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Ich schwärme für einen Anderen / Unzufrieden in der Ehe

S
Hallo liebes Forum,

Ich habe mich hier angemeldet weil ich ein Problem in meiner Ehe habe. Ich bin 35, habe einen 4 Jahre alten Sohn mit meinem Mann. Ich bin mit ihm seit 5 Jahren verheiratet, seit 8 Jahren ein Paar. Seit einem halben Jahr schwärme ich für einen anderen Mann und bin zunehmend unzufrieden in meiner Ehe, was aber an mir und meiner Psyche liegt.
Dazu: ich hatte eine sehr wilde und rebellische Jugendzeit. Ich war zwei Jahre in Therapie, das war mit Anfang 20.
Danach hatte ich für mich immer den Einduck, dass sich diese wilde Seite gelegt hat, bis Jos auftauchte.

Wie kommt es zu zwei Seelen? Ich bin sehr ambivalent, konnte einige Charakter Züge und Vorlieben trotz Therapie nie ablegen. Die sind einfach da. Ich mag Punkmusik. Ich mag aber auch im Abendkleid ins Konzert gegen und Rachmaninow hören. Ich mag Walzer tanzen und genauso gerne auf dem Reaggaekonzert sein. Ich mag Hotel und draußen schlafen. Ich mag Porsche und VW Bus. Ich mag Hunde und Katzen...

Ich habe meinen Mann damals geheiratet, weil ich wirklich der festen Überzeugung war, dass ich ein ruhiges Leben des Durchschnitts leben kann und mir das auch gut tut. Ich dann nicht mehr so zerrissen bin. Das hat zu Beginn auch gut funktioniert . Ich bin ein sehr geselliger Mensch. Mein Mann so gar nicht. Zu Familientreffen kommt er notgedrungen meistens mit. Treffen mit Freunden sind eher selten. Mein Mann bedient den Normaloteil in mir. Ich gehe arbeiten, wir haben ein Haus, Katzen, einen Hund. Wir haben ein Auto und führen eben dieses ganz normale Leben.

Blöderweise hat sich im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise die politische Haltung meines Mannes in eine Richtung entwicklt, die für mich mit meiner Vergangenheit nur äußerst schwer erträglich ist. Es geht da auch gar nicht drum, welche Partei man wählt, sondern um das Menschen- und Weltbild das dahinter steht. Über Politik können wir ohne Streit gar nicht mehr sprechen. Mich ekelt seine Haltung an, ich finde sie zudem einfach dumm. Ihm geht es umgekehrt wohl genau so. Wir lassen daher solche Themen. Aber das kann ja nun auch nicht des Pudels Kern sein?

Jedenfalls habe ich dann Jos kennengelernt. Und der wiederum bedient die andere Seite. Politisch sehr aktiv, unkonventionell, anarchistisch, musikalisch....eben all die Dinge, die mein Mann nicht ist bzw. geradezu das Gegenteil.
Ich merke, wie sehr mir das in all den Jahren gefehlt hat. Die Geselligkeit, die Diskussionen, die Zwanglosigkeit.

Ich kann und will meinem Mann daraus gar keinen Vorwurf machen, es war meine Entscheidung damals und ich habe sie bewusst getroffen. Ich bin mir auch voll darüber im Klaren, dass ich mit Jos genau das andere wieder vermissen würde. Der wiederum würde nämlich niemals mit mir ins Theater gehen. Einerseits genieße ich den Kontakt, andererseits merke ich, wie sich meine Zerrissenheit dadurch tatsächlich wieder verschlimmert. Ich kriege das nicht harmonisch übereinander.

Und jetzt bin ich unglücklich und könnte jedesmal brechen, wenn ich meinen Mann über Tagespolitik und Co reden höre...und denke dabei an den Anderen.

07.05.2017 14:52 • x 1 #1


Killian
Hm und was erwartest Du jetzt von uns ? Das wir Deine Mitte finden ? Wie nennt sich denn Deine Störung überhaupt ? Hat sie einen Namen usw. ?

Platt gesagt, ein Partner ist halt keine eierlegende Wollmilchsau leider ! Und glaube Partner ist nicht dazu da irgendwenn irgendwo zu bedienen, klingt recht berechnend für mich, nicht wirklich liebevoll, verständnisvoll, emotional usw. sondern nur auf Nützlichkeit reduziert. Was liebst Du überhaupt an Deinem Partner im Moment ?

07.05.2017 15:37 • x 1 #2


A


Ich schwärme für einen Anderen / Unzufrieden in der Ehe

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S
Ich war in Behandlung wegen eines Traumas . eine Störung habe ich nicht.

Was ich erwarte? Tipp s, wie ich mit der Situation umgehen kann. Wie ich mit meinem Mann und dessen Entwicklung umgehen kann/soll. Wie ich mich dem anderen Mann gegenüber Verhalten sollte.
Vielleicht Menschen, denen es ähnlich geht?

Politisch...ja. So ein Begriff wie Rapefugees könnte auch von ihm kommen. Pfui Spinne, kann ich nicht drüber schmunzeln.

07.05.2017 15:48 • #3


Killian
Und ist klar, magst auf der einen Seite die Stabilität, die Sicherheit, vielleicht auch den Stino und konservativen Typ ... auf der anderen Seite lockt der Biertrinker, der Punk und Rebell, ... die vermeintliche Freiheit. Tja das ist wohl eher wieder ein inneres Problem zwischen Anpassung und Ausbruchversuch usw. ... was soll man dazu sagen ? Finde die Mitte, ist Beides scheinbar zwar speziell gut aber nicht als Gesamtpaket, musst Du Dir andere Partner suchen oder an Dir selbst arbeiten.

07.05.2017 15:51 • #4


Killian
Welches Trauma ? Meinst nicht das Dein Trauma evtl. auch Deine Wahrnehmung, Entscheidungsfähigkeit usw. beeinflusst ? Nen Trauma, ne Störung oder Phobie ist ja nu kein Spass und hat schon teils heftige Auswirkungen aufs eigene Leben.

Ja Du kannst da vielleicht politisch nicht lachen, ich auch nicht, wer hier herkommt hat sich zu benehmen und Du auch, egal wie geprägt und welche Traumatas und egal welche Religion. Ich mag keine Klerikalfaschisten und werde zb. selber zum Faschisten bei solchen Menschen die Kopfttücher verlangen, Alles ohne Kopftuch als unrein ansehen und denken können hier vergewaltigen oder nehmen was sie wollen. Wünsche ich keiner Frau hier und brauche dafür kein B., keine bunten Haare, nen Irokesenschnitt und Pseudomoralismus !

Jeder Mensch ist gleich viel wert, egal woher, egal welches Geschlecht und jede Meinung hat ihren Wert !

Warum bst Du hier ? Kenne Niemanden der durch ne andere politische Meinung wen abschiesst ! Kenne auch keinen der nen anderen Menschen höher wertet nur weil der in den Tag reinlebt, von H4 lebt und da ganz easy ist !

Hat was mit sich selbst zu tun ala ich muss funktionieren, kotzt mich an aber passt halt in die Realität aber lieber wäre ich nen unabhängiger Rebell hier der macht was er will !

Dir fehlt die goldene Mitte ! Der Ausgleich und sogar Akzeptanz, bist genauso intolerant wie Dein Mann da wahrscheinlich, kein Deut besser und siehst es nicht !

07.05.2017 16:08 • x 1 #5


Wilhelmina
Strayheart,

ich tue mich mit einem wirklichen Rat auch schwer...

Natürlich sind jedem Partner diverse Charaktereigenschaften inhärent - manche mag man, manche nicht. Es obliegt immer einem selbst, zu entscheiden, welche Eigenschaften überwiegen und ob man mit den schlechten leben möchte oder eben nicht.
Schwierig ist es natürlich, wenn sich im Laufe der Zeit neue Charakterzüge entwickeln, oder vielleicht erst jetzt ausgeprägter zeigen, die mit dem eigenen Weltbild überhaupt nicht mehr konform gehen.
Habt ihr schon versucht, ganz ruhig und ohne viele Emotionen darüber zu sprechen? Weiß er, dass es dich verletzt, wenn du ihn so sprechen hörst?
Politik ist natürlich immer ein schwieriges Thema, allerdings sollte eine Partnerschaft gewisse Kontroversen in diesem Bereich kompensieren können.

Ich kann nachvollziehen, dass man im Leben, und auch im Laufe einer Partnerschaft, Menschen trifft, die einen auf die andere Art und Weise berühren. Vielleicht weil sie eine Seite in uns ansprechen, die wir lange nicht mehr geweckt und gelebt haben. Vielleicht weil sie Dinge tun, die wir bei unserem Partner vermissen. Es gibt unendlich viele Gründe...
Das Gefühl ist sicherlich sehr spannend. Man ist wieder gefordert, es kribbelt, das Spiel reizt einen.

Allerdings obliegt es alleine dir, zu entscheiden, was dir final gesehen wichtig ist. Um hier einen wirklichen Ratschlag geben zu können, müssten wir natürlich dich, deinen Partner, und auch Jos kennen.
Generell glaube ich, dass eine langjährige Partnerschaft immer einen Wert hat. Dass man an ihr arbeiten sollte und sie nicht einfach aufgibt. Auch wenn einem momentan vielleicht neue und interessante Alternativen aufgezeigt werden.
Ich kann natürlich nicht einschätzen, wie sehr sich eure Kontroversen bereits auf deine Gefühle ausgewirkt haben - das kannst nur du alleine entscheiden.

Allerdings finde ich eine nahe Entscheidung sinnvoll. Ansonsten ist die Situation nicht fair - für keinen von euch Dreien!

Liebe Grüße

Wilhelmina

07.05.2017 16:15 • x 3 #6


VictoriaSiempre
@kilian, Deine Wortwahl in Post Nr. 2 habe ich gemeldet. Trage Deine politischen Thesen in entsprechende Foren und verschon uns hier damit.

Ich könnte mit einem Partner, der eine wesentlich andere Weltanschauung und Wertvorstellung hat, nicht leben. Und damit meine ich nicht Walzer gegen Pogo...

07.05.2017 16:35 • x 2 #7


U
Ich habe nicht ganz verstanden, wie denn Dein Status mit dem anderen Mann ist - sind Du und Jos auch ein Paar?
Habt ihr nur im politischen Bereich Meinungsunterschiede? In meiner Beziehung ist die Konstellation so ähnlich wie bei
Euch, ich bin der konservative Part (war aber nicht immer so, habe mich da von ganz links hinentwickelt). Meine Partnerin
ist links-grün. Wir diskutieren schon mal über Politik, aber nicht das wir uns dabei angiften. Jeder hat halt seine eigene
Meinung, und die tolerieren wir und brechen halt ab, wenn die Diskussion (eigentlich meistens) irgendwann im Kreis läuft.

Ich persönlich halte diese unkontrollierte Masseneinwanderung dieser Größenordnung für Wahnsinn, sehe die wirtschaftliche und kulturelle (religiöse) Seite, auf die ich überhaupt keine Lust habe. Ich finde es verlogen wie hier auf einmal zweistellig
Milliarden investiert werden, wenn Millionen von Kindern von hier schon länger lebenden in absoluter Armut leben. Und das z.B. interessiert niemanden, gerade auch nicht die die linken Zeitgenossen, die aber für die Zuwanderer alles in Bewegung
setzen, weil das Thema halt hipp ist. Zum kotzen. Und ich hasse Religion. Brauche keine neuen Kirchen, und auch keine Moscheen. Wie gesagt meine persönliche Ansicht.

Meine Partnerin sieht eben die menschlichen Einzelschicksale, wie Du als Ex-Punk vermutlich auch.

Am Ende Beides berechtigte Sichtweisen, oder?

07.05.2017 16:36 • #8


U
Zitat von VictoriaSiempre:
@kilian, Deine Wortwahl in Post Nr. 2 habe ich gemeldet. Trage Deine politischen Thesen in entsprechende Foren und verschon uns hier damit.

Ich könnte mit einem Partner, der eine wesentlich andere Weltanschauung und Wertvorstellung hat, nicht leben. Und damit meine ich nicht Walzer gegen Pogo...


Politische Korrektheit über alles.

07.05.2017 16:37 • #9


VictoriaSiempre
Geh unregistriert woanders spielen!

07.05.2017 16:38 • #10


S
Danke für eure Meinungen.

Ich möchte hier gar nicht in den Austausch über politische Inhalte gehen.

Das Problem ist: ja, es wirkt sich auf Gefühle aus. Ganz einfach, weil ich meinen Mann in der Hinsicht nicht mehr respektieren kann. Er spricht und ich denke: Meine Güte, was für ein dummer Blödsinn. ich bin wirklich manchmal fassungslos, weil ich ehrlich denke:ist der blöd? und nein, hier geht es nicht nur um Einwanderungsgesetze. Sondern ebenfalls um politische Konstrukte, Verschwörungstheorien usw.
Das ist etwas, was mir so fremd ist, wie von einem anderen Stern. Komm ich gar nicht drauf klar.
auch wenn ich das Ganze ignoriere oder vermeide komme ich ja nicht umhin, festzustellen, dass eine bestimmtes Menschenbild dahinter steht. Und das finde ich einfach schlimm, wehre mich innerlich dagegen, dass mein Sohn so etwas mit auf den Weg gegeben bekommen soll von seinem Vater....
Eine stabile Partnerschaft fängt das ...ich weiß nicht.
Dann denke ich wieder: ey, du kannst doch wegen so etwas nicht an Trennung denken! Ihr habt einen Sohn!

Ich glaube auch dass unsere beiden Haltungen deutlich weiter auseinander liegen als konservativ und linksgrün.

Jos und ich haben nichts Intimes am Laufen. Wir treffen uns gelegentlich zum Kaffee trinken, ich kenne ihn über die Arbeit. Mir ist halt in diesen Gesprächen nochmal deutlich geworden, wie eine bereichernde Diskussion aussehen kann.

Es geht ja auch nicht nur um Politik. Dass mein Mann so ungesellig ist in Bezug auf Freunde und Familie, finde ich sehr anstrengend, auch wenn wir da in Laufe der Jahre einen Status Quo ohne Streit erreicht haben.

07.05.2017 18:25 • #11


Knallerbse
Zitat von Strayheart:
Ich habe meinen Mann damals geheiratet, weil ich wirklich der festen Überzeugung war, dass ich ein ruhiges Leben des Durchschnitts leben kann und mir das auch guttut. Ich dann nicht mehr so zerrissen bin. Das hat zu Beginn auch gut funktioniert .


Lieb Strayheart

ich verstehe dich nur zu gut. Meinen zweiten Mann heiratete ich genau aus diesen Gründen - aus Vernunftsgründen. Verliebt war ich schon auch sehr, aber im Nachhinein musste ich merken, dass dies für mein Temperament eben nicht reicht, um mit jemandem das Leben zu verbringen. Er war ein guter Vater für mein Kind aus erster Ehe und ebenso ein guter Vater für unser gemeinsames Kind. Weltanschaulich hingegen haben wir auf Dauer nicht zueinander gepasst. Und damit meine ich nicht mal das Politische (ich würde mich tatsächlich trennen, wenn mein Partner sich in die Richtung fremdenfeindlich - nicht bloss kritisch, damit das gesagt ist, das finde ich sogar anregend - entwickeln würde.).

Die Konsequenz war, dass ich mich nach 10 Jahren getrennt habe. Es dauert mich sehr, dass ich da den Fehler gemacht habe, eine für mich nicht stimmige Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe den Mann, der sich nichts anderes zu Schulden kommen liess, als dass er einfach so ist, wie er immer war, sehr verletzt. Aber ich habe einen klaren Schlussstrich für mich gezogen, meine Überlegungen klar kommuniziert und bin gegangen, ohne mich parallel an jemanden anderen zu binden.

Ich komme ebenfalls aus der New Wave/Punkszene und bildete mir ein, dass ich mich mit anfang 30 nun endlich mässigen sollte. Hab meine gesamte Garderobe umgekrempelt, mich sonntags bei den biederen Schwiegereltern zu Kaffee und Kuchen gesetzt, über das Wetter geplaudert, mir ihren Klatsch über die Nachbarn angehört .... und bin still und leise immer mehr geschrumpelt. Habe mich selber verloren. Es ging mir nicht gut - gewisse Ansichten trägt man egal wie alt man ist, im Herzen mit. Die Jugendjahre prägen, wenn man denn politisch und kulturell aktiv war.

Dass du einen breitgefächerten Geschmack hast, würde ich alles andere als ambivalent bezeichnen: Punk und Opernbesuch geht tipptopp zusammen. Darüber würde ich mir gar keine Sorgen machen. Im Gegenteil.

Was hingegen deine Beziehung zu deinem Mann betrifft: egal, ob er eine Richtung einschlägt, die dir überhaupt nicht behagt: bitte verlier trotz allem den Respekt nicht vor ihm. Schliesslich hat er dich auf deinem Lebensweg lange begleitet. Falls du keine Möglichkeit mehr sehen würdest, dass er der Mann an deiner Seite bleiben soll, klär das mit ihm. Bevor du dich in einen anderen Mann verliebst.

Und überleg dir gut, um was es dir genau geht: für Theaterbesuche, Makrofotografie, Ausruckstanz, Bungeejumping oder egal welches Hobby ist es völlig legitim, sich Freunde, die dieselbe Leidenschaft teilen, zu suchen. Kaum jemand deckt ein solch breitgefächertes Interesse ab, auch der eigene Partner nicht. Muss er auch nicht.

Alleine deswegen würde ich mir bestimmt keine Trennung überlegen. Wegen der veränderten Weltanschauung hingegen schon. Da gibt es für mich ganz klar Grenzen, die ich ebenfalls nicht tolerieren würde.

Heute lebe ich wieder in meinem gewohnten Umfeld. Und fühle mich in hier immer noch gut aufgehoben. Ich passe nicht in ein kleinbürgerliches Szenario, und heute kann ich wieder dazu stehen. Egal ob mir meine andere Leute und sogar meine Mutter (und ich bin jetzt 48) manchmal noch sagen, ob ich denn nicht endlich erwachsen werden wolle. Was immer das heissen soll. Denn ich habe eine gute Ausbildung, einen anspruchsvollen Job, meine Söhne sind erwachsen und haben einen guten Weg eingeschlagen - ich habe also alles richtig gemacht, so wie ich nun mal bin.

07.05.2017 19:11 • x 5 #12


S
Danke für deine Geschichte.
Wie lebst du denn heute?

Ich respektiere meinen Mann auf vielen Ebenen. Als Partner, als Vater...aber eben nicht mehr als Gesprächspartner in politischen Fragen.
Wir leben in der Kleinstadt. Das ist auch ok, hier habe ich einen großen Garten und Platz für Kinder, Tiere, Gemüse...das könnte ich so in der Stadt nicht haben.
Mit meinen Ambitionen nach einem ökologischeren Leben aber stehe ich dann wieder alleine da. Meinem Mann sagt weder Gemüse noch Tierschutz so zu, dass er darauf achten würde beim Einkauf oder bei der Gartenpflege.

Für viel anderes habe ich meine Freunde.

07.05.2017 19:34 • #13


S
Ich brauche kein Traumaforum. Das ist 15 Jahre her und therapiert.

Cool. Da wird einfach der Titel des Themas geändert! Und politisch darf laut Antwort der Forenleitung nicht auftauchen, damit das Thema nicht abdriftet...



@ Knallerbse: das würde mich noch interessieren: inwiefern ging eure Weltanschauung auseinander? Könntest du keine Lücken für dich finden, die das Schrumpeln verhindern?

Mein Mann war auch beim Kennenlernen schon eher konservativ, hat sich aber in diese für mich krasse Richtung entwickelt.
Ich denke eben immer wieder auch: ist doch nur Politik, deswegen kann man sich doch nicht trennen, es beeinflusst doch unseren Alltag nicht zwangsläufig.
Er legt hohe Maßstäbe an, die im Freundeskreis kaum einer auf Dauer halten kann, weswegen immer mehr zu Personen non grata werden und der Kontakt gemieden wird oder einschläft (allerdings, er selber hält sie ein). Was wiederum dazu führt, dass ich unser soziales Leben praktisch im Alleingang gestalte und erhalte.
Das ist traurig für mich, weil ich eben in vielen Berufen, Richtungen usw Freunde habe und mein Mann ein Eigenbrödler ist, dem es dann auch schwer fällt, Leute, die er ablehnt, in unserem Haus als Gäste zu haben.

07.05.2017 20:06 • #14


Urmel_
Zitat von Strayheart:
Was ich erwarte? Tipp s, wie ich mit der Situation umgehen kann. Wie ich mit meinem Mann und dessen Entwicklung umgehen kann/soll.

Gemeinsame Interessen oder politische Ansichten sind ein Grund, eine Beziehung im Nachgang abzuwerten, es sind Rationalisierungen, um Gefühle ansatzweise in Worte zu fassen. Kann man ganz gut erfassen, wenn man sich vor Augen führt, dass Eigenschaften an einem Partner vor 3 Jahren völlig OK waren und einen nun bis aufs Blut reiten. Dem zu Grunde liegt immer eine Reduzierung der Anziehungskraft, die in den meisten Fällen ganz andere Ursachen hat, als vermutet. Deswegen (und aus sehr vielen anderen Gründen) ist es meist vergeblich, auf die in Worte gefassten Emotionen zu hören, weil dies eben nicht geht. Hinzu kommt, dass wen man als Frau einem Mann das Mannsein erklären muss, man da sehr schnell Anziehungskraft als Mann verliert.

Und da liegt das Problem Deiner Situation. Nicht Du musst das Problem Deines Mannes in den Griff bekommen (Problem im Sinne von Anziehungskrkaft nimmt ab), sondern er. Erklärst Du es ihm (machen an sich nicht viele Frauen, reduzierst Du aktiv die Anziehungskrkaft des Mannes.

Das ganze bedeutet, dass er an sich gut beraten wäre, sich als Mann weiter zu entwickeln. Macht er aber nicht. Ein Grund könnte sein, dass uns Männern seit Jahren dieses Disney-Bild eingetrichtert wird, bei dem immer diese Hoffnung auf die Mutter als Freundin an der Hand mitschwingt. Und lässt man sich darauf ein, lässt man nach. Man ist aber im Glauben, nun endlich die ganz besondere Schneeflocke gefunden zu haben, die Frau, bei der man sein darf wie man ist. Bedeutet bei den meisten Männern aber leider, dass sie anfangen Schwäche zu zeigen. Rational völlig OK, emotional der Anfang vom Ende. Denn Männer dürfen Schwäche (im Sinne einer positiven Anziehungskrkaft) nur aus einer Position der Stärke zeigen.

So wie die Karten gelegt sind tippe ich auf eine 99prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Du auf die eine oder andere Art und Weise aus der Ehe aussteigst, es viel Tränen gibt und Dein Mann am ENde ist, weil das Bild der Frau/Mutter so nicht existiert. Dann verbittert er entweder und sieht in jeder Deiner Aktionen eine aktive Handlung oder er arbeitet an sich und erkennt, dass Frauen so sind wie Frauen eben sind - und das ist gut so. Das Problem ist dann in seinem Kopf, denn das Bild der Frau in seinem Kopf ist eine Utopie, auf der seine ganze emotionale Grundlage basiert (hinsichtlich Frauen). Kriegen nicht viele Männer hin. Und Du hast es ihm auch nicht einfach gemacht, denn mit dem Kinderwunsch kommt auch gleich die Justierung der Mannauswahl Richtung guter Vater, was aber eben meist nicht gleichbedeutend ist mit guter Liebhaber mit hoher Anziehungskrkaft. Und dann kommt nach wenigen Jahren der wilde Junge auf dem Motorrad und der verlässliche Provider ist öde geworden. Is er nich, er war immerso, er dachte nur na endlich die Frau (Mutter), auf die ich immer gewarttet habe...lagen die ganzen Jungs, die ständig Weiber um sich hatten, doch falsch. Nun habe ich auch mein Glück gefunden. Die eine Frau, die anders ist. Und das wird dann ein harter Aufschlag für ihn. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann im Umfeld ist, der ihm die wahre Natur der Damen erklärt, ist eher gering. Ganz davon ab, dass er tierisch wütend werden wird, wenn jemand sein emotionales Fundament in Frage stellt. Siehst Du zur Genüge hier im Forum.

Zitat von Strayheart:
Politisch...ja. So ein Begriff wie Rapefugees könnte auch von ihm kommen. Pfui Spinne, kann ich nicht drüber schmunzeln.

Ich war früher immer links. Ich habe auch meine ANsichten nicht geändert. ALlerdings bin ich von vielen auf der Wanderschaft nach noch weiter links überholt worden, bei denen man auch angesichts der Art Probleme zu diskutieren schnell merkt, dass noch weiter links von mir nur eine Ideologie vorhanden ist.

Da wird auf Gutmensch gemacht, aber eine Lösung für die Probleme werden nicht angedacht. Checken die meisten nicht, denn von Politik haben sie keine AHnung und den Lebensstandard den die haben, nehmen die als gegeben. Es fehlt Demut für den Luxus in dem wir Leben, es fehlt der Respekt vor den menschen, die die Sachen hart erfochten haben, es ist nur die Gutmenscherei vertreten. Rüttelt man an dieser Weltsicht, wird (und Männer, dies ist ein sehr interessanter Punkt) meist gewertet, in dem man Kritiker der Umsetzbarkeit ins rechte Lager redet. Ideologie halt.

Geht Hand in Hand mit dem Femininen Imperatriv, der schon vor Jahren zum Gradmesser der Gesellschaft geworden ist. Hat auch dafür gesorgt, dass es bei der praktischen Rechtsprechung ein Ungleichgewicht zu Lasten der Männer vorhanden ist. Ich lasse mal die offensichtlichen Probleme wie Unterhalt/Sorgerecht außen vor und nenne nur die Tatsache, dass Frauen generell für die gleiche STraftat weniger Strafe wie Männer bekommen. Ist alles statistisch und sehr deutlich belegt.

07.05.2017 20:18 • x 6 #15


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