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Letzte Worte - die ganze Geschichte

K
Aloa hier!

Will heute mir heute endlich mal von der Seele sprechen was mich schon lange bedrückt.
Die Geschichte fing an vor 15 Jahren..

Es war ein junger Mann auf der Suche nach einer Frau, es gab einige Kandidatinnen aber daraus wurde nichts. Da kam ich ins Spiel, damals grad wieder fit nach einer gescheiterten Beziehung, bereit mich neu zu verlieben.

Der junge Mann umgarnte, warb, zeigte Präsenz, alles prima und sehr verführerisch.
Der Altersunterschied schien nicht zu stören. Wir verliebten uns, dachte ich jedenfalls und bei mir war es auch so, von ihm denke ich im Nachhinein war da mehr Kalkül als Gefühl.

Aber ich lies mich überzeugen obwohl schon sehr früh hätte klar sein können, nee lieber nen Abgang machen, ich war verliebt!

Er nutzte das aus nach allen Regeln der Kunst, überzeugte mich.
Ich wurde schwanger. Eigentlich ein Wunder, hatte nicht mehr damit gerechnet.

Ich wollte das Kind und freute mich. Er spontan auch, eine ehrliche erste Reaktion, aber dann fing der Kopf an zu rattern und raus kam, von mir wolle er kein Kind, Peng.

Ich wollte die Beziehung aber nicht aufgeben und traute mir allein ein Kind nicht zu.
Brachte sogar Adoption ins Spiel, aber fremden Leuten wolle er sein Kind nicht geben..

Ich verlor das Kind, es war traurig, bin nie ganz drüber weggekommen, allerdings weiter in der Beziehung geblieben, es gab soviel was mich anzog, dann kam auch seine Familie ins Spiel, dachte damals, endlich die Familie die ich mir immer gewünscht hatte, gebildet, eloquent, kunstinteressiert, leider alles nur Fassade wie ich dann immer mehr erfahren habe.

Ja man kann jetzt fragen wieso geht sie dann nicht, wieso tut sie sich das an, im Nachhinein verstehe ich es auch selbst nicht mehr, aber damals war das für mich keine Frage, ich dachte immer das wird
schon meine Liebe ist groß genug.. Pustekuchen, keine Liebe ist groß genug für zwei, es muss schon auch was zurückkommen! Das ist jetzt klar.

Ich lasse jetzt die Zwischenzeit, viele Jahre gingen ins Land, oft mehr schlecht als recht, aber irgendwas war immer noch faszinierend genug dass es mich hielt und klar, hatte Angst vor der Trennung, einmal hatte ich das schon erlebt und ich bin da nicht gut drüber gekommen, es hat mich viel Arbeit und Jahre gekostet und fast wäre ich daran verzweifelt..

Aber dass tut jetzt nichts zur Sache, zurück zur Geschichte.
Zwischendurch gabe es immer mal Liebeleien, mit einer Arbeitskollegin, die aber anderweitig liiert war wenn auch ambivalent, daraus wurde nichts, usw.

Ich habe das weggesteckt mir eingeredet es sei harmlos, Irrtum, es war immer der Plan eine standesgemäße Partnerin an Land zu ziehen, ich war nur Platzhalter und wenn ich dann als es mir wirklich reichte versuchte es zu beenden machte er Druck, säuselte pipapo, ich wurde wieder schwach.

Bis Anfang dieses Jahr, da ist mir der Kragen geplatzt, ich musste endlich auf die Pauke hauen und danach war auch klar jetzt Ende.

Es ging dann weiter, ich musste mir mein Recht holen, der Kampf um einen gerechten Ausgleich begann.
Rechtlich hatte ich wenig Handhabe, ein bisschen schon und das habe ich auch eingesetzt und damit zumindest den ersten Ausgleich erzielt.

