Kämpfen oder nicht?

Hallo Forumsmitglieder,
ich weiss gerade nicht wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, deshalb möchte ich sie mir hier von der Seele schreiben. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Lösung...
Mein Freund und ich sind jetzt knapp 2 Jahre zusammen. Begonnen hat es mit ner Fernbeziehung (1000km) und danach bin ich relativ schnell zu ihm gezogen, da ich meine Ausbildung fertig hatte und nicht gewusst hatte, was ich mit mir anfangen soll. Da er noch Zuhause gelebt hat und man in ner Großstadt nicht einfach mal so eine Wohnung kriegt, bin ich zu ihm und seinen Eltern gezogen, was ein großer Fehler war. Die kulturellen Unterschiede (auf die ich nicht näher eingehen möchte) liessen es nicht zu, dass ich mich wohlfühlen konnte. Ich konnte mich nicht ausbreiten, etc. Kurz gesagt es war zu eng und das führte zu großen Problemen zwischen ihm und mir. Wir verstanden uns einfach plötzlich nicht mehr.... Wir hatten aber das Ziel im Blick dass die Eltern bald ne längere Reise machen, dadurch hätten wir die Wohnung für uns. Hat sich aber alles wahnsinnig hingezogen und dadurch hat mein Freund kurz vor Ziel entschieden, sich von mir zu trennen. Ich war überhaupt nicht gefasst darauf und konnte ihn irgendwie wieder umstimmen. Wir haben uns dann ein Limit von nem Monat gesetzt und gesagt, wenns dann nicht besser wird, dann trennen wir uns. Naja und es wurde nicht unbedingt besser. Aber ganz ehrlich. So eine Situation entspannt sich doch nicht innerhalb eines Monats oder? Naja jedenfalls hat er sich dann wieder getrennt und hat mir gesagt dass er mich nicht mehr liebt. Ich bin dann am selben Tag weg ohne mit ihm zu reden und habe lange mit einer Freundin geredet. In der Zwischenzeit hat er wohl auch nochmal nachgedacht und hat sich wahnsinnige Sorgen um mich gemacht. Dann bin ich nach Hause gekommen und dann war er nur noch ein Häuflein Elend und hat mir gesagt dass er mich angelogen hätte und er mich immernoch liebt. Er dachte es sei einfacher so. Wir haben dann entschieden dass ich erstmal ausziehe, damit wir wieder ein wenig Freiraum aufbauen können. Dadurch müsste ich aber viel Geld für Möbel usw ausgeben, was ihn dann wieder zweifeln liess ob das das Richtige sei....
Naja und jetzt bin ich bei meinen Eltern Zuhause über Weihnachten und lasse mir das alles durch den Kopf gehen.
Ich liebe ihn wirklich sehr und ich glaube er mich auch noch. Bin mir aber manchmal nicht mehr sicher da er mir nicht mehr so viel Nähe zeigt, mir keine süßen Nachrichten mehr schreibt wenn ich weg bin.. Ich weiss auch nicht ich habe einfach ein sehr schlechtes Gefühl im Bauch. Aber ich weiss, dass ich mir das Gefühl manchmal selber einbilde. Ich möchte so sehr dass es wieder hinhaut und dass wir uns wieder so vertrauen und lieben können wie vorher....
Ich weiss nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ob ich zurückhaltend sein soll, was ihn aber darin bestärken könnte, dass es nicht mehr das Richtige sein könnte. Oder ob ich Zuneigung zeigen soll, was ihn aber wieder einengen könnte. Ich weiss einfach nicht mehr weiter...
Ich habe so viel investiert in diese Beziehung und möchte sie nicht so einfach aufgeben. Aber er hat voll oft diese Gedanken und ich weiss nicht ob ich alleine dagegen ankämpfen kann...

Kulturelle Unterschiede spielen aber nun mal eine Rolle. Selbst wenn Du innerhalb Deutschland von Sylt nach Sonthofen gezogen bist, gibt es Welten dazwischen, aber immerhin eine gemeinsame (Schrift)Sprache. Das mal vorab.

Mal abgesehen von diesen Unterschieden und der Verliebtheit, die sicher bei Euch beiden da war. Ich lese hier, dass Ihr Euch nicht sonderlich lange kanntet. Dann wusstest Du nicht so recht, was Du nach der Ausbildung mit Dir anfangen soltest und hast Dich bei ihm - ach nein. Nicht bei ihm, bei seinen Eltern! - eingenistet. Wo Du Dich nicht ausbreiten konntest und ggfs, auch Regeln, die seine Eltern in IHREM Haus aufgestellt haben, einhalten musstest. Zu blöd auch, dass die nicht endlich verreisen und Euch das Terrain überlassen. Wenn auch nur vorübergehend, weil - irgendwann kommen sie ja wieder. Nicht alle Mütter und Väter (mich eingeschlossen) möchten ständig eine mehr oder weniger fremde Person in den eigenen vier Wänden hocken haben.

Du wunderst Dich, dass das nicht funktioniert?

Ganz offensichtlich seid ihr beide noch weit davon entfernt, selbstständig zu sein. Nur Verknalltsein reicht nun mal nicht aus.

Hast Du einen Job da, wo Du jetzt bist? Gefällt es Dir dort, mal ganz unabhängig von Deinem Freund? Prima! Such Dir eine Wohnung und bau Dir da Dein eigenes Leben auf. Nein? Dann guck, wo Du eine Perspektive findest und stell Dich auf eigene Beine.

Worum genau willst Du kämpfen? Um zwei Schubladen im Kinderzimmer Deines (Ex)Freundes?

Liebe hat für mich nichts mit kämpfen zu tun. Wenn einer nicht mehr richtig will, dann ist das halt so und dann sollte man lernen zu akzeptieren. So wie es klingt hat dein Freund kein richtiges Interesse mehr an dir, vielleicht fühlt er sich einsam wenn er wieder alleine ist und kommt dann wieder angekrochen. Aber das hat wohl nichts mit Liebe zu tun .... so wie meine Vorgängerin schreibt, bau dir erst mal ein eigenes stabiles Leben auf.