151

Hört es irgendwann auf?

B
Für mich klingt es, als hättest Du evtl eine Depression.
Du hast gedacht, in diesem Mann den Mann gefunden zu haben, mit dem Du das Leben wie im Traum führen würdest.

Ob das je so gekommen wäre, selbst wenn er frei gewesen wäre, weißt du nicht.
Aber deine Seele scheint über diesen Verlust krank geworden zu sein.

Kannst du gut schlafen?
Kommst du morgens gut aus dem Bett?
Hast du Antrieb, deine Aufgaben zu erledigen?

Falls nicht, geh mal zum Arzt.
Antidepressiva, oder, bei dir eventuell Psychotherapie noch besser, könnten dir helfen, in dein Leben zurück zu finden.

12.11.2016 08:43 • #106


C
Hi Binaneu,
danke für deine Antwort. In diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Aber zu einem Psychologen zu gehen, davor scheue ich mich. Ich mag mit keinem über meine Gefühle reden.
Er weiß einen Teil, aber nicht, wie sehr mich das alles mitgenommen hat. Ich will nicht, dass er das weiß. Ich will immernoch versuchen, das mit mir zu klären ud bin mittlerweile soweit, dass ich denke, ich bekomme das vielleicht hin.
Momentan versuche ich, mir mein Leben Stück für Stück zurückzuholen. Ich nehme mir kleine Dinge vor, kleine Projekte, ich plane für Dez. noch ein Wanderwochenende für mich, ich hab den Abstellraum rennoviert, malern werde ich auch....
Diese kleinen Dinge für mich helfen mir, wieder für andere da sein zu können. Und das ist ein schönes Gefühl.
Nur um gerade mit nem klaren Kopf auf meine Ehe kucken zu können, muss ich die eine Sache beenden, die mich seit anderthalb Jahren nicht loslässt. Mir ist sowas noch nie im Leben passiert. Hätte er selbst kein Interesse gehabt, wäre es ja alles gar nicht so weit gekommen. Aber das Interesse war auch auf seiner Seite da, nur merkte er nach etwa einem halben Jahr, dass er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Ich merkte das, aber er sagte es mir auch nicht. Zog sich halt zurück. Bis ich den Mut hatte, ihn drauf anzusprechen, sind nochmal Monate vergangen.
Ein wirkliches Leben mit ihm habe ich mir nie ausgemalt. Ich wollte einfach, dass er mich genauso gerne hat wie ich ihn. (und ja: ich wollte S. mit ihm!)
Realistisch betrachtet: wenn es so wäre, wäre es eigentlich ne Katastrophe. Das würde zwei Familien kaputt machen.
Und so, dadurch, dass er den Schnitt für sich irgendwann gemacht hat, kriegen wir vielleicht beide die Kurve. Nur dass ich mich damit wahnsinnig schwer tue.
Und diese Hoffnung, dass er mich vielleicht doch mehr mag, als er sagt, die ist immernoch im Hinterkopf da.
Ich hab keinen Plan, wie ich die wegbekommen soll.
Aber naja - eins nach dem anderen.

12.11.2016 11:51 • #107


A


Hört es irgendwann auf?

x 3


A
Mir hat dieser Thread total geholfen. Bin in einer ähnlichen Situation, aus der ich nur schwer rauskomme, aber die Kommentare hier machen mir Mut.

13.11.2016 19:43 • #108


C
Das Schwierigste für mich ist, ihm nicht zu schreiben.
Das piept mich an mir selber sooooo an.
Ich sitz so oft da und würde so gerne...... irgendwas schicken.
Gaaah!
Aber ich krieg das nur hin, wenn ich mich nicht mehr bei ihm melde.
Das Geburtstagsgeschenk lasss ich ihm über eine Bekannte zukommen.
Ich zähl gerade jeden Tag. Und hoffe dermaßen, dass es irgendwann leichter wird.
Wat bin isch froh: der Sonntag ist fast rum!

13.11.2016 20:50 • #109


B
Du solltest das Geschenk behalten, auch Schenken ist Kontakt...

