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Nach Trennung wieder neu orientieren, aber wie?

H
liebe walkerlady,
es tut mir sehr leid, was bei dir passiert ist! Bitte gib nicht auf und versuche NIEMALS wieder das zu tun, was du machen wolltest. Ich verstehe deine Gedanken nur zu gut, aber ich weiss auch, dass es das nicht wert ist! Das Leben wird wieder schön werden und du wirst wieder glücklich sein! Du bist wertvoll und wirst gebraucht, jetzt am meisten von deinem Sohn. Es wird auch wieder eine Zeit kommen, in welcher du dich einem neuen Partner öffnen kannst! Hast du denn die Möglichkeit, professionelle Hilfe zu holen?

Ich mag diesen Spruch: Du bist wie eine Farbe. Nicht jeder wird dich mögen. Doch es wir immer jemanden geben, dessen Lieblingsfarbe du bist.

03.02.2017 23:17 • #16


Frank-Michael
Hallo liebe Hope,

Zitat von hope2rise:
Du hast einfach das Positive gesehen und ein Vertrauen in das Leben, dass es weiter geht und gut kommt.


So einfach ist das ehrlich gesagt nicht. Es kostet viel Kraft und es gibt auch bei mir Tage, wo mir das nicht so gut gelingt und die Traurigkeit überwiegt.
Die Kunst ist es dann, sich der Traurigkeit nicht einfach hinzugeben, sondern sie als einen Gegner zu betrachten und sie zu bekämpfen. Das funktioniert bei mir manchmal ganz gut (aber leider auch nicht immer zuverlässig).

Zitat von hope2rise:
Denkst du, dass sich dieses Vertrauen durch all die erlebten Verluste gefestigt hat? Ich bewundere dich, dass du dich trotz dem Betrug deiner Frau im Guten trennen konntest.


Ja, ich denke dieses Vertrauen kommt tatsächlich aus all den negativen und positiven Dingen die ich in meinem Leben erlebt habe. Dass ich mich zum Beispiel von ihr im Guten trennen konnte, liegt daran, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass es bei einer Trennung vor allem darauf ankommt, wie man sich trennt. Mir macht es das einfacher, als wenn wir jetzt noch in dieser schei. Situation Hass, Wut und Terror hätten und uns das Leben noch schwerer machen würden.


Zitat von hope2rise:
Wie schaffst du das bloss? Wie gehst du damit um, dass du jetzt öfters alleine bist und deine Frau glücklich mit ihrer Freundin ist?


Selbstbeherrschung und der Blick in die Zukunft helfen mir dabei. Die Einsamkeit ist manchmal nicht leicht zu ertragen, das stimmt. Aber auch das geht, wenn man sie schon öfter erlebt hat. Es gibt Tage, da lernt man sie sogar zu schätzen.
Ich habe ein sehr großes Selbstvertrauen, und noch nie die Befürchtung gehabt, dass ich keine neue Partnerin finden würde. Aus diesem Grund ist Verzweifeln für mich auch keine Option und ich sehe der Zukunft in diesem Punkt relativ gelassen entgegen.
Ich konzentriere mich jetzt auf mich, damit ich emotional bereit bin, wenn mir wieder eine interessante Frau begegnet, mit der ich mir vorstellen kann, gemeinsam ein Stück des Wegs des Lebens zu gehen.

Zitat von hope2rise:
Ich habe mir jetzt fest vorgenommen, mehr ruhigere Momente für mich alleine in meine derzeitige Lebenssituation einzubauen. Ich möchte üben, wieder auf meine innere Stimme zu hören. Hoffentlich gelingt es mir!


Ich finde, Du bist auf einem guten Weg! Glaube an Dich, sei mutig und stark und gib nicht auf! Das Leben wird eines Tages wieder schön!

Herzliche Grüße,
F_M

08.02.2017 13:40 • #17


A


Nach Trennung wieder neu orientieren, aber wie?

x 3


H
Hallo Frank-Michael
Vielen Dank für deine wertvolle Antwort. Ich freue mich immer sehr, deine Posts zu lesen!
Du hast recht, wenn man sich im Guten trennt, erspart man sich vielen zusätzlich Ärger. In diesem Belangen wäre ich froh um deinen Rat: Mein Ex und ich haben uns eigentlich auch im Guten getrennt. Da für mich ein Aufrechterhalten des Kontaktes zu schmerzvoll war, habe ich den Kontakt abgebrochen. Denn ich hätte es eigentlich mit unserer Beziehung nochmals probieren wollen, er nicht. Den Kontaktabbruch respektiert er seit einem Monat. Als wir noch Kontakt hatten, bin ich ständig wieder in diese Traurigkeit gefallen, dass jetzt eben alles vorbei ist und es für uns keine Zukunft mehr gibt.
Sehr gerne würde ich ihm jetzt sagen, was für mich die wirklichen Gründe der Trennung waren. Ich habe die Trennung bereits 1000x für mich analysiert und ihm auch bereits in einem Brief geschildert, was ich falsch gemacht habe und für was ich mich entschuldigen möchte. Er hat mir für den Brief gedankt, aber von sich aus hat er nie gesagt, was er denn nicht richtig gemacht hat. Ich konnte ihm leider bei unseren Trennungsgesprächen auch nie sagen, was ich an seinem Verhalten nicht gut fand und was nicht respektvoll war und was ich mir anders gewünscht hätte. Ich war irgendwie zu schwach. Leider spucken diese Gedanken immer in meinem Kopf rum und ich verurteile mich dafür, dass ich nicht den Mut hatte, ihm zu sagen was ich nicht gut fand. Ständig habe ich nur mich selber kritisiert. Und er hat NIE auch nur ein Wort darüber verloren, was er vielleicht für Fehler gemacht haben könnte. Wahrscheinlich denkt er, dass er keine gemacht hat, da er nicht gerade eine tiefe Meinung von sich selber hat. Das tut weh.
Am liebsten würde ich ihn kontaktieren und ihm das sagen. Doch aus 3 Gründen habe ich es bisher noch nicht getan:
1. Weil tief in meinem Innern erhoffe ich mir natürlich, dass er genau diejenigen Punkte auch als falsch einsieht, die ich ihm nennen würde. Aber das wird ja sicher nicht so sein.
2. Wahrscheinlich tue ich mir nur selber weh, wenn ich alles wieder aufwühle.
3. Er will wahrscheinlich auch nicht mehr darüber sprechen.
Doch vielleicht könnte ich besser abschliessen wenn ich ihm sage, was ich an ihm nicht gut fand? Verstehst du, ich will keine Rache oder so. Ich möchte mich nur mit ihm auf eine Ebene stellen. Denn bis jetzt war ich immer tiefer gestellt, habe mich als Schuldige dargestellt. Aber es braucht ja immer 2 für eine Trennung. Was meinst du, soll ich ihn kontaktieren oder nicht? Wenn nein, wie soll ich mit diesen Gedanken klar kommen?

