Negative Gedanken

M
:'( Hallo an alle,
ich weiß nicht mehr weiter, weiß nicht ob das überhaupt noch alles normal ist!
Ich habe mich von meinem Partner nach 6 Jahren getrennt, es ging einfach nicht mehr! Am Anfang der Trennung war ich richtig froh darüber, doch jetzt nach einem Monat ungefähr bin ich total am Boden, alles hat sich durch die Trennung verändert und ich kann das nur schwer verarbeiten, mir kommt alles so schlimm vor! Mir macht alles Angst und seh alles negativ! Wann geht das endlich vorbei... :'(

08.11.2005 10:43 • #1


Ach Mäuschen,

soetwas dauert, auch wenn du verlassen hast!
Die Erleichterung eine Endscheidung getroffen zu haben weicht jetzt und nu gehts ans verarbeiten. Klar verändert sich alles. Man trägt die Verantwortung für alles alleine, vorher konnte man sich immer absichern, jetzt nicht mehr. Das macht Angst!
Auch wenn du dir diese Trennung gewünscht hat, bedeutet das nicht, das du die Konsequenzen absehen kannst. Eine Trennung ist nicht leicht, für keinen. Ich war mir auch nicht im klaren darüber, wie schlecht es einem gehen kann.
Lass dir Zeit und komm erst mal wieder auf beiden Beinen zum Stehen.
Es ist nicht alles so düster, wie es sich im Moment anfühlt, du wirst nur Zeit brauchen, das zu erkennen.

Kopf hoch und viel Zeit,
1234

08.11.2005 11:43 • #2


A


Negative Gedanken

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M
Danke 1234 deine Worte tun so was von gut!!! :-*
Das durchbricht meine Gedankenspirale für einige Zeit! tut echt super gut

08.11.2005 12:41 • #3


B
Hallo Maus,

wenn auch hier wahrscheinlich diejenigen in der Überzahl sind, die verlassen worden sind, so ist es doch nachvollziehbar, daß es dir als Verlasser (doofes Wort) auch nicht gut geht. Um ehrlich zu sein: ich finde es sogar sehr.... *grübel*... tröstlich (ist das das richtige Wort?), DASS es so ist.

Man hört doch immer wieder von Menschen, die ihre Beziehungen beenden und übergangslos den nächsten Partner an der Angel haben. In diesen Fällen - das unterstelle ich jetzt mal - geht es den Leuten bestimmt nach der Trennung nicht so schlecht, wie dir jetzt. Sie sind ja in einer neuen Beziehung und genießen neue Verliebtheit, neues Prickeln, neue Erfahrungen. Da ist kein Platz für die Trauer, die dich jetzt ganz offensichtlich überrollt.

Weißt du Maus, DU erlebst grade deine Trennung sehr bewusst. Du hattest deine Gründe, die zu der Trennung hin geführt haben und hast bestimmt eine Weile mit dir gerungen, bis du die Beziehung letztendlich beendet hast. Dass du am Anfang erleichtert warst, froh, dich frei gefühlt hast ist doch ganz normal. Etwas machte dein Herz schwer, du hast gehandelt und dein Mut, diesen Schritt hat dich leicht gemacht.

Jetzt, nach ein paar Wochen, ist der Zeitpunkt gekommen, wo dich der Alltag wieder eingeholt hat, oder?

Schau Maus, du hattest eine 6-jährige Beziehung mit guten und mit weniger guten Phasen. Und sechs Jahre wischt man nicht innerhalb von vier Wochen mal eben beiseite. Dir fehlen jetzt erst mal viele Dinge, die sich im Laufe von sechs Jahren so eingeschliffen haben... vom rituellen Sonntag-morgen-frühstück, über faulen Fernsehabende bis zum Ärger über die rumliegenden Socken. Lass es gut oder schlecht gewesen sein: es fehlt. Geb dir selbst Zeit und mach dich nicht verrückt, weil du vielleicht denkst das ist doch nicht normal. Es IST normal. Es ist anstrengend, schlimm und beängstigend, aber normal.

Was ich dir an Ratschlägen geben kann, ist das, was ich einem Verlassenen auch geben würde: versuch dich ein wenig abzulenken. Überlege, was dir an Aktivitäten in den sechs Jahren immer gefehlt hat... du wolltest immer gerne tanzen, er war ein Tanzmuffel? Dann melde dich zu nem Tanzkurs an. Du wolltest gerne Sport machen, er wollte lieber vor dem Fernseher liegen? Guck nach nem Sportverein und melde dich an. Du wolltest gerne in die Oper, ins Museum, ins Theater, zum Konzert? Schnapp dir ne alte Freundin und los.

