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Er zweifelt trotz Liebe

L
Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich am Besten anfangen soll, aber ich versuche es einfach mal. Ich habe mich im September 2016 hier angemeldet, weil mein Freund mit mir Schluss gemacht hatte. Kann man ja glaube ich in dem alten Thread noch nachlesen. Ich wollte ihn zurück und irgendwie hat das auch funktioniert. Wir hatten noch einen Monat lang ein ewiges hin und her, wo er mir immer wieder sagte, dass er mich liebt und vermisst, aber es einfach nicht mehr geht. Irgendwann habe ich dann wieder angefangen zu leben, Freunde getroffen, neue Leute kennen gelernt. Dann habe ich auch die Kontaktsperre durchgehalten.

Nach nur einer Woche stand er wieder vor meiner Tür - mit einem riesigen Blumenstrauß, einem Paket mit einem Kleid, das ich anziehen sollte wenn er mich zum Essen einlädt und einem selbstgeschriebenen Gedicht (er hasst eigentlich jegliche Form der Romantik). Ich wollte Zeit zum Nachdenken, die er mir auch gegeben hat. Er hat mich dann ein paar Tage später abgeholt und ist mit mir an einen schönen Platz gefahren, wo wir ewig geredet haben. Er hat all seine Fehler eingesehen und wollte alles besser machen. Alle meine Freunde haben mich gewarnt, dass das nur kurzzeitig ist, dass es wieder genauso laufen wird. Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Ich habe ihm noch eine Chance gegeben. Aber irgendwie hatte ich die ganze Zeit die Aussagen meiner Freundinnen im Kopf. Ich weiß nicht, ob das der Grund für unsere jetzigen Probleme ist, aber ich habe wohl einfach nach dem Haar in der Suppe gesucht. Ich habe mich über die banalsten Dinge aufgeregt, wahrscheinlich weil ich austesten wollte, ob sie wirklich recht hatten. Irgendwann ist ihm das verständlicherweise ziemlich auf die Nerven gegangen und ich bereue es auch zutiefst. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht ohnehin so gekommen wäre.

Jedenfalls ist es jetzt wieder so, dass er sich überhaupt nicht mehr um mich bemüht und zum Teil auch ziemlich respektlos mit mir umgeht. Jetzt ist er es, der sich über Banalitäten aufregt. Zum Beispiel letztens. Ich stehe morgens eigentlich immer vor ihm auf. Bin nach unten gegangen und habe da ein bisschen ferngesehen. Habe dann gemerkt, dass ich meine Wasserflasche oben stehen gelassen habe und bin ins Schlafzimmer um sie zu holen. Da war er gerade am telefonieren. Hat dann aufgelegt und ich habe gefragt mit wem er telefoniert hat. Er meinte dann nur Oma, dreht sich um und macht die Augen wieder zu. Ich habe dann nur noch gefragt, warum seine Oma samstags morgens um 7 Uhr anruft, da kam nur pampig Ich will schlafen. Ich bin dann wieder runter (hatte mein Wasser natürlich oben vergessen) und als ich das dann wieder gemerkt hatte bin ich wieder hoch, da war er dann YouTube Videos am Handy am schauen. Ich habe dann gefragt ob er dann jetzt doch nicht mehr schlafen will - Jetzt wo du mich 20 Minuten vollgelabert hast bin ich halt nicht mehr müde. Danach war er dann den ganzen Tag stinkig und hat wegen jeder Kleinigkeit einen Streit vom Zaun gebrochen.

Am meisten stört mich halt, dass er mir nicht sagt wenn er was vor hat. Er ist dann einfach nicht zu hause. Oder er sagt mir morgens Heute ist xy, obwohl er es schon seit Tagen weiß. Außerdem meldet er sich nicht, wenn es später wird. Ich sitze dann zu Hause, warte mit dem Essen. und er taucht einfach nicht auf. Er nimmt mich auch meistens nicht mehr in den Arm, Küsse gibts nur noch bei Guten Morgen und Gute Nacht. Wir unternehmen eigentlich auch nichts mehr und wenn, dann nur was ihm Spaß macht. Wenn ich was vorschlage kommt Keine Lust, mach das alleine. Er sagt er würde mich ja auch nicht zwingen seine Sachen zu unternehmen und ich könnte ja auch einfach zu Hause bleiben. Aber dann würden wir uns ja überhaupt nicht sehen.