13.11.2016 21:58 • #110


C
Das Geschenk ist ein Stick mit Fotos. Ich habe vor einem Jahr damit angefangen, Fotos zu machen von einer Gegend, die wir beide total lieben. Mittlerweile habe ich dadurch gemerkt, wieviel Spaß mir das Fotografieren macht und ein paar Bilder sind richtig gut. Die Idee, dass ich ihm die Bilder irgendwann geben will, hatte ich schon vor Monaten und irgendwie habe ich ihm zu verdanken, dass ich sie überhaupt gemacht habe.
Damit, dass ich sie ihm gebe, kann ich da für mich auch einen Strich drunter machen. Ich werde weiter fotografieren - aber ab jetzt nur für mich.
Klingt das zu blöd? Ich weiß nicht, aber ich brauch das für mich. Und ich will einfach, dass er die Bilder hat.
Wie gesagt: geben werde ich sie ihm nicht. Ich geb die Kiste mit dem Stick drin einer Kollegin von ihm und sag ihr, dass ich es zeitlich nicht hinbekomme und sie ihm das Päckchen bitte geben soll. Mein Telefon werde ich an dem Tag ausschalten.
So der Plan.

13.11.2016 23:01 • x 1 #111


missi54
@conny123
Was beabsichtigst du damit? Soll er merken, dass er einen Fehler gemacht hat? Willst du Genugtuung fuer dich? Moechtest du sehen, ob er leidet? Möchtest du damit einen Abschluss finden ?

13.11.2016 23:09 • #112


C
Was er damit macht, ist mir eigentlich mittlerweile egal. Auch, was er drüber denkt.
Vermutlich kuckt er sie sich zusammen mit seiner Frau an, weil die beiden eben auch ganz oft in der Gegend sind.
Es ist ein Abschluss für mich. In meinem Kopf waren die Fotos die ganze Zeit für ihn gedacht. Also soll er sie auch bekommen. Und dann ist gut. Ist das nachvollziehbar? Vielleicht ist es in meinem Hirn auch nur verquer.
Aber das ist für mich eine Art, unter diesen Teil einen Schlussstrich zu ziehen.

13.11.2016 23:30 • x 1 #113


W
Hallo!

@conny123

Also wenn ich dazu aus der nüchternen Distanz etwas sagen darf:
Ich habe den Eindruck, daß Deine Ehe (vermutlich im Lauf der Zeit) emotional im Sand verlaufen ist und sich vermutlich auch körperlich nicht mehr viel abspielen wird. Das kommt ja auch nicht so selten vor, eher könnte man fast sagen, es ist der Normalfall.
Das führt nun dazu, daß Du zwar gebunden, verheiratet bist, aber emotional ein Single, mit allen entsprechenden Bedürftigkeiten.
Durch diesen Mann ist Dir das offenbar sehr bewußt geworden, und ich habe die Vermutung, daß Du Dir davon einen Absprung mit weicher Landung erhofft hast (zumindest unbewußt). Was aber nicht möglich war, weil jener Mann seine Familie über die Gefühle stellt (die bei ihm vielleicht auch nicht sehr viel weiter als über ein Interesse hinausgegangen sein können).
Ich glaube also, worum es hier eigentlich geht, ist viel mehr der Wunsch nach einem Absprung und die Erfüllung Deiner emotionalen und s...ellen Bedürfnisse als um diesen Mann an sich. Das soll nicht Deine Liebe in Abrede stellen, aber ich denke doch, daß es hier vor allem um eine Übertragung von Sehnsüchten und Wunscherfüllungsvorstellungen geht.

Jedenfalls hast Du im wesentlichen drei Möglichkeiten:
1. Du leistest - vielleicht für den Rest Deines Lebens - Verzicht auf emotionale Erfüllung und lebst weiter wie bisher. (Parallelbeziehungen auf unterschiedlichen Ebenen werden, wie Du weißt, in unserer Gesellschaft abgelehnt.)
2. Du ziehst aus dieser Erfahrung die Konsequenzen, trennst Dich von Deinem Mann und strebst dann ein neues Glück an.
3. Du wartest auf einen anderen Mann, der Dir den Absprung aus der Ehe ermöglicht bzw. erleichtert.

Nach meinem Dafürhalten wäre die zweite Möglichkeit die sinnvollste und sauberste. Aber das ist natürlich nur meine Sicht der Dinge.

