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Nach 36 Jahren verlassen

bleistift
@Cora-

erzähl, ist echt hart!

25.06.2016 22:50 • #16


Vegetari
Zitat von Cora-:
Also viel Glück Euch, ich geh mal meines suchen.

Liebe @cora,
nach so einer langen Zeit, das ist dann verdammt hart!
Du solltest Dir vielleicht vor Augen halten : Ihr seid beide wohl sehr jung zusammen gekommen , habt wohl vor der Krise keine oder kaum Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Partnern ? Eure Zeit mit 28 Jahren , war wohl schön, aber auch vielleicht manchmal zu sehr eingeent , zum Schluss wenig Entwicklungsmöglichkeiten ? Vielleicht fehlt euch jetzt beiden eine Nachentwicklungszeit, um herauszufinden : Wer bin ich eigentlich , was will ich ? Und das kann man am Besten erstmal allein herausfinden! So wie Du es jetzt machst !
Ich würde in der Krise jetzt auch Sinn und eine Chance sehen! Mach doch jetzt auch Dein eigenes Ding! Mach mal etwas , was Du vorher noch nie gemacht hast! Vielleicht ein neuer Mann ? neue Leute kennenlernen ? neues Hobby? Wenn der Altersunterschied so groß ist bei beiden Partnern, wie jetzt bei Deinem Mann, kann es bei denen früher oder später auch Probleme geben ! Das Leben geht nicht immer geradeaus, manchmal müssen wir vom Kurs ab , um wohl neue Lernerfahrungen machen !
Dir alles Gute ! Auf zu einem spannenden Selbstfindungstrip! Denn es sollte jetzt ein neuer Kurs eingeschlagen werden,. der alte Kurs war hinfällig!

26.06.2016 05:02 • x 4 #17


A


Nach 36 Jahren verlassen

x 3


C
Ja Vegetari stimmt so Haargenau was Du schreibst. Und ja Du hast Recht. Auch wenn das Herz nach festhalten schreit, hast Du sooooooRecht.

26.06.2016 06:24 • x 2 #18


Vegetari
Veränderungen sind manchmal sehrrrrr schmerzhaft , haben aber doch irgendwie einen Sinn!

26.06.2016 06:38 • #19


C
Um den Sinn sehen erkennen zu können, müssen die monsunartigen Tränenbäche erst einmal pausieren. Fängt bei mir gerade erst an. Mein neues altes Hobby wieder vorgekramt. Skilanglauf im Sommer, auf Rollen also auf dem Tempelhofer Feld. Nachher zum Beispiel, hatte ich 33 Jahre lang vergessen. Keine neue Frisur, aber neue glückliche NICHTRAUCHERIN seit 11. Juni 2016. Der 16 Tag beginnt heute. 20 Jahre Raucherabhängigkeit an den Nagel gehängt. Danke Jan Becker und seinem Buch: Nichtraucher in 120 Minuten.

Nur vor den Dienstagen habe ich wieder etwas Angst. Wenn Enkelin, fast 6, wieder fragt: Hat Opi schon wieder Spätdienst? Da muss ich ich dann locker bleiben und entspannt wirken, das kostet Kraft. Und dann ist es schwer, einen Sinn erkennen zu wollen. Aber ich weiß, es gibt einen, ich muss ihn nur sehen.

Euch allen einen schönen Tag heute, ich schaue später wieder rein, wenn ich mich ausgepowert habe. Danke das Euch und dieses Forum gibt.

26.06.2016 07:26 • x 1 #20


Vegetari
Hallo @Cora ,
herzlichen Glückwunsch zum neuen Leben als Nichtraucherin!

Ach so jung seid ihr schon Großeltern? Dann ist Dein Mann Opi und mit einer 30 jährigen zusammen ? Und er will mit ihr nochmal ganz neu starten , also das was er bereits hintrer sich hat ( vielleicht wieder neue Familie gründen Windeln wechseln ?)

