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Flashback - Langzeitwirkung Vertrauensbruch

blechpirat
Zitat von VictoriaSiempre:
Das finde ich mindestens genauso schlimm wie den Betrug Deiner Frau von vor 20 Jahren. Du hast genauso beschissen, aber über einen deutlich längeren Zeitraum: Du hast Verzeihen und Vergeben, evtl. (noch schlimmer, weil ich denke, das geht nicht!) Vergessen vorgegaukelt. Um JETZT ein Problem damit zu haben!?


Aber wenn sie ihn 10 Jahre später beschissen hätte (um bei der Wortwahl zu bleiben), dann hätte er sie ja auch nur halb so lange bescheißen müssen. Hat sie dann nicht auch eine Mitschuld an der Länge des Beschiss-Zeitraums?

Aber mal im Ernst: ich finde dieses Urteil ziemlich hart, denn der TE hat sich ja nicht spontan dazu entschlossen, nach 20 Jahren die Geschichte wieder aus dem Hut zu zaubern, sondern es haben sich in den letzten 20 Jahren nach und nach die Lebensumstände geändert, auf Basis derer er sich seinerzeit (unter anderem) zur Fortführung der Ehe entschieden hat. Inzwischen ist die Hütte, die damals als ein unüberwindbares Hindernis erschien, abbezahlt. Die Kinder, vier an der Zahl, vor 20 Jahren wahrscheinlich noch recht klein, sind inzwischen auch schon nicht mehr im Haus. Ob es damals nun besonders schlau war, die Entscheidung auf diesen temporären Gründen zu stützen, sei mal dahin gestellt. Fakt ist aber: der TE hat Angst, dass seine Frau damals ihre Entscheidung zu bleiben aus genau den gleichen (leider temporären) Gründen gefällt hat. Die Gründe sind jetzt nämlich weg und er stellt sich (womöglich zu Recht) die Frage: hat unsere Ehe jetzt eigentlich noch eine Basis?

Mit einer gemeinsamen Aufgabe, in diesem Fall dem Aufziehen der Kinder, hat man auch eine gemeinsame Basis. Zudem auch einen guten Grund, seinen Stolz ein Stück weit runter zu schlucken und weiter zu machen. Und man hat eine wunderbare Ausrede dafür, es seinem Partner bei der Aufarbeitung nicht allzu schwer zu machen. Menschlich verständlich, aber irgendwann kann einen das einholen. So wie jetzt. Nach 20 Jahren.

Anstatt den TE zu verurteilen würde ich mich eher dem Tipp @whynot60 anschließen und zu einem Gespräch mit einem Psychologen raten, um die genauen Gründe für diese Sinnkrise zu ergründen. Möglich, dass dabei raus kommt, dass der TE nie wirklich abgeschlossen hat mit dem, was er vor 20 Jahren erlebt hat. Möglich wäre aber auch, dass ihm nach dem Wegfall der Lebensaufgaben einfach ein neues Ziel im Leben fehlt und er sich diese Lücke in seinem Leben mit einer gefühlten Lücke in seiner Ehe zu begründen versucht. Und vielleicht muss er seine Frau auch einfach mal bei einem Glas Wein fragen, wie sie sich so die gemeinsame Zukunft vorstellt, um dann die Schnittmengen bewerten zu können.


Zitat von Konrad:
Der Thread ist außerdem nur ein Langeweile- Schuß in der Mittagspause.


Viele User hier beschreiben ihre Beziehungsprobleme während der Mittagspause vom Büro aus, weil sie zu Hause eine Entdeckung ihrer Sorgen fürchten, bevor sie sich ihrer Gedanken und Gefühle selbst wirklich sicher sind. Sie wollen erst ein mal Feedback von außen, bevor sie sich dem Partner gegenüber offenbaren. Daran ist nichts verwerflich.

14.08.2016 23:15 • #16


R
Alles richtig Blechpirat,

Nur dieses es geht mir nicht gut, ich habe eine Sinnkrise. Und ich Kram mal diese alte story raus und schwupps hab ich den Grund gefunden

Unfair
Und sehr wahrscheinlich zu kurz gesprungen.

