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Er ist schnell gereizt und kühl - hat er Depressionen?

P
Nun scheint er tatsächlich mindestens eine depressive Episode zu haben. Er ist heute freiwillig zum Arzt. Da macht er sonst nur wenn es gar nicht anders geht. Und er hat sich antidepressiva geben lassen. Er hat mir heut früh geschrieben das er beim Arzt ist und am Nachmittag erzählt das er jetzt Pillen hat um runter zu kommen. Bloß leider lösen diese Pillen ja keine anstehenden Probleme, oder? Ich weiß echt nicht was ich tun kann. Heut Nachmittag wollte er mich gern drücken schrieb er. Heut Abend will er wieder allein sein. Ich weiß gar nicht wie ich es richtig mache.

26.05.2017 20:05 • #16


bifi07
Kann man denn etwas richtig machen, wenn der Partner so durch den Wind ist?
Es wird einige Tage dauern, bis die Tabletten wirken. Vielleicht wird er sich dadurch seiner Gefühle sicherer. Vielleicht bricht er aber dann auch ganz aus....wer weiß das schon?!

26.05.2017 21:30 • #17


A


Er ist schnell gereizt und kühl - hat er Depressionen?

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P
Gestern Abend waren wir wirklich schön essen und er konnte auch lachen und sagte er fühle sich gerade gut. Er sagte auch mehrfach das er Sehnsucht hatte nach mir u d mich liebt. Aber ich habe immernoch das Gefühl er will hauptsächlich allein sein. Ich sagte ihm das ich so gerne mal wieder in seinen Armen einschlafen möchte... außer Lächeln keine Antwort. Er sagt immer wieder das er immernoch plant mit mir zusammenziehen. Aber passt das, wenn er mich nicht mal ne Nacht zwischendurch bei sich haben mag? Natürlich will ich ihm nicht noch mehr Druck machen. Aber das ist alles so schwer zu ertragen.

29.05.2017 17:12 • #18


Kummerkasten007
Je mehr Fragen = je mehr Druck

Versuche die Fragerei sein zu lassen, gib Euch beiden mal Luft.

Er ist dabei, einen Lebensabschnitt zu beenden, und wenn Du jetzt eine so große Erwartungshaltung an den Tag legst, wird er schneller weg sein als Dir lieb ist.

Sei für ihn da, wenn er das eindeutig ! signalisiert, alles andere ist Mutti-Verhalten und das kann kein Mann ab.

Aber es kann auch gut sein, dass Du nur der Auslöser für die endgültige Trennung warst, nicht der Grund. An Deiner Stelle würde ich mich ein wenig zurückziehen und den Fokus mehr auf Dich selbst legen.

Zum Thema Kommunikation: hol Dir mal das Buch Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus oder so ähnlich. Da ist sehr anschaulich die Verschiedenheit erklärt.

29.05.2017 17:30 • x 1 #19


P
So nun steh ich endgültig vor den Scherben... ich versuche Verständnis zu haben, ich versuche alles zu tun, damit er sich gut fühlt.
Er hat jetzt zusätzlich starke gesundheitliche Beschwerden bekommen, das das Antidepressiva abgesetzt wurde, um erstmal seine Herzrhythmusstörung in den Griff zu bekommen. Und obwohl ich für ihn da bin, habe ich das Gefühl er ist total leer. Vor einer Woche hatten wir ein paar schöne Stunden und er sagte von selbst das wir jetzt nur noch nach vorne schauen sollten. Und jetzt war er in Krankenhaus und seitdem ist es noch schlimmer. Er sagt das er mit der Arbeitssituation überhaupt nicht zurecht kommt. (Er hat nen Job gekündigt was er nun bitterlich bereut) er hat Existenzängste und dann noch das Gesundheitliche. Er sagt er hat manchmal Momente wo er denkt das kann er mir doch nicht antun und er will nicht das ich dann so leben muss. Aber er gibt mir nicht mal die Chance für ihn da zu sein. Habe ihm schon so oft gesagt das ich auch das alles mit ihm durchstehe. Ich warte nun schon über zwei Jahre auf ein gemeinsames Leben.
Und vor einer Woche sagt er noch das alles gut wird. Langsam bekomme ich das Gefühl er traut sich nur nicht es zu beenden oder mir zu sagen er will ohne mich leben. Ich komm auch nie zur Ruhe. Einmal sagt er mir ich brauch mir keine Sorgen machen und zwei Tage später ist ihm wieder alles zu viel.
Sollte ich ihn erlösen und gehen?
Entschuldigt bitte die ganzen doofen Fragen, aber ich sowas von kaputt, das ich nicht klar denken kann.
Ich würde mich sehr freuen nochmal Eure Meinung zu bekommen!

