Es wird nichts mit uns, aber ich bin ihr sehr wichtig

M
Hallo zusammen!

Bevor ich erzähle worum es geht, hier die Vorgeschichte in Kurzform. Wer das Komplettpaket lesen möchte kann dies gerne in diesem Thread machen:

freundschaft-oder-fantasiebeziehung-t39493.html

Kurzform: Sie und ich haben uns vor drei Jahren kennengelernt, es lief drei Monate was, haben dann aber gemerkt, dass es mit uns leider nicht so klappt wie erhofft, waren uns aber menschlich sehr nah und waren ab da sehr enge Freunde. Täglich Kontakt, gemeinsame Urlaube etc. Sie eher Typ Mäuschen, ich der selbstbewusste Typ, der auf sie aufgepasst hat. Sie hat dann 2,5 Jahre Therapie gemacht, hat sich entwickelt, ist selbstbewusst geworden und strahlt das jetzt auch aus. Sie hat jemanden kennengelernt (hat sich aber bereits erledigt), da sind mir alle Sicherungen durchgebrannt. Auf einmal wollte ich sie und hab mich sowas von hingezogen zu ihr gefühlt.

Zeitpunkt an dem wir starten: Mitte/Ende Mai. Ich war also verwirrt, wieso ich auf einmal soviele Gefühle hatte, die vorher nicht da waren und ich mich sowohl emotional als auch besonders s. uell so sehr zu ihr hingezogen fühle wie selbst am Anfang nicht, als was lief. Ich war auf einmal eifersüchtig, hatte Angst, dass ich meinen Status bei ihr verliere, war innerlich unruhig uws. Und dann bin ich dem nachgegangen, hab einige Termine bei einer Therapeutin gemacht, hab mich reflektiert, bin in mich gegangen, hab viel geheult, war in einer eher traurigen Grundstimmung. So kenne ich mich nicht. Es war zwischen ihr und mir immer total entspannt und aufeinmal kam es mir vor, als hätte sich das Kräfteverhältnis zwischen uns verändert. Aufeinmal war sie die Klare, die deutlich gemacht hat, dass sie sich eine Beziehung wünscht, aber nicht mit mir. Und ich war derjenige, der dachte, ich hätte es in der Hand und sie wäre diejenige die folgt.

Anfang Juni:
Ich habe angefangen einen Brief zu schreiben. Erstmal habe ich alles aufgeschrieben was mir in den Sinn kam, wie ich uns sehe, dass ich nicht weiß was gerade los ist mit mir.
Ergänzend muss ich sagen, dass keiner von uns seit Sommer 2014 jemand Anderen hatte. Ich bin grundsätzlich ein sehr leidenschaftlicher Typ und merkte schon ab und zu, dass mir menschliche Nähe fehlt, aber zu dem Zeitpunkt hätte ich die Nähe nie bei ihr gesucht. Es wäre mir nie in den Sinn zu kommen, es nochmal bei ihr zu versuchen. Ich habe aber auch drei Jahre keine Nähe woanders gesucht. Ich war auch selten erregt, Libido quasi nicht vorhanden. Und aufeinmal wollte ich nichts anderes, nur sie drücken, küssen. .Verrückt, oder?

Anfang Juni bis gestern:
Ich bin also die letzten drei Wochen mit einem Heißhunger auf Körperkontakt rumgelaufen, quasi wie ein Verdustender der nach drei Jahren in der Wüste einen Brunnen findet. Wir haben natürlich weiterhin täglich Kontakt und sehen uns auch oft und jedes Mal hab ich ihre Nähe gesucht, sowohl emotional als auch körperlich. Und ich war dabei traurig, weil sie da war und trotzdem so fern. Ich war mir eigentlich die ganze Zeit sicher, dass es mit uns nichts wird, aber ich musste das für mich herausfinden.
Ich habe also weiterhin alles aufgeschrieben was in mir vorging und irgendwann hatte ich die Endversion des Briefes fertig. Es hat sich gut angefühlt und ich hab mir alles immer wieder duchgelesen. In den letzten zwei Wochen musste ich am Brief nichts ändern, es war alles niedergeschrieben was ich ausdrücken wollte. Ich war mir klar, dass ich was machen musste, dass es so nicht mehr ging.
Aber wann? Gibt es den richtigen Zeitpunkt? Ich hatte Angst. Angst vor meiner eigenen Courage das ansprechen zu müssen. Irgendwo auch Angst vor ihrer Reaktion, auch wenn ich mir sehr sicher war, dass wir das besprechen können. Wir konnten bisher immer alles besprechen. Erst hatte ich mir einen Zeitpunkt gesetzt, an dem ich ihr den Brief geben wollte. Dann habe ich das aber wieder hinausgezögert, weil halt diese Angst da war, dass ich vielleicht was kaputt machen würde.
Das letzte Wochenende war toll. Wir waren unterwegs und haben viel unternommen. Und jeden Abend hat mich was davon abgehalten ihr den Brief zu geben und mit ihr zu sprechen.
Bis gestern.

