Können sich Menschen ändern?

Hallo liebe Community,

ich lese hier schon seit geraumer Zeit mit und wollte nun mal selbst euren Rat einholen.

Mein ExFreund trennte sich vor mehr oder weniger genau einem Jahr, davor waren wir 1 1/2 Jahre zusammen und haben auch zusammen gewohnt. Wobei das zusammenziehen mehr notgedrungen war, da er gerade erst in meine Ortschaft gezogen ist und vorübergehend bei Freunden wohnte.

Unsere Beziehung verlief, für mich zumindest, sehr harmonisch, keine Streiterein, aber leider auch nicht viel gemeinsame Zeit, da er selbstständig ist, viel arbeitet und auch noch viel unterwegs ist. So kam es dann leider, dass der triste Alltag sich schnell einschleichte, er sich mit allem überfordert fühlte und mich dadurch aus seinem Leben verabschiedete.

Auch bei der Trennung lief alles ohne Drama ab, natürlich war ich enttäuscht und traurig, aber was sollte ich denn machen, wenn er nicht mehr wollte. Er zog ziemlich schnell wieder aus und ich versuchte ihn zu vergessen. Da wir auf meinen Wunsch hin, so gut wie keinen Kontakt mehr miteinander hatten, war das Thema für mich auch gegen Juni durch und ich konnte das Leben mehr oder weniger, wieder in vollen Zügen genießen.

Nun ist es so, dass wir uns Ende Juli, Anfang August, mehrere Male über den Weg gelaufen sind, die Monate davor nicht 1x mal gesehen und seit dem führen wir was auch immer das sein mag. Hören uns täglich und verbringen auch sonst viele gemeinsame Abende/Tage unter der Woche, mit allem was eine normale Beziehung sonst so mitbringen würde.

Mein Problem ist nun, dass ich das Gefühl habe, dass er sich um mich bemüht, wenn er was macht, dann mit mir anstatt mit seinen Freunden. Nur ist es eben so, dass sich beim Thema Zeit und Priotriät Firma allgemein nicht viel geändert hat und sich das die nächste Zeit wohl auch nicht bessern wird. Wir reden auch nicht darüber was das eigentlich ist, mehr ein Selbstläufer. Mich macht der Zustand auch nicht wirklich unglücklich, da ich mir unter diesen Voraussetzungen keine Beziehung mit ihm vorstellen kann, obwohl mein Herz wieder sehr an ihm hängt, dafür müsste sich vieles vor allem seine innere Einstellung ändern.

Zu ihm: Er 35, war immer schon ein Eigenbrötler, der sich nur auf sich konzentriert hat, alle seine Beziehungen liefen nicht länger wie 2 Jahre, weil ich die Vermutung habe, dass er alle Zelte abbrach, sobald er merkte jetzt wird es ernst. Vermutung ist wohl der falsche Ausdruck, denn wir hatten das mal besprochen und ja er steht auch dazu.

Ich verstehe nun nicht warum er dennoch irgendwie an mir hängt oder was er damit bezwecken will. Mit ihm zu reden würde auch ohnehin keinen Sinn machen, da er mehr der Typ ist, der dann auch gerne mal das sagt was das Gegenüber hören will.

Mich irritiert einfach dass er schon für uns voraussplant, Urlaube, Weihnachten und sogar Silvester hat er gefragt, dass er ein Jobangebot hat, was ich davon halte.

Wenn ich mir das geschriebene so durchlese, klingt das nicht gerade wie der Jackpot und das ist mir auch bewusst, aber er hat auch unzählige gute und sehr liebenswürdige Seiten und auf diese baue ich eben. Nur sagen alle meine Freundinnen, dass sich ein Mensch nicht ändern kann und wenn, dann nur von kurzer Dauer. Dass er das tun muss, würde von mir auch niemals angesprochen bzw. nach der Trennung mal, als wir darüber sprachen woran es gescheitert ist, somit kennt er meinen Standpunkt.

Was meint ihr warum er sich jetzt auf einmal bemüht? Ich weiss, dass er mich nicht absichtlich verletzten würde, dafür stehen wir uns zu Nahe, schließlich bin ich nicht nur seine Spielgefährtin, sondern auch beste Freundin, da er sonst mit niemandem darüber spricht was in seinem Kopf vorgeht.

Ich bin echt überfragt, vielleicht kann mir jemand von euch ja die Augen öffnen.

