Mein steiniger Weg, den "Richtigen" zu finden

@Elerya
Es ist sogar gut, dass Du niemanden hasst!Nimmt soviel Energie weg...ein angenehmes Gleichgültigkeitsgefühl ist das Beste, und irgendwann stellt es sich ein.
Du machst alles richtig, und dass du dir in dieser Zeit viele Gedanken machst, ist auch völlig normal...
Schritt für Schritt loslassen, aber ich glaube, du bist auf einem guten Weg!

Heute ist es vier Wochen her und seit dreieinhalb Wochen haben wir gar keinen Kontakt mehr. Da habe ich schon einmal wieder eine Strecke geschafft. Ich habe aber auch überhaupt gar kein bisschen das Bedürfnis, in irgendeiner Form einen Kontakt herzustellen. Das ist schon mal gut.
Ich träume nur ständig von ihm. Bisher hatte ich nie Träume, die mir bewusst gewesen sind. Und jetzt habe ich geträumt, dass er meine Nummer gelöscht hat, dass er mich auf Facebook blockiert hat. Ich kann nicht mehr feststellen, ob es real ist oder nicht. Ich habe seine Nummer nicht mehr und auf Facebook habe ich ihn blockiert. Komische Träume.
Und ich bin auch stolz auf mich, dass ich mich nirgends online registriert habe und allen Kontaktversuchen im Reallife ausgewichen bin...
Gerade konzentriere ich mich darauf, die Trauer, Wut, Enttäuschung sowie den Schmerz der letzten Jahre zu durchleben. Ich höre abends sehr traurige Musik und singe dazu und weine... So bekomme ich Zugang zu meinen Gefühlen. Denn gestern habe ich mit einer Freundin gesprochen und ihr beschrieben, dass sich alles wie von mir abgeschnitten anfühlt. Als würde das gar nicht zu mir gehören. Sie meinte auch, dass ich schon wieder so gut aussehe, so viel Power ausstrahle, so viel Energie darein stecke, dass niemand was merkt und ich darauf achten solle, dieses Schicksal, meine Vergangenheit dieses Mal richtig zu durchleben, dem Schmerz in die Augen zu schauen. Sonst bestünde die Gefahr, dass meine Spirale immer weiter ginge und ich aus diesem Muster nicht herauskäme. Sehe ich auch so.
Kennt ihr das Gefühl, dass sich die eigenen Gefühle wie abgeschnitten anfühlen?
Naja, Musik und Bewegung hilft.

Hört sich gut an, was du berichtest @Elerya , das Durchleben der breiten Gefühlspalette gehört meiner Erfahrung zum Trennungsschmerz und zur Verarbeitung. Verdrängung hingegen verlängert den Schmerz....
Mein Beziehungsende habe ich unzählige Male vor und zurück gedacht, immer wieder, mich dabei im Kreis gedreht, manchmal habe ich versucht mich selber dabei zu beobachten um herauszubekommen, ob ich etwas übersehen habe....mich auch von meinen Gefühlen entfernt wahrgenommen (ich verstehe was damit meinst mit dass sich die eigenen Gefühle wie abgeschnitten anfühlen?)

Aber irgendwann war es verdaut, das Gedankenkreisen wurde immer weniger, für alles habe ich nach wie vor keine Erklärung (warum Dinge passieren, wie sie passieren). Es war für mich irgendwann nicht mehr so wichtig....ich habe nicht den Anspruch, alles wissen müssen, kann es also unbeantwortet lassen, ist dann halt so....egal...

Und ja, Musik und Bewegung halte ich auch für eine nahezu ideale Mischung um sich zu erden, bei mir kommt noch die frische Waldluft dazu, das klärt den Geist ungemein!

Zitat von Selbstliebe:

Und ja, Musik und Bewegung halte ich auch für eine nahezu ideale Mischung um sich zu erden, bei mir kommt noch die frische Waldluft dazu, das klärt den Geist ungemein!

Da stimme ich dir zu. Durch meinen Hund bin ich ja sehr viel in der freien Natur. Heute war ich sehr früh wach und mit ihm schon länger unterwegs. Der Frühling kommt, die Sonne beginnt zu scheinen, es zwitschern viele Vögel, viele Rehe äsen auf den Weiden, laufen weg, wenn sie uns sehen. Es war echt malerisch heute morgen. Bin oft stehen geblieben, habe mir alles angesehen, die Schneeglöckchen, die Krokosse... Das tat auch gut.
Abends bin ich im Moment nämlich wieder sehr traurig und dann sehr wütend und dann sehr traurig...

@Elerya
Ich finde es wunderbar, dass du raus in die Natur gehst, und du dich an den schönen Eindrücken erfreuen kannst!In solchen Momenten ist man nämlich ganz bei sich, eins mit dem Leben.Da wird einem klar, was wichtig ist.
Schau, bei mir sind es bald 9 Monate seit der Trennung...und obwohl der Alltag schon wieder sehr gut funktioniert, ich Pläne schmiede mich mich oft wunderbar fühle, denke ich noch oft an diese Geschichte, v.a. da wird jetzt ein Jahr zusammen wären und den ganzen Frühling gemeinsam verbracht haben...diese Woche hab ich auch 2x von ihm geträumt...aber es wird von Mal zu Mal besser, ich komme leichter aus dem Grübeln raus!
Auch bei dir wird das so kommen, versuche Vertrauen in deine Stärke zu haben!

Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf. Vielleicht hatte ich schon geschrieben, dass ich mich bei einer Kinesiologie-Ausbildungsgruppe, die eine Bekannte von mir besucht, als Probant zur Verfügung gestellt habe. Ich hatte vorher nie etwas mit Kinesiologie zu tun und bin da einfach einmal ganz unvoreingenommen hingegangen. Und diese eine Sitzung hat so viel in mir verändert. Das war ungefähr vor zwei Wochen und ich fühle mich jetzt ganz anders.
Als ich da hinkam, war ich wirklich fertig. Und ich wollte, dass die das mit ihren komischen Muskelübungen usw. hinbekommen, dass ich keine Bedürfnisse mehr nach Zweisamkeit, Nähe und einem Mann habe, weil mich das schwach und abhängig macht. Und ich möchte nicht schwach und abhängig sein. Da haben die gelacht und meinten, dass sie a) keine Zauberer seien und dass sie b) auch nicht einem Menschen Bedürfnisse und Träume nehmen könnten und wollten, die das Leben schön machen. Naja, irgendwie haben wir dann die Fragen festgelegt, warum ich solche Angst vor meiner eigenen Bedürftigkeit habe bzw. versuche, sie zu bekämpfen.
Dann fangen die an, den Körper zu befragen, wann dieses Problem entstanden ist. Ich war mir innerlich zu 100 Prozent sicher, dass das nach dem Verlust meiner ersten großen Liebe entstanden ist. Dass das so ein Loch in mich hineingerissen habe, was ich nun immer versuche zu stopfen.
Aber die Muskeltests führten die immer weiter zurück, bis in die Schwangerschaft und dann bis in die Zeit vor der Schwangerschaft, also die Zeit der Konzeption, in der ich entstanden bin. Ja und da meinten die, dass ich das ja jetzt schlecht erinnern könne, was da war und man daher den Ursachen nicht näher auf den Grund gehen könne. Diese Sache aber auf jeden Fall da entstanden sei. Ich weiß aber von meinem Onkel, dass in unserer katholischen Familie vorehelicher GV mehr als verboten war, meine Mutter das aber mit meinem Vater gemacht hat und ich ein daraus resultierender Unfall bin. Meine Eltern haben mich das nie spüren lassen, sie haben mich immer richtig geliebt von Anfang an, beide und sind auch beide nicht konservativ. Aber mein Onkel hat mir erzählt, dass meine Mutter daraufhin von ihren Eltern verstoßen wurde, im Dorf über sie hergezogen wurde und dass sie ja auch immer gewusst hat, dass sie da was Verbotenes tut. Meine Großeltern hätten mich in meinem ersten Jahr noch nicht mal angeguckt. Nur weil sich alle ihre Geschwister für sie eingesetzt hätten, kam der Kontakt zur Familie wieder zu stande. Ich selber erinnere mich nur an einen perfekten Kontakt zwischen meiner Mutter, meinem Vater, mir und meinen Großeltern. Ich habe mich ab dem Zeitpunkt meiner Erinnerungen von allen geliebt gefühlt.
Und als ich das erzählt habe, dann war das auf einmal ganz logisch: Meine Mutter war schon immer eine starke Frau, hat gegen ihre Bedürftigkeit angekämpft (GV war ja verboten, auch wenn man es wollte), hat verloren, sich auf meinen Vater eingelassen und wurde davon erstmal aus der Familie ausgestoßen. Und in dem Moment, in dem ich entstanden bin, hatten die ja wahrscheinlich Stress, weil sie was Verbotenes tun, meine Oma da ein totales Theater wegen gemacht hat. Und aus dem Grund wollte ich einfach nie bedürftig sein. Ich wollte, dass das weg ist. Die ersten 26 Jahre meines Lebens habe ich Bedürfnisse unterdrückt und als sie sich nicht mehr unterdrücken ließen, habe ich sie dann probiert zu befriedigen (damit sind sie ja auch weg). Und dabei ging es mir, mit der Ausnahme meiner großen Liebe, in den Beziehungen gar nicht um die Persönlichkeiten, vermute ich jetzt. Das habe ich in den Momenten anders gesehen. Es ging mir darum, dass das in mir aufhört da zu sein, weil ich nicht schwach sein will. ich finde diese Parallele so krass.
Und dann haben die den Körper weiter befragt, was er jetzt braucht, um das zu lösen, haben ein paar Übungen gemacht und jetzt ist das weg. Ich weiß ja, wie sich das angefühlt hat. Das ist nicht mehr da. Ich habe die Bedürfnisse noch, aber das damit verknüpfte Gefühl, das loszuwerden, ist weg. Ich fühle mich ganz anders.
Und darüber komme ich in Gedanken seit Wochen nicht hinweg. Ich konnte gar nicht was dafür, wie ich mich verhalten habe. Ich habe nicht verstanden, warum ich so war und ich mochte das ja auch nicht, aber ich hatte wirklich wie einen Zwang, dagegen anzukämpfen, das wegzumachen.
Ich fühle mich jetzt wie befreit und ich glaube, dass ich noch nie einen so großen Schritt in meinem Leben nach vorne gemacht habe. Und ich hätte nie gedacht, dass sowas durch Kinesiologie möglich ist.
Und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass die Erfahrungen, die ich in Zukunft mit Männern machen werde, andere und bessere sein werden. Ich brauche sie nämlich nicht mehr, um meine Bedürftigkeit wegzumachen. Ich kann die jetzt akzeptieren und mir ganz in Ruhe von der Seite anschauen, wen ich vom Charakter mögen werde. Ganz in Ruhe und ganz langsam, weil ich keinen Zwang mehr habe, etwas zu beseitigen.

Es wird euch bestimmt sehr verwundern, aber unser hübsches Paar ist nicht mehr zusammen. Er hat mir heute eine Nachricht geschickt, dass es ihm leid tue, was vorgefallen sei und er unbedingt mit mir reden müsse. (Nun ja, ich spüre überhaupt keinen Redebedarf ). Dann habe ich aus Neugier die Blockierungen bei Facebook gelöscht und gesehen, dass der Beziehungsstatus von In einer Beziehung mit... in Single geändert wurde bei beiden. (Was für ein Kindergarten... Aber wers nötig hat...)
Ich fühle gerade Genugtuung und werde ihm nicht antworten. Nie.

Wenn Du das schaffst, Hochachtung!

Na das scheint echt ein Kindergarten zu sein. Ich denke so einen braucht niemand.
Aber da sieht man wieder wie dumm und naiv so manche sind. Erkennen Liebe, wo niemals eine war, und verlassen denjenigen der wirklich bereit ist zu lieben.
Genugtuung, ja, ist zwar keine feine Tugend, aber ich kann dich voll verstehen, und warum dann auch nicht mal hämisch lachen dürfen.

Ach und bitte noch was. Ja nicht melden, denn bei der nächstgelegenen Möglichkeit, sprich wenn Wonder Woman vorbei rauscht, lässt er dich wieder fallen, so hab ich das erlebt. Ich Dummkopf bin 3 x reingetappt in diese Falle, und zum Schluss war ich ganz ab serviert von ihr.
Daher keine Beachtung schenken, mehr haben solche Menschen nicht verdient.

Hallo Elerya,
wenn er eine on/off Beziehung hatte, steht er auf Drama. Das achterbahnmäßige Schwanken zwischen hormonellen Hochs und Tiefs kann man leicht mit Liebe verwechseln. Es ist grausam und brutal aber die Harmonie war zu langweilig für ihn. Es war zu einfach für ihn mit dir. Wenn du ihn ab und zu zappeln und leiden gelassen hättest, wäre er wahrscheinlich emotional noch bei dir. Aber willst du mit so jemandem auf Dauer zusammen sein? Mir geht es ähnlich wie dir. Ich steh einfach nicht auf Drama, basta. Einen Mann regelmäßig eifersüchtig machen? Brauch meine Energie für andere Dinge.