Er hat sich einfach wieder so extrem gedreht, von liebevoll und bemüht zu sch. egal. Ab und zu ist er schon noch wie früher, zum Beispiel als er letztens eine Woche bei seinem Onkel zu Besuch war und mir am Telefon gesagt hat wie sehr er mich liebt und vermisst und als er wieder heim kam war ein paar Tage wieder alles wunderschön, fast wie früher. Aber solche Phasen halten oftmals nur ein paar Stunden, maximal 3-4 Tage.

Gestern hatten wir ein Gespräch. Er sagte, dass er mich zwar noch liebt, aber zweifelt, dass das mit uns jemals wieder funktionieren kann. Er wäre oftmals einfach nur noch genervt von mir, hätte keine Lust mehr zu mir zu kommen und in meinem Haus (wo er eigentlich mit drin wohnt) würde er sich ohnehin nicht wohl fühlen. Manchmal hätte er schon noch Lust mich zu küssen und so, aber oftmals halt auch nicht. Ich habe dann gefragt, ob er überhaupt noch mit mir zusammen sein will, ob er es überhaupt noch hinbekommen möchte, woraufhin er sagte Ich weiß es nicht. Er meint er liebt mich noch wie früher, aber er hätte einen Stichtag und wenn es bis dahin nicht läuft, dann müssten wir Schluss machen. Dieser Stichtag ist Ende Juli.

Ich denke halt wirklich, dass wir das hinbekommen können. Es sind bei uns wirklich immer nur Kleinigkeiten, riesige Differenzen gibt es eigentlich nicht. Es ist auch nicht das wir ein unterschiedliches Nähebedürfnis haben, also eigentlich. In den Phasen, in denen er normal ist, sucht er unglaublich stark meine Nähe.

Was soll ich machen? Ich weiß, dass er mich liebt. Er hat ziemliche Probleme (emotionale) Nähe zuzulassen. Aber das kann doch nicht alles sein, oder?

Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Allgemein und vorallem, wenn er wieder doof / respektlos zu mir ist?
Sehr ihr da noch irgendeine Chance / einen Ausweg? Was kann ich noch tun?

09.06.2017 08:29 • x 1 #1


Sabine
Hallo @Lorable

Ich denke eure Pause war nicht lang genug. Euer Problem habt ihr nicht wirklich aufgearbeitet sondern aufgeschoben. Probleme schwimmen immer oben. Egal was man macht oder tut, wenn man sie nicht auflöst, bleiben sie.

Wenn ich deinen Text so lese, lese ich sehr viel er. Das zeigt, dass du unter einer sehr hohen Erwartungshaltung ihm gegenüber stehst. Wo bist du dabei?

Das Problem ist für euch beide: Wie verstehe ich eine Beziehung?

Du scheinst sehr für ihn zu leben. Du willst in seinen Kopf. Dumm eben, funktioniert nie.

Er müsste mich verstehen (wollen) ...
Er muss doch merken, wie schlecht es mir geht ...
er ...

Er ist ein Mann. Ein Mann geht jagen, eine Frau bindet. Ist alles gut und richtig.

Er sucht Distanz, weil du zu nah bei ihm bist. Mache es doch anders herum, damit er wieder jagen kann.

Distanz gibt Nähe. Funktioniert bei ihm ganz gut. Je mehr Distanz er sucht, je mehr versuchst du in seinem Kopf zu kriechen. So ist das Spiel der Liebe. Suche du doch einmal zur Abwechslung die Distanz und schau was geschied.

Es gibt einen Ausweg, und auch immer eine Chance. Die Frage ist, wie stark du bist, einen neuen Weg zu gehen.

LG Lilly

09.06.2017 08:41 • x 2 #2


A


Er zweifelt trotz Liebe

x 3


L
Dae für die Antwort Lilly!