09.02.2017 23:24 • #18


H
Zitat von hope2rise:
Hallo Frank-Michael
Vielen Dank für deine wertvolle Antwort. Ich freue mich immer sehr, deine Posts zu lesen!
Du hast recht, wenn man sich im Guten trennt, erspart man sich vielen zusätzlich Ärger. In diesem Belangen wäre ich froh um deinen Rat: Mein Ex und ich haben uns eigentlich auch im Guten getrennt. Da für mich ein Aufrechterhalten des Kontaktes zu schmerzvoll war, habe ich den Kontakt abgebrochen. Denn ich hätte es eigentlich mit unserer Beziehung nochmals probieren wollen, er nicht. Den Kontaktabbruch respektiert er seit einem Monat. Als wir noch Kontakt hatten, bin ich ständig wieder in diese Traurigkeit gefallen, dass jetzt eben alles vorbei ist und es für uns keine Zukunft mehr gibt.
Sehr gerne würde ich ihm jetzt sagen, was für mich die wirklichen Gründe der Trennung waren. Ich habe die Trennung bereits 1000x für mich analysiert und ihm auch bereits in einem Brief geschildert, was ich falsch gemacht habe und für was ich mich entschuldigen möchte. Er hat mir für den Brief gedankt, aber von sich aus hat er nie gesagt, was er denn nicht richtig gemacht hat. Ich konnte ihm leider bei unseren Trennungsgesprächen auch nie sagen, was ich an seinem Verhalten nicht gut fand und was nicht respektvoll war und was ich mir anders gewünscht hätte. Ich war irgendwie zu schwach. Leider spucken diese Gedanken immer in meinem Kopf rum und ich verurteile mich dafür, dass ich nicht den Mut hatte, ihm zu sagen was ich nicht gut fand. Ständig habe ich nur mich selber kritisiert. Und er hat NIE auch nur ein Wort darüber verloren, was er vielleicht für Fehler gemacht haben könnte. Wahrscheinlich denkt er, dass er keine gemacht hat, da er nicht gerade eine tiefe Meinung von sich selber hat. Das tut weh.
Am liebsten würde ich ihn kontaktieren und ihm das sagen. Doch aus 3 Gründen habe ich es bisher noch nicht getan:
1. Weil tief in meinem Innern erhoffe ich mir natürlich, dass er genau diejenigen Punkte auch als falsch einsieht, die ich ihm nennen würde. Aber das wird ja sicher nicht so sein.
2. Wahrscheinlich tue ich mir nur selber weh, wenn ich alles wieder aufwühle.
3. Er will wahrscheinlich auch nicht mehr darüber sprechen.
Doch vielleicht könnte ich besser abschliessen wenn ich ihm sage, was ich an ihm nicht gut fand? Verstehst du, ich will keine Rache oder so. Ich möchte mich nur mit ihm auf eine Ebene stellen. Denn bis jetzt war ich immer tiefer gestellt, habe mich als Schuldige dargestellt. Aber es braucht ja immer 2 für eine Trennung. Was meinst du, soll ich ihn kontaktieren oder nicht? Wenn nein, wie soll ich mit diesen Gedanken klar kommen?



ICh verstehe so gut was Du meinst. Ich bin auch aus der Beziehung raus mit dem Gefühl, an allem schuld zu sein. Wir haben ständig über meine Fehler gesprochen (auch in der Beziehung), aber wenn es um seine ging, waren es ja nie wirkliche Fehler. Ergo, standen wir irgendwie gefühlt nie auf Augenhöhe. Was wiederum verdeutlicht, dass die Beziehung nicht funktionieren konnte. Ich an Deiner Stelle würde ihm nicht mehr schreiben, v. a. nicht aus dem Grund, ihm zu sagen, welche Fehler er gemacht hat. Es ist Vergangenheit für ihn. Und verstehen würde er es vermutlich auch nicht. Schreibe hier im Forum über Deine und seine Fehler und dann wirst Du sehen, dass die schuld eben nicht nur bei Dir gelegen hat. Wie Du schon richtig erkannt hast, es gehören zwei zum Scheitern einer Beziehung.

10.02.2017 10:02 • #19


L
Doch ihr seid alle auf Augenhöhe. Wenn nicht drüber.
Es ist nur ein Gefühl, das euch betrügt. Dass ihr denkt, er wäre der Überlegene, weil er sich fein raus vorkommt.
Und denkt er wäre an nichts schuld. Im Grunde sind die Nicht-Reflektierer, die Bemitleidenswertesten Menschen.
Aus zweierlei Gründen..sie entwickeln sich nicht weiter..vergraben Gefühle welcher Art und gestehen sich nicht selbst etwas ein
und: sie schleppen immer weiter die ganzen Unverarbeiteten Sachen mit sich herum und wundern sich,
dass sie nie glücklich werden und schieben das immer auf das Gegenüber jeweils.

Glaubt ihr im Ernst, dass Menschen, die sich selbst oder ihre abgelegten Beziehungen nicht richtig reflektieren ,
sich leichter tun mit einem neuen Menschen? Das wirkt vielleicht erstmal so.
Aber hinten raus, ist das kein Beziehungsmaterial.

Warum also diese Ohnmacht, nur weil man dem anderen nicht mehr die Meinung gegeigt hat?
Oder sich unverstanden fühlt oder weil man in den Augen des anderen in einem Licht ist oder eine Wirkung hat,
die man (noch?) unbedingt gerade rücken will.
Wozu? Der Ex-Partner wird es sowieso nicht mehr so sehen. Das ist vergebene Liebesmüh.
Den Aufwand kann man sich komplett sparen, da er euch mit anderen Augen liest und sieht.
Weil er es so will. So verdrängt und so sehen WILL.

Das Problem ist oft, dass man sich so machtlos vorkommt.
So hilflos. Es WURDE mit einem etwas gemacht. Man hatte nichts mehr in der Hand.
Keine Antworten, soviel zu sagen usw.

Umdrehen muss man es! Nicht nur ihr verliert etwas. Arbeitet doch mal daran,
was er an euch verliert. Und zwar einiges. Wieso ist den oft das eigene Selbstwertgefühl nach einer Beziehung zerstört?
Weil man soviel für den anderen gemacht hat. Weil man sich in großer Dimension aufgegeben hat.
Daran ist zu arbeiten. Denn das ist nie gut. Das wird schnell ausgenutzt und man steht am Ende da,
wie ein ausgehöhlter und leergesaugter Mensch, der nicht mehr weiß wohin mit seinen Emotionen.

Erster Schritt: Satz umdrehen. Nicht ihr verliert ihn/sie.
Nein. Er/Sie verliert euch. Und zwar komplett. Und dann überlegen, was einen ausmacht.
Und was sogar eventuell in der letzten Beziehung verschüttet wurde. Was nicht zum Tragen kam,
was aber eine ganz feine Sache ist, im eigenen Wesen.

10.02.2017 10:39 • x 2 #20


Frank-Michael
Hallo meine liebe Hope,

ich freue mich sehr, dass meine Sicht der Dinge Dir etwas hilft!

Zitat von hope2rise:
Was meinst du, soll ich ihn kontaktieren oder nicht? Wenn nein, wie soll ich mit diesen Gedanken klar kommen?


Da Du mich so direkt fragst, möchte ich Dir auch gerne direkt antworten. Ich finde, Du solltest ihn nicht mehr kontaktieren. Zum einen, weil Du, wie Du auch selbst schon richtig erkannt hast, wieder etwas aufwühlen würdest und zum anderen, weil es Dir nicht den Seelenfrieden geben wird, den Du Dir erhoffst.
Da er vorher nicht über seine Fehler mit Dir gesprochen hat, wird er Diese Worte von Dir dann auch nicht verstehen. Im schlimmsten Fall antwortet er etwas, was dir noch mehr Kopfzerbrechen bereitet. Du solltest weiterhin stark sein und die Kontaktsperre aufrecht erhalten. Das zeigt große persönliche Stärke und ist eine gute Unterstützung in Deiner jetzigen Neufindungsphase. Außerdem kommt dadurch auch bei ihm das Signal an, dass Du charakterliche Stärke besitzt und Dein Leben sehr gut allein hinbekommst. Dieser Eindruck wird ihm vermutlich mehr imponieren, als Worte, die er nicht versteht.
Lord Chandos hat ganz recht, wenn er sagt:
Zitat von LordChandos:
Im Grunde sind die Nicht-Reflektierer, die Bemitleidenswertesten Menschen.

Das sehe ich genauso! Du wirst feststellen, dass diese harte Zeit und das viele Reflektieren dich wachsen lassen werden. Als Mensch, emotional und charakterlich. Es ist jetzt hart und schwer, aber Du wirst eines Tages merken, dass dies die Lebenserfahrungen sind, die Dich später zu einem starken und selbstbewussten Menschen machen, der seinen persönlichen Wert kennt und sich in den schwierigen Situationen des Lebens dann auch zurecht findet.
Eines Tages wirst Du die Gedanken, mit denen Du jetzt so schwer klar kommst, kaum noch greifen können. Sie werden Teil des Hintergrundrauschens Deines Lebens. Die Gefühle werden mit der Zeit immer schwächer, bis auch sie nur noch eine verstaubte Erinnerung sind, die Dir immer wieder entgleitet, wenn Du sie versuchst festzuhalten.
Damit will ich sagen, dass Du Dir noch mehr Zeit geben solltest. Versuche Dich auf deinen Alltag zu konzentrieren. Gibt es Wüsche oder Phantasien, die Du hast, die Du aber bisher nicht wahrgemacht oder weiterverfolgt hast? Versuche Dich auf diese Wünsche zu konzentrieren und daraus kleine Ziele für Dich zu machen. Richte Deinen Fokus auf Dinge, Erlebnisse oder Menschen, die Dich fröhlich oder glücklich machen.
All dies wird Dir helfen, Dich Stück für Stück wieder zurück in ein Leben zu kämpfen, in dem Du den Ton angibst und nicht deine Schwermütigkeit.
Sieh die Welt und Dein Leben mit Augen, die mehr sehen als das Grau der Mauer vor Dir. Zieh Dich an der Mauer hoch und wirf ein Blick auf das weite Land dahinter. Es lädt Dich ein, es zu entdecken!

Bleib weiter so tapfer und stark wie bisher! Ich finde, Du machst das bis jetzt wirklich richtig gut!

Viele liebe Grüße,
Frank-Michael

11.02.2017 15:31 • #21


H
@ Hoffnungslos17
Tut mir echt leid, dass es bei dir ähnlich geendet hat wie bei mir:( Hast du auch diese Gedankenspiralen zur Trennung im Kopf? Ich schaffe es einfach fast nicht, aus diesen Gedanken auszubrechen:(

@ LordChandos
Du hast recht, er reflektiert nicht und wird vermutlich damit in der nächsten Beziehung wieder Probleme haben. Er will mich so sehen, auch wenn ich nicht so bin. Da werden auch meine Worte nicht helfen. Ich muss mir einfach diesen Satz immer wieder sagen, dass ich kein schlechter Mensch bin deswegen, sondern er halt einfach diese Meinung hat.
Ich finde deine Überlegung mit der Umkehrung sehr gut: Ich bin überhaupt nicht arrogant, aber er verliert viel jetzt ohne mich. Hoffentlich wird ihm das einmal klar werden! Ich versuche mehr auf mich zu achten, meine verlorengegangenen oder verschütteten Werte wieder aufleben lassen. Manchmal ist das aber gar nicht so einfach, weil ich dann wieder in diese Ohnmacht der Trennung zurückfalle. Aber ich werde mein Bestes geben!

@ Frank-Michael
Vielen Dank für deine ehrliche Antwort. In meinem Innern habe ich eigentlich genau diese Antwort erwartet. Auf keinen Fall möchte ich, dass ich mir noch mehr den Kopf zerbrechen muss als ich es jetzt bereits tue. Und du hast auch recht wenn du sagst, dass er seine Fehler vermutlich jetzt auch nicht einsehen wird. Ich lasse es wirklich bleiben. Denkst du es ist möglich, dass er irgendwann vielleicht einmal einsieht, was er nicht gut gemacht hat? Am liebsten hätte ich natürlich, wenn er mir das von sich aus sagen würde, aber darauf darf ich nicht hoffen.
Ich habe jetzt bereits das Gefühl, dass ich in den letzten Jahren mindestens 2 Jahre älter geworden bin und mir eine Tonne neue Weisheit angeeignet habe. Hoffentlich wird mir all das auf meinem weiteren Lebensweg hilfreich sein!
Ich probiere mir kleine Ziele zu setzen. Es geht langsam vorwärts und oft falle ich wieder ein Stück zurück und denke immer wieder, dass ich jetzt nicht mehr aufstehen und weitergehen kann. Aber ein paar Stunden später geht es dann meistens. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich auf all das zurückblicken kann und wieder hauptsächlich fröhlich sein kann. Glaubst du an Gott? Glaubst du, dass unser Leben irgendwo vorgeschrieben ist und alles was passiert, Schicksal ist? Gerne möchte ich mit 90 Jahren auf mein Leben zurückblicken können und voller Dankbarkeit sagen können, dass ich froh bin, dass ich all diese positiven und negativen Erfahrungen machen durfte.

Bis bald, ich freue mich von euch zu hören!

13.02.2017 23:24 • #22


Frank-Michael
Hallo Hope,

ich finde man sieht in Deinen Beiträgen inzwischen eine deutliche positive Entwicklung! Du bekommst das hin, da bin ich mir ganz sicher!

Zitat von hope2rise:
Denkst du es ist möglich, dass er irgendwann vielleicht einmal einsieht, was er nicht gut gemacht hat? Am liebsten hätte ich natürlich, wenn er mir das von sich aus sagen würde, aber darauf darf ich nicht hoffen.


Kann sein, dass er es einsieht, kann auch sein, dass er es niemals begreifen wird. Kann auch sein, dass er es einsieht aber sich nicht eingestehen will. Das sind aber Dinge, auf die Du keinen Einfluss hast und Dich daher auch gedanklich nicht mehr damit beschäftigen solltest, als unbedingt erforderlich.
Ich weiß, dass man diese Gedanken nach der Trennung hat. Besonders dann, wenn es so plötzlich zu Ende gegangen ist. Das sind aber Fragen, die Du Dir meiner Meinung nach nicht stellen musst.
Du hast in deinem ersten Beitrag geschrieben:

Zitat von hope2rise:
Ich kann einfach nicht begreifen, dass wir es nicht mehr zusammen geschafft haben, an unserer Beziehung zu arbeiten, respektive er wollte nicht mehr, nachdem ich meine Bedürfnisse geäussert habe, weil ich mich nicht mehr wohl gefühlt hatte.


