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Singleleben - mit Einsamkeit klarkommen

B
Hallo.
Ich war eigentlich mein Leben lang schon Single. Meine Beziehungen haben nur immer ein paar Monate gehalten. Hab mich auch meistens in Männer verliebt, die nichts von mir wollten.
Hatte mich schon irgendwie damit abgefunden, dass ich allein bleib und ich wusste auch nicht mehr, ob ich mich überhaupt noch verlieben kann. Aber dann ist es vor 3 Monaten -nach über 12 Jahren - doch passiert. Ich war so glücklich, hab noch nie für jmd so empfunden. Aber leider hat er vor 3 Wochen Schluss gemacht, weil er Bindungsangst hat. Seitdem gehts mir richtig schlecht. Manchmal bereue ich es, ihn kennengelernt zu haben. Dann bin ich wieder dankbar, dass ich jetzt weiß, zu welchen Gefühlen ich fähig bin und welche Sehnsüchte ich hab. Aber jetzt bin ich halt wieder allein...

21.03.2017 20:20 • x 4 #121


omnom
@Slim_Shapy Das Frauen mehr auf Ar. stehen, hört man ja irgendwie ständig. Aber nachvollziehen kann ich das nicht... viele brauchen ja diesen...Reiz. Aber wie du sagst, es ist dann eher so eine Art Machtspiel. Und das will ich selbst auch nicht in einer Beziehung. Wobei, wenn ich so über mich nachdenke. Unterdrücken, würde ich mein Handeln nicht nennen. Passiv evtl. Aber das will ich eigentlich gar nicht, liegt an emotionaler Abhängigkeit usw.. Und da sind wir wieder beim Thema Selbstliebe ^^
Zitat:
Klar ist Frau auch Objekt meiner Begierde, aber in erster Linie wünsche ich mir, dass sich unsere Seelen berühren, wir uns ineinander verlieren können, ohne die Angst haben zu müssen, der andere nimmt einem was weg, sich vertrauen.
Einfach Danke dafür, dass du als Mann so denkst
Und auch vielen Dank für deine Worte bezüglich der Spontanität! Sehr aufbauend
Ja, deine Beschreibung von der Feierei ist das, wie ich es empfinde und deswegen nicht viel mit anfangen kann.

22.03.2017 01:47 • x 2 #122


A


Singleleben - mit Einsamkeit klarkommen

x 3


T
Hallo Keto,

Zitat von Keto:
Und nein, mach dich, dein Leben und die Sache mit den Frauen nicht zur Wissenschaft.

Ich finde es sehr hilfreich und auch interessant, wenn ich mich und meine Umwelt verstehe und kausale Zusammenhänge entdecke. Ich lasse mich nicht einfach nur treiben. Das reicht mir nicht.

Zitat von Keto:
Nur weil lu-ca öfters mal Männer trifft oder ihnen persönlich begegnet, als du Frauen begegnest, fühlt sie ihr Geschlecht nicht mehr als du...
Ich denke, dass genau das Gegenteil zutrifft.

Zitat von Keto:
Aber wie @ysabell schon treffend schrieb, ich glaube du stehst nicht im Austausch/in einer Wechselbeziehung mit dir selbst.
Wie kann man in einer Wechselbeziehung mit sich selbst stehen? In dem Zitat geht es um eine Wechselbeziehung mit dem anderen Geschlecht.

Zitat von Keto:
Mein Eindruck von dir und deiner Story hier ist, dass die Frauen, die dich kennenlernen, anfangs durchaus interessiert sind und dann etwas bei dir bemerken...etwas was sie nicht genau definieren können und was sie auf Abstand gehen lässt.
Damit hast du vermutlich recht.

Zitat von Keto:
Frauen sind sehr empathische Wesen und haben, wenn sie nicht gerade völlig von der Rolle oder verzweifelt sind, sehr feine Antennen für Männer...- gerade in der Kennenlernphase.
Meiner Ansicht nach ist das eher ein Cliché, das sich nicht so verallgemeinern lässt. Es gibt mehr oder weniger empathische Frauen genau wie es mehr oder weniger empathische Männer gibt.

Zitat von Keto:
Was hielten denn deine Klassenkameradinnen in der Schule von dir? Hast du die auch als mythische Fabelwesen angesehen und auf ein Podest gehoben?
Klassenkameradinnen waren weitestgehend nicht existent. So war das Schulsystem. Ich bin jahrelang ohne/wenig Kontakt zu gleichaltrigen Frauen aufgewachsen. Mit 16 habe ich dann für 4 Jahre Klassenkameradinnen gehabt. Das war eher ein unspäktakulärer, kumpelhafter Umgang. Zu dieser Zeit hat es keine Kennenlernphase gegeben. Ich habe keinen Grund gehabt, jemanden auf ein Podest zu heben.
Seit dem Studium vor 9 Jahren ist der alltägliche Kontakt zu Frauen dann wieder so gut wie nicht vorhanden.

Zitat von Keto:
Mache mir dir selbst aus, wer du als Mann bist und was du zu bieten hast... - und dann lebe das.
Könntest du das für dich selbst beschreiben? Mir ist das ehrlich gesagt noch etwas diffus und nicht richtig greifbar.

