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Fernbeziehung erfolgreich gescheitert - bin ich schuld?

clumsyme
Hallo liebe Leser und Leserinnen,
ich tümpel seit ein paar Tagen auf dieser Seite herum und muss nun doch auch mal mein Leid von der Seele schreiben, in der Hoffnung, dass es mir danach etwas besser geht und ich aufhöre, nur die Schuld in mir zu suchen...
Da ich zurzeit tief in der Klausurenphase stecke, fördert es meine Konzentration nicht wirklich, wenn ich ständig über die vergangene Beziehung nachdenke, trauere oder auch wütend bin. Ich träume viel von ihm und schlafe deshalb schlecht, mir fällt es schwer beim Lernen nicht abzuschweifen und hab manchmal so eine große Frustration im Bauch, dass ich am liebsten sofort in den Zug steigen würde und ihn boxen und anschreien wollen würde...


Mein Freund hat mich kurz vor Weihnachten nach knapp 2 Jahren verlassen. Wir führten seit 1,5 Jahren eine Fernbeziehung (Entfernung ca. 400km) und haben uns meist alle 2 Wochen, aber in den letzten Monaten sogar nur alle 3-4 Wochen gesehen. In meinen Augen war es eine schöne und harmonische Beziehung, nur die Entfernung hat mich teilweise schon fertig gemacht und ich stoß in letzter Zeit häufiger an meine Grenze und fragte mich desöfteren, ob ich noch lange so weiter machen kann. Dann sagte ich mir, dass ich ihn liebe und wenn ich Ende 2017 endlich meinen Abschluss in der Tasche hab, wir zusammenziehen und ich ihn ja dann in meiner Nähe habe. Dieser Gedanke klingt mitlerweile ziemlich naiv, hat mir aber Trost gespendet.
Nun hatten wir im September einen wundervollen langen Urlaub zusammen, wo ich wieder gemerkt hab, wie gut es mir tut, ihn in meiner Nähe zu haben. Wir haben viel zusammen gelacht, hatten auch kleine Diskussionen, aber nicht desto trotz war ich nach langem mal wieder ich, habe den stressigen Alltag hinter mir gelassen und hatte nicht so viel mit Selbstzweifel zu kämpfen wie sonst.
Danach fing eine anstrengende Phase bei uns beiden an: Er musste seine Masterarbeit zu Ende schreiben, ich zog für einen Monat zu meiner Mam, danach in die neue Wohnung bei mir im Studienort. Wir sahen uns in den 5 Wochen nicht, wir telefonierten auch kaum, da er viel zu tun hatte und ich 5h am Tag zum Studienort pendeln musste. Die Pendelei, sowie 2 Jobs, 2 Klausuren und die Trennung von meinem (Ex)Freund setzten mir immer zu. Meine Selbstzweifel nahmen zu, ich litt immer mehr an Antriebslosigkeit, weinte viel und wusste nicht, ob ich das alles schaffen kann. Er bekam von meinem Zustand wenn dann nur am Telefon mit. Soweit ich mich erinnern kann, klagte ich am Telefon ständig mein Leid, weinte viel und er war überfordert, konnte mich nicht wirklich trösten. Es ging soweit, dass er irgendwann meinte, dass ich womöglich an einer Depression litt aufgrund der Anzeichen die ich ihm gab. Diese Aussage machte mir verdammt Angst. Ich gehe seit knapp einem Jahr wegen der Selbstzweifel und Dinge aus meiner Kindheit, die ich verarbeiten möchte/muss zu einem Psychologen. Mein (Ex)Freund wusste Bescheid und unterstützte mich da auch, so gut wie es ging. Ich weihte meinen Therapheuten in die Vermutungen meines Freundes ein und machte daraufhin einen Test. Dieser ergab, dass ich zwar keine Depression habe, sondern nur eine depressive Vderstimmung, mit der dennoch nicht zu spaßen ist. Mein Therapheut ordnete mir ein, meinen Alltag von Stress so weit es geht zu befreien. Dies tat ich, in dem ich Module strich und weniger arbeitete. DEnnoch ließ die Antriebslosigkeit nur etwas nach. Ich versprach meinem Freund, ihm mehr schöne Dinge von meinem Tag zu erzählen, weniger zu weinen, glücklicher zu sein. Und was soll ich sagen ich hielt mich nur kurz daran. Meine Zweifel hinsichtlich unserer Fernbeziehung hielten auch an, weswegen ich es bei unserem gemeinsamen WE Ende November das erste Mal aussprach. Er meinte, dass ich sowas nnicht sagen soll, dass wir schon einen Weg finden und dass er mich liebt. Das gab mir Trost, ich fühlte mich etwas besser und versuchte positiver zu denken. Anfang Dezember kam er dann das We über zu mir. Ich freute mich ihn zu sehen, aber abends gings mir wieder schlechter. Ich weiß nicht mehr genau warum. Auf jeden Fall endete es wieder so, dass ich einen Heulanfall erlitt, er mich wieder in den Arm nehmen musste und ich mich nur schwer beruihgte. Mir setzte es wieder sehr zu, ihn nur so wenig zu sehen. Wir beschlossen zusammen, im neuen Jahr es damit zu versuchen, sich jedes WE zu sehen. Das spendete mir auch Trost und konnte mich übers We wieder zusammenreißen.
