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Moral in der Liebe

B
Hi,

Ich hab vor paar tagen nen ziemlichen rausch/party gehabt und ja auch n Mädl der Vergangenheit getroffen.

Wissentlich das sie in einer Beziehung ist, sie aber auch interesse hat hab ichs halt probiert. Who cares ....

naja nahe sind wir uns kommen das wars aber schon. ... ok! War halt ziemlich dicht

Am nächsten Tag sprach sie mich drauf an ob ich keine moral hätte ... so in der Art ..


Die Frage ist mir heut den ganzen Tag durch den Kopf geschwirrt. Moral ...
Hat jene in der Liebe überhaupt eine Bedeutung?

Ok ja, ich als Partner habe doch eine moralische verantwortung meinem Partner gegenüber, lasse ich mir einreden. Klar!
Aber ich als Außenstehender, was für einen moralischen zwispalt sollte ich denn haben?

Heißt es nicht so schön, im krieg und in der Liebe ist alles erlaubt?

Ich sehe bei mir keine moralische verantwortung, außer vielleich das ich als verlockung sehr gefährlich für die Beziehung scheine, aber sonst ...

würd mich interessieren @Urmel_ @Ricky zb was ihr dazu meint.

reine Kopf/*beep* sache ...

warum sie das sagt meine Deutung:
weil ich verdammt gefährlich wurde/bin!

19.02.2017 00:01 • #1


N
Nönö.
So einfach ist es nicht.

Begehrlichkeiten wecken oder fördern oder gar drauf eingehen...
Moral ist eben das was über die rein formelle Schuldfrage hinaus geht.

Wenn man die Konsequenzen für alle Beteiligten sehr wohl begreifen kann, aber sich nur für die unmittelbaren Folgen verantwortlich sieht... dann hat man genau den Punkt erreicht an dem moralisches Verhalten sich von hedonistischem Unterscheidet.

19.02.2017 00:08 • x 1 #2


A


Moral in der Liebe

x 3


VictoriaSiempre
Huch - macht es in der Liebe nicht besonders viel Spaß, wenn es sehr unmoralisch zugeht?

Du bist frei und ungebunden, lass Dir bloß nicht ihre Verantwortung aufdrücken! Du wirst sie ja nicht gefesselt und geknebelt haben.

Meine persönliche Moralvorstellung kommt dann zum Einsatz, wenn ich über längere Zeit akzeptiere, dass jemand zweigleisig fährt und seinen Partner mit mir betrügt. Das würde ich nicht mitmachen, weil ich das entwürdigend finde für alle Beteiligten. Aber das ist meine Sicht, sehen andere anders.

19.02.2017 00:14 • x 1 #3


B
Zitat von VictoriaSiempre:
Huch - macht es in der Liebe nicht besonders viel Spaß, wenn es sehr unmoralisch zugeht?

Du bist frei und ungebunden, lass Dir bloß nicht ihre Verantwortung aufdrücken! Du wirst sie ja nicht gefesselt und geknebelt haben.

Meine persönliche Moralvorstellung kommt dann zum Einsatz, wenn ich über längere Zeit akzeptiere, dass jemand zweigleisig fährt und seinen Partner mit mir betrügt. Das würde ich nicht mitmachen, weil ich das entwürdigend finde für alle Beteiligten. Aber das ist meine Sicht, sehen andere anders.


Genau so sehe ich es auch! Danke

Ja ich sehs auch so das sie mir die Verantwortung aufdruvken will ... so in der Art.
Steht ja nicht außer Frage das ich hinter meinen Taten stehe, aber mehr hab ich da halt auch nicht zu tragen.

Aber auch @n-ever hat recht ... und ja auch klar das ich die verantwortung von meinen taten trage! Nur ich hab niemanden Treue versprochen.

Das thema interessiert mich brennend, werde sie auch darauf ansprechen.

bin neugierig welcher input hier noch kommt.

19.02.2017 00:27 • #4


K
Selbst als gerade sehr unter einem Betrug leidende Frau vertrete ich die Auffassung, dass ich nur für meine eigenen Taten verantwortlich bin.

Darum hege ich keinen Groll gegen die andere Frau, die vermutlich nur das getan hat, was ich auch getan hätte. Und zwar, für das was sie haben wollte, zu kämpfen. Ob sie das nun nur für den Augenblick oder in ernster Absicht tat, spielt dabei für mich keine Rolle.

Denn unterm Strich bleibt: er hat es zugelassen.

Dem Verräter dagegen, der einen Exklusivanspruch auf mich erhoben hat, den er selber nicht gewährt hat, grolle ich sehr. Dass er empfänglich war für eine andere Frau, ist seine Verantwortung (und vielleicht auch meine, aber diesen Anteil suche ich noch). Wobei man in diesem Fall auch sagen muss: vielleicht ist er tatsächlich zunächst nur in Herz und Kopf fremdgegangen und hat sich auf dieser Basis für die andere entschieden und von mir getrennt, sobald er sich sicher war. Ich denke, dass das eine sehr bewusste und von seiner Seite gut überlegte Entscheidung war. Auch wenn mir das nicht gefällt und auch, wenn ich das anders gelöst hätte, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre.

Perspektivwechsel: Als ehemalige AF, das muss ich leider so ganz deutlich sagen, war es mir zwar immer ein Rätsel, wie manche Ehen so funktionieren bzw. anscheinend nicht funktionieren und warum die Partner nicht versuchen ihre Probleme aufzuarbeiten. Aber dafür, dass ein Mann offen für außereheliche Kontakte war, sah ich mich nicht verantwortlich. Das war seine Verantwortung und vielleicht auch die der Ehefrau.

Denn anders gesagt: Die Entscheidung empfänglich für außereheliche Kontakte zu sein, hat der Betroffene oft schon lange, bevor er mich kannte, getroffen.

Anders allerdings sehe ich es, wenn alle Beteiligten untereinander bekannt sind. Ich würde niemals, nur zum Spaß, etwas mit dem Mann einer Freundin, Bekannten oder Arbeitskollegin anfangen. Ich fände das hochgradig illoyal und wenn ich die Betrogene in so einer Konstellation wäre, wäre das noch x-mal schlimmer für mich, als ein Betrug mit einer Fremden.

19.02.2017 00:53 • x 1 #5


U
Klar, Du hast Deine Verantwortung für Dich, aber SIE ist in einer Beziehung und dafür trägt sie die Verantwortung. Wäre sie meine Perle, würde ich ihr viel Spaß wünschen und mir ne neue suchen.

Nicht als Todesurteil, sonder als Statement des Moments. Mal schauen, ob sie was lernt. Wenn nicht, ne gescheite Braut suchen.

Ansonsten was Vic sagt.

19.02.2017 00:57 • x 1 #6


A
„Es ist aber nichts schädlich und nichts nützlich, alles ist gut, oder alles ist indifferent. Jeder einzelne trägt Dinge in sich, die ihm angehören, die ihm gut und zu eigen sind, die aber nicht nach oben kommen dürfen. Kämen sie nach oben, sagt die Moral, so gäbe es ein Unglück. Es gäbe aber vielleicht gerade ein Glück! Darum soll alles nach oben kommen, und der Mensch, der sich einer Moral unterwirft, verarmt.“

Hermann Hesse

19.02.2017 01:08 • x 2 #7


Computer
Ach, jetzt da Hesse erwähnt wurde, der sich im Geiste Nietzsches über die Moral äußert, möchte ich doch kurz - mit Heinz von Foerster - auf den Unterschied zwischen Moral und Ethik aufmerksam machen: Moral macht anderen(!) Gebote und beschneidet die Freiheit, letztlich das Leben. Ethik hingegen ist die Instanz der Selbst(!)Reflexion. Ethik schreibt nichts vor im Sinne von Du sollst, sondern Ethik ist Denken im Sinne von vielleicht wäre es gut, wenn ich....? Und: Ethik hat entsprechend auch die Aufgabe, die (vorherrschende) Moral kritisch zu reflektieren.

19.02.2017 01:11 • x 4 #8


A
Danke, Computer!

Oder wie Zarah Leander gesungen hat, in ihrem Lied Kann denn Liebe Sünde sein?:

Jeder kleine Spießer
macht das Leben mir zur Qual,
denn er spricht nur immer von Moral.
Und was er auch denkt und tut,
man merkt’s ihm leider an,
dass er niemand glücklich sehen kann.

19.02.2017 01:23 • #9


herz über kopf
...und die Moral von der Geschicht....
Grundsätzlich bewerte ich ein Verhalten, bei dem die (offensichtliche) Schwäche eines anderen für das eigene Vergnügen ausgenutzt wird, als unmoralisch. Egal ob in e.rotischer oder anderer Hinsicht.

Was selbstverständlich auch ihr Verhalten nicht moralisch macht. Da hatten sich für den Moment halt zwei Sittenstrolche gefunden.

Im Krieg und in der Liebe...aber um Liebe ging es hier gar nicht?

19.02.2017 02:12 • #10


B
Zitat von herz über kopf:
Im Krieg und in der Liebe...aber um Liebe ging es hier gar nicht?


Nein nur ein Spruch

19.02.2017 03:59 • #11


A


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