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Hoffnungslos

CassiasKummer
Durch meinen aktuellen Zustand habe ich mich bereits durch viele Foren und Artikel gelesen, aber hier habe ich das Gefühl, den richtigen Ort gefunden zu haben, um mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben.

Ich bin mit meinem Freund noch nicht so lange zusammen, knapp 4 Monate. Ich bin 32 und er 34. Wir haben uns übers Internet kennen gelernt, zu einem Zeitpunkt, wo ich schon längst aufgegeben hatte, dass das überhaupt funktionieren kann.

Wir haben uns viel geschrieben und telefoniert und uns erst nach ein paar Wochen getroffen. Haben ein tolles erstes Date gehabt und uns langsam weiter kennen gelernt. Die Anfangszeit war wunderschön. Er war aufmerksam, er war charmant, er war liebevoll, er war interessiert und verständnisvoll, er wollte es fest machen, fragte mich, wo wir stehen, dass er mehr will. Es hat alles gestimmt und war wohl zu schön, um wahr zu sein.

Das hielt ganze 6 Wochen. Er veränderte sich schlagartig. Er zog sich zurück, wurde kühler, ziemlich egoistisch und teilweise richtig gemein. Aber nicht durchgehend. Aber ich konnte zuschauen, wie es immer schlimmer wurde.
Er fing an mich zu kritisieren, nix konnte ich mehr richtig machen – vom Obst schneiden bis zum Autofahren. Er ist vom Kuscheltiger zum Kuschelgegner mutiert.

Klingt ganz nach dem klassischen Fall oder?
Ich glaube, mit dem könnte ich auch ganz gut leben. Hacken dran, hat halt nicht geklappt. Aber bei uns ist es schwerer.

Seit ca. 6 Monaten mache ich eine Therapie, weil ich durch das Desinteresse meines Vaters (meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 1,5 Jahre alt war – kein Kontakt) unter einer sehr starken Verlustangst leide. Mit ihr Zusammen habe ich das Verhalten meines Freundes sehr konkret analysiert.
Lange hatte ich mir eingeredet, dass das Problem bei mir liegt, dass er sich ganz normal verhält und ich (mal wieder) den Teufel an die Wand male – ich muss dazu sagen, dass ich nach meinem ersten Panikanfall, mit ihm geredet habe und ihm von meiner Therapie und Sorgen erzählt habe. Er zeigte Verständnis, machte aber nicht den Anschein, als wenn er sich betroffen sieht. Es ist halt mein Problem ne. Ich gehe wirklich durch die Hölle, habe depressive Schübe, leide an Konzentrationsstörungen, habe einen riesen Kloss im Hals und ein Schmerz in mir frisst mich auf. Immer diese bösen Gedanken, verdammtes Kopfkino und er tut nicht viel, um mir zu helfen. Und ich bin damit alleine, zumindestens in dieser Beziehung. Reden ist schwer, er blockt ab, sobald ich anfange, zu kritisieren. Geht raus oder legt sich schlafen oder stellt sein Handy komplett ab und ist nicht mehr zu erreichen.

Durch die Gespräche mit meiner Therapeutin haben wir festgestellt, dass er sehr narzisstische Züge hat. Er entwertet mich, er ist kühl, (auch wenn sich das albern anhört) er steht vorm Spiegel und bewundert sich, will immer Bestätigung. Er interessiert sich nicht für meine Sachen, aber seine müssen gross und breit besprochen werden. Wenn ich kuscheln kommen will (wenn ich mich überhaupt noch traue) willigt er zwar ein, aber seine Nähe spühre ich nicht, seine Hand streichelt nicht meinen Rücken, sondern liegt auf der Couchlehne oder unter seinem Kopf. Beim Schwimmen weicht er mir aus, einmal hab ich mich von hinten an ihn gehängt (unter Wasser) und er meinte „nicht, das ist schwer“ – ja klar, unter Wasser. Egal, wo man den Begriff Narzistische Persönlichkeitsstörung eingibt, schreien alle lauf weg, so lange du noch kannst ... man liest richtige Horrorgeschichten. Es ist hoffnungslos und zerstört den Partner psychisch komplett.