Er fuhr So wieder weg, ich war traurig, wusste aber, dass wir uns darauf das WE schon wieder sehen würden und ich musste ohnehin für meine anstehende Prüdung lernen. Dies klappte eher schleppend, da mir ständig schlecht war, was wahrscheinlich stressbedingt ausgelöst wurde. In der Woche hatten wir wenig Kontakt, was mir aber erst nicht sonderlich seltsam vorkam, da er zum einen sich von sich aus wenig meldet und Rücksicht darauf nimmt wenn ich lerne und ich ihn nicht wieder zu sehr volljammern wollte. Am Abend nach der Klausur ruf er mich jedoch an und klang sehr komisch, wobei ich schon merkte, dass es etwas nicht stimmte. Er sagte sofort, dass er das nicht mehr kann und er mich nicht mehr liebt, keine Zukunft mit uns sieht und es deshalb beenden muss. Ich war so perplex, dass ich nicht wusste, ober mich verarscht oder es ernst meint. Da er sehr kühl sprach, wurde mich jedoch sehr schnell klar, dass er es ernst meint. Darauf brach ich zusammen, schrie, weinte, zitterte am ganzen Körper. Ich legte auf um mich zu beruihgen. Meine Mitbewohnerin nahm mich in den Arm und meine beste Freundin kam sofort vorbei um mich aufzufangen... Die ersten Tage verbrachte ich wie in einer Art Blase. ch aß sehr wenig, weinte viel und oft, versuchte aber dennoch die Dinge zu machen, die ich mir vorgnommen hatte und verbrachte viel Zeit mit Freunden. ich holte mir auch leichte Schlaftabletten und Beruihgungstabletten um besser schlafen zu können.
Ich verstand es einfach nicht, wie es passieren konnte, dass er mich einfach nicht mehr liebt, obwohl er noch ei paar Tage vorher das Gegenteil behauptete. Ich bat ihn um ein Gespräch, um ihn zur Reden stellen, um um uns kämpfen zu können. Er ließ sich nach etwas zögern darauf ein. Da ich eh an dem WE zu ihm fahren wollte, verabredeten wir uns direkt nach meiner Ankunft. Das Gespräch fiel mir sehr schwer, aber tat mir auch gut. Ich konnte sehen, dass er auch leidet und ihm dass gar nicht so leicht fiel, wie es am Telefon den Anschein hatte. Wir sprachen darüber, was ihn störte, aber auch was mich fertig gemacht hat. Durch das Gespräch und Schreiben davor kam unter anderem raus, dass er sich shcon seit knapp einem Jahr nicht mehr wohl gefühlt hat mit der Beziehung. Bis auf dem Urlaub war es für ihn eher eine Belastung als Freude, er freute sich nicht mehr wirklcih auf die Wes mit mir, langweilte sich teilweise bei unseren Gesprächen und hätte die gemeinsamen Wochenenden gerne anders gestaltet. Er sah mich als die Schwächere von uns beiden, da ich sehr emotional bin und oft seinen Rat oder seine Schulte zum Ausweinen brauchte. Er wollte gerne eine Partnerin, die genauso stark ist wie er und auch alleine klar kommt. Er sah in uns keine Zukunft. Er wollte sich in nächster Zeit auf sich und seine Ausbildung konzentrieren, da wäre eine Beziehung nur ein Hindernis. Hinzu kam die Ferne, die es auch nicht gerade leicht gemacht hat. Er sah in mir letztendlich nur noch eine gute Freundin, konnte sich aber keine Beziehung mit mir mehr vorstellen.
Was soll ich sagen, es war wie ein Schlag ins Gesicht, nein wie 10000000 Schläge ins Gesicht und als ob er mir das Herz rausgerissen hätte. Klar ich sleb st hatte in letzter Zeit zunehmend Bedenken und mich machte die Ferne fertig, ich war psychisch angeknackst und heulte ihn voll, anstatt ihm Liebe und Zuneigung zu schenken und für ihn da zu sein. Ich möchte grad selbst nicht mit mir zusammen sein und hasse mich dafür, so zu fühlen und keine Antrieb für mein Studium und den Alltag zu haben. Aber was mich am meisten sauer gemacht hat, ist, dass er sich schon länger so fühlte, es mir aber nie gesagt hat! Da er eher der spontane Typ war, nahm ich die Planungen unserer Wochenenden in die Hand, da es aufgrund der bescheuerten Bahnpreise etwas Vorlaufzeit benötigte. Mich nervte es, dass er nicht von sich aus sagte, wann wir uns treffen und machte mir sorgen, dass er mich nicht sehen will. Aber gut irgendwann gewöhnte ich mich dran. Wenn wir uns sahen, konnte er genauso gut etwas vorschlagen, machte er aber meistens nicht. Sry, aber Gedanken lesen kann ich auch nicht! Und dass ihn unsere Gespräche langweilten, traf mich auch sehr. Klar, wir sind verschieden, haben unterschiedliche Interessen, er interessiert mehr für Politik und die Nachrichten. Mir macht das eher Angst und Politik verstehe ich eh nicht, interessiere mich eher für Klatsch und Tratsch. Dennoch störte mich das nie sonderlich, da wir in meinen Augen dennoch viel fanden, worüber wir quatschen konnten.