14.08.2016 23:23 • #17


A


Flashback - Langzeitwirkung Vertrauensbruch

x 3


blechpirat
Zitat von Random:
Unfair


Unfair wäre es, wenn er seine Frau damit schon konfrontiert hätte. So ist es erst mal nur die für ihn naheliegenste Erklärung seiner aktuellen Gefühlswelt.


Zitat von Random:
Und sehr wahrscheinlich zu kurz gesprungen.


Deshalb ja mein Anschluss an den Rat von @whynot60: Ab zum Profi und mal drüber reden, bevor man der Gattin Vorwürfe macht, die das Problem gar nicht begründen.

14.08.2016 23:29 • #18


Konrad
Alles nur Vermutungen und Spekulationen, jetzt ist Er erstmal mit der EF im langen Wochenende. Erst am Dienstag
können wir Ihn befragen. Ich mache bis dahin wieder den Advoctos Diaboli und unterstelle nur Schlechtes.

Also: der Kerl benutzt uns! Der hat schon lange eine Affäre und ein sauschlechtes Gewissen und jetzt befragt Er
uns ob das vertretbar ist in der geamten Familie , den Nachbarn und am Arbeitsplatz wenn er die alte schlimme
Sauerei seiner gleichaltrigen Frau als Vorwand gegenüber der Umwelt, garniert mit Thraumata vorbringen kann
ohne sein Gesicht zu verlieren und die AF sozial zu integrieren. Pfui!
Wir wollen helfen, machen uns Gedanken und sind dabei einem Halodri auf den Leim gegangen.
In einem anderen Beitrag hier wurde das schon angedeutet.

15.08.2016 00:01 • x 1 #19


Konrad
Hallo Blechpirat, siehste ich wußte doch das da was ist. Hab eben mal Köln Blechpirat eingegeben. Heraus kommt
ein Club dem man nur beitreten kann wenn man ein Auto fährt das vercromte Stoßstangen hat und älter ist als 1985.
Ist aber auch ein super- Name für eine Blechabkannterei mit Dumpingpreisen.

15.08.2016 09:00 • #20


Konrad
Ja Vegetari das ist nachvollziebar, zumal das Kurzzeitgedächtnis schlechter und das Langzeitgedächtnis besser
wird.
Möglich ist alles, ich habe auch Menschen kennengelernt zB eine Frau die eingeschlossen war nach Bombenangriff
und danach Epileptikerin war, oder einen Mann dessen gesamter Körper übersäht war durch Granatsplitter, viele immer noch im Körper und nach 50 Jahren Psychopharmaka nehmen mußte.
Aber man sollte auch insbesondere interessante und reisserische Themen mit etwas Zurückhaltung betrachten
und erst mal den eigenen Verstand befragen ob den der vorgestellte Fall Realitätsnah ist. Im Zweifelsfall kann man die Fiktion ja betrachten wie den Krimi im Fernsehen und es als leichte Unterhaltung nehmen.

15.08.2016 10:26 • #21


unbel-Leberwurst
Zitat von Average:
... wir schätzen und achten uns mit gemeinsamen Interessen und Wertesystem und könnten uns eigentlich auf die gemeinsame Zukunft freuen und das Leben genießen. Mit unsereren Schwächen und Fehlern haben wir gegenseitig umzugehen gelernt.
...

...Wir sprechen offen darüber, sie ist glücklich, vermisst nichts und beteuert, daß ich der Mensch und Mann bin mit dem sie alt werden möchte. Das damals geschehene bereut sie zutiefst und weiß auch welchen Schmerz dies ausgelöst hat, es kann aber nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

Sie lebt den Alltag als ob nichts wäre, ....


Wie sind denn die letzten Jahre verlaufen? Von grosser Liebe lese ich hier leider nichts.

Was kann denn Deine Frau heute mehr tun, als dass, was sie tut?
Ginge es Dir besser, wenn sie Dir jeden Tag sagt, wie siehr sie bereut? (Ich lese hier aber auch nicht, dass sie sagt, Dich zu lieben)

Erwartest Du etwas von ihr, was Dir helfen könnte? Oder ist es nicht doch eher ein Problem, was Du hast?