Gestern:
Wir waren abends unterwegs und ich war irgendwie komisch drauf. Und dann kam es einfach so, es war einfach da. Der Satz: Ich muss noch was loswerden.
Haben dann die halbe Nacht gesprochen, es kam alles auf den Tisch. Sie hat den Brief bekommen und hat so reagiert wie ich es befürchtet aber gleichzeitig auch gehofft habe. Es wird nichts mit uns, aber ich bin ihr sehr wichtig. Es sind aber keine tieferen Gefühle ihrerseits da. Sie fand den Brief aber sehr schön und hat sich gefreut, dass ich so mutig war und ihr alles gesagt habe. Ich kann mir ihrer als gute Freundin jederzeit völlig sicher sein, sie möchte natürlich trotzdem was mit mir machen, täglichen Kontakt haben. Sie kann zur Zeit sehr gut akzeptieren, dass sie alleine ist. Sie kann sich sehr gut abgrenzen, weiß was sie will und was nicht. Das ist nicht mehr mein Mäuschen, das war ein ganz anderer Mensch. Das habe ich ihr auch gesagt und diese Rückmeldung habe sie auch schon von anderen bekommen. Sie hat sich von mir emanzipiert, braucht mich nicht mehr um sich aufzubauen, steht für sich selbst ein. Keine Frage, das sind alles positive Dinge. Die Therapie hat Wirkung bei ihr gezeigt. Und ich finde es toll, welchen Weg sie geht. Und dennoch bin ich traurig, dass sich was verändert hat. Und auch wieder nicht verändert hat. Denn sie ist ja da, sie bleibt mir, wenn auch anders als vorher.

Es tat gut das alles mit ihr zu besprechen. Ich muss nicht mehr hoffen. Und dennoch weiß ich nicht, ob ich das aushalte sollte sie jemand finden. Jemanden den sie als Partner bezeichnet. Das kann ich noch nicht. Da geht einfach noch das Kopfkino mit mir durch.
Aber es ist jetzt etwas ruhiger in mir.
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über Kommentare!

23.06.2017 08:12 • #1


Luto
Zitat von Michigan:
Ich kann mir ihrer als gute Freundin jederzeit völlig sicher sein, sie möchte natürlich trotzdem was mit mir machen, täglichen Kontakt haben.

Genau das würde ich nicht tun, sondern genau das Gegenteil: Dich jetzt auch von ihr emanzipieren!

23.06.2017 08:56 • #2


A


Es wird nichts mit uns, aber ich bin ihr sehr wichtig

x 3


M
Zitat von Luto:
Genau das würde ich nicht tun, sondern genau das Gegenteil: Dich jetzt auch von ihr emanzipieren!


Und genau das geht aber gerade noch nicht bzw. noch nicht so ganz. Ich verstehe aber, was du meinst. Denn wir haben gestern auch das Szenario durchgespielt, wie das ist wenn sie jemanden hat. Denn dann würden wir uns ja nicht mehr täglich schreiben. Und das ist in meinen Gedanken noch nicht so ganz klar. Wie soll das ablaufen? Man schreibt sich jeden Tag, sie lernt jemanden kennen, zack, keine täglichen Nachrichten mehr, oder wie?

23.06.2017 09:12 • #3


Luto
Ein Mensch, für den Du amoreuse Gefühle hast, kann normalerweise nicht Dein Freund sein, und das weißt Du! Wenn Du ein Mann bist, dann schreibst Du ab genau heute ihr keine Nachricht mehr, nicht erst, wenn sie einen Lover hat, warum sollte das nicht gehen? Willst Du Dich jämmerlich an sie klammern? Ihr könnt Euch ja in 2 Jahren wieder anfreunden.

23.06.2017 09:26 • #4


M
Ja, ich weiß das. Aber will das nicht. Wir haben diverse gemeinsame Pläne. Morgen gehen wir auf eine Feier, wir fahren mit einem Auto hin. Nächstes Wochende ist eine Veranstaltung bei uns die wir zusammen besuchen. Demnächst ist mein Geburtstag und sie ist Mieterin der Location.
Ich klammere mich nicht jämmerlich an sie. Ich hoffe, ich werde es lernen damit umzugehen so wie es jetzt nun mal ist. Aber ja, tief drinnen hab ich das Gefühl, dass der Abschied evtl. über kurz oder lang kommt......

