134

Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

H
Hallo Bond,
ich stimme dir vollkommen zu.
Fazit daraus bedeutet eigentlich, dass der Betrogene gehen muss.
Aber man hofft weiter, will den anderen nicht verlieren und belügt sich letztendlich weiter.
Ich selbst habe in jungen Jahren einmal betrogen : das schlechte Gewissen währenddessen empfand ich für mich schrecklich und ich habe mir damals geschworen, dies passiert mir nie wieder. Eher gehe ich vorher....
Während dieser Beziehung wurde ich vor meinem Fremdgehen und danach oft betrogen und jedesmal habe ich den Lügen geglaubt- wollte glauben.....
Was ich erst im Nachhinein festgestellt habe, dass der Respekt mir gegenüber nicht vorhanden war.
Wenn heute mir jemand sagen würde er respektiert mich und geht gleichzeitig fremd- dann wäre ich sofort weit weg.

13.02.2016 12:20 • x 1 #166


Sophrosyne
Lieber Helgehe,
ich wollte weder deinen Glauben an die wiedergefundene Liebe deiner Frau ins Wanken bringen, noch dich sonst verunsichern! Dabei glaube ich, hast du dir die Antworten auf deine (rhetorischen) Fragen schon selbst gegeben.
In deinen Posts schreibst du:

Zitat:
„Sie hatten uns nicht mehr gekannt, gefühlt!“

Und:

„Sie konnte die 2 Welten komplett abtrennen für sich, war auch der Meinung, sie nehme mir ja nicht's weg - 6 gab es ja auch zuhause - also nicht komplett weg von mir!“

Ich frage mich, woran das liegt, dass sie uns nicht mehr gefühlt haben, dass sie uns weggeschoben, beiseite gelegt haben, dass sie uns für die Affäre ausgeblendet haben. Mit Sicherheit liegen in der Behauptung, dem anderen „nichts wegzunehmen“ oder der wahrlich typischen Aussage „das hatte mit dir nichts zu tun“ (wer kennt als Betrogener die nicht?) Selbstbetrugsmuster vor. Sie dienen letztlich nur dazu, das eigenen Gewissen zu beruhigen oder gar zum Schweigen zu bringen. Sie machen sich selbst damit etwas vor, weil sie sich selbst glauben machen, dass die Affäre der Liebe zu uns keinen Abbruch tut. Aber genau hier liegt das Problem: Es hat sehr wohl etwas mit uns zu tun. Sie haben uns belogen, verleugnet und betrogen. Doch das einzusehen, für sich wahrzunehmen ist oft nicht möglich. Wir Menschen neigen nun mal dazu, uns selbst in Schutz zu nehmen, wir stellen uns nicht gern unserer dunklen Seite, weil sie uns selbst erschaudern lässt. So finden sich in der Geschichte selbst für die größten Verbrechen immer dieselben Muster der Verdrängung des Gewissens; bei Betrügern dann auch – wie oben genannt – des von mir so zitierten „Liebesgewissens“: Indem sie sich selbst suggerieren, uns „eigentlich nichts anzutun“, uns „doch zu lieben“ rechtfertigen sie ihre Taten vor sich selbst, obwohl sie im Innern (durch ihre wohl noch vorhandene Liebe) spüren, Untragbares zu tun. Aber durch diese Muster ist ihre selbst aufkeimende Schuldlast leichter zu tragen. Es ist die, so könnte man sagen, Blase des letztlichen Selbstbetrugs, in die die von dir treffend benannte Affärenblase als Voraussetzung eingebettet ist. Ich nehme von diesen Überlegungen allerdings die von Bond66 benannten „Skrupellosen“ aus, die meines Erachtens durch ihren latenten Egoismus eine Beziehung zerstören, weil sie „keine Liebe in sich tragen, weder für sich noch für irgendwen“, wie es in einer Liedzeile heißt.)

Zitat:
Sie ging nicht bis zum Letzten, 2 mal fast, hat aber immer die Reissleine gezogen, konnte mir DAS nicht antun - hat ihn vertröstet.
Ist das dann so zu bewerten, wie du gelesen hast?



Was dich und deine Frau angeht, so kannst du in der Tat – sofern du ihr hier vertraust – für dich erkennen, dass sie dich nie ganz verleugnet hat. Sie hat dir und euch etwas bewahrt, was fundamental für eine Beziehung ist: Exklusivität und Einzigartigkeit. Wenn ich einen Menschen liebe, dann muss etwas da sein, was ich mit niemandem sonst teile, weil es nur das DU meines Partners ist und nur ihm gilt. Ich glaube die Liebe deiner Frau, auch wenn sie sie durch Schmetterlinge, Kribbeln, Bestätigung, gute Gefühle, Anerkennung etc. überlagern ließ, hat euch davor bewahrt auch noch ein „letztes Ureigenes“ zu verlieren. Indem sie dann auch noch letztlich selbst erkannt hat, was sie da vollführte und bei dir blieb, zeigte sie, dass sie ihre „Liebe zu dir wiedergefunden“ hat. Ich freue mich dafür für dich und euch! Pflegt es!

Zitat:
„Das Leben ist kompliziert - die Liebe noch viel mehr!“

Wahrlich treffliche Worte! Doch ich frag mich, was macht das Leben und die Liebe so kompliziert? Beides ist nicht statisch, ist nicht einfach so, ein für allemal da, es kann sich verändern UND: Wir müssen beide leben und gestalten! Um das mal über die Liebe zu reflektieren, fällt mir als erstes ein, dass das Komplizierte an ihr gerade darin besteht, sie nicht einfach so zu haben, sondern sie mit Leben zu füllen. Liebe bedarf ihrer immer neuen Umsetzung und Realisierung. Wenn ich einen Menschen liebe, dann sollte ich dies auch in allem, was ich tue, umsetzen, diese Liebe immer wieder in JEDEM Moment „ratifizieren“. Das aber ist ungeheuer schwer, wie hier in diesem Forum klar zu ersehen ist. Wir Menschen sind nicht perfekt, sind nicht die ethisch sauberen Gestalter unserer Welt, sind voller Fehler und erliegen nur zu oft den scheinbaren Befriedigungen unserer Sehnsüchte und Bedürfnisse (von unserer triebhaften und endokrinologischen Disposition mal ganz zu schweigen).
ABER: Wir können und müssen uns auch das andere, was uns und unsere Liebe ausmacht, immer wieder ins Bewusstsein rufen: Wer bin ich wirklich; was ist mir wirklich wichtig im Leben; was will ich eigentlich; bin ich das, was ich gerade tue oder getan habe, wirklich; wen liebe ich wirklich und wie fülle ich diese Liebe richtig mit Leben jetzt und in der Zukunft?
Sophrosyne

13.02.2016 17:18 • x 3 #167


A


Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

x 3


Sophrosyne
Ceterum censeo, dass gerade hierin die Problemlage unserer TE liegt. Ich glaube, ihr eigentliches Problem liegt nicht im Umgang ihres Mannes mit ihrer Affäre, die „irgendwann [sowieso] passieren musste“, sondern in ihrer Sicht und Gestaltung ihrer Beziehung und ihrer je eigenen Aufarbeitung dessen, was sie getan hat. Sie wollen keine offene Beziehung, sondern Exklusivität (aber dann ONS etc. okay?) und den Äußerungen der TE von ihrem Mann ist zu entnehmen, dass gerade ihm dies wesentlich ist. Nicht zuletzt hat ihre Affäre schmerzlichst gezeigt, dass dem völlig so ist. Wie aber geht die TE mit diesen „Erkenntnissen“ um?

