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Ende langjähriger Beziehung verhindern

D
Guten Abend,

ich versuche mich kurz zu fassen:
Meine Freundin und ich sind kurz nach dem Abitur zusammen gekommen und nun ca. 4,5 Jahre zusammen. Leider führen wir seitdem eine Fernbeziehung, sehen uns jedoch im Prinzip jedes Wochenende.
In den letzten ~12 Monaten lief unsere Beziehung nicht mehr optimal. Ich habe zum Teil gemerkt, wie sie sich zurückzieht und nicht wirklich verstanden weshalb. Naiv wie ich war, habe ich es versäumt unsere Probleme anzusprechen und gehofft, dass alles von alleine besser wird. Gleichzeitig habe ich sie nicht immer gut behandelt und zu wenig in unsere Beziehung investiert. Eine Trennung erschien mir immer absurd, ich hab sie immer geliebt und auch das Gefühl, dass Sie mich liebt. Außerdem hatte ich neben kleineren Streitigen auch das Gefühl, dass wir beide an den Wochenenden glücklich sind und nach dem Studium zusammen ziehen werden.

Vor einigen Wochen hat sie nun nach einem eigentlich belanglosen Streit vorgeschlagen, dass wir uns doch am besten Trennen sollten. Sie erklärte mir, dass sie schon vor längerer Zeit das Gefühl hatte, dass ich es nicht ernst mit ihr meine und dass ich sie zu oft schlecht behandelt habe. Außerdem sei sie davon ausgegangen sei, dass wir beide der Meinung seien, dass wir uns demnächst trennen sollten.
Für mich ist damit eine Welt zusammen gebrochen, ich habe versucht ihr zu erklären, dass ich sie noch immer von ganzem Herzen liebe, mein Verhalten bereue und meine Zukunft mit ihr verbringen möchte. Sie war davon zunächst sehr überrascht und sagte, sie wolle unsere Beziehung nicht aufgeben, solange ich noch eine Chance sehe. Trotzdem sagte sie direkt, dass sie sehr pessimistisch sei und sich lieber direkt trennen möchte, damit wir möglichst schnell wieder befreundet sein können, weil sich mich auf keinen Fall verlieren möchte.
Wir hatten dann erst einmal mehrere kurze Kontaktsperren, die jedes Mal darauf hinausliefen, dass ich ihr erklärt habe, dass ich noch mehr gemerkt habe, wie sehr ich sie liebe und dass ich um unsere Beziehung kämpfen möchte. Sie wurde jedoch zusehends sauer und meinte, dass ich mir das doch hätte früher überlegen sollen und dass ich es uns nur unnötig schwerer machen würde. Sie litt unter diesem Schwebezustand und wollte einfach schnell wieder mit mir befreundet sein.
Inzwischen bin ich eingeknickt und habe ihrem Wunsch auf eine einvernehmliche Trennung entsprochen. Offiziell sind wir nun also getrennt, auch wenn ich es noch niemandem in meinem Umfeld mitgeteilt habe.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie mich eigentlich noch liebt und wir zusammen gehören. Ich bereue vieles, was bei uns falsch lief und sehe ein, dass ich für das meiste die Schuld trage. Ich möchte sie auf keinen Fall verlieren, weiß aber auch nicht, wie ich sie zurückgewinnen kann, ohne sie zu bedrängen. Gibt es überhaupt etwas, das ich tun kann? Oder ist wirklich alles zu spät? Soll ich die Trennung überhaupt bekannt machen? Ich habe das Gefühl sie damit zu besiegeln, was ich ja eigentlich gerne vermeiden würde.

Gruß,
Daniel

26.02.2017 02:02 • #1


_Tara_
Hey Daniel, Willkommen im Forum!

Also, für mich klingt es ehrlich gesagt so, als hätte sie (vielleicht während der Phase, in der Ihr Euch nicht gut verstanden habt und Du nicht wirklich viel in Eure Beziehung investiert hast) einen anderen Mann kennengelernt.
Anders kann ich mir den plötzlichen und vor allem ja recht konsequenten Trennungswunsch ihrerseits nicht erklären.

