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Musste für mich die Notbremse ziehen

Luzifel
Freitagmorgen.

Ich bin aufgeregt. Gestern war Till das erste Mal DD spielen bei einem Kommilitonen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es ihm Spaß macht und würde mich freuen, wenn er dann öfters mal gehen würde. Aber er fehlt mir. Manchmal frage ich mich schon, ob das hier einen Sinn hat? Ich meine, wir haben morgen erst wieder zwei Wochen Kontakt – also da erwarte ich nicht viel. Und gesehen haben wir uns jetzt seit September nicht mehr, wo er mich daheim vom Bahnhof abgeholt und mich nachhause gefahren hat. Daher bin ich umso aufgeregter wegen morgen. Er fehlt mir. Er ist mir das Liebste auf der Welt. Aber…stecke ich da gerade in etwas Energie, was eh nichts mehr wird? Bisher sind die Zeichen eigentlich nicht schlecht, nach zwei Wochen. Der Kontakt ist in Ordnung. Er ruft mich an. Wir schreiben fast jeden Tag einmal hin und her und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Trotzdem hab ich Angst, dass ich zu viel Energie in etwas investiere, was zum Scheitern verurteilt ist. Aber ist es denn zum Scheitern verurteilt? Ich würde eigentlich sagen nein. Aber es schwingt natürlich eine Unsicherheit mit. Ich mag wieder mit ihm zusammen sein. Ich hab gestern auch darüber nachgedacht. Momentan würde ich ihn noch nicht mal jedes Wochenende sehen „wollen“, so fernbeziehungstechnisch, weil ich mein Leben hier weiter stabilisieren und so erhalten möchte. Aber…ich kann ihm das ja nicht sagen, solang er es nicht von sich anspricht. Bis Ende diesen Jahres werde ich kein Wort über uns verlieren. Es ist merkwürdig. Gleichzeitig geht mir mein Arzt wirklich nicht aus dem Kopf. Wahrscheinlich auch einfach, weil er so unerreichbar für mich ist. Außerdem habe ich „Angst“ mich mit jemand zu treffen solang mein Herz doch sich noch bei Till Hoffnungen macht. Ich würde mir unfair vorkommen. Aber…bedeutet das im Rückschluss, dass wenn Till mich hinhält, ich mich bis er mir „nein“ sagt keinen anderen Mann treffe, den ich mir als Partner vorstellen könnte, den ich zumindest weiter kennen lernen wollen würde, weil ich ihn vom ersten Eindruck interessant finde? Es würde sich für mich wie ein Verrat an Till vorkommen. Ich möchte mit ihm alt werden. Aber…arbeite ich darauf vergebens hin? Weil für ihn die Sache eh gelaufen ist?

Ich weiß es nicht. Er schreibt mir jeden Tag einmal und wenn es Kleinigkeiten sind auf die er antwortet. Wir haben in den letzten 10 Tagen zwei Mal telefoniert. Telefonieren tut er sonst nur mit seinen besten Freunden und seiner Familie und mit seinen Freunden viel viel seltener und mit seiner Familie zu meist nicht so lang. Ich hab das Gefühl, er weiß noch nicht, wo ich für ihn hingehöre – bin ich ein Freund? Oder ist da doch nicht mehr bzw. da wird noch mehr sein, aber traut er uns zu, dass wir es schaffen aus diesem alten Verhaltensmuster auszubrechen? Das ist glaube ich der Knackpunkt. Ich frage mich halt gerade „Was bin ich für ihn?“ und bin mir nicht mal sicher, ob er das gerade selbst beantworten kann. Er schreibt mir nicht, dass er mich vermisst oder dass er mich lieb hat. Aber ich tue es auch nicht. Er weiß, wie ich fühle. Er weiß, was er für mich ist. Es macht es sicher nicht besser, wenn ich ihm das noch andauernd auf die Nase binde. Und er wird mir so etwas erst wieder sagen, wenn er sich sicher ist, es nochmal probieren zu wollen. Vorher wird ihm so etwas nicht über die Lippen kommen.

Als wir telefoniert haben und ich ihm gesagt hab, dass ich bei unseren Nachbarn bin am nächsten Wochenende, hab ich ihm auch gefragt, ob er dazu kommen möchte oder wir uns danach noch kurz sehen. Er meinte, ihm ist das egal. Daraufhin meinte ich, dass wir uns auch nicht sehen müssen, wenn er das nicht möchte. Und er meinte daraufhin, dass es so nicht gemeint war und das nicht heißt, dass er mich nicht sehen will, sondern dass er einfach unsicher war, was unsere Nachbarn so geplant hatten mit mir. Till sagt mir momentan nicht direkt, dass er an mich denkt, dass er sich auf mich freut, dass er mich sehen will. Manchmal kommen so indirekte Kommentare wie, das heißt nicht, dass er mich nicht sehen will. Im Umkehrschluss heißt das, ich will Dich sehen. Ähnliches hat er auch schon über „Ich denk an Dich“ oder „Ich mag Dich“ gesehen…alles immer ein wenig kryptisch. Ich möchte da nicht zu viel reininterpretieren. Aber es zeigt mir einfach, dass ich ihm schon noch was bedeute, er aber entweder gerade nicht weiß, wieviel noch oder er wirklich einfach sicher gehen will, dass wir das schaffen, dass er uns das zutraut.

Tja. Das musste ich mir gerade mal von der Seele schreiben. Jetzt essen wir erst einmal Brezeln auf der Arbeit. Ich freu mich nachher heim zu fahren und auch morgen in meinen Studienort. Ich bin aufgeregt wie unser aufeinander treffen wird. Drückt mir bitte die Daumen. Step by step.

Eure Luzifel

02.12.2016 11:02 • #76


earthgirl
Ich drück dir sehr die Daumen!

02.12.2016 11:39 • x 1 #77


A


Musste für mich die Notbremse ziehen

x 3


Luzifel
@earthgirl
Dankeschön. Ich freu mich von Herzen darüber, dass Du das machst, earthgirl.

02.12.2016 11:58 • #78


earthgirl
Ich mache es ganz dolle....

02.12.2016 14:29 • #79


Luzifel
Freitagnachmittag.

Heute ist irgendwie ein richtiger schei.. Ein Kollege und ich haben ein Poster gemacht für eine Bacheloranwerbung nächste Woche in der Chemie. Die soll mittwochs sein. Montag haben wir beide frei. Mein Kollege heute auch schon. Er hatte mich gebeten das Poster heute zum Druck zu schicken...und auf einmal kommt eben unsere direkte Vorgesetzte und sagen es müssen noch Sachen geändert werden. Ich hatte es schon zum Druck geschickt...und nur noch eine Stunde Zeit bis ich zu meinem Zug los musste. Sie war dann schon sichtlich sauer, dass ich es schon zum Druck gegeben hatte...toll... Dann fing sie an, ob unser Prof das frei gegeben hätte...Nein? Mein letztes Poster musste/sollte ich ja auch nicht direkt von ihm frei geben lassen...woher sollte ich wissen, dass er das diesmal soll? Also hab ich ihre Sachen eingepflegt und es dann Chef geschickt. War kurz bevor ich gegangen bin nochmal kurz bei ihr und sie immer noch *beep*... Dann schreibt mir Chef gerade zurück, dass er einen anderen Inhalt auf das Poster will, sodass jetzt ein Viertel des Posters geändert werden soll. Und wann bitte?! Ich steh gerade am Gleis und warte auf meinen Zug, hab Bauchschmerzen von dem Zeug und Tränen in den Augen. Gerade in solchen Situationen hätte ich auch gerne noch Till an meiner Seite, dem ich das hätte erzählen können. Zusätzlich zu der Situation gerade schnürt mir gerade wieder der Gedanke den Hals zu, dass das was ich für uns probiere wahrscheinlich alles hoffnungslos ist. Ich fühl mich blockiert und nicht unterstützt. Wegen der Arbeit hab ich eben meine Mama angerufen...sie hat am Telefon noch so süffisant gelacht, da ist mir mal wieder klar geworden wie wenig einfühlend meine Mama ist. Ich fühl mich gerade auch von meiner Familie allein gelassen und hab das Gefühl, ich weiß nicht mehr wo ich hingehöre. Ich war immer gern daheim, aber seit der Trennung freue ich mich darauf nur noch mäßig und es ist eine andere Art der Freude wie früher. Ich fühl mich blockiert und nicht frei, da ich mir wünsche, dass es wieder ein uns gibt. Irgendwie stürzte gerade mit dem schei. auf der Arbeit alles auf mich ein...und auch wenn ich mir das natürlich nicht eingestehen will, keimt die Frage auf, ob das alles mit morgen zusammen hängt. Natürlich wird das auch damit zusammenhängen. Investiere ich zu viel Kraft? Eigentlich kam ich mir bisher nicht so vor...vielleicht war es heute wirklich einfach ein bisschen viel... Ich hab wirklich lange nicht mehr geweint, das hätte doch jetzt wirklich nicht sein müssen