Ich hatte ja schon in meinem ersten Post geschrieben, dass ich den Eindruck habe, die TE ist von einer Relativierung ihrer Beziehung geprägt. In ihrem Eingangspost schrieb sie: „Vor etwa einem Jahr hatte ich eine Phase in der ich nicht wusste, ob ich in der Beziehung noch glücklich bin und ich so weiter machen kann. Ich war mir unsicher, ob ich nicht mehr mich brauche.“ Auch aufgrund anderer Äußerungen von ihr kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, die TE ist (noch) nicht in ihrer Ehe angekommen, sie will irgendwie noch etwas anderes, sie will sich vielleicht noch „austoben“ etc. Sie scheint noch eine „Unfertige“, „Suchende“ zu sein. Und wenn ich dann von ihr lese, dass ihr Mann sich eigentlich nicht richtig traute, ihr gegenüber Schwäche zu zeigen, oder seine Bedürfnisse hintan stellte, dann frage ich mich, ob dies nicht irgendwie zusammenhängt. Vielleicht hatte er ja – und seine heruntergeschluckte Eifersucht ist eventuell auch ein Zeichen dafür – ein Gespür dafür, dass ihre Beziehung und er selbst seiner Frau nicht „genügen“. War er nicht er, der nach dem bekannt werden der Affäre sagte, er hätte irgendwie damit gerechnet? Ist dies nicht ein Ausdruck von Verunsicherung und Vertrauensdefizit? Und ist vielleicht nicht das Verhalten und die (grundsätzlich relativierende) Haltung der TE zu ihm und zu ihrer Beziehung der Grund gerade hierfür?

Um hier noch einmal auf die Aussage einzugehen, die TE wisse nicht, was in 10 Jahren sei, sie könne also keine definitiven Zusagen machen (z.B. ob sie wieder ihn, oder er sie betrügen wird). Vor solchen „Argumentationsmustern“ eigener Handlungsorientierung möchte ich deutlichst warnen. Klar, weiß niemand, was in 10 Jahren ist und wie da das eigene Handeln auf Basis der dann eingetretenen Ereignisse, die wir nicht beeinflussen können, liegt. Die TE könnte morgen schon Witwe oder nächste Woche ein Pflegefall sein. Das kann sich alles potentiell ereignen und noch viel mehr. ABER, das ist Scheinrationalität, weil sie am Kern dessen, was Handlungsorientierung ist, vorbeigeht: Auch wenn ich heute noch nicht weiß, was in 10 Jahren ist, so kann ich heute wollen, was in 10 Jahren sein soll und allein das, was ich will, ist relevant! Ich kann und muss in der jeweiligen Gegenwart entscheiden, was ich möchte, was sein soll und dann danach handeln. Ein reines „que sera“ ist zu wenig. Auch dies relativiert die Beziehung, die ich heute führe, weil sie so schon im Jetzt dadurch prinzipiell in Frage gestellt wird. Einzig und allein relevant ist die Frage für die TE und ihren Mann: Wollen wir uns in Zukunft (wieder) betrügen? Wenn sie das mit „Ja“ beantworten, dann sollen sie eine offene Eher führen. Wenn nicht, hilft es nicht, den anderen nur nicht davon in Kenntnis zu setzen, das müsste aus der Erfahrung mit dem vergangenen Betrug evident sein, denn sonst ist es Selbstbetrug! (Bond66, du hattest ja so recht!)

Zum Stichwort des Selbstbetrugs kommen mir auch noch einige Gedanken. Viele von euch hatten den Eindruck, der TE ist noch gar nicht so ganz bewusst, was eigentlich geschehen ist, was sie da wirklich angerichtet hat. In meiner Antwort auf Helgehe im vorigen Post sagte ich etwas zu den Unterdrückungsmechanismen für das eigene Gewissen. Wenn ich nun lese, der Betrug „hat mal passieren MÜSSEN“, ich trenne „Liebe und S.“, „ein ONS tut unserer Ehe keinen Abbruch“ etc. dann frage ich mich, ob dies auch nicht solche Mechanismen sind, das Gewissen (auch als verhindernde Liebe währenddessen, wie ich im ersten Post schrieb) quasi schon präventiv auszuschalten. In Kombination mit dem eventuell nicht Genügen der Ehe eine – wie erwiesen – tragische Sicht. Die TE hat sich einmal zurecht beklagt, ihr Mann habe sie beschimpft, ohne dass sie die Möglichkeit einer Erwiderung hatte. Dabei fielen auch deftige Ausdrücke wie „Schl..pe“ etc. Ich glaube, dem muss sie sich trotzdem selbst stellen und sich auch die Frage beantworten, als was sie sich als Betrügerin sieht. Sie muss sich fragen, ob sie sich ihre Tat wirklich selbst „verzeihen“ kann und daraus dann Schlüsse für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Verhalten und Wollen ziehen.

Wie Eingangs schon gesagt glaube ich, dass die TE zuförderst mit sich selbst ins Reine kommen muss. Sie muss für sich entdecken, ob und wie sie ihre Ehe, ihre Beziehung, ihre Liebe und ihr Leben mit ihrem Mann gestaltet. Sie erweckt den Eindruck, der Ball der Bewältigung ihrer Paarkrise liege im Feld ihres Mannes. Das tut er auch, aber nicht nur, sie muss auch ihre Bewältigungsarbeit leisten. Sehr, sehr gut ist dabei, dass sie selbst aus Liebe zu ihrem Mann das Ganze beendet hat (wobei hier das notwendige endgültige Nein gegenüber ihrem AM noch aussteht). Dies ist für beide eine gute Grundlage. Ihre Spielzüge müssen so gehen, dass sie ihrem Mann wieder Vertrauen und Selbstbewusstsein ermöglichen kann. Er muss wieder oder gar ganz neu das tiefgehende Gefühl haben, das Beste zu sein, was der TE je passiert ist. Sie kann ihn ja noch einmal fragen, ob er sie heiraten möchte und die Bedingungen ihrer Ehe neu fassen; die Ehe neu schließen immer und immer wieder. Ihr Mann braucht das Gefühl absolut und nicht nur für jetzt oder von manchen Situationen abgesehen relativ geliebt zu werden. Aber das hat SIE jetzt zu leisten! Und so würde ich auf ihre Eingangsfrage, was kann ich tun, antworten:
Beantworte für dich offen, schonungslos und authentisch folgende Fragen:
Wer bin ich wirklich; was ist mir wirklich wichtig im Leben; was will ich eigentlich; bin ich das, was ich gerade tue oder getan habe, wirklich; wen liebe ich wirklich und wie fülle ich diese Liebe richtig mit Leben jetzt und in der Zukunft?
Und dann handle danach! (Ama et fac quod vis!)
Sophrosyne

