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Nach 36 Jahren verlassen

sozialtussi
Zitat von Chrisi:


2 Jahre sind nun vergangen. 2 Jahre hat es gebraucht meine Fürsorge nur auf mich zu lenken.

Herzlichst Chrisi


Bei mir sind es auch 2 Jahre und 2 Monate.
Und es hat bei mir auch diese Zeit gebraucht, um mit mir alleine gerne zusammen zu sein
Es hat weitestgehend funktioniert.
Ich glaube ein Rest wird immer bleiben.
So ganz wird man das nie verwinden, denn wir waren über ein halbes Leben mit ihnen zusammen
und das prägt.
Auch nach 2 Jahren bin ich noch nicht so richtig bereit für eine neue Partnerschaft.
Aber wer weiß wie es ist, wenn dann doch nochmal Schmetterlinge angeflogen kommen?

24.07.2016 12:35 • x 1 #76


encada
@crisi
Venau das wuerde ich dir auch raten und es auch genauso machen. Nimm der neuen Liebe nicht wieder den Reiz durch gemeinsam gelebten Allltag.

24.07.2016 13:14 • #77


A


Nach 36 Jahren verlassen

x 3


Chrisi
@alle
ja, die Naivität ist verloren gegangen. Ich wollte ja nur ein Beispiel schreiben wie es auch gehen kann. Bin ja kein junger Hüpfer mehr.
Ich genieße die Zeit mit dem Witwer. Er hat noch ein weiteres Haus in Florida und möchte mich durch eine Heirat finanziell gut versorgt wissen. Das sollte euch aber nur zeigen, dass niemand weiß was die Zukunft bringt !

Aber eins ist sicher: meine in den letzten 2 Jahren aufgebauten sozialen Kontakte werde ich nie, nie, nie mehr missen wollen. Eine ( wie auch immer geartete) Partnerschaft wird nur das Herz und meine Aufrichtigkeit bekommen - aber nicht mehr mich mit Haut und Haaren ! Ich glaube auch, dass ich meine kleine Wohnung dank günstiger Miete nicht aufgeben werde. Dann hat man eben noch eine Stadtwohnung.
Aber ich bin eben auch schon älter und die Männer sind es auch. Da muss man mit Einschägen rechnen.
Kann auch sein, dass diese Gedanken Spätfolgen der Trennung sind.

Wie auch immer, ich wollte nur ein wenig Hoffnung verbreiten. Man weiß wirklich nicht was das Leben noch bereit hält.
Ich hatte heute einen wunderschönen Tag mit dem Nachbarn meiner Freundin in Klagenfurt. Ihr Sohn kam und so fuhr ich mit dem Nachbarn zum Wörthersee. Locker, leicht, einfach schön. Das hätte ich mir vor 2 Jahren auch nicht träumen lassen !
Kopf hoch Mädels ! Tolle Figur haben wir durch die Trennung bekommen und eines Tages wissen wir auch wieder wer wir sind.
Chrisi

24.07.2016 17:48 • x 5 #78


sozialtussi
Das hast du wunderschön geschrieben.
Deine Zeilen haben mich zum lächeln
gebracht.
Halte uns bitte auf dem Laufenden.
Ich beneide dich gerade etwas, gönne es dir von Herzen.
Florida.... himmlisch.

24.07.2016 20:12 • #79


CSLOF
Hier gibt es so viele positive Menschen, die es schaffen einen optimistischer in die Zukunft blicken zu lassen. Ich Euch! Alles LiebeCSLOF

24.07.2016 22:37 • #80


R
@Chrisi
ich war auch 35 jahre mit meinem ex verheiratet....ist jetzt 2 jahre her......ich kann dir nur sagen:
mir kommt keiner mehr in meine wohnung!( habe ich gerade über monate selbst renoviert)
falls ich mir irgendwann wieder eine beziehung wünsche........dann bitte nur noch jeder in seiner eigenen wohnung.
dieses modell was ich jetzt so lange hatte...... möchte ich nicht mehr.
es gibt doch auch noch etwas anderes......so viele möglichkeiten eine gute beziehung - freundschaft zu haben. ich war sehr lange sehr glücklich in meiner ehe........aber jetzt darf da gerne auch noch mal etwas anderes kommen.
aber wenn es für DICH richtig ist......IST ALLES GUT!
alles liebe
von ringelblume

25.07.2016 18:38 • #81


D
Vielen Dank für Eure Beiträge. ich habe das Gefühl durch ein Schlüsselloch zu sehen, was auf mich zukommen könnte. So wie Ihr Euer Eheleben beschreibt und vor allem Eure Männer, könnte dies auch auf mich zukommen.