Zitat von Keto:
Das hatte, in meinen Augen etwas sehr Männliches. Du warst ein Typ auf Reisen, zu sich selbst und fernen Orten. Ein Entdecker der Welt und des Selbst....
Das passte auch so gar nicht zu dem verkopften Wissenschaftler, den du hier in den letzten Beiträgen darstellst.
Dieser Widerspruch des verkopften Theoretikers und des praktischen Weltenbummlers...der hatte was.
Das war einer dieser Brüche, die dich, deine Persönlichkeit und deinen Lebensweg interessant machen - für mich als außenstehenden Mann und sicherlich ist dieser Aspekt auch für jede Frau, die auch nur einen Funken Sehnsucht in sich trägt, ebenso spannend.

Danke. Ist ein Bruch für dich eine Abweichung von einem Cliché (hier der Wissenschaftler) oder etwas Unerwartetes bei einer Persönlichkeit?
In meiner Arbeit ist unter anderem sehr viel logisches und analytisches Denken gefragt (der Wissenschatler), in meiner Freizeit bin ich in einer anderen Welt und spiele die feurige Musik des spanischen Südens.
Ich denke weder, dass ich mich in nur eine Schublade einsortieren lasse, noch ist mir bewusst, was von alledem besonders männlich sein könnte.

Zitat von Keto:
Trajan, sch.eiß doch auf deine Kindheits- und Jugenderfahrungen! Sch.eiß drauf, dass du immer schlecht im Sport warst und dass du nie den Ball bekommen hast. Ist doch egal.
Du bist jetzt ein Mann und du hast etwas in deinem Leben erreicht. Du hast fremde Orte gesehen, bist ein Streiter der Wissenschaft und willst auch in Zukunft deinen Weg gehen... - DAS ist männlich und DAS musst du dir bewusst machen.
Wie recht du hast. Das werde ich.

Zitat von Keto:
Das gilt übrigens auch für deine männlichen Bekanntschaften. Deine alten Freunde melden sich nie?...Dann vergiss sie und suche dir neue Freunde, die deine Ansprüche teilen! Zeige klare Kante und lebe dein Privatleben genauso stringent wie dein bisheriges akademisches Leben.

Ich hätte hierzu eine Frage, weil du es gerade ansprichst. Ich habe erst vor kurzem von diesem einen Freund erzählt. Im Grunde hat er nie Zeit außer er meldet sich irgendwie spontan und fragt nach einem Treffen. Nach dem letzten Treffen habe ich ihn 2x gefragt, ob wir was unternehmen - 2x Absage ohne Gegenvorschlag.
Eigentlich bin ich stinksauer, weil ich keine Lust habe, immer anderen Leuten hinterherzulaufen. So geht es mir mit den Freundschaften. Wie zeigst du nun Kante?

Zitat von Keto:
Aber was meinst du bisher? Kannst du was mit meinem Geschreibsel anfangen?

Auf jeden Fall. Vielen Dank

24.03.2017 21:16 • #123


T
Guten Morgen @Kontra

Zitat:
Ich denke, was @Keto meint - und ich ebenfalls beim Lesen so empfinde - ist: Er fragt dich nach _deiner Betrachtung. Deinen Worten, deinem Empfinden. Du reagierst mit Zitaten _anderer Menschen.
Das stimmt so nicht. Mein Empfinden habe ich mit meinen Worten in Beitrag 103 beschrieben. Um die Verständlichkeit zu erhöhen, habe ich später andere Wissenschaftler zitiert.
Zitat:
Vielleicht mal so formuliert: Wo erlebst du dich als Mann, ganz für dich allein?
Diese Frage stelle ich mir auch seitdem @Keto die Männlichkeit ins Spiel gebracht hat. Ehrlich gesagt bin ich dabei auf kein Ergebnis gekommen. Mir fällt nichts ein, was ich nicht genauso gut als Mensch tun könnte. Wo erlebst du dich als Frau ohne Interaktion mit anderen Menschen?

Zitat:
In zB einer sportlichen Betätigung, in deinen Interessen, etc.?
Nein. Das geht auch als Mensch.

Was ist eigentlich männlich oder weiblich? Es ist ein Attribut, das einer Entität zugeschrieben wird.
Attribut nach Spinoza:
Unter Attribut (wesentliche Eigenschaft) verstehe ich dasjenige, was der Verstand an der Substanz als deren Wesen ausmachend erkennt.

Ein weiterer Gedankengang:
In der grundlegenden Frage danach, was weiblich (dasselbe gilt analog für das Männliche) ist, stehen sich Behaviorismus und Biologismus konträr gegenüber. Gibt es das Weibliche an sich oder wird alles, was Weiblichkeit ausmacht, sozial erlernt? Simone de Beauvoir vertrat letztere Ansicht, wie ihr berühmtestes Zitat On ne naît pas femme, on le devient (Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.) besagt.

Was bedeutet männlich, was bedeutet weiblich? Wer legt das fest?

26.03.2017 09:18 • #124


Y
Zitat:
Unter Attribut (wesentliche Eigenschaft) verstehe ich dasjenige, was der Verstand an der Substanz als deren Wesen ausmachend erkennt.


herrlich Trajan.

