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Hört es irgendwann auf?

W
Hallo!

@frischgeföhnt

Ja, das glaube ich auch, daß die Ehe nicht mehr zu retten ist, wenn man unter Ehe eine richtige, echte, tiefe, wesentlich von Liebe getragene Beziehung versteht. Aber das eben ist die Frage: Was man unter Ehe überhaupt versteht. Manche (wenn nicht viele) begnügen sich ja einfach mit dem Zusammensein, selbst wenn es ein leeres, mißmutiges, unter Umständen sogar destruktives Zusammensein ist.
Ehe ist oft ja nur der Name für eine Hülle, in der gar nichts mehr lebt. Und diese Hülle kann man, will man es (aus welchen absonderlichen Gründen auch immer), durchaus retten. Im Fall einer Affäre etwa, in dem beide alle Schuld dafür bei der AF bzw. dem AM sehen und sich gerade dadurch von der eigenen Beziehungsdürre ablenken, von den eigenen und eigentlichen Problemen.
Man darf ja nicht glauben, daß die Menschen unbedingt gerne der Realität ins Auge blicken. Sondern viel einfacher is es, alles Negative zu projizieren, abzutreten in einer bisweilen kuriosen Selbsttäuschung und für eine Weile wieder Schönfärberei zu betreiben.

Es ist ja, wenn man es einmal nüchtern betrachtet, z. B. so: Wenn einer der beiden fremdgeht (über einen längeren Zeitraum, eben affärenhaft), dann müßte der Betrogene ja zum dem naheliegenden Schluß kommen, daß er dem Partner z. B. se...ell nicht mehr genügt, daß dieser ihn zumindest auf dieser Ebene nicht mehr so begehrt, daß er gar niemand anderen begehren könnte. Und die Frage kann dann ja nur sein: kann und will ich damit leben, eben nicht mehr das Höchste des Begehrens (für den Partner) zu sein? Denn selbst, wenn der die Affäre aufgibt, ändert das an dieser augenscheinlichen Tatsache ja nichts, selbst wenn der Betrogene wieder zum exklusiven S...partner wird (aber eben nicht, weil er keinen anderen wollte, sondern weil er nicht darf). Diese Frage wäre es ja, die sich der Betrogene stellen müßte, und nicht, ob der andere nun auch nicht mehr fremdgehen wird und wieder treu ist.
Und dasselbe gilt natürlich auch für alles andere, Verliebtheit, Zukunftsvisionen, Geborgenheit - was auch immer. Es ist halt reichlich kurzsichtig und eigentlich auch widersinnig, wenn es nur darum geht, den anderen wieder in seinem Revier festzunageln (wie es ebenso sinnlos ist, ihn überhaupt unter Zwang festhalten zu wollen, ganz abgesehen von einem Betrug). Damit hat man im Endeffekt auch nichts gewonnen, sondern kann sich höchstens etwas schönreden. Wenn das Begehren, die Liebe, die Innigkeit, die geistige Verbundenheit usw. ein Ende gefunden haben, dann brechen sie auch nicht mehr aus, wenn die Affäre beendet wird. Das Einzige, was bleibt, ist, die Erwartungen und Bedürfnisse immer weiter nach unten zu nivellieren - bis es vielleicht schon reicht, nicht täglich zu streiten.
Mit Beziehung im eigentlichen Sinn hat alles das aber nichts mehr zu tun, sondern viel mehr mit Kampf und Krampf und Rückzugsgefecht und faulen Kompromissen, die man mit dem Partner oder mit dem Leben schließt. Wozu man das braucht, was dann noch übrig ist, ist aber zumindest mir ein Rätsel ...
Aber manchen ist das Kochgeschirr eben wichtiger als das Essen.

