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Er hat sich total verändert

J
Hallo,
Ich war jetzt fast 4 Jahre mit meinem Partner zusammen, habe mich aber vor einer Woche von ihm getrennt, weil ich ihn einfach nicht mehr wiedererkenne.
Für ihn ist nur noch seine Arbeit, saufen, seine Bekannten und fi. wichtig. Ich saß sehr oft alleine Zuhause und habe auf ihn gewartet. Auch wenn ich ihm meine Gefühle gesagt hatte, fühlte er sich sofort angegriffen und meinte, dass ich doch nur sinnlos rum zicken würde. Das hat mich natürlich immer sehr verletzt.
Mit seiner arbeit ist er auch schon seit langer Zeit nicht mehr zufrieden, aber anstatt sich neu zu orientieren, ließ er seinen Frust an mir aus und verlangte auf einmal von mir täglich s., damit er seinen Stress abbauen konnte. Für mich ist s. aber kein einfaches fi., ich möchte auch von meinem Partner umgarnt werden. 2 mal s. in der Woche reichen mir vollkommen, ihm mittlerweile nicht mehr.
Auch meinte er, dass ich ihm zu langweilig wäre, weil ich nach meiner Ausbildung und einem nebenjob keine Lust mehr auf große Unternehmungen habe, sondern einfach mit ihm auf der Couch ausruhen möchte. Dafür hatten wir ja das Wochenende für schöne Ausflüge. Weil ich ihm irgendwann zu langweilig wurde, wollte er lieber fast täglich zeit mit seinen Kumpels verbringen und blieb bis spät in die nacht dort ohne dass wir uns nochmal gesehen hätten und so vergingen mehrere Tage und Wochen. Auch schrieb er mir wweniger und unsere kleinen flirterein übers Handy nahmen immer mehr ab.
Ich liebe ihn immer noch sehr und gehe daran kaputt, wie die Situation jetzt ist. Aber ich weiß trotzdem nicht, ob ich uns noch eine Chance geben sollte oder nicht...

18.12.2016 11:56 • x 1 #1


Taria87
Ganz ehrlich...besser alleine sein , als in falschen Händen. Bei euch findet keine Beziehung auf Augenhöhe mehr statt. Fast nur eine reine F..i..ck..beziehung.

Er respektiert deine Befindlichkeiten nicht. Findet dich langweilig und geht auf dich nicht mehr ein. Es hatte ja einen Grund, warum du Schluss gemacht hast. Du fühltest dich nicht mehr wohl und sein Verhalten hat dich gekränkt. Du bist nicht für sein Leben verantwortlich und nicht sein emotionaler Mülleimer. Wie hat er auf dein Schlussmachen reagiert?

18.12.2016 12:16 • x 1 #2


A


Er hat sich total verändert

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J
Er tat im ersten Moment so, als wenn nichts weiter passiert ist und wollte etwas mit mir unternehmen. Als er meinen Entschluss dann doch realisiert hat, packte er sofort seine sachen und zog aus der gemeinsamen Wohnung zurück zu seinen Eltern, bei denen er immer mal wieder zwischenzeitlich gewohnt hatte.
Nach einem erneuten Gespräch anlässlich meines Geburtstag war er mir gegenüber sehr kalt und abweisend

18.12.2016 12:21 • #3


Taria87
Es gibt ja das berühmte Sprichwort Ein Ende mit Schrecken ist besser, als ein Schrecken ohne Ende Da scheint etwas Wahres dran zu sein. Du hast für dich rein intuitiv richtig gehandelt. Besser Liebeskummer, der irgendwann vorüber geht, als in einer unglücklichen Beziehung festzuhängen und daran kaputt zu gehen...Kannst dir hier gern alles von der Seele schreiben.

18.12.2016 12:25 • x 1 #4


J
Ich habe einfach angst vor dem alleine sein und kann damit nicht sehr gut umgehen. Freunde habe ich nicht wirklich viele und mit meinem liebeskummer wollen die auch nichts zu tun haben. Leider habe ich im Moment nur meine Tiere, die mir Trost spenden, ansonsten bin ich ganz alleine.

18.12.2016 12:36 • #5


Taria87
Aber wegen Einsamkeit mit jemandem, der einem nicht so gut tut, zusammen zu sein ist auch keine gute Basis für eine Beziehung. Da kann eine Partnerschaft keine richtige Erlösung sein. Du hast dich ja auch in der Beziehung auch einsam gefühlt.

Ein weiterer Faktor, der zu einem erfüllten Beziehungsleben beiträgt, ist die Voraussetzung eines erfolgreichen Alleinlebens. Das heißt, nicht die Einsamkeit sollte der Antrieb sein eine Beziehung einzugehen, sondern du solltest vorher glücklich und zufrieden alleine gelebt haben, um eine ausgeglichene Liebesbeziehung zu erleben. Wer sich selbst liebt und auch mal glücklich alleine leben kann hat eine gute Ausgangsposition für eine glücklichere Beziehung. Es gibt hier einen schwerwiegenden Unterschied zur bedürftige Einsamkeit, diese wirkt auf die Meisten Menschen eher sehr unattraktiv. Sie zieht auch immer Jemanden mit bedürftiger Einsamkeit an. Ein Einsamer kann immer nur einen Einsamen anziehen. Und wenn sichzwei Einsame zusammen tun ist das keine Addition, sondern eine Multiplikation. Das heißt da die beiden je weniger als ein Ganzes haben, werden sie sich in der Beziehung im Endeffekt gegenseitig immer nur runterziehen.......