Zitat von Branda:

Das achterbahnmäßige Schwanken zwischen hormonellen Hochs und Tiefs kann man leicht mit Liebe verwechseln. Es ist grausam und brutal aber die Harmonie war zu langweilig für ihn. Es war zu einfach für ihn mit dir. Wenn du ihn ab und zu zappeln und leiden gelassen hättest, wäre er wahrscheinlich emotional noch bei dir. Aber willst du mit so jemandem auf Dauer zusammen sein? Mir geht es ähnlich wie dir. Ich steh einfach nicht auf Drama, basta. Einen Mann regelmäßig eifersüchtig machen? Brauch meine Energie für andere Dinge.

Da gebe ich dir zu hundert Prozent recht. Und genau das ist etwas, was ich weder kann noch will. Ich bin ein harmonischer Mensch und noch darüber hinaus möchte ich mein Leben nicht um die Frage kreisen lassen, wie ich für einen Mann genug Spannung und Leid in einer Beziehung aufrecht erhalten kann. Nö!

Zitat von Trirunner:

Ach und bitte noch was. Ja nicht melden, denn bei der nächstgelegenen Möglichkeit, sprich wenn Wonder Woman vorbei rauscht, lässt er dich wieder fallen, so hab ich das erlebt. Ich Dummkopf bin 3 x reingetappt in diese Falle, und zum Schluss war ich ganz ab serviert von ihr.
Daher keine Beachtung schenken, mehr haben solche Menschen nicht verdient.

Ich werde da nicht mehr hineintappen. Einige Freundinnen meinen zwar, ich solle mir zumindest mal anhören, was er zu sagen hat, um einen reinen Abschluss zu schaffen, weil das ja alles so plötzlich kam usw. Ich glaube aber, dass ich seinen Text auch so schon kenne und dass es mir nicht weiterhilft.

Zitat von Emily:

Wenn Du das schaffst, Hochachtung!

Danke Emily. Ich habe mich innerlich so verändert durch diese Erfahrung und durch die Kinesiologie. Ich habe zwar Bedürfnisse, muss sie aber nicht mehr erfüllen. Ich brauche keinen Mann und keine Beziehung mehr. Das ist für mich ganz neu. Daher schaffe ich das!

@Elerya
ganz genauso fühle ich auch!
Die letzte Beziehung hat mich auch komplett verändert.So als ob das Schicksal es so wollte...
Werde auch nie mehr einem Mann aus Bedürftigkeit in mein Leben lassen.Weiß, dass ich es schaffe und finde es schön, dass es Menschen gibt, die grade dasselbe erleben!

Guten Morgen @Emily , du bist ja auch schon früh wach . Ich teile dein Gefühl absolut. Es ist unglaublich, was da innerlich passiert ist, wie gelassen ich nun mit dem Leben umgehe. Letztens lernte ich durch Zufall einen für mich sehr attraktiven Mann mit toller Ausstrahlung kennen. Diese Woche hat er in einer unserer geschlossenen Gruppen gefragt, wer spontan Zeit hätte, um gemeinsam wegzugehen. Ich hätte an diesem Tag Zeit gehabt, wenn ich mir viel Stress gemacht hätte. Ich habe gesehen, welche Frauen ihm zugesagt haben, die nur darauf warten, ihre Krallen in ihn zu schlagen. Letztlich war er wohl alleine mit sechs Frauen unterwegs. Aber ohne mich . Ich lag auf dem Sofa mit GoT, habe kurz daran gedacht, wie die Mädels sich jetzt um ihn battlen, er wahrscheinlich in den nächsten Wochen mit einer von ihnen zusammen sein wird und es war mir... EGAL!
Ich möchte wen, der sich nur Zeit für mich und ein Kennenlernen meiner Person nimmt, für den ich von Anfang an die Königin bin und nicht eine Prinzessin unter vielen. So kann ich nur denken, seit diese Bedürftigkeit weg ist. Sie ist einfach verschwunden.
Früher wäre ich mitgegangen. Da ich nicht offensiv bin, hätte ich gesehen, wie eine die andere übertrifft und beobachtend mit immer schlechter werdender Laune daneben gesessen.
Ist das nicht unglaublich befreiend, jetzt endlich anders zu sein?

mal sehen, für wie lange. ^^