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Muss Frau sich dem Mann unterlegen fühlen?

E-Claire
Ahhhh, mal wieder die Anziehungsdebatte und damit das auch noch ein bissl mehr Glitzer kriegt, packen wir gleich mal die Genderdebatte mithinein… Zack, Zeitgeist ich komme.

Mhm, naja, ich denke ja, daß hier doch an einigen Stellen vielleicht doch Ursache und Wirkung verwechselt werden.

Man nehme das Klischee eines Hausmanns, weils das ja in Reinform auch echt an jeder Straßenecke heutzutage schon gibt. Nun gut, wir lesen heute alle mal Brand Eins, Cicero und informieren uns auf der letzten Hipster Website du jour und unterstellen, es gäbe besagten Hausmann.

Hausmann kümmert sich richtig gut um die Kinder, macht den Abwasch und kocht. Ehefrau macht große Karriere und big money und eines Tages, stellt sie beim Anblick des windelwechselnden Hausmanns fest, daß der jetzt vielleicht nicht mehr so viel Biss hat, um sie vor den Einbrechern dieser Welt zu beschützen und schwups is die Anziehungskraft hin.

These1: andersherum wird ein Schuh draus, ob Frau den windelwechselnden Typen als Heimchen oder Superhero wahrnimmt, hat damit zu tun wieviel Anziehungskraft (noch) vorhanden ist. Die Anziehungskraft schwindet nicht durch die Entscheidung für oder gegen das eine oder andere Betreuungsmodell, sondern die Verschiebung in der Bewertung des Modells macht die (fehlende) Anziehungskraft sichtbar (!).

Wenn man fremdgehende Männer mal fragt (und jetzt von diesen hübschen Exemplaren abgesehen für die das schon immer Lebensmodel war), also wenn man diese Typen mal fragt, warum die denn so fremdgehen, kommt immer so ein hmpf, naja, nu, ich habe mich nicht mehr wahrgenommen, bewundert oder geliebt gefühlt.
Da Hausarbeit mit ganz viel sozialer Aufmerksamkeit und sozialer Achtung verbunden ist, fühlt man sich natürlich beim Erledigen dieser, wie ein besonders wertvolles Mitglied der Gesellschaft und ist deshalb auch so überhaupt nicht anfällig für Aufmerksamkeitswährung von auch Fremdmärkten.

These2: Wer viel Hausarbeit erledigt, egal ob Mann oder Frau, bekommt wenig Anerkennung. Ob man diese dann bei anderen oder durch eheschädigendes Verhalten sucht, ist vor allem Frage des eigenen Selbstwerts und Egos jedenfalls aber mal keine Gender-Frage.

Das hier durchaus zitierte Argument , daß Frauen sich halt gern beschützt fühlen wollen und das in einer Zeit wo Kohle und Macht, Keule und Körperkraft ersetzt haben, es mithin eben auch auf Kaufkraft und Status, im Gegensatz zu Kinderbetreuungsqualitäten und Kochkünsten, ankommt, um sich „beschützt“ zu fühlen, ist mit Verlaub aber vor allem nur eins, fehlende Selbstliebe und ebensolche Selbsterkenntnis aufgemaschelt mit fragwürdigen Biologismen und in das Gender-Geschenkpapier eingepackt, damit man/frau statt sich selbst mal ein bissl mit sich auseinanderzusetzen, gleich die sozialkritische Gesellschaftsdebatte anstoßen kann.

Gleiches meine Herren, gilt auch für die Bevorzugung von „femininen“ Frauen.

Jede Frau ist dem Wortsinne nach feminin und wer beschützt werden will, damit die eigene Libido funktioniert, der soll und darf das gerne leben, sich aber gleichzeitig darüber klar werden, daß auch das nur fe. also Präferenz ist. Und wenn das Ganze dann aber zu so einer Emo/Gefühls-/Anziehungsdebatte verkommt, dann finde ich das schwierig.

Was ist denn das bei Lichte betrachtet? Wo Schutz gesucht oder gewünscht wird, muß ja zwangsläufig an irgendeiner Stelle auch Gefahr wahrgenommen werden. Die realistischen Gefahren können damit nicht wirklich gemeint sein, kein Partner der Welt kann einen vor Krankheit, Krieg, Schmerz oder Verlust schützen (nun gut vielleicht gibt es ja diesen Militärmediziner, der auch noch so viel Kohle hat, daß er ganz vieles abwenden könnte. Der steht aber in der Nahrungskette so weit oben, daß der sich wohl kaum auf nur eine Frau einließe… ).
Also die echten Gefahren, kann kein Partner abwenden, um welche Gefahren geht es denn hier eigentlich, vor denen frau sich denn dann ganz gern beschützt sehen will?
Der starke Hecht an der Angel, der den eigenen Wert erhöht? Die liebende Vaterfigur, der die Kindheitstraumata heilt? Und wenn so ein Kerl es halt nicht schafft, daß frau sich beschützt fühlt, was löst das dann aus? Frau fühlt sich in der eigenen Weiblichkeit bedroht oder nicht wahrgenommen?

Na geh, das ist Ego und vor allem höchstpersönliche Alt-und Neulasten, die niemand für einen tragen oder übernehmen kann außer man/frau selbst.

Gleiches gilt im übrigen auch für diesen „femininen“ Kram. Wer gerne beschützen möchte, darf sich ruhig mal fragen, ob außerhalb der eigenen Libido, da nicht auch die Frage zu beantworten wäre, warum Mann sich denn „männlich“ fühlen will, wenn Mann es doch per Definition ohnehin ist.

Für mich ist das ganze hier keine Genderdebatte im gesellschaftlichen Sinn, von der ich schon glaube, daß es wert ist diese zu führen und sie geführt werden muß, aber das ist ein politisches Thema, und diesem ist nun überhaupt nicht damit geholfen, daß wir s.uelle Präferenzen, fehlende Selbstverantwortung, fehlenden Selbstwert und das fehlende Hinterfragen von vermeintlichen Werten miteinander vermischen und verwechseln.

@urmel sagt immer, Gefühle sind nicht verhandelbar. @keto, ich glaube, das gilt eben auch für Anziehungskraft. Die ist da oder nicht. Und manchmal war die da und ist es dann nicht mehr.
All das können wir viel, viel weniger beeinflussen, als wir gerne möchten.

Und genau das ist doch der Punkt: Warum muß Anziehungskraft denn halten? Warum ist es so wichtig, herauszufinden, wie man sie bleiben machen kann?

Ich verstehe den Wunsch nach Stabilität. Ich verstehe auch den Wunsch nach Sicherheit. Ich verstehe das Bedürfnis nach Körperlichkeit und auch das nach Liebe. Ich verstehe nur immer noch nicht ganz, warum Stabilität und Sicherheit aus der Liebe von jemandem anderes herausgezogen werden müssen, wenn es doch viel logischer wäre, sich selbst Sicherheit und Stabilität durch Selbstliebe zu verschaffen und dann könnte man ja mal so schauen, was einem im Rahmen von Körperlichkeit und Liebe so über den Weg läuft und wie das mit eigener s.ueller Präferenz zusammenpaßt.

Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, ist, wieso wir hingehen und von anderen erwarten, daß sie uns in etwas so essentiellem, wie unserer Weiblichkeit oder Männlichkeit bestätigen sollen, anstatt diese Debatte mit uns selbst zu führen.
Ich bin nicht weniger oder mehr Frau, weil ich (keine) Kohle verdiene, (keine) Kinder zur Welt bringe oder irgend jemand sagt, daß ich ein Kleid/eine Hose anziehen soll. Und ehrlich, natürlich orientiere ich mich an „Kirchen und drei Strassen weiter rechts“, weil mir tatsächlich bis heute nicht klar ist, wo Norden sein soll. Ab und zu mache ich den Versuch, herauszufinden, wie man weiß, wo Norden ist… Sonne soll ja da durchaus hilfreich sein, aber eigentlich ist es mir total wurscht, ich komme schon an mein Ziel und wenn ich halt jemanden frage… Und weißte, wenn sich mein Typ auch an „Kirchen drei Strassen weiter rechts“ orientiert und nicht weiß, wo Norden ist, dann ist mir das so lange egal, wie ich den halt mag.

Und vielleicht mag ich den für immer. Vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht ruiniere ich es auch mal wieder, weil ich noch immer nicht so ganz mit mir selbst klar komme. Vielleicht ruiniert der es aber auch, weil er es halt nicht so hinkriegt. Aber nix davon wird sich dadurch ändern, daß mir theoretisch klar ist, wie Anziehungskraft funktioniert.

Manches lässt sich aber dadurch verhindern, daß ich mich ein ums andere Mal, um mich selbst bemühe, statt dem anderen den schwarzen Peter zuzuschieben, ich den Mut habe, ehrlich mit mir zu sein und ich vielleicht auch ab und zu mal Verantwortung dafür übernehme, daß sich meine Wünsche ändern; und naja, dann auch mal außerhalb des persönlichen Kontext über S. zu reden (und zwar im Hinblick auf beide Geschlechter; Männer sind nicht per se die besseren Chefs und Frauen nicht per se der bessere Elternteil) das könnte dann vielleicht auch helfen.

21.03.2017 17:03 • x 7 #46


K
Schon lustig, wie manche immer wieder wiederholen, dass man sich nur selbst genug lieben muss, dann wird alles gut

In Sachen Beziehung/Liebe gilt das aber meiner Meinung nach nicht. Da ist Selbstliebe nur die Grundlage dafür, dass überhaupt mal was funktioniert. Ob dann mal irgendwann jemand dazukommt, der einen auch liebt und den man selbst auch liebt, steht am Ende aber doch in den Sternen. Im Gegenteil ist es meiner Meinung nach sogar schwieriger, einen Partner zu finden, je mehr man sich selbst liebt und je mehr man sich selbst wert ist, weil man weniger dazu bereit ist, Konzessionen zu machen.

Die anderen nämlich, die ganz wenig Selbstliebe haben, die finden alle paar Wochen jemanden Weil sie anspruchslos jede/n nehmen, der willig ist und sich die fehlende Eigenliebe von außen zuführen.

21.03.2017 17:15 • x 2 #47


A


Muss Frau sich dem Mann unterlegen fühlen?

x 3


Keto
Zitat von Kaetzchen:

Zum einen gibt es Studien, die belegen, dass teilzeitarbeitende Mütter am glücklichsten sind. Verglichen mit vollzeitarbeitenden Müttern, vollzeitarbeitenden Nicht-Müttern, teilzeitarbeitenden Nicht-Müttern, nichtberufstätigen Müttern . Das Modell scheint also auch von Frauen präferiert zu sein - arbeiten UND Familie. Passt auch biologisch wieder, denn was hat die Steinzeitfrau gemacht? Kinder gehütet und dabei Beeren und Früchte gesammelt (und dabei die sozialen Kontakte zu Höhlennachbarinnen gepflegt
Von Beeren und Früchten wurde keiner auf Dauer allein satt, auch wenn keiner verhungern musste, daher brauchte es den Mann, der ab und zu ein Mammut erlegte.

In unsere Gene eingebrannt ist also, dass ein Mann stark sein muss (Beschützer, schließlich gab es wilde Tiere, keifende Höhlennachbarn und hungrige erfolglose Jäger zu fürchten) und dass er erfolgreich darin ist, Ressourcen zu besorgen und mit seiner Peergroup zu teilen (das ist auch wichtig, denn ein Mann, der zwar ein erfolgreicher Jäger ist, die Beute aber lieber alleine frisst, ist auch nix wert).

Und das sind - oh Wunder! - noch immer die Merkmale, auf die Frauen am meisten anspringen bei der Partnersuche. Wobei es ihnen eben wichtig ist, dass der Mann in diesen Bereichen (!) etwas besser ist als sie, denn sonst hat er einen gefühlt geringeren Partnerwert und fällt damit aus ihrem Suchraster. Und damit fingen die Probleme an, denn früher war das einfach für einen Mann, für eine Frau ein guter Versorger zu sein. Heutzutage aber sind viele Frauen so erfolgreiche Selbstversorger, dass ein Mann da halt besser als sie sein muss, um für sie als Partner attraktiv zu sein. Und daran rüttelst Du auch nix, auch wenn das politisch unkorrekt ist und sonst was, es steckt in uns drin und mindestens unbewusst suchen wir danach. Nach einem Partner, der uns in dieser Hinsicht eben ein bisschen überlegen ist.

Und wenn Du schon körperliche Vorlieben nennst, möchte ich darauf hinweisen, dass es weltweit (!) nur ein einziges Schönheitsmerkmal für Frauen gibt, das überall gilt, in jeder Kultur. Egal, ob diese Kultur eher anorektische Frauen oder Rubensdamen bevorzugt - eine Sache ist auf der ganzen Welt gleich, und das ist das richtige Taille-Hüft-Verhältnis bei Frauen. Warum? Weil es Fruchtbarkeit bei gleichzeitiger Noch-Nicht-Befruchtung verspricht. Kultur? Verstand? Erziehung?

Nö. Biologie. Noch immer. 1,7 Millionen Jahre, mindestens



EEEEIIINSPRUCH!

Die Studien geben aber meist wenig Auskunft darüber was genau die vollzeitarbeitenden Mütter so unglücklich im Vergleich zu den Teilzeitmüttern macht. (bei den anderen ist es ja offensichtlich)
Kann ja auch sein, dass die Männer mit vollzeitarbeitenden Müttern nicht zurecht kommen, da sie plötzlich im Haushalt mehr helfen müssten und die Frau trotzdem alles allein macht, weil der Mann sich immer noch rauszieht.
Biologie? Nö. Mangelnder Respekt und Verstand des Mannes.

Aber hey, wenn ich jetzt wie ihr argumentieren würde, würde ich sagen - es ist in meinen Genen, dass ich zu Hause nicht im Haushalt helfe - ich bin der Jäger, der das Mammut erlegt. Ich muss jetzt leider zum Sport um meinen Paleo-Körper zu stählen, dann markiere ich mit meinen Freunden unser Revier hier in der Gegend. Wenn ich dann nach Hause komme, ist der Haushalt bitte gemacht, die Kinder versorgt und das Essen steht auf dem Tisch. Sind eben meine Gene.
.
Jeder kann mit irgendwelchen Steinzeittheorien argumentieren, wenn es ihm in den Kram passt.


Und wie bereits geschrieben, ich bezweifle nicht dass der Mann körperlich groß und stark sein muss, nur ging es darum hier nie. Mir jedenfalls nicht.
Ob der Mann das Hauptgeld verdienen soll oder beruflich erfolgreich ist, hängt ja nicht mit groß und stark zusammen - es sei denn die Frau achtet nur auf den gesellschaftlichen Status des Mannes und sieht diesen als Beleg für Stärke.
Quasi der Mann, der die meisten Mammuts erlegt und die größte Keule schwingen kann.

Wenn ihr hier das propagiert @Kaetzchen @elerya - sollten wir wirklich mal über Evolution und Gene reden.
Denn dann sind eure Gene langfristig in Gefahr.

Denn es kann rechnerisch nicht aufgehen, dass der Mann immer ein bisschen erfolgreicher als die Frau ist. - nicht heutzutage, wenn Frauen den größeren Anteil der Studienanfänger (als Beispiel) bilden.

Irgendwann gibt es für die erfolgreichen Frauen keine passenden Männer mehr.
Jedenfalls nicht solche die Anziehung garantieren.
Bittere Beziehungen (wenn überhaupt) sind also vorprogrammiert und nur mit Glück (oder viel Plan) werden die Gene überhaupt noch weitergetragen.

Dann kommen also mehrheitlich nur noch Gene durch den Engpass die Frauen den Weg vorherbestimmen dem Mann unterwürfig zu dienen und ja keine eigenen höheren gesellschaftlichen oder geistigen Ambitionen anzustreben. Oder die Gene der Frauen, die Männern Kinder unterjubeln.
Keine schönen Aussichten für die Evolution, oder?

Aber hey, vielleicht ist das ja alles Biologie und ist ein Mittel der Natur dem Anwachsen der Menschheit entgegen zu wirken?
Dort wo Frauen Bildung erlangen und sich verwirklichen können - sinkt die Kinderquote (weil es rechnerisch nicht mehr so viele erfolgreichere Männer geben kann) und die Bevölkerung schrumpft irgendwann.

Und was das Taille-Hüfte-Verhältnis angeht - danach entscheide ich als Mann doch nicht, ob ich oder meine Frau nach der Geburt zu Hause bleibt. Warum sollte es? Weil ich ja weiß, dass sie fruchtbar ist?
Und biologische Raster bei der Partnerwahl, die in unseren Genen liegen habe ich nie bezweifelt. Hier wird doch etwas viel miteinander vermischt.

Ich kritisiere nicht diese Raster zur Partnerwahl, die hat jeder Mensch.
Ich kritisiere, dass ihr euch hier hinstellt und euch zum Skla. eurer eingebildeten oder auch tatsächlichen genetischen Prägung macht.
Wahlweise Ich kann gegen meine Gefühle nichts machen - ich kann gegen meine Gene nichts machen
Ist doch albern.
Gene spielen eine gewisse Rolle beim menschlichen Verhalten, aber ebenso Erziehung, Kultur, Traditionen und eigene Erfahrungen.

@elerya würde sich natürlich nie einen Partner aussuchen, der Hausmann als Karriereziel angibt. - verständlich.
Aber dann kommt ein Kind und du würdest unruhig werden, wenn dein Mann dir sagen würde, er will sich jetzt mehr um sein Kind kümmern und mal ein paar Jahre kürzer treten?
Wieso? Wieso definierst du dich und eure Beziehung (jetzt alles fiktiv- klar ) über seine beruflichen Ambitionen?

Und bestätigt nicht alles, was ihr beide hier schreibt die Thesen von irgendwelchen pseudo-maskulinen Vordenkern, die sagen, dass Frauen nicht für Karriere gemacht sind?

Zitat von Elerya:
Ich kann deine auf Gleichberechtigung und modernen neuzeitlichen Werten aufbauende Argumentation durchaus mit meinem Verstand klar und logisch nachvollziehen. Nur leider können wir Frauen uns in dem Punkt nicht den unbewussten Prozessen entziehen, so gerne wir das vom Verstand her würden


Sorry. Das ist mir zu billig.
Da stelle ich dann wahrscheinlich auch zu hohe Ansprüche.

Ist für mich auf dem gleichen Niveau wie: Es tut mir leid, ich wollte gar nicht mit ihm in die Kiste, ich konnte aber nichts gegen meine Gefühle in diesem Moment machen. Es hat sich so gut und gleichzeitig so schlecht angefühlt.

Evolutionär gesehen haben die Steinzeit-Islamisten vielleicht recht- zu Emanzipation gehört auch, dass man seine menschliche Vernunft über den Strudel der Emotionen stellt.
Gut möglich.

21.03.2017 17:32 • x 1 #48


R
@keto,
wenn Dir und Deiner Liebsten langfristig ein krachendes S.leben wichtig ist, dann mach mal.
Wenn Du aber bestimmte Wahrheiten schlicht negierst, kann es passieren, dass Du noch referierst und sie schon woanders schwänzelt.

21.03.2017 17:40 • x 1 #49


K
Zitat von Keto:

Wenn ihr hier das propagiert @Kaetzchen @elerya - sollten wir wirklich mal Evolution und Gene reden.
Denn dann sind eure Gene langfristig in Gefahr.

Denn es kann rechnerisch nicht aufgehen, dass der Mann immer ein bisschen erfolgreicher als die Frau ist. - nicht heutzutage, wenn Frauen den größeren Anteil der Studienanfänger (als Beispiel) bilden.

Irgendwann gibt es für die erfolgreichen Frauen keine passenden Männer mehr.
Jedenfalls nicht solche die Anziehung garantieren.
Bittere Beziehungen (wenn überhaupt) sind also vorprogrammiert und nur mit Glück (oder viel Plan) werden die Gene überhaupt noch weitergetragen.


Keto, bei aller Liebe, aber genau das IST doch schon das Problem heutzutage! Schau Dir doch mal die Welt an - die hohe Anzahl von Single-Frauen unter Akademikerinnen (gebildete und beruflich erfolgreiche Frauen gelten als am schwersten vermittelbare Singles). Die Geburtenrate (!) - noch nie war die so niedrig wie heute. Also von wegen Gene in Gefahr - oh ja, unbedingt! Insbesondere die von intelligenten Frauen, weil die immer weniger und seltener Kinder bekommen heutzutage, und da Intelligenz von der Mutter vererbt wird - nun ja. Und dann die Scheidungsquote - als Ergebnis eben solcher bitterer Beziehungen.

Ja, die Frauen werden immer gebildeter, klüger, und beruflich erfolgreicher. Nun sogar noch weiter gepusht durch Frauenquote und Co. Die Männer dagegen geraten immer mehr ins Hintertreffen, auch gefördert durch nicht-jungsgerechte Erziehung in Kindergärten und Schulen (auch dazu gibt es eine Menge aussagekräftiger und sehr übler Studien). Da entsteht ein absoluter Schiefstand in der Gesellschaft, der fatale Auswirkungen auf den Fortbestand dieser Gesellschaft hat.

21.03.2017 17:43 • x 2 #50


Keto
Zitat von Random:
@keto,
wenn Dir und Deiner Liebsten langfristig ein krachendes S.leben wichtig ist, dann mach mal.
Wenn Du aber bestimmte Wahrheiten schlicht negierst, kann es passieren, dass Du noch referierst und sie schon woanders schwänzelt.


Wird wahrscheinlich so kommen.
Aber die Evolution findet dafür auch eine Lösung und in den nächsten Generationen hat sich das Problem mit mir und meinen Ansichten/Erwartungen an die menschliche Vernunft und den Geist erledigt.
Ein tolles S.leben kann ich mir auch ohne feste Partnerin gönnen.
Da mache ich doch gern den Weg frei, für die anderen erfolgreichen Männer.

Zitat von Kaetzchen:
Ja, die Frauen werden immer gebildeter, klüger, und beruflich erfolgreicher. Nun sogar noch weiter gepusht durch Frauenquote und Co. Die Männer dagegen geraten immer mehr ins Hintertreffen, auch gefördert durch nicht-jungsgerechte Erziehung in Kindergärten und Schulen (auch dazu gibt es eine Menge aussagekräftiger und sehr übler Studien). Da entsteht ein absoluter Schiefstand in der Gesellschaft, der fatale Auswirkungen auf den Fortbestand dieser Gesellschaft hat.


Richtig. Die Lösung kann aber NICHT sein, dass wir den Frauen weniger gesellschaftliche Teilhabe und weniger Anteil an Bildung zukommen lassen, um sie im Schnitt wieder mehr unterlegen zu machen.
Die Lösung kann auch nicht sein, dass jeder Mann so intelligent und erfolgreich wie ich ist, um überlegen zu werden...- das ist einfach nicht möglich. Für die Masse der , genetisch bedingten, tumben Männer.

Die Lösung kann nur sein, dass wir uns von andauernden Partnerschaften verabschieden oder Partnerschaften akzeptieren, die zumindest temporär ohne Anziehung (die müsste man dann mit Therapeuten immer wieder aufbauen) auskommen.

21.03.2017 17:47 • #51


K
Zitat von Keto:
Sorry. Das ist mir zu billig.
Da stelle ich dann wahrscheinlich auch zu hohe Ansprüche.

Ist für mich auf dem gleichen Niveau wie: Es tut mir leid, ich wollte gar nicht mit ihm in die Kiste, ich konnte aber nichts gegen meine Gefühle in diesem Moment machen. Es hat sich so gut und gleichzeitig so schlecht angefühlt.
.


Tja, aber es ist nun mal eben so. Ob ein Mann Anziehung auf mich ausübt oder nicht, darauf hat mein Verstand keinen Einfluss. Da kann ein ganz toller Mann mir gegenübersitzen, der Verstand flüstert mir die ganze Zeit: Aber schau, er ist intelligent, er ist einfühlsam, er ist ein toller Gesprächspartner und Zuhörer, er ist beruflich erfolgreich, er ....

Wenn mein Körper nicht auf ihn reagiert, dann reagiert er halt nicht. Und umgekehrt gilt das leider genauso nur hab ich dann noch die Wahl, meinem Verstand zu folgen und zu sagen: nee, Schätzchen, mein Körper will Dich zwar, aber ich weiß, dass Du ein Ar... bist, also lass mal stecken.
Im anderen Fall geht das aber nicht (gut), denn dann lande ich in einer Beziehung, in der ich mich als Frau zum S. mit dem Mann nahezu zwingen muss. Was in so einer Beziehung aus dem ehelichen S.leben in kürzester Zeit wird, kann man(n) sich ausdenken (gibt's auch mehr als häufig, wenn Frauen nämlich eine sog. Versorgerbeziehung eingehen, die eben nicht auf Anziehung basiert, sondern auf Sicherheit). Wenn man(n) das so mag, bitte, gern. Ich als Mann würde lieber eine Frau nehmen, auf die ich eine starke Anziehung ausübe, und das ist halt in aller Regel dann eben eine Frau, der ich ein wenig überlegen bin und bleibe, wodurch auch immer.

Bei Männern funktioniert das mit der s. Anziehung ja deutlich unkomplizierter

21.03.2017 17:52 • x 2 #52


K
Und übrigens - es reicht, wenn der Mann in einigen Dingen überlegen ist (bzw. von der Frau so wahrgenommen wird, das ist ja auch noch mal ein feiner Unterschied

Um zu Deiner Ausgangsfrage zurückzukommen: wenn ich also einen Partner hätte, der ein deutlich besserer Vater/Erzieher wäre als ich und ein besserer Hausmann (ok, DAS wäre in der Tat keine Kunst, sogar Peggy Bundy ist darin besser als ich ) dann würde ich ihn ja für eben diese Fähigkeiten auch bewundern. Und dann würde ich herzlich gern zum Modell Karrierefrau/Hausmann wechseln und hätte damit auch kein Problem und würde mich auch nicht überlegen fühlen. Das Problem hätte dann vielleicht eher der Mann, wenn er finanziell von mir abhängig wäre, aber das ist ja noch mal eine andere Geschichte.

21.03.2017 18:03 • #53


E
Zitat von Keto:
Wenn ihr hier das propagiert @Kaetzchen @Elerya - sollten wir wirklich mal über Evolution und Gene reden.
Denn dann sind eure Gene langfristig in Gefahr.

Du, meine Gene sind garantiert in Gefahr wie die von zig anderen überdurchschnittlich gebildeten Frauen auch. Ich persönlich kann damit jetzt gut leben, da meine Lebensziele andere sind als die schlichte Weitergabe meiner Gene.
Gesellschaftlich ist dieses Phänomen natürlich mehr als traurig. Besonders schlimm finde ich, dass Jungen überhaupt nicht hinter Mädchen zurückbleiben müssten, Schulen es ihnen aber schwieriger machen und nicht auf die Bedürfnisse, die Jungen haben, eingehen. Das ist total traurig mitanzusehen wie das Engagement und die Intelligenz und Neugier von Jungen von weiblichen Erzieherinnen und Lehrerinnen im Keim erstickt wird. Natürlich können sie dann irgendwann nicht mehr mit uns Frauen mithalten.

Zitat von Keto:
@Elerya würde sich natürlich nie einen Partner aussuchen, der Hausmann als Karriereziel angibt...- verständlich.
Aber dann kommt ein Kind und du würdest unruhig werden, wenn dein Mann dir sagen würde, er will sich jetzt mehr um sein Kind kümmern und mal ein paar Jahre kürzer treten?
Wieso? Wieso definierst du dich und eure Beziehung (jetzt alles fiktiv- klar ) über seine beruflichen Ambitionen?

Wenn es finanziell möglich wäre, könnten sich ja beide um die Kinder kümmern, wobei ich sehr gut organisiert in meinem Leben bin, was meinen Haushalt angeht und ich muss auch sagen, objektiv kann ich das einfach besser als die meisten Männer. Ich koche besser, putze besser, kaufe günstiger und umweltfreundlicher ein und bin in allem dabei noch schneller. Außerdem kann ich auch gut mit Kindern umgehen, habe viele Ideen, wie der Tag ablaufen könnte, um meine fiktiven Kinder zu möglichst selbstständigen, zufriedenen, unabhängigen Wesen zu erziehen. Und wenn ich mir dann angucke, wie manche Männer ein Glas abtrocknen - sorry, da bin ich einfach zwei Minuten schneller. Und so wen kann ich dann auch nicht ernst nehmen. Dann soll er lieber Dinge machen, die er besser kann als ich. Ich kann eben beides sehr gut, meinen Beruf und den Haushalt und die (imaginären) Kinder.
Natürlich hängt das auch ab vom Zustand der Beziehung und der Verbindung, die da ist. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich wegen solcher Sachen wie Anziehungskraft keine Beziehung mehr aufgeben würde, die auf einem seelenverwandtschaftsähnlichen, inneren Fundament steht. Und wenn die da ist, ich jemanden respektiere, der sich um die Kinder kümmern wollte, fänd ich das sicherlich nicht optimal, aber erträglich.
Und darüber hinaus definiere ich mich und meine fiktive Beziehung wie auch meine vergangenen Beziehungen nicht über den Beruf des Mannes. Ich habe mich bisher immer vom finanziellen, vom Bildungsgrad, vom familiären Background wie man es so schön sagt nach unten orientiert. Aber ich konnte dann immer, gut 1x, was in dem Mann sehen, was ihn mir überlegen machte und weswegen ich ihn anerkannte und das waren dann so Dinge wie Selbstlosigkeit, rhetorische Fähigkeiten, Souveränität, Selbstsicherheit, innere Stärke, Bereitschaft, mich zu unterstützen. Da ist jawohl nicht viel Oberflächliches/Billiges bei.

Zitat von Keto:
Und bestätigt nicht alles, was ihr beide hier schreibt die Thesen von irgendwelchen pseudo-maskulinen Vordenkern, die sagen, dass Frauen nicht für Karriere gemacht sind?

Nein, das bestätigt es nicht. Für viele Frauen ist Karriere ja auch schon die Praxisleitung beim Zahnarzt zu übernehmen. Und die werden wunderbar Männer finden, zu denen sie aufblicken können.
Bei @Kaetzchen und mir ist das eben ein bisschen schwieriger, aber auch nicht unmöglich.
Was eben schwierig ist, ist, dauerhaft aufrechtzuerhalten, dass im Bett was läuft unter den von dir dargestellten Voraussetzungen. Als Single oder in 3-4 Monatsbekanntschaften/Beziehungsanbahnungen hat man ein erfüllteres S.ualleben als in den Beziehungen, in den Anziehungskraft fehlt. Ist jetzt eben auch langfristig die Frage, wie wichtig einem S. ist.

Zitat von Keto:
Die Lösung kann nur sein, dass wir uns von andauernden Partnerschaften verabschieden oder Partnerschaften akzeptieren, die zumindest temporär ohne Anziehung (die müsste man dann mit Therapeuten immer wieder aufbauen) auskommen.

Richtig. So sehe ich das auch. Man muss lernen, eine Beziehung auf ein breiteres Fundament zu stellen und die Anziehungskraft auch mal beiseite lassen zu können. Auch ohne Therapeuten können zwei reflektierte Individuuen es schaffen, immer wieder Anziehungskraft zu erzeugen. Dafür muss man aber erstmal einige Erfahrungen gesammelt haben.

Ich stimme dir, Kaetzchen, in allen deinen Ausführungen wieder mal zu. Du bringst es so herrlich auf den Punkt, was in meinem verwirrten Kopf herumschwirrt .

21.03.2017 19:16 • #54


E-Claire
Wow, starke Worte.

Zitat von Kaetzchen:
Schon lustig, wie manche immer wieder wiederholen, dass man sich nur selbst genug lieben muss, dann wird alles gut


In der Tat, ich hätte durchaus nicht gedacht, daß ich mal so ein mancher werde.
Aber worum es mir schon geht, ist Verantwortung zu übernehmen und zwar für die eigene Befindlichkeit und die damit verbundenen Konsequenzen.
Weißte, es macht halt wenig Sinn als Partner gemeinsam eine Entscheidung zu treffen (und wenn es sich um die eher noch ungewöhnliche Verteilung des Vaters als primären carer geht, wird diese in den meisten Fällen gemeinschaftlich getroffen) ohne darüber vorher mal offen und ehrlich geredet zu haben, was denn das für Konsequenzen im Schlafzimmer haben kann.

Auf partnerschaftlicher und Schlafzimmer-Ebene ist es doch völlig egal, ob man gemeinsam darauf steht, Regenmäntel anzuziehen oder sich gerne auf das sogenannte typisch männliche und weibliche, einer gibt, der andere empfängt, einigen möchte. Was auch immer der gemeinschaftliche Schlafzimmernenner ist, zu checken, daß die einmal getroffene Verabredung aufgrund anderer Betreuungsmodelle in Gefahr ist, das ist dann schon eigene (!) Aufgabe.

Mal Butter bei die Fisch, ein Typ, der hier ins Forum kommt und sagt, weißte da hat die Holde 4 Kinder gekriegt und schaut halt nimmer so aus, wie davor. Und irgendwie ist das jetzt ein Problem.
Wie sehen denn dann die statistischen Reaktionen aus (hier wird ja so viel mit Statistik argumentiert). Seien wir fair, lassen wir die richtig bösen Kommentare weg, was bleibt, sind gut gemeinte Ratschläge, wie man sie vielleicht zu ein bissl mehr Sport ermuntern könnte, wehe Du sagst ihr das, was Du fühlst, direkt ins Gesicht und/aber im Grunde heißt es nur, Alter sind auch Deine vier Kinder.

Aber wehe so ein Mann trocknet ein Glass nicht schnell genug ab. Dazu gleich mehr.

An dieser Stelle ist der Aufschrei groß, aber wenn es um männliche Dominanz geht und wie wichtig die ist im Rahmen von Anziehungskraft, dann ist das natürlich was ganz anderes. Is ja klar ne, dann isses Biologie und war schon immer so. Und daß muß man ja auch total verstehen, weil eh gegen so zig Millionen Jahre Evolution kannste Dich nicht wehren.

Das ist genau die Vermischung und das Ego, was ich schwierig finde.

Es geht um höchstpersönliche Präferenz. Es mag mir nicht gefallen, daß der Typ, den ich mag, auf 1.50cm Damen steht, wenn ich 1.78 bin, aber es ist nicht verhandelbar. Es mag dem Mann nicht gefallen, wenn eine Frau

Zitat von Elerya:
objektiv kann ich das einfach besser als die meisten Männer. Ich koche besser, putze besser, kaufe günstiger und umweltfreundlicher ein und bin in allem dabei noch schneller.


und trotzdem gern einen Kerl hätte, zudem sie ab und zu eben auch aufblicken kann, aber it is what it is.

Dazu aber nicht zu stehen, sondern Evolutionsbiologie bemühen zu müssen, weil der Satz Duhu sorry, ich will etwas anderes irgendwie nicht ausreicht, ist meiner Meinung nach nicht fair. Denn er suggeriert Allgemeingültigkeit und die ist nie nett, und schon gar nicht dort, wo eigentlich lässige Bekenntnis zu den eigenen Bedürfnissen angebracht wäre.

Daraus aber auch noch ne Genderdebatte zu machen und vermeintlich traurig zu sein, weil Jungs heutzutage nicht so gefördert werden, wie sie sollten, ist auch ein Grund dafür, warum die S.ismus-Debatte, die es schon brauchen könnte, so verkommt.
In gutem alt-68er ton wird einem weiter das Private als politisch verkauft, weil es irgendwie nicht reicht, zu sagen, daß man als Frau zwar doch einen Nagel sehr fein selbst in die Wand schlagen kann, aber dennoch gern von dem Mann mit dem Werkzeuggürtel genagelt werden will, als von dem der zwar ur super Heidegger (unter dem gehts ja nicht) diskutieren kann, aber einen dann doch kurz vorher noch mal absichernd um Einverständnis (Konsens) bittet.

Ja diese Selbstliebe ist schon ein Kreuz. Aber sie verhindert dann schon auch, daß ich aus einer Präferenz, ne Grundsatzdiskussion mache. Und das ist wichtig, Weil Grundsatzdiskussionen keine eigenen Probleme lösen. Der TE, der diese Diskussion ausgelöst hat, dem geht es echt mies und den interessiert nur ganz, ganz bedingt, wie andere Frauen die Sache mit der Hausmann-Geschicht sehen. Den interessiert, was seine Noch-Frau denkt. Und @kätzchen, was Selbstliebe lässt nicht einfach so diesen Einen, wie Manna vom Himmel regnen? Währenddessen die, die sich damit nicht auseinandersetzen, von einer Beziehung in die nächste ziehen? Ist doch Wurscht, was die machen oder? Vielleicht sind die glücklich, vielleicht auch nicht. Ist doch eigentlich nur entscheidend, wie es Dir mit Deiner Situation geht. Und da kommt es auf Evolutionsbiologie nicht so wahnsinnig an.

Und es ist auch wichtig, weil es nämlich eine durchaus spannende Grundsatzdiskussion verwässert. Reden wir zum Abschluss über diese:
Zitat von Kaetzchen:
wenn ich also einen Partner hätte, der ein deutlich besserer


Zitat von Elerya:
Und wenn ich mir dann angucke, wie manche Männer ein Glas abtrocknen - sorry, da bin ich einfach zwei Minuten schneller. Und so wen kann ich dann auch nicht ernst nehmen. Dann soll er lieber Dinge machen, die er besser kann als ich.


Sorry, aber das ist das Gegenteil von der nach wie vor nötigen Debatte. Geht nicht um besser. Geht auch nicht um Gleichmacherei. Geht um Chancengleichheit und Gleichberechtigung (also egal ob ich mich an Norden orientier oder an der Kirche, wenn zwei Leute, das gleiche Ziel erreichen, sollten beide Wege in ihrer Unterschiedlichkeit anerkannt (!) und gleich bezahlt werden).

Und eine Sache muß ich dann doch noch los werden, weil mich das echt berührt hat:
Zitat von Elerya:
Für viele Frauen ist Karriere ja auch schon die Praxisleitung beim Zahnarzt zu übernehmen.


Sorry, ich kann nachvollziehen, daß einem selbst die Lebenspläne und Vorstellungen anderer Frauen nicht immer einleuchten mögen. Ich bin, wie an meiner Schreibe zu sehen, durchaus auch für offene Worte und auch für Wortwitz, aber diesen Satz empfinde ich als gemein.
Aus diesem Satz spricht auch ziemlich viel Wertungsdenken gegenüber Berufen im allgemeinen. Das magst Du vermutlich nicht so gemeint haben. Aber mal ehrlich, wer glaubt, daß manche Berufe oder Ambitionen besser sind als andere, der hat dann vielleicht doch Nachholbedarf in der Frage, wie strukturell bedingt Ambitionen sein können und wie viel beruflicher Erfolg dann doch einfach auch mit Glück zu tun hat.

Ist vielleicht der Grund, warum Frauen es attraktiv finden, sich beschützt zu fühlen?

Ist jedenfalls mal der Grund, warum die echte Genfer-Debatte, die immer auch Sozial-Debatte ist, nach wie vor, wirklich geführt werden sollte.

21.03.2017 21:35 • x 3 #55


Keto
Zitat von E-Claire:
Und genau das ist doch der Punkt: Warum muß Anziehungskraft denn halten? Warum ist es so wichtig, herauszufinden, wie man sie bleiben machen kann?

Ich verstehe den Wunsch nach Stabilität. Ich verstehe auch den Wunsch nach Sicherheit. Ich verstehe das Bedürfnis nach Körperlichkeit und auch das nach Liebe. Ich verstehe nur immer noch nicht ganz, warum Stabilität und Sicherheit aus der Liebe von jemandem anderes herausgezogen werden müssen, wenn es doch viel logischer wäre, sich selbst Sicherheit und Stabilität durch Selbstliebe zu verschaffen und dann könnte man ja mal so schauen, was einem im Rahmen von Körperlichkeit und Liebe so über den Weg läuft und wie das mit eigener S. Präferenz zusammenpaßt.


Nun, wenn Anziehungskraft nicht halten müsste, dann könnten wir ja über Beziehungen auf anderer Basis reden.
Oder wir reden eben von immer neuen Beziehungen.

Stabilität und Sicherheit kann und sollte man natürlich auch in sich selbst finden. Aber die meisten Menschen sind Rudeltiere und wollen sich anderen Menschen anschließen....wollen eine Partnerschaft führen.
Natürlich könnte man schlussendlich sagen, dass alle Menschen sich einfach selbst lieben sollten, und so ann alle Menschen gedacht wäre....aber eine funktionierende Partnerschaft ist immer das Nonplusultra und die Liebe von einem Partner wird höher geschätzt.
Eine Partnerschaft bedingt immer das zwei selbstständige Menschen eine Verbindung zu beiderseitigem Nutzen und Vergnügen und auch Sicherheit eingehen.
Selbstliebe ist ein Fundament um so eine Partnerschaft bestreiten zu können, aber sie kann kein dauerhafter Ersatz sein. Man kann sich mit dem Allein-Sein arrangieren, man kann die Freiheit genießen ...aber irgendwann schlägt der Wunsch nach einem Partner durch.

Zitat:
Was auch immer der gemeinschaftliche Schlafzimmernenner ist, zu checken, daß die einmal getroffene Verabredung aufgrund anderer Betreuungsmodelle in Gefahr ist, das ist dann schon eigene (!) Aufgabe.


Der Schlafzimmernenner.
Das Problem mit diesem Nenner ist, dass sich Massen an Frauen und Männern dieser Nenner gar nicht bewusst sind.
Generationen von Männern wird Gleichberechtigung eingetrichtert. Lass die Frauen teilhaben Lass die Frauen dies machen und jenes machen Das ist s.istisch Blaaaa Warum gibt es dafür keine Frau, sondern nur Männer? Was ist mit den Frauen? Bla ...- immer geht es um Gleichstellung.
Und wenn man die Frauen dann gleichstellt - dann heißt es plötzlich, dass das ein Fehler war, der die Gesellschaft ins Wanken bringt und eigentlich sind die Frauen nur Skla. ihrer Emotionen und ihrer Gene aus der Steinzeit.

Das ist *beep*. Mich fragt auch keiner, ob ich nicht manchmal einfach meine Aggressionen an den ganzen elenden Cretins rauslassen will, die mir täglich begegnen. Kultur, Sozialisation... neee - Biologie!
Und gebe ich meinem inneren Tier nach? Lasse ich meine Emotionen mal raus und zeige mal, wer wirklich die größte Keule hat?...
Nein - ich beherrsche mich und suche einen Ausgleich. Nichts mit Grundmustern in meinen Steinzeitgenen. @ominöser-gast
Meine Vernunft beherrscht meine Gene.
Und Frauen ist das nicht möglich?

Zitat:
Is ja klar ne, dann isses Biologie und war schon immer so. Und daß muß man ja auch total verstehen, weil eh gegen so zig Millionen Jahre Evolution kannste Dich nicht wehren.


Danke @E-Claire

Ich verstehe auch einfach nicht, wie man einen Typen nicht ernst nehmen kann, der einfach nur ein Glas anders abtrocknet. @Elerya
Ich verstehe es wirklich nicht.

Zitat:
Und wenn ich mir dann angucke, wie manche Männer ein Glas abtrocknen - sorry, da bin ich einfach zwei Minuten schneller. Und so wen kann ich dann auch nicht ernst nehmen. Dann soll er lieber Dinge machen, die er besser kann als ich. Ich kann eben beides sehr gut, meinen Beruf und den Haushalt und die (imaginären) Kinder.


Ich meine, okay,- du sagst, du würdest bei nochmaligem Vorliegen einer tieferen inneren Bindung zu einem Mann zur Not auf Anziehung verzichten....würdest also auf eine Ebene der Zweckbindung wechseln...
Aber fragst du dich nicht auch, was da wirklich die Anziehung killt?
Dein Partner, der das Glas zu langsam abtrocknet (was er wahrscheinlich nicht mal merken würde , wie er gerade seine Anziehung als Mann verspielt) oder deine Ansprüche an den abtrocknenden Mann?

Zitat:
Als Single oder in 3-4 Monatsbekanntschaften/Beziehungsanbahnungen hat man ein erfüllteres S.ualleben als in den Beziehungen, in den Anziehungskraft fehlt. Ist jetzt eben auch langfristig die Frage, wie wichtig einem S. ist.


Richtig. Und Selbstachtung spielt hier eine ziemliche Rolle.
Ich glaube hier rollt etwas auf die hoch gebildeten Frauen und ihre Ansprüche an den immer etwas erfolgreicheren Mann, der für Anziehung sorgt zu... - und das wird ihnen nicht gefallen.

@Kaetzchen


Zitat:
Um zu Deiner Ausgangsfrage zurückzukommen: wenn ich also einen Partner hätte, der ein deutlich besserer Vater/Erzieher wäre als ich und ein besserer Hausmann (ok, DAS wäre in der Tat keine Kunst, sogar Peggy Bundy ist darin besser als ich ) dann würde ich ihn ja für eben diese Fähigkeiten auch bewundern. Und dann würde ich herzlich gern zum Modell Karrierefrau/Hausmann wechseln und hätte damit auch kein Problem und würde mich auch nicht überlegen fühlen. Das Problem hätte dann vielleicht eher der Mann, wenn er finanziell von mir abhängig wäre, aber das ist ja noch mal eine andere Geschichte.


Okay. Du könntest ihn also für seine überlegenen Fähigkeiten als Hausmann bewundern...aber er dürfte nicht von dir finanziell abhängig sein?
Sollte also ein reicher Erbe sein?
Ein Selfmade-Millionär, der nun den Haushalt schmeißt?

Das klingt mir doch sehr nach Wunschtraum....


Aber halten wir fest, das sich die Frau dem Mann in gewissen Aspekten (der Schlafzimmernenner @E-Claire ) unterlegen fühlen muss (ob sie es ist, sei dahingestellt). Das ist doch schon mal spannend. Gleichstellung kann man dann schon mal vergessen.

22.03.2017 00:44 • x 2 #56


E
Nur so viel wie ich in 10 Minuten tippen kann:
Ich finde es unmöglich, wenn meine Beispiele aus dem Kontext gerissen werden, um mir irgendwelche Diskriminierungen zu unterstellen. Es ist immer furchtbar einfach, in einem Forum nichts von sich, seinem Leben, seinen Ideen preiszugeben und auf die loszugehen, die es tun.

@E-Claire Keto hat dir erklärt, von welchem Beziehungsmodell du redest. Davon sprach ich nicht. Das kenne ich auch, finde ich gut, will ich in Zukunft leben und es ein wenig erweitern, um die gemeinsame Arbeit mit dem Partner an der Anziehungskraft.

@Keto :
Wir waren uns einig, dass Männer nichts dafür können, Frauen auszuwählen, die ihren körperlichen Vorstellungen entsprechen. Richtig? Da war es ja ok mit der Evolution und genetisch bedingten Mustern zu argumentieren.
Anziehungskraft bedeutet für mich, dass ich meinen Partner so attraktiv, so intelligent, so stark und heiß finde, dass ich mit ihm schlafen will. Also Anziehungskraft ist für mich etwas, dass S.uell ausgelebt wird.
S. ist ein Trieb.
Woher kommen nochmal unsere Triebe? Aus der Steinzeit.
Jetzt ist es also ok zu sagen, dass man nur die kleine Frau mit Taillie xy haben will, weil das die Steinzeit so vorgeprägt hat, aber es ist nicht ok zu sagen, dass ich langfristig nur Anziehungskraft für einen Mann empfinden kann, der mir in einer Sache überlegen ist und den ich daher als meinen Held ansehe und an dem ich mich daher irgendwie reiben muss?
Es ist ok zu sagen, man setzt da auf Verstand/Geist/Seele und wenn die Anziehungskraft weg ist, dann muss die Frau sich eben zwingen, trotzdem was mit dem Partner zu haben und ihn trotzdem attraktiv zu finden?
Ich finde, da wird mit verschiedenerlei Maß gemessen.
Wenn die Anziehungskraft in einer Beziehung funktionieren soll langfristig, muss die Frau das Gefühl haben, dass der Mann ihr in einem von der Frau als wichtig empfundenen Punkt überlegen ist. Daran könnt ihr genetisch nichts rütteln.
Ich kann mich in Absprachen entscheiden, dass mir die Anziehung nicht wichtig ist, dass ich eine andere Art der Beziehung führe und ich möchte mir hier auch nicht unterstellen lassen, dass nicht zu können. Ich habe einen starken Verstand, der noch jedes einzelne Mal in einer Beziehung der Anziehung, die andere Männer auf mich ausübten, für die Liebe zu meinem Partner widerstanden hat, d. h. ich habe noch nie jemanden betrogen. Ich habe aber im Bett gelegen und geweint, weil ich mir gewünscht habe, dass mein Partner dies oder jenes macht, weil ich so gerne mit ihm schlafen möchte, aber nicht kann. Hätte ich mich zwingen sollen?
By the way: Kein Mann hat seine Anziehungskraft auf mich verloren, weil er kein Glas abtrocknen konnte . Garantiert werde ich den Prozess aber hier nicht darstellen, obwohl ich ihn für mich reflektiert habe, wenn schon um ein Glas so ein Wind gemacht wird .
Ach ja und @E-Claire : Ich zähle nicht zu den Frauen, die den Mann, der mit seiner Freundin nicht mehr schlafen kann, weil sie ihm nach der Geburt der gemeinsamen Kinder zu dick geworden ist, verurteilt. Tatsächlich habe ich gerade nämlich genau diesen Fall in meinem Freundeskreis. ich würde ihn vielleicht verurteilen, wenn er fremdgeht. So aber nicht. Denn ich frage mich: Wie soll er das machen, wenn bei ihm unten nichts geht, weil sie nicht attraktiv für ihn ist? Glaubt irgendjemand, dass es dem Mann mit der Situation besser geht als der Frau? Ich nicht.
So, Zeit zur Arbeit zu fahren. Gehe später noch auf Punkte ein, die mich sehr aufgeregt haben.

22.03.2017 06:50 • x 2 #57


O
Zitat von Keto:

Nein - ich beherrsche mich und suche einen Ausgleich. Nichts mit Grundmustern in meinen Steinzeitgenen. @ominöser-gast
Meine Vernunft beherrscht meine Gene.
Und Frauen ist das nicht möglich?



Suchst du beruflichen Erfolg?
Würdest du dich als durchsetzungsfähig bezeichnen?
Ehrgeiz im Sport?
Wettbewerb im allgemeinen?
Besitzt du Statussymbole, ohne das es einen echten Zwang dafür gäbe?
Warum möchtest du in einer stabilen Paarbeziehung leben?
(Trennungsforum )
Usw...usw....

Wir beherrschen nichts....Wir kultivieren und übertragen in die heutige Zeit.

22.03.2017 07:10 • #58


R
Nun, die Frauen wissen ziemlich genau, was sie anziehend finden und warum.
Das am Diskussionstisch zu besprechen ist ungefähr so sinnvoll wie sich selbst am Hals kitzeln.

Dennoch hätten Frauen es auch in der Hand, die anziehenden Eigenschaften beim Partner zu fördern und ihn von unattraktiven Verhaltensweisen und Tätigkeiten ab zu halten.

22.03.2017 07:24 • x 1 #59


E
Zitat von Random:
Dennoch hätten Frauen es auch in der Hand, die anziehenden Eigenschaften beim Partner zu fördern und ihn von unattraktiven Verhaltensweisen und Tätigkeiten ab zu halten.


Nenn mal Beispiele!

22.03.2017 07:48 • #60


A


x 4




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