Jedenfalls fühl ich mich belogen. Er scheint seit geraumer Zeit diese Gedanken zu haben, sprach sie aber erst vor kurzem aus, da er sich erst dann am Zeit genommen hat, über uns nachzudenken. Mich macht es sauer, weil es dann scheinbar zu spät irgendetwas zu ändern. Er sagte zwar, dass es nicht an mir läge, sonder an ihm und seine Wünsche/ Vorstellungen, aber mir fällt es sehr schwer. Schon allein, weil ich im Moment sehr anstrengend, gefühlsduselig bin und nicht weiß was ich will und er sich das Gegenteil wünscht. Wie soll man da bitte nicht denken, dass man daran Schuld hat?

Nach dem Gespräch vor Weihnachten einigten wir uns auf eine Pause mit Kontaktsperre um uns nochmal klarzuwerden, was wir beide wollen. Ich fuhr über Weihnachten zu meiner Familie und versuchte mich so gut wie es ging abzulenken. Das fiel mir nicht leicht. ich dachte viel über uns nach, darüber was alles schief gelaufen ist und was wir, aber insbesondere auch Ich besser machen können. immer wieder erwischte ich mich dabei, Sachen aufzuzählen, die ich verändern muss, aber keine die er besser machen kann. Ich stellte ihn als perfekt dar und mich als Problem. Ich überlegte mcih unetrschiedliche Szenarien und ob ich mich ihm bzw. mir eine zweite Chance geben kann. ich wusste nicht, wie ich meine depressive Verstimmung von jetzt auf gleich loswerden konnte und sah irgendwann verbittert ein, dass ich Zeit sowie, wenn wirs nochmal versuchen sollten, dennoch seine Unterstützung bräuchte und dass es nur noch Sinn für eine gemeinsame Zukunft geben würde, wenn er auch was tut und vor allem mich liebt bzw. seine Gefühle für mich stark genug sind. Fernbeziehungen sind nun mal kein Zuckerschlecken und verlangen von beiden Partnern viel Vertrauen und auch Anstrengung ab.
Mir fiel es sehr schwer mich nicht bei ihm zu melden, ihm nicht zu schreiben wie arg ihn vermisse und dass ich alles versuchen würde, un uns wieder zusammenzubringen. Mein Bruder und meine beste Freundin halfen mir sehr dabei, die Kontaktsperre durchzuhalten und nicht allzu doll durchzudrehen.
Ende Dezember meldete sich mein (Ex)Freund dann per Email ( das machte mich sehr wütend, aber er hasste nun mal Telefonieren und ws wollte er es sich so schmerzfrei machen wie möglich) und machte dann nochmal Schluss. Er sieht in mir einfach nur eine gute Freundin mehr nicht. Das ist keine Basis für eine weitere Beziehung. Es sei hart, aber müsste jetzt gesagt werden. Ich war wieder am Boden zerstört. ich wusste natürlich, dass es so kommen könnte, aber ich habe natürlich trotz allem Hoffnung gemacht. nun gabs aber kein Zurück mehr. der tag war wieder sehr trännreich und endete am Abend mit viel Alk. und einen versuchten Anruf bei ihm. Er ging gottseidank nicht dran. Ich brach darauf hin zusammen, aber mein Bruder fing mich zum Glück auf. Ich schur mir, ihn nie wieder anzurufen, und mich von jetzt an auf mich zu konzentrieren.