Das Problem, das ich sehe ist einfach: Ich sehe unsere Beziehung immer mehr verschwinden. Teilweise leben wir nur noch nebeneinander her, mehr WG als Beziehung. Ich dachte eigentlich immer, ich hätte keine hohen Erwartungen an ihn. Ein bisschen Respekt, ein bisschen Liebe, ein paar Kompromisse. Nicht nur du und ich, sondern irgendwo auch ein wir. Vermutlich stimmt das, dass unsere Pause nicht lang genug war - aber er hat selbst gesagt, die nächste Pause ist das Ende. Und das sehe ich eigentlich auch so. Er hat jetzt schon mehrmals von seinem Stiefvater seine Möbel in mein Haus und wieder rausbringen lassen - so langsam wäre es lächerlich, das Spielchen noch öfter zu spielen.

Wie genau soll ich denn die Distanz suchen, damit er wieder jagen kann?

09.06.2017 08:51 • x 1 #3


Sabine
Du verlierst dich in ihm. Du lebst für euch. Er hingegen, versucht für sich zu leben, und genau das ist auch GESUND.

Was du suchst, ist so nicht verkehrt. Aber ein Wir erreicht man durch ergänzen und nicht in einander wohnen.

Genau das war die Ursache, warum ich immer in meiner Beziehung so traurig war. Ich verlor mich. Man versteht, alles gemeinsam zu machen und so Beziehung zu verstehen. Statt man loslässt und lebt.

Ich bin hier jetzt seit fast 10 Monaten dabei. Ich sah das alles genau so wie du! Ich war mehrfach auf dem Absprung.

Bis ich für mich erfuhr, dass ich eigentlich immer auf der Suche war. Mein Blick aber eben nach Außen fokussiert war.

Dabei erzählte mir mein Mann, was er empfand, wärend wir aneinander vorbei diskutierten. Er empfand erdrücken, einengen und das ich ihm die Luft zum Atmen nehme. Und ja, das was nebenher gesagt wurde, war weit aus wichtiger, als das was ich besprechen wollte. Ich wollte, dass er in meinen Kopf kommt. Ich wollte alles verstehen. Und nein, es war eben nicht die Lösung.

Lasse von ihm ab. Probiere es. Damit meine ich nicht ihn aufgeben. Stelle weniger Fragen, unternehme selbst etwas und vor allem auch alleine. Lasse doch einmal ihn zu hause warten, wenn du mit Freundinnin ins Kino gehst, ins Fitnisscentner. Suche dir eine andere Aufgabe, als ein seinem Kopf zu sein. Das braucht etwas Mut und Vertrauen in sich selbst. Höre in dich rein, was er dir geben sollst, was du nicht selbst besitzt. Breche die eingefahrenen Bahnen auf. Verlasse die alten eingefahrenen Wege. Er weiß immer, dass du zu hause auf ihn wartest. Er kennt deine Vorwürfe schon auswendig.

Menschen spiegeln sich. Er sagt dir nicht, was du nicht hast, er zeigt es dir. Er möchte dir sicher Ergänzung sein, aber eben nicht das was du als Erfüllung im Leben wünscht. Es hat seinen Grund, warum ausgerechnet ihr euch gefunden habt. Das Leben aber auch zu leben. . . Du hast dich in ihm verloren. Wer bist du? Wenn du dich allein siehst. Kannst du allein sein? Kannst du es sein lassen, in ihm zu sein?

Seit dem ich von ihm abließ, stellt sich unsere Ehe auf eine neue Ebene. Das heißt nicht, dass man nicht streitet. Doch wie wir streiten hat sich verändert. So entdeckte ich auch, dass mein Mann seine Einstellung zum Leben versucht auf mich zu übertragen. Man kann es sich gelassener anhören, man muss nicht immer gleich reagieren. Und ich darf entscheiden, genau wie er, was man sich anzieht oder aber eben nicht. Das zu akzeptieren und den anderen auch bei sich zu lassen. Damit meine ich, dass er nicht verstehen muss! Es ist seine Entscheidung!

Ich hoffe, es ist nicht zu konfus. Mir wandert es etwas unsortiert durch den Kopf.

09.06.2017 09:09 • x 4 #4


L
Ich verstehe einfach nicht, warum das in anderen Beziehungen funktioniert. Menschen, die 24 Stunden am Tag beieinander sind - zusammen zum Arzt und zum Friseur gehen. Das wäre selbst mir zu eng. Und ich kann nicht mal erwarten, dass mein Freund auch mal einen Tag in der Woche etwas mit mir unternimmt?