02.12.2016 17:02 • #80


earthgirl
Liebe luzifel....
Versuch, dich wegen morgen nicht unter Druck zu setzen und da mit dir draufzuzugehen mit möglichst wenig Erwartung.
Das ist wahrscheinlich schöne Theorie...
Geh mit dir. Sei, wer du bist. Du bist IMMER gut genug.
Mach dich nicht fertig!

02.12.2016 17:08 • x 1 #81


Luzifel
Ich hab an das morgige Treffen eigentlich keine Erwartungen (zumindest bewusst, im Unterbewusstsein weiß man ja manchmal nicht wie es aussieht...), außer ihn mal wieder zu sehen. Mal sehen. Ich kann mich halt gerade auf den Abend mit meiner Mama auch nicht so richtig freuen. Mein Vater ist heute Abend auf einer Weihnachtsfeier. Vielleicht sollte ich jetzt einfach mal drei Mal tief durch atmen. Meistens beruhigt sich ja dann die Lage einfach wieder und es ist alles halb so dramatisch wie es zuerst scheint.

02.12.2016 17:34 • #82


Luzifel
Dienstagnachmittag.

So. Jetzt hab ich mich ja wirklich eine ganze Weile nicht gemeldet. Und so richtig breit treten, will ich das Wochenende auch nicht. Also am Freitag hab ich mich ja noch ziemlich aufgeregt und bin ja in Tränen aufgelöst noch zu meinen Eltern gefahren. Dummes Poster. Der Abend war in Ordnung. Ich hab es meinen Eltern dann auch erzählt, weil mein Vater mich explizit gefragt hat, ob ich den nächsten Tag nur zu unseren Nachbarn oder auch zu Till fahre. Meine Eltern wissen es somit jetzt auch. Meine Mama hat dann schon wieder teilweise so angefangen zu bohren. Gerade deswegen wollte ich es ihr ja eigentlich nicht erzählen…aber ich lüg sie halt nicht an, wenn sie mich explizit fragen. Aber meiner Mutter gegenüber werde ich zurückhaltend bleiben.

Samstag bin ich dann in meinen Studienort gefahren. War um viertel vor zwei da. Hab erst oben bei Till geklingelt, wir haben uns zur Begrüßung umarmt – alles eher freundschaftlich. Aber mehr kann ich beim ersten Treffen nicht erwarten. Wir sind jetzt Seit Ende Juli getrennt. Wir haben uns jetzt seit Mitte September gar nicht mehr gesehen und vorher wenn wir uns gesehen haben immer nur, weil es noch was Organisatorisches zu regeln gab. Das war das erste Treffen, bei dem wir uns gesehen haben, weil wir uns sehen wollten. Freitag hatte er mir auch noch geschrieben, wie der genaue zeitliche Ablauf denn geplant ist. Da hab ich ihm geschrieben, dass der gar nicht geplant ist. Samstagmorgen schreibt er mir, er müsste halt noch was arbeiten und wollte es daher wissen. Dann hab ich ihn kurz angerufen – ihm gesagt, dass er auch gar nicht runter zu unseren Nachbarn kommen muss oder wir uns auch sonst nicht sehen müssen, wenn es ihm wegen der Uni nicht passt (oder auch weil er keine Lust hat – das hab ich nicht gesagt, aber er hätte ja auch aufgrund dessen absagen können). Er meinte, nein so wäre das nicht gemeint und das ginge schon. Nur, dass wir abends dann vielleicht nicht so lange machen, weil er dann noch was arbeiten müsse. Alles in Ordnung.

Wie gesagt, hingefahren, oben geklingelt, umarmt zur Begrüßung. Positiv ist mir aufgefallen, dass er rasiert und beim Friseur war, weil er mir noch nicht mal eine Woche vorher gesagt hatte, er wäre noch immer nicht gewesen. Ich hatte ihn das letzte Mal ja Anfang September gesehen und ihm da schon gesagt, dass es schei. aussieht…^^° Er wollte vor mir wohl auf jeden Fall nicht auftreten wie der letzte Mensch. Hatte auch Hemd und Pulli drüber an, also wirklich schick. Dann haben wir uns unterhalten. Es war wirklich nett, natürlich schwebte zeitweise immer noch eine Unsicherheit über uns – das ist ja auch selbstverständlich. Das erste Treffen nach über fünf Monaten. Dann sind wir runter, dort sind wir dann auch bis viertel nach fünf geblieben. Die kleine Tochter von unseren Nachbarn ist einfach so goldig:).

Um viertel nach fünf sind wir wieder hoch. Haben noch zusammen gekocht und gegessen. War dann noch bis viertel vor acht bei Till. Also nochmal zwei einhalb Stunden mit ihm allein. Der Austausch war gut. Er hat momentan extrem viel mit Uni und seiner Examensarbeit zu tun. Wirkt gestreßt. Müde. Bei unseren Nachbarn unten war er die ganze Zeit am Gähnen. Als wir alleine waren nicht mehr so, da wirkte er auch wieder aufmerksamer. Auf jeden Fall hab ich gemerkt, dass er momentan sehr viel um die Ohren hat. Geht ein, wenn es hoch kommt zwei Mal die Woche weg. Und ich hab das Gefühl, er hat momentan nicht die „Muße“ sich über uns wirklich aktiv Gedanken zu machen, weil ihm das Wasser von der Uni her bis zum Halse steht. Natürlich macht es das nicht schöner oder einfach für mich. Aber ich kann es nachvollziehen. Es macht es mir nicht einfacher, dass er sich auch deswegen nicht meldet, weil er momentan dann einfach mal froh ist seine Ruhe zu haben – so ist er. Aber ich kann es irgendwie nachvollziehen und akzeptieren. Seit Samstagabend, wo ich gefahren bin, ist wieder Funkstille. Ich hab mich auch noch nicht wieder bei ihm gemeldet. Ich lag von Samstag auf Sonntag schon ab fünf Uhr morgens wach und hab nachgedacht – es war alles so freundschaftlich. Aber „muss“ das bedeuten, dass es nichts mehr werden kann? Es kann doch auch einfach sein, dass jeder von uns momentan noch alleine seinen Weg eine Zeit lang gehen muss bevor wir wieder zusammen finden können. Ich mag in dieses Treffen weder in die eine noch in die andere Richtung viel reininterpretieren. Es war das erste Treffen. Wir haben uns gut verstanden. Es war entspannt. Wir haben zusammen lachen können. Es ist doch klar, dass nach einer Trennung etwas über einem schwebt.

Ich denke, er muss weiter sehen, dass ich mein Leben lebe. Auch ohne ihn. Dass ich ihm nicht jeden Tag schreibe und es für mich kein Weltuntergang ist, wenn wir mal einen Tag nicht schreiben oder telefonieren. Er fehlt mir sehr. Ich frag mich ernsthaft, ob wir noch eine Chance haben. Ich hoffe es so sehr. Es passte einfach wirklich gut. Es ist und wird derjenige bleiben mit dem ich alt werden möchte.

Am Samstag haben mich unsere Nachbarn in Marburg auch gefragt, was ich jetzt Silvester mache. Vielleicht mit meinen Eltern nach Dresden fahren? Sie haben mich daraufhin eingeladen. Gestern Abend habe ich ihnen zugesagt. Vielleicht verbringen wir Silvester dann sogar zusammen. Er weiß noch nicht, was er da macht. Er denkt momentan vielleicht an die nächsten zwei drei Tage. Vielleicht an die nächste Woche. Hat noch nicht mal ein Geburtstagsgeschenk für seinen Vater, der jetzt am Freitag Geburtstag hat. Das ist eigentlich gar nicht Tills Art. Auch daran sieht man, dass sein Kopf momentan woanders ausgelastet ist.

Er trinkt jeden Tag den Tee aus dem Adventskalender, den ich ihm geschenkt hab. Hat mir am Samstag erzählt, wie ihm der geschmeckt hat, dass er sich den ruhigen Moment dann auch wirklich nimmt. Oder was ganz anderes dummes. Ich hab ihm erzählt, dass ich jetzt in meiner Wohnung die Heizung dauerhaft im Winter auf 1 lasse, damit die Wohnung nicht vollständig auskühlt. Das haben wir in unserem Studienort nie gemacht. Ich hab ihm gesagt, dass es viel angenehmer ist, der Raum viel schneller warm wird und auch allgemein einfach eine Grundwärme da ist. Am Samstag hat er mir erzählt, dass er das jetzt auch macht. Das fand ich irgendwie cool. Ich weiß, es ist total dämlich. Aber er hat über diese Lappalie nachgedacht und macht es jetzt auch. Ich hab ihm noch etwas kleines zu Nikolaus dagelassen. Ein Buch über Schreibstil – „Deutsch für Profis“. Ich denke, er kann es für seine Examensarbeit brauchen oder danach auch, wenn er als Deutschlehrer arbeitet. Er hat ein wenig ein schlechtes Gewissen gehabt, da er für mich keinen Adventskalender oder was für Nikolaus hatte. Aber ich hab ihm gesagt, dass er das nicht muss, dass ich ihm damit einfach eine Freude machen möchte. Er meinte daraufhin, dass er schon was für mich für Weihnachten hat, dass er die Idee dafür aber schon länger hatte und dass das jetzt nichts „nachgemachtes“ wäre, weil ich ihm jetzt was geschenkt hätte, sondern er das schon vorher hatte. Das fand ich irgendwie goldig und es hat mich auch gefreut.

Das sind so die „Haupteindrücke“ von dem Treffen. Es war freundschaftlich, mit einer gewissen Unsicherheit belegt – aber das bleibt nach über fünf Monaten nicht aus. Aber auch wenn er momentan nicht der liebevolle Till zu mir ist, mit dem ich die letzten Jahre zusammen war, so ist er immer noch der Till, den ich damals kennen gelernt habe. Er ist etwas distanzierter, aber das war er ja zunächst auch. Es erinnert mich an die Zeit, in der wir noch nicht zusammen waren. Trotzdem versetzt es mir noch einen Stich, wenn er sich dann nicht meldet. Ob er sich heute Abend bedankt? Davon geh ich ja irgendwie schon aus.

Die Quintessenz aus diesem Treffen ist: Es wird noch (viel) mehr Zeit brauchen. Nächstes Frühjahr oder nächsten Sommer weiß ich vielleicht mehr, wenn die Zeit nicht für einen von uns auch etwas anderes (einen neuen Partner?) bringt. Ich möchte das nicht, aber es ist nun mal auch eine Option. Ich möchte uns beiden diese Zeit gerne geben, weil ich ihn von ganzen Herzen liebe.

Gestern hatte ich dann noch frei und bin erst am frühen Nachmittag von meinen Eltern wieder Richtung Stuttgart gefahren. Direkt zur Weihnachtsfeier unserer Arbeitsgruppe – zum Bowlen. Ich bin so schlecht da drin^^. Danach bin ich mit einem Kollegen noch zur U-Bahn gelaufen. Als ich dann allein eingestiegen bin, hat es mir das Herz zusammen gezogen als ich daran dachte gleich alleine in meine leere Wohnung zu kommen. Wenn man ein paar Tage nette Gesellschaft hat, dann ist das immer sehr schwierig für mich. Als ich dann in die Wohnung kam, war es dann Gott sei Dank nicht so schlimm wie gedacht. Ich hatte ja die Heizung ein wenig angelassen und so war es wenigstens nicht die leere und kalte Wohnung, sondern nur die leere Wohnung – was mir allein schon irgendwie unheimlich gut tat.

Heute Morgen hatte ich dann trotzdem ziemlich Probleme mit dem Aufstehen. Das muss einmalig bleiben, sonst muss ich das wieder auf meine Liste aufnehmen... Ich bin dann erst um halb neun aus dem Bett gekrochen und war erst um zehn auf der Arbeit – eigentlich ein absolutes No-Go. Wird nicht wiederholt. Als ich dann aufgestanden war, ging es auch wieder. Aber der Schritt bis dahin schien mir im Bett unüberwindbar. Zusätzlich denke ich wirklich immer noch an meinen Frauenarzt…arg! Hätte der mir nicht irgendwo anders begegnen können? Ich würde mich gern mal mit ihm zum Kaffee treffen, nicht weil ich hoffe, dass daraus eine Beziehung wird, sondern einfach auch, weil er als Mensch auf mich einen ersten guten Eindruck gemacht hat. Tja…Dilemma.