Entdecke DICH und deine alten Interessen neu. Finde neue Interessen. Klar, das ist nicht das ultimative Mittel gegen Herzschmerz aber ich weiß, wie gut es mir damals tat als ich z.B. wieder gelesen habe. Hätte ich mit Ex neben mir nicht machen können. Ich war im Kino - wär mit Ex nicht gegangen. Und ich bin sogar Nächte durch ausgegangen, was sonst gar nicht mein Ding war. Zwischendurch hab ich geheult, gelitten, gejammert und gedacht, ich wär die ärmste Wurst von allen. Aber das Ablenken hat gut getan. Manche Aktivitäten von damals hab ich beibehalten, andere wieder verworfen. Aber allein das ausprobieren hat ein Stück aus dem Trauerloch geholfen.

So... genug fürs erste. Vielleicht kannst du was mit meinen weisen Ratschlägen anfangen... auf jeden Fall wünsch ich dir alles gute.

Grüßle

Bansh

08.11.2005 13:24 • #4


M
Hallo Banshee,
danke, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten und mir die vielen guten Tipps gegeben hast!
Ist gut zu hören, dass es auch noch andere in der gleichen Situation gibt, wie mich!
Weil das ist kaum auszuhalten (neige zur Ungeduld), möchte dass das alles so schnell wie möglich wieder gut wird und das gute Gefühl wieder da ist...
Ja, am Anfang der Trennung hab ich mir gedacht, dass ist super alles, aber dann, wie du schon gesagt hast, nachdem mich der Alltag wieder eingeholt hat, wars vorbei! Die blöden Gedanken darüber wie´s einmal war und die Änste was kommen wird...
Aber ich bin optimistisch, es kann nur besser werden! :-[

Ganz liebe Grüße

Maus

08.11.2005 14:51 • #5


T
Hallo
Das ist interressant. Ich bin gerade auf der anderen Seite. nach 8 Jahren und mit unserem Sohn verlassen worden.
Ich weis, das ist für sie auch nicht einfach das merke ich. Sie war ebenfals unzufrieden geworden, und so kam es zum Knall. Es macht die Situation schwiedrig , da wir ein Kind haben und sie nach wie vor von mir finanziell abhängig ist. schei. Situation. Ich liebe sie nach wie vor, sie lebt weiter in unserer Wohnung und hat unser Kind bein sich. Ich bin ausgezogen und habe Familie verloren und stehe jetzt vor dem nichts. Es ist die Hölle. (auch weil ich ihre Abkehr von mir weiter finanzieren muß) ich hoffe immer noch auf die Umkehr , aber der Kopf sagt vergiß es. Sie hat mich auch sehr verletzt, das könnte ich ihr aber wahrscheinlich verzeihen, wenn sie sich um mich kümmern würde. Das kann sie aber nicht, da sie im Momnent mit sich zu kämpfen hat. Jeder ist verletzt und so tobt der Streit weiter. Gut gehts mir nur wenn ich sie nicht sehen muß. Was aber schwer fällt, weil ich mein Kind sehr vermisse, und natürlich auch sie. Ein Ende ist nicht in sicht. Ich wümsche mir wirklich für sie, dass sie glücklich wird, auch wenn es nur ohne mich geht.

bis dann

08.11.2005 19:56 • #6


T
Wie soll ich Ihr bloß begegnen? Es ist so schwierig. Am besten geht es mir, wenn ich sie nicht sehen muß.
habe gerade meinen Sohn abgeholt, da war sie natürlich da. Ich konnte sie bloß links liegen lassen und konnte kaum Guten Tag sagen. Das ist ja wie Liebesentzug für sie. Bestimmt auch nicht gut, aber ich finde im Moment einfach keinen gesunden Umgang mit Ihr. Sie enttäuscht mich immer wieder. Verspricht anzu rufen. Ich sitze dann da und warte sehnlicht. Dann kommt aber wie so oft nichts. Ich muß an mich denken und mich auf mich und meinen Sohn konzentrieren. Langsam muß ich ja mal begreifen, dass sie mich einfach nicht mehr will. Das fällt so verdammt schwer. ich ich schöpfe immer wieder Hoffnung. im inneren hab ich immer gedacht es wird wieder. Ich habe wirklich gelaubt, das wir uns beide wirklich lieben, aber aufgrund von sich eingeschlichener Rotine und von Komunikationsstörungen im Moment einfach nicht zusammen finden. Da hilft auch nicht unsere Familientherapie. Aber wennich nun beginne loszulassen, findet ja erst recht kein Gespräch mehr statt. Das ist mein Problem. Ich muß einfach mal wirklich von der trennung ausgehen, was ich jetztnach 3 Monaten in getrennten Wohnungen immer noch nicht mache.
Ich darf nicht merh anrufen, und wenn sie ruft muß ich einfach nicht mehr sofort zu Ihr kommen. DSas fällt schwer. Sie muß begreifen, das cih auch ohne sie gut klar kommme. Das ist gleube ich die einzigste chance, das sie begreift was sie an mir hat. Aber wahrscheinlich muß sie selbst die Erfahrung machen erstmal für alles allein zuständig zu sein. (sie war leider die letzten Jahre finaziell von mir abhängig, was sie jetzt ja immer noch ist). Ich finanziere ihr das zewitstudium und werde dann gegen Ende Ihres Studiums einafch entsorgt. Darüber geklag ich mich ja nicht ich ahb die letzten Jahre gerne für meine Familie gearbeitet. Aber jetzt da ich auch noch weiterhin alles bezahlen muß, fühl ich mich schlwcht dabei. Das ist vielleicht auch ungerecht von mir., denn ich glaub wirklich, dass uns eine tiefe Liebe verbindet. (Zumindest von meiner Seite).
schönen Tag euch allen.

