn ich ihm Vorschläge ihn zu sehen mache, dann kann auch mal sehr kurzfristig was dazwischen kommen und er mir absagen. Ich bin dann diejenige die heult und im Grunde genommen ihm Macht über mich gibt.
Vielleicht ist das der richtige Ausdruck.

Auf der einen Seite habe ich dieses emotionale Abhängigkeitsgefälle,
auf der anderen Seite diesen Trennungsschmerz.

Als er gestern keine Zeit für mich hatte, habe ich ihm gesagt wir müssen sprechen. Er wollte wissen worüber, aber da er keine Zeit hatte, habe ich es ihm nicht gesagt. Ich werde dieses ganze beenden müssen, obwohl mein Herz das nicht will. Aber an dieser Situation gehe ich zu Grunde, abhängig von seinem Verhalten zu sein.

31.07.2017 06:26 • x 1 #20


G
Zitat von Bieberin:
Er kommt von seinen Dro. nicht los
Es wird in diesem Zustand keine richtige Perspektive als Paar für euch geben....
Dein Selbstwertgefühl wird immer mickriger und mickriger.

Lass deinen Freund gehen.

Mach dir eine Liste mit allen negativen Eigenschaften, die er und eure Beziehungen haben.



Er ist ja dabei, von den Dro. loszukommen, sein Leben zu verändern. Aber er hat schonmal eine lange Therapie gemacht und dann aber rückfällig geworden. Ich habe ihm immer gesagt, dass sein Leben aufgeräumt werden muss aber er hat nichts aufgeräumt Kinder, Schulden, Vergangenheit. Kein Wunder, dass er dann wieder rückfällig geworden ist.
Jetzt geht er einmal die Woche zur Psychologin und dort hat er gesagt, dass er immer wieder auf die Dro. zurückgreift, weil er mich nicht haben kann, ich irgendwann jemand anderes finde. Aber er hat doch die Möglichkeit gehabt, mir zu zeigen, dass wir es besser machen können und gemeinsam eine schöne Beziehung daraus zaubern. Das passierte nicht. Ich hätte mich auch gegen meine Familie gestellt und für seine liebe entschieden, aber sollte ich meiner Familie sagen, dass ich mich für einen Unzuverlässigen entscheide, der jeden Augenblick mich unglücklich machen kann? Also habe ich ihm gesagt, dass ich mich nicht für ihn entscheiden werde und irgendwann weg bin. Vielleicht nicht die richtige Art, aber ich dachte, dass er sich dadurch mehr bemüht und dran arbeitet.

Selbstwertgefühl:
Nach außen, gebe ich total eine starke Persönlichkeit wieder. Ich bin attraktiv, weiß, dass ich andere Männer haben kann. Das weiß er auch. Aber mein Inneres ist sehr schüchtern. Z.B würde ich niemals einen Mann ansprechen, ich warte immer bis die kommen. Es kommen dann auch genügend, aber die will ich nicht haben, weil mir die Bestätigung von denen gereicht hat.
Ich brauche und Grunde genommen sehr viel Bestätigung von Männern, die mich ero. finden. Und wenn ich das bekommen habe, fühle ich mich gut. Voll komisch.

Gibt es denn keine Option, als Paar zusammen glücklich zu werden? Das sind meine Gefanken. Ich überlege, ob es vielleicht doch noch einen Weg gibt, obwohl ich diesen Weg nicht sehe oder annähernd spüre. Ich will diesen Zustand vom Herzen her nicht aufgeben, obwohl mein Kopf sagt renn weg, es ist das beste was dir passieren kann, dass er sich loslösen wollte und du ihn los bist. Dann kommt wieder mein Herz ins Spiel:
Ihr seid so lange zusammen, der erste Mensch der dich versteht, der dir liebe gibt, der dich im Arm nimmt. Und wieder der Kopf: du findest jemanden, der das auch macht- Herz: aber wirst du jemals dieses empfinden wie mit ihm, so. intensiv? Kopf: hmm weiß nicht, vielleicht findest du wirklich Keinen wie ihn. Herz: also schaff, dass die Situation im Moment sich beruhigt und ihr wieder normal lebt. Kopf: es gab doch kein normal- nur ein Schein-normal Herz: wenn du Stress mit deiner Familie Hast, ist er für dich da. Wer soll dir sonst zuhören, wer soll dir liebe geben, dich beruhigen?
Und so geht das die habe Zeit...

