Frustrierende Fernbeziehung

Hallo liebe Community. Ich bin wieder da. Die 1. Fernbeziehung wurde von mir (57) gelöst wegen mangelnder Zukunftsperspektiven und Mangel an Wärme seitens des Ex.
So bin ich - wider Willen - erneut vor 4 Monaten in eine Fernbeziehung geschlittert. Doch der Mann (53) ist viel wärmer, bemühte sich telefonisch um mich, wir schreiben und telefonieren regelmäßig. 4 x haben wir uns getroffen.
Davon bin ich 3 x 250 km hin und zurück, er kam 1 x mit der Bahn.
Ich bin derzeit sehr traurig, da es viele Missverständnisse bei der Schreiberei gibt, er telefonische Verabredungen öfter nicht einhält wegen Kollegen treffen. Ich bin dann so traurig und enttäuscht. Mich hat es auch sehr nachdenklich gemacht, dass er mich nicht in seinen Jahresurlaub mit einbezogen hat, den er IMMER mit Schwester und Schwager im Herbst in der Türkei verbringt. Auch ist es ihm zuviel, wenn ich ihn bitte, von Freitag abend bis Sonntag spät nachmittag zu kommen. Das ist ihm zu anstrengend bei seinem Job und würde sich nicht lohnen. Wir kennen uns erst 4 Monate bei 4 persönlichen Treffen.
Seine Distanziertheit, was das Hierherkommen betrifft, macht mich betroffen. Ich bin gefahrenoch 3 - 4 Stunden dort runter nach der Arbeit, war mega anstrengend.
Ich kann im Moment gar nicht klar sehen, habe ihm schon mehrfach gesagt, dass ich das nicht so möchte. Dann hat er jedesmal gekämpft und sich unglaublich telefonisch bemüht, jedoch was habe ich letztlich davon. Er sagt, er liebt mich und möchte mich nicht verlieren, wir müssten halt einfach stark sein.
Ich weiss nicht mehr weiter. Ich sehe auch nicht mehr ein, dass ich immer diejenige bin, die zu ihm fährt, wobei ihm die Fahrerei von Fr bis sonntags zuviel wird. Er beteuert immer wieder; dass er mich liebt, ich bin da sparsamer mit meinen Bekundungen.
Nun entwickelt es sich so, dass er sich die letzten Tage auch weniger meldet. Da er ja nicht bereit war, im Herbst seinen Urlaub mit mir zu planen, ( sein Urlaub in der Türkei ist super wichtig für seine Gesundheit; Klima und so ....), habe ich nun meinen Urlaub im Mai anvisiert, 3 Wochen im Norden in Skandinavien in meinem Haus. Er will gar nicht so viel davon hören.
Ich weiss nicht mehr, was ich davon halten soll. Einerseits ist es schwer, jemand passenden in meinem Alter zu finden, andererseits habe ich aber auch Bedürfnisse von Nähe und mehr. Ich bitte um konstruktive Beiträge. Ich danke Euch schon einmal.

Zitat von coolgirly:

ch weiss nicht mehr, was ich davon halten soll. Einerseits ist es schwer, jemand passenden in meinem Alter zu finden, andererseits habe ich aber auch Bedürfnisse von Nähe und mehr

Ich denke es liegt an ihm, sich mehr um dich aktiv zu bemühen.....reden kann man viel, wenn der Tag lang ist. Und soviel von Liebe zu reden, wenn man sich erst 4 mal getroffen hat, halte ich für strange. Da wäre ich grundsätzlich mißtrauisch.
Für einen Typ, der sich halbherzig auf mich einlässt, wäre mir meine Zeit zu schade. Außerdem nervt es auch und er blockiert dich darin, jemanden zu finden, der einfach besser passt. Ich finde 250 km auch schon echt weit....

Zitat von coolgirly:

Einerseits ist es schwer, jemand passenden in meinem Alter zu finden,
andererseits habe ich aber auch Bedürfnisse von Nähe und mehr.

Nach wenigen Treffen von Liebe zu sprechen zeigt wie oberflächlich er ist und du weisst genau, was du dir von einer Beziehung wünscht und das wird mit ihm nicht in Erfüllung gehen.

Er grenzt dich aus seinem Leben aus, plant dich gar nicht erst ein und ist zu bequem die Strapazen der Hin- und Rückreise auf sich zu nehmen um seiner Liebe (dich) begegnen zu können.

Du hast das schon mal durch, hier wiederholt sich etwas.

Meine Einschätzung : Verschwendete Liebesmüh - Taten sagen mehr als Worte - auch wenn diese sich noch so schön anhören.

Ich bin auch in einer Fernbeziehung und würde mich sehr freuen, wenn zwischen uns nur 250km liegen würden. Da kann man sich doch locker jedes Wochenende sehen. Was ich persönlich auch direkt machen würde, wenn ich verliebt bin. Da wäre mir doch kein Weg zu weit. Momentan trennen mich und meine Freundin über 1000 km, Deutschland/Italien und wir schaffen es uns jeden Monat mindestens einmal zu sehen, meist sogar zweimal. Und warum? Weil wir es wollen. Weil es uns wichtig ist. Weil wir Teil im Leben des anderen sein wollen. Da besteht zu einer normalen Beziehung kein Unterscheid. Es ist nur mehr Organisation.
Dein Freund will es nicht. Aus welchen gründen auch immer. Das klingt wenig nach Verliebt sein und erst recht nicht nach Liebe. Er grenzt dich aus, du bist nicht Teil seines Lebens.
Wenn das nicht zu deiner Vorstellung passt, ziehe für dich die Konsequenz. Eine Fernbeziehung funktioniert nur, wenn beide in die Treffen investieren.

Bei mir sind es auch 1000 km und wir treffen uns ca alle 4 bis 6 Wochen. So schön es ist, sich am Flughafen in die Arme zu fallen, so ermüdend ist oft das ständige Vermissen, das abendliche Telefonieren bei zeitweise rauschender whatsappverbindung. Und naja , der Frust oft dass jeder von uns am Ende der Leitung alleine ist. Wir haben uns letzten Herbst dafür entschieden, es miteinander zu versuchen - und ich bereue es nicht.
Für mich gehört dann allerdings auch dazu, dass wir unsere Urlaubspläne aufeinander abstimmen und dass ich nicht mehr Zeit, Flugtickets und Geld investiere als er. Und dass ich merke, er steht hinter dem Ganzen mindestens so sehr wie ich.
Fernbeziehung verlangt einem viel ab , schon ohne das nagende Gefühl, man ist manchmal der Einzige, der sich bemüht.

Sprich deine Gedanken zu eurer Beziehung und dein Problem damit klar und sachlich an, wenn du kannst und ohne ihm Vorwürfe zu machen.
Du kannst nicht ändern, was er sich von eurer Beziehung wünscht, aber du hast dann für dich Klarheit und kannst überlegen, wie du weitermachen möchtest.
Wenn du dich verbiegst weil du Sehnsucht nach Nähe hast wird dich das auf Dauer nicht wärmen und befriedigen.