Hast Du sie 'mal direkt auf den Kopf zu gefragt, ob sie einen anderen hat?

26.02.2017 08:05 • x 1 #2


A


Ende langjähriger Beziehung verhindern

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B
Zitat von _Tara_:
Hast Du sie 'mal direkt auf den Kopf zu gefragt, ob sie einen anderen hat?


Wozu sollte das von Belangen sein?

Es ändert doch nichts an der Grundsituation, dass sie die Trennung will und das eindeutig.

@te
machen kannste da jetzt nicht wirklich was. Ja manche Versäumnisse aus der Vergangenheit kann man nicht immer soo leich ausbessern, aber sei froh das du es jetzt gelernt hast!

Schau jetzt auf dich und halte Distanz zu ihr. Bau dich wieder auf um alleine auf den Beinen stehen zu können.

26.02.2017 09:53 • x 1 #3


_Tara_
Ich finde schon, dass es etwas an der Grundsituation ändert.
Der TE wollte ja wissen, ob er sich noch Hoffnung machen und die Frau zurückgewinnen kann.
Wenn es so ist, dass seine Ex-Freundin sich in Wahrheit wegen eines anderen Mannes trennen wollte und bereits einen Neuen hätte, wüsste er, dass er sich keine Hoffnung mehr machen muss.

So sehe ich es zumindest.

26.02.2017 10:10 • x 1 #4


S
Hallo DanielVel,

wenn deine Ex-Freundin nicht mehr mit dir zusammen sein möchte, kannst du nichts dagegen machen und auch eine Trennung nicht verhindern. Da nützt auch nichts, wenn du die Trennung in deinem Freundeskreis verschweigst. Im Gegenteil, nur mit Offenheit findest du hier jetzt für dich Unterstützung und Hilfe.

Manchmal ändern sich Gefühle einfach. Besonders dann, wenn neue Lebenssituationen eintreten und man so jung zusammengekommen ist wie ihr zwei. Dann noch die Fernbeziehung, da muss nicht unbedingt ein anderer Mann auftauchen. Vielleicht ist bei deiner Ex-Freundin parallel zu de n veränderten Gefühlen für dich einfach nur der Wunsch da, ein Leben als Single zu führen zu wollen an ihrem neuen Wohnort. Nach viereinhalb Jahren Fernbeziehung einfach nur mal leben, ohne Einschränkungen durch eine Fernbeziehung mit einem Partner, den sie nicht mehr liebt.

Eure Trennung war auch nicht einvernehmlich so wie du das schilderst. Dann wäre der Trennungswunsch nämlich bei beiden vorhanden. Du wolltest und willst dich gar nicht trennen. Deine Ex-Freundin wollte sich trennen und hat dir das mehrfach mitgeteilt, nur du wolltest ihre Entscheidung in all euren Gesprächen nicht akzeptieren. Eine Trennung wird in den meisten fällen einseitig ausgesprochen und so war das auch bei dir.

Deine Freundin war in der Hinsicht sogar noch relativ geduldig und hat mehrmals mit dir gesprochen.

Auch in der Trennungssituation respektierst du sie nicht. Du respektierst nicht ihre Aussagen, du respektierst nicht ihr Handeln und du respektierst nicht, dass sie Abstand möchte. Mit einem solchen Verhalten machst du alles nur noch schlimmer.

Es reicht nicht, dass du deine Freundin noch liebst, wenn sie dich nicht mehr liebt. Ich verstehe, dass es dir sehr, sehr schlecht geht im Moment, du am liebsten die Zeit zurückdrehen wolltest, die letzten Gespräche mit deiner Ex-Freundin ungeschehen.

Aber: Deine Realtität ist eine andere: Eure Beziehung gibts nicht mehr, in dieser Realtität lebst du - unabhängig davon, ob dir das so passt oder ob du die Trennung verschweigst.

26.02.2017 10:40 • x 1 #5


D
Vielen Dank für die vielen Antworten, es ist wirklich hilfreich die ganze Situation mal aus der Perspektive eines Außenstehenden zu erfahren.

