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Narzisst blockt alles ab und ich leide

M
Hallo zusammen,

mir wurde dieses Forum empfohlen und jetzt schreibe ich direkt mal etwas.
es fällt mir sehr schwer hier zu schrieben, aber ich bin einfach am Ende.
Ich war mit meinem Freund fast 2 Jahre zusammen.
Über uns: ich habe Depressionen und PTBS / er hat eine Schizoid-Narzisstische Persönlichkeitsstörung und Depressionen.

Vor einem Monat her er unsere Beziehung beendet, da es ihm momentan nicht gut geht und die Beziehung für uns zu viel Druck war. (wir wohnen zusammen) Danach, als der Druck weg war, lief es eigentlich besser,
aber alles was er so bei der Trennung sagte, hinterließ seine Spuren, weshalb ich gegen seine narzisstischen sticheleien empfindlicher wurde. Er hat in letzter Zeit ein ziemliches Wutproblem entwickelt. Ich dachte eigentlich es wird besser, aber stadt dessen wurde er immer fießer und ablehnender zu mir. Er dachte, alles läuft super wenn ich nicht gezeigt habe, wie verletzend das ist. Ich habe dann versucht es anzusprechen aber es wurde nur schlimmer. Er hat im moment auch eine schwere Depressive Phase weshalb er nur grübelt. Er kann kaum einen klaren Gedanken fassen und ist permanent gereizt. Gestern ging die Bombe hoch, ich konnte einfach nicht mehr, auch alle Versuche ihm zu helfen, ihn dazu zu bringen zu unseren Psychiater zu gehen, brachten nix. Er wartet weiter auf seine Therapie in drei Monaten, er nimmt keine unterstützenden Medikamente.

Aber in diesem Zustand bringt ihm die Therapie nichts. Es wird immer schlimmer und mein Therapeut hat mir klar gemacht, dass man für eine Therapie stabil sein muss. Er war nur noch grauenvoll verletzend und hatte keinen bock mehr auf mich. ich habe die ganze Nacht durch geheult, alles Versuche zu reden bringen nichts, also bin ich zu meiner Schwester geflohen. Er genießt seine Lebensfreude wenn ich endlich mal weg bin. Ich wollte mit ihm schreiben, ich wollte alles klären, weil er mir permanent das Gefühl gibt, ich soll bloß nicht wieder kommen, aber er block ab. er sagt, lass mich in ruhe. Aber ich leide! ich halte das nicht aus, mir geht es so schrecklich. ich kann nichts in mir behalten wenn ich es mal schaffe zu essen. Aber er ist total auf sich fixiert, projeziert schlimmer als sonst alles auf mich. ich kann mit der Situation nicht leben und will jetzt klare Verhältnisse.

(Anmerkung: ich bin mutter und würde niemals auch nur eine Sekunde an Selbstmord denken!)
Ich bin gefahren, mit der Option, nie wieder zu kommen. Das scheint ihm aber gerade recht zu sein.
Er sagt aber nur das versteht du nicht. klar, wie soll ich sein Grübeln verstehen? Er sagt mir aber auch nichts, er sagt immer nur keine ahnung ach lass mich.

Was soll ich nur machen? wie kann ich ihm helfen und ich soll ich diesen schrecklichen Herzschmerz ertragen?
ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Schon mal vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen dass hier zu lesen und vielleicht sogar etwas zu schreiben.

19.03.2017 20:05 • #1


Kontra
Diese Konstellation, gerade eurer psychischen Erkrankungen wegen, konnte ja nur irgendwann allen um die Ohren fliegen. Absolut tückisch.
Du bist weiterhin in Behandlung, richtig? Kontaktiere deinen Therapeuten und verlange einen Notfalltermin in der kommenden Woche, damit du dort weiteres besprechen kannst.
Außerdem: Wo ist in all dem dein/euer (?) Kind?