26.06.2016 07:42 • #21


C
Nein, angeblich kann sie keine Kinder bekommen. DAS will er nämlich nicht, auf gar keinen Fall.

Und ja wir sind wohl junge Großeltern, was toll ist, auch wenn ich das zunächst nicht so wollte, aber jetzt ist es schön. Im Moment nur gerade nicht als Single Oma, muss erst noch lernen.

Danke für die Glückwünsche. So jetzt muss ich mich aber fertig machen.

26.06.2016 08:04 • #22


CSLOF
Hallo Cora,

ich kann gut verstehen wie Du Dich fühlen musst. Einerseits fehlt soviel. Es ist wie eine Amputation. Und andererseits wiegt die menschliche Enttäuschung so schwer. Man hat sein gesamtes Erwachsenenleben mit diesem Menschen verbracht, hat alles gemeinsam aufgebaut und es fühlte sich vollständig an. Und dann ändert sich der Mensch, dem man am meisten vertraut hat ,bis zur Unkenntlichkeit. Ich habe mir oft versucht klar zu machen, dass ist wie ein Todesfall. Der Mann, den man hatte, existiert nicht mehr. Früher hat man sich ein Trauerjahr verordnet, bevor man wieder ins Leben zurückgekehrt ist. Man wird jetzt sicher nicht ein Jahr in diesem Zustand bleiben, aber mir ist klar, dass es dauern wird, bis ich wieder normal funktioniere. Bei mir ist die ganze leidige Geschichte 5 Monate her. Die Hoffnung auf eine Rückkehr ist nicht tot zu kriegen. Aber mir ist klar, dass da soviel kaputt ist, dass der Mann sich völlig (zurück)verändern müsste. Und das ist sicher nahezu unmöglich. Ich stelle mir vor, man geht diesen Weg, hat das Gefühl jetzt wird es wieder oder endlich gut und dann nimmt er sich eine Frau, die seine Tochter sein könnte. Tiefer kann man nicht abstürzen. Für Dich kann es jetzt nur noch bergauf gehen. Halte Dich an Deiner Familie fest. Deine Kinder sind erwachsen und können Dich stützen. Rede, rede, rede darüber. Halte Dir vor Augen, dass er Dich und Deine Liebe nicht verdient hat. Und Du hast es nicht verdient zum zweiten Mal wie ein Lappen in die Ecke geworfen zu werden. Manchmal muss etwas vermeintlich Gutes zerbrechen, damit etwas schöneres entstehen kann. Der Schmerz wird erträglicher. Der Mensch ist unglaublich zäh und überlebensfähig. Du schaffst das wie zahllose Frauen vor Dir. Meine Eltern haben einen Standardspruch, den ich hasse, aber jetzt hilft er mir auch irgendwie: Alles hat einen tiefen Sinn Wer weiß wofür es gut ist.

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Kraft und Geduld mit Dir selbst.

Herzlichst CSLOF

26.06.2016 08:52 • x 3 #23


R
Cora
Du hast in dieser Phase aufgehört zu rauchen?.
Hut ab, tolle Leistung.

26.06.2016 08:57 • x 1 #24


Vegetari
Zitat von CSLOF:
Aber mir ist klar, dass da soviel kaputt ist, dass der Mann sich völlig (zurück)verändern müsste.

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Verlassende sich wieder zurück verändern will ! Es gabe ja einen triftigen Grund, warum das alte System nicht mehr funktionieren konnte.

Nach der Trennung und Affäre meines Mannes nähern wir uns jetzt langsam wieder an. Für mich steht selbst als Betrogene fest : Die alte Beziehung ist so für mich beendet. Wenn überhaupt kann mit uns jetzt nur eine neue Beziehung starten, wo wir uns wieder ganz neu kennenlernen !