Jetzt muss ich noch ein bisschen mehr arbeiten. Morgen bin ich den ganzen Tag in Frankfurt und übermorgen ist auch quasi schon ein verlorener Tag. Bis Weihnachten wird auf der Arbeit nicht mehr so viel gehen.

Ach…und ich fahr am 21.12. heim zu meinen Eltern und unser Institut hat bis zum 8.1. zu. Was mach ich denn bitte in dieser langen Zeit?! Wäre ich mit meinen Eltern nach Dresden gefahren, wäre ich vom 28.12. bis 4.1. verplant gewesen…aber ich möchte meinen Eltern den Urlaub alleine gönnen, durch die gesundheitlichen Probleme meiner Mutter war es ja auch für meine Eltern eine schwierige zweite Jahreshälfte. Das wird auch noch herausfordernd. Auf die lange freie Zeit hatte ich mich mit Till immer gefreut. Und jetzt ist da so ein Loch…mal sehen, was die Zeit da so bringt. Die Zeit ist wirklich nicht mein bester Freund dieses Jahr.

Euch eine wunderschöne Woche.

Eure Luzifel

06.12.2016 15:26 • #83


F
Hab deinen Thread gelesen. Mein Ex und ich sind auch schon Monate getrennt haben aber öfter Kontakt, telefonieren und schreiben. Ein Treffen hat auch stattgefunden. In letzter Zeit kommt wieder mehr von ihm. Glaube aber, dass er es überwunden hat und jetzt eine Freundschaft will. Es ist schwer, nach einer langen Trennung wieder zusammen zu finden. Bin aber gespannt, wie deine Geschichte weitergeht.

07.12.2016 09:18 • #84


Luzifel
Liebe Flussperle,

ich weiß, dass Kontakt nicht bedeuten muss, dass wir wieder zusammen finden. Die Zeit muss das alles irgendwie bringen, ob da noch genug Gefühl da ist oder ob der andere einem jetzt zutraut den Fehler weswegen es auseinander ging, nicht mehr zu machen. Aktiv daran zu arbeiten. Ich glaube nicht, dass es nach einer langen Trennung „unmöglich“ ist wieder zusammen zu kommen ist, schwer auf jeden Fall. Aber momentan mach ich mir darüber auch kaum Gedanken. Momentan freue ich mich wirklich einfach über unseren Kontakt.
Darf ich fragen – wie lang ward ihr zusammen? Und wie lang seid ihr jetzt getrennt?
Und frag mich mal – ich bin auch extrem gespannt, wie die Geschichte mit Till und mir weiter geht !
Heute Abend telefonieren wir erst einmal wieder. Voll gut. Da freue ich mich drauf.

Donnerstagmorgen.

Nur kurz. Waren gestern in Frankfurt. Zu einer Vortragsreihe. War extrem cool und informativ, hab wirklich viel mitgenommen. Darüber hab ich mich extrem gefreut, da ich dieser Veranstaltung sehr skeptisch gegenüberstand. Bin aber noch entsprechend müde, gestern gegen halb fünf aufgestanden und gegen zehn bin ich ins Bett gefallen…schlaucht ganz schön.

Heute Nacht mein Handy im Flugmodus gehabt. Eben angemacht. Da schreibt mir unser Nachbar aus meinem Studienort doch tatsächlich, dass ich mir langsam mal wieder WhatsApp runterladen könnte. Kann man nicht mehr ohne diesen komischen Messenger leben? Ich hab Telegram und Threema und ne Sms-Flate. Ich brauch das einfach nicht. Und wenn jemandem wichtig ist mit mir Kontakt zu haben, dann kann er entweder die paar Cent für eine Sms investieren und wenn er mir ein Bild schicken will, mein Gott – Telegram ist auch kostenlos, dann sollen die Leute sich das runterladen und mir das dort schicken oder per Mail. Ich vermiss WhatsApp nicht. Natürlich krieg ich einige Sachen nicht mehr somit. Aber seit es auch noch mit Facebook unter einer Decke steckt, möchte ich es noch weniger haben und ich bin auch so vernetzt. Sowas ärgert mich immer. Vor allem weil er selbst bis vor ein paar Monaten kein WhatsApp hatte und immer meinte, das brauch man nicht. Aber wenn er dann was entdeckt hat, ist er immer ein so richtig „bekehrender“…Das geht mir immer schon auf den Sack. Kurz und knapp – ich werde es mir nicht runterladen. Kann und wird mich ja keiner zwingen.

So jetzt erledige ich ein bisschen Schreibkram von meinem Laptop daheim, in Ruhe, bevor es dann in die Uni geht.

Eure Luzifel

08.12.2016 08:40 • x 1 #85


F
Wir waren 2,5 Jahre zusammen und sind seit August getrennt. Trotzdem kann ich mich nicht von ihm lösen. Steh irgendwie auf der Stelle.

Hoffe, ihr hattet ein gutes Gespräch.

09.12.2016 09:55 • #86


Luzifel
Freitagnachmittag.

So jetzt hat es mich tatsächlich noch umgehauen. Gestern noch eine Veranstaltung vom JCF über den ganzen Mittag-Nachmittag bis Abend gehabt und die Zugfahrt vorgestern, da hatte ich mir schon ein bisschen was geholt und jetzt – Schnupfen! Halsschmerzen. Still sein. Fällt mir schwer^^. Heute Morgen auch Gliederschmerzen. Warmer Tee mit Honig hilft mir immer extrem gut ! Hab ich gemacht. Dann auf die Arbeit, da ich knapp 300 Proben sonst hätte wegschmeißen können, die stehen jetzt bei uns im Gaschromatographen und werden über das Wochenende gemessen. Und jetzt sitz ich hier. Bald geh ich heim. Fall wahrscheinlich einfach nur noch ins Bett, weil mein Körper nach Ruhe verlangt. Morgen Training werde ich wohl absagen, aber abends geht es in Esslingen auf den Mittelalter Weihnachtsmarkt. Fühl mich gerade wie gerädert.

Wie war es gestern Abend? Das Telefonat war gut. Diesmal hab ich ihn angerufen, weil ich schon so müde und fertig war und mein Hals schon gekratzt hat. Ich hatte ihm gesagt, dass es halb neun/neun werden kann. Ich wollte nicht bis neun warten bis er dann anruft…da wäre ich wahrscheinlich schon vorher eingeschlafen. Wir haben über seine Examensarbeit gesprochen, darüber was er gerade so macht. Darüber was ich gerade so mache, wie meine letzten Tage waren. Wir haben gestern Abend wirklich viel zusammen am Telefon gelacht – es tat unheimlich gut. Dieses Wochenende ist er daheim bei seinen Eltern – sein Vater hat heute Geburtstag. Ich hab heute noch eine Karte losgeschickt. Wollte es eigentlich schon vorher machen, hab es aber immer wieder aus den Augen verloren. Besser spät als nie. Haben 1 h und 15 min telefoniert. Ich hab es dann um viertel vor zehn beendet, da ich müde war und mein Hals immer mehr wehtat. Es tat gestern wirklich wahnsinnig gut. Ich mag ihn immer noch so sehr. Es ist momentan freundschaftlich. Aber es ist alles in Ordnung. Gestern vor drei Wochen hab ich mich das erste Mal nach der Kontaktpause überhaupt wieder gemeldet. Ich setz einfach mal darauf, dass die Zeit mein Freund ist !

So jetzt geh ich gleich heim. Euch einen wunderschönen Start ins Wochenende.

Eure Luzifel

@flussperle: Tut Dir der Kontakt mit ihm dann gut? Ich mein, machst du dir noch Hoffnung? Hast du das mal bei ihm angesprochen? Oder wie gehst du jetzt weiter damit um?

09.12.2016 18:04 • x 1 #87


Luzifel
Hey Kleiner,
es war gestern super schön mit Dir zu telefonieren. Heute fehlst Du mir wahnsinnig. Mich interessiert einfach wie dein Tag war. Ich würde gerne deine Stimme hören. Wir kriegen das doch noch hin, oder?
Hab ein schönes Wochenende zu Hause, Till.
Ich denk an Dich.

Deine Große

09.12.2016 20:51 • #88


Luzifel
Ob Du auch manchmal an mich denkst, obwohl Du bei deinen Eltern bist? Ich hab letztes Wochenende an Dich gedacht. Du bist das, was ich möchte.

09.12.2016 21:50 • #89


Cindy38
Ich wünsche mir heute noch,das er sich meldet:(

09.12.2016 22:03 • #90


A


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