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Meine Affäre geht weiter, wenn ich zustimme,was tun?

S
Liebe Forenmitglieder,

nachdem ich hier im Forum so zahlreiche konstruktive Antworten auf meinen Post ich fühle mich benutzt und bin verzweifelt bekommen habe, bin ich nach einigen wenigen Wochen, der von mir ausgegangenen Trennung von meinem AM, wieder rückfällig geworden. Meine absolute Kontaktsperre wurde nach und nach ausgehoben.
Ich bin zugegeben diesbezüglich eine schwache Frau und sehne mich so sehr nach Nähe, dass ich alle guten Vorsätze vergessen habe.

Wir schrieben uns, nachdem ca. 1 Woche vergangen war, gegenseitig smsen, erst weniger, dann wieder mehr und waren beide hin- und her gerissen, wie unser Leben ohne den anderen aussehen soll. Wir heulten uns so richtig was vor und bedauerten uns gegenseitig.
Bis jetzt ist noch kein Entschluss von mir getroffen worden. Ich habe diese jetzige Entscheidung anscheinend in der Hand. Wenn ich zustimme, geht es weiter.
Es sollte ja von seiner Seite aus anfangs, vor 14 Monaten, ausschließlich eine Affäre sein, dann wurde es eine Liebesgeschichte mit Zukunftsplänen und dann war ich zum Schluss nur noch die Frau für die schönen Seiten im Leben für 1 1/2 Tage in der Woche. Bei mir konnte er das Elend zuhause vergessen und auch ich fühlte mich viel besser.
Bis ich dann mehr wollte. Eine richtige Partnerschaft. Warum eigentlich, frage ich mich. Ich war furchtbar eifersüchtig, dass er nicht alleine lebte und nach unserer Liebe und den schönen Tagen, abends zu seiner Frau zurück fuhr und es auch nicht anders wollte.
Es waren nicht nur s.uelle Bedürfnisse von uns beiden, sondern der Wunsch akzeptiert zu werden, mal wieder am Leben teilzunehmen und mal mit einem Partner etwas zu unternehmen.
Gerade heute bekam ich eine SMS, in der er schrieb, vor einem Jahr waren wir in Wernigerode, was für ein schöner Tag. Alles Erinnerungen, die mir nicht aus dem Kopf gehen und die ich mir zurück wünsche.
Das jetzt wieder ständige Alleinsein löste bei beiden schwere Depressionen, wie schon lange nicht mehr, aus.
Obwohl ich in verschiedene Sportgruppen und zum afrikanischen Trommeln gehe, auch Menschen kennenlerne, fehlte mir unsere Vertrautheit und ihm ging es ebenso.
Man könnte jetzt vermuten, dass er mich wieder einlullen will, um seinem tristen Alltag mit der Alk Frau zeitweise zu entgehen. Auch ich habe im Pflegeheim momentan viele Probleme, die mich total runterziehen nach all den Jahren. Gerade zur Weihnachtszeit ist es besonders schlimm.

Jetzt kam das Gespräch darauf, dass wir eventuell an einem Tag in der Woche unseren Tag haben könnten. Nicht über zuhause reden und nur im hier und jetzt leben.
Obwohl ich es mir fast wünschen würde, weiß ich nicht, ob es richtig ist, alles wieder zu beginnen. Ob es gut für mich ist? Meine Hoffnung auf eine spätere, völlig normale Beziehung, auch mit einem anderen Mann, habe ich sowieso schon aufgegeben. Ich weiß nicht wie lange mein Mann leben wird nach dieser schweren Erkrankung, ich werde immer älter und auch mein eigener Gesundheitszustand verschlechtert sich, wenn ich ständig Stress habe und emotional so angespannt bin.

Hat jemand Erfahrungen mit Affären, von denen man weiß, dass sie keine Beziehung im normalen Leben werden können? Er schrieb mir vor einigen Tagen du willst alles oder nichts und er habe Angst ins kalte Wasser zu springen und zu ertrinken.
Kann so eine Affäre, die nicht nur im Bett stattfindet, sondern auch von schönen Unternehmungen begleitet ist, bereichernd sein für einen Menschen mit so vielen Gefühlen wie ich sie habe, oder ist sie immer zum Scheitern verurteilt und mit Problemen verbunden.

Über jede Antwort würde ich mich sehr freuen.

LG
Santosha

26.11.2016 20:10 • x 2 #1


D
Wenn seine Frau Alki ist, ist er co-abhängig und sie wird zwischen euch immer Vorrang haben. Das heisst, eure Affäre wird durch seine Ehe auf jeden Fall extrem belastet, eine irgendwie entspannte Affäre wie sie Dir vorschwebt wird das auf keinen Fall werden.

Wenn Du wirklich clever bist, erkennst Du das Du gerade eine gewaltige Chance in die Hände bekommen hast.

Lass ihn wissen, dass alles ausser einer echten Beziehung mit Dir nicht möglich ist und dass er ja weiss wo Du zu finden bist wenn er sich getrennt habt.

Alles Andere wird nicht funktionieren.

Wenn Du diese Chance verspielst indem Du jetzt wieder voll in die Affäre einsteigst, dann weiss er, dass er seine Ehe und Dich behalten kann. Das wird dann so bleiben.

Die Trennung von einem Alk. Partner ist von Coabhängigen mit solchen enormen Schuldgefühlen belastet, dass sie den Weg der Trennung scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Solange da kein Gegengewicht und kein merklicher und für sie sichtbarer Verlust ihres eigenen Lebens zu Tage tritt bleiben die bis in alle Ewigkeit.

Den Zahn eine unbelastete Affäre mit ihm hin zu kriegen, kannst Du Dir komplett ziehen, denn seine Frau ist in diesem Dreieck der Punkt an dem sich alles auszurichten hat. Er. Du. Gemeinsame Zeit. Alles.

Machst Du jetzt eine klare Ansage zu der Du stehst und die Du durchziehst, besteht eine 50% Chance dass er in einem Jahr vor Deiner Tür steht.

Lässt Du Dich wieder auf die Affäre ein, ist eure Chance für euch gemeinsam genau 0.

26.11.2016 20:35 • x 8 #2


A


Meine Affäre geht weiter, wenn ich zustimme,was tun?

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S
Danke Typderwo für deine informative Antwort.
Ich wusste noch nicht, dass die Trennung von einem Alk. Partner (sie hat auch noch eine Zwanserkrankung und verlässt nur ganz selten nachts, wenn sie total gestresst ist, das Haus, ansonsten liegt sie fast nur auf dem Sofa und sieht fern) von Coabhängigen mit enormen Schuldgefühlen belastet ist.

Habe mich oft und auch ihn gefragt, warum er auch nach 25 Jahren, davon 16 Jahre diese Erkrankung, sich nicht trennt. Er würde sie brauchen und sie kann ohne ihn nicht zurechtkommen, sagt er. Er wäre nicht abhängig von ihr, kauft den Alk sogar noch ein, teilt die Menge zu, weil sie die Wohnung kaum verlässt. Er stellt sie auf ein Podest, wenn man Kritik übt und idealisiert sie. Da kam ich nie mit. Konnte das nicht verstehen. Sie ist wirklich der Punkt um den sich alles dreht!

Durch deine Antwort hast du mir etwas die Augen geöffnet. Ich verstehe, dass er den sichtbaren Verlust seines eigenen Lebens spüren muss um selber zu leben.
Danke und LG

26.11.2016 21:13 • #3


D
Ich war selbst mal in einer sehr ähnlichen Konstellation.

Ich versteh es auch, durch was für beschissene Gefühle man selbst muss, wenn man tatsächlich merkt, man liebt den Anderen und man muss gehen. Es ist so ziemlich das beschissenste was ich mir vorstellen konnte.

Es ist dennoch der einzige Weg. Der einzige für Dich glücklich zu werden und gleichsam, der einzige der überhaupt eine Chance für euch gemeinsam bieten würde.

Ich verstehe, dass es die Wahl zwischen Pest und Cholera ist. Das eine ist die Chance auf eine ungewisse Zukunft. Kommt er? Kommt er nicht? Man wird es nie wissen.
Das andere zumindest die Aussicht darauf ein bisschen was von ihm zu haben.

Dir muss aber genauso klar werden, dass Du seine Ehe stabilsierst. Du bist der Puffer. Er kann mit all seinem Leid irgendwohin. Und wird so nie gezwungen sich und sein Leben anzusehen. Tatsächlich, so schräg es klingt, braucht er dieses Leid. Ohne das wird er nie wirklich handeln. Denn immer kommt er doch noch duch, schafft doch noch einen Tag länger, eine Woche länger, ein Jahr länger. Er kann sich bei Dir Kraft holen um seine Ehe weiter zu führen.

Willst Du Dir das wirklich antun?

Schau ganz ohne die Liebe drauf. Nur auf das was wirklich passiert.

Es wird Dir sau mäßig weh tun zu gehen, das stimmt alles. Es wird Dich ankotzen und Du wirst durch die Hölle gehen. Und dennoch geh.

Ich hab's auch getan. Ja, es war schlimm, es war sogar richtig schlimm.

Und doch gibt es ein Happy End. Dafür braucht sie nichtmal mehr kommen.

26.11.2016 21:26 • x 6 #4


S
Typderwo
wie lange hast du denn gebraucht, um mit deiner eigenen Situation klar zu kommen. Während wir hier schreiben, habe ich schon wieder zwei smsen bekommen,schlaf gut, denk an mich, ich hab dich lieb.
Ja, das ist schon schön, wenn überhaupt einer an mich denkt. Habe mir mal vorgestellt, mit einem Mann alt zu werden und ein harmonisches Leben zu führen.
Nur wenn ich mir vorstelle, dass er jetzt mit ihr vor dem Fernseher sitzt und ich hier alleine, dann möchte ich ihm eine reinhauen, obwohl ich ziemlich friedlich bin!
14 Monate waren eine lange Zeit. Die Frau war anfangs mit mir einverstanden, nur Liebe wollte sie nicht zwischen uns haben. S. war ihr egal, weil sie keine körperlichen Berührungen mag und das seit über 16 Jahren. Wahnsinn. Als sie merkte, dass er sich verliebt hatte, fing sie an durchzudrehen, ständig bei mir anzurufen wenn er bei mir war, oder wir einen Ausflug machten.
Seine Wohnung verwahrlost, er ist überfordert. Steht auch alles in meinem ersten Thread drin, den ich hier verfasst habe.

Ich habe bei mir seine Wäsche ab und zu gewaschen, weil dort keiner mehr Hausarbeit macht. Er kocht manchmal noch, meistens wird was bestellt. Sie lässt sich nur bedienen, oft will sie aber nicht essen. Er macht seit Jahren eine Psychotherapie, die aber nicht viel Selbsterkenntnis bringt.
Die Frau war in den ganzen Jahren kaum mal bei einem Arzt. In der Zwischenzeit fallen ihr die Zähne raus, ein Zustand und Gedanke, der für mich selber kaum zu ertragen ist.
Aber ich hänge an ihm und weiß nicht so richtig warum. Wahrscheinlich weil er meine großen Zukunftsängste versteht, meine finanziellen Sorgen durch meinen kranken Mann im Heim, meine Angst vor der Einsamkeit, meine Verzweiflung.

Im letzten Jahr habe ich mich ziemlich aufgerappelt und es ging mir sehr gut. Erst jetzt geht es wieder los.
Nochmals vielen Dank für deine Offenheit

Santosha

26.11.2016 22:11 • #5


earthgirl
Liebe santosha...
Es lässt sich für mich so zusammenfassen:
Wenn dich etwas fertigmacht und so sehr an dir frisst, dann steigt aus. Geh weg davon, wenn du dir lieb und teuer bist. Sich selbst so aus der Hand zu geben und sich wie eine bettlerin daneben zu stellen mit illusionärer Hoffnung auf das Glück zusammen, macht krank und kränker.
Nimm dich bei der Hand. Pass ab jetzt besser auf auf dich. Und mach dich, deine Bedürfnisse und wünsche wieder sichtbar. Für dich.
Das wünsche ich dir.
Lies mein Thema, wenn du willst. Ich weiß nicht, ob es dir hilft.
Aber hilf dir da raus.
Ich denke sicher, du solltest den Schritt ohne ihn tun.

26.11.2016 22:40 • x 2 #6


fe16
liebe santosha

sehe es so wie earthgirl.
achte auf dich

26.11.2016 22:46 • x 1 #7


S
Liebes earthgirl,

danke für deine einfühlsame Antwort auf mein Thema. Ich drücke dich dafür ganz fest, weil ich momentan neben mir stehe und sehr traurig bin. Ich muss einen Menschen verlassen, den ich sehr liebe.
Dieses ihm ausgeliefert sein und seine Unfähigkeit zum eigenen Handeln machen mich total fertig. Ich fühle, dass du eine sehr emotionale, starke und tiefgründige Frau bist.
Ich habe in dein Profil geschaut und dein eigenes Thema gelesen, wie du es vorgeschlagen hast. Es hat mich ebenfalls sehr betroffen gemacht und spüre hier immer wieder, dass ich nicht alleine bin.

Meine momentane Sprachlosigkeit über das Leben und die Liebe an sich, drücken sich in dieser nur kurzen Antwort und dem Dankeschön an dich aus.

Ich wünsche dir alles Gute
LG Santosha

26.11.2016 23:27 • #8


earthgirl
Liebe santosha

Dass du dich ihm ausgeliefert fühlst heißt nicht, dass du ausgeliefert bist.
Wenn du das denkst und schreibst, machst du es zu deinem glaubenssatz.

Ich wünsche dir, dass du einen Weg für dich da raus findest.
Ich selbst habe zu lange gewartet damit.
Ich musste das tun.
Der Gedanke, ohne ihn zu sein, war zu schlimm.
Das war sehr lange so.
Ich bin wieder aufgestanden aus dem allen. Und ich baue mich wieder zusammen.
Alles liebe von Herzen für dich
Earthgirl

26.11.2016 23:41 • x 1 #9


K
Ich sehe das ein wenig anders als die meisten hier

Denn es stellt sich in Deinem Fall für mich die Frage, ob Du überhaupt wirklich eine richtige Beziehung mit ihm willst? Da ist ja auch noch Dein Mann, und so wirklich frei für eine Beziehung scheinst Du mir auch nicht zu sein. Würdest Du denn, wenn er nicht wäre, Dir einen anderen Mann für eine richtige Beziehung suchen wollen? Oder lieber nicht?

Für mich ist immer die Frage, womit es mir besser geht. Mit dem, was ich bekommen kann, wenn ich weiß, was das ist (und er hat es ja vorgeschlagen, z.B. ein Tag pro Woche), oder ganz ohne alles. Ging es Dir also jetzt ganz ohne ihn besser als vorher? Oder schlechter?

Das ist für mich immer die Frage, denn so mancher Schmerz in einer Affäre entsteht auch einfach durch hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Hat man diese nicht, schmerzt es auch nicht. Dann kann man es hinkriegen, das Schöne mitzunehmen und zu genießen. Aber dazu muss man halt wissen, was genau man eigentlich möchte. Wie viel Kontakt, wie viel Nähe kann und will ich denn zulassen?

27.11.2016 00:17 • x 2 #10


S
Hallo Kaetzchen,

danke für deine, wieder sehr durchdachte und präzise Antwort.
Du hast durchaus Recht, wenn du schreibst, dass ich im Alltag sehr einsam bin und jemanden brauche, der mir Wärme und Verständnis entgegenbringt. Bei dem ich auch mal schöne Tage habe, die mich glücklich machen. Der mir in bestimmten Situationen hilft und im Notfall evtl. mal da ist für mich

Wenn mein Mann nicht mehr leben würde, hätte ich nicht das Bedürfnis, sofort eine neue feste Beziehung zu haben. Dafür liebe ich meinen Mann viel zu sehr.

So eine Affäre, wie ich sie jetzt haben könnte, wäre für mich evtl. die Lösung. Nur hat Typderwo nicht ganz Unrecht, wenn er von der Coabhängigkeit meines AMs gegenüber seiner Frau schreibt. Es wird immer Unruhe und Schwierigkeiten geben, wenn er sich mit mir trifft. Die Affäre könnte dadurch sehr belastend werden.
Also so richtig frei in unseren Entscheidungen wären wir nicht, auch an dem einen Tag in der Woche.
Und das Gefühl, der Puffer für diese Ehe zu sein, macht mir sehr zu schaffen. Ich weiß nicht, warum?

Du hast mich mit deiner Antwort noch nachdenklicher gemacht.

LG
Santosha

27.11.2016 14:21 • #11


K
Ich ahne, warum der Gedanke Dich stört - weil Du Dich benutzt fühlst. Aber umgekehrt - benutzt Du ihn ja auch, oder? Also Eurer beider Motivation in dieser Affäre ist egoistisch geprägt - was ich ok finde, wenn beide das Wissen und auch so akzeptieren.
Aber vielleicht wäre für Dich ein anderer, ungebundener Mann besser geeignet, um Deine derzeitigen Defizite zu stillen? Hat Dein AM etwas besonderes, das Du magst und gerade besonders gut gebrauchen kannst? Oder hältst Du ihn als Person durchaus für austauschbar?

27.11.2016 15:43 • x 1 #12


earthgirl
kätzchen
ich glaube, dass es in vielen beziehungen so ist, dass einer den anderen benutzt, um seine löcher zu stopfen.
sich festhält am anderen um zu füllen, was in einem selbst leer ist.
ihn möglichst besitzen zu müssen, um das sicherzustellen.
und eine bestehende, zehrende, wenig spendende/mehr verschlingende beziehung neben sich macht das loch noch größer.
und je mehr menschen im boot sind, um so schlechter die sicht darauf. und die möglichkeit so vielfältig, zuständigkeit von einem zum anderen zu schieben.
statt sein eigenes loch anzusehen.

ich denke, es ist zwar besser, sehenden auges zu benutzen.
der ganze deal kommt mir aber zu kalt vor.
der beste schutz.

27.11.2016 17:53 • x 1 #13


S
Kaetzchen
als Person halte ich jeden Menschen irgendwie für austauschbar, ohne das in einem negativen Sinn zu meinen.

Wenn ich damals einen ungebundenen Mann kennengelernt hätte, wäre es einfacher geworden und das würde meiner angeschlagenen Seele durchaus guttun.
Nur war es anfangs doch auch so, dass ihm völlig gleichgültig war, was seine Frau über unsere Beziehung dachte oder sagte. Er war spontan, tat was er wollte, kam zu mir, außerhalb der sowieso schon geplanten Tage, wenn er Sehnsucht hatte. Er war für sie da, aber lebte auch mal sein eigenes Leben.
Dadurch habe ich diese Abhängigkeit gar nicht so mitbekommen.

Ich kann mich erinnern, dass wir zusammen am PC saßen und er ganz spontan fragte, ob wir nach Berlin in ein Musical fahren wollten. Er buchte die Reise, durch die er insgesamt 3 Tage nicht Zuhause war. Erzählte das seiner Frau, als ob es das Natürlichste der Welt wäre. Er versuchte damals, sie in irgendeiner Weise loszulassen. Nur hat das nicht geklappt.
Die drohte ihm zu der Zeit immer noch mit Selbstmordabsichten.
Trotzdem hat sie die Tage gut überstanden und wir hatten eine schöne Zeit in Berlin.

Diese Spontanität hat er heute nicht mehr. Alles ist seit einigen Monaten festgefahren. Ich fand das total ätzend, wenn er an unserem Tag abends um 23 Uhr seine Klamotten gepackt hat und um 23.30 zu Hause sein wollte, weil er es versprochen hatte.
Was ich auch nicht so richtig verstanden habe, was Typderwo u.a. schrieb, dass ein co/abhängiger Mensch von einer Alk. Frau nie frei ist und so starke Schuldgefühle hat und sich nie trennen kann. Die kleben aneinander bis zum Ende. Es wird sich alles immer nur um sie drehen und unsere Planungen werden nach ihren Wünschen ausgerichtet.
Ich frage mich warum das so ist, wie entsteht sowas?

Wenn du mich fragst, ob er etwas besonderes hat, kann ich das nur so erklären, dass wir beide in vielen Momenten denselben Humor haben und alles was wir vermissten, bei dem anderen finden.
Egal, was wir tun, es ist immer etwas besonderes und das macht ihn aus und auch mein Leben etwas schöner.

Nur hat er leider auch einen anderen Persönlichkeitsanteil, der sehr dominiert und dann erkenne ich ihn manchmal nicht wieder.

LG
Santosha

27.11.2016 20:53 • #14


K
Das mit der Co-Abhängigkeit, die derTyp so schön beschrieben hat, ist wohl leider tatsächlich so. Vielleicht hat er am Anfang noch gedacht, Du könntest ihn daraus befreien und war deshalb so spontan und Dir zugewandt? Und dann ist was passiert zwischendurch, dass ihn diesen Glauben hat verlieren lassen? Weil Du gesagt hast, dass Du auch zu Deinem Mann stehen willst und wirst, zum Beispiel? Oder irgendwas anderes, das zu einer Art Bruch zwischen Euch geführt hat?

Ich verstehe, was Du meinst ... am Anfang war er genau das, was Du Dir von ihm erhofft und gewünscht hast, und er hat es Dir gegeben. Und dann hat er es weggenommen, und nun ist Dein Wunsch danach wieder da, weil Du ja weißt, dass es mal möglich war. Schwierig, finde ich. Ich weiß ja nicht, inwiefern er Deinem Wunsch nach diesem mehr entsprechen könnte, oder was genau dagegen spricht auf seiner Seite? Hast Du ihm das so konkret mal gesagt, also, was Du Dir wünschst von ihm? Was Du jetzt vermisst, dass die Affäre so weiterlaufen könnte, dass sie auch für Dich wieder gut wäre? Eine Bereicherung und keine zusätzliche Belastung? (Die Du ja natürlich nicht willst)

27.11.2016 21:11 • #15


A


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