Seit dem sind zwei weitere Wochen vergangen mit vielem Grübeln, Heulkrämpfe, Wutanfälle und sinnlosen Starren aus dem Fenster.
Die Uni und somit die Lernphase hat bereits begonnen. So gut wie es geht, versuche ich mich in meinen Alltag zu finden, zu lernen, mich mit Freunden zu treffen und ihn aus meinem Kopf zu verbannen. Am We gings mit einer Freundin nach Hamburg eine weitere Freundin zu besuchen. Es schaffte mir Ablenkung, ich fühlte mich phasenweise gut, aber tauchte immer weider in meine Welt ab.
Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mir die Schuld gebe und überlege, ob wir noch zusammen sein, wenn ich mich besser in Griff gehabt hätte und keine depressive Verstimmung hätte. Das letzte Jahr war für mich kein einfaches Jahr, ich hatte zwei Jobs, die Uni, die mich nicht wirklich glücklich machte, weil ich mit dem Lernen zunehmen überfordert war und an den WEs städig unetrwegs war, entweder zu ihm oder zu meiner Familie.

Meine Freunde und Familie und meinn Psychologe sagen, dass ich nicht schuld bin, dass ich es nicht verhindern hätte können, dass ich trotz allem ein toller Mensch bin und ich mehr an mich glauben kann. Meine beste Freundin ist tierisch sauer auf ihn, sogar ihr Freund sagt, dass er dass nicht mit mir machen kann. Auch wenn ich oft sauer bin, fällt es mir schwer, nicht zu denken, dass ich die Schuldige bin und er bestimmt froh ist, das Häufchen Elend endlich los zu sein...

Auch wenn ich es teils nicht haben will, ist mir mittlerweile bewusst, dass es kein Zweck hat, mehr um ihn zu kämpfen. Er liebt mich nun mal nicht. das kann ich nicht ändern. Ich würde ihn oft gerne noch anrufen, sehe aber auch hier ein, dass es zu nichts führt, außer dass ich noch trauriger bin. ich habe alles gelöscht, Fotos in die Schublade verbannt, alle positiven Erinnerungen in die Tiefen meines Hirns verbannt.

Um meine Frustration raus zulassen, bin ich Montag zum Kickboxen gegangen. ich wollte das schon lange ausprobieren, jetzt habe ich mich endlich getraut und was soll ich sagen: es war soooo gut! 1,5 h habe ich nicht gedacht, sondern mich einfach komplett ausgepowert. So gut hab ich mich seit langen nicht mehr gefühlt. Trotz schlimmen Muskelkater möchte ich es weiter machen
Zudem habe ich mir vorgenommen, mehr für mich zu machen, mich bewusst mit mir und meinen Selbstzweifeln auseinander zusetzten. Und ich möchte meine Prüfungen schaffen, endlich mit dem Studium fertig sein und mich danach mit einer Reise belohnen.

Nur das Lernen fällt mir immer noch sehr schwer, da ich gerade am Schreibtisch sitzend oft abschweife und wehe es kommt ein trauriges Lied und die vorhandende Motivation ist dahin und ich sehne mich nur noch nach ihm zurück....
Auch jetzt, da ich heute Nacht wieder viel von ihm geträumt und deshalb mit einem schwiß Gefühl wach geworden bin finde ich mich nun hier einen mega langen Roman zu schreiben, den vielleicht keiner liest, anstatt mich meine Aufgaben zu widmen....
Aber der Kloß im Hals wird langsam weniger, aber dennoch habe ich riesengroße Angst, mein Kopfkino nicht ausschalten zu können und somit überall durchzurasseln...

Nun falls doch jemand bis hier durchgehalten hat: Was kann ich tun, damit ich das Kopfkino im Zaum und endlich richtig lernen kann ? Und habe ich wirklich an allem Schuld? Wie geht ihr mit Schuldgefühlen um? ...