@Katalina

Dem, was Du schreibst, kann ich nur zustimmen.
Man muß allerdings gar nicht warten, bis man müde geworden ist vom Kampf ums Dasein. Sondern es reicht schon, wenn man erkennt, wie unnötig dieser Kampf von vornherein ist.
Dazu muß man allerdings viel mehr ins Weite blicken, auf die größeren Zusammenhänge, damit sich alles (ganz kampflos und zwanglos) in eine beruhigende Sinnhaftigkeit einfügt. Das geht natürlich nicht, wenn man nur den Blick und das Gefühl für das Unmittelbare und Eigene hat. Dann können sich schon die kleinsten Ereignisse zu furchtbaren Tragödien aufblasen. Ereignisse, welcher Art auch immer, sind ja nicht an und für sich Tragödien (oder auch Glücksfälle), sondern werden erst zu dem, was sie dann sind, durch den Sinn und die Bedeutung, die man ihnen selber gibt. Und das wiederum hängt allein von den eigenen Haltungen ab, die man hat.
Horaz hat einmal geschrieben: Das Wichtigste im Leben ist es, sterben zu lernen.
Das scheint mir auch so (wobei man hier sterben in einem weiteren, überpersönlichen Sinn verstehen kann, also auch, es zu lernen, die Dinge gehen lassen zu können, ohne zu zerbrechen). Denn nur dann kann man auch die Leichtigkeit des Seins erleben und verspüren und sich wirklich auf das Leben einlassen.
Wie Du ja schreibst: Wir müssen uns nicht fürchten ... Und hat man das erst einmal auch verinnerlicht - was könnte einem dann noch passieren?
Die Sicherheit, von der Du sprichst (und die Du verloren hast), kann man nur in sich selber finden und muß sie in sich selber finden. Man wird sie nämlich nirgendwo sonst finden. Auch wenn es bisweilen anders scheinen mag, wenn es einem anders lieber, bequemer wäre. Mit sich selber solidarisch sein - das scheint mir das Wesentliche, das ist es auch, worin und wodurch man echte und verläßliche Sicherheit findet.

Liebe Grüße

20.09.2016 02:31 • x 4 #91


N
@whynot60

... wirklich großartige und wahre Worte, die in mir das Gefühl einer innerlichen Ruhe ausgelöst haben. Danke dafür!

20.09.2016 10:46 • x 2 #92


A


Hört es irgendwann auf?

x 3


W
@NIE_WIEDER

Danke!
Innerliche Ruhe ist immer gut!
Dann kann es rundum noch so tosen und brausen ... wenn Du die Ruhe in Dir nicht verlierst, die Dir ja nichts und niemand nehmen kann, wenn Du sie Dir nicht selber nimmst, dann kann Dir auch nichts geschehen.
Man muß nur manchmal auch ein bißchen über sich und das Jetzt und alle Wichtigkeiten und Bedrückungen hinausdenken und hinausfühlen - dann schafft man viel mehr, als man sich selber oft zutraut.

21.09.2016 01:36 • x 2 #93


B
Um nochmal auf das Ausgangsthema zurückzukommen. Ich glaube fest an das Hab mich lieb Syndrom. So hat das hier mal jemand genannt. Ein bereits in der Kindheit, meist durch den Vater anntraiertes Verhalten. Gerade bei Frauen wenn die Männer eigentlich nichts wirkliches versprechen. Also nicht die Sülzer. Und dieses bekannte Muster von früher kennen wir und es gibt eine Sicherheit weil es bekannt ist. Deshalb kommt Frau da so schwer raus. Gerade bei Vätern die eben ihre Liebe nicht so bedingungslos zeigen konnten. Ich denke , dass ungesundes Verhalten gegenüber Männern sehr häufig mit der eigenen Vater Tochter Beziehung zu tun hat. Mich würde ein Sülzer gedanklich nicht binden können. Aber ein Mann der souverän wirkt ( nicht ist sondern wirkt) und narzistische Anteile hat ( gerne ausgeprägt) wie bei der TE, das triggert bei mir auch ungesundes Verhalten. Wo ich echt vergessen kann dass ich auch einen Wert habe... und mir das auf den Kopf tackern muss.. bei so einem blieb ifh mal drei Jahre in dieser Position. Bis wir irgendwann geheiratet haben. Während der Ehe konnte ich das Muster aber teils entwirren und auflösen. Die Ehe besteht noch. Aber eine Affaire zu einem ähnlichen Mann hab ichbim Keim erstickt ... gar nicht angefangen. Ich hab gemerkt was er triggert und gedacht.. nix wie weg. Raus aus dem Muster solange eine KS noch kurzfristig was bringt...