Mir fehlt seine Nähe und das Gefühl, dass er mich begehrt ... nach 4 Monaten ist man doch noch in der Schmetterlingsphase.

Warum ich mir das alles gefallen lasse? Er ist ja nicht immer so. Er hat auch eine andere Seite. Wir lachen und unternehmen viel und ja, wenn ich ehrlich zu mir bin, bin ich glaub ich unbewusst in eine Art Abhängigkeit gefallen. Ich tue und mache, ich gebe mir Mühe, ihm keine Angriffsfläche zu bieten für seine Entwertungen, ich lasse ihm seine Freiräume und mir viel zu viel gefallen.

Ich mag ihn, aber ich mag mich auch. Ich werde heute mit ihm reden – und ich hoffe, ich schaffe es, diese Sache zu beenden. Ich kann einfach nicht mehr.

Einen passenden Spruch habe ich heute zufällig gelesen:

„Es ist besser, den kurzen Schmerz der Wahrheit zu erleben, als den dauerhaften Schmerz der falschen Hoffnung“

Es tut soooo weh ...

03.03.2014 16:58 • #1


C
Hallo CassiasKummer,

so eine ähnliche Geschichte habe ich auch hinter mir...
Erst einen die Sterne vom Himmel holen (alles is perfekt) und dann nach ein paar Monaten oder sogar Wochen eine riesen klatsche.
Also ich könnte ein Liedchen davon singen, aber einige Tipps kann ich dir auch geben die Die evtl. vielleicht helfen könnten Ihn wieder in die richtige Bahn zu bringen.
Als Ihr euch kennengelernt habt, warst du alles in seinen Augen da hast du auch Lebensfreude ausgestrahlt usw. so hat er dich kennengelernt... jetzt ist es so.. das du deine Gefühle Ihm gegenüber offenbart hast und dich auf alles einlässt (du lässt dich auch runterziehen).
Hier bekommt er Angst und entfernt sich immer mehr...er spielt mit den Gedanken sich schon von Dir zu trennen und er versucht dich (auf eine BLÖDE ART UND WEISE) dich darauf vorzubereiten das es zu Ende gehen kann.
Mein TIPP -- Bewege dich nicht auf den gleichen Level wie er.
Zeige Ihn das dich das nicht stört.
Fange an dich auch mal für deine Sachen zu interessieren.
Und mache nicht alles was er will oder wann er es will--- EINFACH MAL NEIN SAGEN oder ICH HABE KEINE ZEIT.
Du wirst sehen das sein Interesse wieder steigt...aber gebe nicht nach... wenn er wieder anfängt über Gefühle zu sprechen.
Männer können manchmal komplziert sein ist leider so... oft ist es der Fall das sie sich dann genau eine Frau suchen die alles mit dennen machen kann... also muss was wahres daran sein.
Und wenn es ein Egoist ist, der nur an sich denkt und immer eine Bestätigung haben möchte, kann ich Dir nur davon abraten und dich von Ihn zu trennen... sowas kann nicht gut werden.
Ich habe auch Verlustängste und bei mir liegt es an meiner Kindheit, war und bin wieder in Bahandlung, weil ich mein Leben einfach nicht mehr auf die Reihe bekommen habe.
Denke daran wie schön das Leben ist und wie schön es sein könnte ohne so ein egoisten
Denke das Du ein toller Mensch bist und lasse dich von niemanden runterbuttern.

Hoffe ich konnte Dir etwas helfen.