26.06.2016 09:14 • x 1 #25


encada
@CSLOF
@Cora
Ich habe mich selbst nach 30 Ehenjahren von meinem Partner im Guten getrennt. Es waren damals (noch) keine neuen Partner im Spiel. Wir hatten uns in den letzten Ehejahren auseinandergelebt und hatten uns nur noch wenig zu sagen. Trotzdem ist die erste Zeit als Single nicht leicht gewesen. Es fehlte einfach jemand, der einem die Sicherheit gab, nicht alleine zu sein - es gab so viele Erinnerungen an gute Zeiten, aber auch an gemeinsam durchgestandene harte Zeiten. Es war ja unser halbes Leben, das wir gemeinsam,verbracht haben. Und da steckt man das Ende nicht so einfach weg. Dass die daraufolgenden Jahre mit zu den schoensten, besten und intensivsten meines Lebens durch eine neue grosse Liebe wurden, war sicher ein grosser Gluecksfall. Und ich sehe das immer noch so, auch wenn mich eine erneute Trennung auf dieses Forum brachte. Ich moechte euch das aber als Mut fuer euren Weg mitgeben. Eure Zukunft kann und wird noch soviel Schoenes und Lebenswertes bereithaben. Ihr habt die Moeglichkeit, so viele tolle, auch neue, Dinge anzugehen und manches davon nur, eben weil sich euer Leben so radikal und schmerzhaft veraendert hat. Es ist neben der Trauer auch ganz viel Aufbruch in einer Trennung. Und ich liebe Hesses Gedicht 'Stufen' sehr an dieser Stelle. Nehmt diesen Mut fuer Neues mit eure Zukunft und bewahrt euch die Erinnerung an das Vergangene als kostbaren Schatz an Leben(s)erfahrung. Eure Encada

26.06.2016 09:43 • x 3 #26


C
Ja ihr Lieben, ihr beschreibt es sehr genau. Amputation ist kein schöner Vergleich, aber es fühlt sich genauso an. Mehr als die Hälfte unseres Lebens haben wir gelebt, geliebt, gelitten und wieder gelebt geliebt......und viel Beziehungsarbeit geleistet....... Und immer noch liebe ich diesen Menschen. Irgendwas sagt mir, unser Weg findet sich wieder, irgendwann. Ich hoffe, das ist nicht falsch. Bis dahin werde ich genau das tun was Vegatari und CLSOF und Encada vorschlagen. Mein eigenes Leben gestalten und sehen wo es mich hinführt. Dennoch bleibt der tiefe Schmerz. Es tut so verdammt weh. Aber was erzähl ich Euch da, ihr wisst das selber, fühlt es selber.

Ich wünsche allen Glück, die es wieder neu versuchen mit den alten Partnern, weil aus meiner Sicht es sich immer lohnt so lange man liebt. Ich hatte eine wunderschöne Zeit. Auch wenn ich nicht weiß, warum es nicht funktionierte.

Übrigens schaut doch mal bei Yutube vorbei. Die besten Affirmationen die ich je gehört habe. Allen Field und seine Seite OHRENINSEL


http://bit.ly/21tvInH

https://www.google.de/url?sa=trct=jq= ... RK4eef0aGA

Ich hoffe, die Links funktionieren.

26.06.2016 18:26 • x 1 #27


D
Hallo CSLOF,
ich bin gerade in einer ähnlichen Situation.
Ende Mai hat mein Mann mir nach 30 Jahren (davon 29 verheiratet) erklärt, dass es besser wäre, wenn wir uns trennen würden.
Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Vorausgegangen war aber auch, dass ich von ihm wissen wollte, welchen Platz ich noch in seinem Leben habe.
Denn abgesehen von vielen gemeinsamen Unternehmungen in der Freizeit, war das Zwischenmenschliche ziemlich auf der Strecke geblieben.
Das hat mir gefehlt und meine Befürchtung war, dass dahinter eine Affäre stecken würde.
Gut, dann wäre es wohl auch aus gewesen.