Eine Beziehung allein macht uns also noch nicht ganz glücklich. Das Glück muss ganz von innen heraus kommen. Einsamkeit ist eine Einstellung zum Leben, diese gilt es zu ändern. Und diese auch anders zu Leben etwa durch ein aktives Sozialleben mit einem attraktiven Freundeskreis. Dann ist es viel einfacher auf dieser Grundlage in Zukunft eine erfüllte Beziehung entstehen zu lassen. Du brauchst diese Person nicht, um einen Mangel an dir selbst zu stillen. Liebe und Freiheit sind keine Gegensätze, sondern sollten in einem Zusammenspiel funktionieren. Soll heißen, wer seinen Partner wirklich liebt, lässt ihn immer und zu jeder Zeit frei. Du solltest dich aus Freiheit für eine Beziehung entscheiden und den anderen Menschen nicht einschränken.
Aber auf der anderen Seite auch natürlich dabei respektvoll behandelt werden.

Ein häufiger Grund für das schließen einer neuen Beziehung ist das befriedigen der eigenen Bedürftigkeit und Einsamkeit. Das Konstrukt einer Beziehung ist jedoch nicht dafür da uns aus der Bedürftigkeit und Einsamkeit zu befreien. Wir können diese Gefühle damit zwar kurzzeitig übertünchen und stillen. Eine innere Unzufriedenheit und ein Gefühl von Einsamkeit wird unser der Partner oder die Partnerin auf Dauer nicht abnehmen können. Die Probleme mit sich selbst werden zu akuten Beziehungsproblemen....

In eurem Beispiel habt oder hattet ihr beide ein sehr unterschiedliches Nähe -und Distanzverhalten. Er brauchte ständig S..ex, Action und viele Unternehmungen. Kann sonst mit sich selbst nichts anfangen. Braucht dich als emitionalen Mülleimer dazu. Flüchtet vor Problemen und Langeweile usw...
Du brauchtest ihn, damit du nicht mehr ganz alleine sein musst. Angst vor der Einsamkeit. Dein Fokus war zu stark auf ihn gerichtet und weniger auf dich und dein soziales Umfeld.
Keine gesunde Basis für eine funktionierende Beziehung. Euer Distanz -und Näheverhalten ist gestört und eure Ansichten/Vorstellungen von einer Beziehung zu unterschiedlich, um Bestand zu haben.

Vielleicht ist die Trennung eine zukünftige Lektion für euch beide. Dass er nicht mit jeder Frau so herzlos derbe umgehen darf, nicht immer flüchtet(vor Problemen und Langeweile) und dass du an deiner Angst vor dem Alleinesein arbeitest.

Wie gesagt ist es schwer Liebeskummer zu bewältigen ohne Familie oder einen Freundeskreis. Aber es ist machbar. Vielleicht auch durch professionelle Hilfe, Therapie oder Telefonseelsorge in einer akuten Notfallsituation.

18.12.2016 13:00 • #6


Taria87
Lass den Liebeskummer zu und verarbeite es. Klar fühlt man sich da am einsamsten. Aber überlege es dir gut, ob du wirklich so eine Beziehung, die nicht auf Augenhöhe geführt wurde, wirklich in deinem jetzigen Zustand zurück haben willst....Welchen Nutzen du davon hättest...

18.12.2016 13:14 • #7


L
Hi. Wie alt seid ihr?
Wem gehört die Wohnung? Wer steht im Mietvertrag?

18.12.2016 14:06 • #8


J
Ich bin jetzt 24 und er ist 26 und scheint jetzt seine nicht vorhandene Jugend nachholen zu müssen.
Wir stehen beide im Mietvertrag, aber ich möchte in der Wohnung bleiben, da ich sonst keine Möglichkeit und auch kein Geld habe woanders hinzuziehen, er aber jederzeit wieder bei seinen Eltern unternommen kann.

18.12.2016 14:21 • #9


L
Ok.
Dann rede mit dem Vermieter, dass er ihn raus nimmt und die Weichen hinsichtlich des Verteilungsschlüssels für die Nebenkostenabrechnung richtig stellen kann.

Nach allem was Du schreibst, solltest Du froh sein, ihn los zu sein. Er ist nicht mehr glücklich in der Beziehung gewesen und konnte es Dir nicht anders zeigen. Er konnte den Schlussstrich nicht ziehen und hat sich so lange von seinen schlechtesten Zeiten gezeigt, bis Du es tust. Auch eine Art, eine Beziehung zu beenden.

So eine Beziehung willst Du nicht wirklich weiterführen.