Zitat von _Tara_:
Hast Du sie 'mal direkt auf den Kopf zu gefragt, ob sie einen anderen hat?

So direkt habe ich sie nicht gefragt, aber ich bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass keinen neuen hat.

Zitat von Sabine 49:
Hallo DanielVel,

wenn deine Ex-Freundin nicht mehr mit dir zusammen sein möchte, kannst du nichts dagegen machen und auch eine Trennung nicht verhindern. Da nützt auch nichts, wenn du die Trennung in deinem Freundeskreis verschweigst. Im Gegenteil, nur mit Offenheit findest du hier jetzt für dich Unterstützung und Hilfe.

Ja, da hast du wahrscheinlich Recht, ich werde es jetzt auch nach und nach meiner Famillie und Freunden mitteilen.
Zitat von Sabine 49:
Vielleicht ist bei deiner Ex-Freundin parallel zu de n veränderten Gefühlen für dich einfach nur der Wunsch da, ein Leben als Single zu führen zu wollen an ihrem neuen Wohnort. Nach viereinhalb Jahren Fernbeziehung einfach nur mal leben, ohne Einschränkungen durch eine Fernbeziehung mit einem Partner, den sie nicht mehr liebt.

Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da sie mich bis zuletzt immer vermisst hat, wenn wir uns nicht gesehen haben und sehr schnell einsam ist. Sie ist also niemand, der das Single Leben besonders genießt.
Zitat von Sabine 49:
Eure Trennung war auch nicht einvernehmlich so wie du das schilderst. Dann wäre der Trennungswunsch nämlich bei beiden vorhanden. Du wolltest und willst dich gar nicht trennen. Deine Ex-Freundin wollte sich trennen und hat dir das mehrfach mitgeteilt, nur du wolltest ihre Entscheidung in all euren Gesprächen nicht akzeptieren. Eine Trennung wird in den meisten fällen einseitig ausgesprochen und so war das auch bei dir.

Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich habe ich von Anfang an klar gemacht, dass ich die Trennung akzeptieren muss, wenn sie das so möchte. Gleichzeitig habe ich nur gesagt, dass ich mir stattdessen lieber einen Neuanfang wünsche, weil ich unsere Beziehung nicht aufgeben wollte. Sie hat jedoch darauf bestanden, dass wir uns erst trennen, wenn ich der Trennung auch zustimme, weil sie Angst hatte, dass wir ansonsten danach ein schlechtes Verhältnis hätten. Natürlich war die Trennung trotzdem nicht einvernehmlich, deshalb habe ich das Wort ja auch in Anführungszeichen gesetzt. Eine einvernehmliche Trennung war halt nur ihr Wunsch.
Zitat von Sabine 49:
Auch in der Trennungssituation respektierst du sie nicht. Du respektierst nicht ihre Aussagen, du respektierst nicht ihr Handeln und du respektierst nicht, dass sie Abstand möchte. Mit einem solchen Verhalten machst du alles nur noch schlimmer.

Also das kann ich so nicht unterschreiben. Zum einen habe ich bisher Abstand gehalten und nur bei den wenigen ernsten Gesprächen die wir hatten, deutlich gemacht, dass ich keine Trennung möchte. Zum Anderen ist es ihr ausdrücklicher Wunsch gewesen, dass wir nach Trennung weiter viel Kontakt haben. Im Prinzip wollte sie fast genauso weiter machen wie bisher, da es ihrer Aussage zufolge zuletzt nämlich auch nur noch Freundschaft und keine Beziehung mehr war. Ich war dann eher derjenige, der gesagt hat, dass ich mir schlecht vorstellen kann mit ihr so gut befreundet zu sein, wenn ich sie weiterhin liebe.
Meine Fragen zielten jetzt nur darauf ab, ob es nicht doch etwas gibt, was ich tun kann. Zumal ihr ursprünglicher Trennungsgrund ja darauf basiert, dass sie dachte, ich würde sie nicht mehr lieben und das stimmt nunmal nicht. Außerdem weiß ich nicht, wie ich mit dieser Freundschaft, die sie anstrebt umgehen soll. Einerseits will ich mir keine unnötigen Hoffnungen machen aber andererseits könnte das vielleicht doch noch eine Chance für mich sein, ihr zu zeigen, dass ich mich geändert habe...