Was jedenfalls nichts bringen wird, ist, wenn Du weiterhin jenem anderen Mann emotional anhängst. Zwar sind leidvolle Emotionen bisweilen besser als gar keine, aber ein Dauerzustand sollte das keinesfalls werden.
Zum einen bestehen keine Aussichten, daß er sich trennt und sich zu Dir bekennt (dazu reichen ganz offensichtlich auch seine Gefühle nicht aus, mir kommt das eher vor wie ein Spiel mit einem entfernten Feuer). Zum anderen würde es, wie es aussieht, selbst im Fall, er würde sich trennen, nicht zu einer glücksverheißenden Beziehung reichen (aus denselben Gründen: seine Gefühle reichen dazu nicht aus (und irgendwelche lauwarmen Halbheiten hast Du ja jetzt auch), so daß man davon ausgehen kann, daß auch diese Beziehung bald im Sand verlaufen würde).

Wenn es Dir selber hilft, mit dieser Geschichte abzuschließen, dann solltest Du ihm das Geschenk, wie von Dir geplant, auch zukommen lassen. Allerdings unter der Voraussetzung, daß Dir seine Reaktion darauf wirklich gleichgültig ist. Solltest Du daran noch irgendwelche Hoffnungen knüpfen, so wäre es nur eine Verlängerung Deines Darbens und Leidens, so daß es besser wäre, es zu lassen. Es macht nur Sinn, wenn Du wirklich überzeugt bist, daß es Dir hilft, darüber hinwegzukommen und einen Abschluß zu finden.

Liebe Grüße und alles Gute!

14.11.2016 03:25 • x 3 #114


Y
Aha, hierhin haben sich also alle Denker verkrümelt

Zitat:
wehrhaft wo nötig.. milde wo immer es geht..


voll der schöne Beitrag Katalina. Hat mich sehr berührt.

14.11.2016 15:14 • x 1 #115


C
Oje @whynot60 .
Nagel auf Kopf!
Ich habe mir die Zeit genommen, eine ganze Weile über deine Antwort nachzudenken und darüber, was ich darauf antworte. Aber eigentlich war mir schon beim ersten Durchlesen klar, dass du es ziemlich genau getroffen hast. (find ich übrigens total bemerkenswert )
Bis auf 1-2 Sätze passt es eigentlich zu 100%. Lediglich die Sache mit der weichen Landung - soweit hatte ich nie gedacht. Ich fand den Mann einfach sofort toll und war hin und weg und er hat mich vom ersten Tag nicht mehr losgelassen. Über meine Ehe habe ich erst später angefangen nachzudenken. Und Zukunftspläne hatte ich gar keine gemacht. Wie auch? Zwei kleine Kinder, Hauskredit am A... und mein Mann, der sich alle Mühe gibt, weil ich ihm nicht gleichgültig bin.
Mit den drei Möglichkeiten hast du auch Recht. Und wenn ich ehrlich bin, ganz tief im Herzen, träum ich von Variante 2. Weiß aber momentan, dass ich dafür gerade weder den Mut noch nen Plan habe.
Meine Große hat schon mitbekommen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist mit Mama und Papa. Sie ist gerade in die Schule gekommen und ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie das alles gehen soll, wenn ich wirklich die Ehe beende.
Auf jeden Fall: großes fettes Danke für die ehrlichen und neutralen Worte von dir!
Momentan bin ich mir mit diesem blöden Geschenk unsicher geworden. Es ist fertig verpackt und nächsten Dienstag will ich es seiner Kollegin eigentlich geben.
Aber gerade ist eh alles durcheinander.
Er hat sich gestern per sms bei mir gemeldet. Es ging um mein kaputtes Auto. Dann hab ich ihm geantwortet. Er hatte dann aber nicht nochmal geschrieben und dann saß ich wieder da und hab mich wie blöde über mich selber geärgert.
Manchmal würde ich gerne das Telefon nehmen und es aus dem Fenster schmeißen. Aus Selbstschutz vor der eigenen Blödheit.
Ich würde einfach so gerne mal Pause von der ganzen Denkerei machen. Aber das geht hier vermutlich den meisten so.
Morgen seh ich ihn aus beruflichen Gründen. Morgen Abend bin ich vermutlich reif für die Klapse.

Liebe Grüße!

15.11.2016 19:04 • x 1 #116


W
Hallo Conny!