21.09.2016 07:04 • x 4 #94


K
Zitat:
und mir das auf den Kopf tackern muss..


Autsch..
recht hast du aber.. seh's genauso..
übrigens der Mechanismus wird nicht nur durch Männer bedient..
egal ob männlich oder weiblich..
Souveränität (scheinbar) triggert sofort..
finden der eigenen Souveränität für mich das beste Gegenmittel..

21.09.2016 08:24 • x 1 #95


N
Zitat von Katalina:
Souveränität (scheinbar) triggert sofort..
finden der eigenen Souveränität für mich das beste Gegenmittel..


Volle Zustimmung. Ich bin auch der Meinung, dass Souveränität triggert, einfach weil man nicht explizit weiß, woran man ist - und dementsprechend vieles hinein interpretieren kann. Wenn man wenig Selbstwertgefühl hat, verstärkt sich diese Dynamik noch, da man dann (erfahrungsgemäß) ständig neue Liebesbeweise braucht und fordert. Die bekommt man aber nicht und je mehr man fordert, desto distanzierter bzw. souveräner wird der AM - und desto unsicherer wiederum die AF. Ein Teufelskreis!

Übrig bleibt eine kleines Häufchen Elend mit einem Selbstwert unter Null und ein AM mit riesig aufgeblasenem Ego. Deshalb (unter anderem) ist es wahrscheinlich auch so schwer sich wieder zu lösen - für beide Seiten. Er will nicht auf seinen Egoboost verzichten und Sie ist ganz weit unten und kann sich nur mit Mühe wieder selbst aus dem Sumpf ziehen.

Ich kann mich erinnern, dass mein AM ganz zu Beginn gar nicht so selbstbewusst und souverän in Bezug auf mich wirkte - ganz im Gegenteil, eher schüchtern und unsicher. Nachdem ich ihm 1,5 Jahre gesagt und gezeigt habe - UND DAS HABE ICH! - wie wahnsinnig toll und großartig und wie wahnsinnig attraktiv er s..uell für mich ist, hatte er zu Schluß schon fast etwas machohaftes, arrogantes...

Er hat mir übrigens eine mail geschrieben. Zwei belanglose Sätze und die Frage nach meinem Befinden. Bin nicht darauf eingegangen. Trotzdem ist er wieder präsenter in meinen Gedanken. Kann ihm nicht mal einen Vorwurf machen, da ich ja am Ende einen schriftlichen Austausch gewünscht habe. Sehe ich jetzt aber anders.
Ich denke, mittlerweile bin ich gefestigt genug, das zu überstehen. Auch weil ich oben ausgeführte Prozesse verstanden habe und nun dabei bin meinen Selbstwert zu erkennen und mich dadurch weniger von Reaktionen anderer Menschen abhängig zu machen.
Ich bin aber auch sehr froh, dass meiner nicht zu der Fraktion gehört, die schwere Geschütze auspackt um die AF zurückzuholen.

Zitat von Loulou:
und narzistische Anteile hat ( gerne ausgeprägt) wie bei der TE,


@Loulou
wie meinst du das mit den narzistischen Anteilen?

21.09.2016 12:34 • x 2 #96


Assi07
Souveränität ... Ein sehr interessanter Gedanke, den ich nun für mich auch aufgreifen muss ... Und in Kombination mit dem so oft schon angesprochenen Hab-mich-lieb- Komplex wohl für so manche AF fatal.