Danke fürs durchlesen.

LG Lotte

Vielleicht will er eben keine feste Bindung. Man muss auch nicht immer alles in eine Schublade stecken und als irgendwas definieren. Wenn es gerade so gut tut wie es ist, ist doch o. k. Vorausgesetzt natürlich nur beide können damit leben. Ansonsten klappt das nicht ...

Hey,
schon ne komische Situation. Er scheint immer noch irgendwie an dir zu hängen und offenbar scheint es ohne den formalen Rahmen einer Beziehung etwas besser zu laufen.

Was mich etwas irritiert:

Zitat:

mit allem was eine normale Beziehung sonst so mitbringen würde.

Beinhaltet das auch Zärtlichkeiten und/oder S.?

Grüße
Amy

Zitat von mafa:

Vielleicht will er eben keine feste Bindung. Man muss auch nicht immer alles in eine Schublade stecken und als irgendwas definieren. Wenn es gerade so gut tut wie es ist, ist doch o. k. Vorausgesetzt natürlich nur beide können damit leben. Ansonsten klappt das nicht ...

Hallo Mafa,

ja das denke ich mir eben auch, aber dennoch weiss ich, dass ich aus allen Wolken fallen würde, wenn er mir offenbaren würde, dass er jemanden kennengelernt hat. Was ich mich aber auch irgendwie nicht vorstellen kann.

Das was mir den ärgensten Schlag dabei versetzten würde, wäre dann die Tatsache, dass ich bewusst ins offene Messer reingelaufen bin. Auf der anderen Seite, wer hat dafür schon eine Garantie, unabhängig wie man den Status definiert?

Zitat von Amy_Farah_Fowler:

Hey,
schon ne komische Situation. Er scheint immer noch irgendwie an dir zu hängen und offenbar scheint es ohne den formalen Rahmen einer Beziehung etwas besser zu laufen.

Was mich etwas irritiert:

Zitat:

mit allem was eine normale Beziehung sonst so mitbringen würde.

Beinhaltet das auch Zärtlichkeiten und/oder S.?

Grüße
Amy

Hallo Amy,

du hast einen guten Punkt angesprochen. Es läuft tatsächlich besser, frag mich nicht warum. Wahrscheinlich weil wir meinen wir hätten keine Verpflichtungen, was ja auch nicht so wirklich stimmt.

S. und Zärtlichkeiten auch und auch hier ist auf einmal alles besser. Es ist tatsächlich sogar so, dass wir kaum die Finger von uns lassen können.

Soll mal jemand daraus schlau werden?

Zitat von LotteP:

. Auf der anderen Seite, wer hat dafür schon eine Garantie, unabhängig wie man den Status definiert?

Genau ! Die Garantie gibt es nämlich niemals. Manche denken vielleicht auch unbewusst dass eine Ehe dafür eine Garantie wäre. Aber das Leben macht eben was es will, nicht was wir wollen ...

Zitat von mafa:

Zitat von LotteP:

. Auf der anderen Seite, wer hat dafür schon eine Garantie, unabhängig wie man den Status definiert?

Genau ! Die Garantie gibt es nämlich niemals. Manche denken vielleicht auch unbewusst dass eine Ehe dafür eine Garantie wäre. Aber das Leben macht eben was es will, nicht was wir wollen ...

Ich stecke hier im Zwiespalt: Die gemeinsame Zeit mit ihm genießen, auf der anderen Seite habe ich Angst meine Zeit mit ihm zu verschwenden. Schließlich bin ich 32 und Kinder stehen natürlich auf meiner Wunschliste, nur eben noch nicht soweit oben.

Zeitgleich bin ich an dem Punkt, wo ich leider nicht mehr an eine Partnerschaft bis ans Lebensende glaube. Was ich persönlich mittlerweile nicht mehr allzu negativ sehe, Zahn der Zeit eben.

Hach, zum Mäuse melken.

Zitat:

Soll mal jemand daraus schlau warden?

Naja, seit wir geschieden sind, verstehen mein Ex und ich uns auch wieder echt super - ohne allerdings wieder in die Kiste zu hüpfen. Das hat mich anfangs ziemlich irriert, weil ich mir das nicht wirklich vorstellen konnte, nach allem, was vorher gelaufen war.

Wie schon vorher angeklungen: Wenn das für dich so ok ist, genieß es für den Augenblick.