Also das will ich doch nicht hoffen, daß Du heute abend reif für die Klapse bist ...
Auch wenn ich mir vorstellen kann, daß die Begegnung nicht ohne Herzklopfen abgehen wird.

Daß Du bei alldem nicht an eine weiche Landung gedacht hast, das glaube ich Dir schon.
Aber einmal abgesehen davon, daß dieser Mann Dir gleich gesagt hat, daß er sich nicht trennen wird - von einer Beziehung in eine andere überzuwechseln macht es oftmals zwar leichter, aber ist einigermaßen riskant. Wenn man nämlich in einer Beziehung lebt, in der es schwerwiegende Mängel gibt, verspürt man diese noch intensiver als wenn man solo ist. Dann sind sie viel präsenter. Und dadurch wird man auch empfänglicher für zumindest scheinbare Wunscherfüller, idealisiert auch mehr, projiziert mehr, hat überhöhte Erwartungen - und das wiederum führt oft zu Enttäuschungen, an denen dann auch die neue Beziehung krankt oder scheitert. Und (auch wenn das bei Dir nicht der Fall ist) man wird dann auch leichter das Opfer von Rettern. Nichts macht es jemanden, der es darauf abgesehen hat, ja leichter als die Bedürftigkeit eines anderen.
Aus diesem Grund ist es eben besser, sich, wenn eine Beziehung versandet ist, erst zu trennen und dann nach einem neuen Glück zu suchen. Weil man dann gewissermaßen weniger verschleierte Augen hat und auch das finden kann, wonach man tatsächlich sucht (und das ist, zumindest längerfristig, nie ein Retter, außer man wäre grundsätzlich ziemlich verkorkst).

Was Deine Ehe betrifft:
Erstens verstehe ich, daß Du aufgrund der Umstände nicht einfach einen Schlußstrich ziehen kannst.
Auf der anderen Seite habe ich, wenn ich das sagen darf, aber auch den deutlichen Eindruck, daß diese Beziehung nicht ewig halten wird. Dazu fehlt es einfach an zu vielem. Eine Zeitlang schafft man es zwar vielleicht, sich an allen Ecken und Enden zu verleugnen, sich etwas vorzumachen und im Zustand der Hoffnung auf ein Wunder zu leben. Doch auf Dauer zerfällt das alles wie morsches Holz und man steht vor der unverblümten Wahrheit. Zwar kann man natürlich dennoch formell die Beziehung weiterführen, aber das ist dann nicht mehr als eine WG.
Und woran ich noch denken mußte bei Deiner Geschichte: Es gibt ja zwei Arten von Beziehung: Eine Ich-Du-Beziehung und eine Ich-Es(Sie/Er)-Beziehung. Diese beiden Arten unterscheiden sich ganz grundsätzlich. Bei einer Ich-Es(Sie/Er)-Beziehung geht es um bestimmte Eigenschaften, Vorteile, Nützlichkeiten, Brauchbarkeiten usw. Also durchaus wie bei einem Haushaltsgegenstand. Auch ein solcher kann einen anfangs begeistern, man will ihn unbedingt haben, er kann einem wichtig und wertvoll werden, man kann ihn gut gebrauchen, er erfüllt sein Zwecke, er kann einen auch ans Herz wachsen ... was auch immer. Aber man wird diesen Gegenstand bzw. den anderen Menschen immer als etwas von sich Getrenntes erleben, das auch austauschbar ist. Bestimmte Eigenschaften, Vorteilhaftigkeiten, Nützlichkeiten haben ja viele und hat vieles, die Bedeutung ist hier vorwiegend nach außen gerichtet, auf die Funktionalität und Gefälligkeit hin.
Ganz anders bei einer Ich-Du-Beziehung. Hier läßt man sich sozusagen ganz auf eine andere Welt ein, in der Einzelheiten nicht so wesentlich sind, die Bedeutung nach innen gerichtet ist, etwas tatsächlich Gemeinsames entsteht. Natürlich kann es in dieser Welt (wie auch in der eigenen) Dinge geben, die einem nicht so zusagen, aber dennoch kann man sie als Gesamtheit annehmen (und auch verstehen und sehen lernen). Und jedenfalls gibt es hier keine Austauschbarkeit, weil es eben nicht um einzelne Nützlichkeiten und Vorteile geht, sondern um das Gesamte (und das ist natürlich immer einzigartig). Das ist in etwa so, wie eine Mutter nicht ihr Kind austauschen kann, wenn es sich nicht so verhält wie gewünscht oder eine Behinderung hat oder sonst etwas. Es wird immer ihr Kind bleiben, und die Beziehung zu ihm ist eine besondere, die sich ganz klar von den Beziehungen zu irgendwelchen anderen Kindern (oder auch Erwachsenen) unterscheidet. Und auch das ist eben eine Ich-Du-Beziehung (die allerdings nicht gewählt wird, sondern sich natürlicherweise ergibt im Normalfall).