26.02.2017 12:51 • #6


S
Ich glaube, du kannst und solltest im Moment einfach nichts tun. Dich nur um dich kümmern, dir für dich überlegen, was dir jetzt gut tut.

Wenn sie schon jetzt für einen freundschaftlichen Umgang mit dir bereit wäre, zeigt das nur, dass sie schon an einem ganz anderen Punkt ist als du. Sie denkt schon viel länger über die Trennung und deren Umsetzung nach.

Wenn dir eine Kontaktsperre hilft, und das tut sie meistens, dann halte sie ein, einfach um dich ein bisschen sortieren zu können und Abstand zu bekommen.

26.02.2017 13:01 • x 1 #7


A
Zitat:
Meine Fragen zielten jetzt nur darauf ab, ob es nicht doch etwas gibt, was ich tun kann. Zumal ihr ursprünglicher Trennungsgrund ja darauf basiert, dass sie dachte, ich würde sie nicht mehr lieben und das stimmt nunmal nicht.

Da kratzt du höchstens an der Fassade, weil du das große Ganze noch nicht überblicken kannst. Der Hauptgrund einer jeden Trennung (in unseren Breiten) ist in erster Linie mangelnde Liebe. Die wenigsten können das bei einer Trennung (auch für sich) klarmachen und deswegen werden zunächst alle möglichen Gründe (die u.a. zum entlieben geführt haben) vorangeschoben. Möglicherweise kann deine Partnerin das große Ganze selbst noch nicht überblicken, hinzu kommt, dass du weitere Gründe ihrerseits nicht kennst und womöglich nie kennen wirst (ist fast immer der Fall). Hilft am Ende alles aber trotzdem nichts bei mangelnder Liebe.
Und wenn jemand nicht mehr ausreichend liebt, dann kann man selber kaum etwas dagegen tun, weil meist mit verloren gegangener Liebe auch eine Abneigung dem Verlassenen gegenüber entsteht. Besonders bei Frauen. Wenn dich eine Frau erstmal als ungeeigneten Liebes- und Lebenspartner abgestempelt hat, dann wird es ziemlich schwer, sie eines besseren zu belehren. Abgesehen davon, dass sie es dann ohnehin nicht mehr wert ist. Und von ihrem kurz ausgedrückt freundlichen Verhalten solltest du dich nicht blenden lassen. Das hat eher was mit persönlichen Vorstellungen und Selbstzweck zu tun. Schau lieber auf das tatsächlich Vorhandene und was unterm Strich übrig bleibt.

26.02.2017 13:33 • x 1 #8


FRAUMILLA
Unterm Strich bleib ich.
Ob ich will oder nicht.

26.02.2017 13:42 • x 1 #9


D
Okay, dann bestätigt ihr mich wohl leider in der Annahme, dass ich nichts weiter tun kann...
Das einzige, was mich immer noch nicht mit der Trennung abschließen lässt, ist die Tatsache, dass sie so geschockt war, als ich der Trennung anfangs nicht zustimmen wollte und dass sie dann eben auch gesagt hat, dass sie die Beziehung nicht aufgeben möchte, solang ich noch etwas darin sehe. Und eben dieses Gefühl, dass sie mich eigentlich noch liebt und sich nur von mir trennt, weil sie Angst hat wieder von mir verletzt zu werden.
Aber das bedeutet alles wohl nur, dass ich die Beziehung hätte retten können, wenn ich rechtzeitig interveniert hätte und dass es jetzt dafür zu spät ist, weil sie schon damit abgeschlossen hat...

26.02.2017 15:00 • #10


B
Zitat von DanielVel:
, weil sie schon damit abgeschlossen hat...


Abgeschlossen muss nicht sein, aber eine Entscheidung für sich getroffen aus dem Spiel auszusteigen.

26.02.2017 15:07 • x 2 #11


A


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