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Mein Tagebuch, meine Geschichte

Lichtstrahl
Doch @Grace_99
du kannst etwas ändern! Du kannst deine Sicht auf die Dinge und dein Verhalten ändern.
Ich habe das für mich versucht und es hilft..auch wenn der Weg lang ist. Es geht und es funktioniert!

20.08.2016 23:12 • x 1 #31


L
Hallo Grace_99,

danke für Deine Offenheit.
Kinder und Job zu schaffen, ist toll,
Kompliment !

Mein Beziehungsmuster ist helfersyndromige
Anpassung mit Liebe verdienen müssen, in der ich mich immer
mehr vernächlässigte, dann ging im
Überdruck das Ventil hoch und meine Bedürfnisse und Wünsche
dampften im unpassenden Moment
neblig heraus.

Das passierte mir auch bei meinem Exfreund und das war sehr lehrreich für mich, denn er war
verständnisvoll und ich konnte meine Bedürfnisse trotzdem nicht gleich klar äußern.

Kindheitsmuster hin oder her,
ich habe mir als Richtschnur vorgenommen,
rechtzeitig meine Bedürfnisse zu
berücksichtigen,
nicht im unpassenden Moment den
anderen vor den Kopf zu stoßen, und darauf zu vertrauen, dass es Liebe ist.
... oder in Freundschaften Freundschaft.

Bevor ich in Not durchs Ventil
neblig meine Bedürfnisse dampfe, ziehe ich mich zurück und gehe in mich: Bin ich auf dem Helfertrip oder bei meinen eigenen Bedürfnis?

Das ist bei mir die Kernfrage.

Ich habe spät, bestärkt durch meinen Exfreund, begonnen in einer Musikgruppe mitzuspielen,
was mir viel Freude macht und Freundschaften schenkt und ein Übungsfeld für den Umgang mit
Menschen:
Nicht helfersyndromig vereinnahmen wollen zum Liebeverdienenmüssen, sondern sich austauschen, umarmen
wohlfühlen, befreit auf andere zugehen, offen sein.
Die, zu denen ich helfersyndromig einklinken könnte, lasse ich los und konzentriere mich auf die entgegenkommenden Menschen.

Partnerschaft ist bei mir wieder mit meinem zwei Jahre getrennt gewesenen Mann am Wachsen.
Mein nächstes Ziel ist, angemessen
und rechtzeitig meine Wünsche sagen können, kein helfersyndromiges Liebeverdienenmüssen und auch kein vor den Kopf stoßen.

Beziehungs- Sozialverhalten sollte man echt schon in der Schule in Rollenspielen üben, um nicht das Unangemessene aus der Herkunftsfamilie als unbewusste
Richtschnur beizubehalten.

21.08.2016 16:44 • #32


A


Mein Tagebuch, meine Geschichte

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G
Heute ist ein Kacktag. Schlecht geschlafen, total oft wach gewesen und dann früh am morgen ging nichts mehr.

Ganze Zeit ein beschissenes Gefühl gehabt, Handy klebte an mir. Sagst du ab? Warum soll er absagen, er wollte dieses Treffen.

Und? Tara. 2 Stunden vorm Treffen ne sprachnachricht. er ist krank. warum schickst du mir überhaupt eine sprachnachricht? damit ich höre das du krank bist? du schickst mir nie sprachnachrichten.

aber, man ist ja nicht umsonst in so einem schei. loch und will sich ändern. der erste impuls, grace-like wie immer, lostreten. nee, moment mal, will ich das? nein, will ich nicht (mehr). entspannt geantwortet. gute besserung gewünscht, auch via sprachnqchricht.

dann der tag vor mir. erstmal riesen erleichterung, dass die anspannung abfällt wegen dem treffen. heulen und lachen gleichzeitig. bin ich bescheuert? nee, denke nicht.

nen freund angerufen. gott sei dank hat er zeit. sind raus in die natur. er seine kamera mit gehabt und ehe ich mich versah, ab aufs feld, auf die heuballen. sind schöne fotos entstanden. tat mir gut draußen zu sein. tat mir gut die natur aufzunehmen.

nachhause - und da wartet die spinne im hinterkopf. alles noch mal abhören. nachlesen. selbst die freunde sehen keine positiven tendenzen mehr. an denen konnte ich mich wenigstens noch etwas aufrichten. aber auch die denken, ist wohl mehr zerbrochen als gedacht...

dann probiere ich mich selbst runter zu kriegen. hey grace, du hast schon so viel geschafft. scheidung, trennung von einer langjährigen beziehung, 2 kinder allein groß gezogen, hey du bist groß und stark, hast ganz andere sachen gemeistert....

dann kommt die stimme von hinten. ja, aber jetzt biste nicht mehr anfang 30, du bist Ü40, willste dir den ganzen schei. immer und immer wieder antun? wann wirst du erwachsen grace, dass du auch mal langfristig eine beziehung führen kannst? wann willst du endlich aufhören so zu agieren wie du agierst?

jetzt möchte ich damit anfangen. jetzt. heute. möchte an mir arbeiten, möchte mich finden. möchte mich offen, verletzlich zeigen. möchte endlich ich sein.

21.08.2016 18:07 • #33


L
Liebe Grace,

Du wächst spürbar,
den Tag in der Natur,
unabhängig vom Status Quo der Beziehung,
finde ich gut:
Die eigenen Bedürfnisse eigenverantwortlich zu stillen und nur zur Hälfte Gemeinsames zu machen, ist meine Richtschnur,
und,
im Zweifelsfall Eigenes zu machen statt ihm nachzulaufen.
Egal wie er Dir seine
Nachricht schickt, nicht überinterpretieren,
Hauptsache ist, d a s s er
Dir Bescheid gibt.

21.08.2016 23:41 • #34


G
Wieder so ein doofer Tag. Keine Lust zu Garnichts. bescheiden geschlafen, tausend mal wach geworden und als dann der wecker geklingelt hat, wäre ich am liebsten im bett geblieben, decke übern kopf, welt bleib draußen, ich will dich nicht.

aber man muss ja. kinder wecken. frühstück machen. Pausenbrote. katzen füttern. sich selbst fertig machen. blick in den spiegel. bäh, mag dich heute morgen nicht.

im Büro. sitze hier und denke mir - will weg. will irgendwo sein, aber nicht hier. bin traurig, innerlich wie ein schwarzes loch was sich da so reinfrisst. aber nee, Smalltalk mit den kollegen, wie war das WE, was habt ihr gemacht usw. usf. muss ja sein. kann (und will) hier nicht jedem mein innerstes mitteilen. gibt ein, zwei kollegen die im Thema sind, das reicht.

möchte alles ausblenden. möchte an nichts mehr denken und nichts mehr fühlen.

ich glaube, wenn man selbst so viel schei. gebaut hat, ist man doppelt gestraft. einmal, weil man menschen so verletzt und dann, weil man weiß, dass man ja selbst schuld hat. es gibt menschen, die schütteln sich, stehen auf und sagen okay, ich habe mist gebaut, aber hey, leben geht weiter und deren leben geht auch ohne tiefere Verletzungen weiter. und ich? die Metapher von den Mönchen aus den klostern im mittelalter, die sich selbst gegeißelt haben, die passt grad.

22.08.2016 08:22 • x 1 #35


L
Grace_99,

bei mir ist auch einiges schiefgelaufen, hatte Niederlagen.

Es ist m e i n Leben,
m e i n e Geschichte, dieser Dein Titel hat mich angesprochen.

Mir hilft das sog. 'Dankbarkeitsalphabet',
um auf dem Boden zu bleiben,
und nicht in Selbstmitleid zu
versinken: Was gibt es mit A
alles, wofür ich dankbar sein kann ?, ...

Kierkegaard sagte, wir leben vorwärts und verstehen erst rückwärts.

Man weiß es nicht besser, wenn man was so oder so macht.

Wie Du Dich runtermachst, kommt mir ähnlich vor wie der
Perfektionismus meines egozentrischen Mannes, der sich auch schwer tut, sich zu freuen.

Das Dankbarkeitsalphabet ist meine Methode, mich über das zu freuen, was ich schon habe.
Und mit Selbstwertgefühl zu leben bringt das, was mir fehlt, im Lauf der Zeit.

22.08.2016 13:44 • x 2 #36


S
Hallo Grace, es gibt leider Tage, wo einen einfach alles runterzieht. Meine Methode sind die 3 guten Dinge des Tages zu notieren.
Jeder Tag hat etwas positives. Sei es ein Erfolg im Beruf oder jemand der einem die Tür aufhält ( was Dir als Frau rein statistisch öfter passieren wird)
Oft sind es gerade die verneintlich kleinen Dinge, die man so wieder bewusst wahr nimmt.
Mir hilft diese Technik, um mich zu erden und nicht in eine zu negative Stimmung zu verfallen
Gruß
Solonely

22.08.2016 14:22 • x 1 #37


G
Danke, dass ist ein guter Rat.

Heute hat mir eine Kollegin Blumen hingestellt, bei uns wechselt wöchentlich der Strauß, der von letzter Woche sieht noch gut aus und sie kam zu mir und sagte Hey, möchtest du den haben? Das war lieb.
Ein Kollege, der im Thema ist, kam heute vorbei und wollte wissen, wie es gestern war und wie es mir geht.

Immerhin schon zwei Dinge.

22.08.2016 14:23 • x 1 #38


S
Sehr gut Grace, genau solche Ereignisse habe ich gemeint.
Die Welt ist nicht schlecht nur weil unsere Beziehungen scheitern

22.08.2016 14:26 • x 1 #39


G
Zitat von solonely:
Sehr gut Grace, genau solche Ereignisse habe ich gemeint.
Die Welt ist nicht schlecht nur weil unsere Beziehungen scheitern


Das weiß ich, fühlt sich dann aber nur nicht so an.

22.08.2016 14:33 • #40


V
Zitat:
Das weiß ich, fühlt sich dann aber nur nicht so an.


Das hängt auch von der Bedeutung ab, die wir dem betreffenden Aspekt beimessen

Hänge ich mein Wohlbefinden / meine Stimmung / meinen Selbstwert (zutreffendes bitte unterschreichen) ausschließlich an die Qualität meiner Beziehungen, brauche ich mich nicht wundern, dass die Welt schlecht erscheint, wenn eine Beziehung scheitert. Das ist eine der irrationalen Überzeugungen, die Albert Ellis beschrieben hat.

22.08.2016 14:52 • x 1 #41


G
Das es irrational ist, weiß ich. Fühl es nur nicht anders...

Ich bin heute so müde, so unendlich müde, auch innerlich. Ich möchte mich zusammen rollen und die Welt vergessen. Momentan nichts von der starken, lustigen Grace zu sehen - nur graue Wolken um mich herum und in mir.

Freunde haben sich heute gemeldet, denken an mich, wünschen mir für heute Abend alles Gute. Ich glaube, wenn ich dich sehe, fang ich das heulen an, obwohl ich so professionell rüber kommen möchte und nicht wie das heulende Elend.

Immer diesen Weltuntergangsschmerz in sich tragen ist ätzend, so ätzend. Warum kann ich nicht ein oberflächlicher Mensch sein? Rennen so viele davon in der Welt draußen rum. Aber nee, Grace ist immer in irgendwelche Gedanken und Gefühle verstrickt, ätzend.

22.08.2016 14:56 • #42


V
Zitat:
obwohl ich so professionell rüber kommen möchte und nicht wie das heulende Elend.


Warum darf es Dir nicht auch mal schlecht gehen?

Zitat:
Aber nee, Grace ist immer in irgendwelche Gedanken und Gefühle verstrickt, ätzend.


1. Glaubst Du immer alles, was Du denkst?
2. Der Verhaltenstherapeut würde jetzt nach dem Sinn, der Funktionalität fragen, danach, welche positiven Konsequenzen dahinterstecken oder welche negativen Du damit vermeidest - der Tiefenpsychologe nach dem sekundären Krankheitsgewinn.

22.08.2016 15:11 • x 2 #43


G
sorry, punkt 2 ist mir zu hoch.

natürlich darf es mir schlecht gehen, aber ich treffe mich später mit ihm und da gleich wie das heulende elend aufzuschlagen find ich eher kontraproduktiv.

22.08.2016 15:16 • #44


G
Hallo,
heute ist ein Tag, der mich echt runter reißt.

Mein Vater ist seit Jahren ein Kotzthema für mich. Er ist in 2. Ehe verheiratet, die Frau lehnt mich seit Anbeginn ab, gab einige unschöne Momente. Ich habe immer den Hintern zusammen gekniffen, da ich meinen Vater nicht verlieren wollte.

Mein Vater - nun ja, er steht immer auf der Seite seiner Frau, nie zu seinem Kind (also mir).

Meine Kinder, 17 und 13, sind paradoxerweise sehr gern bei den Großeltern (sie nennen die Frau Oma), hab ich bis dato auch nicht unterbunden, weil ich finde, meine Kinder sollten nicht ausbaden, was mein Vater verbockt hat.

In der Therapie war mein Vater oft Thema, vom Kopf her wusste ich, dass es besser ist, wenn ich den Kontakt für mich abbreche, hab mich aber nie getraut - ist mein Vater, da ist Liebe usw. usf.

Vor 2 oder 3 Wochen war es aber soweit, ich habe mir ein Herz gefasst und meinem Vater via Whatsapp kurz und knapp mitgeteilt, dass ich keinen Kontakt mehr möchte, er die Kinder außerhalb meiner Wohnung abholen kann und dort auch verabschieden und wenn etwas ist, was in Bezug auf die Kinder zu klären ist, dies über meine Email-Adresse läuft.

Reaktion: Bist du betrunken, oder was ist los? - Super Reaktion, nicht wahr? Ich musste mit so etwas rechnen, tat trotzdem sehr sehr weh. Hab nur geantwortet Nein, belass es einfach dabei. Danach hab ich seine Nummer für Whatsapp / SMS / Anruf blockiert.

Nun hat mich mein jüngstes Kind am WE gebeten, meinem Vater eine Email zu schreiben, da sie am Mittwoch (jetzt morgen) zum zelten fährt und gern etwas von dem Taschengeld, was sie von Oma und Opa bekommt, mitnehmen würde. Ob ich Opa die Email schreibe, mit ihrer Bankverbindung? Klar, mach ich. Hab ich auch, freundlich und sachbezogen.

Kam eine Antwort, die sich gewaschen hat und völlig am Thema vorbei, mir noch was vor den Latz geknallt, unter aller Sau diese Antwort. Das mein Vater mich hasst und besonders nachdem ich für mich jetzt die Notbremse (Kontaktabbruch) gezogen habe, noch mehr - weiß man wohl vom Kopf - aber die emotionale Seite sieht ganz anders aus.

Jedenfalls habe ich geantwortet, sinngemäß: Was er von mir hält ist mir übelst egal, aber als Mutter meine Kinder habe ich ein respektvolles Verhalten verdient, wenn ich freundlich und sachbezogen schreibe, ist es im Auftrag der Kinder und hat nichts mit mir zu tun und entsprechend kann / soll er antworten. Habe auch noch darauf hingewiesen, dass ich kein Spielball seiner Launen bin und das alleinige Sorgerecht sowie Aufenthaltsbestimmungsrecht habe und ich den Kontakt der Kinder zu ihm schneller beenden kann als er Amen sagt und er darüber nachdenken soll, wie er zukünftig auf Anfragen meinerseits bzgl. der Kinder reagiert und es ja nicht passt, mich übelst niederzumachen, aber meine Kinder sehen zu wollen.

Diese Email hat mich immens viel Kraft gekostet, ich bin seitdem ganz schön neben der Spur.

Mein Partner hat mich vorhin angerufen, ich hatte ihm die Email weitergeleitet; er ist da ja ne Spur härter drauf, er sagt, er hätte den Kontakt längst unterbunden - ich bin nicht so, weil ich halt denke, was können meine Kinder dafür?

Na ja jedenfalls muss ich nachher mit meinen Kindern reden, ihnen sagen, was vorgefallen ist (auch das Opa das Taschengeld nicht überweist) und das ich zukünftig null und nada Kontakt mit meinem Vater pflegen werde, sie alles zukünftig mit ihm allein klären soll (in vorheriger Absprache mit mir).

Ich habe darauf überhaupt keine Lust, meine Kinder zu involvieren, immerhin ist es hier kein Battle, wer besser ist, nur mein Partner sagte mir, es wäre besser wenn ich mit den Kindern rede, nicht das mein Vater den Kindern die Email zeigt (was ihm durchaus zuzutrauen ist). Mir ziehts grad jegliche Energie weg

Das ist so die letzte Baustelle an der ich sitze, die ich noch geregelt bekommen muss (auch und / oder vor allem emotional).

Der Rest (der eine ganz schöne Menge war), ist in guten und teilweise auch trockenen Tüchern - war ein harter Weg. Aber das mit meinem Vater - da habe ich Angst, dass das nie zu ende geht.

23.05.2017 12:13 • #45


A


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