Und wie kommt der Verstand denn dazu, ein Attribut als wesentlich zu betrachten?
Durch die (Selbst-)Wahrnehmung? Etwa durch ein Gefühl?
Oder definierst Du Dich zuerst mit dem Verstand und folgst diesem Bild dann?
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Wie gesagt, mein Philo-Studium empfand ich größtenteils als Qual
Hm, vielleicht hätte ich mich verstandesmäßig dafür entscheiden sollen, ein großes Philo-Talent zu sein, das philosophische Denken also als mein Wesen ausmachend definieren sollen. Dann wäre sicherlich alles ganz anders gekommen.

Zitat:
Ein weiterer Gedankengang:
In der grundlegenden Frage danach, was weiblich (dasselbe gilt analog für das Männliche) ist, stehen sich Behaviorismus und Biologismus konträr gegenüber. Gibt es das Weibliche an sich oder wird alles, was Weiblichkeit ausmacht, sozial erlernt? Simone de Beauvoir vertrat letztere Ansicht, wie ihr berühmtestes Zitat On ne naît pas femme, on le devient (Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.) besagt.

Was bedeutet männlich, was bedeutet weiblich? Wer legt das fest?


keine Ahnung.

Aber hier eine kleine Gegeninspiration (schrieb davon schon an anderer Stelle):
Autor und Titel sind mir gerade entfallen, reiche ich bei brennendem Interesse aber nach
Der Autor ist seit etwa 20. Jahren Autismusforscher. Das tut aber nichts zur Sache.
Er erzählt in diesem Buch von Experimenten mit Säuglingen.
Hält man Säuglingen wahlweise einen Gegenstand oder ein Gesicht vor die Nase, reagieren alle weiblichen Babies ganz stark auf das Gesicht, alle männlichen Babies konzentrieren sich auf die Gegenstände. Schlussfolgerung des Autors bzw. der Forscher des Experiments: Frauen sind viel sozialer strukturiert, Männer mehr auf Technik fokussiert.

26.03.2017 12:13 • x 1 #125


Y
p.s. Du hast gar nicht auf meine Quizfrage reagiert kleiner Kaiser

Hier die Auflösung weil es Dich so stark interessiert:
Das Spiel heißt Tat oder Wahrheit und eignet sich deswegen wunderbar, um ein Fest aufzulockern oder Menschen in Kontakt miteinander zu bringen weil man eben mit der Wahrheit herausrücken muss oder eine meistens blamable Tat ausführen muss
Denn bei diesem Spiel wird man wohl kaum solch eine Freude haben, wenn man nicht ein wenig an seine (Scham-)Grenzen gebracht würde
So kommt man auf spielerische Weise dazu, etwas von sich zu zeigen...Und das verbindet eben...

26.03.2017 12:26 • x 1 #126


Keto
Zitat von Trajan:
Ich finde es sehr hilfreich und auch interessant, wenn ich mich und meine Umwelt verstehe und kausale Zusammenhänge entdecke. Ich lasse mich nicht einfach nur treiben. Das reicht mir nicht.


Moin Trajan, das Gegenteil von Alle-Dinge-wissenschaftlich-betrachten ist nicht sich-einfach-nur-treiben-lassen .
Wenn du dich, als kleinen Anfang, von diesem starren Denkmuster löst, und mal, in dieser Hinsicht, für dich neue Hypothesen aufstellst und diese dann falsifizierst... dann wirst du sehen, dass zwischen diesen beiden Positionen noch sehr viel mehr andere Positionen sind und man überhaupt auch noch ganz andere Skalen sich erdenken könnte.
Viel Erfolg.

Zitat:
Ich denke, dass genau das Gegenteil zutrifft.


Das ist deine Meinung, und die kann und will dir hier niemand absprechen, wenn du das selbst nicht willst.
Meine Meinung ist, dass du dich damit selbst in deinem Selbstempfinden blockierst und das spüren andere Leute.
Und ja Frauen sind empathischer als Männer, weil sie in der Masse und wegen unserer Sozialisation und wahrscheinlich auch wegen anderer Anlagen eher beziehungsorientiert leben, während Männer eher lösungsorientiert leben.
@ysabell hat dir ja von dem sehr anschaulichen Experiment mit Säuglingen geschrieben...

Aber die ganzen Hintergründe bringen dir nichts, wenn du selbst nicht zulässt, dich selbst als Mann und als männliches Wesen zu begreifen.
Ich weiß nicht, woher deine Ansicht kommt, dass du, wenn du keinen Kontakt zu Frauen hast, ein quasi geschlechtsloser Mensch bist. Du schreckst ja geradezu davor zurück, dich als genuin männlich zu betrachten.
Ich vermute mal, dass du Stereotypen vermeiden und dich nicht in Schubladen pressen lassen willst und du dich deshalb verschließt.

Zitat:
Mir fällt nichts ein, was ich nicht genauso gut als Mensch tun könnte.


Das ist ein starker Indikator für meine These.
Diese Klassifizierung habe ich zuletzt von radikalen Feministen gehört, die in gesellschaftlichen und politischen Debatten für die Abschaffung von Geschlechterrollen streiten.
So spannend diese Thesen für die Gesellschaft als Ganzes auch sein mögen, wirken sie bei dir, solltest du wirklich so denken, allerdings fatal, weil du eben nur als Mann mit gesundem männlichen Selbstbewusstsein eine gesunde Beziehung mit einer Frau führen und überhaupt mit gesunden, selbstbewussten Frauen in Kontakt kommen kannst.

