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Ich muss von meiner Liebe fortgehen, fürchte ich

S
Liebe Forumsmitglieder,
Ich habe schon längere Zeit in eurem Forum geblättert und mich jetzt angemeldet, weil ich glaube in der nächsten Zeit Ermutigung zu brauchen.
Ich habe seit viereinhalb Jahren eine Beziehung zu einem seit 35 Jahren verheirateten Mann. Ich habe ihn in einer Zeit kennengelernt in der es mir, nach der Trennung von meinem Mann und zuvor schon lange kummervoller Zeit,, extrem schlecht ging und ich das Gefühl hatte überhaupt nicht mehr weiterleben zu können. Er hat mich liebevoll behandelt und mich in einer bisher nicht da gewesenen Art gesehen und verstanden. Ich habe mich, eigentlich sofort, schrecklich und wie ich dachte, völlig aussichtslos verliebt. Wir haben uns, aus anderen Gründen, längere Zeit regelmässig gesehen und es war klar, dass er mich auch für etwas Besonderes hält. Kurzum, ich wusste, dass er verheiratet und die Ehe nicht schlecht ist, aber ich habe dann gedacht, nur einmal in seinem Arm sein, dann kann ich immer noch tot umfallen.Sehenden Auges war ich und nicht unschuldig und wir begannen eine Affäre.
Er hat von Anfang mit offenen Karten gespielt, seiner Frau schon, als eigentlich noch nichts lief, gesagt, dass er jemand besonderen kennengelernt hat und mir, dass er es für unwahrscheinlich hält, dass wir ein richtiges Paar werden. Ich war, wie gesagt, so verzweifelt, dass ich nach dem Strohhalm gegriffen habe, um nicht sofort unterzugehen. Ich habe auch zwei Mal mit seiner Frau gesprochen, so respektvoll wie ich irgend konnte- nun gut- was ich sagen will-lügen tut er nicht.
Im Laufe der Zeit wurde die Bindung natürlich immer stärker, auch von seiner Seite aus, von meiner war sie von vornherein da, und er begann die Ehe in Zweifel zu ziehen. Wir haben, mit Wissen der Frau, wenig, aber zunehmend Zeit miteinander verbracht.
Er hat inzwischen immer wieder versprochen, dass er sich für mich trennt, auch mit ihr darüber gesprochen ist aber jedes Mal bei Konkretisierung zurückgescheut (meistens haben wir uns dann einige Wochen oder Monate nicht gesehen, um ihm Klärungszeit zu geben, standen aber immer im Kontakt- ohne hätte ich es auch nicht ausgehalten).
Zuletzt schien es ziemlich eindeutig.Vor vier Wochen hat er mir dann gesagt, dass er sich nicht von mir und nicht von seiner Frau trennen möchte und, so wie ich es verstanden habe, sie sich damit arrangieren könnte (wie, weiss ich nicht, vielleicht ist es für sie erträglicher, weil sie mehr von ihm hat, sie liebt ihn, die ganzen Jahre, das ganze Umfeld ect.- ich verstehe gut, dass sie ihn nicht rauswirft, unglücklich ist sie sicher, ich weiss nur nicht, wie sehr.).
Er leidet schon auch- zwei unglückliche Frauen- er ist eigentlich sehr fürsorglich und verantwortungsbewusst- kann ich sicher beurteilen, da ich sehe, wie er sonst mit seinen Mitmenschen und in der Arbeit ist.
Es geht mir besser als noch vor zwei oder drei Jahren, aber die Situation ist unerträglich, sehr viel Alleinsein, Sehnsucht, Kränkung und kein Ende abzusehen. Ich liebe ihn sehr, auch unabhängig von meiner grossen Bedürftigkeit, bin mir sicher, dass ich mit ihm glücklich wäre und er mit mir.
ABER......
Er kann sich nicht trennen,will mir nichts mehr versprechen, liebt seine Frau auch (S. findet, glaube ich, nicht mehr statt, zumindest ist er aus dem Schlafzimmer ausgezogen, aber sonst gehen sie gut und vertraut miteinander um, alles weiss ich natürlich nicht).
Ich kann nicht mehr, weiss aber nicht, ob ich ohne ihn überleben kann. In zehn Tagen werde ich für eine Woche mit ihm auf ein Seminar fahren- das möchte ich auf jeden Fall, ich habe sehr lange darauf gewartet, es ist wichtig für meine berufliche Entwicklung, bei der er mir (mental) auch sehr geholfen hat, ich war noch nie solange mit ihm zusammen und möchte noch ein Mal lieben und ein bisschen glücklich sein.
Ich fürchte, danach muss ich sagen, dass wir uns nicht mehr sehen und eigentlich auch, dass wir sonst keinen Kontakt mehr haben (natürlich hoffe ich dabei verzweifelt, dass er, wenn er mit seiner Frau allein ist, merkt, was fehlt und freier zurückkommt, er weiss das auch), aber ich habe schreckliche Angst davor, ihn zu verlieren.
Ich muss irgendwie weiterleben und weiss nicht, wie ich es schaffe, irgendwie von Tag zu Tag vielleicht. Im Moment ist es erträglich, wir haben ja auch noch viel Kontakt, ich befinde mich in einer Art Betäubungszustand, darunter Angst und Trauer.
Ich bräuchte ein wenig Ermutigung, von Menschen, die ähnliches überstanden haben (bitte nicht auf ihm oder mir herumhacken, wir sind alle drei! keine lieblosen, schlechten oder dumme Menschen). Mir ist sehr schlimm zumute.
Snape.

18.08.2016 19:16 • #1


S
Nachtrag: Ob ich`s fertig bringe zu sagen kein Kontakt weiss ich noch nicht.

18.08.2016 19:26 • #2


A


Ich muss von meiner Liebe fortgehen, fürchte ich

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Y
Hallo Snape,

wie sollte dein Leben aussehen, damit du glücklich bist?
Mit ihm ?
Mit ihm und ihr?
Alleine?
Nur darum geht's, dein Glück! Das solltest du nicht von anderen (ihm) abhängig machen. Sollte er dein Glück vervollkommnen, dann Gratulation! Gut möglich ist auch, dass er dir in deiner schwierigen Lebensphase ein Anker war, aber nun bist du gestärkt, autonom und reflektiert.....checkst vllt. auch, dass sich die Dinge in eine Richtung entwickeln, die du intuitiv so gar nicht leben möchtest.....sonst hättest du ja kein Anliegen....irgendwas an der Situation löst bei dir ein Unbehagen aus....

Kannst du ihn als väterlichen Freund sehen, der dich unterstützt und zu dir hält?
Denn letztlich kommt es immer auf die Perspektive an, wie eine Situation wirkt....und eine Situation ins Positive umzudeuten hilft manchmal, auch wenn sie gleich bleibt. Wie du sie wahrnimmst bleibt bei dir. Was ich als Außenstehender denke, wenn ich das Untenstehende lese kannst du dir denken ....es ist dein Leben, aus dem du das Beste machen solltest, dass du glücklich wirst.....

Zitat:

....
Er hat inzwischen immer wieder versprochen, dass er sich für mich trennt, auch mit ihr darüber gesprochen ist aber jedes Mal bei Konkretisierung zurückgescheut (meistens haben wir uns dann einige Wochen oder Monate nicht gesehen, um ihm Klärungszeit zu geben, standen aber immer im Kontakt- ohne hätte ich es auch nicht ausgehalten).....
Zuletzt schien es ziemlich eindeutig. ....Vor vier Wochen hat er mir dann gesagt, dass er sich nicht von mir und nicht von seiner Frau trennen möchte und, so wie ich es verstanden habe, sie sich damit arrangieren könnte (wie, weiss ich nicht, vielleicht ist es für sie erträglicher, weil sie mehr von ihm hat, sie liebt ihn, die ganzen Jahre, das ganze Umfeld ect.- ich verstehe gut, dass sie ihn nicht rauswirft, unglücklich ist sie sicher, ich weiss nur nicht, wie sehr.).
Er leidet schon auch- zwei unglückliche Frauen- er ist eigentlich sehr fürsorglich und verantwortungsbewusst- kann ich sicher beurteilen, da ich sehe, wie er sonst mit seinen Mitmenschen und in der Arbeit ist.

18.08.2016 20:11 • #3


S
Liebe Selbstliebe, danke für die Antwort, aber ich weiss nicht wie Du als Aussenstehende das Zitat interpretierst, so in die Richtung nimm das was Du haben kannst vielleicht?
Ich glaube, dass ich mit der Situation so wie sie jetzt ist nicht zurechtkomme, auch wenn ich schon sehr lange in ihr bin. Ich bin kein Mensch zum alleine leben; die Vorstellung ist schrecklich und das für immer. Ich bin auch eifersüchtig und es ist ein chronisches viel Zuwenig. Dauernd Sehnsucht nach dem Anderen, alles teilen wollen, innerlich immer mit ihm sprechen und es geht nicht. Immer Zurückgesetzt sein ect.
Reflektiert bin ich schon, gereift bezweifle ich,autonom sicher nicht (obwohl es auf die allermeisten so wirkt, ich weiss aber, wie oft ich elend und funktionsunfähig bin).
Ja, und ich denke, dass ich nur mit ihm glücklich sein könnte, aber nicht zu dritt.
Ohne ihn kann von Glück keine Rede sein, eigentlich geht es ums weitermachen können, ohne den Menschen, bei dem ich denke, dass der liebe Gott mich für ihn gemacht hat (nachher leider schreckliche Fehlplanung). Irgendwann wird es dann vielleicht besser (gut kann ich mir nicht vorstellen, nicht, dass ich noch mal lieben werde).
Wenn Du so schreibst, denke ich, halte noch ein bisschen aus, er hat sich immer weiter auf dich zubewegt, irgendwas muss in der Ehe auch nicht stimmen, aber dann wird mir schlecht, wenn ich denke, es ist aussichtslos, es geht schon so lange.
Ja, mein Glück-pff Entschuldige )

18.08.2016 20:46 • #4


R
Das glaub ich eher nicht, daß der liebe Gott einen verheirateten Mann für dich gemacht hat. sorry.
Du warst zu bedürftig, einsam und voller Sehnsucht.
Deshalb warst du für die Worte und die Zuwendung zugänglich.
Jede gesunde und taffe Frau hätte sich schon am Anfang abgegrenzt.
Das heißt du bist durch zu grosse Bedürftigkeit dahineingeraten.
Glück ist garantiert was anderes als eine bez, zu dritt.
Oh je, du bist schon sehr weit im Ausblenden von der Realität, dass du meinst S. findet nicht mehr statt.
Schwer vorstellbar.
Puh. Deshalb wäre sehr wahrscheinlich eine schrittchenweise Abnabelung für dich von Vorteil.
Therapie, eine Kur, schonmal darüber nachgedacht?

18.08.2016 21:01 • #5


S
Liebe Rapture, sag ich ja, göttliche Fehlplanung, da ich fürchte, es ist übersehen worden, ihn auch für mich zu machen .
Dass es so nicht gut ist, weiss ich und hab`s jeden Tag.
Austherapiert bin ich, bestimmte Grundstrukturen ändern sich auch durch x-Therapien nicht, Klinik käme dann in Frage, wenn ich ganz zusammenbreche und den Alltag überhaupt nicht mehr hinkriege.
Tough bin ich, aber nicht in der Liebe, wars noch nie.
Eigentlich geht es mir um ein bisschen Mut machen, dass ich (irgendwie) den Alltag ertrage, ohne ihn und wenn ich denke, dass ich ihn verloren habe, weil ich fürchte, dass das auf mich zukommt. Den Strang habe ich ein wenig prophylaktisch für in zwei Wochen eröffnet, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, was ich tue.
PS bzgl. S., ich habe doch geschrieben, dass ich es nicht weiss, allenfalls vermute, das ist aber auch nicht der Punkt

18.08.2016 21:29 • #6


Y
Zitat:
....Ich glaube, dass ich mit der Situation so wie sie jetzt ist nicht zurechtkomme, auch wenn ich schon sehr lange in ihr bin



So wie ich dich verstanden habe, hast du dich aber mit der Situation arrangiert; er hat dir aus deiner Krise geholfen am Anfang, oder? Leben bedeutet immer Veränderung und immer ist der Blick auf das Leben entscheidend....auf die Art und Weise können Optimisten sogar einem großen Haufen Mist noch sehr viel Positives sehen.....
Wie müsste die Situation denn sein, damit du mit ihr zurecht kommst?

18.08.2016 21:30 • #7


S
und Gast 777, ich habe gelegentlich von Dir gelesen und es ist besorgniserregend. Du leidest sehr, die Realitätsebenen verschieben sich immer mehr, Identitäten geraten durcheinander. Ob Du vielleicht doch ein Mal versuchen solltest fachliche (nervenärztliche) Unterstützung zu suchen?

18.08.2016 21:36 • #8


S
Liebe Selbstliebe, ja, er hat mir in einer Krise geholfen, und nein, arrangieren kann ich mich nicht.
Du müsstest mir deutlicher erklären auf was Du hinauswillst, die Situation reframen und mich zufriedengeben, so ähnlich?
Glücklich wäre ich, wenn ich mit ihm zusammen sein könnte, Alternative, irgendwie ohne ihn zurecht kommen, das ist es ja, was ich vielleicht/wahrscheinlich einleiten muss, deswegen schreibe ich ja.

18.08.2016 21:45 • #9


Z
Liebe Snape,

Zitat:
Ja, und ich denke, dass ich nur mit ihm glücklich sein könnte, aber nicht zu dritt.


schreibst du weiter oben und das ist eigentlich das wesentliche und entscheidende für dich. Genieß die gemeinsame Woche (so gut es geht) und betrachte sie als euren Abschied- bevor du dich löst. Leichter gesagt als getan, wie das eben immer ist...
Aber eine Alternative gibt es wohl nicht. Ganz vielleicht entscheidet er sich ja auch nachträglich noch um... Vielleicht kannst du nach einer gewissen Verarbeitungszeit auch selber schon ganz anders mit allem umgehen und bist auch ohne ihn glücklich. Denk immer daran- irgendwann scheint die Sonne wieder und vielleicht gibt es auch noch eine weitere große Liebe in deinem Leben für dich...?

18.08.2016 22:43 • #10


R
Snape, mal ganz einfach und bodenständig formuliert. Ohne Bewertung deiner Situation.
Ich kenne euch nicht.
Du führst kein selbstbestimmtes Leben.
Er bestimmt doch irgendwo über dich.
Denn hat er Zeit, geht es dir gut.
Meldet er sich nicht, geht es dir beschi..
Himmel und Hölle auf einmal.
Wechselbad der Gefühle.
Dann wieder nichts mehr!
Lauwarm, eiskalt, mal wieder warm. Ach, wie nett?
Du kannst das Geschehen auch inszenieren.
Menschen müssen lernen, nicht alle ihre Taten zu entschuldigen.
Sondern daran zu arbeiten, Fehler nicht mehr zu machen. Bzw, mehr und mehr davon loszukommen.
Du bist so denken manche sicher hier in der Opferspirale gefangen.
Du scheinst von allen dreien der allerbedürftigste Part zu sein.
Was kannst du ändern, um weniger bedürftig nach der Aufmerksamkeit eines menschen zu sein, der nicht wirklich ganz zu dir steht?
Diese Frage möchte ich dir wirklich stellen?
Hast du keine Freunde?
Hast du nichtmal den Mut einen anderen Mann zu treffen?
Willst du wahrscheinlich gar nicht?
Weil du auf ihn fixierst bist?
Du kannst es ändern, glaubst du das?

18.08.2016 23:13 • x 1 #11


S
Liebe Zoe00, Danke, ich fühle mich verstanden, ja, so ähnlich habe ich den Plan gefasst (Umsetzung steht aus). Irgendwas muss sich ändern, aber schlimm ist es und ich wünschte es wäre nicht so.

19.08.2016 06:40 • #12


S
Und liebe Rapture, liest Du richtig durch, was ich schreibe- wo ich mit meinen Überlegungen stehe und wie ich mich selber einschätze. Die Fragen sind doch trivial. Ok, es ist ungerecht, das so zu formulieren, weil Du sicher helfen willst.
Ich kann im Moment nichts an meiner Bedürftigkeit ändern, ihr höchstens nicht mehr nachgeben und auf die Zeit hoffen

19.08.2016 07:16 • #13


D
Liebe Snape, ich war mal in einer ähnlichen Situation, obwohl es keine Affäre war. Ich liebte einen Mann und lebte sogar mit ihm zusammen, aber ich war unglücklich in der Beziehung. Irgendwann setzte ich mich mit mir selber hin und überlegte, was sich ändern müsste, damit ich mit ihm glücklich sein könnte. Dann fragte ich mich, ob diese Veränderungen mit ihm möglich sein könnten. Dies konnte ich klar verneinen, denn er war nun mal so, wie er war. Also beschloss ich zu gehen und den Kontakt komplett abzubrechen. Es hat mir das Herz zerrissen, denn ich liebte ihn abgöttisch und die Liebe zu ihm hielt noch Jahre an. Aber es war die richtige Entscheidung. Manchmal muss man gegen das Herz entscheiden. Vor ein paar Jahren kontaktierte er mich über FB und wir schrieben und ein wenig. ich spürte, dass die Liebe komplett weg war.
Gewiss, ich habe einen unromantischen Weg gewählt, aber anders hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt glücklich zu werden und Neues zu erleben. In der Psychologie gilt, das vergangene Verhalten ist ein guter Prädiktor für zukünftiges Verhalten. Also überlege Dir, wie war es in den vergangenen Jahren und lass den Gedanken zu, dass es genau so weite gehen wird.
Genieß die gemeinsame Woche, aber dann bitte ihn, Dich aus Liebe, gehen zu lassen. Er wird sich nicht von seiner Frau trennen, denn sie gibt ihm eine Stabilität, die er dringend braucht und für ihn unersetzlich ist. Er scheint schwach zu sein und für einen Neuanfang bräuchte er viel Stärke, denn er müsste Ungewissheit zu lassen können. Das kann er wohl nicht.

19.08.2016 08:16 • x 1 #14


A
Also das da ist keine Affäre mehr sondern drei Eck Geschichte. In dem Fall würde ich mir überlegen mich mir der frau zusammen zu setzten und mir einfach Ihre Sicht der Dinge anzuhören.
Sie scheint sich damit arrangiert zu haben. Denke auch nicht dass man sich nach so vielen Jahren trennt.
Ich denke ein gespräch mit ihr würde dir helfen.

19.08.2016 08:40 • #15


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