13.02.2016 17:37 • x 2 #168


Bond66
@Sophrosyne
Welche komplizierter Name ? Hat er eine Bedeutung ?
Der Satz mit der Moral danach und der Liebe dabei stammt von mir. Ich glaube ihn aber noch unter meinem alten Nicknamen geschrieben zu haben.
Der Satz ist auch so richtig Helgehe.
Ein ONS muss nicht zwangsläufig bedeuten das keine Liebe mehr da ist. Eine Affäre schon.
Ich bin und bleibe der festen Überzeugung das man nich zwei Menschen zur gleichen Zeit lieben kann. Die Rede ist natürlich von „ der Liebe .
Wer mir an der Stelle etwas anderes erzählen will, dem würde ich sagen , Damm liebst Du keinen von Beiden.
Damit musst Du Dich abfinden Helgehe. Das heißt aber nicht, das Deine Frau ihn noch heute liebt und auch nicht, das sie Dich nicht liebt.
Und ansonsten denke ich ist in diesem Thread alles gesagt.
@Sophrosyne hat es sehr schön zusammengefasst, gewürzt mit dem einigen schönen Ansichten und Denkweisen.
Ich denke das Lava besser einen Strich zieht.
Was geschehen ist, ist geschehen. Das kann man nicht mehr ungeschehen machen.
Es ist schon sehr , sehr schwierig nach einer solchen Geschichte eine Ehe fortzusetzen.
Wenn man aber so liest, was Lava so äußert, dann sehe ich einfach nicht genug Liebe.
Es ehrt Dich Lava , hier so offen und ehrlich zu schreiben. Deshalb solltest Du Dich auch nicht angegriffen fühlen.
Aber das geht so alles nicht.
Du kannst noch nicht einmal sagen, warum Du fremd gegangen bist. Und Du sprichst fortwährend von Unterschieden, Defiziten usw.
Ich denke einfach, das Du Deinen Mann sehr magst und er ein lieber Mensch ist, aber er nicht das in Dir auslöst, was er auslösen sollte.

14.02.2016 02:47 • x 3 #169


H
Sie kann ihn ja noch einmal fragen, ob er sie heiraten möchte und die Bedingungen ihrer Ehe neu fassen; die Ehe neu schließen immer und immer wieder.

Meine Frau fragte mich auch mal, ob ich sie wieder heiraten würde. Sie meinte, wüsste ich, dass sie zu sowas fähig ist, sicher nicht! Ich gab ihr Recht, sagte aber auch: Wenn wir uns erst jetzt als Singles getroffen hätten, hätte ich sie näher kennen lernen wollen und auch geheiratet, wenn es soweit gekommen wäre!
Sie war und ist meine Wunschfrau - nicht perfekt, aber sie hat eben irgendwas, was Männer anzieht und sieht gut aus 'für ihr Alter' . Deswegen habe ich sie auch gebeten, nicht mehr ganz so nett zu jedem zu sein - lieber etwas distanzierter. Ich will nicht, dass sich mal wieder jemand in sie verliebt, weil sie eben so freundlich und nett ist!
Sie hat es nie so gesehen, dass sie sich dadurch für andere Männer interessant macht. Ich habe auch früher mal zu ihr gesagt, dass sie immer noch sehr naiv ist, nicht erkennt, wie sie auf Männer wirkt und was die evtl.wollen, wenn sie sie mal auf einen Kaffee einladen! Das war kurz nach Auffliegen der Affäre mal so. Da hat sich ein Bekannter, mit dem sie sich damals auf der Arbeitsstelle, wo die ganze Schei..e anfing, auch immer nett unterhalten. Auch über privates.
Er erfuhr damals auch, was sie getan hat, zu was sie fähig ist und dass sie deswegen gekündigt hatte. Er wollte mal mit ihr Kaffee trinken gehen (Einladung per SMS). Meine Frau war der Meinung, der will nur mal mit mir reden, weil sie das früher ja auch gemacht haben und das jetzt ja nicht mehr möglich ist!
Ich sagte, der will mehr, weil er weiß, was vielleicht geht, weil du nett zu ihm warst! Meine Frau war empört: Denkst du, er sieht jetzt in mir jemanden, den Mann leicht in's Bett bekommt? Ich: ja!
Sie hat ihm dann abgeschrieben und mitgeteilt: das lassen wir lieber! Für meine Sicherheit und gegen ihre Überzeugung. Etwas später kam dann wieder eine SMS von dem, dass er jetzt das gleiche Handynetz wie sie habe und dass sie dann kostenlos miteinander telefonieren/schreiben könnten! Keine weiteren Fragen, oder?
Da hat meine Frau dann erkannt, dass sie ihre Art wohl doch etwas ändern sollte in der Öffentlichkeit, doch zu naiv ist! Das war aber alles in der Zeit kurz danach, als ich ganz viel Sicherheit brauchte.
Keiner kann sich komplett verbiegen, dann wäre er nicht mehr er (sie) selbst!
Aber man kann durch sein Handeln, seine Art, schon beeinflussen, ob sich Gelegenheiten ergeben oder nicht!
Flirten ist sicher wunderschön, stärkt das Ego, tut einem gut. Ist sicher auch kein Problem in einer starken, intakten Beziehung, wo der Partner voll vertraut! Ganz soweit bin ich noch nicht wieder und meine Frau versteht es auch und handelt danach. Nicht so einfach als Verkäuferin, aber man kann auch nur freundlich sein, nicht zu nett, nicht zu viel private Unterhaltungen, die Nähe schaffen. Solchen Situationen aus dem Weg gehen.
Gelegenheit macht Diebe (Liebe) und wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch!
Das hatten wir nun schon, noch ist das 100%ige Vertrauen nicht da! Meine Frau weiß das, handelt danach, will auch nicht nochmal sowas durchmachen! Mein Vertrauen ist fast komplett zurück und ich hoffe, dass es bei mir mehr wie fast wird, irgendwann! Unsere Beziehung heute sehen wir beide als toll an, es gibt keinen Grund sich irgendwo das zu holen, was man zuhause nicht bekommt!
Damals war unsere Beziehung nicht wirklich gut - hätte ich Gelegenheit gehabt, wer weiss?!
Ich meine jetzt nicht gezielt suchen, dann sollte man sich wohl trennen!
Aber auch ich wäre wohl dafür offen gewesen, hätte sich was ergeben. Und ich bin froh darüber, dass nur Männer bei mir auf Arbeit waren - sich nichts ergeben konnte!

Lava und ihr Mann nutzen nicht wirklich die Gelegenheit, ihre Ehe auf ein solides Fundament zu stellen!

Er will nicht reden, obwohl es ihm weh tut und sie nutzt es aus irgendwie - lebt ihre Bedürfnisse auf seine seelischen Kosten. Sie muss erstmal nur für ihn da sein, wenn sie die Ehe retten will, auch wenn er sagt, geh ruhig mit deinen Freundinnen aus! Ich muss das mit mir alleine ausmachen!
Er sagt es, aus Verlustangst heraus, aber so wird er das nicht schaffen - beide nicht!
Dass er leidet, hat sie ja nun erfahren. Und in seinem Kopf spukt sicher auch: Gelegenheit macht Liebe, rum.
Aber er gibt ihr die Freiheiten, weil er glaubt, sie sonst zu verlieren! Er wird es so nie verarbeiten können, denke ich! Für beide schlecht!
Lava muss handeln, egal was er ihr zugesteht aus Verlustangst.
Sie muss jetzt im Moment nur für ihn da sein, damit er ihre Liebe spüren kann. Auch eben dadurch, dass sie wegen und für ihn auf ihren Spass verzichtet! Sie eben die Frau an seiner Seite ist - nicht woanders, was er ja schmerzlich zu spüren bekam! Aber auch ich habe meine Zweifel, dass sie das kann.
In meinem Bekanntenkreis gibt es auch so einen Fall. Sie ist ausgebrochen, er hat es herausgefunden und auch er will nicht reden! Sie leiden beide, seit Jahren! Keiner ist wirklich glücklich dabei. ich empfinde das als unglückliche WG - nur wie lange? Ich glaube, irgendwann geht seine Frau. Warum haben sie sich dann so lange gequält? Man muss reden, aufarbeiten, aufeinander zu gehen, dem Betrogenen Sicherheit geben, manchmal Verzicht üben! Ich glaube, Verdrängen funktioniert nur so lange, bis es wieder passiert - weil keiner wirklich glücklich ist! Da kann man sich auch gleich trennen - ist wohl die beste Entscheidung!
Ich bin froh,dass es bei uns anders ist und sich alles wieder gut anfühlt - da muss auch keiner Angst haben, nochmal sowas erleben zu müssen! Das WIR zählt im Moment für euch!
Die Freiräume kommen mit dem Vertrauen wieder, aber nicht gleich danach!