Und ich merke, in Situationen unabhängig von ihm, in denen es. Je schlecht geht, Sehne ich mich nach ihm. Ich weiß es nicht. Aber dann möchte ich zu ihm. Ähnlich wahrscheinlich wie er mit seinen Dro.. Ein weiterer Aspekt zu sagen, dass ich abhängig bin.

Spaß macht mir im Moment nichts, ich funktioniere- aber das noch relativ gut.

Ich will ihn gehen lassen und dann wieder auch nicht.

Eine negativ Liste habe ich gemacht. Die lese ich mir durch und dann wird mein Gefühl, dass ich mit ihm kommunizieren will noch stärker, weil ich ihn vermisse. Also bringt mir diese Liste nichts, oder nur nur für Sekunden.


Ich habe mir vorgenommen, ihn Nicht zu kontaktieren. Gestern war der letzte Kontakt. Aber mein Herz plant schon einen Tag, wann ich zu ihm fahren kann. Und wenn er sich nicht meldet, werde ich verrückt, dann frage ich mich, ob er nicht an mich denkt, mich nicht vermisst, wie er es schafft sich nicht zu melden- dann mein Kopf: er liebt dich nicht. Herz: doch, warum sollte er es sonst sagen. Kopf: er hat gesagt er braucht Zeit, was willst du mit jemandem, der sich seiner Gefühle nicht sicher ist? Herz: du warst böse zu ihm, hast ihm keine Hoffnung gemacht.

Also bin ich mein eigener Gegner! Herz gegen Kopf.

31.07.2017 07:06 • x 1 #21


G
Wisst ihr was mir noch so schwer fällt: dass er sich die Rosinen raussucht. Sobald es stressig oder problematisch wird, möchte er sich von mir nicht stressen lassen. ich bevormunde ihn dann... aber lässt er sich nicht bevormunden?

Ich soll ihn nicht ausfragen, er kann sich tagelang nicht melden und darf machen was er will? Ich soll wie eine Nonne leben, sobald ich mit anderen Männern Kontakt habe ist er aggressiv?

Ich hasse ihn und liebe ihn zugleich.

31.07.2017 07:40 • #22


G
Und ich gucke immer auf dieses blöde Handy in der Hoffnung, dass er sich gemeldet hat. Obwohl er am arbeiten ist und sich nicht meldet.

Meine doofen Gedanken drehen sich seit Wochen nur um ihn. Es ist Mega anstrengend. Ich kann dann immer schlafen...

31.07.2017 09:15 • #23


Tiefes Meer
Zitat von Gast123:
Jetzt geht er einmal die Woche zur Psychologin und dort hat er gesagt, dass er immer wieder auf die Dro. zurückgreift, weil er mich nicht haben kann, ich irgendwann jemand anderes finde. Aber er hat doch die Möglichkeit gehabt, mir zu zeigen, dass wir es besser machen können und gemeinsam eine schöne Beziehung daraus zaubern. Das passierte nicht. Ich hätte mich auch gegen meine Familie gestellt und für seine liebe entschieden, aber sollte ich meiner Familie sagen, dass ich mich für einen Unzuverlässigen entscheide, der jeden Augenblick mich unglücklich machen kann? Also habe ich ihm gesagt, dass ich mich nicht für ihn entscheiden werde und irgendwann weg bin. Vielleicht nicht die richtige Art, aber ich dachte, dass er sich dadurch mehr bemüht und dran arbeitet.

Ja, Du hast ihm viele Chancen gegeben. Doch nie eine vollständige Akzeptanz. Nicht falsch verstehen. Ich wüsste definitiv nicht, wie Du das hättest anstellen sollen. Es kann nicht gut sein, einem J. zu vermitteln, er wäre mit seiner Sucht ok. Das ist von seiner Seite ein unerfüllbarer und nicht akzeptabler Wunsch an Dich.