Im Grunde hast Du alles richtig gemacht. Es ist sehr wichtig, seine Bedürfnisse zu äußern, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt. In einer intakten Partnerschaft, in der beide das gleiche Interesse daran haben, das Leben gemeinsam zu gestalten, ist dieses Vorgehen ein ganz wichtiger Mehrwert. Dass er es als Anlass genommen hat, nicht mehr mit Dir weitergehen zu wollen, zeigt für mich ganz deutlich, dass er schon länger mit der Beziehung ebenfalls unzufrieden war. Vielleicht hat er nur auf eine Gelegnheit gewartet, es zu beenden. Im Grunde ist aber auch das egal, weil es erneut zeigt, dass er nicht in der Lage oder Willens war seine Bedürfnisse Dir gegenüber zu formulieren und mit Dir zusammen an der Beziehung zu arbeiten. Und zwar aus einem einzigen Grund: Er hat kein Interesse mehr an der Beziehung.
Anstatt, dass Du Dich jetzt mit der selten beantwortbaren Frage nach dem Warum? beschäftigst, lenke Deine Gedanken lieber auf Deine Einstellung zu einer Partnerschaft ganz allgemein.
Du wirst merken, dass eure Vorstellungen offensichtlich nicht zusammengepasst haben. Du hast irgendwo geschrieben, dass Du dachtest, es wäre die große Liebe. Das kann auch sogar sein, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Liebe allein manchmal nicht für eine funktionierende Partnerschaft ausreicht.
Vielmehr sind weitere Zutaten wichtig. Wie beispielsweise die beiderseitige Fähigkeit zu reflektieren und daraus Handlungen abzuleiten, die Beziehung den Lebensumständen anzupassen. Oder die Bereitschaft Kompromisse einzugehen, ohne sich dabei aufzugeben. Eine gute Partnerschaft macht sehr viel mehr aus als nur die Liebe.
Ich habe selbst schon eine Partnerschaft gehabt, die einfach nicht funktioniert hat, obwohl wir uns wahnsinnig geliebt haben. Am Ende waren es die einfachen Dinge, wie die individuelle Vorstellung der Zukunft und Fragen des alltäglichen Zusammenlebens.
Liebe ist schön und wichtig, aber nicht die alleinige Garantie für das Funktionieren einer Beziehung. Wenn man das erkannt hat, stellt man sich die Frage nach dem Warum auch nicht mehr.

In meiner aktuellen Trennung ist es auch so. An Liebe hat es uns nicht gemangelt. Was gefehlt hat, war die Bereitschaft meiner Frau, ihre Bedürfnisse zu äußern und der dadurch entstandene Verlust von Nähe. Ich habe dann den Fehler gemacht, abzuwarten, anstatt Handlungen einzufordern. Und irgendwann reicht die Liebe dann einfach nicht mehr aus, um das Leben gemeinsam zu gestalten.

Versuche Dich darauf zu konzentrieren, mit Dir und Deinem Blick auf das Leben und Deinen Vorstellungen von einer Beziehung ins Reine zu kommen. Dann wirst Du feststellen, dass die Akzeptanz für das Scheitern eurer Beziehung von ganz alleine kommt.
Es ist schwer. Gar keine Frage. Aber machbar. Und bei Dir habe ich den Eindruck, dass Du ein Mensch bist, der dazu auch fähig ist.
Gib Dir die Zeit und die Chance an dieser Herausforderung zu wachsen.
Es wird Dich stärken für zukünftige Turbulenzen in Deinem Leben.

Sei weterhin so offen zu Dir selbst und so stark, wie Du es bisher warst. Dann scheint für Dich bald wieder die Sonne.
Versprochen

Viele liebe Grüße,
Frank-Michael

16.02.2017 11:35 • x 1 #23


H
Hallo Frank-Michael

Wieder einmal vielen Dank für deine hilfreiche Antwort!
Ja du hast recht, es ist bei mir ein bisschen aufwärts gegangen:) Dafür bin ich sehr dankbar! Es gibt aber nach wie vor viele Momente, in welchen ich wieder in diese Traurigkeit falle und denke, dass das alles niemals vorbei geht und ich nun für immer in diesem Loch gefangen bin und diese schmerzlichen Gefühle mit mir herum tragen muss:( Aber ich bin mir bewusst, dass diese Momente halt dazu gehören und so schnell nicht vorbeigehen. Sie werden nur immer kürzer und nicht mehr so häufig auftreten.
Das stimmt, ich habe keine Einfluss darauf, ob er je verstehen wird, was er hätte besser machen können und ob er mir dass dann auch persönlich sagen könnte. Glaubst du an Karma? Das wenn man Gutes tut, auch Gutes auf einem zurückfällt? Ich hoffe das stimmt. Denn ich glaube, dass ich es richtig mache, mich so mit dieser Trennung auseinander zu setzen und mich dafür eingesetzt habe, die Beziehung zu retten und gekämpft habe.
Das stimmt, unsere Beziehung ist nicht an der gegenseitigen Liebe gescheitert, sondern an den Zukunftsansichten und der mangelnden Kompromissbereitschaft. Zudem muss ich auch lernen, meine Bedürfnisse früher zu äussern und nicht alles auf die lange Bank zu schieben. Ich habe auch realisiert, dass ich mich nicht mehr so stark von einer Person abhängig machen darf wie ich es bei meinem Ex getan habe. Denkst du denn es ist nicht möglich, unter solchen Bedingungen Kompromisse einzugehen und an der Beziehung zu arbeiten? Es ist wahrscheinlich ein falscher Gedanke, aber ich werte mich oft selber ab, weil ich das Gefühl habe, dass wenn ich ein besserer Mensch wäre, hätte er Kompromisse eingehen können. Aber diese Ansicht ist wahrscheinlich falsch oder? Es gibt doch auch Dinge, die man eben trotz Liebe nicht ändern kann, oder?
Ich denke oft darüber nach, was ich denn nun für eine Vorstellung von einer Beziehung habe. Eigentlich ist es ganz einfach: Ich möchte jemanden an meiner Seite haben, der mit mir zusammen das Leben gestalten möchte. Jeder soll aber auch seine Freiräume haben und diese ausleben können. Ich möchte mit diesem Mann auch neue Dinge erleben und ausprobieren. Man soll einander vertrauen können und auf sich verlassen können. Auch gegenseitiges Verständnis und Kompromissbereitschaft ist wichtig. Jeder sollte sich selber bleiben können währenddessen man gemeinsam das Leben bestreitet. Es ist auch wichtig, ehrlich zu sein und eben Bedürfnisse und Unstimmigkeiten zu äussern. Natürlich braucht es auch eine körperliche Anziehung.
Jetzt frage ich mich, ob ich denn gut genug bin, jemanden kennen zu lernen, der so ist? Ob ich überhaupt jemals eine solche Person kennen lernen darf? Ich habe echt Angst, dass ich nie so jemanden treffen werden. Mein Selbstvertrauen und mein Selbstwertgefühl sind sehr klein, deshalb fällt es mir schwer, auf Männer zuzugehen. Zudem werte ich mich oft ab wenn ich Freunde oder auch nur meine Schwester sehe, die einen festen Partner haben und anscheinend gegen aussen alles tiptop läuft, genau so wie ich es auch gerne hätte. Ich weiss, wie es in der Beziehung drinnen ausschaut, ist eine andere Frage... Wenn ich solche Menschen sehe frage ich mich dann, was an mir nicht stimmt, dass ich noch nicht so jemanden getroffen habe? Liegt es einfach nur daran, dass ich jetzt zuerst noch etwas anderes fürs Leben lernen muss, bevor ich in Beziehungen mehr Erfolg habe?
Mein Ziel ist es, später einmal eine Familie zu gründen. Durch dieses Ziel mache ich mich ja von anderen Menschen abhängig. Ich kann dieses Ziel alleine nicht erreichen. Das macht mir Angst. Ist es daher falsch, ein solches Ziel zu haben? Muss ich mich umorientieren?

Du siehst, ich habe sooo viele Fragen zum Leben. Manchmal wünsche ich mir, dass ich bereits eine 100 jährige Oma bin und das Wissen habe, dass ich mit meinem Leben zufrieden war und ich erreicht habe, was ich wollte. Aber somit würde ich ja all die bevorstehenden Jahre meines Lebens missen, und das möchte ich natürlich nicht:)

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!
Liebe Grüsse
hope2rise

19.02.2017 22:35 • #24


Frank-Michael
Hallo hope2rise!

Um auf eine Deiner ersten Fragen zu antworten: Ja, ich glaube an Karma und habe schon oft die Beobachtung gemacht, dass man alles im Leben zurückbekommt, was man selbst gibt. Das Schlechte genauso wie das Gute.
Was ich wirklich faszinierend finde ist das, was Du hier schreibst:

Zitat von hope2rise:
Ich denke oft darüber nach, was ich denn nun für eine Vorstellung von einer Beziehung habe. Eigentlich ist es ganz einfach: Ich möchte jemanden an meiner Seite haben, der mit mir zusammen das Leben gestalten möchte. Jeder soll aber auch seine Freiräume haben und diese ausleben können. Ich möchte mit diesem Mann auch neue Dinge erleben und ausprobieren. Man soll einander vertrauen können und auf sich verlassen können. Auch gegenseitiges Verständnis und Kompromissbereitschaft ist wichtig. Jeder sollte sich selber bleiben können währenddessen man gemeinsam das Leben bestreitet. Es ist auch wichtig, ehrlich zu sein und eben Bedürfnisse und Unstimmigkeiten zu äussern. Natürlich braucht es auch eine körperliche Anziehung.


Das ist exakt die gleiche Vorstellung von einer Partnerschaft, die ich auch habe

Zitat von hope2rise:
Jetzt frage ich mich, ob ich denn gut genug bin, jemanden kennen zu lernen, der so ist? Ob ich überhaupt jemals eine solche Person kennen lernen darf? Ich habe echt Angst, dass ich nie so jemanden treffen werden.


Nach allem was ich hier von Dir gelesen habe, bist Du absolut gut genug für jemanden, der sich das selbe wünscht wie Du! Du bist intelligent und hast eine tolle Ausdrucksweise, Du hast eine generell positive Einstellung zum Leben und hast ziemlich genaue Vorstellungen davon, was Du möchtest. Du bist verständnisvoll und kompromissbereit, reflektierst Deine Handlungen, Gedanken und Emotionen und scheinst offenbar auch ein Mensch zu sein, der an das Wohl der anderen denkt.
(Wenn ich das hier so schreibe und darüber nachdenke, bist Du eigentlich genauso, wie ich mir meine Frau wünschen würde... )

Du siehst, wenn ich schon so über Dich denke, obwohl wir uns bisher nur über das Forum hier kennen, bin ich mir sehr sicher, dass sich im echten Leben mit Sicherheit jemand finden wird, der genau diese Seiten auch an Dir schätzt und sich eine Beziehung mit den selben Attributen wünscht wie Du!
Gib die Hoffnung nicht auf sondern behalte Deinen Kurs bei. Denn das macht Dich liebenswürdig und Du findest bestimmt jemanden, der das auch so sieht.
Was Deine Pläne angeht, eine Familie zugründen, kann ich Dir sagen:
Es ist gut Pläne und Ziele zu haben und daran festzuhalten! Denn das Leben ist das was uns passiert, während wir versuchen diese Ziele zu erreichen!

Bleib tapfer, mutig und stark und dann wirst Du eines Tages dafür belohnt!