@NIE_WIEDER
Les hier nun seit ein paar Tagen mit (hab auch meinen eigenen Thread) und muss sagen, ich erkenne viele Parallelitäten in unseren Geschichten. Ich bin ja auch gerade dabei die Kontaktsperre einzuhalten, was mir ganz gut gelingt, obwohl ich meinen AM ja leider täglich sehen muss. Und so wie deiner versucht auch meiner täglich ein bisschen den Kontakt herzustellen, ohne dabei sehr aufdringlich zu sein, aber 100% in Ruhe lassen kann er mich auch nicht. Gerade heute hab ich erfahren, dass er auf einen Ausflug mitkommt, an dem ich auch teilnehme, obwohl er das nicht müsste. Versteh nicht warum er das macht, obwohl doch er aufgrund des Auffliegens unserer Affäre alles beendet hat. Derzeit schlägt er mit Souveränität um sich, was mich narrisch macht, aber ich bleibe cool. Schön, dass er mit allem so gut zurecht kommt ... Ich tu es nicht, aber zeigen will ich es ihm auch nicht. Vielleicht sind die kleinen Kontaktversuche aber auch ein Zeichen dafür, dass sie mit unserer Souveränität nicht so gut zurecht kommen? Wie siehst du das? Fragst du ihn, warum er das macht? Glg

21.09.2016 16:56 • x 2 #97


K
Zitat:
Ich kann mich erinnern, dass mein AM ganz zu Beginn gar nicht so selbstbewusst und souverän in Bezug auf mich wirkte - ganz im Gegenteil, eher schüchtern und unsicher. Nachdem ich ihm 1,5 Jahre gesagt und gezeigt habe - UND DAS HABE ICH! - wie wahnsinnig toll und großartig und wie wahnsinnig attraktiv er s..uell für mich ist,


DITO..
hab mir dann irgendwann gedacht.. ist doch alles für die Katz..
hat sich umgedreht und das neue Wertgefühl eingepackt und lebt damit fröhlich (scheinbar) weiter..
die Lehre draus für mich, jd. anderen nie auf ne höhere Stufe stellen als sich selbst..

21.09.2016 18:22 • x 3 #98


R
Zitat von Assi07:
Souveränität ... Ein sehr interessanter Gedanke, den ich nun für mich auch aufgreifen muss ... Und in Kombination mit dem so oft schon angesprochenen Hab-mich-lieb- Komplex wohl für so manche AF fatal.

@NIE_WIEDER
Les hier nun seit ein paar Tagen mit (hab auch meinen eigenen Thread) und muss sagen, ich erkenne viele Parallelitäten in unseren Geschichten. Ich bin ja auch gerade dabei die Kontaktsperre einzuhalten, was mir ganz gut gelingt, obwohl ich meinen AM ja leider täglich sehen muss. Und so wie deiner versucht auch meiner täglich ein bisschen den Kontakt herzustellen, ohne dabei sehr aufdringlich zu sein, aber 100% in Ruhe lassen kann er mich auch nicht. Gerade heute hab ich erfahren, dass er auf einen Ausflug mitkommt, an dem ich auch teilnehme, obwohl er das nicht müsste. Versteh nicht warum er das macht, obwohl doch er aufgrund des Auffliegens unserer Affäre alles beendet hat. Derzeit schlägt er mit Souveränität um sich, was mich narrisch macht, aber ich bleibe cool. Schön, dass er mit allem so gut zurecht kommt ... Ich tu es nicht, aber zeigen will ich es ihm auch nicht. Vielleicht sind die kleinen Kontaktversuche aber auch ein Zeichen dafür, dass sie mit unserer Souveränität nicht so gut zurecht kommen? Wie siehst du das? Fragst du ihn, warum er das macht? Glg


Vielleicht interessiert ihn einfach der Ausflug?
Ist doch besser als Arbeiten zu müssen, oder?

21.09.2016 18:22 • #99


N
Zitat von Assi07:
Vielleicht sind die kleinen Kontaktversuche aber auch ein Zeichen dafür, dass sie mit unserer Souveränität nicht so gut zurecht kommen?


Sieht ganz so aus. Nachdem ich auf seine Frage nach meinem Befinden nicht eingegangen bin, kam gestern noch eine mail von ihm. Er hat Probleme, ihm gehts nicht gut (nicht wegen mir) und er braucht mein Ohr und Rat als Freundin und Vertraute. Und ein Vorwurf, dass ich nur so knapp geantwortet habe. Sonst hab ich ja immer meterlange mails geschrieben und ihn an meinem Seelenleben teilhaben lassen.