03.03.2014 17:24 • #2


A


Hoffnungslos

x 3


P
Verlassensängste war das Stichwort hier zu schreiben.
Genaui wie bei mir, mein Vater verließ meine Mutter auch nach 2 Jahren und ich bin nun 42.
Nach einer Trennung bei mir von einer 6jährigen Beziehung war ich kurzzeitig suizidgefährdet und ging zu einer Psychotherapeutin.
Es war unglaublich wie gut mir das tat. Sehr komplex und man muß viel eigenes Engagement mitbringen. Aber dann sieht man sein eigenes Verhalten mit anderen Augen. Natürlich tut Trennung noch immer weh, wäre komisch wenn nicht, aber erträglicher und man weiß besser damit umzugehen.
Ohne jetzt es zu positiv malen zu wollen... Es kommt bei euch drauf an ob er ein Problem hat und sich helfen lassen will, oder er einfach so ist und alles ok findet.
Bei letzterem gibt es einen guten Spruch: Der Teufel ist nicht immer böse !
Liebe heißt auch die Macken des anderen zu akzeptieren. Wenn ihn alles an dir stört.... Den Satz kannst selbst fortsetzen.
Redet miteinander. Und wenn er bei sich alles ok sieht bzw keine verständlichen Gründe nennen kann warum er sich so verhält, dann...
Und wie die Vorrednerin sagte, mach auch Dein eigenes Ding! Geh unter Leute, Hobbys, Interessen... Ich weiß, leicht gesagt, aber tus einfach mal und lass ihn mal bettel dass Du dir Zeit für ihn nimmst . Funktioniert aber nur wenn dich mit Deinen Aktivitäten auch identifizierst.
Toitoitoi.

07.03.2014 10:21 • #3


CassiasKummer
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten ... am Montag war ich echt in einem miesen Tief - liest sich ganz schön dramatisch mein Text. In solche Tiefen löcher falle ich häufiger mal, wo ich nicht mehr vor und zurück komme, aber je bewusster ich damit umgehe, desto klarer komme ich auch hinterher wieder damit zurecht.

Liebe Chica Bonita, Du hast recht. Mit der Taktik, mir meine Wut, Sorge und Traurigkeit nicht anmerken zu lassen, fahre ich in der Tat schon seit Wochen um einiges besser, wie am Anfang, wo ich ihm von meinen Sorgen erzählt habe. Aber ich kontere auch, wenn er mir gewisse Dinge vorwirft. Und ich scheue auch nicht davor zurück, ihn zu kritisieren, wenn mir was nicht passt. Ich bin dann halt ständig die Zicke Aber ich versuche, mir nicht alles gefallen zu lassen. Aber ist das Sinn und Zweck einer Beziehung? Sich zu verstellen? Was mache ich in schweren Zeiten mit einem Partner, der mich wahrscheinlich nicht unterstützen wird?

Mein eigenes Leben führe ich durchaus weiter. Ich habe das riesen Glück, schon seit Jahren ganz ganz tolle Freunde zu haben, mit denen ich schon durch viele Höhen und Tiefen gegangen bin, die mir und ich ihnen immer zur Seite standen und stehen werden - jeder auf seine eigene Art. Ich treffe mich auch regelmässig mit ihnen. Am Wochenende war ich mit Freunden in Prag, ohne ihn ... das war für ihn eigentlich ok, wobei er spontan am Sonntag dann keine Zeit hatte, weil er was anderes ausgemacht hat. Was ja grundsätzlich überhaupt kein Problem ist. Ich nehme mir Freiheiten und bin auch bereit, diese zu geben. War halt etwas ungünstig vom Zeitplan und ich war enttäuscht, nicht empfangen worden zu sein. Habe ihn aber bestärkt in seinem Vorhaben und mir einen schönen Abend zu Hause gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass war seine kleine Rache für meinen Ausflug. Machtspielchen, warum die nicht auch noch
Er hat eigentlich nicht viele Freunde und die wenigen, die er hat, sieht er so gut wie nie ... seinen besten Freund hat er nicht getroffen, seit wir zusammen sind. Ich versuche ihn immer zu ermuntern, sich zu verabreden - Freunde sind doch so was wichtiges - aber er mag irgendwie nicht. Er hat aber schon einige meiner Freunde kennen gelernt und versteht sich prächtig mit ihnen. Wenn wir mit anderen zusammen sind, ist er übrigens ein sehr vorbildlicher Freund.

Das er sich im Grunde schon mit Trennung befasst, würde ich gar nicht so sagen. Er plant wie verrückt in die Zukunft. Also nicht heiraten und Kinder oder so, aber Unternehmungen. Das Konzert im Oktober, wo er mit mir hin will. Oder die Wanderung im Sommer. Da sprudelt er förmlich.

Wenn nur seine kühle Art dazwischen nicht wäre. Ich vermisse seine Nähe, ich sehne mich nach einer Umarmung oder einer Streicheleinheit, ich möchte mich doch auch mal begehrt fühlen. Ich mache ja schon Luftsprünge, wenn er meine Hand nimmt, wenn wir von Tür zu Auto gehen. Ich werde nicht schlau aus ihm.

Pits, auch danke für Deinen Beitrag ... es ist schon erschreckend, was für Auswirkungen solche Erfahrungen in der Kindheit später für eine Auswirkung haben. Ich bin froh, dass Du die Kurve bekommen hast. Auch mir tut die Therapie sehr gut. Dort werde ich immer wieder auf den Boden zurück geholt und habe gemerkt, dass in meinem Leben auch sehr viel schönes passiert ist, was ich viel zu lange nicht gesehen habe.

Ich lese gerade ein Buch Gefühle verstehen, Probleme bewältigen - Das tut so gut. Ich versuche, mich aus der Opferrolle zu ziehen. Wenn ich böse Gedanken habe, versuche ich sie bewusst durch gute Gedanken zu ersetzen und es hilft mir wirklich sehr ... Ich lebe im Jetzt. Jetzt ist er da und das ist schön. Aber mir ging es davor auch 6 Jahre alleine gut. Es ist traurig, wenn er weg geht, aber es ist kein Weltuntergang. Und wenn ich merke, dass ich nicht mehr mit seiner Kühle kann, dann ziehe ich meine Konsequenzen. Ich mag ihn, aber ich mag mich auch - und wer ist netter zu mir? Ich hoffe doch, ich selber.

Ich hoffe, dass mein Zustand lange anhält ... nächster Schritt - Ihn konfrontieren mit meiner Empfindung, zu wenig Nähe in der Beziehung zu haben. Wir müssen da einen Kompromiss finden, sonst sehe ich keine Zukunft

07.03.2014 12:30 • #4


L
Liebe Cassiskummer,

ich kann Dich sehr gut verstehen.......
Männer ticken ganz anders als Frauen, Frauen haben viel mehr Gefühl, Männer können sehr kühl sein.....
Du mußt/solltest in erster Linie Dein Leben leben, denn schließlich hat man nur ein Leben .
Wichtig ist, viel mit Freunden reden oder auch hier zu schreiben (empfinde ich zumindest so).

Ich hoffe, das alles gut wird

LG Luna

07.03.2014 13:31 • #5


CassiasKummer
Danke liebe Luna

Das alles gut wird, hoffe ich auch - auch ich glaube wirklich, dass es hoffnungslos ist

Das Wochenende war eine Berg und Talfahrt - im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir sind ein paar mal richtig ordentlich aneinander geknallt.

Am Freitag lag er auf dem Sofa, ich hab irgendwann gefragt, ob ich in seinen Arm darf. Er meinte klar ... wir haben gekuschelt, er hat mich sogar am Kopf gestreichelt - wow, welch highlight (nicht zu fassen, dass mich das sooo glücklich gemacht hat in dem Moment). Da er müde war, sind wir dann aber recht bald schlafen gegangen - ohne kuscheln vorm einschlafen, dass war ja schon vorm Bett erledigt worden und der Herr war müde.

Am Samstag sind wir früh aufgestanden, haben ein paar Dinge erledigt. Teilweise kann man die dicke angespannte Luft zwischen uns wirklich durchschneiden
Auf dem Heimweg erzählte er wieder Monologe über Autos (wie spannend) - und das er sich als nächstes ein richtig schön grosses Familienauto kaufen will, dass er, wenn es soweit ist, nicht wieder ein neues braucht - und Frauen in der regel ja eh kleine Autos fahren würden. Autsch, Faustschlag mitten rein. Ich glaub, ich reagier auch schon sehr empfindlich auf solche Aussagen, für mich klang es so, dass die Frau, mit der er mal Kinder haben wird, wahrscheinlich mal ein kleines Auto haben wird. Die Aussage klang irgendwie nicht nach mir. Gut, ich habs wieder geschluckt
Ein bisschen später sass ich bei ihm auf der Couch, als er fragte, ob ich mein Schminkzeug dabei hätte und ob ich mich fürs Kino Abends schick machen würde. Hallo? Ich bin, und das weiss er, ein Typ, der sehr auf sein äusseres Erscheinen achtet. Ich leg jetzt keine Schminke zum Einkaufen auf, aber wenn wir Abends unterwegs sind, mache ich mich immer schön. Ich habs wieder geschluckt und bin duschen gegangen, nur um ein paar Minuten für mich zu haben.

Danach habe ich mir Mut gemacht und mit ihm geredet. Aber es bringt einfach nix. Ich sagte, dass mir Nähe und Zuneigung fehlt, dass ich nicht weiss, woran ich bin, das ich mich als Lückenbüsser fühle und ich das so nicht mehr will. Antwort: Wir haben doch gestern gekuschelt! - Was willst Du jetzt von mir hören ... ich hab nicht nachgelassen und ihm diese Aussagen vor Augen gehalten. Darauf kam, dass er sich nicht öffnen kann, es aber nicht an mir liegt. Er weiss auch nicht warum. Er würde einfach Zeit brauchen und das er sich vielleicht zu schnell wieder auf eine Beziehung eingelassen hat (1,5 Jahre und er wollte diese Beziehung unbedingt!) Und das er sich nicht getraut hat, mir zu sagen, dass er auch Zeit für sich braucht (ich habe schon so oft gesagt, dass ich mit dieser Aussage besser leben kann, als mit seiner abweisenden Art) und es ist wirklich nicht so, dass wir aufeinander kleben.

Ende vom Lied, er wickelt mich immer wieder um den Finger. Er schafft es, dass ich nicht lange sauer sein kann. Den Rest des Tages war er Zuckersüss, hat mich in den Arm genommen, mich geküsst und ich wusste, dass das schnell wieder vorbei sein wird.

Gestern sind wir dann zum wandern und da hat es ordentlich gekracht. Ich lehnte meine Stöcke mit der Griffseite VORSICHTIG an die SCHEIBE des Nachbarautos, was ihm gleich wieder ein Vortrag wert war Nimm die da weg, so was macht man nicht, stell dir vor, man würde das an deinem Auto machen - OK! Ich hab zurück gezickt, dass er nicht mit mir reden soll, als wenn ich ein Kind wäre. Kurzer Knall, aber dann harmonischer Aufstieg. Wir hatten einen wunderschönen Tag, Wetter klasse, Strecke klasse, er war so lieb, hat immer wieder meine Hand genommen und mich geküsst.
Auf dem Heimweg auf der Autobahn fing er wieder an, meine Fahrweise zu kritisieren und ich hab es nicht mehr ertragen und bin wieder lauter geworden. Er meint, ich wäre überempfindlich, aber echt, wenn ich mich nicht so verlassen und veräppelt fühlen würde, könnte ich über gewisse Dinge durchaus bestimmt auch hinweg sehen, aber er trifft mich schon mit den kleinsten Aussagen, Ende vom Lied ... eine Std schweigen auf der Heimfahrt und einen schmollenden Freund für den Rest des Abends. Auf meinen Kompromissvorschlag, er zügelt seine Kritik und ich meine Art, auf diese zu reagieren, sah er null Fehler bei sich. Ich habe ja das Problem, nicht er.

Ich hab eine schei. Nacht hinter mir, mein Verstand schreit Geh einfach, Lass ihn, Du hast was besseres Verdient ... aber mein Herz weint bitterlich, weil ich ihn (warum auch immer) wirklich gerne hab.

10.03.2014 12:43 • #6


Nippes
männer und frauen ticken wirklich verschieden....

es sind doch nur vier monate und in denen ist er nicht gerade perfekt herübergekommen. du ziehst dir das positive raus....denke mal an das negative...verrenne dich nicht in was, was es so gar nicht gibt. nach vier monaten, müssen sich die schmetterlinge bei beiden noch explosionsartig vermehren....

10.03.2014 15:37 • #7


CassiasKummer
Danke Nippes, Du hast ja recht ...

Ich verabschiede mich innerlich immer mehr von ihm ... ich werde ruhiger und schliesse mit der Sache ab. Ich weiss, dass er mir nicht gut tut. Noch tut mir die Vorstellung sehr weh, dass ich gehen werde, aber wenn ich an mich selber denke, dann ist es der einzig richtige Weg.

Habe wieder sehr viel über Narzissten gelesen. Das macht mir Angst. Nicht noch weiter reinrutschen

... und dann steht er wieder vor mir und lächelt mich an und ich falle zurück ...

11.03.2014 16:22 • #8


Nippes
ja ja, wir männer können schon schweine sein, wenn wir gefühle vortäuschen, um ans ziel zu kommen..... und sei es wegen dem charme.

12.03.2014 08:12 • #9


L
Liebe CassiasKummer,

es ist sehr schwer, wenn man weiß, das einer einem nicht gut tut.....und ihn aber trotzdem liebt....
befinde mich auch in der Phase


Nipppes hat schon Recht, Männer können Gefühle sehr gut vortäuschen , und wir Frauen sind zu dumm,
um es zu merken (oder um es nicht wahrhaben zu wollen)

Ich schicke Dir ganz liebe Grüße
Luna

12.03.2014 20:34 • #10


CassiasKummer
Hallo ihr Lieben,

ich habe es getan. Vor 2 Tagen habe ich mich von ihm getrennt.
Wir hatten einen lächerlichen Streit, der komplett eskaliert ist. Er meinte, es sei vielleicht besser, wenn ich an dem Abend nach Hause fahren (wir waren noch unterwegs im Auto). Irgendwann sass ich weinend neben ihm und hab gesagt, dass ich das nicht mehr kann. Diese Distanz, die fehlende Geborgenheit und Zärtlichkeit. Er knallte mir ganz unsensibel an den Kopf, dass er mir doch schon gesagt hat, dass er sich schwer mit Nähe tut. Als wir bei ihm ankamen, fragte er, ob ich noch was brauche aus der Wohnung. Ich sagte ganz kühl Alles, bin mit hoch und hab mein Zeug gepackt.
Vollbepackt stand ich dann im Wohnzimmer und fragte ihn, ob ihm das wirklich alles so egal sei. Seine Antwort: Was willst Du von mir hören? und danach Soll ich dir helfen, das Zeug zum Auto zu tragen?

Ich lehnte dankend ab, hauchte ein leises Tschüss ohne ihn anzuschauen und bin gegangen. Seit dem habe ich nix mehr gehört von ihm.

In meinen klaren Momenten bin ich stolz auf mich, dass ich das wirklich durchgezogen habe, aber in den anderen Momenten weint alles in mir. Er fehlt mir ... also nicht mal er selber, sondern die Vorstellung, die ich von uns beiden hatte. Es hätte alles so schön sein können, wenn er nicht diesen narzisstischen Hang hätte. Warum zum Teufel passiert so was? Der Kerl hat mich psychisch voll auf den Boden geprügelt und ich sitze heulend hier und würde ihm am liebsten schreiben ... zum Glück ist mir mein Verstand bis dato dazwischen gekommen.

Ich war gestern auf einem Geburtstag. Ich konnte mich gut ablenken und die paar Leute, die davon wussten, sagten, sie seien so stolz auf mich, dass ich was besseres verdient hätte. Meine Therapeutin wird mir am Mittwoch wohl ähnliches sagen. Ich hoffe, ich kann irgendwann auch stolz auf mich sein

Er fehlt mir

22.03.2014 18:50 • #11


W
ich finde das wirklich stark von dir und offenkundig war es auch richtig.

brauchst du noch was aus der wohnung? 'alles'

cool und stark von dir, auch wenns wehtut.

wenn mich jemand zu sehr beim autofahren kritisiert, halte ich an und bitte den, der besser fahren kann, weiterzufahren.

das kann schon gut helfen und mir hilft es auch.
ich brauche nicht streiten und vielleicht fährt der/die andere wirklich besser als ich
außerdem, daneben sitzen und entspannt sein können ist angenehmer als selber fahren müssen

23.03.2014 12:45 • x 1 #12


CassiasKummer
danke du, der mit dem wolf tanzt

ich habe zum glück alles wichtige in meiner kurzschluss aktion mitgenommen ... mir ist auf jeden fall nicht aufgefallen, dass was fehlt.
ich habe es erst nacht nachmittag geschafft, die taschen auszupacken. unter tränen und dann doch wieder mit sehr viel vernunft.

gestern bin ich schwach geworden. ich habe ihm geschrieben, aber nach etwas hin und her hab ich es heute noch mal schriftlich geschafft, einen entgültigen schlussstrich zu ziehen. das war wichtig für mich. ich habe ihm gesagt, dass ich mir für die jetzige situation und vieles davor zu schade bin und ihm alles gute gewünscht. danach kam noch eine lange es tut mir leid, aber lieber jetzt beenden, auch wenn es für uns beide schwer ist, als das in die länge zu ziehen und er nicht weiss, warum er sich nicht öffnen kann und ich immer mehr verzweifle
immerhin weiss ich, warum er sich nicht öffnen kann, aber ich kann ihm ja schlecht sagen, dass er in meinen augen eine narzisstische persönlichkeitsstörung hat.

ich kann nur froh sein, dass ich irgendwann eine erfüllte beziehung voller liebe führen werde (hoffentlich). er wird dieses glück niemals erfahren. armer kerl eigentlich, aber mein mitleid gibts nicht mehr.

alles wird gut

23.03.2014 23:43 • #13


CassiasKummer
Auszug aus Wenn Frauen zu sehr lieben

In einer Beziehung stehen Sie mehr in Verbindung mit dem Traum davon, wie es sein könnte, als mit Ihrer realen Situation
Wenn wir zu sehr lieben, leben wir in einer Phantasiewelt, wo sich der Mann, mit dem wir so unglücklich oder unzufrieden sind, schon magisch verwandelt hat. Damit nähren wir den Glauben, dass er sich - mit unserer Hilfe - auch in Wirklichkeit verändern kann, ja sogar verändern wird. Weil wir gar nicht recht wissen, was es heisst, in einer Beziehung glücklich zu sein und mit unseren emotionalen Bedürfnissen ernst genommen zu werden, wagen wir es am ehesten in dieser Traumwelt, uns zu holen, was wir wollen.
Wenn wir nämlich einen Partner hätten, der schon all das verkörperte, was wir wollen - wozu sollte der uns überhaupt noch brauchen? Unsere Begabung (und unser zwanghaftes Bedürfnis) zu helfen würde das Betätigungsfeld verlieren. Ein grosses Stück unserer Identität würde sozusagen brach liegen. Also suchen wir einen Mann, der nicht verkörpert, was wir wollen - und träumen weiter


Tag 2 ohne Kontakt - es tut weh, aber ich werde es aussitzen. Ich bin es mir wert!

25.03.2014 15:30 • #14


CassiasKummer
So ein sch*** Tag.
Heute hatte ich meine Therapiestunde, meine Therapeutin hat mir gratuliert zu meinem Schritt, ihn zu verlassen, auch wenn es aktuell sehr weh tut. Ich habe das Gefühl, sie ist die einzigste, die wirklich versteht, was dieser Kerl mit mir angestellt hat. Keiner kann sich vorstellen, was das für phsychische Ausmaße angenommen hat.
Im Büro bin ich immer wieder aufs Klo, weil mir die Tränen gekommen sind. Gerade war ich joggen, während des Laufens habe ich mich klar und frei gefühlt, kaum hab ich die Tür zugemacht, war der nächste Heulkrampf da. Was hat dieser Kerl in so kurzer Zeit bloss mit mir gemacht? Ich vermisse ihn so sehr
Auch wenn mir bewusst ist, dass es mir mit ihm auch total schlecht ging. Warum zum Teufel schaue ich heute im 30 min Takt auf mein Handy mit der Hoffnung, dass er sich vielleicht doch meldet, obwohl ich das eigentlich auf der anderen Seite überhaupt nicht will.

6 Jahre war ich davor alleine und zufrieden, warum hab ich das so schnell vergessen, warum hab ich jetzt Angst davor, alleine zu sein?

26.03.2014 19:45 • #15


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