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Kur / Therapie sinnvoll?

J
Hallo,

ich bin heute mit Anlauf in ein richtig tiefes Loch gesprungen...
Die ganzen Tage dachte ich, ich käme einigermaßen klar mit der Trennung, könne den Kontakt, den ich durch die Kinder mit Ex noch habe, verkraften und trotzdem nach vorne schauen.
Heute brach irgendwie alles über mir zusammen, es geht mir so schlecht wie an noch keinem der vergangenen 7 Tage.
Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn mein kleiner Sohn weint, wenn Papa sich wieder verabschiedet, weiß keine Antworten mehr auf seine ständige Frage Wann kommt Papa wieder nach Hause?... Es kostet mich meine letzte Kraft, die zwei verletzten Kinderseelen aufzufangen, ihnen den Halt zu geben, den sie jetzt brauchen.
Meine Kinder kommen einfach nicht mit der Situaition klar - die Große, da ihr leiblicher Vater sie als Spielball unserer damaligen Trennung mißbrauchte und am Ende gnadenlos fallen lies... Ex hat seit vielen Jahren die Vaterrolle übernommen und gerade deswegen hat meine Tochter jetzt natürlich Angst, wieder ihren Papa zu verlieren.
Der Kleine ist gerade 4, ihm kann man die Situation nicht erklären - er sieht und spürt nur, dass sein Papa nicht mehr da ist.
Und ich komme noch viel weniger damit klar - jeder verdammte Zentimeter in meiner (unserer) Wohnung erinnert mich an ihn, jeder Weg, den ich gehe oder fahre, jeder Ort, an dem ich bin, alles ist so angefüllt mit Erinnerungen, dass es mich jedesmal erschlägt.

Dann die Zusammentreffen mit ihm, gezwungenermaßen, durch die Kinder, durch den ganzen organisatorischen Kram, der zu erledigen ist - immer wenn ich dachte es geht wieder kommt BÄÄÄÄM wieder der Holzhammer. Und wenn ich ein Zusammentreffen vermeide, kommt von ihm eine SMS an mich oder Tochterkind....

Heute war ich soweit, dass ich nur noch weg wollte. Weg von ihm, weg von der Wohnung, weg von den ganzen Erinnerungen. Ich überlegte mir, ob eine Kur mit den Kindern oder eine Art stationäre Therapie Sinn machen würden...? Ich litt in meiner Vergangenheit schon häufiger an teilweise schweren Depressionen - von daher wäre es kein Thema, das ganze irgendwie zu verargumentieren vor Krankenkasse, Arzt oder so....
Ich möchte einfach Abstand, nix sehen, nix hören - und Zeit für mich und meine Kinder, mit der Situation leben zu lernen.

Andererseits habe ich Angst, dass es dann für die Kids noch schlimmer wird, denn dann würden sie ja über zumindest zwei, drei, vier... Wochen ihren Papa garnicht sehen... Und ich habe Angst davor, dass ich dann vielleicht während einem solchen Aufenthalt gut zurecht komme, mich dann zu Hause aber alles wieder einholt...

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit diesem thema gemacht? Macht das Sinn?
Wie gesagt, eine totale Kontaktsperre hier zu Ex ist nicht möglich, ohne ihm den Kontakt zu den Kindern zu verbieten - das möchte ich aber nicht wirklich.

LG Julan

11.03.2012 23:14 • #1


A
hallo julan

sicher kann es helfen eine mutter-kind-kur zu beantragen,
vielleicht hilft es auch mal für eine woche mit den kid rauszukommen, vielleicht zu deinen eltern, einer guten freundin oder ein kurz-urlaub wenn das buget dafür reicht.

ich habe gerade einen thread eröffnet.

https://www.trennungsschmerzen.de/wege-a ... t7365.html

kann dir empfehlen die clips mal anzuhören - vielleicht können sie dir imlulse geben. ansonsten scheue dich nicht hilfe zu holen, wenn du den eindruck hast, du kannst sie gebrauchen.

11.03.2012 23:21 • #2


A


Kur / Therapie sinnvoll?

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L
Hallo, wenn Du eine Mutter-Kind-Kur beantragen möchtest, kann ich dir dabei kostenlos helfen. Ich arbeite für die Kurhilfe. Schau mal unter www.kurhilfe.de unter Ansprechpartner, mein Name ist Sandra Klinkowski, schick mir mal deine E-Mail Adresse und dann schicke ich Dir die Zugangsdaten zu unserem Kurhilfe Portal, dort kannst Du Dir die Formulare zur Beantragung einer Mutter-Kind-Kur runterladen, ausdrucken und beim Arzt abgeben, wenn Du dann alles Unterlagen fertig ausgefüllt hast und die Atteste vom Arzt wieder bekommen hast, schickst Du Sie mir an meine Adresse (siehe Kurhilfe Ansprechpartner) und dann übernehme ich den Rest für Dich. Unsere Erfahrungen zeigen leider das die Anträge die selbst gestellt werden meist abgelehnt werden und wenn die Krankenkasse sehen, das sich die Kurhilfe darum kümmert gehen die Anträge meist anstandslos durch, warum sollte man den Service nicht in Anspruch nehmen, ist ja kostenlos und die Aussicht auf eine Kur ist umso größer. Also wenn Du meine Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, schick mir einfach Deine E-Mail Adresse und bei Fragen ruf mich einfach an oder maile mir, ich helfe Dir sehr gern. Wichtig ist nur das ich dann alle Unterlagen im Original von Dir erhalte, erst dann wird die Mutter-Kind-Kur beantragt und ich prüfe Sie vorab nochmals und melde mich wenn von meiner Seite Fragen sind. Liebe Grüße Sandra

12.03.2012 19:31 • #3


S
Hallo Julan,

eine Mutter-Kind-Kur ist eine sinnvolle Idee, und wird nicht nur Dir, sondern auch Deinen Kindern helfen, die Trennungssituation besser zu verarbeiten. Beantragen kannst Du Sie auch über das Müttergenesungswerk. Es dauert nicht lange bis zur Bewilligung.