Ehrlich, ich habe keine Ahnung was er damit bezweckt. Aber ich muss sagen, dass mich das nur noch mehr bestärkt - einfach weil es so emphatielos mir gegenüber ist. Ich habe ihm geantwortet. Dass es mir leid tut, wenn es ihm schlecht geht. Dass ich aber nicht für ihn da sein kann. Dass ich keinen Kontakt mehr möchte, auch keinen schriftlichen.
Darauf kam dann nur noch: Alles cool. Freu mich, dass es dir gut geht. Tschüss

Ich glaube schon - auch wenn sie uns nicht ernsthaft wehtun WOLLEN - aber sie vermissen das angeschmachtet werden, die Komplimente und natürlich den S.. Wenn wir auf einmal souverän sind, spüren sie ihren Einfluss schwinden. Ich denke, dass er deshalb auch mit auf den Ausflug will. Er möchte dich wieder einfangen...

Aber wie auch immer, mir ist es langsam egal was er denkt und warum er was macht. Ich habe letztes WE jemanden kennengelernt. Einen sehr symphatischen, jungen Mann - ungebunden! Und das erweist sich gerade als das beste Heilmittel. Kann ich nur empfehlen...

22.09.2016 14:36 • x 2 #100


N
Zitat von Assi07:
Und so wie deiner versucht auch meiner täglich ein bisschen den Kontakt herzustellen, ohne dabei sehr aufdringlich zu sein, aber 100% in Ruhe lassen kann er mich auch nicht.


Zitat von Assi07:
Versteh nicht warum er das macht, obwohl doch er aufgrund des Auffliegens unserer Affäre alles beendet hat.


Vielleicht ist die Parallele bei uns. Sie wollen schon gerne wieder, aber die Versuche des Einfangens sind subtiler. Sie lassen einfach den Kontakt nicht abbrechen, bringen sich immer wieder ins Gedächtnis - in der Hoffnung, dass wir (wieder) schwach werden und uns ihnen wieder an den Hals werfen.

Dann können sie nämlich sagen: Hey, DU wolltest es so. Also jammer nicht rum. Ich bin unschuldig. Meiner hat dies nach unserer letzten Runde genauso geschrieben.

22.09.2016 14:49 • x 2 #101


E
Zitat von NIE_WIEDER:

Nachdem ich auf seine Frage nach meinem Befinden nicht eingegangen bin, kam gestern noch eine mail von ihm. Er hat Probleme, ihm gehts nicht gut (nicht wegen mir) und er braucht mein Ohr und Rat als Freundin und Vertraute.

Mimimimi..geht es noch?

Und ein Vorwurf, dass ich nur so knapp geantwortet habe.

Na und?

Sonst hab ich ja immer meterlange mails geschrieben und ihn an meinem Seelenleben teilhaben lassen.

Jetzt nicht mehr.


Ehrlich, ich habe keine Ahnung was er damit bezweckt.

Kann dir egal sein.

Aber ich muss sagen, dass mich das nur noch mehr bestärkt - einfach weil es so emphatielos mir gegenüber ist.

Genau. Ein Egoist ohne Empathie wie er im Buche steht.


Ich habe ihm geantwortet.

Das hättest du besser gelassen. Wozu?

Dass es mir leid tut, wenn es ihm schlecht geht.

Überflüssig.

Dass ich aber nicht für ihn da sein kann. Dass ich keinen Kontakt mehr möchte, auch keinen schriftlichen.
Darauf kam dann nur noch: Alles cool. Freu mich, dass es dir gut geht. Tschüss

Dann ist ja alles schön. Der Dödel.


Ich glaube schon - auch wenn sie uns nicht ernsthaft wehtun WOLLEN - aber sie vermissen das angeschmachtet werden, die Komplimente und natürlich den S..

Genau. Für SICH. .. für niemanden sonst. Dafür bist du dir hoffentlich zu schade.



Aber wie auch immer, mir ist es langsam egal was er denkt und warum er was macht. Ich habe letztes WE jemanden kennengelernt.


