Guten Morgen!
Ich war im Urlaub und das Meer hat mir sehr gut getan. Es war mehr ein innerer Prozess, als ein normaler Urlaub. Und genau das habe ich gebraucht. Der Wind hat mir den Kopf durchgepustet. Es tut mir gut zu sehen, wie die Wellen und Gezeiten kommen und gehen und sich durch nichts auf der Welt aufhalten lassen. Meine Ängste und Gefühle ändern nichts am Meer. Und mir zeigt es immer, dass es ein danach gibt. Nach jeder Welle kommt noch eine. Das ist einfach so.
Es war natürlich nicht nur schön dort. Ich habe mich auch alleine gefühlt, an den letzten Urlaub dort gedacht, Sehnsucht gehabt. Das ganze Programm halt.
Gleichzeitig hat es mir genau das gebracht, was ich mir gewünscht habe, Klarheit. Ich habe jetzt die Klarheit, dass die Trennung das Richtige war. Und das weiß ich nicht nur, sondern kann es jetzt auch fühlen.
Er kann mir gar nicht das geben, was ich mir in einer Beziehung wünsche. Und das ist nicht nur die Kommunikation, wie ich dachte. Es ist auch die Art zu leben. Ich möchte einem Partner gerne wichtiger sein.
Ach, es fällt mir schwer, negative Beispiele zu schreiben, weil ich das Gefühl habe, ich verrate ihn. Da ist meinem Kopf was ganz komisches angelegt. Aber ein Beispiel zeigt es eigentlich ganz gut und dann kann ich auch schreiben.
Da geht es um Weihnachten. Wir haben uns im Oktober kennen gelernt. Und so war es klar, dass er Weihnachten mit seinen Kindern verbringt. Auch mit seiner Ex. Wie die alte Familie quasi. Das machen sie immer so, wegen den Kindern. Dann kam das zweite Jahr und er sagte: Ich Feier Weihnachten mit den Kindern, was machst du? Das hat mir gar nicht gefallen. Ich habe mir da mehr Fürsorge gewünscht. Warum nicht mit den Kindern und mit mir? Ich bin da tatsächlich ganz flexibel. Ich hätte auch mit seiner Ex gefeiert. Wenn es unter den beiden keine Spannungen gibt, passt es doch. Und sie hat auch einen neuen Partner. Ist vielleicht seltsam, aber wäre zum Beispiel auch gegangen. Und ich bin ganz sicher, dass es dieses Jahr genau so gewesen wäre. Ich mache das, was machst du? Ich finde, da fühlt man sich einsam in einer Partnerschaft. Es gäbe so viele Möglichkeiten. Er ist ein paar Stunden weg. Wir sehen uns am 1. Weihnachtstag - geht aber nicht, da geht er mit den Kindern zu seinen Eltern. Ein Partner, der mich so alleine lässt? Das finde ich nicht in Ordnung. Wir hätten zumindest zusammen überlegen müssen. Aber es ging ihm da nur um Informationen.
Das ist ein gutes Beispiel, finde ich. Er hat bestimmte Dinge, die er einfach so macht und ich muss mich drum herum einrichten. Ich wäre aber gerne dichter dran gewesen an seinem Leben. Dichter dran nicht. Ich wäre gerne drin gewesen in seinem Leben.
Das beschäftigt mich gerade am Meisten. Und natürlich die Frage, warum es mich nicht gestört hat. Warum ich es nicht sagen konnte, in dem Moment. Natürlich habe ich es angesprochen. Aber es kamen nur Erklärungen, warum er Weihnachten mit seinen Kindern verbringen wollte. Aber es ging da nicht um mich. Ich hätte gerne gehört, warum er keine Zeit mit mir verbringen will. Aber das habe ich mich nicht getraut zu fragen. Da hatte ich tatsächlich auch Angst vor der Antwort.
Naja, das Ergebnis von meinem Urlaub ist, dass ich jetzt traurig bin und mich manchmal ärger. Aber traurig ist ok. Denn das ist ein reines Gefühl. Dieses Schwanken von rechts nach links war gar nicht schön. Trauer kann ich viel besser einsortieren.
In diesem Sinne: Eine gute Woche! Gruß Darlena
PS: Mir hat es am Meer so gut gefallen, dass ich überlege einen Bildungsurlaub dort zu machen. Dann wäre ich nicht ganz so alleine und wenn sich im nächsten Jahr noch was ergibt mit neuem Partner, dann habe ich die Urlaubstage immer noch Mal sehen, ob ich es wirklich buche...
26.09.2016 06:15 •
x 1 #24