Nach vielen Tränen, Schweigen, Gesprächen, aufgeschriebenen Worten und dem intensiven Lesen in diesem Forum weiß ich, ich kann es nicht ändern.
Er möchte ein ganz anderes Leben führen als bisher, die Gefühle für mich sind von Liebe auf ich mag Dich sehr zurückgegangen.
Und es ist wohl auch ein wenig Torschlusspanik dabei, etwas zu verpassen, wenn man jetzt weiterhin beim Gewohnten bleibt.
All seine Begründungen, Argumente, Vorstellungen für sein künftiges Leben kann ich weitestgehend nicht nachvollziehen, denn vieles davon hat er bereits so gelebt.
Hätten wir gut und gerne auch gemeinsam so leben können, doch ich denke, den Ausschlag haben die fehlenden Gefühle auf seiner Seite gegeben.

Und ich? - ich bin traurig, enttäuscht, fühle mich abgeliebt. Ich werde ihn vermissen und es fällt mir wahnsinnig schwer, auch mein Herz davon zu überzeugen, dass es zu Ende ist.
Momentan vermisse ich vor allem das vertraute Miteinander, Gespräche, unsere abendlichen Spaziergänge, Ausflüge, die Nähe....
Die Einsamkeit auszuhalten bzw. zu lernen, ihr zu entfliehen ist schwer. Besonders an den Wochenenden.
Aber mit einem Partner zusammenbleiben, der mich nicht liebt, der meine Gefühle nicht so erwidert, wie ich es mir wünsche?
Das ist auf Dauer wohl auch keine optimale Lösung. Nur als Kumpel/Freundin die gemeinsamen Aktivitäten und das war`s?
Dafür bin ich (50) noch nicht alt genug.

Gestern war ich bei einer Anwältin zur Beratung, nächste Woche ist der erste Notartermin. Wir wollen alles einvernehmlich regeln, dann getrennt leben.
Keine Ahnung, ob mein Noch-Ehemann in dieser Zeit erkennt, dass in seinen Vorstellungen vom neuen Leben etwas fehlt. Keine Ahnung, ob ich das bin.
Keine Ahnung, ob und wie sich die Zukunft für uns gestalten wird. Gut möglich, dass sich der Trennung die Scheidung anschließen wird.
Ich weiß nur, ich kann ihm seine fehlenden Gefühle für mich nicht einreden. Ich hatte immer gedacht, dass uns nach so langer Zeit nichts mehr auseinanderbringen kann, zumal wir keine Klammerbeziehung geführt haben. Die Erkenntnis, dass meine Wertevorstellungen von einer Beziehung nicht deckungsgleich mit seinen sind,
ist schwer auszuhalten - aber nicht zu ändern.
Vielleicht zeigt uns die nun beginnende Zeit, dass die Trennung das Beste war, was uns passieren konnte. Vielleicht kommt die Rückbesinnung, dass wir eigentlich das Beste bereits hatten. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Auf alle Fälle muss ich lernen, dass es mich nun alleine gibt, ich mir selbst genügen muss. Und ich muss unsere Kinder (25 und 20) davon überzeugen, dass das Leben weitergeht, sie sich weiterhin auf ihr Leben, ihre Ausbildung konzentrieren müssen.
Sie werden ihren Vater ja nicht verlieren, ihr Zuhause vorerst auch nicht. Der Rest findet sich.....
Mein Glück- ich habe Menschen um mich herum, die mich auffangen werden, wenn es nötig ist.

Viel Kraft und Mut an Dich und alle anderen, die nun davor stehen, neue Wege beschreiten zu müssen.

Die Sonnige

09.07.2016 11:08 • x 3 #28


CSLOF
Hallo Sonnige,
das haut mich jetzt völlig um! ich lese Deine Antwort und die Tränen fließen. Liegt dieses Verhalten den Männern in den Genen? Immer wieder fast identische Geschichten mit den gleichen Argumenten.
Auch ich hatte, im Nachhinein betrachtet, schon lange ein Störgefühl. Unspezifisch, aber vorhanden. Was liebst Du eigentlich an mir? Das wurde nie zum Ausdruck gebracht. Ich habe das Gefühl neben Dir emotional zu verhungern. Diese, meine Aussagen und Gedanken habe ich nicht genug beachtet, immer die viele Arbeit seinerseits als Entschuldigung herangezogen. Habe mich völlig verbogen und alles getan, um ihn freizuhalten und ihm seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. (selber Schuld, aber gelernt ist gelernt. Hier spielt die Sozialisierung in der Ursprungsfamilie eine tragende Rolle!). Habe mich mit Wenig zufrieden gegeben. Habe versucht seine Interessen zu meinen zu machen. Aber es hat nie genügt. Habe ihm Freiraum gegeben Dinge zu tun, auf die ich mal gar keine Lust hatte. Er hat es dann aber trotzdem nicht genossen, weil er ja wusste, dass ich das nicht gut finde(halloooo?). Schön, wenn man für seine eigne Unzufriedenheit immer einen Schuldigen ausmachen kann. Mein Verhalten in unserer Ehe war ja auch Schuld und ich habe ihn eingeengt. Ein klassisches Beispiel für differenzierte Wahrnehmung.
Er lebt jetzt alleine! Eine Beziehung möchte er nicht. Es geht ihm nicht gut, er hetzt durch sein Leben, um möglichst nicht nachdenken zu müssen. Er hat sein altes Leben, Familie und Freunde, völlig hinter sich gelassen( Kontakt zu den Kindern hält er, aber wenig. Er ist immer sehr geistesabwesend, wenn er sie trifft, aber auch sehr klammernd. Total ambivalent, zerrissen...?), er ist jetzt so frei, dass er abends um 20.30 Uhr joggen gehen kann und um 22.30 Uhr zu Abend essen kann. Wahnsinn, das ging vorher nicht, da habe ich ihn ja eingeengt.!
Dieses Verhalten ist wirklich nicht zu verstehen. Mein Kopf sieht alles ganz klar. Ich könnte ihn jetzt nicht mehr ertragen, all seine Macken, die ich vorher billigend in Kauf genommen habe, würden jetzt nicht auszuhalten sein. Mein Herz schreit! Wie kann man unser Leben, das so mühevoll aufgebaut wurde, einfach tauschen gegen diese Einsamkeit? Habe ich mich so getäuscht? Wir standen uns doch mal so nah, oder Du etwa doch nicht? Hast Du es fertig gebracht mich 35 Jahre zu täuschen? Du hast immer getan, was Du glaubtest, das man von Dir erwartet(Deine eigne Aussage!)? Du hast nicht gekämpft, hast uns keine Chance gegeben etwas zu ändern. Du warst so unglaublich feige und konfliktscheu. Hast mich in falscher Sicherheit gewiegt, hast meine Bemühungen und meine Unterstützung angenommen und Dich dabei immer weiter entfernt.
Auch unsere Trennung wird jetzt in einer Scheidungsfolgevereinbarung zementiert. Er zieht das gnadenlos durch.
Auch ich denke, vielleicht besinnt er sich ja irgendwann einmal, sieht, dass er nicht das findet, was ihm fehlt. Erkennt, dass er sich zuallererst seinen eignen Dämonen stellen müsste ( Angst vor dem Alter, Gebrechlichkeit, Krankheit, Tod!). Erkennt, was er kaputt gemacht hat.
Ja, und dann? Er müsste eine 180 Grad Wendung machen, um erträglich zu werden. Und das wird garantiert nicht passieren. Seine Probleme sind so fundamental. Ich hatte immer Angst, er würde krank werden. und nun hat er Seelenkrebs!
Für mich bleibt nur übrig mich selbst zu entdecken, all das, was in den langen Jahren verschüttet wurde bzw. nie entstehen konnte. Ich trauere wie um einen Todesfall. Aber hin und wieder habe ich schon wieder hoffnungsvolle Momente. Der Mensch ist doch stärker und widerstandsfähiger als man glauben möchte. Und es ist sehr tröstlich, dass es viele! Leidensgenossinen gibt. Die, die es schon durch haben, sagen alle! es wird wieder gut bzw. es wird viiiiieeeeel besser. Schlechter geht ja auch nicht. Doch, man könnte schwer krank werden! In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir einander unterstützen und Kraft spenden dadurch, dass wir uns hier austauschen.