Ganz lieben Gruß,
Frank-Michael

21.02.2017 11:53 • #25


H
Hallo Frank-Michael

Das freut mich sehr, dass du meine Ansichten von einem zukünftigen Partner / einer zukünftigen Partnerin teilst! Ich denke, dass diese Eigenschaften doch ganz grundlegend sind, aber offenbar sehen das viele Leute anders, respektive können diese Eigenschaften nicht erfüllen aber fordern sie meistens selber ein. Nun hoffe ich wirklich, dass jemand der ähnliche Ansichten hat auch im realen Leben auftaucht! Aber es tut schon einmal sehr gut, dass du die gleichen Vorstellungen hast Auch du wirst bestimmt bald jemanden finden! Du hast enorm viel Lebenserfahrung und gehst sehr bedacht mit deiner aktuellen Situation und somit wahrscheinlich auch mit anderen Situationen im Leben um!
Ich habe gerade heute mit einer Freundin diskutiert, dass es heutzutage aber eher schwierig ist, jemanden neu kennenzulernen. Die Menschen sind eher verschlossen. Und auf den Partys wird man wohl eher weniger jemanden kennen lernen. Ich habe oft das Gefühl, dass die Leute dort ziemlich oberflächlich sind und die einzige Motivation des Abends ist es, das andere Geschlechte abzuchecken. Das entspricht mir gar nicht. Natürlich möchte ich auch jemanden an meiner Seite, aber nicht um jeden Preis, so dass es meine Hauptlebensaufgabe wäre! Jemand hat mir geraten, Online-Dating zu machen. Doch auch dort ist es der Kontakt irgendwie arrangiert und eher oberflächlich! Machst du Online-Dating?
Was hast du für Erfahrungen gemacht, wo man jemanden für eine zukünftige Partnerschaft kennen lernen kann? Ich bin ziemlich schüchtern und habe Mühe, auf Männer einzugehen. Somit habe ich nicht grosse Erfahrung damit... Wahrscheinlich trifft man eben jemanden, wenn man es gar nicht erwartet. Das habe ich zumindest schon oft gehört.

Wie geht es eigentlich dir mit der Trennung? Kommst du damit zurecht?
Ich habe diese Woche per Zufall meinen Ex getroffen. Zum Glück war er mit dem Auto und ich mit dem Fahrrad unterwegs. Der Verkehr war zu dicht und so konnte er nicht anhalten. Ich hätte dieses Aufeinandertreffen gar nicht erwartet und deswegen bin ich auch einfach weitergefahren, ohne mich umzudrehen. Aber seit diesem Blickkontakt bin ich wieder mehr am Grübeln und mein Ex ist wieder viel präsenter:( Ich hoffe, dass dieser Rückschlag bald wieder etwas vergeht...

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
hope2rise

25.02.2017 23:30 • #26


T
Zitat von hope2rise:
Hallo Frank-Michael

Das freut mich sehr, dass du meine Ansichten von einem zukünftigen Partner / einer zukünftigen Partnerin teilst! Ich denke, dass diese Eigenschaften doch ganz grundlegend sind, aber offenbar sehen das viele Leute anders, respektive können diese Eigenschaften nicht erfüllen aber fordern sie meistens selber ein. Nun hoffe ich wirklich, dass jemand der ähnliche Ansichten hat auch im realen Leben auftaucht! Aber es tut schon einmal sehr gut, dass du die gleichen Vorstellungen hast Auch du wirst bestimmt bald jemanden finden! Du hast enorm viel Lebenserfahrung und gehst sehr bedacht mit deiner aktuellen Situation und somit wahrscheinlich auch mit anderen Situationen im Leben um!
Ich habe gerade heute mit einer Freundin diskutiert, dass es heutzutage aber eher schwierig ist, jemanden neu kennenzulernen. Die Menschen sind eher verschlossen. Und auf den Partys wird man wohl eher weniger jemanden kennen lernen. Ich habe oft das Gefühl, dass die Leute dort ziemlich oberflächlich sind und die einzige Motivation des Abends ist es, das andere Geschlechte abzuchecken. Das entspricht mir gar nicht. Natürlich möchte ich auch jemanden an meiner Seite, aber nicht um jeden Preis, so dass es meine Hauptlebensaufgabe wäre! Jemand hat mir geraten, Online-Dating zu machen. Doch auch dort ist es der Kontakt irgendwie arrangiert und eher oberflächlich! Machst du Online-Dating?
Was hast du für Erfahrungen gemacht, wo man jemanden für eine zukünftige Partnerschaft kennen lernen kann? Ich bin ziemlich schüchtern und habe Mühe, auf Männer einzugehen. Somit habe ich nicht grosse Erfahrung damit... Wahrscheinlich trifft man eben jemanden, wenn man es gar nicht erwartet. Das habe ich zumindest schon oft gehört.

Wie geht es eigentlich dir mit der Trennung? Kommst du damit zurecht?
Ich habe diese Woche per Zufall meinen Ex getroffen. Zum Glück war er mit dem Auto und ich mit dem Fahrrad unterwegs. Der Verkehr war zu dicht und so konnte er nicht anhalten. Ich hätte dieses Aufeinandertreffen gar nicht erwartet und deswegen bin ich auch einfach weitergefahren, ohne mich umzudrehen. Aber seit diesem Blickkontakt bin ich wieder mehr am Grübeln und mein Ex ist wieder viel präsenter:( Ich hoffe, dass dieser Rückschlag bald wieder etwas vergeht...