19.03.2017 22:16 • x 1 #2


A


Narzisst blockt alles ab und ich leide

x 3


M
Hallo,
Danke für deine Antwort.
ich habe schon einen Termin bei meinem Therapeuten bekommen.
Meine Kinder sind aus meiner ersten Beziehung und sind untergebracht, da ich mich wegen der PTBS nicht genügend um sie kümmern konnte. (deshalb auch die Therapie)

20.03.2017 08:05 • x 1 #3


A
Du wirst ihm nicht helfen können und wirst deine Kraft brauchen um selbst mit deinem Leben klarzukommen, die Konstellation in der ihr euch befindet ist denkbar ungünstig um euer Seelenheil wieder herzustellen, denn dazu braucht ihr Vertrauen und emotionale Sicherheiten/Stabilität, die ihr euch nicht geben könnt, weil es euch selbst daran fehlt.

Ich wünsche dir viel Kraft um deinen Weg zu finden.
Alles Gute !

20.03.2017 08:15 • #4


G
Ich persönlich finde es um ein tausendfaches viel wichtiger, dass du für dich den Hintern aufreißt, damit deine Kinder wieder mit dir leben können!

Mich erschreckt es ungemein, dass dir das Seelenheil / Beziehung wichtiger ist als deine Gesundung und Kinder.

Ich bin 2-fache Mutter und meine Kinder sind immer an 1. Stelle, sorry, kann das nicht nachvollziehen, wie sich da Prioritäten verschieben können.

Auch dein Therapeut müsste mit dir daran arbeiten, dass du fit wirst und dich von diesem Depp trennst, ist doch völlig krank das ganze. Was für ein Therapeut ist das?

20.03.2017 10:06 • #5


M
Zitat von Grace_99:
Ich persönlich finde es um ein tausendfaches viel wichtiger, dass du für dich den Hintern aufreißt, damit deine Kinder wieder mit dir leben können!

Mich erschreckt es ungemein, dass dir das Seelenheil / Beziehung wichtiger ist als deine Gesundung und Kinder.

Ich bin 2-fache Mutter und meine Kinder sind immer an 1. Stelle, sorry, kann das nicht nachvollziehen, wie sich da Prioritäten verschieben können.

Auch dein Therapeut müsste mit dir daran arbeiten, dass du fit wirst und dich von diesem Depp trennst, ist doch völlig krank das ganze. Was für ein Therapeut ist das?


Ich sehe es garnicht so und ich verstehe deine Agression nicht. Meinen Kindern geht es gut, ich sehe sie mehrmals die Woche. Mein Freund ist auch ein wunderbarer Stiefpapa! Meine Kinder sind in erste Linie nichtmehr bei mir, da der Grund für meine PTBS, Ihr leiblicher Vater und sein bester Kumpel, eine große Gefahr für sie dastellen. Meine Kinder wissen aber auch über alles bescheid (soweit man das mit 4+5 jahren verstehen kann). Mein Therapeut arbeitet mit mir daran, dass es mir besser geht und ich meine Kinder ganz zu mir holen kann. Mein Anwalt arbeitet daran, dass diese beiden Personen nie wieder auf freien Fuß kommen. Nur weil ich Mutter bin, heißt es doch nicht, dass ich keine Beziehung haben darf. Klar stehen meine Kinder an erster Stelle und mein Beziehungsdrama wirkt sich nicht auf sie aus. Ich heule sie natürlich nicht mit allein einzelheiten voll aber ich sage auch ehrlich ich bin grad etwas traurig weil ich und gestritten haben / oder weil es Papa nicht so gut geht. Das hier ist ja ein Trennungsschmerz Forum, da schreibe ich natürlich darüber, was mir in Sachen Beziehung auf der Seele liegt. Wenn es so schlimm wäre, dass ich dadurch nichtmehr mit meinen Kindern klar komme, hätte ich das schon dazu geschrieben. Hauptsächlich war meine Frage aber auch, was ich machen kann um ihm zu helfen.

20.03.2017 10:30 • #6


G
Deine Kinder sind 4 und 5? Sorry, da erzählt man Kindern nicht, dass man traurig wegen Papa (der echte oder dein Freund?) ist. Dafür hat man Freunde.

Ich bin nicht aggressiv, ich bin ein Mensch der sehr direkten Worte.

Und ich bleib dabei. Trenn dich komplett. Arbeite an dir und sorg dafür, dass die Kinder in einem stabilen Umfeld bei dir leben können.

Und als Mutter kann / soll man selbstverständlich eine Beziehung haben, nur sollte dies eine GESUNDE sein und da ist das, was du da hast, Meilen von entfernt.

20.03.2017 10:36 • #7


Y
Zitat von MisaAyumi:
Vor einem Monat her er unsere Beziehung beendet, da es ihm momentan nicht gut geht und die Beziehung für uns zu viel Druck war. (wir wohnen zusammen) Danach, als der Druck weg war, lief es eigentlich besser,
aber alles was er so bei der Trennung sagte, hinterließ seine Spuren, weshalb ich gegen seine narzisstischen sticheleien empfindlicher wurde. Er hat in letzter Zeit ein ziemliches Wutproblem entwickelt. Ich dachte eigentlich es wird besser, aber stadt dessen wurde er immer fießer und ablehnender zu mir.


Ich glaube am meisten hilfst du ihm, und zeigst ihm deine Liebe, wenn die Trennung bestehen bleibt....Stichwort: Druck

20.03.2017 10:43 • #8


Ricky
Hi, @MisaAyumi , ich glaube nicht, dass Du Dir selbst einen Gefallen tust, wenn Du schon mit Depressionen und einer Belastungsstörung belastet bist und dann mit einem Mann, der (offenbar diagnostiziert ?) ebenfalls Depressionen und noch schizoid-narzisstisch ist, eine Beziehung eingehen willst. Er wird sehr wahrscheinlich nicht der Mann sein, der Dir dann Halt geben kann, gerade wenn seine Veranlagung ins Narzisstische tendiert.

20.03.2017 11:10 • x 2 #9


Kontra
Zitat von MisaAyumi:
Meine Kinder sind aus meiner ersten Beziehung und sind untergebracht, da ich mich wegen der PTBS nicht genügend um sie kümmern konnte. (deshalb auch die Therapie)

Ich finde das, im Gegensatz zu zB Grace, sehr verantwortungsbewusst und richtig. Eine PTBS ist kein Spaß, sondern eine ernsthafte, das komplette Leben beeinflußende Erkrankung.
Hast du schon mal über einen stationären Aufenthalt nachgedacht, bzw. ggf. einen gemacht? Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, sollte allerdings eine Trauma-Station sein. Da gibt es mehrere sehr gute Anlaufstellen in ganz Deutschland.

Zitat von MisaAyumi:
Hauptsächlich war meine Frage aber auch, was ich machen kann um ihm zu helfen.

Antwort: Gar nichts. Er muss für sich das tun, was du für dich tun musst.
Die Kombination eurer psychischen Erkrankungen ist - wie von @Ricky - bereits geschrieben, denkbar ungünstig, und führt gerade nur noch mehr und tiefer in den Strudel aus Destruktivität. Abgrenzen ist ja sowieso ein Thema, dass gerade bei dir wichtig ist, aber die kannst du mit ihm nicht auf gesundem Wege lernen - und auch er wird da eher gefangen sein in der Beziehung, als aus ihr was lernen zu können. Es ist schon schwierig genug, wenn nur ein Partner eine psychische Erkrankung hat.

Ich weiß, es ist schwierig, sich von der Rettung der Beziehung lösen zu müssen, aber es soll erstmal um dich und deine weitere Gesundung gehen.

20.03.2017 11:32 • x 3 #10


M
Zitat von Kontra:
Zitat von MisaAyumi:
Meine Kinder sind aus meiner ersten Beziehung und sind untergebracht, da ich mich wegen der PTBS nicht genügend um sie kümmern konnte. (deshalb auch die Therapie)

Ich finde das, im Gegensatz zu zB Grace, sehr verantwortungsbewusst und richtig. Eine PTBS ist kein Spaß, sondern eine ernsthafte, das komplette Leben beeinflußende Erkrankung.
Hast du schon mal über einen stationären Aufenthalt nachgedacht, bzw. ggf. einen gemacht? Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, sollte allerdings eine Trauma-Station sein. Da gibt es mehrere sehr gute Anlaufstellen in ganz Deutschland.