15.08.2016 10:31 • #22


Keto
Zitat von Konrad:
Ja Vegetari das ist nachvollziebar, zumal das Kurzzeitgedächtnis schlechter und das Langzeitgedächtnis besser
wird.
Möglich ist alles, ich habe auch Menschen kennengelernt zB eine Frau die eingeschlossen war nach Bombenangriff
und danach Epileptikerin war, oder einen Mann dessen gesamter Körper übersäht war durch Granatsplitter, viele immer noch im Körper und nach 50 Jahren Psychopharmaka nehmen mußte.
Aber man sollte auch insbesondere interessante und reisserische Themen mit etwas Zurückhaltung betrachten
und erst mal den eigenen Verstand befragen ob den der vorgestellte Fall Realitätsnah ist. Im Zweifelsfall kann man die Fiktion ja betrachten wie den Krimi im Fernsehen und es als leichte Unterhaltung nehmen.


Du Konrad, wenn du das hier als Fiktion betrachtest, dann ist das doch deine Sache, okay?
Andere User hier sehen das anders und wollen sich inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzen.

Dein Wochenende war ganz hart und du musst ein bisschen dampf ablassen - aber bitte in einem eigenem Thema.
Bringe dich hier inhaltlich ein oder erspare uns deinen Humor und deine Bemerkungen hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes des vorliegenden Threads.
Ist das möglich? Danke.

15.08.2016 10:48 • x 1 #23


R
Ich denke auch, dass Konrad Hilfe braucht.
Aber nicht hier in diesem Thread.

15.08.2016 11:21 • x 1 #24


blechpirat
Zitat von Konrad:
Um es klar zu sagen Hasenpfote: Ich nehme das Thema und den TE als Fiktion war und bin erstaunt über das Hereinsteigern von Blechpirat.


Hättest Du Deine Zeit nicht darauf verwendet, die Herkunft meines User-Namens zu ergoogeln sondern Dich statt dessen mit meiner Geschichte hier im Forum befasst, dann wäre Dein Erstaunen ob meines Interesses an diesem Thema sicher nur halb so groß.

Und bei genauerem Nachdenken über meine Lebenssituation wärst Du vielleicht sogar darauf gekommen, wieso mir der Sinn für Deine Art von Humor fehlt.

15.08.2016 11:44 • #25


blechpirat
Zitat von Konrad:
Hallo Blechpirat, ich habe sehr wohl in Deiner Historie gelesen


Offenbar nicht. Aber dies ist nicht mein Thread. Insofern: passt schon.

15.08.2016 19:57 • x 1 #26


W
Hallo!

@Vegetari
Obwohl ich selber an ein Trauma gedacht habe, so wäre mir doch der Vergleich mit einem Kriegstrauma bei weitem zu gewagt erschienen. Denn wenn es schon keinen Unterschied mehr macht, ob jemandem die Bomben um die Ohren fliegen und überall Leichen herumliegen, vielleicht die der eigenen Kinder, es keine Versorgung mehr gibt, nur noch permanente Lebensgefahr und Todesangst, oder ob jemand betrogen wird - dann wäre dem Menschen wirklich nicht mehr zu helfen.
Es geht bei einem Betrug um S. mit jemand anderem, nicht um Mord und Totschlag, Kriegsgetümmel und Lebensgefahr, Welt in Feuer und Flammen, und der Betrogene ist zudem in der Regel auch nicht tatanwesend (er könnte sich also höchstens selber traumatisieren, durch die eigenen Visualisierungen der Ereignisse). Und ich muß schon sagen: wenn jemand tatsächlich dadurch dermaßen traumatisiert wird, daß es ihn jahzehntelange verfolgt und er viele Jahre später noch Flashbacks erleidet, dann würde es bei dem Betreffenden ohnehin an allen Ecken und Enden nicht stimmen und man könnte ihm nur die völlige Lebensunfähigkeit bescheinigen. Eine auch nur halbwegs gereifte Psyche hat durchaus Möglichkeiten und Strategien, so etwas zu verarbeiten und unbeschadet zu bleiben. Denn im Vergleich zu einem Krieg muß man einen Betrug eher unter Lappalie einstufen, die höchstens bei jemandem ein nachhaltiges Trauma auslösen könnte, der.schon zuvor gröbere Probleme hatte und instabil war, so daß der Betrug lediglich etwas zum Ausbruch gebracht hat, was ohnehin in ihm geschlummert hat.

Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, daß es im Fall des TEs nicht um ein Trauma geht, sondern daß aus anderen Gründen diese Uralt-Geschichte wieder ausgegraben worden und unerwartet präsent und brisant geworden ist. Und das zu erkennen wäre eben auch das Wesentliche.

@Konrad
Ja, wenn man alles nur salobb verstehen kann, dann kann man sogar aus dem Vorschlag, einen Psychologen zu konsultieren, herauslesen, man halte den Betreffenden für krank. Das liegt aber eben nicht an der Aussage, sondern am vielleicht allzu salobben Verständnis.

Liebe Grüße

16.08.2016 02:25 • x 4 #27


Blanca
Zitat von Average:
Darauf angesprochen haben mir beide mehrmals miteinander und auch einzeln schamlos ins Gesicht gelogen, über mehrere Wochen. Erst nach einer Inflagranti-Situation gab es nichts mehr zu leugnen.

Zitat:
Wir haben nach einer kurzen Trennungsphase wieder zusammengefunden, es verbanden uns 2 (gemeinsame) Kinder, damals 5 u. 3, eine hohe finanzielle Verpflichtung für das noch nicht fertiggestellte Haus, meine Frau hatte zudem eine intensive Betreuungsverpflichtung ihrer Mutter gegenüber.
Kurzum, es war nicht nur die nicht ganz erloschene Liebe und die Verantwortung für die Kinder, es waren auch materielle Sachzwänge die mich damals über meinen Schatten springen ließen.

Zitat:
Eigentlich, wenn da nicht der lange und spitze Stachel von damals wäre, der eben nur oberflächlich abgebrochen wurde aber unter der Haut noch tief im Fleisch sitzt. Jetzt, nachdem die Kinder auf eigenen Wegen unterwegs sind, die materielle Situation gesichert ist, holt mich die Vergangenheit mit bisher nicht gekannter Macht ein. Seit Monaten habe ich absolut detaillierte, realistische und sehr intensive Träume die weiteren Schlaf verhindern.

Zitat:
Rational kann ich nicht an ein Doppelleben meiner Frau glauben, die Zweifel nagen mich jedoch auf.

Zitat:
Sie lebt den Alltag als ob nichts wäre, ist sich wohl aber des Risikos bewußt daß ich mich emotional auf einem Grat bewege.

Zitat:
Kann kann man da überhaupt noch löschen ?

Willst Du das denn?

Schließ mal für ein paar Momente die Augen. Und nun stell Dir vor, eine Zauberfee sei Dir erschienen und Du hättest alle Wünsche frei - außer den, die Zeit zurückdrehen und noch einmal entscheiden zu können, ob Du diese Frau heiraten willst oder nicht.

Was wünschst Du Dir?

Den Rest Deines Lebens in Frieden mit ihr weitermachen zu können, oder ein zufriedenes Leben als Single oder eines mit einer anderen Frau, die nicht so vorbelastet ist wie Deine bisherige, Dich aber vielleicht nochmal wirklich glücklich macht?


Ich kann nachvollziehen, daß Du damals nicht die Reißleine gezogen hast. Das soll keine Rechtfertigung sein und ich stimme auch jenen Vorschreibern zu, die Dich höflich daran erinnerten, daß es an arglistige Täuschung grenzt, nach außen hin zu verzeihen (nicht: vergessen!), obwohl man innerlich weiterhin von Groll zerfressen wird und so weiterzumachen, als sei alles wieder in Ordnung. Natürlich ist das nicht gleichzusetzen mit dem miesen Betrug und der schamlosen Lügerei der beiden, aber es hat schon ein Geschmäckle.