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
hope2rise


Bezüglich Online-Dating: Ich hab bis jetzt alle meine Freunde online kennengelernt. Bin im realen Leben auch schüchtern und das schreckt Männer wohl ab. Ich wüsste auch nicht, wo und wie man wen treffen kann, außer man ist in einem speziellen Verein oder macht sonstige Aktivitäten. Es hat halt alles Vor- und Nachteile. Online lernt man sich schnell und unkompliziert kennen, kann sich erst mal beschnuppern, bevor man sich trifft. Natürlich sind da auch viele Flops dabei. Ausprobieren lohnt sich aber.

27.02.2017 10:03 • #27


Frank-Michael
Hallo hope2rise,

entschuldige bitte, dass meine Antwort etwas gedauert hat, aber ich habe derzeit beruflich eine Menge um die Ohren.

Zitat von hope2rise:
Ich habe gerade heute mit einer Freundin diskutiert, dass es heutzutage aber eher schwierig ist, jemanden neu kennenzulernen. Die Menschen sind eher verschlossen.


Ich empfinde es genauso wie Du! Die meisten Menschen, die ich kennenlerne, sind sehr verschlossen, ich-bezogen und mistrauisch. Oftmals hat man das Gefühl, dass viele sich wie die Hauptdarsteller in ihrem Film des Lebens fühlen und alle anderen Menschen darin nur Statisten sind. Empathie oder wirkliches Interesse an einem anderen Menschen sind sehr selten geworden.
Ob es an unserer schnelllebigen Zeit liegt, oder der permanenten Reizüberflutung durch die Medien, ich weiß es nicht genau.
Ich habe tatsächlich vor zwei Wochen aus Interesse Parship ausprobiert. Es war ein Desaster. Mal abgesehen davon, dass wirklich ein stolzer Preis für die Dienstleistung verlangt wird, hatte ich nach einigen Chats das Gefühl, dass die Oberflächlichkeit das absolut dominierende Merkmal auf diesen Partnerbörsen ist. Dies liegt sicherlich vor allem daran, dass man außer der Oberfläche und das, was jemand von sich preisgibt keinen wirklichen Anfasser zum kennenlernen hat. Zum anderen befürchte ich aber auch, dass es in unserer shiny Hochglanzwerbeprospektwelt um nicht mehr sehr viel tiefgründigere Dinge geht. Und das obwohl sich jeder dieses Tiefgründige zu wünschen scheint.
Die Unterhaltungen, die ich dort geführt habe waren allesamt sehr von Mistrauen geprägt. Wenn die Gesprächspartnerin doch kein Interesse mehr hatte, wurde die Kommunikation ohne weitere Erklärung einfach eingestellt.
Das ist sehr unschön. Man fühlt sich plötzlich wie eine Ware. Das ganze Thema Liebe, Beziehung und Nähe verkommt auf diesen Plattformen zur Ware.
Ich habe mich dort jetzt wieder abgemeldet, da es für mich so überhaupt keinen Sinn macht jemanden kennen zu lernen. Ich brauche das direkte Gespräch, den Blickkontakt und muss spüren können, ob etwas in der Luft liegt. Es war gut, dass ich diese Erfahrung gemacht habe, auch wenn sie recht kostspielig war für 2 Wochen ausprobieren. Nein Danke, ich halte mich lieber ans real life.

Zitat von hope2rise:
Wie geht es eigentlich dir mit der Trennung? Kommst du damit zurecht?


Inzwischen geht es mir relativ gut, auch wenn ich immer noch mal kurze Phasen der Deprimiertheit und Orientierungslosigkeit habe. Am 01.05. wird meine Frau aus unserem Haus ausziehen in eine neue gemeinsame Wohnung mit ihrer Freundin. Ich denke, ab da kann ich erst wirklich abschließen. So wird man doch immer wieder damit konfrontiert und kommt nicht wirklich emotional zur Ruhe.
Ich habe inzwischen 2 Frauen gedatet, von denen ich beide nicht wieder treffen möchte. Sie haben nur über sich geredet und sich nicht wirklich für mich interessiert. Die eine war beim zweiten Date bei uns Zuhause. Wir haben in der Küche Kaffee getrunken. Da wollte ich ihr erzählen, dass ich vor zwei Jahren mit viel Liebe zum Detail die Küche selbst renoviert habe, inklusive Wand- und Bodenfliesen das erste mal selbst verlegt usw. Sie hat das total ignoriert was ich ihr erzählen wollte. Keine einzige Nachfrage oder mal zwei Sätze zum Ergebnis, sondern nur irgendeine Geschichte über irgendwas aus ihrem Leben.
Mit solchen Menschen möchte ich meine Zeit nicht verschwenden. Ich denke es wird schwer so bald eine Frau zu finden, bei der ich das Gefühl habe, dass es sich lohnt, sich auf sie einzulassen und sich ihr zu öffnen. Aber ich habe es ja auch nicht eilig.
Mit der Zeit werde ich auch wieder mehr meine innere Mitte wiederfinden und dann bin ich davon überzeugt, dass es eine Frau gibt, die sich wirklich für mich interessiert und nicht nur für einen Lifestyle oder so einen Quatsch.
Geduld ist hier das Mittel der Wahl und ich werde definitiv nicht voreillig eine Partnerschaft eingehen, nur um nicht allein zu sein. Das wäre ein großer Fehler und würde nur zu neuem Ärger führen. Ich habe mir fest vorgenommen, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche und auf mein Bauchgefühl zu hören.

Ich hoffe, Dir geht es inzwischen auch etwas besser und Du hast Deinen Rückschlag überwunden!?

Liebe Grüße,
Frank-Michael

06.03.2017 18:37 • #28


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