10.06.2017 17:27 • #20


K
Hallo Pusteblume,

es bleibt dir nichts andres übrig, als ihn erstmal los zulassen, versuchen vielleicht als gute Kameradin da zu sein. Mehr kann er momentan nicht leisten. Er ist zu arg mit sich im Unreinen. Er braucht Zeit für sich.

Wenn du es von der Kraft her kannst, steh ihm bei, aber lass ihn komplett machen. Wie du schreibst, erlöse ihn erstmal. Und gib dir nicht die Schuld. Es liegt an ihm.

10.06.2017 17:36 • x 1 #21


P
Ich danke Dir Katzenmosaik!
Aber wie zieh ich mich zurück ohne ihn zusätzlich runterzuziehen? Ich bin ja schon die ganze Zeit als Freundin da. Besorge zum Beispiel Karten für Konzerte die er liebt, lade ihn zum Essen ein, biete ihm Hilfe an.
Ich würde meinen letzten Tropfen Kraft sammeln um das weiter durchzustehen! Aber wenn ich nicht mal weiß ob er das mit uns überhaupt noch will..
Am Anfang hat ihn unser Altersunterschied auch nie gestört. Jetzt hat er ständig Bedenken, in ein paar Jahren will ich ihn nicht mehr. Würde nur zu gern wissen, ob das alles Ausreden sind oder er wirklich einfach nicht klar kommt

10.06.2017 17:43 • #22


Kummerkasten007
Ähm, sorry, Du bist nicht als Freundin da, sondern Du fällst in die Mutti und Therapeuten Rolle!

Und das geht gar nicht. Lass ihn in seinem Leid sich selbst suhlen. Kümmere Dich um Dein Leben - erstmal ohne ihn. Geh einen Schritt zurück und versuche, das ganze ohne rosa Brille zu sehen. Erstelle eine ehrliche Pro und Contra Liste.

Und biete ihm nicht ständig irgendwelche Hilfe an. Das ist tödlich - für Dich.

10.06.2017 19:04 • x 1 #23


bifi07
Zitat von Pusteblume1:
Sollte ich ihn erlösen und gehen?

Entschuldige bitte, wenn ich das so direkt sage, aber solltest *du* dich nicht besser von dieser Situation erlösen? Ich habe nämlich so langsam das Gefühl, dass du ihm nicht helfen kannst, egal was du tust!
Zu viel Mitgefühl ist manchmal genau das Falsche und zeigt dem anderen u.U. nur, wie arm er dran ist und das er ohne diese Zuwendungen überhaupt nicht zurecht kommt.
Vielleicht solltest du ihm mit klaren Worten, aber ohne Vorwürfe sagen, wie *du* dich bei dem ganzen fühlst und das du damit auf Dauer nicht zurecht kommst.