Nein, dann hättest du nicht geantwortet. Nächtes Mal lassen.


Einen sehr symphatischen, jungen Mann - ungebunden! Und das erweist sich gerade als das beste Heilmittel. Kann ich nur empfehlen...


Glückwunsch. Geht doch..wie cool..

22.09.2016 16:02 • x 3 #102


missi54
@nie-wieder
Hey, das ist das beste, was du machen kannst. Flirte und lass dir Komplimente machen. Das wird Balsam fuer deine Seele sein und so wirst du IHN auch am schnellsten in eine Winkel deiner Erinnerungen geschoben haben, wo er dir nicht mehr weh tut. Viel Glueck.

22.09.2016 16:32 • x 2 #103


H
Hallo liebe Fragestellerin, ich lese hier gerade dein Anliegen und so nach und nach die Antworten. Der Text, den du schreibst, könnte von mir stammen. Bei mir ist es genauso....Alles was du schreibst. Hast du Lust dich mal telefonisch auszutauschen? Ich bin weiblich, 30 Jahre alt, komme aus Norddeutschland und stecke in der haargenau gleichen Situation. Melde dich doch

23.09.2016 15:20 • #104


C
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Ich bin verheiratet, habe zwei kleine Kinder und mich in einen Mann verliebt, der mir von Anfang an sagte, dass seine Familie für ihn immer an erster Stelle kommen wird. Er hat mir nie was vorgemacht. Wir haben nicht ein einziges Mal miteinander geschlafen. Warum nicht? Weil er das seiner Frau nicht antun konnte und wollte. Wir waren 2-3 mal etwas – wie nenn ich es – intimer miteinander. Aber eben nie den ganzen Weg. Ich denke mittlerweile, er liebt seine Frau wirklich. Ich war Spaß, Spannung, das Unbekannte, etwas, was einfach eine Zeit lang anziehend war. Ich bin 15 Jahre jünger als er. Irgendwann wurden seine Mails weniger und wieder und wieder sagte er mir, dass er keine Zeit hätte, sich mit mir zu treffen. Er meldete sich immer weniger und als ich dann irgendwann direkt ranfragte (das war vor ca. 1/2 Jahr), sagte er mir, dass er das einfach nicht kann: einen Menschen (seine Frau), der ihm vertraut, so zu hintergehen.
Er hat genau das Richtige gemacht. Er hat sich richtig verhalten (moralisch), steht zu seiner Familie und hat mir auch nie was vorgemacht.
Als Freund schreibt er mir weiterhin ab und zu Mails und antwortet auf meine Nachrichten. Aber mehr auch nicht. Er sagte mir, dass es nicht an mir liegt, sondern an ihm und weil er ein schlechtes Gewissen hat (bei diesem Satz wusste ich nicht, ob ich lachen oder heulen sollte – das war das Klischee schlechthin).
Und ich?
Ich krieg ihn nicht raus aus dem Kopf. Seit anderthalb Jahren ist er jeden verdammten Früh das Erste, woran ich denke. Ich kann meinen Mann nicht mehr anfassen. Ich habe auf nichts Lust, ich weiß, dass ich meinen Kindern nicht die Mutter bin, die ich sein müsste. Ich verbringe viel Zeit alleine, fahre ab und zu alleine über das Wochenende weg, gehe wandern und versuche, endlich wieder ’normal’ zu werden. Ich hab es so satt. Ich habe abgenommen, ich rede viel weniger als vorher, träume viel und stelle mir soo oft vor, was sein könnte, wenn…
Ich will das nicht mehr.
Er ist für mich der Mann, von dem ich immer geträumt habe. Und das kann ich mittlerweile ohne rosa Brille sagen. Aber er ist nicht meine – wird es nie sein. Und ich krieg das nicht in meine Birne. Oder anders: mein Hirn weiß das. Aber mein Herz scheint Gefallen daran gefunden zu haben, sich selbst zu zerfleischen.