Hallo und danke für die antworten,
ja ich war 10 wochen teilstationär. es hat mir auch sehr geholfen und ich bin wieder recht stabil. ich bin zum glück nichtmehr in der akutsituation und mache meine tiefenpsychologische therapie die mir auch sehr hilft. deshalb bin ich auch der meinung, dass ich es irgendwie retten kann.
Ich muss dazu sagen, dass mein freund erst seit kurzem in der akkusituation ist durch eine ungewollte konfrontation.
die über 1,5 jahre unserer beziehung davor, ging es ihm gut und er war nicht so. deshalb bin ich mir so sicher, dass wenn ihm geholfen wird, es sich auch wieder ändert. aber ich muss es wohl ihm überlassen, sich hilfe zu suchen.

zu meinen kindern, auch wenn ich wieder stabil bin, möchte ich erst alles aufarbeiten um keinen rückschlag zu erleiden, wo sie dan drunter leiden müssen. außerdem besteht halt noch die akkute gefahr duch meinen exfreund.

20.03.2017 12:41 • #11


G
@Kontra Da hast du mich mißverstanden. Ich empfahl der TE an sich zu denken und gesund zu werden, so dass die Kinder wieder zurück können, nichts anderes.

20.03.2017 13:27 • #12


Kontra
Zitat von Grace_99:
@Kontra Da hast du mich mißverstanden. Ich empfahl der TE an sich zu denken und gesund zu werden, so dass die Kinder wieder zurück können, nichts anderes.

Das habe ich anders gelesen - my bad, sorry!

20.03.2017 13:34 • #13


Kontra
Zitat von MisaAyumi:
Hallo und danke für die antworten,
ja ich war 10 wochen teilstationär. es hat mir auch sehr geholfen und ich bin wieder recht stabil. ich bin zum glück nichtmehr in der akutsituation und mache meine tiefenpsychologische therapie die mir auch sehr hilft. deshalb bin ich auch der meinung, dass ich es irgendwie retten kann.
Ich muss dazu sagen, dass mein freund erst seit kurzem in der akkusituation ist durch eine ungewollte konfrontation.
die über 1,5 jahre unserer beziehung davor, ging es ihm gut und er war nicht so. deshalb bin ich mir so sicher, dass wenn ihm geholfen wird, es sich auch wieder ändert. aber ich muss es wohl ihm überlassen, sich hilfe zu suchen.


Erstmal: Gerne.
Du gehst gute Schritte. Eins nach dem anderen.
Die fett markierten Sätze sind für mich Kernsätze: Du kannst ihn nicht retten. In fact: niemanden außer dir selbst. Das ist hart und tut weh, aber es ist _wichtig. Halte dir das immer wieder vor Augen, zur Not schreibst du es dir auf einen Zettel, den du gut sichtbar aufhängst: Halt! Ich kann ihn nicht retten. Er hat Verantwortung für sich. Ich habe Verantwortung für mich.
Er braucht Hilfe? Dann soll er sie sich suchen. Wenn er dabei Hilfe braucht, ist es an ihm, danach aktiv zu fragen. Aber es ist _nicht deine Aufgabe. Er ist kein Kind, und schon gar nicht deins.

Als nächstes: Machst du Innere Kind-Arbeit in der Therapie, bzw. Sagt dir das was? Das ist gnz wichtig, um solche Situationen auflösen zu können. Das, was da retten will, ist oft das Innere Kind, welches selber gerettet werden will. Es braucht dich noch mehr, als du denkst. Wende dich dem Kind zu, tröste es. (By the way, wenn ich fragen darf: hast du eine PTBS oder eine komplexe Traumafolgestörung? Und was hat das Trauma ausgelöst? Wenn dir das hier öffentlich zu privat ist, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.)

Zitat von MisaAyumi:
zu meinen kindern, auch wenn ich wieder stabil bin, möchte ich erst alles aufarbeiten um keinen rückschlag zu erleiden, wo sie dan drunter leiden müssen. außerdem besteht halt noch die akkute gefahr duch meinen exfreund