Wegen Deines Geschenks - das mußt Du Dir halt noch überlegen. Also vor allem, ob es Dir wirklich hilft, damit einen Abschluß zu finden. Oft nimmt man sich etwas in dieser Art zwar vor, findet dann aber dennoch keine Ruhe. Weil sich Theorie und Praxis halt oft sehr deutlich unterscheiden.
Andererseits hast Du wenig zu verlieren. In gewissem Sinne hast Du nämlich den Vorteil, daß dieser Mann selber Dir gar keine Hoffnungen gemacht hat und Dir auch bewußt ist, daß es nicht darum geht, ihn sozusagen zu erobern. Für Dich selber mag das im Moment zwar schmerzlich sein. Aber objektiv gesehen ist das sicher besser, als würdest Du auch noch an dieser Hoffnungsangeln zappeln (wie es vielen anderen in einer ähnlichen Situation ergeht).
Jedenfalls kannst Du im Grunde nichts falsch machen. Es kommt lediglich darauf an, womit es Dir besser geht: ihm das Geschenk geben oder es ihm nicht geben.
Vielleicht siehst Du nach dem heutigen Tag in dieser Angelegenheit klarer, nachdem Du hoffentlich wider Erwarten doch nicht in der Klapse gelandet bist .

Liebe Grüße

16.11.2016 03:23 • x 2 #117


C
Der Mittwoch war - für einen Dritten von außen gesehen - total nett. Zwei Bekannte, die sich beruflich kennen. Ganz professionell. Wir haben uns sogar kurz unterhalten, fein die Gäste betreut und uns zum Abschied sogar umarmt. In mir drin: die absolute Katasstrophe. Ich war abends komplett durch und fertig.
Gestern war ich erst ganz spät zu Hause. Zwischendrin hatte ich ihm geschrieben, dass ich bei seiner Kollegin was für ihn abgeben werde. Auf Nachfrage schrieb ich ihm, dass es sein Geburtstagsgeschenk ist. Dann hab ich noch zwei unhöfliche sms hinterher geschrieben. Weiß der Geier, was mich geritten hat. Sowas mach ich eigentlich nicht.
Dann war Ruhe auf seiner Seite. Zu Hause, nachdem ich meinem Mann Hallo gesagt hatte, bin ich ins Bett.
Dann: Heulkrampf der extrafeinen Sorte!
Dann hab ich sämtliche sms gelöscht und seine Nummer vom Telefon gelöscht. Auch die kleine Notiz ganz unten im Notizblock, wo ich seine Nummer nochmal abgespeichert hatte (meine kleine Notfallsicherung - die kam schon 2x zur Anwendung. Irgendwie verA.t man sich mit sowas ja selber).
Ich habe die Mails aus meinem 'geheimen' Mailaccount sortiert und mir die rausgesucht, die ich behalten will. Diese Mails habe ich auf einen anderen Mailaccount geschoben, den ich mir dafür angelegt habe. Einfach für irgendwann als Erinnerung. (Er hatte mir ein paar schöne Mails geschrieben, liebe Mails. Momentan kann ich mir die nicht ankucken. Aber irgendwann will ich das vielleicht mal.) Auf eine Frage 'schuldet' er mir noch ne Mailantwort. Sobald die Antwort da ist, lösche ich den kompletten 'geheimen' Account. (die Antwort in dieser Mail - egal, wie sie lautet - ist nicht mehr relevant für meine Entscheidung. Ich will nur die Antwort von ihm haben. Für mich!)
Diesmal keine Abschiedsmail - das hatte ich schon zweimal und jedes Mal rief er an und danach waren wir wieder 'Freunde'.
Ich schulde ihm nix. Auch keine Erklärung.
Ich weiß, wie ich meine Arbeitstermine legen muss, damit ich ihm nicht mehr über den Weg laufe.