12.01.2017 11:00 • #1


Frank
@clumsyme
Hallo clumsyme!
Mädel nu komm erstmal wieder runter! DU bist NICHT schuld. Auf keinen Fall! Von Schuld kann man hier nicht ausgehen. Gefühle ändern sich eben. Das ist der Lauf der Zeit. Daran bist du nicht schuld. Dafür kann keiner was. Aber anrufen und solche Späße würde ich nicht mehr. Denk mal daran, das du auch jemand bist. Wenn er mit dir nicht mehr zusammen sein möchte ist das seine Entscheidung. Dagegen kannst du nichts mehr unternehmen. Lebe dein Leben! Mach wonach dir der Sinn steht. Geh zum Sport oder zu Freunden. Du findest immer etwas. Ja, der Schmerz bleibt erst einmal. Den kann dir auch keiner nehmen. Aber nur du kannst ihn bekämpfen. Sieh es doch mal so. Er war nicht der Richtige für dich. Der kommt noch. Dann wirst du ihn ganz schnell vergessen haben. Ja, es wird einige Zeit dauern. Aber selbst du wirst wieder lieben und lachen können. Also vergiss diese Schuldfrage. Hak ihn ab, konzentriere dich auf dein Studium und mach aus dir was! Geh doch einfach mal zum Friseur. Oder so was ähnliches. Mach was ganz Verrücktes was du schon immer mal wolltest, aber dich nicht getraut hast. Ordne dein Leben neu. Es gibt auch ein Leben ohne ihn. So weh das jetzt auch (noch) tut. Aber, glaub mir, es wird von Tag zu Tag besser. Und denk nicht mehr an die Beziehung zurück. Du mußt dir immer, das hilft bei mir, seine negativen Aspekte vor Augen halten. Das hilft bei der Trennung ungemein. Und eines Tages wird da auch dein Traumprinz kommen. Denk positiv! Versetze dich mal in die Lage eines Jungen. Würdest du so ein Häufchen Elend, wie du dich grade darstellst, haben wollen? Ich würde es nicht. Mir gefallen die Mädels die lachen und selbstbewußt sind. Raff dich auf und mach dich an die Arbeit.

12.01.2017 12:11 • x 2 #2


A


Fernbeziehung erfolgreich gescheitert - bin ich schuld?

x 3


Payne
Liebe Clumsyme
Erstmal herzlich willkommen hier und fühl dich gedrückt.

Du hast es schon ganz richtig gemacht indem du es dir hier von der Seele schreibst.
Mir hat es damals auch sehr geholfen. Es tat gut und hat die Gedanken geklärt.
Du bist nicht schuld. All das hätte auch ohne deine depressive Verstimmung passieren können. Gefühle verändern sich halt manchmal.

Thema kopfkino. Da können viele hier ein Lied von singen. Lenk dich weiter ab. Tu was dir gut.
Geh weiter zum Kick Boxen. Mir hat Sport auch extrem gut getan.

Und wenn es dir schlecht geht und dir hilft, dann schreib dir deinen Kummer hier von der Seele.

12.01.2017 12:27 • x 2 #3


E
Hey

Du bist eine starke Frau!
Eine Fernbeziehung zu führen ist wirklich ungemein schwer und das einzige was du daraus lernen kannst ist, auf keine Fernbeziehung mehr einzugehen. Du brauchst mehr Nähe eines Partners. So bin ich auch. Ich könnte mir nie eine Fernbeziehung vorstellen. Würde mich da auch oft alleine fühlen, zumal ihr ja sogar in der Fernbeziehung nicht soviel Kontakt hattet, was in meinen Augen auch schei. ist. Grade in einer Fernbeziehung sollte man täglich telefonieren finde ich.

Kickboxen find ich übrigens ne klasse Sache. Wäre ich körperlich fitter, wär das auch mein Ding.

Deine depressive Verstimmung wird mit Sicherheit wieder besser, wenn du über das Ganze hinweggekommen bist. Wichtig ist, die Therapie weiterzuführen. Auch weil du ja Probleme in der Kindheit hattest (hatte ich auch).

Das einzige gegen Kopfkino ist wirklich Ablenkung und das machst du wirklich sehr gut schon. Es braucht eben Zeit, um alles zu verarbeiten. Die Zeit musst du dir selber einfach geben.

Viel Glück für dein Studium und denke an deine geplante Reise! Ich wäre froh, reisen zu können

L G Bille

12.01.2017 12:52 • x 1 #4


clumsyme
Ich danke euch für euer Feedback! Es tut wirklich gut, mal alles von der Seele zu schreiben...
Das mit dem Kickboxen werde ich auf jeden Fall weiter machen. Es macht mega viel Spaß und ich kann man Frustration und angestaute Wut rauslassen.
Ich will mich auf keinen Fall verstecken und ein Häufchen Elend bleiben. Erstaunlicherweise trotz der Trennung wieder Motivation zum Lernen gefunden. Nur mein Kopf dabei auszuschalten, fällt mir nicht immer so leicht ... Aber wahrscheinlich braucht es wie ihr schon gesagt habt, einfach Zeit
und für mich steht auf jeden Fall fest: nie wieder eine Fernbeziehung!