Ich habe schon oft versucht, von ihm abzulassen. Aber das braucht vorallem auch Vertrauen in ihn und seine Gefühle für mich. Und dieses Vertrauen habe ich inzwischen fast vollständig verloren. Ich habe Angst, ihn dann vollständig zu verlieren. Dass wir uns auseiander leben und es dann gar nichts mehr gibt.

Ich bin so eigentlich ganz zufrieden mit meinem Leben. Ich unternehme auch häufig Sachen, die mir Spaß machen. Aber ich will einfach nicht nur nebeneinander her leben. Er hat ja auch keine Lust, sich dann abends mal zu unterhalten. Wie unsere Tage waren, was wir gemacht haben. Ich habe das Gefühl wir haben dann überhaupt keinen Anteil mehr am Leben des anderen. Was genau ist dann die Beziehung?

09.06.2017 09:22 • x 1 #5


mafa
Ex sollten manchmal einfach besser Ex bleiben. Mit biegen und brechen die Beziehung noch mal aufleben zu wollen, funktioniert selten. Vielleicht solltest du akzeptieren dass er dich nicht mehr liebt und die Konsequenzen daraus ziehen. Auch wenn er das sagt, worte sind bedeutungslos, die Taten zählen .. Man kann nicht an Dingen festhalten die sich lösen möchten ....

09.06.2017 09:26 • #6


Sabine
Ich weiß was du meinst

Nur, dass was du bei anderen von außen siehst, ist nicht das was sie leben! Es sind idealisierte Vorstellungen. Deine Gedanken spielen dir einen Streich. Selbst wenn sie in diesem nach außen gezeigten Leben so innig aussieht, es gibt auch das Leben, was du da eben nicht siehst.

Deine Angst, genau diese Angst lähmt dich. Was spricht dagegen es zu versuchen? Meinst du, wenn du nichts änderst, dass deine Angst schwindet oder du ihn dann eben nicht verlieren könntest? Das garantierte Glück auf ewiges Zusammensein, das gibt es nicht.

Es dauert wirklich seine Zeit, bis er die Veränderung wahr nimmt. Dazu gehört sagenhafte große Geduld. Zum einen mit sich selbst, zum anderen mit dem Partner.

Und ja, da übe ich mich nach wie vor drinne Und manchmal habe ich da jetzt, wo ich mir der Situation bewußter bin, einen Streich. Dann kommt es wieder das Gefühl, der Gedanke. . . .

Die Kunst sich dann selbst wieder einzufangen, und die Geduld auf seine Reaktion zu warten, statt sie zu erzwingen.

Welche Wahl hast du? Du kannst dort bleiben wo du in dir bist, oder aber du nimmst allen Mut zusammen und veränderst dich. Damit meine ich kein gekünsteltes anderes ich. Keine Maske aufsetzen. Du bist eigendlich mit dir sehr zufrieden? Ja, so dachte ich auch immer. Ich bin ja zufrieden aber . . . . . . doch eigendlich nicht, weil . . . .

Wenn du nichts veränderst, kann er nicht jagen gehen. Du bist doch ständig für ihn parat. Er braucht doch nur in die Hosentasche greifen und seinen Kamm nehmen, wenn er ihn benötigt. Genau die Position des Kammes nimmst du ein.

Also raus da!

Beziehung ist sich ergänzen. Beziehung ist Verlässlichkeit, dass der andere da ist, wenn man ihn braucht. Und das jetzt mal nicht vom Gefühl her interpretiert. Beziehung ist Reibung und vorantreiben, und das auch oft unbewußt.

Genau das macht er mit dir. Er schickt dich zu dir. Wahrscheinlich mehr unbewußt als bewußt.

Du bist dir im wahrste Sinne des Wortes wahrscheinlich nicht genug! Dann stellt sich das WARUM?

Denn das was du lebst, zeigt es. Du verstehst Beziehung ineinander wohnen. So wie du für ihn jederzeit greifbar bist, möchte er bitte auch sein. Dein Bedürfnis nach Nähe möchte er bitte auch haben. Du musst reden, also möchte er bitte auch reden wollen.
Er darf keine eigene Identität haben.

Das ist aber absolut falsch verstandene Beziehung. Daraus entstehen die On / Off 's.

Dein Verständnis von Beziehung, ineinander zu wohnen, damit, genau damit treibst du ihn fort.

