Hi! SCHWIERIG. !
Ich war mal mit einer Therapeutin aus einem Alk. zusammen und die hat mir folgendes gesagt:
Grundsätzlich kann man es fast nicht an der Menge oder der Regelmässigkeit ALLEINE festmachen, OB jemand wirklich ein Alk. hat und vor allem muss man dann nochmal stark zwischen rein psychischer Abhängikeit (ein manchmal AUCH nicht lösbares Problem) , Sucht ( lösbar! -eher einfach ein etwas viel und ziemlich Bock drauf!- nett ausgedrückt!) und körperlicher Abhängigkeit (NUR durch völlige Abstinenz in den Griff zu bekommen und hohe Rückfallgefahr, auch Lebensgefährlich , wenn man versucht es von 100 auf Null in zu kurzer Zeit runterzufahren.).
SOLANGE der Konsum beim Betreffenden NICHT zu Problemen im BERUF, in der BEZIEHUNG, im SOZIALEN UMFELD oder zu einer Art LEIDENSDRUCK, vor allem im Konflikt mit sich selber führt, muss / kann nicht von einem Alk. gesprochen werden. Welche Menge für einen Erwachsenen gesundheitsschädlich ist , ist stark umstritten.
Deshalb mal Statements (NUR meine Meinung) zu den einzelnen , von Dir erwähnten Punkten:
---------------- Er trinkt eigentlich jedes Wochenende manchmal auch unter der Woche. Wenn er trinkt, dann immer bis zum abwinken. Er hat mal den Spruch gebracht, dass er, wenn er schon trinkt, dann richtig, damit es sich lohnt.
Es gibt sogenannte Quartalssäufer.Diese trinken nicht ständig, brauchen aber ihren regelmäßigen Abschuss.Das KANN, das MUSS aber nicht unbedingt ein großes Problem sein. Hängt mehr davon ab wie das Umfeld oder die Partnerin drauf reagiert, ob es als Problematisch bewertet wird. Die Reaktion DARAUF der Umgang DAMIT kann wiederum zeigen ,wie ernst die Lage oder das Problem ist.
---------------- Er ist sogar ein paar mal mit dem Restalkohol vom Vorabend in die Arbeit gegangen, war also faktisch Betrunken in der Arbeit.
Restalkohol, seine Wirkung und die Folgen sind zwar theoretisch teilweise, je nach Gewöhnungsgrad für einen selbst und andere Lebensgefährlich, können aber auch stark überbewertet werden,denn auch wenn man z.B. faktisch noch nicht wieder Autofahren dürfte, so halte ich es (wenn man z.B. zur Arbeit läuft, sich selbst GUT kennt und dann (natürlich OHNE merkliche Fahne) vernünftig reagieren kann und lediglich einem Job im Büro nachgeht) oftmals (da kommt es eben stark auf die Situation an und ob man wirklich nix an sich am Handeln kritisieren kann, wenn es also faktisch WIE nüchtern läuft , bloß die Blutwerte sind nicht OK. ) eher für ein Kavaliersdelikt, aber ich weiß, das meine Ansicht da sehr umstritten ist.
---------------- er trinkt immer so viel und so schnell, dass er in einer Stunde mal locker 1-2 Flaschen (!) Wein trinkt. Den ganzen Abend lang schafft er schon mal 4-5 Flaschen Wein und ist stolz drauf.
Das zeigt eine gewisse Trainiertheit, aber da liegt bei einem Russen oder Texaner die Latte (nicht nur im Klischee!) was den Blutalkohol angeht, WESENTLICH höher! Da kannste Deine Weinflaschen fast gegen Schnapsflaschen austauschen und das würde im jeweiligen Umfeld dieser Personen teilweise kaum größeres Aufsehen erregen.
--------- - Wenn wir nach so einem Abend dann heimgehen, ist er bereits völlig betrunken, öffnet dann aber zuhause nochmal eine Flasche Wein, füllt sein Glas und schläft mit dem Glas in der Hand auf der Couch ein. Am nächsten Tag ist er dann überrascht und erinnert sich nicht mehr daran, diese Flasche aufgemacht zu haben.
Filmrisse sind IMMER bedenklich!
---------------- Wenn er trinkt, dann schläft er ein. Auch schon in der Öffentlichkeit z.B. in einer Bar/im Club. Es ist mir so unangenehm, dass er einfach so am Tisch einschläft. Teilweise sind wir mit anderen Leuten unterwegs und er schläft neben uns während wir uns alle noch unterhalten. Er wird null aggressiv, sondern der Abend ist halt dahin.
