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Liebe oder Gewohnheit?

B
Hallo Ihr Lieben,

ich weiß, die Art von Thema gibt es zu Genüge, aber glaubt mir, ich habe schon Stunden in Foren verbracht, mir hier und da ein paar Brocken zusammen gesucht, aber am Ende ist man doch nur verwirrter als vorher. Daher dachte ich mir, mir hilft es vielleicht mehr, wenn ich direkt angesprochen werde. Also verzeiht mir, wenn das Thema langweilig wird

Mein Freund (35) und ich (30) sind seit 5 Jahren zusammen, 2 Jahre davon haben wir zusammen gewohnt. Mittlerweile bin ich ausgezogen. Aber nein, damit habe ich keine Entscheidung gegen uns getroffen, ich musste einfach nur raus, da ich nicht mehr konnte und keinen Ausweg gesehen habe.
Wir sind 2 unterschiedliche Menschen:
- er der Ordnungsfanatiker, ich die Chaotische
- ich gehe gerne auch mal mit Freunden weg, ohne ihn, er würde am Liebsten nur bei mir sein
- er ist der Erwachsene, ich albere noch ganz gerne rum
Was mir an ihm fehlt:
- dass er auch mal von sich aus Entscheidungen trifft, diese hängen immer an mir Was wollen wir heute machen? - mir egal, Wohin sollen wir in den Urlaub? - mir egal
- der Humor. Wir lachen schon ab und an zusammen, aber ehrlich gesagt weiß ich schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal Tränen gelacht habe
- dass er mich auch mal von sich aus in den Arm nimmt, er möchte immer dass ich komme
- die Leidenschaft beim S., unser S. ist gut, aber ich fühle diese innige Verbindung einfach nicht während dessen
- ein freundliches, lebensfrohes Wesen, er ist doch eher der Brummige
Was ich an ihm liebe:
- seine liebe Art, er würde nie etwas über mich kommen lassen
- seinen Ehrgeiz
- dass er mir das Gefühl gibt ich bin die Einzige, in seinen Armen fühle ich mich, als könnte mir keine Menschenseele etwas antun
- dass er genauso Unternehmungslustig ist wie ich
- unsere gemeinsame, intensive Zeit, die wir hatten schon bevor wir zusammen gekommen sind. Er hatte Probleme, aus denen ich ihm heraus geholfen habe und das hat uns doch zusammen geschweißt.
Warum ich ausgezogen bin?
Wir konnten nie über Probleme reden, ich habe immer gesagt, was mich stört, was sich ändern muss, von ihm kam nie etwas. Bei ihm hat sich immer alles angestaut, bis er dann geplatzt ist, aber das dann so richtig, hat mir in einem Monolog alles an den Kopf geworfen, auf eine aggressive Art und Weise. Er hat mich eingeschränkt, immer wenn ich etwas für mich getan habe in unserer gemeinsamen Wohnung, hatte ich das Gefühl er langweilt sich und wartet nur darauf, bis ich fertig bin, manchmal ist er dann auch gegangen weil ich gerade ja sowieso keine Zeit habe, wenn ich mir Freunden weg wollte ja und wann machen wir was zusammen?. Und es war nicht so, dass ich mit ihm nichts unternommen hätte. Ich konnte einfach irgendwann nicht mehr, gerade auch weil es meine erste eigene Wohnung war und ich mich einfach eingeschränkt gefühlt habe. Ich denke wäre ich geblieben, hätten wir gar keine Chance mehr gehabt, denn es war nur noch ein Gegeneinander und kein Miteinander mehr.
Und jetzt?
Ja, und jetzt. Jetzt stehe ich vor der entscheidenden Frage, Liebe ich ihn noch? Stelle ich mir vor, ich lasse ihn gehen, zerreißt es mich innerlich. Nie wieder an seiner Seite sein. Nie wieder in seinen Armen liegen. Stelle ich mir aber vor, ich bleibe. Habe ich das Gefühl mir fehlt etwas. Der gemeinsame Humor. Die Leidenschaft. Aber sind das nicht nur Peanuts, wenn ich hier als lese wie die Männer mit ihren Frauen umgehen? Sie mit den Kindern im Stich lassen, das würde mir mit meinem niemals passieren (gut, sag niemals nie. ), dagegen kommen mir meine Probleme dann wiederum so kindisch vor. Ich weiß einfach nicht, ob ich mich anlüge, wenn ich sage ich liebe ihn noch. Nur weil ich Angst vor dem Neuen habe und denke das Gesamtpaket gibt es doch sowieso nicht. Oder ob ich mich anlüge wenn ich sage ich liebe ihn nicht mehr, nur weil ich gerne ein bisschen mehr hätte. Klingt vielleicht verwöhnt? So ist es garantiert nicht gemeint, das war nur meine erste große Beziehung und ich weiß einfach nicht weiter. Am Ende kann ich das nur selbst entscheiden, aber vielleicht gibt es ja hier jemanden, der/die das selbe erlebt hat.

Liebe Grüße

05.06.2017 12:13 • x 1 #1


Sabine
Hallo @Binchen89 und herzlich Willkommen bei uns

Ich freue mich sehr, hier auch einmal etwas anderes zu lesen Weil, diese Fragen, sie hören ja irgendwie nie auf. Ich habe die gleichen oder ähnliche Fragen gut 29 Jahre gestellt.

Es ist gut, dass du dich das fragst, scheinst aber irgendwie festzuhängen und nicht weiter zu kommen. Deine Vorstellungen von einer Beziehung sehr idealisiert. Das was du hast, eben das Leben.

Nun, wie wäre es denn, wenn du dich einmal fragst, wer du in der Zeit geworden bist. Was du als Leben verstehst? Das OPTIMUM gibt es eben nicht immer zu 100 %. Du hast wahrscheinlich Angst, dich in dieser Beziehung zu verlieren. Gut so! Das tut unheimlich weh

Bist du dir genug und wie siehst verstehst du Beziehung?

Mit der Weile habe ich für mich erfahren, dass der Partner in gewisser Weise einem ein Spiegel ist. Der Partner, den man ja nicht im vollem Bewußtsein erwählt, uns ergänzt.

Was ich meine, ist, worin denkst du, ergänzt er dich. Was verkörpert er, was du nicht hast? Und anders herum auch. Ich sehe schon, wie es anfängt in dir zu klicken, wie die Groschen fallen. So erklären sich eure Gegensätzlichkeiten.

LG Lilly

05.06.2017 16:14 • x 1 #2