26.07.2016 10:13 • #82


encada
@Dummda
Liebe Dummda, ich habe deinen ersten Beitrag zu deinem Thema gelesen. Da klang das alles so positiv. Hat sich etwas geaendert seit diesem Beitrag, dass dich pessimistischer stimmt?

26.07.2016 18:37 • #83


Bukatcho
Es gibt leider Menschen, die meinen was verpasst zu haben, wenn es auf die 50 zugeht. Vor allem, wenn sie jung geheiratet und früh Kinder bekommen haben.
Ich habe mich früher ausgetobt und mein Leben genossen, daher habe ich auch nichts verpasst. Leider war das bei meiner EX nicht so!

25.10.2016 12:29 • #84


encada
@Bukatcho
Ja, das ist leider in vielen Partnerschaftrn so. Ich habe seit ich hier im Forum bin, schon mit mehreren engeren Kontakt knuepfen koennen, von denen viele diese Erfahrung gemacht haben. Es passiert aber auch, wenn eine langjaehrige Partnerschaft dem einen zu langweilig geworden ist, wenn die Partner nur noch geschwisterlich nebeneinanderher leben und sich die Gemeinsamkeiten nur noch auf Haus, Geld und Kinder beschraenken.

25.10.2016 17:45 • x 1 #85


L
Etwas verpasst zu haben... Nein, das traf auf uns nicht zu. Er hatte alle Freiheiten, vorher und während unserer Ehe .Wahrscheinlich bin ich einfach zu langweilig geworden. Hinzu kommt die Angst, jetzt noch etwas verpassen zu können, kein Kick ist gross genug..... Angst vor Alter, Krankheit, Tod, zumal einige Freunde in letzter Zeit gestorben sind.... Schwierig und traurig.

25.10.2016 19:42 • x 1 #86


M
Ich hoffe, ich werde nicht zerfleischt, aber ich möchte einfach ehrlich sein, da ihr euch mit so vielen Fragen quält. Ich muss gestehen, die schonungslose Wahrheit konnte ich meiner Ex so nicht sagen, da ich sie nicht noch mehr verletzen wollte.
Ja, ich habe meine Ex mal geliebt, aber das ist lange her. Wir haben Kinder bekommen, Haus gebaut, hatten ein gutes Leben – wenn man auf Hamsterrad steht. Meine Ex wollte unbedingt 3 Kinder, mir hätte eines gereicht. Aber als Mann lässt man sich zum zweiten hinreißen, was ok ist und das dritte ist einfach passiert, da sie ohne mich zu informieren, die Pille abgesetzt hatte. Bevor das dritte Kind gezeugt wurde, war mir schon klar, dass ich so nicht glücklich bin. Ich habe mich nur noch als Vater und Versorger gesehen. Meine Ex sollte eigentlich wieder arbeiten gehen – 30 Stunden, da die Hauptlast des Verdienstes für sie, die Kinder und das Haus auf mir lag aber mehr als 12 Stunden die Woche hat sie nicht hingekommen. Die Kinder waren im Kindergarten und in der Schule, also von 8 – 16 Uhr aus dem Haus. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, ich habe mich gut um meine Kinder gekümmert, ebenso um den Haushalt und das Haus. Ich kann Wäsche waschen, kochen, Gartenarbeiten erledigen, renovieren, mit den Kindern Hausaufgaben machen usw.
Mein Leben wurde für mich stetig uninteressanter und es war nicht mehr erfüllend. Es gab nur noch die alltäglichen Dinge, S. nur noch selten. Meine Frau wurde für mich uninteressanter. Irgendwann habe ich sie nur noch als Mutter der Kinder gesehen und ich fühlte mich im Hamsterrad, aus dem ich nicht rauskam, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen. Meine Frau war total langweilig geworden, spontanes war nicht mehr möglich, jeder hatte seine Aufgaben, jeder seinen Alltagstrott. Die Liebe verschwand immer mehr. Selbst Urlaube waren nicht erfüllend, man machte sie halt – aus Pflichtgefühl, weil man Vater ist. Die Urlaube waren weder aufregend, noch konnte ich da mal ein kleines Abenteuer, was das Leben aufregender macht, erleben, da meine Frau das nicht wollte, sie andere Interessen hatte. Gespräche zu Hause gingen immer nur um die Kinder, was ich am Haus noch alles machen sollte, was sie mal wieder neues brauchte, ich mich um ihr Auto kümmern soll, in welches Restaurant sie gehen will, um die Kinder ihrer Freundinnen, um ihre Eltern und Geschwister um das TV-Programm. Das man darüber spricht, ist normal – aber es gab keine anderen Themen und dies ist verdammt uns.y, unromantisch, überhaupt nicht erfüllend. Aber wir hatten nichts anderes, arbeiten wollte sie nicht mehr Stunden, wo man andere Impulse bekommt, zugehört habe ich ihr immer und aus Pflichtgefühl habe ich ihr Wünsche erfüllt. Sie fühlte sich wahrgenommen und geliebt, ich tat ja alles für sie. Ihr Kosmos kreiste nur um die Familie. Aber es gibt noch so viel mehr im Leben. Zeitgeschehen interessierte sie nicht, darüber konnte man sich mit ihr nicht unterhalten. Sie hatte keine Leidenschaften, keine Interessen außerhalb der Familie. Ah, oh doch – die Familien ihrer Freunde waren noch interessant für sie. Irgendwann wurde mir nach und nach bewusst, dass ich so nicht leben kann, dass ich so untergehe, dass ich so unglücklich bin. Es fühlte sich an, als nehme mir dieses Konstrukt die Luft zum Atmen, als wäre ich kein Mann mehr, sondern nur Vater und Versorger, als würde ich als Mann immer mehr verschwinden. Und ab da war mir klar, ich liebe diese Frau nicht mehr, ich muss mich trennen, ich brauche wieder Luft zum atmen, ich muss mich selbst wieder finden. Und das kann ich nur, wenn ich rauskomme aus diesem Hamsterrad. Ich habe mit dieser Entscheidung lange gerungen und meine Frau war entsetzt, als ich die Trennung aussprach. Für sie war doch alles wunderbar. Nur hat sie mich und meine Bedürfnisse nicht gesehen gehabt. Als Paar hatten wir nichts Gemeinsames mehr, nichts Aufregendes mehr, keinerlei Spannung mehr. Wir haben uns unterschiedlich entwickelt. Ich erwarte mehr vom Leben, als nur Vater und Versorger zu sein, ich habe Ansprüche an mein Leben, ich will mich selbst spüren, ich will Adrenalin spüren, ich will meine Grenzen kennenlernen. Ob das nun als Mitlifecrises gilt, ich weiß nicht. Das Gefühl, nicht mehr ich selbst zu sein, habe ich bestimmt seit 10 Jahren gehabt und es wurde zunehmend mehr, bis der Ausbruch kam, weil ich so nicht mehr konnte. Klar, hab ich nach der Trennung erstmal alle möglichen Dinge getan, Dinge, die über 20 Jahre nicht mehr möglich waren, Dinge die ich aber schon immer tun wollte. Ich war raus aus dem Hamsterrad, konnte wieder frei atmen, konnte mich wieder spüren. Es fiel eine riesen Last von mir ab.
Es soll nicht heißen, dass ich mich nicht um meine Kinder kümmere – wir haben Wechselmodell. Ich kümmere mich gern um sie. Auch bin ich immer noch Versorger, da meine Ex nach wie vor nicht mehr arbeiten möchte, aber ich bin frei. Ich höre keine permanenten Geschichten mehr über die Familien ihrer Freunde, ich höre keine Geschichten mehr über ihre Familie, ihre Familie sitzt nicht ständig auf meiner Couch und ihre Freunde auch nicht, ich muss nicht mehr ihr Auto reparieren, ich muss nicht mehr blöde Sendungen im TV schauen, ich muss keine Gespräche mehr führen, die mich nicht interessieren, ich muss nicht mehr im Urlaub auf sie Rücksicht nehmen, ich kann lange arbeiten, ohne jemanden Rechenschaft schuldig zu sein, ich kann mich mit Kollegen treffen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und mir gleich nach dem nach Hause zu kommen anzuhören, was im Haushalt, in den anderen Familien usw. war, was es zu essen gab, was sie einkaufen muss oder musste und was ich in den nächsten Tagen doch zu erledigen hätte.
Eines weiß ich ganz genau, meine nächste Frau, so es sich ergibt, darf kein Muttityp sein. Es bedeutet nicht, dass sie keine Kinder haben darf, aber es bedeutet, dass sie Frau ist, sinnlich, abenteuerlustig, am Zeitgeschehen interessiert, dass sie einen Job hat, der sie erfüllt, dass sie Interessen außerhalb der Familie hat, die sie erfüllen, dass ich mit ihr Gespräche über Gott und die Welt führen kann, dass sie meine Bedürfnisse wahr nimmt, dass ich mich als Mann fühlen kann und nicht nur als Vater und Versorger, dass wir zusammen neues entdecken, dass der Alltag nicht immer das gleiche grau ist, dass sie über ihren Horizont schauen kann.
Ob ich meine Entscheidung bereue, meine Frau verlassen zu haben. Nein – ich hätte es schon viel eher tun sollen. Man hat nur ein Leben und man muss das Beste daraus machen.