Das war aber in Anbetracht dass ich die Jahre seine Karriere gefördert und mit Rat und Tat zur Seite stand, er ein sogenannter achtbarer Beamter im gehobenen Dienst, unkündbar auf Lebenszeit, ich mich mit Jobs durchschlage, keine Energie hatte mir was aufzubauen, im Gegenteil immer mehr somatische Beschwerden kamen, ja selber schuld, schon klar, eine verzwickte Situation, heute im Rückblick sehe ich es natürlich ganz anders, aber nachher ist man immer schlauer nicht war!

Ich kann allerdings heute auch sagen, auch wenn es eine harte, eine bittere, qualvolle Schule war, unterm Stich sehe ich auch viel Gewinn, dazu vielleicht bei Gelegenheit mehr, denn ich schäle das Gute raus, ich lass mir dass nicht nehmen, den Mist lege ich beiseite und die finanzielle Entschädigung die ich jetzt schlussendlich auch noch erkämpft und meine Interessen behaupten konnte, bin aber auf einen Kompromiss eingegangen, musste denn sonst wäre ich leer ausgegangen und wie heißt es doch so schön, lieber den Spatz in der Hand.. Es ist trotzdem mehr als nichts und möbelt mein angeknaxtes Selbstbewusstsein ordentlich auf.

Ich will nicht prahlen, aber ich kann auch sagen, habe mich gut geschlagen und jetzt kann ich abschiessen, Yaeh!
Ich habe mich nicht einfach abspeisen lassen von einer doch nach aussen angesehenen, wohlanständigen Gesellschaft sondern habe mich erhoben und kann jetzt wieder gerade gehen.

Dies als kleinen Abriss, vielleicht mehr zu einem anderen Zeitpunkt.
PS: klimmere jetzt wieder ab und zu auf meiner Ukulele, kann wieder frei atmen, kann in die Zukunft blicken ohne immer nur Schmerz und Not zu spüren, ein gewisser Optimismus kommt auf und vorallem ein Gefühl von Befreitsein.

Katalina

25.11.2015 16:17 • x 6 #1


K
PS:

Möchte jetzt aber nicht dass hier der Eindruck entsteht ich würde den Ex-Partner nur im schlechten Licht darstellen, zweifellos es gab gute Seiten, aber die Indiffernenz, die ich nenn es mal Angst vor der eigenen Courage und die Auswirkungen die das dann auf mich und die Beziehung hatte, dass war eine Nummer zu viel. Habe schon Verständnis das man nicht immer stark und souverän ist, aber übertreiben sollte man es nicht vorallem wenn es auch andere mit reinzieht.
Das ist was mich empört hat, woran ich noch etwas kaue aber langsam ebbt dass ab..
Der Mensch ist wie er ist, manchmal passieren Dinge die hätte man bei mehr Voraussicht so nicht gemacht, andererseits ohne einen gewissen Mut und Risiko wie soll das gehen..
Es ist nicht zu sagen, hätte, wäre bringt nichts, man hat gewagt, geirrt, gewirrt, jetzt wird nach Vorn geschaut, umsonst war es am Ende nicht, wenn auch oft schmerzlich und davon leider etwas zuviel.
Ich lasse es aber damit gut sein, der Ex-Partner scheint ja jetzt gefunden zu haben was er gesucht hat, soll er glücklich werden, ich werde auch kein Trauerkloß sein..

25.11.2015 17:56 • x 4 #2


A


Letzte Worte - die ganze Geschichte

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iknm
Liebe Katalina,

ich lese gerade deine Threads durch.
Als ich im ersten oder zweiten Absatz hängenblieb, dachte ich, oh gut, hat sie jetzt wenigstens ein 13J. Kind, so wie ich und dass das das beste ist was ich z.B aus meiner Beziehung bekam. Aber dann wurde ich traurig, es tut mir so Leid und ich bewundere dich ehrlich dafür wie du das meisterst.