Doch gleichzeitig, so absurd es einerseits ist, so nachvollziehbar ist dieser Wunsch. Eine Partnerschaft braucht Augenhöhe, zwei Partner, die einander das Gefühl geben, dass sie der Eine für den anderen sind. Doch so ist es nicht zwischen Euch. Er war und ist unzureichend für Dich. Wie gesagt - durchaus aus gutem Grund. Doch Deine guten und absolut berechtigen Gründe sind das eine. Sein Gefühl bei der Sache ist das andere.

Vielleicht ist von seiner Seite auch einiges an Selbstmitleid im Spiel. Doch macht es das nicht besser. Es ist so - er ist meilenweit davon entfernt, Dich wirklich haben zu können. Wirklich Dein akzeptierter Partner zu sein. Auch wenn Du denkst, er hätte es anders haben können oder dass er es anders haben könnte. Fakt ist - er hat versagt. Er hat es über Jahre nicht gepackt. Und alles hätte man doch besser machen können ändert das nicht.

Könnte gut sein, dass Du nicht die einzige bist, die in dieser Beziehung gegen Gefühle von Abhängigkeit ankämpft. Nur ist seine Art, damit umzugehen eine andere. Sieht aus wie ein Rückzug auf Raten. Damit kann er sich von Dir Distanz verschaffen und fühlt sich vielleicht ein bißchen stärker. Nur geht das arg auf Deine Knochen und ist eine recht einseitige Lösung.

Ich sehe, Du würdest ihn soo gerne begleiten, doch das funktioniert nicht. Er muss alleine auf die Beine kommen. Wie sonst könnte er jemals einer Partnerin auf Augenhöhe begegnen ? Wenn ich raten müsste, dann würde ich denken, dass genau darin der Grund liegt, warum seine Therapeutin ihm zurät, sich von Dir zu lösen. Denn so wie es ist, konfrontiert ihn diese Beziehung eben zusätzlich zu allen seinen ohnehin vorhandenen Problemen ständig mit dem Gefühl, dass er als Mann nichts taugt. Selbst wenn das für die Vergangenheit und den Moment ein korrektes Empfinden ist - es ist doch gleichzeitig nichts, was einen Menschen aufbauen und stärken kann.

Ich glaube tatsächlich, ihr tut einander keinen Gefallen, wenn ihr an dieser Beziehung festhaltet. Sie tut Euch beiden nicht mehr gut und steht jedem von Euch - auf eine jeweils eigene Weise - bei der Weiterentwicklung im Weg.

31.07.2017 09:29 • x 3 #24


J
Zitat von Tiefes Meer:
Sieht aus wie ein Rückzug auf Raten. Damit kann er sich von Dir Distanz verschaffen und fühlt sich vielleicht ein bißchen stärker. Nur geht das arg auf Deine Knochen und ist eine recht einseitige.

Liebes TiefeMeer, ab und an grübele ich ja auch noch, über mein merkwürdiges Drecks-On-Off, welches mich in den Jahren 2013-2017 so unglaublich viel Energie kostete. Das war Raubbau an der Psyche und am Körper. Die Übermacht der Gefühle zu diesem Weichkeks hatten mein Hirn vernebelt.
Der obige Zitatausschnitt beschreibt die Situation, in welcher ich mich des Öfteren wiederfand, exzellent. Manchmal braucht es noch ein paar passende Worte zum Abschluss. DANKE für Deinen Tiefgang - immer wieder.
Lieben Gruß

31.07.2017 10:04 • x 1 #25


G
Zitat von Tiefes Meer:
Ich glaube tatsächlich, ihr tut einander keinen Gefallen, wenn ihr an dieser Beziehung festhaltet. Sie tut Euch beiden nicht mehr gut und steht jedem von Euch - auf eine jeweils eigene Weise - bei der Weiterentwicklung im Weg.