Meine Erfahrung dazu sagt: Traumatisiert bist und bleibst du. Es ist der Umgang damit, mit Triggern, Flashbacks, etc, den du beeinflussen und ändern kannst, und der letztlich deine Lebensqualität maßgeblich bestimmt. Die Gefahr eines Rückfalls ist immer gegeben - muss aber nicht heißen, dass du dem nicht gewappnet sein kannst. Verlange dir nicht zu viel ab, setze kleine Ziele. Ich mache mir immer Gedanken darum, wie es vielleicht in 10 Jahren aussieht, und was wäre wenn dies oder das passiert - bringt mich absolut nicht weiter, sondern erzeugt im Gegenteil nur noch größeren Druck. Also arbeite ich daran, mir realistische, auch kurzfristige Ziele zu setzen.. Wenn es mir sehr schlecht geht zB. ganz simpel: die nächsten 30 Minuten überstehen. Wenn die rum sind: gut gemacht. Jetzt schaffst du noch 30 Minuten. Und so weiter.
PTBS ist eine Stresserkrankung, die auch und vor allem im Gehirn, vor allem der Amygdala (sozusagen das Stressverarbeitungszentrum im Gehirn) abläuft. Dieser Stress muß abgebaut werden, zB durch körperliche Betätigung. Kleine Dinge wir spazieren gehen bei erhöhter Anspannung helfen da schon, den Körper, das Gehirn und damit auch die Seele zu erleichtern und zu entlasten. Deswegen: Setze dich nicht durch überhöhte Ansprüche an dich selbst noch zusätzlich unter Druck. Du bist gestresst genug.

20.03.2017 13:51 • x 2 #14


M
Zitat von Kontra:
Zitat von MisaAyumi:
Hallo und danke für die antworten,
ja ich war 10 wochen teilstationär. es hat mir auch sehr geholfen und ich bin wieder recht stabil. ich bin zum glück nichtmehr in der akutsituation und mache meine tiefenpsychologische therapie die mir auch sehr hilft. deshalb bin ich auch der meinung, dass ich es irgendwie retten kann.
Ich muss dazu sagen, dass mein freund erst seit kurzem in der akkusituation ist durch eine ungewollte konfrontation.
die über 1,5 jahre unserer beziehung davor, ging es ihm gut und er war nicht so. deshalb bin ich mir so sicher, dass wenn ihm geholfen wird, es sich auch wieder ändert. aber ich muss es wohl ihm überlassen, sich hilfe zu suchen.


Erstmal: Gerne.
Du gehst gute Schritte. Eins nach dem anderen.
Die fett markierten Sätze sind für mich Kernsätze: Du kannst ihn nicht retten. In fact: niemanden außer dir selbst. Das ist hart und tut weh, aber es ist _wichtig. Halte dir das immer wieder vor Augen, zur Not schreibst du es dir auf einen Zettel, den du gut sichtbar aufhängst: Halt! Ich kann ihn nicht retten. Er hat Verantwortung für sich. Ich habe Verantwortung für mich.
Er braucht Hilfe? Dann soll er sie sich suchen. Wenn er dabei Hilfe braucht, ist es an ihm, danach aktiv zu fragen. Aber es ist _nicht deine Aufgabe. Er ist kein Kind, und schon gar nicht deins.

Als nächstes: Machst du Innere Kind-Arbeit in der Therapie, bzw. Sagt dir das was? Das ist gnz wichtig, um solche Situationen auflösen zu können. Das, was da retten will, ist oft das Innere Kind, welches selber gerettet werden will. Es braucht dich noch mehr, als du denkst. Wende dich dem Kind zu, tröste es. (By the way, wenn ich fragen darf: hast du eine PTBS oder eine komplexe Traumafolgestörung? Und was hat das Trauma ausgelöst? Wenn dir das hier öffentlich zu privat ist, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.)

Zitat von MisaAyumi:
zu meinen kindern, auch wenn ich wieder stabil bin, möchte ich erst alles aufarbeiten um keinen rückschlag zu erleiden, wo sie dan drunter leiden müssen. außerdem besteht halt noch die akkute gefahr duch meinen exfreund