01.12.2015 08:35 • x 2 #3


K
Danke dir vielmals *iknm, tutso gut zu lesen..
Ich mache jetzt auf Nanny und hole mir dadurch etwas von dem zurück was ich verloren habe.. und das ist herzerfrischend! Kinder sind super, ehrlich, direkt..
Liebe Grüße!

01.12.2015 08:55 • x 1 #4


K
Zweimal in meinem Leben habe ich geliebt mit ganzer Intensität und Tiefe, zweimal bin ich gescheitert.
Das erste Mal zog es mir für eine sehr lange Zeit den Boden unter den Füßen weg, es war eine traurige und schmerzhafte Zeit, verlorene Zeit..

Dieses Mal ist es anders, ebenfalls traurig, ebenso schmerzhaft aber ich verkrieche mich nicht, so schwer es auch ist, weitergehen, dranbleiben..
Und dieses Mal habe ich auch den Glauben nicht ganz verloren, obwohl es solche Momente gab, konnte ich in mir etwas erhalten woran ich irgendwann wieder anknüpfen kann, an die Liebe und all das Versprechen das darin liegt.

Auch wenn ich noch manchmal am Boden liege, kann ich doch tief in mir diesen guten Teil sehen auch wenn dieser Teil jetzt so unglaublich brutal und gnadenlos getreten, entwertet und entwürdigt wurde.
Ich denke mir niemand kann so viel verdrängen dass diese Schuld nicht irgendwie nach oben drängt. In Fall des Ex ist es der Alk. mit dem alles zugeschüttet wird, wenn auch elegant, man kennt sich aus, weiß was Qualität ist, aber in den Mengen und in der Gewohnheit wird der Körper und der Geist davon beeinträchtigt, wenn sich die Spuren auch vielleicht sehr spät zeigen.. die Auswirkungen haben sich aber jetzt schon gezeigt nur war es nicht genug, man geht da doch noch irgendwie dran vorbei..
Wegschauen solange es geht..

Für mich ändert sich damit nichts, jedoch die Erkenntnis ist wichtig, womit ich es zu tun hatte, der Gegner hies Alk. wenn auch auf sehr gepflegte und hochwertige Weise, das Ergebnis bleibt das gleiche, es verändert den Menschen und die Moral.

Ich habe das leider am eigenen Leibe zu spüren bekommen, auch in Kreisen wie Studiendirektor, Amtsrat usw. wohlangesehene Bürger, Alk. und die Auswirkungen machen vor keiner Gesellschaftsschicht halt und das Ergebnis ist das gleiche, es zerfrisst den Menschen von Innen raus und die Angehörigen sind mitbetroffen.
Nur dass der eine unter der Brücke schläft während der andere im gemütlichen, warmen Haus sitzt.
Würde sogar sagen das sind die Schlimmeren, denn sie konnten trotz Erkrankung, trotz Missbrauchs für ihr Wohl sorgen und das nicht zuletzt auf Kosten anderer..

Alk. war am Anfang nach der Trennung ein großes Thema. Ich bin da ja auch mit reingeschlittert, hab mir aus Stress auch mal ein paar Gläser reingeschüttet um mich zu betäuben.
Es war fatal.
Bin dann zu den AA's aber die haben mich nicht ernst genommen, für die war ich kein richtiger Akli aber
das was ich da mitgekriegt habe hat mir einen großen Einblick in die ganze Problematik gegeben.
Jetzt bin ich wieder auf Normalmaß, aber ich erkenne die Gefahr und die Macht die dahinter steckt.

Weiß nicht so genau warum ich das hier schreibe, vielleicht weil es zur ganzen Geschichte gehört, ein Baustein dieser Entwicklung.

Möchte mich damit auch freistrampeln, der tiefen Traurigkeit Nüchternheit entgegensetzten.
Denn wenn ich mich mit meiner Traurigkeit beschäftige möchte ich frei sein von diesen Strukturen, Alk. der Probleme scheinbar löst und nur neue schafft und darunter habe ich viel gelitten, aber dass ist es nicht wert. Möchte mich deshalb den Blick darauf lenken worum es im Grunde wirklich geht: Um tiefverankerte Botschaften die schon in der Kindheit gelegt wurden, Vater Alk., später dann mit einem Alk. verheiratet und jetzt nochmal in einer Beziehung mit einem Alk..
Das müsste doch reichen, eigentlich für mehr als ein Leben..

Ein Alk. braucht einen Co-Abhängigen oder einen Saufkumpan, beides war ich phasenweise, aber durchgängig zum Glück nicht, mir war das dann doch immer spanisch und ich konnte es nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Dafür habe ich dann auch die Quittung bekommen, und wofür, dass ich in Liebe und Freundschaft ab und zu mal ein kritisches Wort habe fallen lassen? Aber da waren zuviele die in die gleiche Richtung gehen oder es decken.
Nur habe ich mir das nicht gefallen lassen, habe mich abgegrenzt und Wiedergutmachung verlangt. Diese Wiedergutmachung, für mich ein Symbol dafür, ich stehe für mich ein, mich kann man nicht einfach rauskicken auf übelste Art und Weise und lustig weitermachen als wenn nichts wäre.

Und wenn ich die Phase der Traurigkeit die jetzt nochmal mit ziemlicher Wucht anrollt überstanden, durchgestanden habe werde ich da dranbleiben solange wie es für mich einen Sinn macht.
Denn sonst wird das Geld nur für Alk. verwendet, damit man sich weiter vernebeln kann und die Welt schön saufen dafür ist es zu schade und deshalb werde ich nicht verzichten.

Auch wenn es doch irgendwie noch bindet und ich mich dadurch nicht wirklich frei fühlen kann, aber das kann ich auch so nicht, weil da noch ganz andere Bindungen in mir schlummern die grundsätzlich sind, da eine richtige Haltung gewinnen darum geht es,
wird nochmal ein hartes Stück Arbeit, drüber nachdenken besser nicht, Schritt für Schritt, Step by Step.
Ahoi!

09.12.2015 08:27 • x 4 #5


K
PS: weiß jetzt warum ich das heute aufschreiben musste, momentan setzt es mir so zu, ich gehe fast unter, mal nur hundetraurig, mal aggro, dem wollte ich was entgegensetzten, mir vor Augen halten was der Grund war und warum ich diese Familie verlassen musste..obwohl es mir soviel bedeutet hat und damit ich nicht zugrunde gehe bei dem Gedanken allein zu sein und keine Ahnung ob sich das mal ändert. Damit es mich nicht aufrisst und ich nicht in Sentimentalität versinke, dass nahende Weihnachten wirft seinen Schatten..

09.12.2015 18:06 • x 4 #6


Birka
Katalina, ich vermute es liegt an dieser schrecklichen Zeit,wo alle Liebe empfinden, zu zweit sind, Kerzen entzünden, alles nur glänzt. Ich gehe mit dir unter.
Ich empfinde diese Weihnachtszeit das erste mal in meinem Leben als wirkliche Qual.
Weißt du, ich habe das Gefühl, dass die Menschen mit Fingern auf mich zeigen und hämisch lachen,weil ich verlassen wurde, es nicht Wert war,dass mein Mann bei mir blieb, mich schätzt und liebt. Dass ich die Einzige auf der Welt bin, die allein ist....
Keiner lacht und zeigt auf mich. Warum verletzt man sich nur selbst so sehr? Der andere hat doch schon genug zugetreten?!
...

09.12.2015 20:59 • x 2 #7


K
Ach Birka, möchte dir so gerne sagen du bist wertvoll und nichts kann daran was ändern.
Ich bin die erste Zeit nach der Trennung auch Spiesruten gelaufen, dachte überall Leute zu treffen die über mich urteilen.
Davon habe ich mich freigemacht, erst heute ist mir wieder ein so wohlanständiges Paar begegnet, man kannte sich mal, sie waren Gäste im Haus der Eltern des Ex, aber sie grüßen mich nicht, blicken durch mich hindurch. Das ist nur ein Beispiel und ich habe gelernt erhobenen Hauptes daran vorbeizugehen und meinen Blick geradeaus zu richten.
Und das Weihnachten alle zu zweit sind und freudig bei Kerzenlicht sitzen das ist auch nur ein Märchen, die Meisten tun zwar so als ob alles Friede, Freude.. aber für mich stimmt da schon lange Vieles nicht mehr. Die Welt ist ein schwieriger Ort, viele Menschen leiden und sind Weihnachten allein oder haben kein Zuhause, müssen bangen um die Angehörigen, könnte die Liste noch lange fortstetzen. Ich weiß das ist kein Trost am Ende ist man es doch selbst und sitzt traurig zuhause und hat niemand mit dem man die Freude teilen kann.
Aber hey, wir können hl. Abend doch hier schreiben und uns trösten, meinst du nicht das wäre eine Idee?
Für heute mache ich den Vorhang zu, wünsche eine gute Nacht, bis bald!
Katalina

09.12.2015 22:01 • x 1 #8


K
noch ein kurzer Nachtrag die ganze Geschichte..,
heute mal wieder ein Aha Erlebnis, ich sah mich vor meinem geistigen Auge, die ganzen Jahre auf der Galeere, ja durfte an den Tisch, aber dann wieder ab ins Unterdeck, schuften, rudern..
Geknebelt, deshalb war der Absprung auch so schwer.
UND ich weiß jetzt auch das ich raus wollte, dass mich keiner rausgekickt hat, auch wenn es so ausschaut, ich habe darauf hingearbeitet mich zu befreien!
Es war keine leichte Befreiung, denn wie ich schon ausführlich geschildert habe, es ist eine von Alk. geprägte Situation gewesen und da herrschen andere Gesetze, nicht der Mensch zählt sondern es dreht sich alles nur um die Lüge und wie die am besten zu verbergen ist.
Da bleibt keine Energie mehr für Beziehung, ich musste das ganz allein stemmen.
Und wurde für meine Wachheit noch in Bandagen gelegt..
Aber ich habe mich befreien können, bin von Bord gegangen, ins Wasser gesprungen, dachte manchmal ich würde ertrinken, aber ich habe das Ufer erreicht.
Hoffe das ist mir eine Leere, nochmal aufs Glatteis möchte ich nicht wenn es nicht trägt..
Das ist die Geschichte und ich denke damit ist vermutlich auch alles gesagt.
Freue mich auf weiteren Austausch hier und auf Alles was da kommt.
Katalina

10.12.2015 16:37 • x 3 #9


K
Hi ihr Lieben hier,

ganz der Schlusspunkt wie ich dachte war doch noch nicht gesetzt,
mit einer unbedachten Handlung meinerseits leider nochmal
eins drauf bekommen..
Dachte zunächst, warum eigentlich nicht das Gute bewahren, es gäbe
doch keinen Grund mehr feinselig zu sein..
Irrtum!
Von meiner Seite ja, aber die andere schmiedet weiter das Eisen der
Verletzung..
Die Antwort auf mein Angebot eines Waffenstillstands, ich brächte die neue
Beziehung in große Gefahr und das ihm daran sehr viel läge..
puh harter Tobak, das musste erstmal sacken..
Und jetzt denke ich mir, was für eine bodenlose Unverschämtheit! Da
steckt eine Ideologie dahinter, die in Kontrollwahn versinkt..
Mir nie annähernd in 14 Jahren die Bestätigung geben, aber von mir
Verständnis verlangen.. mir fehlen fast die Worte.
Hätte das lieber nicht gewusst, aber jetzt wo ich es weiß ist es nochmal
eine Bestätigung für das unangebrachte Handeln eines Menschen der
aus eigener tiefster Verletztheit nur eine Anwort kennt: Verletzung.
davon hält man sich am besten fern, nutzt die Energie besser
für das was wichtig ist, für sich selbst und für den Prozess der
Gesundung..
Ich kann mich ja leider zu gut in dieses Verhalten reinversetzen, war ich
doch in einem früheren Leben auch auf der Schiene aus eigener Not und
Verletztheit andere zu verletzen.
Viel ist mir dadurch verloren gegangen, viel Kummer und Leid hat es mit
sich gebracht, für mich selbst und leider für Andere.
Die Umkehr war dann ein weiter, steiniger Weg, warum es mir gelang,
so genau weiß ich das eigentlich nicht, war wohl nicht kaltblütig genug,
spürte in mir doch noch sowas wie einen Rest Liebe..
das hat mich aber erstmal nicht gerettet, ich musste lange und tief eintauchen
in das Leid, bin geflüchtet vor dem was sich mir entgegenstellte, die Person
die ich sah wollte ich nicht sehen..
Langsam Schritt für Schritt gelang es mir dann doch in einem sehr langen,
schmerzhaften, kräftezehrenden Prozess den Weg der Besinnung zu finden.
Damit war es aber nicht zuende, ich traf leider auf einen Menschen der ebenso
tief verletzt war wie ich es damals war, es sprach mich nochmal an, ich wollte
wohl meine eigenen Wunden heilen indem ich an einem anderen das Gleiche
vollbringe, nur das der Andere das gar nicht wollte, von Anfang an verschiedene
Sprachen gesprochen wurden, die Motive nicht die gleichen waren auch wenn es
lange so schien wie ich es mir einredete und wie ich es auch in Teilen gespiegelt
bekam, nur war das nicht real sondern nur der Tatsache geschuldet das man damit
das bekommt was man möchte.
Vermute fast das sich da jemand selbst so gut belügt und an die eigene Lüge glaubt..
Müsig, hinlänglich bekannt, für mich aber immer noch in Nuancen mehr erkennbar,
nicht in der Härte und Ausprägung wie in manchen Momenten, wo ich deutliche und
klare Bezeichnungen finde, sondern in einer etwas milderen wenn auch nicht weniger
vorsichtigen Form, am Ende sind wir doch alle nur Menschen auch wenn es manchmal
nicht danach aussieht, soviel Leid und Schmerz erzeugt wird aus immer dem gleichen
Grund, Verletztheit mit Verletzung beantwortet wird und ein ewiger Kreislauf entsteht.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen, auszusteigen, einen anderen guten Weg wählen,
das ist die Chance, ein kostbares Gut, jeder der sich nicht auf diesen Weg begibt
ist zu bedauern, aber nicht auf Kosten des eigenen Friedens und der eigenen Sicherheit,
Deshalb Sicherheitsabstand soweit erforderlich, und dem Bedürfnis nach Versöhnung
mit Stärke und langfristig durch eine grosse Anzahl kleiner Schritte möglich machen..
(Egon Bahr, Wandel durch Annäherung, Enspannungspolitik während der Mauer..)

10.01.2016 10:25 • x 2 #10


K
Hallo ihr Lieben..

muss mir heut ein bisschen was von der Seele schreiben.. ist mir peinlich.. und ich schäme mich für das was ich jetzt schreibe.. aber ich kann's nicht mehr in mir lassen..
eigentlich wollte ich stark sein.. es ruhen lassen und einen Neubeginn machen..

das gelingt mir nicht.. muss gestehen ich hab mich verrannt.. weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht..
fühl mich allein.. verloren.. möchte weinen.. eigentlich die ganze Zeit.. aber ich schaff's nicht..

so bleibt alles in mir und nimmt die Luft zum Atmen.

Viele hier leiden.. aber ich lese oft auch es gibt Freunde.. Familie.. eine Arbeit.. das alles hab ich nicht.
mache zwar Therapie nach wie vor.. nehme auch AD's.. trotzdem geht es runter.. fühlt sich an als hätt ich
mein Pulver verschossen und jetzt bin ich ratlos..

ich weiß das mir das niemand abnehmen kann.. aber vielleicht hilft es wenn ich es nicht nur mit mir allein ausmache..

Hab alle Tipps und Phasen soweit möglich zugelassen.. bloß weinen kann ich nicht..
Gesundheitlich geht es mir auch nicht gut.. eine Entwicklung die sich über lange Zeit eingeschlichen hat
und jetzt sind die Beschwerden chronisch.. ob und wie ich das schaffe weiß ich nicht..

Am liebsten würde ich mich verkriechen.. nicht mehr rausgehn.. aufgeben..
Spüre keinen Boden mehr..

Der Ablauf war ein Genickschlag.. der Fehler das ich zu spät reagiert hab und dann auch falsch..
alles ist falsch.. mein ganzes Leben ist ein Fehlschlag..
bin verloren und weiß nicht ob sich das jemals nochmal ändert..

Mir fehlt die Kraft.. der Mut.. die Zuversicht.
Fühlt sich an als wär alles zu Ende.. und das nicht zum ersten Mal.. solche Phasen hatte ich schon mal.. es war ein riesiger Kraftakt und dauerte viele Jahre bis ich wieder am Leben teilnehmen konnte..

damals kam dann der Ex ins Spiel.. ich hab's angenommen.. obwohl der Altersunterschied so groß war.. ich wollte leben.. und lieben.. und das hab ich aus vollem Herzen getan..

Nur konnte ich nicht auf mich achten.. hab mich verrannt.. war auf einem Irrweg und konnte den aus eigener Kraft nicht stoppen.
Die Trennung war dann ein Gewaltakt.. anders ging's nicht.. ich hab versucht auf vernünftige Weise einen Ausweg zu finden.. bin aber eingeknickt und dann überrollte es mich..

Schaffe es nicht mich davon zu befreien.. fühle mich geschlagen.. unattracktiv.. wertlos..
Es war ein böses Spiel und ich merkte leider viel zu spät wie subtil alles war..
Ich sah auch keinen Ausweg denn das was ich jetzt erlebe.. Einsamkeit pur.. das hätte mich damals auch erwartet wenn ich frühzeitig den Ausgang gefunden hätte.. bloß hätte ich vielleicht meine Selbstachtung nicht verloren.

Es tut mir leid wenn ich so negativ schreibe.. es fällt mir nicht leicht.. aber ich sehe keinen Ausweg mehr..
Kann grad keinen Trost mehr geben.. weil ich nur trostlos bin..

in der Zeit als ich hier noch richtig aktiv schrieb hab ich oft gehört ich sei stark.. man lese meine Zeilen gern.. ja da war ich noch etwas zuversichtlicher.. jetzt kann ich nicht mehr viel beitragen.. werd immer stiller..

Danke für's lesen..

02.05.2016 17:39 • x 8 #11


E
Liebe Katalina.
Eine ganz ganz feste Umarmung für dich.
Für mich warst in meiner schweren Zeit wichtig und wertvoll. Deine Zuversicht, deine Stärke und dein Feingefühl waren unverzichtbar für mich.
Du bist stark. Nur gerade nicht.
Würde dir so gerne mehr geben als diese Nachricht hier.
Dir ein Brot machen. Tee kochen und eine Decke holen.
Hab dich lieb. Linchen.
Wenn du mich brauchst, weißt du wo ich bin..