14.02.2016 09:04 • x 3 #170


G
Zitat:
Lava und ihr Mann nutzen nicht wirklich die Gelegenheit, ihre Ehe auf ein solides Fundament zu stellen!


Hey, nun mal gaanz langsam. Es ist bei Lava alles noch viel zu frisch. Dieser Thread ist gerade mal ein paar Wochen alt. Jetzt schon irgendetwas zu erwarten, an der Ehe zu arbeiten u.s.w. ist viel zu früh, Leute. Die sind immer noch ziemlich schockiert. Insbesondere Lavas Mann. Was erwartet ihr denn? Und jetzt schon Urteile zu fällen finde ich viel zu früh. Sie müssen erst mal überleben, und das tun sie wie sie können. Gebt Ihnen mut weiterzumachen, anstatt nieder zu machen...

14.02.2016 10:50 • x 1 #171


Sophrosyne
@Bond66
Ja, der Name „Sophrosyne“ hat eine Bedeutung. Er kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Besonnenheit“. Ich habe ihn mir – nach längerer Überlegung auch und gerade für diesen Thread – ausgewählt, weil er ein Grundbegriff in der Philosophie des Sokrates ist. Für Sokrates ist die Besonnenheit neben der sophia, der Weisheit, der Schlüssel für die Ethik, also letztlich ein Schlüssel für die Grundfrage des Menschen allgemein und für den je konkreten Fall: „Wie handle ich richtig?“
Sicher ist ethisch betrachtet das sokratische Konzept nicht ausreichend, das hat die weitere über 2000 jährige Philosophiegeschichte von Aristoteles über Kant bis heute gezeigt. Aber ich persönlich halte ihn gerade wenn wir vor Entscheidungen stehen (z.B.: Gehe ich fremd? Lasse ich mich auf sie/ihn ein, obwohl ich in einer Beziehung bin? Schlafe ich mit Ihr/ihm, obwohl ich einen Partner habe, den ich damit verletze?) für sehr hilfreich. Die TE hat einmal gesagt:

Zitat:
„Und ich sehe eben auch, dass es nicht zwangsläufig bedeutet, dass irgendwas nicht mit mir oder meiner Beziehung stimmt wenn so etwas wie ein Seitensprung passiert! Ich glaube eher, dass es ein menschliches Verhalten ist!“


Über dieses „menschliche“ Verhalten bin ich gedanklich gestolpert. Ich fragte mich, was meint die TE damit? Und dann habe ich mich gefragt, was ist für mich „menschliches“ Verhalten. Letztlich bin ich so auf die sophrosyne, die Besonnenheit, gekommen. Ich will es einmal erklären:
Das, was uns Menschen auszeichnet, was uns von anderen Lebewesen unterscheidet, unser Spezifikum, das Humanum schlechthin ist die Fähigkeit alles, auch uns selbst, zum Gegenstand unseres Denkens, Wollens und Handelns zu machen. Ja, wir können auch über unser Fühlen, über unser Wollen und über unser Denken selbst nachdenken. Kurz: Wir können uns (ganzheitlich) reflektieren. Wir sind nicht allein instinkt-, trieb- oder bedürfnisgesteuert – das ist tierisch (zumindest die tierische Komponente an uns), nicht menschlich! Und genau dies ist mit dem Begriff der Besonnenheit gemeint. Wir können immer noch innehalten und über ALLES nachdenken, was uns betrifft, antreibt und umtreibt, was wir fühlen und warum wir es fühlen. Wohlgemerkt, wir KÖNNEN es prinzipiell, ob wir es denn dann auch tun – dazu weiter unten.
Diese Reflexivität haben wir bei der ethischen Frage nach dem, wie wir handeln sollen, in zweifacher Hinsicht. Zum einen eben in der Reflexion VOR der Handlung: Was ist das Richtige? Wer bin ich wirklich? Dabei sind wir oft von Werten geleitet (z.B.: „Nein, ich betrüge meinen Partner nicht, weil ich sonst nicht „treu“ wäre.“ Oder: „Nein, ich betrüge meinen Partner nicht, weil ich ihn liebe und nicht betrügen und belügen möchte“ Oder: „Ich möchte nicht betrogen werden, also betrüge auch ich nicht.“). Eine weitere Reflexionsebene vor der Handlung ist die Abwägung der Konsequenzen meiner potentiellen Tat (z.B.: „Nein, ich betrüge meinen Partner nicht, weil er sonst sehr verletzt wäre und ich unsere Beziehung nicht gefährden will.“).Zum anderen meint Reflexivität die (selbst-)kritische Betrachtung NACH der Handlung. (Selbst-)Kritisch ist dies deshalb immer, weil wir stets aus unser eigenem Tun Handlungsimpulse (Erfahrung) für unser zukünftiges Verhalten gewinnen. Das ist einfach immer so, geschieht aber meist unbewusst (z.B.: Ich habe das und das getan, das war nicht gut, also mache ich das so nicht mehr...“). Kritik kommt auch aus dem Griechischen. Es stammt vom Wörtchen krinein, was soviel bedeutet wie „unterscheiden, trennen“. Letztlich meint es einen Wendepunkt. Wir verstehen Kritik oft falsch als reines „Geschwätz“. Wahre Kritik lässt mich aber immer unterscheiden, was ich will und was nicht und lässt mich immer trennen, was gut ist und was nicht. Besonnenheit, sophrosyne, ist als diese Reflexivität also für mich das „menschliche“ an meinem Tun.
Warum aber bin ich nicht immer besonnen? Warum handle ich und alle Menschen nicht immer danach? Nun, Helgehe sagte zurecht: „Das Leben ist kompliziert.“ Wir sind hart gesagt auch „Tiere“, wir haben Bedürfnisse, Triebe und was auch immer. Die fordern auch (und durchaus auch oft zurecht) ihr Recht. ABER: Wir haben prinzipiell diese Fähigkeit. Die Welt und unsere Leben und Beziehungen wären oftmals letztlich erfüllender, wenn wir „besonnen“ handeln würden, wenn wir dieses reflektierende Innehalten wahrnehmen würde. Und auch wenn wir Fehler begangen haben, könnte uns das Besinnen auf das, was wir getan haben, helfen, es „besser“ zu machen. Schaffen wir das? Wollen wir das? Können wir das?...
Sophrosyne

15.02.2016 00:20 • x 2 #172


Sophrosyne
@Lava
Liebe Lava,
wie in meinem vorigen Post geschrieben, habe ich mir die „Besonnenheit“ als Name für deinen Thread gewählt. Ich hoffe ich liege nicht falsch, aber er erschien mir passend.
@gastXYZ123 sagte in #171 zurecht, dass ihr bei eure Krise erst am Anfang seid, dass ihr Zeit braucht und wir, deine Threadteilnehmer, nicht vorschnell urteilen sollten. Auch ich habe vielleicht Vieles geschrieben, was dich eventuell abschrecken könnte und so eine innere Abwehrreaktion auslösen könnte. Eigentlich wollte ich dich nur zum Nachdenken anregen. Das will ich auch mit diesem Post tun. Ich möchte dir damit irgendwie etwas spiegeln. Du musst es nicht lesen, du kannst jederzeit damit aufhören: Ich will dir nicht zu nahe treten!
Viele von uns – du hast es sicher bemerkt – sind etwas irritiert darüber, wie du eure Krise angehst, welche Haltungen du zeigst. Ich meinte darin eine Art grundsätzliche Relativierung eurer Beziehung durch dich zu erkennen. Warum? Ich zitiere dich einfach mal...

Zitat:
„Wir sahen uns dann nur noch im arbeitskontext und es war normal, hing uns nicht nach. Ich schloss schnell mit dieser Sache ab und obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte, beschloss ich, dass ich meinem Mann nichts davon sagen werde.“

„Wir haben uns die Frage gestellt, wie geht man mit Bedürfnissen um die der Partner nicht stillen kann?
Muss ein Partner für alles zuständig sein?
Ist es wirklich so schlimm sich das, was ihm fehlt woanders zu holen?“

„Dass es mindestens ein paar Schritte zu weit ging, nach diesem kennen lernen auch mit dem anderen ins Bett zu steigen, darüber müssen wir nicht diskutieren! Das ist klar! Nur wo ist zu weit?“

Vielleicht liegt mein Freiheitsdrang auch daran! Oder auch weil ich mich nicht austoben konnte, als die meisten das gemacht haben (Schwangerschaft und Baby). Keine Ahnung!

„Er sagte auch, dass er irgendwie drauf vorbereitet war, dass ich fremd gehe.... Irgendwie wusste, dass das mal passiert... Oder wollte es eben nicht wissen! Aber es hätte ihn nicht mal verwundert!“

„Aber ich denke auch, dass wir so langsam an einen Punkt kommen, an dem man gucken muss ob die Lebensvorstellungen wirklich noch zusammen passen und kompatibel sind!“

etc.


Ich weiß, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate sind mehr als bedenklich, aber ich hoffe, du kannst sehen, wie ich gerade deshalb etwas hellhörig wurde. Gerade die Nonchalance, mit der du im Eingangspost über deine „Affäre“ geschrieben hast, nachdem sie für dich ganz okay war, du geradezu locker damit abgeschlossen hast und nun einfach deinem Mann nichts sagen wolltest, hat mich und wohl auch andere irritiert. @Bond66 wird ja in #169 deutlich. Er sieht bei dir (@Bond66, bitte korrigier mich, wenn ich falsch liege) eine Lieblosigkeit und wohl auch eine Art Skrupellosigkeit, die dazu führen sollte, eure Beziehung zu beenden.
Doch ist das wirklich so? Ich habe nochmals über deine (ganzen) Posts nachgedacht und dann hatte ich den Eindruck: Nein, so pessimistisch kannst du das nicht sehen. Denn:

Zitat:
„Dann beendeten wir beide die Sache, ich weil ich merkte, dass ich meinen Mann nicht hintergehen möchte/ konnte und auch, weil dieser Ausbruch dazu führte, dass ich wieder wusste, dass ich genau richtig war bei meinem Mann und ihn liebe.“


Wie passt das zu der von uns gespürten „Lieblosigkeit“, Nonchalance und Relativierung? (kannst du uns da eigentlich verstehen, unser Problem mit deiner Sicht nachempfinden?)

Zitat:
„und hab mich irgendwie verplappert. Ich weiß selbst nicht mehr was ich genau gesagt habe, aber mein Mann sah mich durchdringend an und fragte: mit wem hattest du S.?“


Liebe Lava,
hast du dich schon einmal gefragt, warum du ausgerechnet beim Anblick deines AM ein schlechtes Gewissen bekamst, obwohl dein Mann nichts wusste? Warum hat dich die (in meinen Augen dich eher „benutzende“) Aufforderung deines AM auf dem Firmenfest und in der Mail danach so irritiert? Hast du dich schon einmal gefragt, warum um alles in der Welt du deinem Mann davon erzählt hast und weißt nicht mal mehr wie genau? Ich habe eine Vermutung: Könnte es sein, dass dich die Geschichte, dein Tun so tief betroffen macht, dass es so kommen musste? Das Unterbewusstsein ist der Ort, wo unser von uns sauber Verdrängtes lauert. Und manchmal spielt es uns einen Streich: Kann es sein, dass du es IN DIR und MIT DIR nicht mehr ausgehalten hast, dass es deshalb rausmusste?

Lava, kann es sein, dass dein Gewissen mehr schmerzt, als dir selbst lieb ist? Wenn dem so ist, dann könnte doch deine Art mit deinem Tun umzugehen auch etwas damit zu tun haben. In der Psychologie gibt es ein klassisches Modell, wie wir mit traumatisierenden Erfahrungen umgehen. Du siehst ein Beispiel gerade bei deinem Mann: Als schwer verletzter windet er sich beinahe selbstverleugnend in seiner Verlustangst. Oder? Was tun wir Menschen in einer solchen Situation als erstes? Wir verdrängen! Wir tun so, als sei nichts. Das geht eine zeitlang, manchmal lange gut. Und dann bricht es vielleicht aus, oder wir zusammen, oder: wir verplappern uns. Auch ein schlechtes Gewissen ist traumatisierend. Ist es bei dir auch so, Lava? Die weiteren Phasen des Models sind die „Intention“. Wir suchen spontan nach Lösungen („Leben wir doch einfach Alltag...“). Dann kommt die „Katharsis“, die für uns oft sehr schmerzliche bewusste Auseinandersetzung mit dem, was uns zuinnerst betrifft. Die letzte Phase, die „Metanoia“, hilft uns zu einer Überwindung. Wir können DAMIT leben. Ja, Lava, damit heißt: es ist passiert und wird bleiben. Es hat zuinnerst und existentiell verletzt. Aber wir müssen damit umgehen können, es fruchtbar machen können für unser Leben.

Ich glaube, Lava, auch du bist verletzt. du hast dich selbst verletzt (weil du deinen von dir doch geliebten Mann verletzt hast) und du möchtest es irgendwie nicht wahrhaben, oder? Und was machst du jetzt? Ist es so, dass du so tust, es dir selber einredest, es mache dir nichts aus? Willst du deshalb so weitermachen wie bisher, auch mit deinen gerade in dieser Situation kontraproduktiven Vorstellungen von Beziehung? Kommt deine Nonchalance von daher und ist dann nicht echt?
Lava, ich glaube, du umgibst dich mit schützenden Schalen, die für uns den Eindruck erwecken, du hättest noch nicht realisiert, was passiert ist, wenn du zum Beispiel irgendwie uns noch zu verstehen gibst die Sache mit den geheimen ONS ist für uns okay, ist „menschlich“ etc. Kann es sein, dass diese Sehnsucht nach eurer ursprünglichen und von dir missbrauchten Abmachung und die für dich damit verbundene Unbeschwertheit eures Beziehungslebens eine solche Schutzhülle deiner Verdrängung darstellt und du weißt: das ist vorbei und willst es irgendwie noch nicht, dass es so ist, weil du es kaputt gemacht hast, deine Gewissensberuhigung für den potentiellen Fall, dass...?
Und wie sieht es mit deinen Relativierungen aus, wenn du schreibst, du und dein Mann könnten auch ohne euch, ohne diese Beziehung glücklich werden. Glaubst du das wirklich? Willst du das wirklich?

Zitat:
„Das ist für mich völliger Quatsch! Ich liebe ihn, liebe unser Leben“


Lava, du bist eine attraktive, tolle, wunderbare Frau und dein Mann ist das als solcher ebenso. Du willst doch mit ihm leben, weil du ihn liebst. Du willst doch MIT IHM und FÜR IHN glücklich sein und nicht mit durch Abenteuer mit (Pseudo-) Objekten deiner (Pseudo-) Begierde oder durch das (Pseudo-)Kribbeln eines „ersten Kennenlernens“ (ein ERSTES Kennenlernen führt wohin, Lava?). Das stimmt doch, Lava, oder?

Was ist jetzt also zu tun? Das fragst du dich ja auch: Was kann ich tun? In deinen Posts dreht sich Vieles um die Frage, wie dein Mann damit umgeht. Du schilderst, dass du damit nicht zurecht kommst, dieses für dich ambivalent-komisch-nichtnachvollziehbare Verhalten deines Mannes sogar bei dir den Bestand eurer Beziehung in Frage stellt. Wenn dein Mann in verlustängstlicher Weise dich mit „Liebe“ zuschüttet – ist es nicht recht. Wenn er schweigt, einfach aushält – ist es nicht recht. Wenn er dich anfährt, die üble Sachen an den Kopf wirft – es ist nicht recht. Jemand hat hier treffend geschrieben, dass es dir dein Mann wirklich nie recht machen kann. Ist es so, Lava? Und Warum ist es so? Kann es sein, dass du bei ihm etwas erwartest, was er dir gar nicht geben kann? Lava, er kann dir (zumindest jetzt noch) deine Last nicht abnehmen. Ich denke, du betreibst eine Projektion: Dein Mann soll nun FÜR Dich zusammen mit dir, möglichst schnell das ganze, was du getan hast (und genau das ist doch dein Problem) verarbeiten – dann ist es gut. Das kann er nicht! Das kann so nicht funktionieren. DU musst DICH DEINEM Tun SELBST stellen. (Spontan fiel mir, als du dich über die Eruption deines Mannes mit Kraftausdrücken hier beschwert hast, ein, dass du, als die Impulsive, dir das wohl innerlich irgendwie selbst an den Kopf werfen wollen würdest. Hat es dich auch deshalb so getroffen?)

Was kannst du tun? Lava, sei ehrlich vor allem zu DIR selbst. Das hilft euch beiden. Kämpfe um DEINE Liebe. „Um einen anderen zu kämpfen“, geht für mich nicht richtig, ich würde ihn zwingen. Liebe aber kann man sich nur schenken lassen und dein Mann liebt dich. Davon bin ich überzeugt. Aber du kannst deine Liebe zu ihm und zu euch pflegen und vor „Gefahren“ (du kennst sie: die in dir und die, dir von außen begegnen) kämpfend verteidigen. Das hilft euch, ihm und auch dir. Offenbare dich deinem Mann, sag ihm: Es tut mir Leid, ich will UNS nie mehr verletzen. „UNS“, Lava, ja, „UNS“, denn ich glaube ja, dass du dich eben auch sehr schwer selbst verletzt hast. Beknie ihn um professionelle Hilfe, denn die brauchst auch du. Mach ihm gerade dies klar. Lass nicht locker, kämpfe... Stell dich und Stellt euch wirklich dem, was war, sucht nach Wegen mit dieser in Frage Stellung eurer Beziehung zu leben. Verstehe und versteht das, was passiert ist, als Chance. Sei nicht fatalistisch: Wirf deine Beziehung nicht weg, weil dir der Verarbeitungsprozess zu unangenehm, zu schmerzhaft oder zu lange ist. Lebe auch deine Freiheiten, knüpfe da an, wo du „vor 11 Jahren aufgehört hast.“ Aber, Lava, diesmal besonnen. Hörst du, BESONNEN! Nur wenn du ganzheitlich glücklich bist, kannst du dieses Glück auch mit deinem Mann erfahren, ihn glücklich machen. Beweise ihm, dass er dir vertrauen kann, indem du besonnen mit dem, was dich woanders hinzieht, umgehst.
Lava, Katharsis ist schmerzhaft, Metanoia geht lange (vielleicht ein Leben lang – bei uns sind es schon über 16 (!) Jahre) ABER: Lava, es lohnt sich, glaub mir! Die „neue“ Beziehung ist bei uns – einfach „unbeschreiblich glückseligmachend“. Denn das willst du ja: Mit deinem Mann glücklich dein Leben leben, oder?

Sollte ich mit diesem langen „Spiegel“ bei dir falsch liegen, wenn du also wirklich eher die „Skrupellose“ bist, dann handle nach dem, was Bond66 gesagt hat. Denn dann hat dein Mann die Chance auf einen Neubeginn verdient mit jemand, der ihn wirklich liebt. Aber das willst du doch nicht, denn die, die ihn wirklich liebt, bist doch DU, oder, Lava?
Sophrosyne

15.02.2016 00:34 • x 4 #173


Bond66
@Sophrosyne
Das hast Du sehr schön beschrieben und geschrieben.
Natürlich ist Lava am Anfang, ganz am Anfang.
Sie ist sehr offen. Das ist gründsätzlich gut. Sie ist ehrlich , jedenfalls hier und jetzt. Auch das ist gut.
Die Affäre war schon zu Ende. Auch das ist sehr gut .
Sie ist bemüht und sucht Hilfe. Eigentlich hervorragend.
Aber sie schreibt viele Dinge, die mich als Mann an ihrer Seite sehr nachdenklich machen würden.
Vielleicht ist da noch sehr viel Naivität, wohlwollend könnte man es auch jugendliche Unbedarftheit nennen.
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß , ihr Leben wird mit dem geschehenen eine Wendung nehmen. Egal wie es ausgeht. Es wird ein anderes Leben sein.
Dagegen stemmt sie sich mit Händen und Füßen.
Sie will so etwas wie eine reinigende Phase und danach ist gut. So mein Eindruck.
Sie ist noch in der Komfortzone. So richtig will sie da trotz allem auch nicht raus, auch wenn sie irgendetwas von ihrem Mann erwartet.
Ihr Mann lässt ihr auch die Komfortzone. Vielleicht aus Angst vor Verlust, aber eher doch wohl aus Ungläubigkeit.
Ihr Mann benimmt sich wie ein kleines Kind. Er macht einfach die Augen zu und glaubt, weil er keinen sieht, sieht ihn auch niemand.
Es ist nicht passiert !
So kommt es mir vor.
Nein es wird nicht sich in dieser Art ausgehen, schon gar nicht wenn ihr Mann vielleicht selbst fremdgeht.
Sollte er sich dabei verlieben, wird er weg sein. Sollte er es aus Rache tun, wird ihm aufgrund dessen was er dabei fühlt, erst richtig in die schei. geritten. Ihm wird bewusst werden, wie weit Lava weg war.
Alles was Lava dazu schreibt ist von dieser Naivität.
Die Situation ist sehr schlecht für beide.
Er muss jetzt Impulse setzen, welche auch immer. Aber er tut es nicht.
Und so verschiebt sich das Ungleichgewicht weiter. Valen hat es beschrieben.
Ich weiß es nicht, wie es weitergehen soll mit den den Beiden.
Ja, ich denke, sie sollten sich trennen. Wenigstens temporär um erst einmal Abstand zu bekommen.

15.02.2016 01:32 • x 2 #174


H
@Sophrosyne und Bond66

Ihr habt ja so recht!

Aber ob eine temporäre Trennung sinnvoll ist?

Ich habe (und das bis heute) die wenige Zeit (wegen blöden Arbeitszeiten) mit meiner Frau sehr genossen!
Das hat mir auch die Kraft gegeben, ihre Nähe eben.
Ich bin nur wieder in tiefe Löcher gefallen, wenn wir wenig Zeit für uns hatten, ganz schlimm, wenn ich Nachtschicht hatte und sie Frühschicht, schon weg war,als ich heim kam. Auch bei Spätschicht - da haben wir uns die Klinke in die Hand gegeben. Wenn ich abends heim kam, hat sie auf mich gewartet, musste dann aber ganz schnell ins Bett, da sie gegen 03.00 Uhr wieder aufstehen musste, mal sogar früher, mal etwas später.
Das hat es mir nicht leicht gemacht. In der Anfangszeit, 4 Monate, war sie arbeitslos (ich hatte die Kündigung eingefordert, damit der Kontakt auf Arbeit nicht mehr besteht) und zuhause. Ihr fiel die Decke auf den Kopf, also habe ich sogar Bewerbungen für sie geschrieben, obwohl mir die Vorstellung zuwider war, dass sie nicht immer da ist, wenn ich heim komme. Hatte natürlich auch Angst davor, dass es wieder einen interessanten Arbeitskollegen gibt - so schnell legt man das nicht ab, kann nicht vertrauen und den Versprechungen glauben!
War für mich auch schwer damals, hatte mich zurückgeworfen, aber sie musste wieder was machen, konnte nicht nur für mich da sein - verstehe ich heute besser als damals.
Unsere Arbeitszeiten sind heute leider auch noch so.

Da frage ich mich, aus meiner Sicht, wie das Pendler, Fernfahrer, ... hinbekommen, nach sowas.
Vielleicht ist ja da die Quote des Weiterbestehens der Ehe auch noch schlechter, als der Durchschnitt!?

Das ist ja dann teilweise auch eine Trennung auf Zeit, zwar nur 5 Tage, jede Woche wieder, aber trotzdem!

Ich habe die Nähe zu meiner Frau gebraucht, um zu überleben, das zu überstehen. Und auch heute noch geniesse ich die wenige Zeit, die uns bleibt! Auch Schichtarbeit kann ein Grund für das Entfernen der Partner sein, da ja jeder einen anderen Tages-/Lebensrythmus hat. Wir haben z. B. nur alle 4 Wochen mal einen kompletten Tag für uns, ohne auf Arbeit zu müssen! Die Normalos (Mo. - Fr., WE frei) wissen gar nicht zu schätzen, wie gut es ihnen geht bzw.gehen könnte!

Jetzt bin ich schon wieder vom Thema weg, sorry!

Lava hat das letzte Mal am 11.02.geschrieben.

Vielleicht fühlt sie sich falsch verstanden, empfindet unsere Beiträge als Vorwurf oder so. Keine Ahnung.

@ Lava
Wir, die diese Erfahrung machen mussten, versuchen nur zu helfen, Denkanstöße zu geben!

Die Tragweite erkennt keiner am Anfang so einer Geschichte, der es nicht erlebt hat!

Es sind alles nur Denkanstöße mit nicht all zu viel Hintergrundwissen, wie es bei euch wirklich ist!

Unsere Meinung entsteht aus unseren bösen Erfahrungen, den Erfahrungen, die wir im Internet gelesen haben, die wir in unserem Bekanntenkreis erlebt haben - und aus deinen Worten!

Zieh für dich das raus, was euch helfen könnte! Fühle dich bitte nicht angegriffen!

Wie schon geschrieben, versucht es der Mann einer guten Bekannten seit Jahren mit Verdrängen!
Das belastet ihn so, dass er sich auch nicht so verändern kann, wie es für eine gute Beziehung nötig wäre.
Denn man bricht ja meistens erst aus, wenn es zuhause Defizite gibt.
Werden diese nicht beseitigt, leiden beide - dann kommt es irgendwann wohl doch zur Trennung - vergeudete Jahre!

Ohne Aufarbeitung und reden, Fehler auf beiden Seiten erkennen und eingestehen kehrt nie wieder die Ruhe ein, die eine vertrauensvolle Ehe erfordert/möglich macht!

Und meine Meinung ist, je früher, desto besser!

Du musst auch nicht deine Freiheiten aufgeben, die du glaubst zu brauchen, damit du glücklich bist!

Aber im Moment solltest du 100%ig für deinen Mann da sein, auf sowas verzichten, egal was er sagt.Ich glaube nicht daran, dass es so funktionieren wird! Meine Frau war anfangs auch nur für mich da, um mir die Gewissheit zu geben, ich bin der wichtigste Mensch in ihrem Leben.
Ist nicht mit ihren Freundinnen, wie sonst jährlich üblich, zum Weihnachtsmarkt nach Dresden gefahren mit Übernachtung. Ist nicht zu ihrer Sportgruppe gegangen (wo sogar nur Frauen sind), um die Zeit lieber mit mir zu verbringen! Als sie dann wieder hin gegangen ist, nach einigen Monaten, hatte ich immer noch Sorge - wer weiss, ob sie wirklich dort ist! Das Vertrauen deines Mannes wiederzuerlangen, die Ehe zu retten, liegt allein in deiner Hand - er ist handlungsunfähig in meinen Augen - immer noch im Schockzustand eben.
Du vielleicht auch, belügst dich selbst, weisst nicht, was du willst.
Entweder DU rettest die Ehe, oder du bist eben noch immer egoistisch, lässt ihn still leiden, geniesst dein Leben wie vorher auch und bist eigentlich froh darüber, dass er nicht reden will.

Aber ich glaube auch eine andere Lava gelesen zu haben. Eine, die ihren Mann liebt - vielleicht jetzt erst erkannt hat, wie gut es dir mit ihm geht. Also tue alles dafür, dass es auch ihm wieder gut geht!
Meine Frau konnte das auch nicht 100%ig, aber sie hat sich bemüht, hatte viel Geduld mit mir, muss sie manchmal auch heute noch haben, nach 2 Jahren! Es dauert eben alles seine Zeit, mal geht es schneller, mal langsamer, mal einfacher, mal schmerzlicher - je nach Charakter,der Dauer der Affäre, ob man sie selbst zugegeben hat, ....
Du weisst nicht, warum du dich verplappert hattest. Meine Frau hatte ihr Handy nicht gesperrt und sich damit verraten, dass sie es heimlich mit ins Bad nahm, was ich gesehen habe, mich das stutzig gemacht hat, warum, hat sie doch noch nie gemacht, aber keine verdächtigen Nachrichten gefunden habe, als ich heimlich nachschaute. Ich war gewarnt, war gegen Morgen mal auf Toilette und habe dann eine SMS gelesen - Schock!
Unser Therapeut sagte dazu, dass sich wohl ihr Innerstes, ohne es wahrzunehmen, gemeldet hatte. Dass sie einen Ausweg unbewusst gesucht hatte und ich deswegen mitbekam, dass sie versucht hatte, ihr Handy zu verbergen, als sie ins Bad ging, aber eben so, dass ich es mitbekommen musste!

Vielleicht war es bei dir ähnlich? Okay, die Affäre war schon beendet - eigentlich muss man ja wohl 'vielleicht' sagen, aber dein Unterbewusstsein konnte evtl. nicht mehr damit leben!

Fühle dich nicht angegriffen und tue endlich das, was du willst - gib alles dafür, ohne Ausreden - egal was er sagt!

Dass er leidet, weisst du. Euren Weg bestimmst du mit deinem Verhalten - lass ihn nicht leiden, wenn du ihn liebst!