Da hätten wir dann ja die erwähnten PROBLEME IN BEZIEHUNG und dem SOZ. UMFELD !
---------------- was wir unternehmen hängt immer vom Alk. ab, also in welchem Lokal kostet der Wein wieviel. Wann können wir in die Bar XY gehen, weil da happy Hour ist. Es fallen immer Sätze wie das Essen ist dort gut und die Flasche Wein kostet so und so viel Euro dort
Finde ich nicht unbedingt SOO wild, wenn man SICH und sein Trinkverhalten kennt, das mal mit in die Entscheidung einfliessen zu lassen. Gibt es allerdings wg dieser Entscheidungen Streit und dies sind die einzigen Gründe für oder wider eine Location, dann ist es wiederum bedenklich und führt ja damit zu PROBLEMEN in BEZ. und SOZ. UMF. !
---------------- wenn er getrunken hat ist an S. nicht zu denken, er schläft ja schon in der Bar ein bevor wir überhaupt heimkommen. Da er immer betrunken ist, haben wir so gut wie nie S.
= führt zu BEZ.-PROBLEMEN !
---------------- er trinkt um betrunken zu werden. Er trinkt auch schon mal harte Sachen, die ihm nicht so gut schmecken, mit dem Argument das ist billiger als 4/5 Flaschen Wein und hat den selben und schnellere Effekt
Das tun viele . Ich auch. B. OHNE Alk. brauche ich nicht - zum reinen Durstlöschen gibt es für mich leckerere Sachen und grade bei Schnap. geht es mir NUR um die Wirkung, was einfach nur ehrlich ist und - allein gesehen, finde ich- noch nicht Verurteilenswert, es sei denn , man ist grundsätzlich jemand der vom Sinn des sich Berauschens oder vom menschlichen Bedürfnis sich zu berauschen Abstand nimmt oder nichts hält. Rausch also Ka**e findet!
---------------- wir waren im Urlaub und da hat er jeden, wirklich jeden Abend 3 Wochen lang getrunken. Wir sind kein einziges mal nüchtern ins Bett und haben den gesamten Urlaub keinen S. gehabt.
Ersteres kann in fröhlichem Einvernehmen geschehen, Zweiteres geschieht äußerst selten in fröhlichem Einvernehmen!
---------------- wenn er selber irgendwann merkt, dass er mehrere Tage hintereinander getrunken hat, kommt mal der Satz ich werde jetzt versuchen mal 1-2 Wochen nichts zu trinken. Er hält diesen Vorsatz meistens nicht durch, schlimmer finde ich, dass er es als Herausforderung ansieht mal 1 Woche nichts zu trinken. Das ist für jeden normalen Menschen doch keine Herausforderung, sondern durchaus machbar und nicht erwähnenswert?!?
Ja, das sollte schon noch klappen. Wenn das schwerfällt, dann heißt das aber nicht gleich das Schlimmste, sondern ist lediglich ein Grund mal ordentlich drüber nachzudenken und alleine um sich und seiner Liebsten mal das Gegenteil irgendwelcher Befürchtungen zu Beweisen gibt man sich dann mit so einer Aktion etwas mehr Mühe - OHNE es an die Große Glocke zu hängen! . und am besten macht man das öfters mal und nicht nur einmalig!
Völlig ungeachtet meiner Meinung reicht es jedenfalls schon, das eure Ansichten über seinen Konsum stark auseinander gehen und das sollte für Dich erstmal das größte Problem darstellen, bzw. der wichtigste Punkt dabei sein.
Ich meine damit, das es weniger wichtig sein sollte ihm nun unbedingt zu beweisen, das er ein Problem hat. Er hat wahrscheinlich eines, (oder ist auf dem Weg dahin) aber WIE groß es wirklich ist , das hängt stark davon ab WIE sehr es Ihn oder Dich unglücklich macht, weshalb Du Dich erstmal auf die Frage konzentrieren solltest ob Du wirklich SEHR oder NUR ein WENIG unter den Folgen seines Konsum leidest, oder ob Du vielleicht eigentlich überreagierst weil Dir die Begrifflichkeit Alk. Angst macht oder die Alarmglocken schrillen lässt, aus Angst es würde nun immer weiter mit ihm bergab gehen. (?)
Ich denke aber, es ist tatsächlich so , das Er Dir in seinem Suff auf Dauer einfach zu widerlich wird und deshalb musst Du es zum Thema machen, weil Du nicht möchtest, das daran auf Dauer die Beziehung und deine Liebe zu ihm leidet.
CHEERS!