Du hast Dich getrennt und das war gut so. Jetzt trauere um ihn, eine angemessene Zeit lang, Dein Herz zeigt Dir wie lange, dann schüttel Dich, klopf Dir den Staub von der Hose und such Dir nen Typ, der es wert ist und der sich um Dich bemüht.
Und nicht vergessen: Deine Anteile, die Du hattest am Verfall eurer Beziehung, erkennen und nächstes Mal besser machen.

18.12.2016 14:36 • #10


J
Leider kenne ich mich sehr gut und weiß, dass er mich schnell wieder umgarnen kann. Während der 4 jahre waren wir immer mal wieder für kurze Zeit getrennt, sind dann aber doch wieder zusammen gekommen, weil wir uns lieben und er mir versprach, dass alles besser und er sich ändern wird. Und dem war dann auch so für ca. 3 Monate und danach fing alles wieder von vorne an. Bei Meinungsverschiedenheit hat er immer die Flucht ergriffen, wodurch es zu größeren Streitereien kam. Ich weiß auch, dass ich ein sehr emotionaler und temperamentvoller Mensch bin, aber auch das habe ich ihm zu liebe weitestgehend abgestellt. Sogar seine Vorlieben im Bett habe ich versucht umzusetzen, aber wenn er mir schmerzen zugefügt oder ich mich unwohl gefühlt hatte, dann war es im meistens egal.
Wie weit muss man sich in einer Beziehung verändern bzw anpassen an den Partner?

18.12.2016 14:50 • #11


L
Gar nicht.

Du musst irgendwann aus der Vergangenheit lernen, dass es nicht passt. Erst Gelaber und ein bisschen was ändern, dann aber wieder alte Verhaltensmuster.

18.12.2016 14:59 • #12


W
Hallo,ich habe mir gerade alle Zeilen durchgelesen!
Ich habe gerade selber vor 4 Wochen eine Trennung hinter mir!
Unsere Beziehung dauerte 8 Jahre....die letzten 2 war mein Partner nur am jammern wegen Arbeit...zu wenig Geld usw-
Wir sind letztes Jahr noch gemeinsam umgezogen...ich bin Frührentnerin mit 56 Jahren...habe schon 2 Scheidungen hinter mir!
Wenn du ein gegenüber hast...was nur jammert...vor allem über Geld..schrecklich...er hat uns als Paar gar nicht mehr wahrgenommen!Ich würde immer unglücklicher damit und zog mich zurück......bis er dann den Spruch los lies:mit mir könnte er nicht alt werden...und er haut ab.... meine Kinder sind alle groß..mittlerweile bin ich auch Oma....ich lebe jetzt alleine..und damit muss und werde ich klar kommen...die Schuldgefühle am Anfang...jetzt noch teilweise...klar ich hätte das Jammern hinnehmen können und meinen Mund halten...nee ich habe eine Würde als Frau.....
Es ist es nicht wert,für jemanden Berge zu versetzen,der nicht einmal einen Stein für dich aus den Weg räumt!
In diesem Sinne...nach vorne schauen!

18.12.2016 15:30 • x 1 #13


J
Danke für eure aufmunternde Worte. Ich werde versuchen nach vorne zusehen, auch wenn mein Herz noch so schmerzt und blutet. Es ist nur traurig zusehen wie der einstige traummann sich so sehr verändert hat und alleine nur bei mir die schuld an allem sucht und vorallem mich mit liebesentzug bestraft hat, wenn ich mich seinen s. Bedürfnissen nicht anpassen wollte und ich mich daher weiter von ihm entfernt habe.

18.12.2016 15:57 • #14


Taria87
Zitat von Jessili192:
Leider kenne ich mich sehr gut und weiß, dass er mich schnell wieder umgarnen kann. Während der 4 jahre waren wir immer mal wieder für kurze Zeit getrennt, sind dann aber doch wieder zusammen gekommen, weil wir uns lieben und er mir versprach, dass alles besser und er sich ändern wird. Und dem war dann auch so für ca. 3 Monate und danach fing alles wieder von vorne an. Bei Meinungsverschiedenheit hat er immer die Flucht ergriffen, wodurch es zu größeren Streitereien kam. Ich weiß auch, dass ich ein sehr emotionaler und temperamentvoller Mensch bin, aber auch das habe ich ihm zu liebe weitestgehend abgestellt. Sogar seine Vorlieben im Bett habe ich versucht umzusetzen, aber wenn er mir schmerzen zugefügt oder ich mich unwohl gefühlt hatte, dann war es im meistens egal.
Wie weit muss man sich in einer Beziehung verändern bzw anpassen an den Partner?


Schwere Geschichte...Naja in dem Fall ist es doch gut, dass du dich getrennt hast. Sich andauernd verbiegen und von der anderen Seite gar keinen Respekt bekommen. Da hast du Recht.Das geht in dem Fall dann eindeutig zu weit. Man muss nicht zu allem Ja und Amen sagen. Jeder braucht Freiräume und manchmal muss man Kompromisse eingehen. Aber wenn du zurückstecken musst und der eine Part ohne Ende fordert und zu wenig zurück gibt...Das muss man sich irgendwann nicht mehr geben.

18.12.2016 19:45 • #15


A


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