Meine Erfahrung dazu sagt: Traumatisiert bist und bleibst du. Es ist der Umgang damit, mit Triggern, Flashbacks, etc, den du beeinflussen und ändern kannst, und der letztlich deine Lebensqualität maßgeblich bestimmt. Die Gefahr eines Rückfalls ist immer gegeben - muss aber nicht heißen, dass du dem nicht gewappnet sein kannst. Verlange dir nicht zu viel ab, setze kleine Ziele. Ich mache mir immer Gedanken darum, wie es vielleicht in 10 Jahren aussieht, und was wäre wenn dies oder das passiert - bringt mich absolut nicht weiter, sondern erzeugt im Gegenteil nur noch größeren Druck. Also arbeite ich daran, mir realistische, auch kurzfristige Ziele zu setzen.. Wenn es mir sehr schlecht geht zB. ganz simpel: die nächsten 30 Minuten überstehen. Wenn die rum sind: gut gemacht. Jetzt schaffst du noch 30 Minuten. Und so weiter.
PTBS ist eine Stresserkrankung, die auch und vor allem im Gehirn, vor allem der Amygdala (sozusagen das Stressverarbeitungszentrum im Gehirn) abläuft. Dieser Stress muß abgebaut werden, zB durch körperliche Betätigung. Kleine Dinge wir spazieren gehen bei erhöhter Anspannung helfen da schon, den Körper, das Gehirn und damit auch die Seele zu erleichtern und zu entlasten. Deswegen: Setze dich nicht durch überhöhte Ansprüche an dich selbst noch zusätzlich unter Druck. Du bist gestresst genug.


Danke sehr für deine Beirtäge, ich finde sie sehr hilfreich und habe mich lange nichtmehr so verstanden gefühlt ( von außenstehenden)
In der Therapie sind wir gerade dabei, mein inneres kind zu entdecken. ich bin gespannt wie es wird.
es kam schon einiges zum vorschein und ich mache seit dem viel mehr für mich selbst.
ich habe zb ernährungswissenschaften als mein hobby entdeckt und bisther 37kg abgenommen.

So genau wurde es noch nicht diagnostiziert. in der klinik hieß es nur ptbs.
ich schreibe die auslöster offen, aber nur in stichpunkten, zu genau möchte ich es nicht vertiefen.
es gab mehrere traumata die es ausgelöst haben. die frühgeburt meiner zwillinge, wovon eine tod geboren wurde aber wieder zurück geholt werden konnte. dann mein seelisch und körperlich gewalttätiger exfreund. er hat mich regelrech gefangen gehalten in meiner eigenen wohnung. dann ist durch eine vergewalltigung mein sohn entstanden. er wollte aber den beweis seiner tat beseitigen, was er zum glück nicht schaffte, egal wie er mich zusammen geschlagen hat und dann holte ich mir schutz und leuten, die ich garnicht kannte aber als sehr gute menschen herausstellte. seit der geburt meiner zwillinge hatte ich einen stalker, (der sich später zum dem besten freund meines ex entwickelte) der auch noch misshandlungen betrieb.
ich musste meine kinder in sicherheit bringen und gab sie zu einer bekannten und floh zu meinem vater. meine kinder weg zu geben war das schlimmst, was ich jemand machen musste, es hat sihc angefühlt als würde ich sterben, aber sie waren ja noch da, nur nicht bei mir. also fand ich die kraft mir hilfe zu holen. leider wurde kurz danach bei meinem vater krebs diagnostiziert und ich pflegt ihn bis er nach nichtmal 3 monaten verstarb, das war eine sehr schlimme zeit für mich in der aber mein neuer freund (und jetziger) mir zur seite stand.ich hatte ihn erst ca 3-4 monate vorher in der klinik kennen gelernt.
es sind so viele punkte, dass mein therapeut mehr wert auf behandlung als auf genaue diagnose legt im moment.
mir geht es dank ihm und meinem freund ( auch wenn es ihm gerade schlecht geht) viel besser.

ja ich möchte mich vorbereiten, um sich entsprechenden situationen nicht hilflos da zu stehen.
mitlerweile habe ich zum glück gelernt (oder bin noch dabei) mir nichtmehr so viel abzufordern.
ja wegen dem stress, ich hatte sehr lange rastlosigkeit, wenn mich jetzt etwas ein bischen trigger, schurbbe ich das ganze haut blitz blank sauber, gehe ins fitnessstudio und mache kraftsport. danach sitz ich ein paar minuten heulend auf dem boden wenn ich total ko bin und dann ist es wieder besser, dann bin ich stolz, wie ich damit umgegangen bin.

Ich werde mir den rat zu herzen nehmen und ihm nichtmehr helfen, außer er bittet mich explizit darum.
ich muss es auch noch mehr schaffen in diese beziehung platz für mich zu schaffen. ich habe nächsten montag nochmal einen termin bei meinem therapeuten und werde alles auch mit ihm bereden.
es ist übrigends eine tiefen und traumapsychologische therapie.

20.03.2017 14:08 • x 1 #15


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