In meinem Fall war es so, dass meine Ex gleich nach der Trennung (September 2009), für sich und die beiden Kinder (beides Mädchen, 14 J. und 13 J.) eine Mutter-Kind-Kur beantragt hat, und bereits von Mitte Dezember 2009 bis Anfang Januar 2010 (3 Wochen) wurde diese durchgeführt. Die drei waren in der Klinik Werraland, Zentrum für Familiengesundheit, in 37242 Bad Sooden-Allendorf, die sich u.a. auf das Verarbeiten von Trennungssituationen bei Kindern spezialisiert hat.

Meine Ex hat die Mutter-Kind-Kur allerdings auch dazu genutzt, um die Kinder zu instrumentalisieren, d.h. die Kontaktsperre wurde rigoros auch auf die Kinder bezogen. Meine Ex sah die Kinder als lebenden Zugewinn an und waltete diktatorisch ihres Amtes. Insbesondere die Jüngere (13 J.), mein über alles geliebter Engel, war ein Papakind, und musste im Rahmen dieser Kur entsprechend bearbeitet werden. Die Mutter-Kind-Kur war für meine Ex eine willkommene Gelegenheit, um die Kinder einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um mich als Vater aufgrund ihres abgrundtiefen Hasses zu dämonisieren, und mich als unerwünschte Person im Leben meiner Kinder zu deklarieren.

Es folgte der schlimmste Rosenkrieg (oder war es ein Atomkrieg ?), der hier in Hamburg jemals vor einem Familiengericht sowie dem Oberlandesgericht Hamburg ausgefochten wurde. Auch wenn ich selbst Jurist (Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht sowie Steuerrecht) bin, hat mich die Vorgehensweise der Gegenseite zutiefst erschüttert, weil Schamgrenzen für die Gegenseite nicht existierten, und die beabsichtigten Einschläge ausschließlich unterhalb der Gürtellinie erfolgten (eine Rechtsanwältin weiß nunmal, wo sie einem Mann hintreten muss, dass es ihm wehtut, und er in die Knie geht). Juristische Auseinandersetzung auf Augenhöhe ? Fehlanzeige !

Meine Ex hat auf Anraten ihrer Rechtsanwältin alle Bemühungen von mir, den Kontakt zu meinen Kindern aufrechtzuerhalten, ignoriert, so dass die Entfremdung der Kinder immer weiter fortgeschritten war. Folge: Übertragung des elterlichen Sorgerecht auf die Ex wegen der fehlenden Kommunikation, Ausschluß des Umgangs bis zum Eintritt der Volljährigkeit. Das war ein Schlag ins Gesicht !

Alle Hinweise auf renommierte Familienforscher (mittel- und langfristige, psychologische Folgen für die Kinder, wenn ein Elternteil konsequent aus dem Leben der Kinder eliminiert wird - Dr. Anneke Napp-Peters, Hamburg) wurden vom Familienrichter als absurdum geführt (O-Ton: Wir wollen nicht juristisch werden, es geht hier um das Wohl der Kinder ! Absolut lächerlich! Ich muss mich verhört haben !) Im Grunde genommen eine bemerkenswerte Einstellung eines Altjuristen, aber mit meiner Argumentation hätte ich ihm seine 100 % In dubio pro mama-Rechtsprechung kaputtgemacht (ging im Mai 2011 in den Ruhestand). Das OLG Hamburg, bekannt für die väterfeindlichste Rechtsprechung in Deutschland, hat beide Beschlüsse in zweiter Instanz bestätigt, und sowohl die aktuelle PAS-Rechtsprechung, als auch Erkenntnisse aus der Familienforschung, die einen zumindest begleiteten Umgang befürwortet, wenn die geäußerte Meinung des Kindes/ der Kinder offensichtlich durch Manipulation entstanden ist, und nicht die eigene Meinung darstellt - Prof. Dr. Schmidt-Deuter/ Dr. Beelmann, Universität Tübingen, völlig außer Acht gelassen.

Fazit: Die gesamte familienrechtliche Auseinandersetzung hat mich insgesamt 15.000.- € gekostet (am teuersten waren die bestellten Gutachter, die meine Auffassung zum Teil bestätigt, und vor Gericht auch vertreten haben). Letztlich bin ich ein entsorgter Vater, der zum Zahlvater (150 % Kindesunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle) degradiert wurde, aber seit Juni 2011, und das ist für mich das Wichtigste, glücklich geschieden ist.

Aber: Meine schlimmsten Befürchtungen sind zwischenzeitlich eingetreten: Im Juni 2011 (wenige Tage nach meinem Geburtstag, und wenige Tage vor dem Scheidungstermin) habe ich meine jüngste Tochter, das Papakind, durch Suizid (Sprung aus dem 13. Stock) verloren, weil sie zu mir, bei mir leben wollte, aber nicht durfte - meine Ex hätte ja auf Kindesunterhalt verzichten müssen. Meine Trauer über diesen Verlust kann ich noch nicht einmal offen zum Ausdruck bringen, weil meine Ex jede Auskunft darüber verweigert, auf welchem Friedhof meine geliebte Tochter begraben ist - für mich ist das unfassbar und macht mich sprachlos. Die Auskunft müsste ich beim Familiengericht einklagen. Ich habe aufgegeben. Ich kann und will nicht mehr. Ich habe akzeptiert, dass es keinen Sinn macht, eine Betonmauer mit bloßen Händen einzureißen. Es tut unbeschreiblich weh, im Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland als einfühlsamer, liebevoller Vater, der ich einmal war, so behandelt zu werden. Gerade im Familienrecht ist Deutschland nach wie vor ein Entwicklungsland.

Liebe Julan, auch wenn eine Trennung sehr schmerzhaft ist, wenn der Partner/ Partnerin uns so verletzt und demütigt, das wir ihn/ sie abgrundtief hassen, wir sollten immer daran denken: Als Paar geht man auseinander, die Elternverantwortung aber bleibt auch nach der Trennung/ Scheidung bestehen. In unserem Schmerz dürfen wir niemals vergessen: Unsere Kinder lieben beide Elternteile, Mama und Papa ! Auch sollte man in diesem Zusammenhang Oma und Opa nicht vergessen.

Tut mir leid, dass meine Antwort so lang geworden ist, aber wenn Kinder im Spiel sind, blutet mir einfach das Herz, und auch weil ich mit dem Erlebten nicht alleine dastehe. Es gibt mittlerweile tausende entsorgter Väter, denen es untersagt ist, sich um ihre Kinder zu kümmern, und es werden immer mehr.

Ich habe es ohne psychologische Hilfe geschafft; darauf bin ich sehr stolz. Ich bin dankbar dafür, dass ich Kollegen und Kolleginnen habe, die mich aufgefangen, mich unterstützt, mich aufgebaut, die zu mir gestanden haben, ohne Wenn und Aber. Keinen einzigen Tag war ich seit der Trennung (September 2009) bis heute krankgeschrieben. Mittlerweile habe ich eine 50-60 Stunden-Woche (das könnte ich schnell ändern, wenn eine liebevolle Partnerin da wäre, ist sie aber nicht !), die vielen Gespräche haben mir sehr geholfen, auch der Sport, insbesondere die Faszination Marathonlaufen (siehe: Wie verbringt ihr eure Sonntage ?), das Tai-Chi und nicht zu vergessen das Schreiben (das Forum hier habe ich erst durch Zufall vor etwa 6 Wochen entdeckt).

Heute bin ich bereit, eine neue Beziehung/ Partnerschaft einzugehen (leider gehöre ich zu den romantisch veranlagten Männern, die eine Frau so behandeln, wie ein rohes Ei, voller Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit, und stets mit gegenseitiger Achtung voreinander). Einige Single-Kolleginnen haben es schon bei mir versucht, leider hatten sie keinen Erfolg dabei, weil sie eben Kolleginnen sind, ein absolutes No-Go für mich. Wer weiß, was hier, mit Hilfe dieses Forums alles möglich ist, alles passieren kann. Es hat sehr, sehr lange bei mir gedauert. Heute kann ich sagen: Ich habe alles verarbeitet, ich habe keine Altlasten.

Liebe Julan, Du schaffst das auch ! Das weiß ich genau ! Sei stark zum Wohle Deiner Kinder. Wenn Dein Ex seine Kinder liebt, wird er die Mutter-Kind-Kur und die Verarbeitung der Trennungssituation speziell seiner Kinder verstehen und sie akzeptieren. Sei ganz lieb von mir gedrückt.

Grüße aus Hamburg

15.03.2012 02:45 • x 1 #4


A
hallo willkommen soft temptation

es ist erschütternd immer wieder zu erfahren wie hier zu lasten der kinder ego und rache durchgesetzt wurde.
recht haben bedeutet noch lange nicht recht bekommen.
es ist einfach unglaublich - was hier in dieser welt geschieht und unterstützt wird.
mein mitgefühl geht an dich und deine tochter, ihr gebrochenes wesen. es ist unglaublich, das du nichtmal als vater zugang zu ihrer grabstätte bekommst. es tut mir von herzenn leid - was da alles für unrecht geschehen ist.
ich hoffe, der richter und alle die darin, in meinen augen als mittäter, beteiligt waren, wissen, was sie auf dem gewissen haben.

ich wünsche dir alles gute und viel glück!

15.03.2012 03:09 • x 1 #5


S
Guten Morgen Alena-52,

vielen Dank für Dein Mitgefühl.

Lange bevor ich habe mich hier im Forum angemeldet habe, habe ich Deine Beiträge mit großen Interesse verfolgt. Ich möchte Dir hiermit persönlich sagen (hatte es der Forenleitung bereits per e-Mail mitgeteilt), dass Du, liebe Alena, eine großartige, eine wunderbare Frau für mich bist. Deine Lebens- und Berufserfahrung und das Wissen aus Deinem Psychologie-Studium sprechen für sich. Deine Beiträge sind immer auf den Punkt gebracht und zeugen von viel Empathie. Nie bist Du verletzend, sondern bestrebt, anderen die Augen zu öffnen, auch wenn viele es nicht sehen, begreifen wollen.

Wie immer hast Du Recht. Auch ich kann und will es nicht verstehen, wenn Kinder als lebende Waffen eingesetzt werden. Die Problematik des Parental-Alienation-Syndrom (PAS-Syndrom, auch Eltern-Kind-Entfremdungssyndrom nach Richard A. Gardner) ist bei den Gerichten hinlänglich bekannt, wird insbesondere hier in Hamburg totgeschwiegen. Relativ schwierig ist der Nachweis zu führen, insbesondere wenn die Kindsmutter einen Umgang grundsätzlich befürwortet. Dies ist zumeist eine Schutzbehauptung der Kindsmutter, um möglichen Zwangsmaßnahmen (zwangsweise Durchsetzung des Umgangs, Zwangsgeld) seitens des Gerichts vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken. Man zeigt sich ja gegenüber dem umgangsberechtigten Elternteil kooperationsbereit. Auch das Argument, das Kind/ die Kinder müssen aufgrund der Trennungssituation erst einmal zur Ruhe kommen, ist in vielen Fällen haltlos, und wird von den Gerichten zugunsten der Kindsmutter In dubio pro mama gewertet.

Auch muss man sehen, dass viele FamilienrichterInnen übersehen, dass sie aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts vom November 1980 bindend zur Aus- und Fortbildung in den Grundzügen der Padagogik und Psychologie verpflichtet sind. Insbesondere ältere FamilienrichterInnen ignorieren gerne diese bindende Verpflichtung, und sehen sich stattdessen unter der Sonne Mauritius im Ruhestand und genießen ihre üppigen Ruhestandbezüge.

Eine Nichtbeachtung dieses bindenden Beschlusses sehe ich persönlich als Rechtsbeugung und als Verstoß gegen Dienstpflichten, die sich aus dem Richtergesetz ergeben. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! Dies gilt insbesondere für FamilienrichterInnen und Fachanwälte für Familienrecht.

Das Kindeswohl ist immer originär zu sehen, d.h. die ungeschönte Meinung der Kinder. Selbst wenn die Meinung der Kinder durch die Kindsmutter manipuliert ist, kann man in vielen Fällen zwischen den Zeilen erkennen und beweisen, dass eine Instrumentalisierung des Kindes/ der Kinder vorliegt. Viele FamilienrichterInnen wollen dies nicht sehen, weil Gutachter bestellt werden müssen, und das Verfahren sehr kostspielig machen (Scheuklappen lassen grüßen, insbesondere hier in Hamburg).

Leider bin ich an einen Familienrichter (Amtsgericht) geraten, der kurz vor der Pensionierung stand, und dem Erkenntnisse aus der Familienforschung völlig egal waren (O-Ton: Ich bin Jurist, und kein Psychologe oder Pädagoge). 100 % In dubio pro mama-Rechtsprechung, das war die oberste Zielsetzung dieses Familienrichters bis zum Eintritt in den Ruhestand. Er hat es geschafft ! Allerdings zu meinen Ungunsten. Trotz Gratulation ! Beeindruckende Leistung für über 30 (!) Jahre Tätigkeit als Familienrichter !

Die Richter des OLG Hamburg hätten aktiv die PAS-Rechtsprechung beleben können. Bloß, warum sollte man die gängige Praxis mit der väterfeindlichen Rechtsprechung, und die konservative Sichtweise aufgeben ? Eines weiß ich mit Gewissheit: Die Beschlüsse wären vom Bundesgerichtshof kassiert worden, nur wären die Kinder dann volljährig gewesen, und auch wenn der Familienrichter, der meine Scheidung vollzogen hat, für die Kindschaftsverfahren (Sorgerecht, Umgang)zuständig gewesen wäre, hätte es diese Beschlüsse, in dieser Form nicht gegeben. Meiner jüngsten Tochter hilft das allerdings nicht mehr.

Mit meiner Scheidung hat für mich einen neues, ein schöneres Leben begonnen, bei dem nur noch die weibliche Ergänzung fehlt. Eine Frau auf Augenhöhe, studiert, intelligent, und ... Das war meine Ex unter Garantie nicht, stattdessen war ich aufgrund meiner Allgemeinbildung und meines Fachwissens zu dominant für sie. Völliger Blödsinn ! Ist es denn ein Verbrechen, die eigene Allgemeinbildung an seine Kinder weiterzugeben ?

Wie schon gesagt, habe ich sehr, sehr lange gebraucht, um alles, alle Tief- und Rückschläge zu verarbeiten. Tai-Chi und Meditation (Reise ins eigene Ich), und natürlich Marathonlaufen und Schreiben waren die Schlüssel dafür, dass mein Selbstvertrauen mit Beginn der Trennung und durch die Scheidung noch gestärkt wurde.

Hass gegen meine Ex kenne ich nicht und wird es nicht geben, auch wenn sie für den schmerzlichsten Verlust, den Tod meines kleinen, geliebten Engels, verantwortlich ist. Beim Scheidungstermin konnte sie mir nicht einmal in die Augen schauen, obwohl ich sie die ganze Zeit fest fixiert, jede Bewegung/ Rührung genauestens registriert habe. Sie ist gestraft genug, mit ihrer eigenen trostlosen Kindheit, und dem, was sie jetzt mit ihrem Gewissen zu verantworten hat. Mit vier einfachen Worten hätte ich mich zufrieden gegeben: Es tut mir leid. Aber was soll`s, wenn man keine Stärke zeigen kann. Gott sei Dank ist das Vergangenheit, ich habe abgeschlossen und schaue in die Zukunft.

In einem Thread habe ich gelesen, dass sich hier im Forum schon zwei Paare gefunden haben. Warum sollte ich nicht auch das Glück haben, hier den passenden weiblichen Gegenpol zu mir zu finden ? Und Liebe hat für mich nichts mit Alter zu tun, sondern mit romantischer Anziehung und emotionaler Reife.

Grüße aus Hamburg

Wer mehr über PAS-Syndrom und die Vereitelung von Umgang lesen möchte, das ist der brutalste Fall, den ich kenne:

www.pappa.com/faelle/odyssee

15.03.2012 05:27 • #6


S
Sorry, der Link funktioniert nicht. Hier ist der richtige Link

www.pappa.com/faelle/Odyssee.htm

Grüße aus Hamburg

15.03.2012 05:59 • #7


U
Hallo Soft,

am frühen Morgen bin ich völlig geschockt.
Deine Erfahrungen bestätigen auch meine, da ich persönlich auch diesen Rachefeldzug einer Exfrau (von meinem Ex) miterleben musste.
Ich habe einiges im Internet recherchiert, Väterseiten insbesondere.

Welches Ausmass an Ignoranz und knallharten Urteilen gegen Väter!

In Deutschland wird ja auch fast ausschließlich von alleinerziehenden, armen, benachteiligten Müttern geredet.
Dass Väter verantwortungslose Egoisten sind, die meist auch nur sehr unwillig Unterhalt zahlen und natürlich immer zu wenig..

Mit Infos über Väter, denen der Kontakt zu den Kindern verweigert wird geht man in allen Medien äußerst sparsam um.

Da werden Gesetze einfach missachtet. Frauen eindeutig bevorzugt behandelt. Leider werden die verantwortlichen Richter, Jugendämter, gewissenlosen Anwälte niemals zur Rechenschaft gezogen.

Ich muss sagen, der Glaube an Gerechtigkeit ist mir aufgrund des Erlebten ziemlich abhanden gekommen.
Tatsache ist auch, dass es keine Ausnahme, sondern eher die Regel ist.

Was geht nur in diesen vielen Frauen vor?

Dein Verlust geht mir sehr nah, auch wenn wir uns nicht kennen.

Fühl dich gedrückt

GLG
Uli

15.03.2012 06:52 • #8


J
Hallo Soft Temptation,

das Lesen deiner Geschichte hat mich tief betroffen gemacht. Einfach unbeschreiblich schrecklich, gegen das Leid, das du durchmachen musstest, sehen andere Probleme plötzlich so klein aus.
Fühle dich virtuell gedrückt...

Ich habe eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so eskalierende Situation nach der Trennung von meinem ersten Mann, dem Vater meiner Tochter, erlebt:
Damals war ich die Verlassende. Er, verständlicherweise der Verletzte, der anscheinend mit seinem Schmerz nicht wirklich umgehen konnte. Zunächst kapselte er sich ganz und gar von mir und meiner Tochter ab, was ich eine Zeit lang geschehen lies, um ihm Ruhe zu gönnen. Nach einer Weile drängte ich ihn aber doch langsam und vorsichtig dazu, zumindest zu seinem Kind wieder Kontakt aufzunehmen - die Kleine war damals kurz vor ihrem 3. Geburtstag, sie vermisste ihren Papa sehr.

Es bedurfte einigem guten Zureden von mir und der Verwandtschaft, bis er sich bereit erklärte, sein Umgangsrecht zu nutzen. Allerdings hielt der Frieden auch nur für kurze Zeit, denn schon bald begann er, all seine verletzten Gefühle über unsere Tochter an mir rächen zu wollen.
Er fing an, das Kind an Papatagen zu manipulieren, redetet ihr Dinge ein wie Mamas neuer Freund ist böse, wenn du ihn magst, darfst du nicht mehr zu Papa - bis er schließlich nach einem Papawochenende sich weigerte, meine Tochter zu mir zurück zu bringen. Mein jetziger (Ex)Mann, damaliger Lebensgefährte, und ich hätten das Kind geschlagen, er müsse zum Schutz des Kindes die Kleine bei sich behalten.
An diesem Tag fuhr ich zu ihm, ich konnte nicht glauben, was er da sagte, die Situation eskalierte vor seiner Haustür - ich rief die Polizei, die mir helfen sollte, meine Tochter da raus zu bekommen. Doch dann der Schock: Mein Kind hatte blaue Flecken am Gesäß und sagte, diese Flecken hätte der M. gemacht, mit der flachen Hand, nicht mit der Faust, der macht das so gerne. Aus diesem Grund weigerte sich natürlich die Polizei, mir das Kind herauszugeben.
Es wurde das Jugendamt hinzugezogen, in einem Eilverfahren wurde mir das Aufenthaltsbestimmungsrecht für mein Kind entzogen.
Es folgten lange, schwere Monate mit Gerichtsverhandlungen, Anhörungen, Gutachten... Monate, die ich mein Kind zunächst garnicht, dann nur stundenweise alle zwei Wochen unter Begleitung sehen durfte.

Der Vater meiner Tochter zeigte in all der Zeit aber keinerlei Ambitionen, wirklich für seine Tochter sorgen zu wollen - er schob sie von meinen Eltern zu seinen Eltern und war nicht bereit, für das Kind da zu sein.