Dennoch: Die Kuh steht schon viel zu lange auf dem mittlerweile allzu dünn gewordenen Eis; die Sachzwänge (Kinder, Hypo, Elternpflege, etc.) dafür haben sich erledigt und irgendwie muß sie jetzt endlich mal da runter.


Ich würde mir erst mal das mit der Zauberfee vorstellen. Sofern es tatsächlich Dein Wunsch ist, mit der eigenen Frau wieder ins Reine zu kommen und Euren Lebensabend gemeinsam zu verbringen, könnte eine Mediation hilfreich sein. Allein kommt Ihr aus der Nummer ja offensichtlich seit Jahrzehnten nicht heraus - sofern jedoch der gute Wille dazu intakt geblieben ist, läßt sich über die Schiene vielleicht doch noch etwas machen, ich halte das sogar für recht wahrscheinlich.

Wenn Du allerdings lieber allein und zufrieden bzw. mit einer anderen Frau, die Du jetzt noch gar nicht kennst, wieder (unbefangen) glücklich werden willst, dann bleibt Dir eigentlich nur, jetzt einen harten Schnitt zu machen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß Du dieses neue Leben führen kannst. Als zufriedener Junggeselle wirst Du Dich einrichten können, insofern sind hier die Erfolgsaussichten recht gut. Ob Du nochmal eine andere, unbefangene Beziehung finden wirst, die Dich wirklich glücklich macht, ist reine Glückssache. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ich finde, Du hast Dich lange genug mit der Situation arrangiert. Es ist höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen. Also denk bitte gründlich drüber nach, was Du willst - gestatte es Dir einfach mal, Dich in einen Zaubergarten zu begeben, wo Du - bis auf besagten einen - wirklich alle Wünsche äußern darfst und sie tatsächlich erfüllt bekommst. Und dann wünsch Dir was.... um im nächsten Schritt die Konsequenzen abzuleiten, die sich daraus ergeben.

Alles Gute Dir.

16.08.2016 07:55 • x 1 #28


Vegetari
Zitat:
Ich möchte das Leben mit ihr fortführen, aber eine Zukunft ohne zurückgewonnenem, unbedingtem Vertrauen ist für mich nicht mehr vorstellbar.


Lieber @average,
lieber @whynot60,

ich bin fest davon überzeugt , nachdem ich seine Geschichte gelesen habe, dass Average an einer PTB leidet!

Siehe auch :
Theratalk-Studie:
Worunter Betrogene nach einem Seitensprung leiden

Wie tief und wie hartnäckig der seelische Schmerz ist, wenn der Partner einen Seitensprung begeht, offenbart nun eine Studie der Universität Göttingen:
Das Ergebnis: Tatsächlich leiden Menschen, die von ihrem Partner betrogen wurden, unter ähnlichen Symptomen wie bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung ( PTB) , die etwa durch Misshandlung oder grauenvolle Kriegserlebnisse ausgelöst werden kann.
Ähnlich wie Vergewaltigungsopfer oder Unfallzeugen durchleben die Betrogenen die Situation immer wieder. Manche leiden sogar ihr Leben lang, können sich nie wieder richtig verlieben.

M.E. fühlte sich Average damals zutiefst betrogen , verletzt von zwei wichtigen Menschen ( vielleicht mit die wichtigsten Menschen in seinem Leben !): seine Frau und sein Schwager ( Vaterfigur) . Seine Frau hatte mit seinem Schwager eine intensive Affäre , zu seinem Schwager hatte er eine bedingungslose Vertrauensbasis , da er während seiner Jugend so etwas wie ein Ersatzvater war .

Seine damaligen Verdachtsmomente: Darauf angesprochen haben beide mehrmals miteinander und auch einzeln ihm schamlos ins Gesicht gelogen, über mehrere Wochen.