Ich habe jetzt einmal nach deinem Alter geschaut. Hm, ... ich habe Kinder die sind jetzt schon ein paar Jahre darüber hinaus, aber doch sehr nahe an deinem Alter dran.

Mein Sohn, jetzt 28 hat/te eine Freundin 21. Sie erdrückte ihn, nahm nicht wahr, dass seine Flucht nicht die Flucht vor ihm war, sondern sein anderes Verständnis zum Leben. Sie kontrollierte, kam zufällig bei seiner Arbeit vorbei, und hielt ihm immer wieder vor, wie vernachlässigt sie sich fühlt. Er liebt sie sehr! Dennoch zog er einen Schlusstrich, weil sie ihm die Luft zum Atemen nahm.

Er lit wie ein Tier. Er war oft traurig, wandte sich an mich. Fragte mich nach meinem Rat.

Und nun, sind sie ein Paar, erwarten bald ihr erstes Kind. Nein, sie ist noch nicht ganz bei sich angekommen. Sie sucht in ihm diese innere Stärke und kompensiert ihr ich mit seiner Person. Sie interprettiert noch, wenn du nicht für mich so da bist, wie ich erwarte, dann liebst du mich nicht. Vollkommener Blödsinn. Durch ihn lernte ich einen Mann und auch meinen Mann verstehen. Weil mein Sohn zu mir eine ganz andere Kommunikation führt, als zu ihr.

Vertraue ihm, habe Mut und vertraue dir! Erwarte weniger von ihm und mehr von dir. Habe Geduld, nicht drei Tage, sondern 8 - 10 Wochen. Vetraust du dir?

@mafa eben, manchmal, aber sie sind zusammen und nicht auseinander. Daran zu arbeiten, statt ex hopp und die oder der nächste, genau das, was unsere Gesellschaft zeigt. Wegwerfgesellschaft. Zu bequem andere, u. U. schwere Wege zu gehen.

09.06.2017 09:50 • x 5 #7


L
Ich verstehe deinen Ansatz! Und zu einem sehr großen Teil hast du damit vermutlich auch Recht und ich würde es auch wirklich gerne versuchen! Ich weiß, dass es so wie es im Moment ist, nicht weitergehen kann. Aber impliziert das nicht auch, dass der Fehler wirklich nur bei mir liegt? Bin ich das alles selbst Schuld? Hat er gar keinen Anteil daran?

Wenn ich reden will, das Bedürfnis habe, mich mit ihm auszutauschen, sollte er dann nicht für mich da sein und wenigstens zuhören? Oder habe ich jetzt wieder den vollkommen falschen Ansatz?

Das mit der Garantie auf lebenslanges Glück - das verstehe ich. Darüber habe ich mich mit ihm auch schon einige Male unterhalten. Das ist nämlich sein Lieblingssatz: Ich will jetzt nicht viel Zeit und Geld verschwenden, und in 10 Jahren sind wir dann nicht mehr zusammen!.

Ich weiß jetzt eben auch überhaupt nicht mehr, was ich machen soll. Ich bin nie unangemeldet irgendwo aufgetaucht oder habe ihn kontrolliert oder ähnliches. Soll ich mich jetzt komplett zurückziehen? Wir haben früher immer den ganzen Tag bei WhatsApp geschrieben, soll ich ihn jetzt nicht mehr anschreiben sondern warten, was von ihm kommt? Immer nur warten, ob und was von ihm kommt und immer nur reagieren? Das käme mir dann doch sehr wie eine Maske vor.

Aber da ich zur Zeit wirklich keinen anderen Ausweg sehe und ihn einfach (noch) nicht aufgeben möchte, werde ich mich wohl in Geduld üben müssen. Von nichts kommt nichts. Wenn es so weiter geht wird sich jedenfalls nichts ändern, dann werde ich ihn verlieren.

09.06.2017 10:08 • x 1 #8


mafa
Zitat von machiennelilly:

@mafa eben, manchmal, aber sie sind zusammen und nicht auseinander. Daran zu arbeiten, statt ex hopp und die oder der nächste, genau das, was unsere Gesellschaft zeigt. Wegwerfgesellschaft. Zu bequem andere, u. U. schwere Wege zu gehen.


Es macht aber keinen Sinn wenn du dir mal genau durchliest was er von sich gibt. Wenn kämpfen , dann sollten beide Interesse haben. Wenn mein Partner zu mir sagt er hat keine Interesse mehr zu mir zu kommen dann kann man das auch nicht mehr gut zu diskutieren. Verlangen ist oder Verlangen ist nicht. Sie gibt sich Mühe, aber von ihm kommt nichts in dieser Richtung. Das ist ein kämpfen gegen Windmühlen, und erfahrungsgemäß , zumindest meine Erfahrung früher oder später zum Scheitern verursacht

09.06.2017 10:19 • x 1 #9


Sabine
Gut, @mafa es sind eben deine Erfahrungen. Sie haben aber keine Allgemeingültigkeit. So kenne ich eben viele andere, bei denen es einfach an der Kommunkiation happert. Wie vielen bin ich hier schon begegenet, wo viele gleich nach Trennung riefen.

Das ist ein Rat, denn man geben kann, wenn Betrug, Selbstverletzung oder anderes im Raum steht. Nicht aber, wenn jemand Hilfe sucht, wie es gehen kann.

Das zu meistern, diese Hilfe zu geben, obwohl hier immer viele nach Trennung rufen, ist weit aus schwieriger. Dennoch, ich habe es in den letzten Wochen, nach dem ich es genau so erkannte, hier so gelebt. Und was sich ergab, sind Paare, die wieder zueinander fanden.

Es ist eben schwieriger, ein Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.

09.06.2017 10:26 • x 1 #10


Sabine
Er hat den Verliebtseinstatus aufgegeben, denn er hat dich ja. Eine Frau geht das anders an. Sie ersehnt sich das Anfangsgefühl zurück. Du lebst es noch immer. Und du darfst es auch behalten.

@minimine hat immer von einem Buch erzählt.

Darin geht es um die Kommunikation von Mann und Frau. Mann kommt vom Mars und spricht Marsisch, die Frau von der Venus und spricht Venusisch oder so.

Da ich sie erwäht habe, wird sie dir bestimmt hier hinterlassen, wie das Buch heißt.

Also Köpfchen hoch, Krönchen richten, vertrauen, vertraue ihm, weil er noch da ist, vertraue dir, dass du auf der Suche nach dem warum für dich noch nicht sichtbare Wege gehen kannst und wirst, weil du ihn liebst.

Gib ihm Zeit, zu merken das sich etwas verändert. Gebt euch Zeit eine neue gemeinsame Sprache zu finden.

Heute habe ich etwas weniger Zeit als sonst. Ich bin bestimmt wieder heute abend hier.

LG Lilly

09.06.2017 10:35 • x 3 #11


B
In der Position würde ich sogar mehr Egoismus empfehlen, er macht was er will, tu du das auch und zeig ihm das es auch andersrum gehen kann. Wenn er nicht kommen will dann lass ihn, schreib ihm nicht und wenn er vor der Tür steht dann musst du ihm sagen das du eine Verabredung hast, auch wenn du keine hast.

Das witzige an der ganzen Geschichte ist das er dann eben nicht weiter von dir weg geht sondern wieder mehr investiert. Wenn du selbstbewusst bist, auf dich achtest und ihm zeigst das du auch alleine klar kommst, dann will er dich erst recht.

Du solltest das aber so oder so tun weil sich für eine Beziehung aufgeben ist mit das schlechteste was man tun kann. Bei jedem sieht das anders aus, die einen werden dick, andere lassen sich einfach nur emotional gehen und andere fangen an sich nicht mehr zu wachsen etc...

So weit darf es nicht kommen, denn dann ist es schwer aus dem Loch wieder raus zu kommen, du fängst an nur noch für das wir zu leben und gibst alles auf was dir wichtig war. Eine gesunde Beziehung funktioniert nur wenn beide weiter ihre Interessen nachgehen, wenn beide auch alleine was unternehmen und beide sich dann Zeit für ihren Partner investieren.

Er ist auf einer ganz anderen Ebene wie du, nicht besser oder schlechter aber auf einer anderen und das bekommst du nur hin wenn du wieder anfängst mehr auf dich zu schauen. Männer wie Frauen wollen aktive Partner, sie wollen attraktive Partner und eine Frau oder Mann die nur daheim sitzt sich gehen lasse oder nur noch im wir leben, ist einfach unattraktiv.

Er muss etwas mehr wir gefühl bekommen und du musst mehr ein ich Gefühl bekommen, dann läuft die Beziehung auch deutlich besser. Du wirst sehen die ersten 2 Wochen wird er dich nicht für voll nehmen aber wenn du die Phase überstanden hast, dann wird er dich mit ganz anderen Augen sehen, er wird dich wieder wahrnehmen und sich seine Gedanken machen.

Danach wird er es sein der anfängt Zweifel zu bekommen, denn er wird sich fragen ob du eine Affäre hast usw... ab da gilt es dann zu reden, tiefe Gespräche über eure Probleme und wenn er das auch erkannt hat, dann wird er dich wieder so wahrnehmen wie du es dir wünscht.

Treibe Sport, Treff dich mit Freunden und habe Spaß am Leben, Zeug ihm wie aktiv du sein kannst, dann will er auch wieder ein Teil deines Lebens sein, er wird mit dir Sachen machen die du gern machst und er wird dich von Tag zu Tag aufregender finden.

Eine Beziehung bedeutet nicht sein eigenes Leben stehen zu lassen und nur für das wir zu leben, wenn du alleine bist lebst du das Ich, seid ihr zusammen dann das wir und das musst du schaffen zu trennen. Ich habe diesen Fehler auch gemacht, habe mein Leben eingestellt, Freunde nicht mehr angerufen usw... am Ende lebte ich nur für uns und das ist lobenswert aber leider falsch, ich hätte mich viel öfter einfach auf mich konzentrieren müssen, denn das wir ging dann irgendwann so an die Nerven das ich anfing ein fentil zu benutzen und das war essen.

Ich habe zugenommen und Übergewicht bekommen und bin in eine Spirale ohne Ende gefallen, jetzt wo es vorbei ist bemerke ich erst was es bedeutet wieder für mich zu leben. Die ganzen Sorgen und Ängste, dazu Probleme die ich auf mich genommen habe obwohl es auch ihre Sorgen waren sind weg.

Ich bin freier und mache wieder Sport, gehe unter Leute und habe Spaß, ich habe bereits 12 Kilo verloren und bin auf einem guten Weg zu meinem alten Gewicht. Es hört sich hart an aber wenn sie mir gesagt hätte das ich wieder mehr für mich tun muss, dann hätte ich das wohl schon in unserer Beziehung verstanden und wir wären jetzt wohl noch zusammen.

Du hast die Möglichkeit jetzt etwas zu ändern, geh mal tief in dich rein und sei ehrlich zu dir selbst, lebst du für dich oder für das wir? Hast du eine gesunde Mischung von beidem oder bist du nicht doch schon mehr wir als ich? Lass das wir einfach etwas mehr los, gib ihm Platz zu atmen und lerne dein ich wieder kennen, du wirst viel mehr strahlen und eine ganz andere Einstellung bekommen, etwas das deinem Partner auch glücklich machen wird und dann wird er dich auch wieder auf Händen tragen.

09.06.2017 10:55 • x 4 #12


R
Liebe Lorable,
ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst.
Irgendwie geht es mir ähnlich, obwohl meine Basis eine ganz andere ist. Bei uns ist es so, dass mein Freund in 1 Woche auszieht, nachdem wir jetzt 4 Monate lang ein ewiges Hin und Her hatten. Er ist neun Jahre jünger als ich, ich habe 3 Kinder mit in die Beziehung gebracht, wir haben sehr unterschiedliche Freundeskreise und auch was das Ausdrücken von Emotionen betrifft, könnten wir kaum unterschiedlicher sein. Trotzdem sind wir seit 9 Jahren zusammen und haben davon 6 zusammen gewohnt.
Es fällt mir furchtbar schwer, meinen Freund gehen zu lassen, ich habe furchtbare Angst, dass wir uns völlig entfremden, wenn er ausgezogen ist. Aber andererseits merke ich, dass das ganze Klammern und Diskutieren und Hinterfragen langsam aber sicher alles kaputt macht, was noch da ist.
Ich weiß, er liebt mich, aber er wehrt sich fast schon dagegen. Und je mehr ich von ihm fordere, desto mehr zieht er sich zurück.
Ich lasse ihn jetzt gehen, nicht nur räumlich, sondern auch emotional, und hoffe, dass er sich finden kann und zurückkommt (nicht in mein Haus, sondern in mein Leben). Wie es dann weitergeht, wird die Zeit zeigen. Vielleicht ist es auch bald aus und vorbei, weil er merkt, dass er nicht mehr will. Oder vielleicht will ich nicht mehr. Wir wissen es nicht.
Aber ich bin auch der Meinung, dass das Schicksal uns manchmal Menschen schenkt, die man nicht einfach aufgeben und ersetzen sollte. Du musst nur sehr gut auf dich achten und darfst dich selbst nicht aufgeben. Leb dein Leben, lass deinen Freund seins leben. Setz ihn nicht unter Druck, diesen Fehler habe ich mehrfach begangen. Das hat viel kaputt gemacht.
Ich wünsche dir alles Gute, ich verstehe dich sehr gut und ich weiß, wie sehr einen diese Zurückweisungen verletzen.