12.01.2017 19:13 • x 1 #5


Frank
@clumsyme
Entschuldige, wenn ich dir da vlt. bissl zu nahe trete. Aber ich war drei Jahre in einer Fernbeziehung. Und ich bereue keinen Tag davon. Nur das Ende. So würde ich nicht denken. Wenn es der/die Richtige ist, warum nicht? Gut, es gehört dazu viel Vertrauen. Das muß man einfach haben. Aber wir haben uns am Tag etliche SMS geschrieben und jeden Abend telefoniert. Ich fand diese Zeit einfach nur schön. Deshalb kann ich da deinen Entschluß nicht teilen.
P.S.: Ich hatte vergessen, wir haben uns jedes WE gesehen. Immer abwechselnd. Einmal sie bei mir, oder ich bei ihr

12.01.2017 19:53 • #6


clumsyme
@Frank
ich weiß. Vielleicht ist es zu schnell geschlussfolgert. Aber das war schon meine zweite Fernbeziehung und beide endeten so, dass beide Kerle nicht gut waren in Gefühle teilen und erst zum Schluss gestanden haben, dass sie schon länger sich nicht mehr wohl gefühlt haben. Sowas prägt sich in mir ein Für die erste Trennung habe ich 1,5 Jahre gebraucht um über direkt zu kommen. Ich werde sehen, was die Zeit bringt. Diese Beziehung war trotz der Entfernung schön und ich bereue keine Srkunde davon, dennoch habe ich mich nach einem Ende gesehen,jedoch in der Hinsicht dass man wieder näher beinander ist.
Auf jeden Fall können Fernbeziehungen funktionieren. Ich weiß nur nicht ob ich mich nochmal darauf einlassen, weil ich eher jemand bin, die Nähe braucht. Und wenn ich jemanden kennenlerne der zu mir passt, dann würde ich es vielleicht nochmal versuchen. Aber jetzt brauch ich erstmal Abstand davon und versuche mich darauf zu freuen, wieder mehr Wochenenden für mich zu haben
Habt ihr euch denn jedes We sehen können? Hat es für dich auch komisch angefühlt nicht mehr zu ihr fahren zu können? Daran kann ich mich noch nicht wirklich gewöhnen

12.01.2017 20:03 • #7


Frank
@clumsyme
Das lief bei uns ein klein wenig anders. Natürlich haben wir uns jedes WE gesehen und ich muß sagen, es fühlte sich bombastisch an. Darum bereue ich die Fernbeziehung kein bischen. Aber was sie dann am Ende mit mir abgezogen hat, das liest du am besten selbst nach. In meinem letzten Thread läuft die Sache da komplett aus dem Ruder. Ich kann es zwar immer noch nicht ganz fassen, aber muß es akzeptieren. Auch wenn es schwer fällt. Ich wollte dir nur damit sagen, das ich das persönlich nicht ausschließen würde. Wenn alles passt, und der/die Partner/Partnerin zu dir halten, warum nicht?

12.01.2017 20:11 • #8


A
Hallo liebe Clumsyme,

Zitat:
Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mir die Schuld gebe und überlege, ob wir noch zusammen sein, wenn ich mich besser in Griff gehabt hätte und keine depressive Verstimmung hätte.


Das hat Dir ja sicher Dein Therapeut auch schon gesagt, dass man eine depressive Verstimmung nicht mit dem Willen in den Griff bekommen kann. Das ist, als hättest Du Dir das Bein gebrochen und würdest jetzt sagen: hätte ich mich doch mehr zusammengerissen und wär den Marathon mit ihm gelaufen... Und dass Schuldgefühle ein Symptom und somit Bestandteil der Depression sind, weißt Du vermutlich auch. Also versuch diese Gefühle nicht so ernst zu nehmen.

Zitat:
Bis auf dem Urlaub war es für ihn eher eine Belastung als Freude, er freute sich nicht mehr wirklcih auf die Wes mit mir, langweilte sich teilweise bei unseren Gesprächen und hätte die gemeinsamen Wochenenden gerne anders gestaltet. Er sah mich als die Schwächere von uns beiden, da ich sehr emotional bin und oft seinen Rat oder seine Schulte zum Ausweinen brauchte.


Das regt mich ehrlich gesagt ziemlich auf. Er macht knapp ein Jahr den Mund nicht auf, wenn ihn etwas stört, macht keine Anstalten, die Gestaltung der Wochenenden selbst in die Hand zu nehmen und beschwert sich dann am Schluss. Na danke... Jemandem zu sagen, er habe einen fast 1 Jahr lang in den Gesprächen gelangweilt, ist wirklich die Höhe! In dieser Hinsicht scheint der Knabe ja sehr belastbar zu sein, was man sonst wohl kaum von ihm behaupten kann, wenn ich mir so durchlese, dass es ihm gleich zu viel wurde, wenn es Dir mal schlecht ging.