Average :

Nun sind die, mittlerweile 4 Kinder, ausgewildert und die Felder bestellt, wir schätzen und achten uns mit gemeinsamen Interessen und Wertesystem und könnten uns eigentlich auf die gemeinsame Zukunft freuen und das Leben genießen. Mit unsereren Schwächen und Fehlern haben wir gegenseitig umzugehen gelernt.
Eigentlich, wenn da nicht der lange und spitze Stachel von damals wäre, der eben nur oberflächlich abgebrochen wurde aber unter der Haut noch tief im Fleisch sitzt. Jetzt, nachdem die Kinder auf eigenen Wegen unterwegs sind, die materielle Situation gesichert ist, holt mich die Vergangenheit mit bisher nicht gekannter Macht ein. Seit Monaten habe ich absolut detaillierte, realistische und sehr intensive Träume die weiteren Schlaf verhindern. Dabei geht es um Situationen aus der längeren und jüngeren Vergangenheit die zwar rational zu erklären sind, aber emotional von mir ganz anders interpretiert werden, kurzum um Zweifel an der Aufrichtigkeit meiner Frau mir gegenüber und auch vielleicht gegenüber sich selbst.
Rational kann ich nicht an ein Doppelleben meiner Frau glauben, die Zweifel nagen mich jedoch auf.

Wir sprechen offen darüber, sie ist glücklich, vermisst nichts und beteuert, daß ich der Mensch und Mann bin mit dem sie alt werden möchte. Das damals geschehene bereut sie zutiefst und weiß auch welchen Schmerz dies ausgelöst hat, es kann aber nicht mehr ungeschehen gemacht werden.
Sie lebt den Alltag als ob nichts wäre, ist sich wohl aber des Risikos bewußt daß ich mich emotional auf einem Grat bewege. Ich bin sicherlich kein Engel, habe natürlich in den Jahren auch Dinge getan mit denen sie nicht einverstanden war, dies aber immer offen, nie hinter ihrem Rücken, bin zu meinen Fehlern gestanden und habe auch ganz klar die Konsequenzen getragen, ich habe sie niemals belogen, auch wenns manchmal bequemer und auch ohne Risiko gewesen wäre. Ich möchte das Leben mit ihr fortführen, aber eine Zukunft ohne zurückgewonnenem, unbedingtem Vertrauen ist für mich nicht mehr vorstellbar.


Das liest sich für mich wie Symptome einer typischen PTB , gerade nach Jahren, auch Jahrzehnten , wenn es ruhiger wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind , die Felder bestellt sind, dann können Symptome ähnlich wie bei Kriegkindern von damals und über 70 Jahre danach im Altersheim ausbrechen ! Sowas kann sogar ein Leben lang wirken !

Average : Kann kann man da überhaupt noch löschen ?

Versuch ist es wert mit Psychotherapie und EMDR- Traumatherapie !

Average m.E. leidest Du nach wie vor an diesem Trauma! Deine Frau liebt Dich und will mit Dir alt werden und bereut zutiefst: Das ist m.E. ein gutes Verhalten von ihr ! Wenn Dir von Deiner Frau noch irgendetwas fehlt, solltet ihr das in einer Paartherapie klären!

Alles Gute!

16.08.2016 09:08 • x 1 #29


Blanca
Zitat von Vegetari:
Es ist wie bei Kriegsverletzten , eine postraumatische Belastungsstörung, so muss man sich das vorstellen.

Zitat von Vegetari:
Betrugstrauma ist m.E. wie bei Kriegsverletzten , eine postraumatische Belastungsstörung, so muss man sich das vorstellen.

Zitat von Vegetari:
dann können Symptome ähnlich wie bei Kriegkindern von damals und über 70 Jahre danach im Altersheim ausbrechen !

Sie gehen mir langsam wirklich schwer auf den Zeiger, diese elenden Kriegsdirektvergleiche, aber sowas von!

Und ob es eine PTB ist oder nicht, läßt sich auch nicht per Ferndiagnose festellen. Überlaß das bitte (s)einem Arzt oder Therapeuten, sofern er einen hat, danke!

Mannometer...

16.08.2016 09:12 • #30


A


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