Ja, vielleicht ist mir das klar, vielleicht ist es auch ihm klar geworden in den vergangen Wochen und deshalb tritt er mich mit Füßen. Ich frage mich einfach, warum er es mir dann nicht deutlich sagt, warum er keine klare Ansage macht. Ich weiß es einfach nicht. Natürlich kann ich auch eine Ansage machen und sagen, dass es vorbei ist, aber ich will es ja gar nicht, weil ich immer noch hoffe, dass es funktionieren könnte. Und das ist das Dilemma. Ich hoffe, weil ich keine Aufgeberin bin und immer das erreichen möchte, was ich mir vornehme. Auch wenn das blöd klingt, aber ich will nicht aufgeben. Ich will ihn nicht retten, aber ich wäre gerne für ihn da. Ich wäre gerne sein Ein und Alles, so wie er es immer gesagt hat. Ich frage mich, ob alles gelogen war. Ob er mich überhaupt geliebt hat. Dann frage ich mich, ob wir es tatsächlich schaffen könnten... Ich weiß, dass es eine Hängepatie ist und ich weiter machen muss mit meinem Ding um mich loszulösen, aber wie gesagt ich kriege es nicht hin! Ich habe ihn wieder angerufen, wollte vorbei fahren, weil ich in der Nähe war. Mein Glück, dass er nicht ran gegangen ist... Er ist am Arbeiten.
Ich würde gerne mit ihm sprechen, aber irgendwie ist er soweit, selbst wenn ich bei ihm bin, als ob ich in einen Brunnen rein Brülle und nicht weiß, ob es ihm dort drin gut geht und er mich hört... Ja so stelle ich es mir vor.

31.07.2017 12:32 • x 1 #26


G
Es tut so weh, dass er besser mit dieser ganzen Situation klar kommt als ich. So eine Trauer habe ich noch nie gespürt. Ich kann gar nichts mit dem Gefühl anfangen. Ich lenke mich ab, es bringt nichts. Ich denke immer noch an ihn. Jetzt sitze ich hier und heule, weil ich wieder versucht habe ihn mehrmals zu erreichen, ihm geschrieben habe. Er hat bis jetzt nicht zurück gerufen. Ich denke aber, dass er es machen könnte, wenn er wollte... Ich habe diesen verflixten Liebeskummer und komme nicht weg davon.

31.07.2017 19:19 • #27


O
Zitat von Gast123:
Es tut so weh, dass er besser mit dieser ganzen Situation klar kommt als ich
.


Ist das so?
Du bewegst dich.
Reflektierst.
Kommst zu neuen Einsichten.
Am Ende jeder Trauer wartet eine Erkenntnis.
Gib dir Zeit!

31.07.2017 19:28 • x 2 #28


G
Zitat von ominöser-gast:

Ist das so?
Du bewegst dich.
Reflektierst.
Kommst zu neuen Einsichten.
Am Ende jeder Trauer wartet eine Erkenntnis.
Gib dir Zeit!


Ja sonst würde er doch nicht einfach damit klar kommen, sich tagelang nicht melden.
Ich will diese sch. Gefühle nicht mehr haben. Ich fühle mich so elendig. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr funktionieren, in der Luft hängen. Ich will so viel nicht mehr und ich schaffe es einfach nicht diese dummen Gedanken loszuwerden. Diese sch. Gedanken an ihn, was er macht, warum weshalb wieso. Tausend Gedanken fließen in mir herum. Ich wäre gerne bei ihm, er soll mir sagen, dass alles gut wird- das Problem er hat es zwar letze Woche schon gesagt, aber ich fühle mich damit trotzdem schlecht, trotzdem unzufrieden. Wie kann es sein, dass ich hier leide und er sich nichts anmerken lässt.

So wie ich ihn kenne kommt er früher oder später eh an und sagt, dass es ein Fehler war. Ich mache mir Gedanken über die Zukunft, obwohl ich jetzt! Leide!

31.07.2017 19:38 • #29


G
Ich fühle mich nicht am Ende der Trauer, ich fühle mich mittendrin. Alles ist so dunkel, so leer so ungeklärt. Ich weiß nicht wie irgendwas jemals besser werden soll. Nichts hilft.

31.07.2017 19:49 • #30


A


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