Der Gipfel ist aber, dass er Dich als schwächer bezeichnet, weil Du ein emotionaler Mensch bist und zur Zeit Problem hast. Ich finde, Emotionalität ist ein Zeichen für Stärke. Und wenn ich lese, was Du alles gleichzeitig bewältigen musst (Studium, Umzug, Kindheitsbewältigung, Krankheit, Liebeskummer...) so bist Du in meinen Augen wahrlich alles andere als schwach. Ein Zeichen für (seine) Schwäche ist das, was ich in meinem letzten Absatz zusammengefasst habe.

Du hast offensichtlich eine Menge Leute, die Dich unterstützen: Familie und Freunde, die Dich mögen, weil Du so bist, wie Du bist. Die sich NICHT mit Dir langweilen und denen es Freude macht, Dir helfen zu dürfen. Das ist etwas ganz Wunderbares! Und es spricht für sich (sprich für Dich).

Zitat:
Was kann ich tun, damit ich das Kopfkino im Zaum und endlich richtig lernen kann ? Und habe ich wirklich an allem Schuld? Wie geht ihr mit Schuldgefühlen um? ...


Stell Dir vor, Du gehst mit einem verrückten Verwandten am Wochenende in die Stadt. Der Onkel ist völlig verrückt und sagt die ganze Zeit Sachen wie Wir müssen in 1 Std. eine Million Euro haben, sonst werden wir umgebracht oder die Frau dahinten ist vom Geheimdienst und verfolgt uns. Und Du antwortet lächelnd Lieber Onkel, komm lass uns ein schönes Eis essen gehen.

Du hörst liebevoll lächelnd die Sätze Deines Onkels, aber Du nimmst sie nicht ernst und steigst nicht darauf ein.

Der Onkel ist unser Denken. Unser Denken plappert den ganzen Tag. Wir können es nicht abstellen. Aber wir können es liebevoll lächelnd anhören, nicht allzu ernst nehmen und nicht darauf einsteigen.

Gedanken kommen und gehen lassen und dann dem Lernen zuwenden.

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute,

Arjuni

12.01.2017 21:20 • #9


clumsyme
Liebe Arjuni,

ich danke für deine aufbauenden Worte. Es tut gut,mit Menschen zu reden/schreiben, die einen verstehen können.

Ich habe schon seit geraumer Zeit damit zu kämpfen, mich nicht so akzeptieren zu können wie ich bin und meine positiven Seiten/Eigenschaften zu wertschätzen. Wenn ich verlassen werde, macht es das teilweise nur schlimmer.
Aber du hast Recht, ich bin wirklich froh, meine Familie und Freunde um mich herum zu haben, die mich immer wieder daran erinnern, was gut an mir ist und ich wieder Kraft finde an mir selbst zu glauben.

Mittlerweile sehe ich trotz den vielen Gefühlen, die ich noch für ihn empfinde, dass es schlichtweg gemein war, wie er es beendet hat bzw. einfach nicht vorher sein Mund aufgemacht hat. Auch wenn man nicht tief in sich, sollte man merken, dass man sich nicht wohl fühlt. Aber mir fällt halt immer noch schwer mit der Wut auf der einen Seite und der Trauer auf der anderen Seite umzugehen. Es ist manchmal so, als ob engelchen und teufelchen auf der Schulter sitzen und einem ins Gewissen reden wollen.

Das mit Kopfkino ist so treffend. Es ist wahr. Man kann es nicht ausschalten. Bei jedem Versuch wird es gefühlt nur noch lauter deshalb ist es mit zulächeln und nicht zu ernst nehmen wohl die beste Variante.

12.01.2017 22:31 • x 1 #10


A
Na das freut mich, wenn ich Dir ein klitzekleinwenig weiterhelfen konnte.

Zitat:
Aber mir fällt halt immer noch schwer mit der Wut auf der einen Seite und der Trauer auf der anderen Seite umzugehen.


Bei einer Bekannten von mir hat der Liebeskummer eine mittelschwere Depression ausgelöst. Als sie in einer Klinik in Behandlung war, hat ihr ein Therapeut geraten, jeden Tag eine begrenzte Zeit fest einzuplanen (z.B. 18:00 - 18:30) für die Auseinandersetzung mit dem Ex. Da dann nichts anderes machen! - notfalls in Kissen boxen, traurige Musik hören, in ein Tagebuch schreiben (oder hier), Fotos ansehen etc.- alle Gefühle ausfühlen, zulassen und ausdrücken. Aber wenn die Zeit um ist, alles wegpacken und Cut machen. Wenn dann wieder Gedanken hochkommen, sich sagen: Morgen um 18:00 ist die Zeit dafür. Nicht jetzt.