Und heute früh hab ich das Geschenk zusammengepackt und seiner Kollegin im Büro vorbei gebracht. Als ich es auf ihren Schreibtisch stellte, war es irgendwie komisch. Und als ich dann wieder im Auto saß, da wusste ich, dass es das war.
Ich wusste für mich: jetzt ist es genug. Hier ist Schluss!
Mein Telefon werde ich nächste Woche ausschalten.
Sollte keiner groß mitbekommen. Wenn es um mein Telefon geht, bin ich ziemlich unzuverlässig. Zumindest war ich das mal - nur nicht im letzten anderthalben Jahr. Da hatte ich das Ding ständig bei mir. Ratet, warum? Ich habe vor, diesbezüglich den Ausgangszustand wieder herzustellen. Die Conny hat schon wieder ihr Telefon nicht an....
Irgendwie bin ich momentan total sackig auf alles und jeden. Keine Ahnung.
Und ich will dieses Hoch und Runter einfach nicht mehr. Und ich kanns auch einfach nicht. Soviel muss ich mir jetzt auch selber Wert sein.
Meine Ehe: ich werde es momentan ruhig angehen. Bevor ich einen Schritt gehe, den ich nicht mehr rückgängig machen kann, will ich mir ganz sicher mit meinen Gefühlen sein. Damit will ich nicht rumspielen. Mit meinem Mann auch nicht. Ich will mir sicher sein, dass das, was er für mich ist und was wir beide füreinander sind, nicht ausreicht, um als Familie halbwegs zufrieden miteinander leben zu können. Das große Glück sieht anders aus - das ist mir auch klar. Aber wer hat das schon im Leben? Und die Frage ist doch, wo ich diese Grenze ziehe. Tja, und das muss ich rausfinden. Zusammen mit meinem Mann.
Was andere Männer angeht - da bin ich momentan geheilt. (Es war ja auch nie so, dass ich nach so etwas gesucht hätte. Zumindest nicht bewusst. Vielleicht unbewusst? Kann schon sein. Weiß ich nicht. Aber wenn ich mir momentan im Kopf einen Ausstieg aus meiner Ehe vorstelle, dann bin ich da immer alleine und mach es für mich.)
Was nicht heißt, dass man nicht ab und zu von etwas träumen kann, das man so eben noch nicht gefunden hat.

Jetzt kommt Weihnachten und die Kinder haben schon die Wunschzettel fertig gemacht. Ich will, dass es für sie ein schönes Weihnachten wird mit einer Mutter, die mit dem Kopf und dem Herzen bei ihnen ist und nicht wo anders.
Und: ich hab mir Schuhe gekauft. Zwei Paar!
Und Eiskrem.
Ich glaube, heute ist ein guter Tag. Die schlechten werden kommen, das weiß ich auch.
Danke für die Möglichkeit, das hier alles loswerden zu können!

18.11.2016 16:58 • #118


E
Hey. .tut mir leid. .
Aber was genau machst du mit deiner Ehe?

18.11.2016 17:01 • #119


C
Wie meinst du das? Ich plan jetzt nix oder so. Ich versuche, mir darüber klar zu werden, ob unsere Ehe zwar vielleicht nicht voller Schmetterlinge und Liebe aber wenigstens voll gegenseitiger Achtung und mit genug gemeinsamen Interessen sein kann, um sie zusammen weiter zu führen.
Im Moment sehe ich es nicht so, aber im Moment spukt mir ja auch Tag und Nacht ein anderer Mann im Kopf rum, der da einfach raus muss.
Wenn ich jetzt eine Entscheidung bezüglich meiner Ehe treffen würde, hätte ich Angst, dass diese Entscheidung viel zu viel damit zu tun hätte, was ich mir von einem anderen Mann, den ich nicht haben kann, wünsche. Viel davon gehört nur in meine Fantasie. Und Fantasie und Realität - das muss ich erst mal ordentlich auseinander bekommen.

18.11.2016 17:12 • #120


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag