Hallo ihr Lieben,
schon einige Zeit lese ich hier im Forum als Geist mit.. und gestern habe ich einen Beitrag gelesen, in dem Stand: schreib dir alles von der Seele.
Ich hab's verbockt. Ja, jetzt kommt bestimmt Nimm nicht alle Schuld auf dich, nein, das tu ich nicht, es ist meine Art der Selbstreflexion. Vor einem Monat wurde ich verlassen. Es war eine schöne Beziehung, die schon falsch gestartet hat - von meiner Seite aus. Ich habe einen warmen Wechsel vollzogen, also kurze Zeit später nach dem ich mich von meinem EX getrennt habe, mit M. etwas angefangen - ja, ich weiß, böser Fehler Nr.1. Jedoch habe ich durch die Freundschaft zu M. und seine Aufmerksamkeit gemerkt, was ich mir in einer Beziehung wünsche und gemerkt, dass ich nicht mehr so starke Gefühle hatte. Nein, ich habe nicht sofort aufgegeben, sondern mit meinem Ex darüber geredet, ich war bereit es nochmal zu versuchen, da wir durch meine derzeitige Arbeitssituation alle 10 Wochen für 10 Wochen getrennt waren. Er hat im Dezember entschieden, dass es für ihn keinen Sinn mehr macht. Ich war darüber nicht glücklich - aber auch nicht unglücklich.
Ja, und dann hab ich M.s Umschmeichelungen und Engagement Raum gegeben und mich relativ schnell auf ihn eingelassen und mich echt wie so ein Teenie verliebt - Fehler Nr.2. Am Anfang, als ich noch in seiner Gegend gearbeitet hab, war alles schön und gut. Dann ging wieder die 10-wöchige räumliche Trennung los. Und die Qual begann. Denn nicht nur von ihm wurde ich getrennt, sondern auch von meinen engsten Freunden und meiner Familie. In der anderen Stadt hatte ich vorher meinen Freund, hatte sogar mit ihm zusammen gewohnt und (natürlich ..) durch ihn Freunde gewonnen. Nun ja, neue Stadt, Freund weg, Freunde weg, Wohnung weg - sallinchen unglücklich. Was macht man da natürlich? Sich emotional abhängig - Fehler Nr.3. Nein, es war keine gesunde Abhängigkeit (wenn es sowas überhaupt gibt). Ich war nicht mehr ICH. Selbstwertgefühl unten, unglücklich und einsam habe ich mich an M. gehangen wie ein Süchtiger an seine Dro.. Denn er hat mich gehalten, mich aufgebaut, mich glücklich gemacht und war für mich da. Und dann fing es an: Ich habe Streit angefangen, wegen nichts. Ja, wirklich nichts. Z.b. habe ich gemault, weil er sich während eines Meetings nicht gemeldet hat - obwohl ich wusste, dass er im Meeting war. Das ging Wochen so. Jede Woche habe ich neuen Streit angefangen und mir ist selber aufgefallen, dass mit mir was nicht stimmt. Jedoch nicht, was.
Mitte März dann das erste Erwachen - nach einem Streit meinte er, er wüsste nicht, ob er es noch kann und braucht erstmal Ruhe. Eine Welt brach zusammen. Wir haben uns danach getroffen und geredet. Da gestand er mir dann auch noch, dass er unter Bindungsangst leidet und Probleme hat. Ich habe ein wenig gemerkt, was ich verbockt habe und ab da habe ich mich zusammengerissen. Einen Monat ging es gut - er plante sogar von sich aus Urlaub und eine gemeinsame Silvesterfeier. Gründonnerstag waren wir dann mit Freunden feiern, er sagte was, es kam bei mir falsch an und ich bin einfach nur weggegangen, um mich abzureagieren. Er dachte, ich würde wieder anfangen zu streiten - und zog es diesmal durch und verließ mich. Ostermontag kam er wieder. Er möchte mich in seinem Leben haben, wenn ich bei ihm bin, ist es schön und er hat keine Zweifel. Er hat Ziele in seinem Leben und denkt, die Beziehung würde ihn da einschränken, aber wiederrum tut sie es ja nicht, weil er ja die Ziele mit mir erreichen will. (Geht es einem Bindungsphobiker so?) Jedoch wenn wir getrennt sind und uns dann streiten, dann kocht in ihm die Bindungsangst. Ich habe ihn zurückgenommen. Eine Woche schien wieder alles gut. Er sagte wieder, wie schön es sei, dass er mich so gerne in seinem Leben hat.. und dann am Samstag danach ist der Tag doch gekommen - er hat ein emotionales Tief und hat mich am Telefon verlassen. Er weiß nicht, was er will, ob es das ist, was er will, ob er mich noch liebt...
Nach einer Woche habe ich ihn gebeten, mir meine Sachen vorbeizubringen. Da haben wir nochmal geredet. Er war relativ kalt und abweisend, er konnte mir nicht mal in die Augen sehen. Er sagte, dass es vorbei sei. Er hat Gefühle für mich, weiß aber nicht mehr, ob es genug sind, für eine Beziehung. Es sind aber aufjedenfall zu viel, für eine Freundschaft. Er hat Zweifel an sich selber, ob er bereit ist, eine Beziehung zu führen. Ob es nicht schon zu früh ist, sich zu binden. Ich musste (leider) lachen, da es sich anhörte, als hätte ich ihm einen Heiratsantrag gemacht.. Aber er meinte es ernst.. Er wollte eine Kontaktsperre.. um mit mir irgendwann befreundet sein zu können. (ich nahm das natürlich an...)
Die ersten 2 Wochen konnte ich es nicht, ich war hin- und hergerissen. Er hat natürlich nicht geantwortet. Erst als ich durch meine beste Freundin gemerkt hab, dass ich mich total abhängig von ihm gemacht habe und deshalb so sehr leide, ist es mir aufgefallen, was ich eigentlich tu und getan habe.. Einige ärztliche Untersuchungen haben dann auch gezeigt, dass ich die Zeit lang falsche Hormone bekommen habe und hormonell nicht auf dem richtigen Pfad war - zu sehr Frau. Das erklärt natürlich einiges.
Ich habe ihn eine Woche in Ruhe gelassen, jedoch konnte ich es dann nicht mehr aushalten. Aus der Ferne ist das etwas anderes mit der Kontaktsperre - man hat doch sonst keine Möglichkeit.. Er hat sich entschuldigt, dass er nicht geantwortet hat, aber es tut ihn noch zu sehr weh, wenn er an mich denkt oder mir schreibt. Er geht mir auch extra aus dem Weg... Am Mittwoch jedoch, sind wir uns doch über den Weg gelaufen. Er hatte zuerst Schock im Gesicht stehen,er war irritiert.. und dann hat er mich angelächelt. Aber im Endeffekt ist er dann doch ohne mit mir zu reden an mir vorbeigegangen. Ich habe ihm dann geschrieben, dass ich mich gefreut habe ihn zu sehen. Er darauf nur fand ich auch
Kennt ihr das, wenn da mehrere Stimmen im Kopf sind?
Die eine sagt, er hat keine Gefühle mehr für mich und will mich nicht.
Die andere sagt, er hat mich die ganze Zeit nur veräppelt.
Die andere sagt, er hat Gefühle für mich, traut sich nur nicht oder lässt sie nicht zu.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mitte Juli ist voraussichtlich dieser ganze Standortwechsel vorbei und dann bin ich endlich bei meinen Freunden und meiner Familie - für eine längere Zeit. Bis dahin bin ich 500 km entfernt und fühle mich machtlos. Bin ich ja auch. Ich möchte gerne auf seine Nachricht antworten - jedoch wird es mir von allen Seiten verboten. Es fällt mir schwer, meinen Kopf über mein Herz zu stellen.
Ich habe ihn fortgestoßen, ob durch emotionale Abhängigkeit, Hormone oder eigene Dummheit. Und das habe ich jetzt erst realisiert.
Was soll ich tun?
P.S.: da nimmt man sich vor, nicht so viel zu schreiben, und dann das.
20.05.2017 16:01 •
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