02.05.2016 18:44 • x 3 #12


Inoue
Ich habe mal einen Spruch gelesen der lautete glaub ich so:
Aus Liebe zu dir habe ich auf mich verzichtet.Es wäre besser gewesen ich hätte aus Liebe zu mir auf dich verzichtet! das trifft es schon ganz gut.
Das was du fühlst ist das du dich während dieser Beziehung vergessen hast.Du hast nicht mehr hingehört was du brauchst,was dir wichtig ist,wie deine Wünsche sind.
Ich weiss es ist schwer und ja du hast Recht wenn man Familie und Co. hat ist es manchmal leichter aber auch schwerer.Nicht immer wird dir zugehört,dein Schmerz abgetan oder oder.
Sorge gut für dich,bau dir Stück für Stück ein neues Netzwerk auf,vielleicht in einer Stadt in der du schon immer sein wolltest?
Ein Hobby was du dir zulegst kann dein soziales Netzwerk erweitern,gleichzeitig kannst du dich leidenschaftlich dem zuwenden was dir glücklich macht.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Fühl dich gedrückt!
Schreib wann immer du magst

02.05.2016 19:24 • x 2 #13


E
Es war nicht Liebe
Er wollte die wahre Größe Liebe,
Wie man sie aus dem Fernseher kennt.
Er sucht nach der perfekten Zweisamkeit,
Er will, dass alles Rundfunk passt,
Weil er schon so viel Zeit verschwendet hat.
Die Kandidaten - immer missraten.
Darf ich mal raten?

Es war nicht Liebe,
Es ist nur seine Angst vor dem Alleine sein.

Liebe Katalina,
bitte nicht still werden, lass dich ruhig mal hängen, aber gib nicht auf, du schaffst das! Du bist nicht allein!
Dicke Umarmung, wir hier sind für dich da!

02.05.2016 20:08 • x 4 #14


Blanca
Zitat von Katalina:
muss mir heut ein bisschen was von der Seele schreiben.. ist mir peinlich.. und ich schäme mich für das was ich jetzt schreibe.. aber ich kann's nicht mehr in mir lassen..

BItte keine falsche Scham dafür dafür, daß Du in einem Trennungsschmerzforum doch tatsächlich Deine Trennungsschmerzen offenbarst.
Alles, nur das nicht..

Zitat:
Viele hier leiden.. aber ich lese oft auch es gibt Freunde.. Familie.. eine Arbeit.. das alles hab ich nicht.

Dann hast Du auch ein deutlich schwereres Paket zu schultern als die, die das alles immerhin noch haben. Bleib Dir dessen stets bewußt und sei großzügiger mit Dir. 20 Pakete lassen sich nun mal leichter und schneller schleppen als 60 - das ist Fakt!

Zitat:
Am liebsten würde ich mich verkriechen.. nicht mehr rausgehn.. aufgeben..
Spüre keinen Boden mehr..

Kannst Du Deine Therapeutin oder Deine Hausärztin um die stationäre Aufnahme in einer psychosomatischen Klinik bitten?

Nur mit 1-2 Therapiesitzungen die Woche wirst Du vermutlich nicht mehr da rauskommen. So wie sich das liest, klingt das nach einem handfesten Burnout.

Zitat:
Es tut mir leid wenn ich so negativ schreibe.. es fällt mir nicht leicht.. aber ich sehe keinen Ausweg mehr..
Kann grad keinen Trost mehr geben.. weil ich nur trostlos bin..

Du klingst total erschöpft, als ob Du ganz, ganz viel Ruhe brauchst, gute Luft, einen klaren Himmel, Sonnenschein und vor allem Menschen, die auf Dich eingehen. S. meinen Vorschlag weiter oben...

Zitat:
Danke für's lesen..

Du kannst hier schreiben, soviel Du willst und ich bin sicher nicht die einzige, die Dir gern zuhören wird.

Es tut mir sehr leid, daß ich Dir nur einen dicken Drücker und eine frisch gekochte Tasse Tee hochladen kann. Aber das tue ich jetzt grad' mal wirklich von Herzen.

02.05.2016 20:48 • x 6 #15


A


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