10.06.2017 22:40 • x 1 #24


P
Vielen Dank für Eure Antworten!
Tief im Inneren weiß ich ja, das es keinen Sinn hat wenn er nicht von selbst kommt. Ich hab nur Angst das ich zu früh aufgebe. Ich liebe ihn so sehr das ich den Gedanken ohne ihn zu sein nicht ertrage. Und dann stelle ich mir immer wieder die Frage , warum er noch vor zwei Wochen panische Sprachnachrichten geschickt hat aus Angst mich zu verlieren. Warum hat er mich mit meinen beiden Kindern zu sich eingeladen um mir zu sagen das er endlich alles geklärt hat und jetzt alles gut wird? Ich drehe durch mit diesen Wiedersprüchen.
Gestern Abend haben wir nochmal gesprochen. Er sagt er hat Existenzangst und das macht ihn so fertig das er sich selbst nicht mehr erkennt. Er musste weinen und gleich gibts ihm wieder körperlich schlecht. Er sagte wieder, er will ja mit mir zusammen sein und liebt mich auch, aber er kommt mit sich selbst nicht klar. Müsste er nicht eigentlich an mir hängen wenn ich doch das Einzige bin was er noch hat? Wahrscheinlich hab ich selber ein Brett vorm Kopf...
Tut mir leid das ich Euch ständig damit zutexte, aber ich habe Niemanden mit dem ich sonst darüber reden kann.

11.06.2017 20:14 • #25


bifi07
Könnte auch Burnout sein. War er schon mal länger in einer Klinik, da er ja schon Medis nimmt? Sie scheinen aber nicht wirklich zu helfen, oder?
Viele, die mit sich selbst nicht zurecht kommen, können auch mit anderen und ihren Bedürfnissen nicht klar kommen. Da bewahrheitet sich der Satz: Erst wenn es einem selbst gut geht, kann es auch den anderen gut gehen!

13.06.2017 10:10 • x 1 #26


P
Er war vor zehn Jahren schon mal zu einer Reha wegen Bornout. Danach ging es wieder besser. Er hat ja öfter mal depressive Phasen gehabt. Aber diesmal ist es so schlimm das ich ihn gar nicht mehr erkenne. Ich habe heute morgen erfahren das meine Mutter gestorben ist
Und da hat er sich heute noch mehr zurückgezogen. Nicht mal eine kleine Nachricht zwischendurch das er an mich denkt oder für mich da ist...
bin ich ihm inzwischen schon so egal geworden?
Ich bräuchte ihn gerade jetzt wenigstens mental. Aber er steigert sich nur in seinen Stress und in seine Existenzängste.
Ist das noch normal? Können Gefühle die angeblich für mich da sein sollen, so stark von Depressionen unterdrückt werden?

13.06.2017 19:47 • #27


bifi07
Tut mir leid, dass deine Mutter verstorben ist...
Ich kann dir leider nicht sagen, ob es nur an seiner Depression liegt. Fakt ist, dass sie einen Menschen sehr verändern kann.

14.06.2017 00:03 • x 1 #28


R
@Pusteblume1

Mein aufrechtes Beileid wegen Deiner Mutter.

Bezüglich Deinem Freund, stell Dir mal vor, jemand ist nach einem 300 km lauf am Boden k.o und man sagt demjenigen, er soll mit einem 200 kg Rucksack nochmals 150 km laufen...
Selbst mit allen Ehrgeiz, Willen, Liebe zum Sport, zuviel ist zuviel - dann geht einfach nichts mehr.

Das stellt dann so etwa dar, was er gerade an seelischer Last trägt und Deinerseits noch eine (Zusatz)Ladung zu tragen hat durch Beistandsleistung. Vielleicht würde er gerne - aber er kann nicht.

16.06.2017 11:54 • x 2 #29


Sway82
Mach mal einen Schritt zurück.
Für mich liest sich das nach totalem Einengen. Zwar aus gut gemeinten Gründen, aber das überfordert ihn offensichtlich doch noch mehr. Er kann gerade mit allem nicht umgehen Warum, weiß er selbst vielleicht gerade nicht. Es ist immer einfach alles zu viel.
Nimm dich zurück. Lass ihm Zeit und Ruhe. Wenn du ihn liebst kannst du dich und deine Bedürfnisse für eine gewisse Zeit einfach mal hinten anstellen. Sei da, wenn er das will. Dräng dich und deine Hilfe nicht auf.
Und parallel schaust du mal, ob du ggf. mit ihm eine Beziehung führen willst/kannst, sollte er längerfristig diese Probleme haben.

16.06.2017 12:26 • x 1 #30


A


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