09.06.2017 11:42 • x 3 #13


L
Vielen Dank für eure Antworten!

Zitat von Blake88:
In der Position würde ich sogar mehr Egoismus empfehlen, er macht was er will, tu du das auch und zeig ihm das es auch andersrum gehen kann. Wenn er nicht kommen will dann lass ihn, schreib ihm nicht und wenn er vor der Tür steht dann musst du ihm sagen das du eine Verabredung hast, auch wenn du keine hast.

Das wird schwierig, da er ja bei mir wohnt, ergo auch einen Schlüssel hat.

Das Problem, das ich sehe ist einfach, dass wir beide schon unser Leben leben. Wir haben beide unsere Interessen und gehen denen auch nach - alleine. Aber dann werde ich einfach versuchen müssen, das Ganze noch ein bisschen zu intensivieren.

Aber soll ich das dann genauso machen wie er? Einfach unternehmen was ich möchte, ohne ihm Bescheid zu sagen? Nicht sagen, wann ich nach Hause komme à la Wenn ich da bin, bin ich da.? Obwohl ich ihm seit Ewigkeiten sage, dass er genau das nicht machen soll?

Und wie gehe ich dann damit um, wenn er sich wieder annähert? Es war ja in letzter Zeit oft so, dass das an einem Tag mehrmals geschwankt hat.

So ganz kann ich mich mit dieser Rolle noch nicht identifizieren und loslassen hat mir schon immer schwer gefallen. Aber ich danke euch für eure Hilfe und versuche es so gut es geht umzusetzen.

09.06.2017 11:52 • x 1 #14


Sabine
Zitat von rala:
wie sehr einen diese Zurückweisungen verletzen.


das ist wieder so ein Punkt. Wie man es interpretieren darf. Zurückweisen. Wie man es selbst verstehen möchte.

Aber genau das ist der Knackpunkt. Er weißt zurück. Nähmlich das Verhalten aber nicht die Person. Weißt man die Person zurück, dann geht man ihr ganz aus dem Weg. Sozusagen mit den Füßen in der Hand. Weist man aber das Verhalten zurück, dann meint man damit, die Jacke ziehe ich mir nicht an. Ihr dürft euch jetzt beide etwas aussuchen

Genau, mache es wie er. Wenn es ihm stinkt, wird er schon das Gespräch suchen. Lasse ihn doch einmal Anlauf nehmen als ihm immer den Weg abzukürzen

Dafür muss er erst einmal wahr nehmen, dass etwas in Änderung ist, um auf dich zuzugehen. Und er wird da genau so grübeln wie du

Er wird sich eben so fragen, was er will und wie er will. Genau wenn ihr dann zusammen trefft, dann kann es gelingen, wieder auf Augenhöhe aufzuschließen.

Noch ein Tip. Bleibe bei uns, solange er sich noch nicht bewegt. Wir können dich stärken , helfen dir durchzuhalten. Können immer wieder dich zu dir führen, und raus aus seinem Kopf.

Auch hilft Helfen Heilen. Also klappere dich durch das Forum nebenher. Finde neue Ansichten für dich.

Das nicht loslassen wollen, ist, weil du dir eben nicht vertraust und nicht eurer Liebe. Wenn du ihr vertraust, wird es gut.

09.06.2017 12:00 • x 2 #15


A


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