Liebe Menschen,
ich war längere Zeit stille Mitleserin, doch jetzt muss ich mir doch meine Geschichte von der Seele schreiben. Wird was länger…
Ich (w/32) verstehe mich momentan selbst nicht mehr.
Lasst mich erzählen: ich habe bin seit einem knappen Jahr in einem Projekt (ich bin freiberuflich), wo ich mit jemanden zusammen arbeite (m/ 32), den ich zuvor gar nicht wahrgenommen habe, nicht weil er nicht nett gewesen wäre oder unattraktiv, sondern weil Arbeiten auf dem Plan stand). Dann nach 6 Monaten gemeinsamer Arbeitszeit (bei diesem Projekt sieht man sich im Schnitt so alle 5x im Monat vielleicht) kam ich rein und plötzlich war der Blick anders.
Tausend mal berührt, tausendmal ist nix passiert
und ich dachte: O lala, der ist aber…wow! Habe aber die ganzen Male die Füße still gehalten, weil ich meinte zu wissen, dass er in einer Beziehung sei und diese Frau „ne ziemlich coole Braut“ sei. Er verhielt sich freundlich, aufmerksam und ich merkte, dass ich diesen Menschen gern näher kennenlernen wollte und dass sich bei mir so was wie „Schmetterlinge im Bauch“ einstellten, wenn ich zur Arbeit fuhr. Lange Rede , kurzes Sinn. Es gab eine interne Feierlichkeit, wir tanzten zusammen, küssten uns und verschwanden zusammen. Ich, die ich noch nie einen ONS hatte, dachte, okay, das war’s jetzt: „Man soll ja nicht sofort mit jemanden in die Kiste, erst beim 3. Date küssen usw.“
Ich hatte Horror vor dem nächsten gemeinsamen Arbeitstag (einige Wochen später), da wir danach nur seeeehr sporadisch per FB Kontakt hatten. Dort aber, konnten wir uns in Ruhe aussprechen: Wir fanden es beide sehr schön. Ich hielt dennoch die Füße still, obwohl ich merkte, dass ich mehr für ihn empfand. Wir hatten noch einmal die Gelegenheit Zeit miteinander zu verbringen, er wollte gern bei mir übernachten, doch mitten in der Nacht stand er schweren Herzen auf und sagte, er könne neben mir nicht schlafen, er müsse gehen. Für mich war es in Ordnung, ich hatte keine Hintergedanken, im Gegenteil, da wir beide früh raus mussten, auf den Job, war ich doch auch froh, noch ein paar Stunden schlafen zu können. was zusammen wirklich nicht gegangen wäre.
So und dann war’s um mich geschehen: Ich war verliebt. Ich merkte, dass ich begann ihn zu vermissen. Er wiederum hat seinen Kampf zwischen mir und seiner (wie es sich dann tatsächlich bestätigte: bestehenden Beziehung)ausgefochten. Er sagte, dass er mitten in der Nacht gegangen sei, weil er das mit seiner Beziehung nicht vereinbaren könne, neben mir zu liegen. BÄMS! Das hat gegessen. Vor allem, weil er in der Nacht nochmal kurz zurück kam, um mich zu küssen.
Da mich es traurig macht, dass er sich für seine Beziehung entschieden hat (wir haben geredet, geschrieben, ich habe mich offen meiner Gefühle für ihn offenbart) habe ich mir eine Kontaktsperre verordnet (die ich einmal gebrochen habe und betrunken per Email schrieb, dass ich ihn vermisse) , die ich seit 1 ½ Wochen durchziehe. Ich hänge sowas von in den Seilen. Ich bin traurig, wütend, verzweifelt, mein Tagesgeschäft kriege ich zum Glück auf die Reihe, aber sonst, ist jeder Gedanken bei ihm und dann kann ich mir irgendwie nicht verzeihen.
Ich hatte schon Liebesbeziehungen, lange, kurze, aber sowas wie jetzt habe ich noch nie erlebt. Ich meine, wir waren ja noch nicht mal zusammen. Alles in allem dauerte das Ganze – wenn es hoch kommt – vielleicht 3 Monate, vom intimen Moment bei zur Kontaktsperre vielleicht 6 Wochen, aber so heftig, hat es mich noch nie erwischt. Vielleicht liegt es daran, dass als ich aufmachte, er sich zurückzog? Dass ich biologisch gesehen, „angefixt wurde und nun kein Stoff mehr bekomme“
Er hat mit sich gekämpft, er findet mich „mega gut“. Aber…tja, wie es so ist, seine Freundin ist im wichtiger. Und ich…kann mir irgendwie nicht verzeihen, dass ich mein Herz aufgemacht habe, dass ich gesagt habe, „ich vermisse dich“, wo es auf seiner Seite, nur eine kurze Liebesverwirrung gewesen ist. „Ich habe dich so gern, ich wollte dich nicht verletzen.“, seine Worte. Ja, das glaube ich. Mir tut’s trotzdem weh.
Ich weiß gerade nicht, wie ich (gedanklich) gut zu mir sein kann? Oft sagt eine innere Stimme („Du dummes Huhn“ „Du wirst auf ewig nicht glücklich werden“, etc.)
Ich würde gern wissen wie ihr euren Gedanken-Haushalt reinigt? Wie betreibt ihr Seelenhygiene?
11.03.2017 16:19 •
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