09.11.2005 09:23 • #7


R
Hallo,
tja, was soll ich sagen. Irgendwie kenn ich das Gefühl, sich von jemanden lösen zu wollen, weil er einen bremst, schuld ist an vielem Versäumten.
Diese Erfahrung habe ich auch machen müssen, es folgte ein jahrelanges hin und her.( lies hierzu auch meine Geschichte völlig orientierungslos, die ersten Abschnitte).
Als Resümee der Bewältigung dieser Erfahrung kann ich nur sagen, dass sie gemacht werden muss. Man muss eben auch die Kehrseite der Medaille Befreiung kennen. Diese Kehrseite präsentiert sich nämlich oftmals als ein Schlag ins Gesicht. Man muss wissen, dass, wenn man jemanden verlässt, dieser u.U. erheblich verletzt wird. Er muss zugunsten deines, vielleicht oberflächlichen oder leichtsinnigen Wunsches, ihn los zu werden, weil er deiner Zukunft im Wege steht, leiden.

Nachdem dieser Wunsch dann schnell erfüllt ist, offenbart sich dem Verlasser eine breite Palette an Möglichkeiten sich selbst zu verwirklichen. Der andere, der Verlassene, leidet wie ein Hund. Er beginnt jedoch irgendwann, sich selbst zu heilen, ob er will oder nicht. Er wächst weil er das tiefe Tal der Tränen irgendwann passiert hat. Er hat sich nicht vernichten lassen und dem Angriff standgehalten.
Den Verlasser jedoch können, da er ja eigentlich primär in der Gewinnersituation zu sein scheint, plötzlich erhebliche Selbstzweifel quälen: Hat man vielleicht übereilt gehandelt. Kann man mit sich selbst vereinbaren, einen anderen nur zugunsten des eigenen Wohls rücksichtslos verletzt zu haben. Ist man vielleicht sogar neidisch darauf, dass der vermeintlich schwache Bremser stärker ist als erwartet. Gegegenfalls sogar stärker als man selbst.
Gesteht sich der Verlasser dies selbst, oder noch verhängnisvoller, dem Verlassenen ein, sind von dessen Seite Rachegefühle zu erwarten, die es dem Verantwortlichen für die seelische Misere heimzahlen zu wollen. Der Verlassene kann dem ehemaligen Täter das Leid in barer Münze heimzahlen. Welch Genugtuung. Er präsentiert sich als Gewinnertyp, der jetzt die Fäden in der Hand hat. Er hat den Spieß rumgedreht. Er hat keinen Grund seinem aus niedrigen Beweggründen gehandelten Peiniger, dessen Fehler nachzusehen.
Obwohl ich mich momentan in einer ausgesprochen fatalen Opfer-Situation befinde, kann ich dich verstehen. Ich kenne beide Seiten: die des Verlassers und die des Verlassenen. Leid tust du mir allerdings nicht. Es ist halt bitter sich einzugestehen aus fragwürdigen Beweggründen jemand anderen verlassen zu haben und trotzdem nicht glücklicher zu sein. Eher umgekehrt. Man muss erkennen, dass mann voreilig war oder blind oder arrogant oder einfach nur doof.

Hast du diese Erfahrung allerdings gemacht, kannst du in der Zukunft auf ein reiferes Verhalten deinerseits hoffen. Du weißt dann was du verlieren kannst, dass man sich bei manchen Entscheidungen eben lieber zweimal seine Gedanken machen sollte, versuchen sollte fair zu bleiben und eine Verletzung des Anderen zu vermeiden.

Trotzdem: Kopf hoch, in sich reinschauen, den Fehler erkennen, aus der Erfahrung lernen, es das Nächste Mal besser machen und weiser werden.

Gruß Russ

09.11.2005 10:15 • #8




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