Natürlich kannst du, wenn du dich als neutralen Menschen betrachtest und alle anderen Menschen als Menschen betrachtest alle Dinge, Hobbys, Arbeiten, und sonstwas genauso gut erledigen, wie jemand, der sich einfach als Mann oder Frau betrachtet - außer die eine Sache...- wenn du nämlich mit Menschen in Kontakt kommst, die sich eben als Mann oder Frau betrachten.
Und auf der Suche nach gesellschaftlichem Kontakt oder gar S.uellem Kontakt oder gar partnerschaftlichem Kontakt kommt es IMMER auf das (eigentlich) unbewusste persönliche Selbstempfinden und das eigene Selbstbewusstsein an.
Und Selbstempfinden und Selbstbewusstsein, so meine These, hängen immer von eigenem Wissen über a) die Umwelt und b) die eigene Natur zusammen. Und zu b) gehört immer auch das geschlechtliche Empfinden, welches normalerweise unbewusst oder latent vorhanden ist.
Und bei dir sehe ich das nicht.

Das ist auch keine Sache, die man einfach so abstellen kann oder mit gutem Zureden lösen kann...wenn du dich wirklich nicht als Mann fühlst, wenn du nur mit dir allein bist und auch mit dem bewussten Gedanken daran, aus welchen Gründen auch immer, nichts anfangen kannst... - dann fällt mir hier für dich keine Lösung ein. Sorry.
Ich habe einige Freunde, die keinen Erfolg bei Frauen haben und einer trifft auch gar keine Frauen mehr, hatte noch nie eine Freundin oder S. und hat sich aufgegeben...aber die alle würden mich ungläubig anstarren, wenn ich sie fragen würde, ob sie sich nun als Mann oder Mensch fühlen, wenn sie gerade für sich allein sind.

Zitat:
Wie kann man in einer Wechselbeziehung mit sich selbst stehen? In dem Zitat geht es um eine Wechselbeziehung mit dem anderen Geschlecht.


These: Nur wenn du in einer Wechselbeziehung mit dir selbst stehst, wirst du stabile Wechselbeziehungen auf Augenhöhe mit anderen Menschen aufrechterhalten können.
Da ist der Link.
Und wie man das macht?
Indem man mal in sich hinein horcht und mal den Kopf ausschaltet.
Unser Körper hat eine Region, die zwar nicht denken kann, aber die für unser emotionales Empfinden und primitivere Instinkte mit verantwortlich ist... - unser Bauch.
Und ich glaube, auf den hast du schon seit Jahren nicht mehr gehört.
Der muss dich doch schon seit Jahren anschreien...
Zitat:
Ich habe keinen Grund gehabt, jemanden auf ein Podest zu heben.


Und doch hast du es getan.
Weil du dir über Frauen den Kopf zerbrichst und da Dingen rational erfassen willst und analysierst, die so nicht zu erfassen sind.
Und das wüsstest du, wenn du nicht in einem rein männlichen Schulsystem aufgewachsen wärst. (Bedanke dich bei deinen Eltern! Sie sind wahrscheinlich mit für deinen jetzige Situation verantwortlich. Kein Mist. )

Zitat:
Könntest du das für dich selbst beschreiben? Mir ist das ehrlich gesagt noch etwas diffus und nicht richtig greifbar.


Was soll ich dir denn da beschreiben? Wird dir doch nicht helfen, wahrscheinlich denkst du gleich, ich schreiben von einem anderen Stern. Aber gut...

Ich sehe z.B. meine Stärken teilweise darin begründet, dass ich ein Mann bin ...und auch meine Schwächen.
Mir ist klar, dass ich natürlich auch an einigen Schwächen arbeiten könnte, aber ich akzeptiere diese lieber und fokussiere mich auf andere Bereiche.
In der Schule und wahrscheinlich schon davor habe ich gelernt und zwar aus eigener Erfahrung, dass Mädchen anders sind und von mir anders behandelt werden müssen als andere Jungs.
Ich denke in Vergleichen und versuche meine Umwelt in Systeme und Subsysteme einzuordnen (was Frauen ihrer Aussage nach nicht tun beispielsweise).
Ich attribuiere Dinge an mir oder in meiner Umwelt (bei anderen Personen, bei Dingen, bei Sachverhalten, bei Gesagtem, bei Verhalten, bei Abstraktem oder sonstwas) als männlich oder weiblich oder neutral (neben den anderen Attributen).

Und das alles ständig, immer und natürlich unbewusst.
Ein Teil davon ist anerzogen, ein Teil ist beobachtet und selbst gelernt und ein Teil ist sicherlich in meinen Genen begründet.
Ich bezweifle allerdings, dass dir das was bringt...denn zuallererst musst du dich selbst als Mann wahrnehmen wollen.
Und wenn du nun empirische Beweise haben willst, dass Frauen deswegen von dir Abstand halten, weil du mit dir selbst im Clinch liegst, weil du nicht in Geschlechter-Stereotypen denken/ leben willst und du dich deshalb verschließt, - dann werde ich dich enttäuschen müssen. Neuropsychologie ist nicht mein Fachgebiet. Da müsstest du dir selbst Informationen besorgen.
Und wenn du dann schließlich grundsätzlich überzeugt wärst, - DANN müsstest du zu einem Experten der Verhaltenspsychologie, um dir helfen zu lassen.