LG

15.02.2016 09:05 • x 2 #175


Wurstmopped
Zitat von Helgehe:
Sie war und ist meine Wunschfrau - nicht perfekt, aber sie hat eben irgendwas, was Männer anzieht und sieht gut aus 'für ihr Alter' . Deswegen habe ich sie auch gebeten, nicht mehr ganz so nett zu jedem zu sein - lieber etwas distanzierter. Ich will nicht, dass sich mal wieder jemand in sie verliebt, weil sie eben so freundlich und nett ist!
Lieber Helge, ich kann dich hier vollkommen verstehen, jedoch, was willst Du hier unternehmen, 24 Std. Überwachnung!?
Sie hat es nie so gesehen, dass sie sich dadurch für andere Männer interessant macht. Ich habe auch früher mal zu ihr gesagt, dass sie immer noch sehr naiv ist, nicht erkennt, wie sie auf Männer wirkt und was die evtl.wollen, wenn sie sie mal auf einen Kaffee einladen!
Deine Frau ist so wie sie ist und deshalb liebst sie ja auch, weil sie genau so ist! Diese Naivität , auch das macht sie für dich attraktiv, was denn sonst! Es stört dich heute, weil du Angst hast, dass deine Frau den gleichen Fehler noch einmal begehen könnte dabei unterstellst du ihr aber, dass es ein Stück weit Naivität war, Helge, belügst du dich da nicht selbst! ...ist doch ein Schönreden oder?

Da hat meine Frau dann erkannt, dass sie ihre Art wohl doch etwas ändern sollte in der Öffentlichkeit, doch zu naiv ist! Das war aber alles in der Zeit kurz danach, als ich ganz viel Sicherheit brauchte.
Keiner kann sich komplett verbiegen, dann wäre er nicht mehr er (sie) selbst!
Aber man kann durch sein Handeln, seine Art, schon beeinflussen, ob sich Gelegenheiten ergeben oder nicht!
Richtig ist, jetzt kannst Du wohl alles gebrauchen, nur nicht das Gefühl, deine Frau läuft wieder Gefahr in eine Affäre zu schliddern! Aber Helge, man schliddert nicht nur so aus Naivität in eine Affäre! Ich kenne deine Frau nicht, daher kann ich nur speckulieren, jedoch, mal unter Pastorentöchtern, deine Frau war ekien 16zehn mehr und hat gerade die Liebe entdeckt! Deine Frau hat vielleicht anfangs nicht ganz den ernst der Lage erkannt, jedoch, hat sie sich bewußt entschieden diese Affäre zu führen, mit allen Lügen und dem Risiko!


Flirten ist sicher wunderschön, stärkt das Ego, tut einem gut. Ist sicher auch kein Problem in einer starken, intakten Beziehung, wo der Partner voll vertraut! Ganz soweit bin ich noch nicht wieder und meine Frau versteht es auch und handelt danach. Nicht so einfach als Verkäuferin, aber man kann auch nur freundlich sein, nicht zu nett, nicht zu viel private Unterhaltungen, die Nähe schaffen. Solchen Situationen aus dem Weg gehen.
Gelegenheit macht Diebe (Liebe) und wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch!
Das mit dem Gebüsch stimmt, aber du schreibst ja auch wo ein Wille ist!
Helge nicht böse sein, aber es kommt mir ein wenig so vor als wenn du deine Frau hier ein wenig verklärt darstellst! Du kennst deine Frau am besten, daher die Frage, was glaubst Du denn wirklich, was waren die Gründe das deine Frau dich betrogen hat? Gebe dir die Realität, auch wenn es schmerzt! Ich denke, man muss das alte bis auf das Fundament abreißen, erst dann kann man das Fundamnet überprüfen ob es einen Neubau tragen kann!


15.02.2016 09:09 • x 1 #176


Bond66
@Helgehe
Das mit dem überleben am Anfang kenne ich.
Das ist eine richtig miese Zeit.

15.02.2016 09:10 • #177


338
@valen, @Bond66
Natürlich kann man Verzeihen und sich trotzdem trennen. In diese Richtung schließt das eine das andere nicht aus. In Umkehrung funktioniert aber ein Zusammenbleiben ohne Verzeihen nicht.
Wie man mit einschneidenden Ereignissen im Leben umgeht hat sicherlich auch was mit der Resilienz eines Jeden zu tun.
Erstaunlich, wie der Partner auf den Betrug reduziert wird (skuplellos, eiskalt, berechnend usw.) Nichts anderes zählt mehr. Das macht mich z.b. nachdenklich.
Erstaunlich auch, dass festgestellt, wird, das man den Partner aufgrund einer Affäre nicht mehr liebt?

Sophrosyne ist ein schöner Name und Besonnenheit fehlt in der schnelllebigen Zeit heutzutage.
Manchmal muss man sich die Zeit nehmen, um innehalten. Einigen machen das schon immer, einige erst seit der Katastrophe.

15.02.2016 11:51 • #178


Bond66
Zitat:
Erstaunlich, wie der Partner auf den Betrug reduziert wird (skuplellos, eiskalt, berechnend usw.) Nichts anderes zählt mehr. Das macht mich z.b. nachdenklich.
Erstaunlich auch, dass festgestellt, wird, das man den Partner aufgrund einer Affäre nicht mehr liebt?

Harter Spruch.
Sicherlich etwas wahres dran. Aber innerlich rebelliert alles in mir.
Auf was bin ich reduziert worden als die Affäre lief ?
Wurden da nicht alle meine schlechten Seiten nach vorn geholt und in den Frontallappen gemeißelt ?
Jedenfalls gab es viele Situationen in dieser Zeit, in denen mir relativ unverblümt mitgeteilt wurde, was ich bin !
Da wurde ich mit Sachen konfrontiert die teilweise 15 Jahre zurück lagen.
Und warum ?
Nun ich denke um sich selbst zu rechtfertigen und jedes aufkommende schlechte Gewissen im Keim zu ersticken.
Ich weiß nicht ob Du betrogen wurdest oder betrogen hast @338 , aber das ist mir irgendwie etwas Fade.
Warum ist eigentlich mein Partner fremd gegangen ? Weil er mich noch liebt ?
Ich weiß nicht, aber so kann man das Pferd natürlich auch aufzäumen.

15.02.2016 13:00 • #179


Wurstmopped
@338
Nein, es ist eben nicht so, dass die Betrogenen ihren Partner, auf diese von aufgezählten negativen Eigenschaften, reduzieren! Wenn dem so wäre, dann wären die Trennungszahlen im allgemeinen viel höher, bzw. würde viele betrogenen ihren Partner da keine 2te Chance geben!
Es ist nur so, wie Bond schon schreibt, es wird einem ganz klar bewußt, welche Rolle man in der Affäre gespielt hat!
Sich das mal real vor Augen zu führen und nicht zu beschönigen, ist eine harte Nummer für jeden betrogenen!
Und ja, danach ist die Beziehung eigentlich am Ende! Nur der Betrüger sieht das meist nicht, daher fällt es dem Betrüger auch so schwer heir einen wirklichlichen Neuanfang zu starten!
Er strebt eher nach der Normalität so wie es vor dem Betrug war, sich einzugestehen, dass man die Beziehung zerstört hat, fällt da eben nicht einfach!
Nach meiner Erfahrung ist der betrogene dem Betrüger immer ein Schritt voraus, kann der Betrüger das Tempo nicht halten, dann kommt es meist zur Trennung!

15.02.2016 13:20 • #180


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag