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Nach 8 Monaten es schmerzt trotzdem immer wieder!

cloud13
…seit Anfang des Jahres stöbere ich hier schon in diesem Forum, lese die Geschichten und Schicksale, lese die Entwicklungen, suche dabei Antworten – vielleicht suche ich auch die eine oder andere (gefährliche?) Hoffnung – entdecke dabei viele Parallelen und versuche doch irgendwie das „Exklusive“ meiner Geschichte zu erkennen. Aber irgendwie ist es häufig immer wieder so unfassbar ähnlich, und man kann dabei nicht glauben, dass es einem dann selbst mit dieser Person passiert, der man so sehr vertraut und so viel anvertraut hat, die Person mit der man glaubte, sein Lebenskonzept und seinen Mittelpunkt gefunden zu haben – man war angekommen, glücklich, zufrieden und bereit für eine weitere großartige Zukunft, die einem weit offen zu stehen schien. Klingt verdammt pathetisch, aber so war es wirklich…

Ich hatte mal eine ellenlange Version meiner kompletten Geschichte mit allen Details zusammengestellt – wie alles begann, wie sich alles entwickelt hat usw. - aber ich denke mal, 9 Seiten will dann doch keiner lesen, es sind aber immer noch 3 Seiten. Das eine oder andere Detail kann ich vielleicht auf Nachfrage hervor kramen, wenn es Not tut.
Nehmen wir also die Fakten – meine Exfrau (wobei, die Scheidung ist noch von keinem von uns beantragt worden) und ich waren seit über 13 Jahren (meines Erachtens und das der meisten mittlerweile geschockten Freunde und Bekannte glücklich) zusammen, davon seit 7 Jahren verheiratet und haben eine 4-jährige großartige Tochter.
Rückblickend und auch durch spätere Gespräche in meinem Bekanntenkreis hatte sich meine Frau seit der etwas komplizierten Geburt unserer Tochter doch irgendwie verändert - sie wurde merklich ernster. Ihre bezeichnende Ausgelassenheit und Fröhlichkeit hatte abgenommen, dafür reagierte sie eher launischer, war schneller deprimiert – dennoch hieß es nach zwei Tagen häufig wieder „Das Leben ist doch so schön!“. Im vergangenen Jahr nahmen ihre Launen dann deutlich zu. Wir hatten zusätzlich auch das altbekannte Phänomen, dass man zunehmend eher Eltern und weniger eine Paar wurde - sie erwähnte dabei schon mal, dass sie unglücklich sei, was mich sicherlich irritierte, aber ihre Launenhaftigkeit ließ mich leider nicht ernsthaft aufhorchen, weil eben ein paar Tage später (nach außen hin) alles wieder in bester Ordnung war – wir starteten ein paar eher fruchtlose Versuche, alleine etwas zu unternehmen, mal essen zu gehen oder ins Kino, aber irgendwie waren wir anscheinend „aus der Übung“ - nach vielem Hin-und-Her schob sie auf einmal den immer wieder kehrenden Frust primär auf ihren Job. Letztendlich erledigte sie dort die Arbeit ihres Vorgesetzten und fühlte sich aber nicht entsprechend vergütet bzw. gewürdigt. Sie sah sich in einer wesentlich lukrativeren wichtigeren Position. Um ihren Seelenfrieden wieder herzustellen, schrieben wir Bewerbungen, doch dann geschah es, dass sie mit der Drohung ihres Weggangs und reger Unterstützung aus dem Kollegenkreis zum Jahresende die Position ihres Chefs zugesprochen bekam. Nun hatte sie etwas, womit sie erst in frühestens 5 Jahren gerechnet hatte. Und auf einmal war sie überglücklich, sie sprach Ende November sogar das seit Anfang 2014 ad acta gelegte Thema eines zweiten Kindes an.
Doch die Zufriedenheit hielt offensichtlich nicht lange bzw. das Problem war nämlich ein ganz Anderes, von dem ich gar nichts ahnte.
Kurz nach Neujahr kam es eines Abends während eines unverfänglichen Gesprächs wieder zu einer ihrer launischen verärgerten Reaktionen, worauf ich sie fragte, was denn jetzt schon wieder los sei. Darauf meinte sie, ich würde doch merken, dass es mit uns nicht lief.
Als ich sie fassungslos fragte, ob sie damit ausdrücken wollte, dass sie die Trennung wünschte, bejahte sie dies unbeirrt. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte und fragte auch gleich mal panikerfüllt, ob es einen Anderen gäbe. Sie hätte sich zwar in einen verguckt, aber da würde nichts laufen; was aber mehr werden könnte – ich lag richtig mit meiner Vermutung, dass es dieser eine Kollege alias Juniorchef sein musste, dem sie nun schon seit 2 Jahren nach Feierabend Englischnachhilfe gab und mit dem sie in den letzten Monaten immer mehr unternommen hatte und den ich bereits zynisch als ihre Affäre bezeichnet hatte. Doch hatte ich ihr immer voll und ganz vertraut, darauf gebaut, dass das, was wir hatten viel zu wertvoll und großartig war, um es für so eine unsinnige Geschichte aufs Spiel zu setzen. Warum sollte sie nicht einfach einen guten Freund haben…man, war ich naiv!
Nach dem ersten Schock und einigen furchtbaren Tagen (mit den klassischen Gefühls.tremen à la Bitten, Weinen, Toben, Depressionen, Wut, Verzweiflung, intensiven Gespräche etc.) war dies aber auch meine Grundlage, um jetzt alles zu geben, ich wollte um unsere Ehe und Familie kämpfen und war überzeugt, diese retten zu können. Noch bekam die Kleine; welche übrigens ein echtes Papa-Kind ist; nur mit, dass Mama nicht mehr bei Papa schläft. Die war nach ein paar Tagen rüber ins Arbeitszimmer gezogen.
Ich legte mich also ins Zeug, um all das zu widerlegen, was mir meine Frau als Vorwurf und Gründe für das Verschwinden ihrer Gefühle vorgetragen hatte – meine Bequemlichkeit, mein fehlender Ehrgeiz, die abnehmende Zuneigung (kein Händchenhalten oder regelmäßige Küsse) – im Endeffekt warf sie mir zusammengefasst eigentlich vor, dass ich zu sehr zufrieden mit unserer aktuellen Situation und meiner Rolle als Vater gewesen bin.
Aber ich wollte nicht, dass es hier zu Ende ist. Das konnte und durfte nicht wahr sein. Ich setzte also alles in Bewegung, musste immer wieder gefrustet erkennen, dass ich an diese plötzlich so fremde Frau nicht mehr heran kam – von einem Tag auf den anderen eine extreme Kälte und Distanz zwischen uns. Manchmal suchte sie dennoch meine Nähe, ließ sich in den Arm nehmen oder hakte sich bei mir ein – Momente von fundierter Hoffnung, die sich dennoch befremdlich anfühlten. Wir unternahmen einen fruchtlosen Wochenendausflug ohne unsere Tochter - auch wenn wir hier und da ein paar gute wenn auch unverbindliche Stunden hatten, es brachte uns nicht weiter. Noch hielten wir das Familiendasein irgendwie aufrecht, wir lebten schließlich weiterhin zusammen in unserer Eigentumswohnung.
Kürzen wir es ab, denn der eine oder andere ahnt es vielleicht auch schon. Mitte März; direkt nach einem Kurzurlaub mit der Kleinen bei ihren Eltern ohne mich; setzte mich meine Frau davon in Kenntnis, dass sie bereits seit Juli 2015 eine Affäre mit eben diesem erwähnten Kollegen habe, welche sie eigentlich nur über die Adventszeit unterbrochen hätte.
Ausraster, Fassungslosigkeit, Schockreaktionen – das ganze Programm waren die Folge bei mir. Auf einmal alles umsonst – dieses verzweifelte überzeugte Kämpfen, um das Schlimmste zu vermeiden, und es war eigentlich schon alles passiert – und sie war sich ihrer Sache bereits sicher gewesen, hatte mich mieserweise über fast 3 Monate zappeln lassen.
Ich lasse hier mal die Details der nächsten grausamen Wochen aus und liefere nur die Fakten: viele dramatische Nächte, zahlreiche fruchtlose emotionsgeladene aber auch konstruktive Gespräche. Wider meiner ursprünglichen langjährigen Einstellung, dass ein Fremdgehen für mich das endgültige Aus bedeuten würde, wollte ich nach einiger Bedenkzeit doch einem Neuanfang die Chance geben – was wir hatten und weiterhin hätten haben könnten, war mir einfach zu wertvoll, um es nicht zu versuchen. Daher wollte ich sogar diesen elenden Betrug; von mir aus gerne mit professioneller Hilfe; verarbeiten. Für meine Frau war die Trennung jedoch weiterhin beschlossene Sache und das Interesse an einer Zukunft mit dem Anderen unverändert, daran rüttelte auch ein weiteres Beratungsgespräch nichts.
Unsere kleine Tochter blieb natürlich von den Entwicklungen auch nicht unberührt, und ihre Mutter zeigte mittlerweile zunehmend, wie überfordert sie mit allem war bzw. wie ihre Prioritäten sich verlagerten. Nicht selten gerieten die beiden heftig aneinander, ich musste meine Tochter regelmäßig beruhigen und irgendwie vermitteln, obwohl ich zunehmend eine unbändige Wut auf meine Noch-Frau bekam, denn sie leistete sich einen egoistischen verantwortungslosen Klopper nach dem anderen. Dazu kamen extremste Aussagen wie ich bin was Besseres als du, du hast mich nicht verdient oder ich vermisse niemanden deiner Familie, die bedeuten mir nichts, ich habe dessen Leben vielmehr aufgewertet bis hin zu Menschen, die mich kritisieren, sind sowieso unter meinem Niveau...der Wahnsinn!
Im April nahm sie sich letztendlich eine sauteure Zwei-Zimmer-Wohnung für 6 Monate. Somit nächtigte sie nicht mehr ständig im Arbeitszimmer, wenn sie mal nicht bei einer Freundin (oder vielmehr dem Anderen) übernachten konnte, es sei denn es waren ihre festen Abholtage für die Kleine. Derzeit holt sie sie zweimal in der Woche vom Kindergarten ab und hat sie alle 2 Wochenenden. Ich hole sie dreimal ab (hatte bereits nach ihrer Geburt und meiner 7-monatigen Elternzeit meine Arbeitsstunden reduziert) und habe sie an den anderen Wochenenden, auch wenn es gelegentlich vorkommt, dass ich sie auch mal eine komplette Woche habe, wenn die Mutter wieder auf Geschäftsreise ist.
Mittlerweile haben wir auch unsere jeweiligen Urlaube hinter uns gebracht – das erste Mal waren wir jeder alleine mit unserer Kleinen im Urlaub – die Mutter mit der Kleinen samt ihren Eltern in unserem alljährlichen Sommerrefugium plus Kurzbesuch des Neuen vor Ort / ich alleine mit Tochter in den Bergen. Dieser Urlaub hat meine Tochter und mich noch enger zusammen geschweißt, als dies schon vorher der Fall war und mich darin bestärkt, ihr möglichst so wenig zusätzliche Veränderung im sozialen Gefüge anzutun, als unbedingt nötig…ihre Familie ist kaputt gegangen, das reicht absolut.
Dafür führt ihre Mutter zunehmend den Neuen in ihr Leben ein. Mittlerweile wurde die Kleine mehrmals mit ihm konfrontiert – sie beschwert sich jedes Mal über ihn, keine Ahnung, ob sie das nur mir gegenüber tut. Man kriegt ja die tollsten Dinge mit, wie Trennungskinder agieren, um sich ihre jeweilige Harmonie zu bewahren.
Status zur Zeit: ich wohne mit unserer Tochter weiterhin in der Eigentumswohnung, die meine Ex natürlich partout verlustreich verkaufen will und nicht einsieht, dass Darlehen weiter zu bezahlen – ich müsste also zusehen, wie ich das alleine finanziert bekomme, um unser gewohntes Zuhause mit allen Freunden, Spielkameraden und dem Kindergarten sowie die zukünftige Schule in der direkten Nachbarschaft gerade für die Kleine zu gewährleisten.
Sie besucht weiterhin regelmäßig ihre Mutter, übernachtet mittlerweile dann auch dort (mir wird jetzt schon schlecht, dass sie in absehbarer Zeit oder mittlerweile sogar schon in dem neuen gemeinsamen Liebesnest übernachtet). Meine Ex will eine 50/50-Regelung durchsetzen – um somit anscheinend den Kindesunterhalt nicht zahlen zu müssen. Mir steht eigentlich auch ein Trennungsunterhalt zu, da sie nahezu das Doppelte verdient wie ich, aber ich hatte diesen bisher nicht gefordert, sondern nur angedeutet, denn so lange sie ihren Dauerauftrag bezüglich der Wohnung weiterhin bezahlt, komme ich gut über die Runden.
Ich hatte bisher auch nur einen Erstberatungstermin bei meinem Anwalt im Juni, der mich größtenteils beruhigte. Trotzdem mache ich mir so meine Gedanken, was meine Noch-Frau da alles im Hintergrund drehen könnte, um sich mehr und mehr in ihr neues Prestige-Leben zu stürzen ohne Rücksicht auf die Vergangenheit.
Am meisten macht es mir zu schaffen, dass der schöne Familientraum für meine Kleine so abrupt kaputt gegangen ist – dabei ist die Zeit mit ihr so kostbar, und ich begreife nicht, wie ihre Mutter es so oft so lange ohne sie aushalten kann. Gut für mich, wir haben somit einfach eine ausgiebige großartige Zeit zusammen, gerade vor zwei Wochen hat sie Radfahren gelernt – auch dieses Highlight hat ihre Mutter verpasst. Mir tut es dann immer wieder furchtbar weh, ihr morgens zum Abschied zu winken, wenn ich weiß, dass ich sie die nächsten Tage nicht sehen werde, weil sie mit der „neuen Welt“ ihrer Mutter konfrontiert wird.
Dann denke ich oft an unsere großartigen intensiven Jahre zurück, die so plötzlich vernichtet wurden und sich zunehmend wie eine Riesenlüge anfühlen. Und diese Frau; wenn ich sie mal sehe, denn der Kontakt wird weniger und weniger, von mir kommt eigentlich gar nichts mehr, auch keine Reaktionen auf ihre Nachrichten per WA, sollte es nicht unbedingt nötig sein – und eigentlich geht es nur noch um Absprachen bezüglich unserer Tochter; ist mir so unfassbar fremd geworden, als hätte ich 13 Jahre mit einer Schizophrenen verbracht oder als hätte sie mir über ein Jahrzehnt etwas vorgespielt. Und trotzdem schmerzt es immer noch so sehr und ich falle regelmäßig in ein düsteres Loch, fühle mich so einsam und wünsche mir eine neue Chance für uns alle drei, so wie heute mal wieder – und das nach bereits 8 Monaten…

21.09.2016 10:58 • x 6 #1


earthgirl
hallo

das hört sich nicht so an, als könnte es eine neue chance dafür geben, dass ihr wieder zusammen kommt. die verarbeitung einer trennung dauert umso länger, umso öfter man mit dem anderen involviert ist, sein muss.
und zwischendurch kommt hoffnung hoch, dass es sich vielleicht ändern kann und alles wird, wie es mal war.
bei mir aus eigener verzweiflung.
aber dann lande ich mehr oder weniger schnell wieder bei mir und in meiner neuen welt. da ist es noch nicht schön. aber es ist das, was jetzt ist.

ich möchte noch eine sache hinzufügen an dich. ich glaube, du musst aus dieser wohnung ausziehen.
sie hält dich in einer abhängigkeit zu ihr, die in der trennung für mich nicht gesund wäre. ich würde mich fühlen wie ein hund an der leine oder so.
und ich würde klare fakten zum unterhalt und so weiter schaffen. und wenn du dir verzichten nicht leisten kannst, verzichte nicht.

21.09.2016 12:09 • x 2 #2


A


Nach 8 Monaten es schmerzt trotzdem immer wieder!

x 3


S
Hallo, deine Geschichte klingt wirklich nicht gerade schön, aber falls es dich etwas ermutigt, keine Trennung läuft gut ab. Dass deine Tochter das Ganze mitbekommen muss, tut mir wirklich Leid. Es ist dir hoch anzurechnen, dass du versuchst, das Leben der kleinen so geregelt wie möglich zu erhalten. Und du merkst ja auch, dass die Beziehung zu ihr trotz der Trennung eher noch intensiver geworden ist als sie früher war. Das ist ja grundsätzlich ja nichts Schlechtes.
Ich finde dein Verhalten auch ganz normal, dass du dir trotz der Launen deiner Ex eine neue Chance wünschst. Ich glaube, dass du auf der Suche nach Normalität und einem geregelten Ablauf bist, so wie es die letzten Jahre eben war. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier und sehnt sich nach Regeln und Struktur im Leben. Da bei dir in den letzten paar Monaten so viel passiert ist, hattest du nicht einmal die Chance zur Ruhe zu kommen. Du musst dir selbst noch ein wenig Zeit geben. Eine Trennung stresst einen unheimlich, allein deswegen weil du nicht nur an dein eigenes Wohlbefinden denkst, sondern auch noch an das deiner Tochter. Ich glaube es ist wichtig, dass du langsam aber sicher einsiehst, dass die Trennung zwar schmerzlich, aber letztendlich für alle das Beste war. Einen Partner zu haben, dessen Launen täglich schwanken ist anstrengend und nicht fair dir gegenüber. Und auch eure Tochter wäre dauerhaft nicht unter den besten Umständen aufgewachsen, wenn ihre Eltern eine so unharmonische Beziehung führen. Deine Ex wirkt ziemlich unsicher in ihrem Verhalten. Und warte mal ab, es ist nicht garantiert, dass sie mit ihrem Neuen glücklich wird. Ich glaube sie hat eher ein Problem mit sich selbst und versucht ihre Partner als Grund dafür anzusehen. Dem Neuen wird es denke ich bald ähnlich gehen.
Schaue nach vorne, konzentriere dich auf dich selbst und freue dich, dass du eine wunderbare Tochter hast.
Ich habe auch eine sehr schmerzhafte Trennung hinter mir, die jetzt knapp 6 Monate zurückliegt. Und ich hänge auch noch an meinem Ex aber habe mittlerweile eingesehen, dass ich in der Beziehung nicht 100% glücklich gewesen wäre, wenn ich sie so weitergeführt hätte. Und auch wenn er mir wahnsinnig fehlt, es mich traurig macht zu wissen, dass er schon eine neue Partnerin wieder hat, schaue ich nach vorne und konzentriere ich mich auf meine eigenen Ziele im Leben. Ich hoffe du hast einen guten Freund oder Familie, die dir zuhören. Auch wenn es immer das gleiche ist, mir hat es sehr geholfen einfach mit jemanden über die ganze Sache zu reden. Irgendwann hatte ich nicht mehr das Gefühl noch etwas sagen zu müssen. Und wenn ich doch wieder Kontakt mit meinem Ex durch gemeinsame Freunde habe oder ich etwas mitbekomme von ihm, dann schreibe ich es auf. Danach geht es mir besser.
Ich wünsche dir viel Kraft, dass du zurück zu dir findest. Es wird bestimmt jemand in deinem Leben kommen, der die gleichen Werte teilt wie du und dessen Launen du nicht ertragen musst.

21.09.2016 12:11 • x 1 #3


cloud13
Erstmal danke, dass doch tatsächlich so schnell sich hier jemand diesen laaaangen Text durchgelesen hat und für eure Rückmeldungen…

@ earthgirl – die Sache mit der Wohnung ist nun mal diese, dass sie vorneweg das vertraute Zuhause meiner Tochter ist, der Kindergarten ist 5min von Haustür zu Haustür, ihre Freunde wohnen in der unmittelbaren Nachbarschaft d.h. sie können direkt nach dem Kindergarten draußen weiter spielen oder sich spontan besuchen – u.a. ein ziemlich gewichtiger Faktor, sollte es im Härtefall mal zu einer Auseinandersetzung wegen des Aufenthaltsbestimmungsrechts kommen. Das gibt der Kleinen auf jeden Fall zusätzliche Stabilität – und on top halte ich das soziale Netzwerk zu den zugehörigen Eltern zusammen, was auch mir entsprechend gut tut – das haben meine Ex und ich vorher leider ziemlich vernachlässigt, uns eher mit uns selbst beschäftigt (vielleicht auch ein Fehler, der zu diesem Ausgang geführt hat). Sie hat mittlerweile jeglichen Kontakt dort zu allen Leuten und sogar den meisten alten gemeinsamen Freunden inkl. meiner Familie abgebrochen.
Ich selbst lebe schon sehr lange in dieser Gegend, meine Familie wohnt auch ganz in der Nähe, somit ist diese Stütze auch direkt greifbar (übrigens auch einer der Vorwürfe, die mir meine Ex gerne gemacht hat, dass ich immer noch so einen engen Kontakt zu meinen Eltern pflege, wobei sie letztendlich selbst oft davon profitierte, da ihre Familie komplett im Ausland lebt…). Und ich kann mich zusätzlich glücklich schätzen, einen sehr langjährigen großen Freundeskreis zu haben.
Viele Gründe, diese Wohnung eben nicht aufzugeben – dazu kommt noch, dass der Wohnungsmarkt hier nicht gerade der rosigste ist. Etwas wesentlich günstigeres würde ich definitiv nicht so einfach bekommen…und abgesehen davon mag ich diese Wohnung und die Umgebung wirklich.

@ sternchen – das oben Erwähnte passt dann auch zu deiner Frage, was Gespräche mit Freunden und Familie anbelangt. Da habe ich in der Tat von Anfang an zahlreiche geführt und führe sie bei Bedarf immer noch. Manchmal dachte ich mir schon, muss es denen doch irgendwann einfach mal zu viel werden, selbst wenn sie mir immer wieder sagten, ich würde erfreulich stabil und aufgeräumt wirken, gemessen an der eigentlichen Katastrophe. Aber es ist meines Erachtens ein ständiges Up-and-Down und wiederholt sich leider auch gerne.
Man denkt, man ist auf einem guten Weg, und dann haut einen doch das nächste Gedankenkarussell unangekündigt um, oder es tritt eine Situation ein, die alles wieder aufreißt.
Da kommen dann wieder (oft auch grundlos) die Erinnerungen und das Nicht-Begreifen hoch, und wieviel mir meine Ex doch vorgespielt haben muss, dass sie diese gemeinsame Zeit so emotionslos mit allen Konsequenzen abfertigen und zu den Akten legen kann. Hier muss unsere Wahrnehmung doch extrem auseinander gegangen sein bzw. sie hat eine schöne Illusion wunderbar am Laufen gehalten.
Nebst den Gesprächen habe ich seit Beginn dieses Dramas auch seitenweise „Tagebuch“ geführt; mittlerweile über 100 Seiten; von dem ich immer wieder Abschnitte an Freunde geschickt hatte – einmal, um es für mich selbst begreifbar zu machen, später dann auch einen möglichen roten Faden zu erkennen oder eben einfach eine hilfreiche Diskussion anzustoßen, wenn ich gerade wieder um mich selbst kreiste oder die aktuelle Situation partout nicht stemmen konnte.
Eben der Grund, warum ich mich nach langem Zögern und Zweifeln entschlossen hatte, nun doch hier im Forum aufzutauchen…

Und ja, der logische Verstand sagt mir ganz klar, dass hier eigentlich keinerlei Chancen auf einen Neuanfang oder ein Wiederzusammenfinden bestehen, viel zu viel ist in den letzten Monaten kaputt gegangen und oberflächlich betrachtet ist meine Ex bzw. diese Person, zu der sie unbemerkt geworden ist, einen ganz klaren unbeirrten überzeugten sowie rücksichtslosen Weg gegangen, um das alte Leben (inkl. allen Beteiligten darin) zu beenden und ein gänzlich neues zu beginnen…
Aber das Gefühl lässt einen trotzdem nicht los – dazu war die Zeit dann doch zu intensiv und zu lange, um damit endgültig abschließen zu können, auch wenn es ratsam und richtig wäre…

21.09.2016 14:57 • #4


cloud13
Update in die Stille:
mittlerweile ist ein weiterer Monat vergangen – die Ups-and-Downs wechseln sich immer noch fleißig ab, wobei ich zunehmend innerlich vereise und abstumpfe. Die wertvolle Zeit mit meiner Tochter gibt mir viel Aufwind, macht mich glücklich, wobei hier auch immer wieder die Wehmut hochkocht, wenn ich merke, wie sehr es ihr dann doch manchmal zu schaffen macht, dass ihre Eltern nicht mehr zusammen sind.
Und gerade hier hat sich in den letzten Wochen etwas Gravierendes und Bedenkliches entwickelt:
Es fing damit an, dass ich eines Abends ein Schluchzen aus ihrem Zimmer hörte, und als ich schnell zu ihr kam und fragte, was passiert sei (dachte erst, sie hätte sich im Schlaf irgendwie weh getan), meinte sie, sie wäre so traurig, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind.
Ich versicherte ihr, dass Mama sie ja morgen beim Kindergarten abholen würde, was sie jedoch vehement abwehrte – nein, sie wollte, dass Mama wieder hier bei mir ist, und sie wollte eben nicht mehr in die andere Wohnung…
Mir brach es das Herz, sie so leiden zu sehen, und ich selbst konnte in diesem Moment die Tränen nicht mehr zurückhalten, schaffte es aber, sie zu trösten.
Am nächsten Tag war ihre Trauer immer noch vorhanden, im Kindergarten weinte sie auch nochmal.
Ich vermute, sie hatte plötzlich begriffen, was es tatsächlich heißt, dass ihre Eltern getrennt sind und dass so vieles anders geworden ist - sie merkt, was ihr fehlt…
Jedenfalls fing sie ab da auf einmal an, Krawall zu machen, wenn ihre Mutter sie an den vereinbarten Tagen mit zu sich nehmen wollte. Ab sofort wollte sie nur noch daheim in ihrem gewohnten Zuhause bei Papa bleiben. Den Anfang machte ein Übergabetermin am Wochenende, an dem sie sich unumstößlich weigerte, mit Mama mitzugehen – also warteten wir erst einmal ab.
Das hatte zur Folge, dass die vor allem von meiner Seite durchgezogene KS zu meiner Noch-Frau aufgeweicht werden musste und wir uns über die Umstände in unseren jeweiligen „Welten“, sowie über die Organisation der anstehenden Feiertage austauschten. Dabei stellte sich heraus, wie sehr die Kleine auf mich fixiert zu sein schien - sie würde immer von mir reden, nach mir fragen, alles wäre besser bei Papa – nur, wenn sie bei mir ist, fällt recht wenig über ihre Mutter und wenn dann eher die unschönen Kritiken an ihrem „neuen Leben“ mit dem „neuem Partner“ etc.
Die Kleine schien sehr erfreut über diese kurze wiederkehrende „Vertraulichkeit“ zwischen uns – Mama und Papa reden miteinander, lachen sogar mal – gefährliche Hoffnung! Ich merkte wiederum, wie fremd mir diese Frau geworden war.
Zunehmend gefrustet resignierte meine EX vor der Antipathie ihrer Tochter, denn es kam in der Woche darauf zur endgültigen Eskalation. Beim Abholen vom Kindergarten wollte sie einfach nicht mehr mitkommen, unter Heulen und Toben wollte sie nach Hause und nicht in die andere Wohnung. Letztendlich traf ich die beiden nach Feierabend daheim an – vorläufige Konsequenz aus dieser Aktion: die Kleine würde von ihrer Mutter an den entsprechenden Tagen weiterhin abgeholt werden, aber zu Hause bei Papa schlafen, der sie ab jetzt morgens dann an jedem Tag in den Kindergarten brachte. Dieselbe Modifikation an den Mama-Wochenenden – sie würde dort aber eine Nacht von Samstag auf Sonntag bei ihrer Mutter schlafen, jedoch nur unter der Prämisse, dass sie am Sonntagabend wieder heim durfte. Damit schien die Kleine offensichtlich glücklich!
Ich würde lügen, wenn ich es abstreiten würde, dass mir das natürlich auch irgendwie guttat (diese Trauer und das Zusammenreißen beim Abschiednehmen an den Übergabetagen war einfach die Hölle), obwohl ich es bedenklich fand, wie sehr sich unsere Tochter von ihrer Mutter distanzierte, und diese klein beigab. Aber die Kleine haderte extrem; sicherlich ähnlich wie ich; mit diesem neuen Leben, und meine EX tat gleichzeitig ihr Übriges, um das zu verstärken.
Wie wenig sie mittlerweile von ihrer Tochter mitbekam zeigte alleine schon der Umstand, dass sie vor einer Woche das erste Mal gesehen hatte, wie ihre Tochter Fahrrad fuhr (abgesehen von einem Video, was ich ihr mal geschickt hatte) – nur, das Radfahren hatte die Kleine bereits vor 2 Monaten gelernt – das Highlight für das Mädchen schlechthin, aber Mama hatte es bisher anscheinend wenig tangiert…
Seit letztem Wochenende ist meine EX aus ihrer bisherigen 2-Zimmer-Wohnung aus- und bei dem Neuen eingezogen. Prompt durfte/musste die Kleine im neuen Liebesnest übernachten, und morgens lag dann Mama zusammen mit diesem anderen Mann in trauter Zweisamkeit im Bett. Wenn es mir schon auf den Magen schlägt, wie muss dieses Bild dann für meine kleine Tochter wirken?!
Ich selbst kämpfe mit einem emotionalen Chaos, bin weiterhin stinksauer auf meine EX und ihre unbeirrte egoistische Vorgehensweise; auch wenn sie bei unseren letzten, durch die neue Situation auch etwas gehäuften Begegnungen eine fast schon unterwürfige entgegenkommende sowie gleichzeitig leidende gebeutelte Rolle zum Besten gibt – nein, ich will aber nicht darauf herein fallen; trauere um die Vergangenheit, und verfluche sie für das, was sie abgezogen hat, immer noch veranstaltet und welche Konsequenzen es auf alle Beteiligten hat – aber dann stehe ich auch vor der großen Frage, wie das mit dem Mutter-Tochter-Verhältnis weiter gehen soll, so ungerne ich die offensichtlichen unreflektierten oberflächlichen Verfehlungen meiner EX auffangen möchte. Da kocht die Frage hoch: warum soll ich es ihr einfacher machen, wo sie doch diesen rücksichtslosen Weg ganz alleine gewählt hat? Dann soll sie gefälligst auch die Konsequenzen aushalten.
Meiner Tochter geht es so momentan merklich besser, mir auch…nur, wird mir meine Tochter das nicht irgendwann vorwerfen, dass ich hier nicht wider meiner Verbitterung reagiert habe, um das Verhältnis zu ihrer Mutter zu verbessern und zu bewahren?

24.10.2016 11:53 • #5


Bell
Hi cloud13,
Leider weiß ich dir hier auch keinen Rat.
Als mein Mann und ich uns trennten hat er fürchterlich um seine Kids geheult, er würde sie doch dann nicht mehr so oft sehen,...usw.

Als ich ein dann ein Beratungsgespräch bei der Anwältin hatte meinte sie auf meine Frage ob ich die Beziehung zwischen meinem EX und den Kids unterstützen sollte, also meine Kinder daran zu erinnern sich bei ihrem Papa zu melden wenn er es von sich aus nicht tut, meinte sie es wäre nicht meine Verantwortung meinen EX zu erziehen, dazu wäre er zu alt.
Und ich finde sie hat recht.

Er ist ein erwachsener Mann, erfolgreich und und und, und somit durchaus in der Lage zu entscheiden ob er mit seinen Kindern kommunizieren möchte, telefonisch, über WA oder ob er sie spontan sehen möchte oder nicht. Wenn er es nicht macht, oder nur sporadisch (so wie im Moment) dann lege ich es als Desinteresse an den Kids aus.
Ich denke bei wirklichem Interesse an seinen Kindern ist es nicht zu viel verlangt sich alle 2 Tage oder so kurz zu melden, kurz zu hören wie geht's euch, schön eure Stimmchen zu hören, was habt ihr heut gemacht wie war euer Tag.

Ich will keinen Kontakt mit ihm, denn der tut mir nicht gut. Aber es macht mich unheimlich traurig zu sehen, dass er sich scheinbar so wenig für seine Kinder interessiert.

Ich kann nicht einschätzen ob deine Tochter dir irgendwann vorwirft du hättest mehr dazutun können, aber ich nehme an dass sie es ihrer Mutter irgendwann vorwerfen wird, und dass auch zu recht. So wie ich es lese kannst du nicht noch mehr tun, schon gar nicht wenn die Mutter deiner Tochter geringes Interesse zeigt. Dieses kann man nicht erzwingen (ich wüsste nicht wie). Es ist einfach nur schade und traurig.


Liebe Grüße und fühl dich gedrückt
Bell

29.10.2016 20:37 • x 1 #6


Urmel_
Zitat:
Ich legte mich also ins Zeug, um all das zu widerlegen, was mir meine Frau als Vorwurf und Gründe für das Verschwinden ihrer Gefühle vorgetragen hatte – meine Bequemlichkeit, mein fehlender Ehrgeiz, die abnehmende Zuneigung (kein Händchenhalten oder regelmäßige Küsse) – im Endeffekt warf sie mir zusammengefasst eigentlich vor, dass ich zu sehr zufrieden mit unserer aktuellen Situation und meiner Rolle als Vater gewesen bin.


Die Tatsache, dass Du in Deiner Situation das oben genannte Verhalten an den Tag gelegt hast, ist sicherlich zum Teil menschlich (heißt: so reagiert jeder Mann, der keine Ahnung von Frauen hat), aber in diesem Verhalten und Deine Überzeugung, die dahinter steht, liegt begründet, dass Deine Dame ne Affäre begonnen hat.

Jetzt kannste auf die Hinterbeine gehen und mit rechtschaffender Stimme sagen: aber meine Gefühle, ich habe alles Recht der Welt...bla bla bla.

Is wurscht, ich kann Dir nur sagen, warum die Dame die Kurve gekratzt hat und Dir Wege zeigen, wie Du sie zurück bekommen kannst. Oder zumidnest, wie Du Deine Chancen steigerst.

Und der erste Schritt wäre, zu akzeptieren (verstehen kommt später erst), dass Dein Handeln oben so ziemlich das schlimmste ist, was man tun kann, wenn man eine Frau für sich begeistern will.

Jaja, ich weiß, das Sparbuch der Liebe...bla...is ne Lüge. Gibbet nicht.

29.10.2016 22:35 • x 3 #7


cloud13
@Urmel_ -
Nur kurz für mich zum Verständnis – kritisierst du jetzt, dass ich im Nachgang diesen Aktionismus an den Tag gelegt hatte (zu diesem Zeitpunkt war die Affäre ja bereits im vollen Gange, auch wenn ich es erst drei Monate später erfahren durfte) oder dass ich eben diese Aktivitäten im Vorfeld bereits eingestellt hatte?!
Denn auf die Hinterbeine will ich mich gar nicht stellen – es mag nämlich in der Tat so sein, dass hier nun mal das klassische Phänomen passiert ist, was man leider auch -zigmal in allen möglichen Beziehungskonstrukten als Todesstoß mitbekommt – die bequeme und gleichzeitig destruktive Gewohnheit der Partnerschaft. Dabei hätte man nie damit gerechnet, dass man selbst einmal in diese Falle tappt.
Der eine ist zufrieden mit dem, was er sein Leben nennt und denkt, dem anderen geht es genauso prächtig, doch den treibt es unter der Oberfläche nach mehr, er giert nach Anerkennung, will die Spannung und das Kribbeln neu erleben, sich neu entdecken – die leise Sehnsucht mutiert in permanenter Unzufriedenheit und schon ist der große Aufbruch nicht mehr fern.
Wo hier der Hund begraben liegt, habe ich vielleicht teilweise begriffen - ich finde es vielmehr abartig, stillschweigend diesen Weg zu wählen, ohne einfach mal Alarm geschlagen bzw. die Brisanz der Krise deutlich gemacht zu haben, sondern sich heimlich im Unglück zu baden und somit die Grundlage für diese Katastrophe zu gestalten, ohne dass die anderen Beteiligten wirklich etwas mitbekommen und somit reagieren können.
Wir sprechen hier schließlich ja auch nicht von zwei verliebten Teenies, die nur für sich selbst und ihre Liebelei verantwortlich sind, sondern hier hängt ein Lebenskonzept u.a. eine komplette Familie mit dran.
Da erwarte ich schon, in solchen Situationen mit offenen Karten zu spielen, sich mal vernünftig und konstruktiv auseinander zu setzen, auch wenn es wahrscheinlich weh tut und unangenehm werden kann, bevor man alles kaputtschlägt. Mir war tatsächlich bis zu der finalen Eskalation eben nicht bewusst, wie gravierend die Krise für meine EX gewesen sein muss, denn sie hat es auch nie so brisant rübergebracht, sondern erst dann, als es sowieso nichts mehr zu retten gab…

Soweit zu der Entwicklung, aber ich bin überzeugt, dass das was du gerne als Kern des Problems – dieses illusorische „Sparbuch der Liebe“ - nennst, sicherlich nicht nur für die Begeisterung einer Frau gilt. Es passt auf alle (langjährigen) Partnerschaften, da geht auch der Frau die Fähigkeit flöten, den Mann weiter zu begeistern – aus welchen Gründen auch immer.
Aber lass mal hören…
Ich wundere mich nämlich, dass du ernsthaft denkst, dass es hier noch irgendwelche Chancen geben könnte.

31.10.2016 12:06 • #8


Urmel_
Also in Sachen Chancen hat jeder Mann zu jedem Zeitpunkt immer die Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln. Und ein integraler Bestandteil dieser Entwicklung ist manchmal die Erkenntnis, dass die Sache mit den Frauen und der Anziehungskraft nicht ganz so ist, wie man es über Jahre hinweg gelehrt bekommen hat.

Ganz extrem heruntergebrochen kann man sowas immer auf Anziehungskraft ableiten.

Da fällt der Familienvater, der immer das Beste für seine Frau und die Kinder gemacht hat, also in das Sparbuch der Liebe investiert hat, aus allen Wolken, weil die Frau nebenbei was mit einem anderen Mann hatte. Obwohl er ja alles richtig gemacht hat. Das eine Frau zwar sagt, dass sie ne tolle Familie will, aber gleichzeitig auch den anziehenden Mann, der sie verführt, was in der Situation (Heirat, zusammen wohnen) durchaus schwer ist, haben will, wird da nicht erklärt. Und Frauen werden einem Mann sowas auch nicht erklären, denn per Definition ist ein anziehender Mann ein Mann, dem man die Sache nicht erklären muss.


Zitat:
Wir sprechen hier schließlich ja auch nicht von zwei verliebten Teenies, die nur für sich selbst und ihre Liebelei verantwortlich sind, sondern hier hängt ein Lebenskonzept u.a. eine komplette Familie mit dran.
Da erwarte ich schon, in solchen Situationen mit offenen Karten zu spielen, sich mal vernünftig und konstruktiv auseinander zu setzen, auch wenn es wahrscheinlich weh tut und unangenehm werden kann, bevor man alles kaputtschlägt.


Und da pochst Du auf das Sparbuch der Liebe, lässt aber Anziehungskraft, die Dir Frauen nicht erklären, außen vor.

Man kämpft da als Mann gegen Phantasien der Frauen an, die durch Facebook und Co. (das Gras auf der anderen Seite) und feste Bindung (=Sicherheit, was Anziehungskraft REDUZIERT). Und da Frauen nicht Männer sind, kommst Du da mit dem rationalen Ansatz nicht weiter.

Gefühle sind nicht verhandelbar, ANziehungskraft ist nicht verhandelbar.

Und wenn Du auch emotional begriffen hast, dass Du es im Grunde genommen, trotz Ring, mit einem 16jährigen Teenager (aus emotionaler Sicht) zu tun hast und Deine guten Taten in sachen Anziehungskraft KEINEN Wert haben, kannst Du mal anfangen, das Spiel neu zu lernen.

Die entscheidende Frage ist, wenn man eine Frau will (oder zurück will) und da sind alle Frauen gleich, wie man Anziehungskraft wieder entfacht.

Glaubst Du, durch tolle Taten als Daddy wird der Schlübber Deines Mädels wässrig? Dem ist nicht so.

Ja, da sträubt sich alles in Dir dagegen, das ist doch kindisch. Aber, es ist die Realität, es ist das Wesen der Frau, welches auch mit Ring das Wesen der Frau bleibt.

Ich sag jetzt mal eine ganz grundlegende Wahrheit, die hier nicht sehr populär sein wird:

Frauen wollen einen Partner, den auch andere Frauen haben wollen. Einen Partner, der sich auch bewusst ist, dass er ein so cooler Typ ist, dass andere Frauen ihn wollen. Und einen Partner, der sich durch etwas Konkurrenz oder Tests nicht aus der Ruhe bringen lässt. Weil er die Gewissheit hat, dass er ne coole Socke ist und andere Mädels auch 6 mit ihm wollen.

Jede Frau versucht Dich von ALternativen fern zu halten. Und gleichzeitig finden sie die Männer anziehend, die Alternativen haben, wenn sie es wollen.

Es liegt also an Dir, für Konkurrenz zu sorgen und ein Mann zu werden, den andere Frauen haben wollen.

Und das Sparbuch der Liebe, solltest Du es zitieren, ist für Frauen ein Beweis, dass Du keine Ahnung hast, wie das Spiel läuft. Du musst dabei die Worte der Damen ignorieren. Die Worte sind so angelegt, dass sie Sicherheit bekommen und dadurch die ANziehungskraft reduziert wird. So sind die Damen gestrickt.

Alle.

31.10.2016 12:33 • x 2 #9


Eule37
Ich finde der Themenersteller hat eine besonders herzliche, fürsorgliche und liebevolle Art. Das sollte er beibehalten.

Schade, dass seine Frau das nicht zu schätzen wusste!

Das ist ein Mann, der versucht hat zu reden, zu kämpfen, entgegenzusteuern. Das finde ich Klasse.

Lieber Gruß

31.10.2016 12:59 • x 2 #10


Tiefes Meer
Hallo Cloud,

geht mir genauso wie Eule, und ich sehe es auch so wie Du, dass da nichts mehr zu retten ist. Sie hat sich zu weit entfernt. Da bleibt nur, sich auf das eigene Leben zu konzentrieren.

Mag sein, dass ihr durch die Abgrenzung bewusst wird, was sie da verloren hat. Aber wenn schon ein Neuer so tief im Spiel ist, kann das sehr lange dauern. Und es ist sehr fraglich, wie man dann zueinander steht. Also so oder so - das ist nix, worauf Du warten oder bauen kannst.

Was die Wohnung anbelangt - wäre es vielleicht möglich einen Käufer zu finden, der die als reine Kapitalanlage nimmt? So dass Du da wohnen bleiben kannst bis Deine Tochter älter ist ? Gute Mieter zu finden, ist heutzutage ja auch nicht nur einfach.

Was würde es denn finanziell für Dich bedeuten, wenn sie verkauft wird? Kämst Du da wenigstens glatt raus oder blieben Schulden zu verteilen?

Viele Grüße

31.10.2016 14:22 • x 3 #11


Nathan-2
Hallo Cloud,
zunächst einmal tut es mir leid was dir da gerade passiert.
So wie ich das sehe machst du alles richtig. Wenn deine Tochter sich ihrer Mutter entfremdet ist das, so wie sich ihre Mutter ihr gegenüber verhält, normal. Das Kind kann es eben nicht so einfach verarbeiten dass ihre Mutter sich kaum um sie kümmert und dann auch noch mit einem anderen Mann als ihrem Papa im Bett liegt.
Deine Frau hat sich verliebt in den Arbeitskollegen (ist er der Junior Chef?) und eine Beziehung mit ihm angefangen. Was werden wohl die Eltern des Mannes dazu sagen dass ihr Sohn jetzt eine Freundin hat die ihre Tochter einfach so im Stich lässt und sich so gut wie gar nicht um sie kümmert.
Deine Tochter wird sich noch mehr von ihrer Mutter entfernen denn das Kind kommt nicht damit klar dass ihre Mutter die Familie verlassen hat.

07.11.2016 23:46 • x 1 #12


cloud13
Ja, mir geht es aktuell vielmehr um Schadensbegrenzung.
Die Kleine soll erst einmal nach dieser ganzen Katastrophe und dem Chaos eine gewisse Ruhe, Beständigkeit und routinierte Gewohnheit zurückbekommen.
Das kann (und will?) ihre Mutter ihr anscheinend zurzeit nicht wirklich bieten – dazu gesellt sich natürlich auch noch das äußerst angespannte oberflächliche Verhältnis zwischen Mama und Papa bei den Übergaben, diese Spannungen bekommt sie auf jeden Fall auch mit.

Und ja, es ist eben genau dieser erwähnte „Junior-Chef“.
Keine Ahnung, wie sich da seine Familie verhält bzw. wie sich die Dame und ihre unschöne Geschichte dort verkauft (ein kleiner Bruchteil der Angehörigen ist schließlich auch in dem Unternehmen involviert, bei dem meine EX arbeitet – also sollte die Geschichte scheitern, könnte es möglicherweise auch beruflich für sie unangenehm werden, aber diesem Risiko sollte sie sich ja eigentlich bewusst gewesen sein, als sie sich darauf einließ).
Zu meiner Familie meidet sie wiederum mittlerweile jeglichen Kontakt (obwohl ihre Tochter regelmäßig bei Oma und Opa ist), und für meine Schwiegereltern scheine ich ebenso nicht mehr zu existieren (als hätte ich diese Nummer losgetreten?!?) – obwohl wir bisher ein wirklich inniges und ehrliches Verhältnis zueinander hatten (den Eindruck hatte ich zumindest bis Anfang dieses Jahres). Aber nicht die geringste Kontaktaufnahme zu mir, und sei es nur der Enkelin wegen. Selbst meine (Noch-)Schwägerin, welche ihre Nichte seit über 3 Jahren nicht mehr getroffen hatte, kam nicht einmal auf die Idee, einfach anzufragen, ob sie die Kleine sehen könnte, als sie für einen Kurzbesuch in unserem Heimatort weilte.
Es ist wirklich erschreckend, wie hier so plötzlich ein tiefer Keil zwischen diese beiden Welten getrieben wurde…

08.11.2016 15:54 • #13


Eule37
Zitat von cloud13:
und für meine Schwiegereltern scheine ich ebenso nicht mehr zu existieren (als hätte ich diese Nummer losgetreten?!?) – obwohl wir bisher ein wirklich inniges und ehrliches Verhältnis zueinander hatten (den Eindruck hatte ich zumindest bis Anfang dieses Jahres). Aber nicht die geringste Kontaktaufnahme zu mir, und sei es nur der Enkelin wegen. Selbst meine (Noch-)Schwägerin, welche ihre Nichte seit über 3 Jahren nicht mehr getroffen hatte, kam nicht einmal auf die Idee, einfach anzufragen, ob sie die Kleine sehen könnte, als sie für einen Kurzbesuch in unserem Heimatort weilte.
Es ist wirklich erschreckend, wie hier so plötzlich ein tiefer Keil zwischen diese beiden Welten getrieben wurde…


Hallo Cloud,

Ich bewundere es, wie du dich deine Tochter kümmerst und welche Empathie du für sie hast. Das finde ich unglaublich toll.

Schade, dass der Kontakt zu den Großeltern mütterlicherseits weggebrochen ist. Du schreibst da, dass ihr euch gut verstanden hattet. Das hört sich doch gut an. Hast du schon versucht einen Schritt auf sie zuzugehen? Vielleicht sind sie ebenso traurig ihre Enkelin nicht zu sehen und denken dass du keinen Kontakt wünschst? Vielleicht traut sich einfach keiner von euch den ersten Schritt zu gehen. Versuch - Kontakt aufnehmen - macht klug.

Liebe Grüße

08.11.2016 21:15 • x 1 #14


R
Ich habe mir mal deine Geschichte durchgelesen, lieber cloud und muss erstmal sagen: Hut ab, du machst eigentlich alles richtig. Diese Durchhänger die du hast, werden definitiv weniger, bloß brauchst du Geduld. Naja und das deine Ex jetzt mit ihrem Neuen zusammenzieht und einen auf glücklich macht, zieht dich zwar momentan runter aber, abwarten, auch da lässt der Hormonrausch nach, der sowieso alles Sinne vernebelt, denn wie wir wissen schüttet der Körper nicht ewig Endorphine aus. In sechs Monaten wird sie sich eventuell überlegen wieder mit dir zusammenzukommen, bereite dich da schonmal drauf vor.

09.11.2016 16:38 • x 1 #15


A


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