Zitat:
Danke. Ist ein Bruch für dich eine Abweichung von einem Cliché (hier der Wissenschaftler) oder etwas Unerwartetes bei einer Persönlichkeit?
In meiner Arbeit ist unter anderem sehr viel logisches und analytisches Denken gefragt (der Wissenschatler), in meiner Freizeit bin ich in einer anderen Welt und spiele die feurige Musik des spanischen Südens.
Ich denke weder, dass ich mich in nur eine Schublade einsortieren lasse, noch ist mir bewusst, was von alledem besonders männlich sein könnte.


Es geht nicht um Klischees.
Du allein hältst das ganze insgeheim für Schubladendenken und für klischeehaftes Denken. Deswegen lehnst du es ab und genau deswegen scheiterst du.
Und natürlich ist ein Bruch etwas Unerwartetes,- etwas Neues. Aber nicht als permanenter Wandel verstanden, sondern als ein Wechsel von einem Bild - in ein anderes. Ein Wechsel von einem Weg auf einen anderen.

Das allein ist ja auch nicht männlich. Gibt ja auch Frauen die Brüche in ihrem Leben haben.
Es wird dann männlich, wenn DU es so attribuierst und es nach außen trägst.
Aber das wirkt nur dann nicht lächerlich oder klischeehaft, wenn man sich zuvor seiner eigenen Männlichkeit ganz für sich selbst bewusst ist.
Zitat:
Ich hätte hierzu eine Frage, weil du es gerade ansprichst. Ich habe erst vor kurzem von diesem einen Freund erzählt. Im Grunde hat er nie Zeit außer er meldet sich irgendwie spontan und fragt nach einem Treffen. Nach dem letzten Treffen habe ich ihn 2x gefragt, ob wir was unternehmen - 2x Absage ohne Gegenvorschlag.
Eigentlich bin ich stinksauer, weil ich keine Lust habe, immer anderen Leuten hinterherzulaufen. So geht es mir mit den Freundschaften. Wie zeigst du nun Kante?


Du kennst deinen Freund am besten - wenn er also meistens nur spontan anruft, dann ist er vielleicht ein Typ, der generell wenig Pläne in seinem Leben macht. Ist er eher sprunghaft?
Wenn ja, dann wäre der fehlende Gegenvorschlag kein (oder nicht unbedingt) Zeichen für ein Desinteresse an dir, sondern dass er vielleicht wirklich keine Ahnung hat, was er in den nächsten Tagen wie macht.
Das kannst nur du einschätzen.

Unabhängig vom Ergebnis deiner Einschätzungen kannst du nur für dich sagen, dass du von deinen Freunden Interesse erwartest und du auch Grenzen hast.
Wenn der Typ also immer spontan (also verplant) ist und das nicht zu dir passt, dann lass den Kontakt einschlafen und überlege nicht mehr, wenn er sich meldet. Ziemlich eng scheint eure Freundschaft ja nicht zu sein. Gute Freunde findet man aber auch nur selten (seltener als gute Frauen btw. ).

Wenn du also keine Lust hast, den Leuten hinterherzulaufen - dann laufe ihnen nicht mehr hinterher.
Lass den Kontakt einschlafen und such dir neue Freunde. Beim Fotografieren. Beim Tauchen. Bei deinen Wissenschaftlerkollegen.
Sei mal ein Mann und zeige klare Kante. Schneide die überzähligen Zöpfe ab.

29.03.2017 11:42 • x 2 #127


Y
Zitat:
Eigentlich bin ich stinksauer, weil ich keine Lust habe, immer anderen Leuten hinterherzulaufen. So geht es mir mit den Freundschaften. Wie zeigst du nun Kante?


ich denke, hier bringt Kante zeigen überhaupt nichts. Dass Du den Leuten hinterher läufst, bzw. dass sie so wenig Interesse zeigen, ist wohl Teil Deines Problems...
Wahrscheinlich fehlt es einfach an Emotionalität, an Stimmung bei euren Begegnungen...Wenn Leute Interesse haben, kommen sie von ganz allein und vieles ergibt sich einfach. Da muss gar nicht viel geplant werden...
Du scheinst ja sehr bemüht zu sein, suchst nach Konzepten, damit es mit den Frauen, mit den Freunden klappt...Ich denke aber wie Keto, dass Du nur weiter kommst wenn Du mal den Rest Deines Wesens kennenlernst- also nicht nur mit dem Kopf agierst

29.03.2017 16:55 • x 1 #128


T
Hallo ysabell,

ich habe im Moment ziemlich viel um die Ohren und deswegen leider nicht so viel Zeit.

Zitat von ysabell:
Wenn ich etwas gebe, sei es nur ein liebes Wort, dann erwarte ich nicht, dass nächste Woche gleich etwas zurück kommt. Auch ich erlebe in Beziehungen Phasen des Ungleichgewichts. Mal gibt einer mehr, ist aufmerksamer, mal der andere.
Und wenn Du gibst weil Du etwas brauchst, also bedürftig bist, funktioniert es nicht.
Da hast du wohl recht.

Zitat von ysabell:
Was im inneren wirkt, ist wenn Du Dich zunächst einmal aus purem Interesse und Freude am anderen einem Menschen zuwendest. Das spüren die Menschen ganz genau und das weckt auch ihr Interesse.
Das ist ganz schön selten oder? Es ist mir erst gestern wieder aufgefallen als ich mit einer Frau unterwegs war. Wir haben uns echt nett unterhalten, richtiges Interesse/Begeisterung für eine gemeinsame Sache ist aber nicht aufgekommen. Für eine freundschaftliche Bekanntschaft, wo man alle paar Wochen mal etwas zusammen unternimmt, sollte es hoffentlich trotzdem reichen.

Zitat von ysabell:
Ich habe Schwäche gezeigt und habe keine Ablehnung erlebt, obwohl es zwischen uns große Unterschiede gibt- er gewissermaßen begünstigter ist als ich. Genauso könntest Du durchaus offen sagen, dass Du keine Frauen kennst. Wenn die Leute ausgesprochen blöd sind, wirst Du vllt. auch mal einen blöden Spruch ernten aber dann könntest Du Dich im guten Kontern üben. Machst Du das intelligent, wirst Du Interesse bei anderen wecken und die ehemaligen Schmunzler werden Dich ernst nehmen.
Ich habe gestern im Gespräch mit dem Mädel auch eine Tatsache möglichst sachlich und unkompliziert erwähnt, die ich sonst eher verschweige und es ist keine vernichtende Reaktion gekommen. Ich würde es beim nächsten mal wieder tun.

Zitat von ysabell:
Und abschließend noch eine kleine Anekdote
Ich kam wie folgt mit meinem ersten Freund zusammen: An meinem 16. Geburtstag spielten wir in großer Runde Flaschendrehen/Wahrheit oder Tat (kennst Du das?).
Ich kenne das aus Filmen, erlebt habe ich so etwas nie. Ich finde, deine Geschichte ist auch filmreif. Du hast echt ein bewegtes Leben.

Zitat von ysabell:
Mein Herz stand still, alle lachten und starrten den Gefragten an. Er wurde dunkelrot, verzog keine Miene, schaute sehr ernst und sagte nur Ja. Du glaubst nicht, wie schnell das Lachen versiegte. Wir kamen nicht nur in jener Nacht zusammen, er wurde durch diese Aktion auch total beliebt bei den anderen

Was sagt Dir all das? Ich bin gespannt

Das sagt mir, dass man anderen unter Umständen damit imponiert und sich selbst treu ist, wenn man sich integer verhält, egal in welcher Situation.

Wenn ich so an meine Erfahrungen in dem Alter zurückdenke wäre die Geschichte nach dem Ja etwas anders verlaufen. Die anderen wären in schallendes Gelächter ausgebrochen und hätten mich die nächsten Monate oder Jahre damit aufgezogen. Deswegen habe ich auch viele Schulkontakte abgebrochen und bin vorsichtig geworden.

Mir ist bewusst, dass sich die Zeiten geändert haben, dass gleichaltrige Leute reifer geworden sind aber irgendwie hängt es mir doch noch etwas nach, auch wenn ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Ich muss noch mehr gegenteilige Erfahrungen machen, so wie du sie beschrieben hast.

Zitat von ysabell:
Und wie kommt der Verstand denn dazu, ein Attribut als wesentlich zu betrachten?
Durch die (Selbst-)Wahrnehmung?

Ich würde sagen, ein Attribut ist wesentlich, wenn das Subjekt praktisch nicht ohne dieses Attribut existieren kann.

Zitat von ysabell:
Er erzählt in diesem Buch von Experimenten mit Säuglingen...
Hält man Säuglingen wahlweise einen Gegenstand oder ein Gesicht vor die Nase, reagieren alle weiblichen Babies ganz stark auf das Gesicht, alle männlichen Babies konzentrieren sich auf die Gegenstände. Schlussfolgerung des Autors bzw. der Forscher des Experiments: Frauen sind viel sozialer strukturiert, Männer mehr auf Technik fokussiert.

Ich denke, es ist wie so oft eine Mischung aus beidem. Die Geschlechtlichkeit bildet sich zum einen durch gesellschaftliche Einflüsse aus oder verstärkt sich dadurch und zum anderen ist sie immanent.

29.03.2017 21:08 • #129


Y
Hallo lieber Trajan,

lass Dir mit dem Schreiben Zeit. Ich habe auch gerade viel um die Ohren und kann leider nicht auf alles antworten.

Zitat:
Das ist ganz schön selten oder? Es ist mir erst gestern wieder aufgefallen als ich mit einer Frau unterwegs war. Wir haben uns echt nett unterhalten, richtiges Interesse/Begeisterung für eine gemeinsame Sache ist aber nicht aufgekommen. Für eine freundschaftliche Bekanntschaft, wo man alle paar Wochen mal etwas zusammen unternimmt, sollte es hoffentlich trotzdem reichen.


so wie Du es verstaden hast, ist es in der Tat sehr selten. Das ist natürlich das schönste, was zwischen zwei Menschen passieren kann.
Aber es gibt auch ein Interesse ohne tiefste Verbundenheit (beziehe das keineswegs nur auf`s andere Geschlecht). Ich kann das so schlecht erklären...Hm...
Vielleicht probierst Du es einfach mal aus...Höre einfach mal jemandem nur zu und begebe Dich für einen Moment in seine Welt...Stelle ein paar Fragen....Habe mal gelesen, dass Interesse darinnen sein bedeutet. Ob es stimmt weiß ich nicht, werde jetzt auch nicht nach blättern. Aber das passt ganz gut.
Das kann auch in einem nur kleinem Rahmen geschehen...Es muss nicht gleich die große Freundschaft werden.
Mir fällt gerade ein etwas plakatives Bsp. ein: schau Dir Menschen auf einem Konzert an. Sie singen und tanzen mit, umarmen sich usw. Die haben ja auch sonst nichts miteinander zu tun, geben sich aber gemeinsam einem Moment hin, der sie verbindet.
Ich fühle mich in der Tiefe selten mit jemandem verbunden aber es gibt all diese schönen Momente mit Menschen...
Im anderem Thread erzählte ich mal von einem altem Mann am Gehwagen, den ich ein Stück begleitete. Auch uns verbindet keine gemeinsame Leidenschaft oder ähnliches. Aber ich habe genau zugehört, bin emotional mit ihm mitgegangen...
Er klagte über seinen Vermieter, der offenbar sehr raffgierig ist...Die Verträge, die sein Vater (der vormalige Vermieter und offenbar ein gütiger Mensch) gebrochen habe, alle, die nicht wohlhabend sind, aus dem Haus geschmissen hat usw.
Das Gespräch drohte also in ein Klagegespräch zu kippen: jaaa, alles wird teurer und nun auch noch Trump ...
Also habe ich ihm von diesem Gedicht erzählt:
Zitat:
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit

Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.

Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.


Kennst Du sicherlich Und schwups gab es eine Verbindung zwischen uns. Er fühlte sich verstanden und wir waren in einer schönen Stimmung.
Verstehst Du?
Trotzdem ist dieser alte Mann nun nicht mein Freund, auch wenn er beim Abschied etwas zu lange meine Hand hielt und mich zu sich einlud. Ich konnte genau in seinen Augen erkennen, dass er etwas dachte wie Schaaade, dass ich nicht ein paar Jährchen jünger bin.

Zitat:
Ich habe gestern im Gespräch mit dem Mädel auch eine Tatsache möglichst sachlich und unkompliziert erwähnt, die ich sonst eher verschweige und es ist keine vernichtende Reaktion gekommen. Ich würde es beim nächsten mal wieder tun.


sehr schön! Herzlichen Glückwunsch zu Deinem kleinen Wagnis

Meine Psychologin sagte einmal, dass Menschen sich doch gerade dann verbunden fühlen, wenn sie auch ihre Schwächen zeigen.
Im Alltag in der anonymen Masse hat man immer nur Bilder von den anderen...Und jeder zeigt sich natürlich eher stark und freundlich...Halt etwas oberflächlich...Und gerade in solchen Situationen fühlt sich ein Einsamer noch einsamer. Eben weil das menschliche fehlt...All die Unvollkommenheiten, Sehnsüchte, Unsicherheiten, Ängste...Die hat doch jeder Mensch...auch der stärkste.

Zitat:
Du hast echt ein bewegtes Leben.


ja das stimmt, aber im nachhinein ergeben all die Erlebnisse immer interessante Geschichten. In dem Moment, da man sie erlebt, sind sie aber oftmals schwer. Ich habe in meinem Leben so unglaublich viele Ängste durchstanden. Manchmal dachte ich sogar, es kann doch nicht sein, dass mein Leben nur daraus besteht, irgend ein Hindernis zu überwinden; kann es denn nicht auch einfach mal leicht sein? Offenbar nicht

Zitat:
Das sagt mir, dass man anderen unter Umständen damit imponiert und sich selbst treu ist, wenn man sich integer verhält, egal in welcher Situation.


ja genau das wollte ich damit sagen. Sich selbst treu zu bleiben fühlt sich wansinnig gut an- das wirst Du sicherlich auch schon erlebt haben. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass man dadurch die Menschen anzieht, die zu einem passen.
Mir fällt kein passendes Bsp. ein weil ich so selten Filme gucke aber es gibt doch zahllose Filmszenen, in denen eine blinde Masse etwas abnickt und ein einziger Mensch dann aufsteht und authentischer ist; indem er widerspricht oder sich anderweitig von den anderen abhebt (und meistens doch genaudas ausdrückt, was viele andere empfinden). Das bewegt ja nicht ohne Grund...

Zitat:
Wenn ich so an meine Erfahrungen in dem Alter zurückdenke wäre die Geschichte nach dem Ja etwas anders verlaufen. Die anderen wären in schallendes Gelächter ausgebrochen und hätten mich die nächsten Monate oder Jahre damit aufgezogen. Deswegen habe ich auch viele Schulkontakte abgebrochen und bin vorsichtig geworden.