26.10.2016 09:49 • x 4 #87


Bukatcho
Zitat von männlicherGast:
Eines weiß ich ganz genau, meine nächste Frau, so es sich ergibt, darf kein Muttityp sein. Es bedeutet nicht, dass sie keine Kinder haben darf, aber es bedeutet, dass sie Frau ist, sinnlich, abenteuerlustig, am Zeitgeschehen interessiert, dass sie einen Job hat, der sie erfüllt, dass sie Interessen außerhalb der Familie hat, die sie erfüllen, dass ich mit ihr Gespräche über Gott und die Welt führen kann, dass sie meine Bedürfnisse wahr nimmt, dass ich mich als Mann fühlen kann und nicht nur als Vater und Versorger, dass wir zusammen neues entdecken, dass der Alltag nicht immer das gleiche grau ist, dass sie über ihren Horizont schauen kann.Ob ich meine Entscheidung bereue, meine Frau verlassen zu haben. Nein – ich hätte es schon viel eher tun sollen. Man hat nur ein Leben und man muss das Beste daraus machen.


Den perfekten Partner wie Du Ihn Dir vorstellst, gibt es nicht. Irgendwas ist immer, das nicht passt!
So wie sich das liest, war Deine Frau der typische Familienmensch, was das erweiterte Umfeld betrifft und Du eher nicht. War bei mir ähnlich, immer nur die Familie und die Beziehung (ich) wurde vernachlässigt. Nur bei mir hat sich meine EX getrennt. Mich würde aber mal interessieren, wie alt Du bist, hört sich doch schwer nach Midlifecrises an!

26.10.2016 11:36 • #88


M
Ich bin 46. Midlifecrisis glaube ich nicht. Mit dem Gedanken, mich zu trennen, ging ich über 10 Jahre. Dieser Wunsch mich zu trennen reifte schon etliche Jahre in mir aber dann wurde meine Ex mit dem dritten Kind schwanger und mein Pflichtgefühl holte mich wieder ein. Ein ausbrechen oder verlassen wurde unmöglich. Ich habe mich dann noch drei Jahre in meine Rolle gefügt, bis ich nicht mehr konnte und vor allem auch nicht mehr wollte. Meine Ex war nicht immer der typische Familienmensch, sondern mutierte immer mehr dazu. Alles was nicht mit Familie zu tun hatte wurde abgeschmettert. Nützlich war ich als Versorger, Wünscheerfüller, Hausmeister, Hausmann, Vater, Gärtner, KFZ-Mechaniker. Aber das war nicht mein Leben. Ich bin jetzt 3 Jahre getrennt und es war meine beste Entscheidung. Ich bereue es keinen Moment. Wir hatten mal schöne Zeiten, ja, ich habe sie mal geliebt. Aber ich liebe sie nicht mehr im geringsten, außer als Mutter für die Kinder bedeutet sie mir nichts mehr, ich kann, so hart wie es klingen mag, nichts mehr mit ihr und ihrer Art anfangen und weiß ganz genau, dass das Leben, was ich geführt habe, ich nicht mehr will. Ich bin glücklich mit meiner Wohnung, meinem Leben, meinen Kindern, meiner Arbeit, meinem Sport, meinem persönlichen Abenteuer.
Und nein, ich möchte keine perfekte Frau – die gibt es sicher nicht und ein bisschen Reibung brauch ich auch. Aber ich möchte eine Beziehung, die etwas zu geben hat und die genannten Attribute sind mir wichtig. Und ich weiß, dass es solche Frauen gibt.

26.10.2016 11:58 • x 2 #89


M
Zusatz:
Ob meine Frau der ausgesprochene Familienmensch ist, mag ich nicht recht beurteilen. Auf jeden Fall hatte sie sich ihr Leben sehr bequem eingerichtet. Sie hatte keine Ziele, kein Biss, keine Interessen. Es lief wie es lief und damit ging es ihr gut. Jegliche Versuche, ihr einen Ansporn zu geben scheiterten. Weder mehr arbeiten, noch gemeinsame Projekte die mit Arbeit verbunden waren, die mit etwas Neuem verbunden waren, die Aufwind, raus aus dem Hamsterrad bedeuteten, wurden abgelehnt.

26.10.2016 13:14 • x 1 #90


A


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