Es war ja nicht mal wirklich ne Affäre. Und das lag nicht an mir. Ich hätte mit ihm geschlafen. (mein Ehemann ist der einzige Mann, mit dem ich bisher überhaupt intim war. Und ehrlicherweise – naja…) Ich hätte es getan - ohne dabei einen Gedanken an meinen Mann zu verschwenden. Zu was macht mich das?
Irgendwann kam für mich der Punkt, an dem ich mich gefragt habe, wie es überhaupt sein konnte, dass er mir so wichtig wurde. Ich habe über meine Ehe nachgedacht, darüber, was ich für meinen Mann empfinde, ob ich alt mit ihm werden will. Die Antworten darauf hab ich für mich immer noch nicht wirklich gefunden, aber ich weiß mittlerweile, was mein Mann alles nicht für mich ist.
Ich habe mit meinem Mann zwei lange Gespräche geführt – er weiß, wie es in meinem Kopf ihm gegenüber aussieht. Wir haben über die Kinder gesprochen und darüber, wie es weitergehen soll.
Ich habe ihm nichts von meiner ‚Affäre’ erzählt.
Das würde ihn furchtbar verletzen und das hat er nicht verdient.
Ich versuche, mir darüber klar zu werden, wie die Zukunft für uns als Familie aussehen kann.
Mein Mann hat nix falsch gemacht. Er versucht, zu Hause das abzufangen, was ich nicht gebacken bekomme.
Und ich schaff es nicht, aus diesem Loch raus zu kommen.
Jetzt bin ich so weit, dass ich es für meine Kinder irgendwie hinbekommen will.
Meine ‚Affäre’ hat bald Geburtstag. Ich habe für ihn ein paar sehr persönliche und für mich selbst sehr wertvolle Dinge in sein Geschenk gepackt. Ich will, dass dieses Geschenk mein Abschied an ihn wird.
Es fühlt sich so verflucht bescheiden an.
Für ihn ist es mittlerweile nur noch ne Freundschaft – wenn überhaupt. Aber ich bekomme das nicht hin, ‚nur’ seine Freundin zu sein. Das weiß ich ganz sicher mittlerweile. Ich will etwas anderes von ihm. Etwas, was ich nie bekommen werde.
Daher muss ich diesen Strich jetzt machen.
Und danach kann ich hoffentlich mit einem klaren Kopf auf meine Ehe kucken und mir darüber Eins werden, ob ich sie retten möchte.
Ich hab mir in den letzten Monaten schon so oft vorgenommen, dass ich ihn in Ruhe lasse. Dass ich ihm nicht mehr schreibe. Weil ich weiß, dass es mir nicht gut tut. Ich hab es nicht ein einziges Mal durchgehalten. Er sieht das alles entspannt und sagte mir auch, dass er es jederzeit akzeptieren würde, wenn ich keinen Kontakt mehr wöllte. Und ich solle es nicht so kompliziert machen.
Immer wieder war ich diejenige, die sich schlussendlich wieder gemeldet hat. Weil ich es nicht hinbekommen habe, mich nicht zu melden.
Ihr könnt euch vermutlich vorstellen, wo meine Selbstachtung gerade ist. Die kriecht gerade auf dem Kellerboden rum, weil ich mir selber nicht mehr glaube, dass ich es beenden kann. In meinem Kopf – denn real läuft ja gar nix. Es ist nur der Kopf.
Mit dem, was ich im letzten Jahr an Tränen verbraucht habe, könnte man ne Badewanne mit füllen.
Aber ich will wieder ich sein. Ich will eine gute Mutter sein.
Ich will wieder Spaß am Leben haben und nicht neidisch auf eine andere Frau sein.
Ich will mein eigenes Leben nur für mich genießen können
Ich will wieder glücklich sein.
Ich will, dass mein Leben mir wieder etwas bedeutet.
Und ich hoffe einfach so sehr, dass ich das endlich hinbekomme.

Danke fürs Zuhören! Drückt mir die Daumen, dass ich es hinkriege und mein Rückgrad wiederfinde.
Und an alle hier, die das alles halbwegs nachvollziehen können: ich wünsche euch viel Kraft - die Kraft, für euch die richtige Entscheidung zu treffen und es dann durchzuziehen!

12.11.2016 00:46 • x 1 #105


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