Bei ihr wurde die Ex-Zeit nach einigen Wochen von alleine kürzer und es hat ihr sehr geholfen.

Schönen Abend Dir!

12.01.2017 22:45 • #11


clumsyme
So nun schreibe ich doch wieder hier rein. Ich muss meine Gedanken sortieren und meinen Frust und innere Leere nochmal freien Lauf lassen...
Die Woche über hat es ganz gut geklappt ihn aus meinem Kopf zu verdrängen und mich auf das wesentliche bzw. auf mich zu konzentrieren. Ich konnte einigermaßen gut lernen, die Uni und die Komilitonen um mich herum gaben mir Ablenkung, ich ging Freitag nochmal zum Boxen und es tat so gut auf den Boxsack immer wieder draufzuschlagen. Sa Abend gings mit Freunden ins Kino, La laland schauen. Der Film wühlte mich trotz des hohen Kitschgrad sehr auf.
So ging es mir den ganzen Tag schei*e, ich hatte ein starkes Bedürfnis ihm zu schreiben, wie sehr ich ihn vermisse und ihn gerne bei mir hätte. Warum er mir das antun musste und warum es ihm nicht so beschis*en damit geht ( was ich nach wie vor vermute) Gestern zerbrach ausversehen ein Geschenk von ihm. Das gab mir dann den Rest. Meine Mitbewohnerin nahm mich in den Arm und versuchte mich so gut wees ging abzulenken. Um einschlafen zu können, nahm ich Beruighungstabletten und hoffte dass es heute besser wird.
Ich glaube dass es gestern so hart war, weil ich den ganzen Tag alleine in der Wohnung war und es das erste We nach der Trennung alleine verbracht habe. Dazu kommt dasd wir dieses We eigentlich zusammen sein Vater besuchen wollten. Jetzt habe ich das We trotz Tränen und Frust überlebt und hoffe dass es von We zu We besser wird, ich mich daran gewöhne, ihn dann nicht mehr zu sehen und mich freue, mehr Zeit für mich zu haben. Im Moment fällt es mir noch schwer mich an den Gedanken zu gewöhnen. Ich werde mir jedes We was kleines vornehmen, sei es mit Freunden rausgehen, alleine in die Sauna oder was auch immer. Einfach um etwas zu haben, worauf ich mich freuen kann. In der Hoffnung dass es von Zeit zu Zeit erträglicher wird.

Jetzt sitze ich dennoch hier, lausche meiner Playlist mit Herzschmerz und ZumSchreien Liedern, könnte gleichzeitig schreien und weinen vermisse ihn so sehr!
Das kanns doch nicht sein. Ich wusste dass es hart wird, das ganze zu verarbeiten aber soo schwer?
Ich gehe gerade gefühlt ein Schritt nach vorn, dann wieder 2 Schritte zurück.
Seine Gründe nagen an mir nach wie vor, ich habe Angst, dass es die Dinge auch dem nächsten, auf den ich mich irgendwann einlassen werde, stören könnten. Ich habe Angst nie mehr so lieben zu können. Ja ich weiß, wenn die Zeit da ist, werd ich es wieder können.
Aber dafür muss ich erstmal einsehen, dass jegliche Hoffnung verloren ist. Er liebt mich verdammt nochmal nicht mehr. Deshalb meldet er sich nicht und wird es auch in Zukunft nicht tun.

Ansage an mich selbst: So, jetzt reiß dich endlich zusammen und mach wad aus deinem Leben. Er liebt dich nicht, also wieso weitere Gedanken an ihn verschwenden? Dann hat er dich nicht verdient. Du kommst auch ohne ihn zurecht. Schwing dein Hintern raus und freu dich aufs Boxen heute Abend. Da haste ganze 1,5 h Zeit deinen Frust rauszuboxen.

16.01.2017 11:14 • x 1 #12


Payne
Ach Mensch. Tut mir leid das du so traurig bist. Fühl dich mal gedrückt.

So lange ist es bei dir ja nicht her. Das dauert einfach seine Zeit. Erwarte keine Wunder von dir.
Du bist schon auf nem guten Weg.
Nimm dir nicht so Herzen was er sagt. Ich weiß das es nicht einfach ist. Damit hab ich mich auch sehr schwer getan.

Geh weiter raus. Treff dich nur Freunden, gehe zum Boxen. Freu dich drauf. Tu was für dich.

16.01.2017 13:14 • x 1 #13


A


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