Letztendlich stellte sich durch die ausführlichen Gutachten und einen sehr einfühlsamen und kompetenten Richter heraus, dass die blauen Flecken meiner Tochter von einem Sturz auf der Treppe im Hause ihres Vaters stammten - der Satz, den sie immer wieder im gleichen Wortlaut wiederholt hatte, war ihr unter Drohungen (sag das oder du darfst nie wieder zum Papa) von ihrem Vater diktiert und eingetrichtert worden.

Nach einer Eingewöhnungsphase war mein Kind also wieder bei mir und meinem jetzt-wohl-Ex-Mann - und ich kämpfte trotzdem weiter für einen geregelten Umgang mit ihrem Vater, da ich der Meinung war, das Kind brauche ihren Vater. Dieser aber machte mir das Leben mehr als schwer, versuchte weiterhin das Kind zu manipulieren, hielt sich nicht an Absprachen, erschien nicht zu Gesprächsterminen, verweigerte die von mir angestrebte Familentherapie (ich dachte, das könne helfen, um zumindest als Eltern wieder auf eine Linie zu kommen) und zeigte sich als der unkooperativste und sturste Mensch, den ich jemals kennengelernt hatte.

Letztendlich brach er im Jahr 2006 den Kontakt zu seiner Tochter komplett von heute auf morgen ab - da er im Nachbarort wohnt(e?) und die Kinder seiner neuen LG zur gleichen Schule gingen wie meine Tochter, sah meine Tochter ihn noch regelmäßig - er tat so, als kenne er sie nicht, sie ging zu ihm hin, sprach ihn an, er drehte sich rum und ging.
Er hat seine Tochter einfach aus seinem Leben gestrichen.
Zurück blieb ein gebrochenes Kind, das noch heute in psychologischer Behandlung ist.

Mein Mann hat schon früh die Rolle der männlichen Bezugsperson und schließlich auch die Vaterrolle übernommen - das tat meiner Tochter sehr gut, führt jetzt aber dazu, dass sie selbstverständlich große Angst hat, noch einmal einen Papa zu verlieren.

Aufgrund dieser Geschichte bin ich selbstverständlich mehr als bestrebt, meinen Kindern den Vater zu erhalten - und auch mein Mann (ich sage immernoch unbewusst Mann, schrecklich... Exmann oder was auch immer...), der diese ganze Sache mit uns durchgestanden hat und auch durch die Mißbrauchsvorwürfe direkt selbst betroffen war, möchte auf keinen Fall den Kontakt zu seinen Kindern verlieren.

Ich hoffe, dass wir das Vorhaben, weiterhin gemeinsam Eltern zu bleiben, auch langfristig durchhalten können - man weiß ja nie, was im laufe einer Trennung noch alles passiert. Aber ich denke, dass wir ausreichend sensibilisiert wurden, um hier zum Wohle der Kinder zu handeln.

Nichts desto trotz danke ich dir für die Nennung der Klinik, ich werde mir diese mal näher anschauen - mir ist wichtig, dass bei einer Kur oder Therapie vorallem die Kinder mitbehandelt werden. Selbstverständlich nicht so, wie das leider bei dir und deinen Kindern war, aber ich möchte einfach, dass sie aufgefangen werden, denn das ist etwas, wozu ich zur Zeit nur noch begrenzt in der Lage bin.

Einen schönen sonnigen Tag wünscht

Julan

15.03.2012 08:59 • #9


A
Guten Abend Soft Temptation

Zitat von Soft Temptation 65:

Lange bevor ich habe mich hier im Forum angemeldet habe, habe ich Deine Beiträge mit großen Interesse verfolgt. Ich möchte Dir hiermit persönlich sagen (hatte es der Forenleitung bereits per e-Mail mitgeteilt), dass Du, liebe Alena, eine großartige, eine wunderbare Frau für mich bist.

Danke für die Blume - die forumsleitung hatte mir unter anonym einen teilschnitt der mail an sie, mich betreffend, gesandt.

Zitat:
Die Problematik des Parental-Alienation-Syndrom (PAS-Syndrom, auch Eltern-Kind-Entfremdungssyndrom nach Richard A. Gardner) ist bei den Gerichten hinlänglich bekannt, wird insbesondere hier in Hamburg totgeschwiegen.

mir ist aus ehemaliger tätigkeit leider auch sehr vieles zugetragen worden, was mich wirklich sprachlos machte - es ist einfach nicht fassbar was da zugelassen und mit scheuklappen- und rechthaber-taktik, sogar noch unterstützt wird.
nicht nur in hamburg - auch ein paar kilometer weiter.

Zitat:
Auch muss man sehen, dass viele FamilienrichterInnen übersehen, dass sie aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts vom November 1980 bindend zur Aus- und Fortbildung in den Grundzügen der Padagogik und Psychologie verpflichtet sind. Insbesondere ältere FamilienrichterInnen ignorieren gerne diese bindende Verpflichtung, und sehen sich stattdessen unter der Sonne Mauritius im Ruhestand und genießen ihre üppigen Ruhestandbezüge.

eigene fehleinschätzung und/oder verfrühter altersstarrsinn mag dazu beitragen-deshalb könnte es doch möglich sein entsprechende urteile anzufechten - mehr der öffentlichkeit publik machen, was hier noch für ein irrsinn stattfindet ...

Zitat:
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! Dies gilt insbesondere für FamilienrichterInnen und Fachanwälte für Familienrecht.
darauf berufen sich alle, nur die richter selbst scheinbar nicht ... traurig aber wahr.

Zitat:
Leider bin ich an einen Familienrichter (Amtsgericht) geraten, der kurz vor der Pensionierung stand, und dem Erkenntnisse aus der Familienforschung völlig egal waren (O-Ton: Ich bin Jurist, und kein Psychologe oder Pädagoge). 100 % In dubio pro mama-Rechtsprechung, das war die oberste Zielsetzung dieses Familienrichters bis zum Eintritt in den Ruhestand.

es ist hier wirklich schwer für mich die richtigen worte zu finden, ich kann es einfach nicht fassen, was da geschehen ist. mein einziges kind ist viel zu früh verstorben, die vorstellung ihn unter solchen/den ausgrenzungen, denen du ausgesetzt warst, hergeben zu müssen ist für mich einfach unvorstellbar. ich habe jahre gebraucht, ehe ich mich von diesem schock erholt habe.
ja, das leben geht weiter - anders als es vorher war, so kann es nie wieder sein. nicht unbedingt schlechter - aber anders. ich fühle mich heut manchmal noch wie amputiert - der wichtigste teil, der zu mir gehörte, ist nicht mehr - und trotzdem schmerzt es hin- und wieder noch, so als wenn es gestern war.
es ist unnatürlich wenn kinder vor ihren eltern gehen und unter solchen umständen - einfach wie ein alptraum.
Zitat:
Wie schon gesagt, habe ich sehr, sehr lange gebraucht, um alles, alle Tief- und Rückschläge zu verarbeiten. Tai-Chi und Meditation (Reise ins eigene Ich), und natürlich Marathonlaufen und Schreiben waren die Schlüssel dafür, dass mein Selbstvertrauen mit Beginn der Trennung und durch die Scheidung noch gestärkt wurde.
das freut mich, damit hast du wichtiges gefunden. sport baut spannungen ab, setzt endorphine frei, wir fühlen uns wohler. Thai-Chi und meditation helfen die mitte, unsere balance zu finden - bringen unser system in fluss. ich habe damals auch angefangen mehr bewusstsein zu erlangen, mit Qi Gong, Yoga, Meditation, Musik, Tanz. es tut einfach nur gut.
Zitat:
Hass gegen meine Ex kenne ich nicht und wird es nicht geben, auch wenn sie für den schmerzlichsten Verlust, den Tod meines kleinen, geliebten Engels, verantwortlich ist. Sie ist gestraft genug, mit ihrer eigenen trostlosen Kindheit, und dem, was sie jetzt mit ihrem Gewissen zu verantworten hat. Mit vier einfachen Worten hätte ich mich zufrieden gegeben: Es tut mir leid.

ich bewundere dich, mit: tut mir leid - kann das leben deiner tochter auch nicht mehr zurückgewonnen werden. egal wie ihre eigene kindheit war - sie hat ihr machtspiel auf kosten ihrer/euer töchter ausgetragen-vielleicht weil sie es von haus aus so kennengelernt hat.
umso schlimmer, dass man einer mutter, die die gefühle ihrer tochter nicht angenommen und akzeptiert und an ihr vorbeigelebt hat - ihrem verletztem ego und macht- und rachespiel, dass sie, bis zum bitteren ernst, durchzog auch noch recht zugesprochen bekam.
wirkliches unrecht straft das leben selbst - wer weiss an welchen richter sie dann gerät - das leben wird darüber entscheiden.

es ist gut, wenn du es so betrachten kannst, und keine bitterkeit zurück blieb, denn sie würde dein leben nur kaputt machen - und das ist sie nicht wert.

ich wünsche dir von herzen viel glück und bald eine partnerin an deiner seite, die voll zu dir steht!

17.03.2012 01:12 • #10


W
Liebe Schreiber,

Mich würde Interessieren wie eure Geschichte weiter verlaufen ist. Nun ist es ja eine ganze weile her...habt ihr es geschafft?
Ich dachte die ganzen jahre es ändert sich was..aber ich packs einfach nicht mehr.
ich brauche viel mehr stärke.. die ich in die jahre leider investiert habe..
es währe schön wenn ihr mir berichtet. Das lesen gibt mut

09.10.2015 09:10 • #11


Jusilin
- Voll lang geworden Hab die passenden Passagen unterstrichen. Notfalls nur die lesen:-)