23.06.2017 09:36 • #5


Luto
Wobei ich das vor vielen vielen Jahren auch mal hatte: ich war verliebt in eine Frau, hatte deswegen sogar eine Beziehung beendet, konnte aber die neue Liebe nicht erobern, aber blieb mit ihr befreundet, und habe bis heute mit ihr Kontakt. Die amoreuse Liebe wurde einfach durch die Realität schwächer und wegen anderer Männer schnell sinnlos, aber eine freundschaftliche Liebe ist bis heute (über 20 Jahre mittlerweile) erhalten.

23.06.2017 09:54 • #6


M
Und sowas erhoffe ich mir auch, was du erzählst. Denn ich möchte sie wirklich nicht missen wollen. Sie ist einfach etwas Besonderes für mich und irgenwie hatte ich halt immer das Gefühl, dass wir zusammen gehören. Es tut aber auch weh, wenn man erfahren muss, dass ich da emotional wohl mehr investiert habe als sie. Gerade weil ich dachte, dass es andersherum wäre.

Und irgendwie geht einem sowas ja auch ans Ego. Man fragt sich und sagt sich: Wieso will sie mich nicht? Ich bin doch ein toller Typ und sie kann froh sein, mich zu haben.
Und ich glaube, dass es mir leichter fallen würde, wenn ich jemand hätte. Also jemand anderen, nicht sie.
Aber das will ich eigentlich nicht und es würde der Person auch nicht gerecht werden. .

23.06.2017 10:25 • #7


M
Hallo zusammen,

ich muss mich auch mal wieder melden. Mein Problem: ich kann nicht loslassen, auch wenn ich mir sicher bin, dass das auf Dauer besser wäre. Mir ist klar was ich will, nämlich sie. Wir haben aber trotzdem täglich Kontakt, unternehmen viel, lachen zusammen, schreiben uns JEDEN Abend eine Gute-Nacht-Nachricht mit Küsschen, haben jetzt ein gemeinsames Hobby was bisher nur ihres war usw. Ich bekomme kleine Mitbringsel von ihr, ich gebe ihr welche usw.
Unser gesamtes Umfeld fragt sich was los ist und wann wir das endlich mal auf die Reihe bekommen, denn wir gehen natürlich sehr vertraut miteinander um und wirken wohl sehr pärchenmäßig.
Nach außen hin hat sich für sie trotz meines Geständnisses nichts geändert, war vorher so wie es jetzt ist. Und das finde ich zwar sehr schön, aber dennoch irritiert es mich etwas. Ich mache mir ohne Ende Gedanken, was wie und wo und ob sie wegen irgendwas sauer sein könnte oder in den falschen Hals bekommt. Ist natürlich Blödsinn. Stört mich nur, weil ich vorher nicht so war.
Denn wie wäre das wenn sie jemanden kennlernen würde? Würde das aufeinmal alles eingestellt werden? Ich fühle mich quasi etwas in der Warteposition, denn ich will sie jetzt nicht aufgeben, wäre aber weg sobald jemand anderes da wäre. Und das habe ich ihr gesagt. Es kam aber daraufhin aber keinerlei Reaktion. Ist es ihr egal? Ist es für sie bequem so wie es jetzt ist?
Ich spüre einen gewissen Kontrollzwang, den ich vorher nicht hatte und der es sich unentspannt anfühlen lässt.
Ein Beispiel: Am Wochenende geht sie mit einer Freundin feiern, was sie vorher schon 1000 Mal gemacht hab. Ich hab mir keinerlei Gedanken gemacht. Und jetzt steht mir der Termin ohne Ende bevor, weil sie ja jemanden kennenlernen könnte.
Also hab ich ich mich ihrer Freundin offenbart, die bisher noch nichts wusste. Die meinte ich solle mir keine Gedanken machen und einfach mitkommen. Ein Freund von mir kommt nun auch noch mit. Die Reaktion meiner Freundin: klar kann ich mitkommen, wäre ja eine öffentliche Veranstaltung
Aber selbst gefragt hat sie mich nicht. Ich hab vor einigen Wochen schon kundgetan, dass mir sowas auf einmal bevor steht, weil sie ja jemanden kennlernen könnte. Sie meinte aber, sie würde da hinwollen weil die Musik gut ist und ob sie mir sowas zukünftig nicht mehr erzählen soll, weil sie natürlich auch zukünftig das Haus verlassen wird.
Also irgendwie doch gaaaaanz leicht unentspannt alles. Von meiner Seite, von ihrer ist alles gut!

Frage also: nur mein Ego? Will ich wieder das Mäuschen haben, dass mir sicher ist und dass meint, sie würde sowieso nie angesprochen werden? Das Mäuschen, dass sie jetzt nicht mehr ist, weil sie sich weiter entwickwelt hat, selbstbewusster ist?

Habt ihr Fragen oder Tipps? Immer her damit!

Gruß,
Michigan

19.07.2017 11:10 • #8




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