LG CSLOF

09.07.2016 13:08 • x 4 #29


D
ich glaube, dieses Forum war für mich auch so ein Augenöffner. Ansonsten habe ich durch meinen engsten Kreis genau diese Aussage erhalten, die ich mir jetzt
zum Lebensmotto mache: Auf welcher Basis sollte unser Leben weitergehen? Das ist mein Aufhänger in dem ganzen Dilemma. Es gibt keine Basis momentan,
da unsere Wertevorstellungen so differieren. Ich brauche einen Partner, der mir Halt gibt, dem ich bedingungslos vertraue, dem ein Wir genauso wichtig ist, wie ein Ich.
Wir haben heute morgen unser weiteres Vorgehen besprochen. Er möchte nichts von all dem, was wir uns über die Jahre geschaffen haben. Seine Vorstellungen drehen sich um ein völlig spartanisches Leben, wie ein Aussteiger. Nur noch er und seine Wunschträume. Gleichzeitig sichert er mir aber jede Unterstützung zu, falls es mit dem Haus oder irgendwie anders Probleme geben sollte. Nobel, wenn es denn so eintritt.
Damit habe ich zumindest in materieller Hinsicht ein paar Probleme weniger. Wir sind beide selbständig und mein Büro ist im Haus integriert. Wäre wahrscheinlich nicht gegangen, Büro und Wohnung woanders zu mieten. Die Scheidungsfolgenvereinbarung ist in unserer Situation ein logische Konsequenz zur sauberen Trennung.
Ich habe mich anfangs in Tränenströme gelesen, als ich mich mit diesem ganzen Kram beschäftigen musste. Und auch der Gang zur Anwältin, das Vereinbaren des Notartermines war meine Initiative. Worauf soll ich warten? Solange es noch ein friedliches Miteinander gibt, lassen sich Zugeständnisse einfacher vereinbaren.
Habe meinem Mann auch die ganzen Jahre weitestgehend den Rücken freigehalten mit Bürokram u.ä. Haushalt, Kinder, meine eigene Arbeit überwiegend allein gewuppt.
Liegt bei mir wahrscheinlich auch in den Genen als Jungfrau-Geborene. Aber egal, das alles zählt nicht mehr und bringt mir absolut keine Pluspunkte.
Durch bin ich mit der Situation noch lange nicht. Manchmal lege ich mir von Silbermond den Titel Das Leichteste der Welt in den CD-Player - auf Endlosschleife.
Dazu kann man sich freiheulen...... Anschließend einen Tee, und den Blick nach vorn.

Schlimm stelle ich mir noch die Situation vor, wenn wir Eltern, Kinder und Umfeld informieren. Unsere Kinder sind in den Prüfungen, der Große steht kurz vor dem
Abschluss und sollte seine letzten Prüfungen unbeeinträchtigt absolvieren. Der Jüngere muss da wohl komplett durch. Ich hoffe, unsere Strategie und meine Nerven funktionieren! Nächste Woche weiß ich mehr.

Dann hoffe ich, dass es ohne die jetzige Schauspielerei etwas befreiter für mich wird und ich es auch schaffe, loszulassen.
Denn das muss ich definitiv, da ich die anvisierte Lebensform meines Gatten nicht mittragen darf, kann und möchte. Außerdem brauche ich für meine Arbeit meine innere Mitte in voller Dimension, sonst geht das Büro auch noch den Bach runter. Doch das ist meine Existenz, das habe ich mir über die Jahre selbst aufgebaut, das macht mir kein Egotripp kaputt.

LG
Die Sonnige

09.07.2016 16:06 • x 1 #30


A


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