Hallo, ich bin gerade 2 Wochen getrennt nach 17 Jahren Ehe und 24 gemeinsam insgesamt. Die Letzten 1,5 Jahre waren psychisch die Hölle. Meine Kids sind gerade 12 und 14 geworden. Die große war lange Suizidgefährdung und in der Klinik. Der Kleine hat eine Angststörung. Ich hatte Krebs vor 8 Jahren und arbeite seit der Kinder nur stundenweise. War immer zuhause und für die Kinder da. In jeder Situation. Haben vor 8 Jahren ein großes Haus gebaut im Umland mit Garten. War immer unser Traum, Mein Mann fing plötzlich an exzessiv Rennrad zu fahren. Hatten nach dem Krebs Probleme und waren in der Paartherapie. Er hat immer gesagt, Trennung existiere in seinem Wortschatz nicht wegen der Kids. Dann hat er sich nen Porsche gekauft. Und dann hat er sich ne Firma gekauft und praktischerweise war dort gleich eine Alternative für mich mit dabei. Sie hat sogar denselben Vornamen. Jedenfalls hat er seit 3 Jahren gemerkt, dass da was ist aber hat sie trotzdem jeden Morgen mit zur Arbeit genommen. Obwohl auch sie unglücklich in ihrer Ehe war. Seit 2 Jahren sagt er ständig, er wäre zu alt für Kinder, vor 2 Jahren fiel der Spruch ich will nur noch machen was ich will, kein Bock mehr auf Haus und Garten. Ich hab ihm damals gesagt, dass ich lieber mit ihm in ne Stadtwohnung ziehe als irgendwann alleine im Haus zu sitzen.
Seit einem Jahr haben sie eine feste Beziehung, er und seine Angestellte. Mich hat er das letzte Jahr wie Dreck behandelt. Wirklich. Ich habe so oft gefragt, was er fühlt, wo ich stehe, was los ist, ob er eine Andere hat, hab gebeten gemeinsam einen Weg aus dieser Situation zu suchen - er hat alles ignoriert. Ich konnte nicht loslassen und habs mit mir machen lassen. Habe es nicht verstanden und versucht, ihm noch mehr abzunehmen um ihn zu entlasten. Wie er die freie Zeit genutzt hat, weiß ich jetzt ja. Hab vor 2 Wochen Ihre Briefe gefunden. Ich kenne diesen Menschen nicht mehr. Es macht mich fertig. Er ist mein Zuhause gewesen, meine Sicherheit, meine Geborgenheit, mein Fels und all meine Hoffnung.

Er hat dann innerhalb von 4 Tagen eine möblierte kleine Wohnung in der Nöhe gefunden. Tiere dürfen da nicht hin und wir haben Ostern einen Hund gekauft und wollten uns das teilen. Für die Kinder. Noch mehr Verantwortung, die ich nicht will!

Mein Sohn ist sau wütend und verletzt, da er etwas geahnt hat und sein Vater und ich ihm gesagt haben, dass es keine andere gibt. Meine Tochter tut so als wäre alles wie immer. Beide verarbeiten so unterschiedlich, dass sie dich damit gegenseitig verletzen und nur ekelig miteinander sind. Ist mein Mann da, reißen sie sich zusammen und sind ruhig und ich bekomme alles ab. Erträge das gerade auch nicht und bin nur fertig.
Jetzt bin ich für 3 Tage in seiner Wihnung. Musste raus und schlafen und denken und schreiben. War heute die erste Nacht hier. Er macht die Tage die Kinder. Ich denke das ist hart, aber mein Sohn muss einen Weg finden mit seinem Papa, den er gerade liebt und vermisst und nicht versteht, verachtet, wütend und enttäuscht ist.


Mein Mann übernimmt diese Verantwortung und ich möchte ihn daraus auch nicht entlassen. Er hatte 3 Jahre Zeit sich Schritt für Schritt zu trennen und hat sich was komplett Neues aufgebaut in allen Bereichen und ich sitze da in den Scherben. Er hat jemanden, der ihn liebt und bewundert, der ihn tröstet, in den Arm nimmt etc.

Er hat eine Arbeit. Mit hat er im Januar gesagt ich soll kündigen und könne bei ihm arbeiten. Da hatte er die Andere schon fest und die arbeitet bei ihm. Arbeit hat er mir nie gegeben. Bin ihm ständig auf den Sack gegangen deswegen.
Also bin ich völlig auf Zuhause zurückgeworfen. Ich war gerne zuhause für das was wir uns aufgebaut haben und für ihn, aber ich bin nicht gerne zuhause, wenn er mir das nimmt. Und das hat er.

Ich komme gar nicht mehr klar. Verstehe es nicht, hab schrecklich Liebeskummer und hänge in der Jammer-und Warumohase. Bin absolut fassungslos. Habe keine Zukunftsbilder und muss lernen wieder ich zu sein und mich zu spüren. Mein Spiegel ist weg, über den ich mich 24 Jahre definiert habe. Ich bin unglücklich alleine, Sehne mich nach Komplimenten und Umarmungen. Auch wenn ich das im letzten Jahr kaum hatte.

Ich liebe meine Kinder beide sehr. Aber momentan fehlt mir die Kraft. Würde gerne eine Kur machen um wieder klar zu kommen und Abstand zu bekommen.
Aber ich habe das Gefühl erst mal diese ganzen finanziellen Anwaltsregelungen erledigen zu müssen. Mein Mann ist feige und plant auch nicht voraus. (Er dachte anfangs sogar, alles bleibt wie es ist und er wohnt im Gästezimmer. Ich hab nur einen Morgen gehört wie er sich unten fertig macht und wusste, er fährt in die Firma und zu der anderen in die wunderschöne heimliche Welt, die sie sich aufgebaut haben. Das war seine letzte Nacht mit mir unter einem Dach.)
Jedenfalls wird die Andere ganz sicher planen und wenn sie ihre Wünsche und alles ins Spiel bringt, ist er vielleicht nicht mehr so großzügig. Das macht mir Angst. Kann ihm ja nicht vertrauen.also kann ich erst mal nicht weg.
Überlege deshalb, ob wir nicht übergangsweise das Nestmodell fahren. Bis ich wieder auf den Beinen bin und neue Ziele habe.


Auf jeden Fall: die Väter haben auch Verantwortung, sie dürfen auch das Leid der Kinder erfahren und aushalten und müssen Verantwortung übernehmen. Gib ihm was ab. Eine fertige Mutter ist schwierig für die Kinder. Zeig Ihnen, dass Du für Dich sorgst und Verantwortung übernimmst,

10.10.2016 11:30 • #12


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