Mir ist bewusst, dass sich die Zeiten geändert haben, dass gleichaltrige Leute reifer geworden sind aber irgendwie hängt es mir doch noch etwas nach, auch wenn ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Ich muss noch mehr gegenteilige Erfahrungen machen, so wie du sie beschrieben hast.


Ach, solch ein verhalten gibt es auch heute noch und ich selbst wurde als junge Frau so oft verlacht und hatte in der Schule eine Weile den Spitznamen Tomate weil ich ständig rot wurde.
Außerdem: vielleicht hätten Deine Leute damals zunächst gelacht, wären dann aber verstummt wenn sie gemerkt hätten, dass Du Dich nicht beirren lässt.
Zudem: ausgelacht, nicht gemocht zu werden usw. muss man schon im Kauf nehmen. Das ist es ja gerade, was andere manchmal beeindruckt- dass jemand sich lieber selbst treu bleibt, statt sich beliebt zu machen.
Ich selbst ecke mit meiner Lebensform ständig irgendwo an und muss zusehen, wie ich mich in entsprechenden Situationen verhalte. Und es nervt mich unsäglich. Es ist ja nicht so, dass man mal den Dreh raus hat und dann von allen geliebt wird
Es geht nur darum, dass man einigen Menschen begegnet, denen man wirklich nah ist.
Der Mann, den ich am meisten liebte, ist ganz ungewollt für viele Menschen die wandelnde Provokation und viele Frauen würden ihn nicht wollen...Aber für mich ist er eben ein wundervoller Mensch.

Zitat:
Ich würde sagen, ein Attribut ist wesentlich, wenn das Subjekt praktisch nicht ohne dieses Attribut existieren kann.


Ja, so kann man es sehen. Aber ein Mensch kann sich ja nicht rein verstandesmäßig dazu entscheiden, ein bestimmtes Wesensmerkmal zu tragen.

Zitat:
Ich denke, es ist wie so oft eine Mischung aus beidem. Die Geschlechtlichkeit bildet sich zum einen durch gesellschaftliche Einflüsse aus oder verstärkt sich dadurch und zum anderen ist sie immanent.


ja sicherlich. Aber ich glaube, dass es das Geschlechtliche auch ganz ohne gesellschaftliche Prägung gibt.
Ich war mal Tagesmutter eines 12 Monate alten Jungens. Ich hatte null Interesse an irgend welchen technischen Dingen...Versuchte ihn auf diese und jene Art zu unterhalten...Alles vergeblich...Sein Hauptinteresse, schon als Säugling, waren Autos Er wollte, dass ich ihm alle Autonamen beibringe...Das konnte ich aber nicht.
Er hatte keinerlei männlichen Einfluss, da er keinen Vater hatte, auch keine andere männliche Bezugsperson, sondern nur seine Mutter und mich. Er lehnte wirklich fast alles ab, was nicht irgendwie mit Technik zusammen hing. Das war aber auch ein kleiner Extremfall Ein wirklich schon männliches Baby. Als ich ihn das erste Mal sah, schrie er gerade...Und das mit so tiefer Stimme, dass ich echt irritiert war und die Mutter mit großen Augen anschaute. Sie lachte nur weil sie die Verwunderung der Leute bereits kannte.
Ich weiß aber auch, dass es viele Gegenbeispiele gibt...Glaube mein Bruder war auch nicht so desinteressiert an meinen Puppen

29.03.2017 22:54 • #130


T
Hallo Lu-ca,

Zitat von Lu-ca:
Ich habe mich gerade daran erinnert, daß ich eine ähnliche Diskussion einmal
von einer Frau initiiert mitbekommen habe.Da konnte ich es auch nicht wirklich nachvollziehen, was sie damit meinte,
sie fühle sich nicht (oder selten) als Frau.

Kannst du dich noch erinnern, in welcher Situation sie damals war? Wie ist die Geschichte ausgegangen?

Zitat von Lu-ca:
Trajan, du versuchst es ja zu beschreiben: wochen-,monate-,jahrelang keinen Kontakt zum anderen Geschlecht.
Okay, aber das ist ja eine extrem-Konstellation.Wo gibt es sowas ? Bohrinsel ? Und selbst da hat man doch Urlaub.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen, was genau du mit 'keinen Kontakt' meinst.

Es geht mir um den alltäglichen, regelmäßigen, natürlichen/beiläufigen Kontakt. So extrem muss die Konstellation gar nicht sein. Wenn du zum Beispiel etwas Technisches studierst, sind Frauen im Unialltag so gut wie nicht vorhanden. Wenn du dann noch viel lernen musst, selten Zeit für Parties hast, es versäumst, Kontakt zu anderen männlichen Studenten zu knüpfen, gehen schon mal einige Jahre ins Land, ohne Kontakt zu Frauen.
Wenn du anschließend weiterhin in diesem technischen Bereich tätig bist, verändert sich an der Frauenquote nichts und es vergehen weitere Jahre ohne alltäglichen Kontakt. Ich bin eigentlich überhaupt kein Party-Typ. Ich habe einige echt tolle Aktivitäten/Interessen, die meine Freizeit ausfüllen, mich aber bis jetzt und bis auf eine Ausnahme auch nicht in Kontakt mit Frauen gebracht haben.
Du siehst vielleicht, es braucht gar keine so extreme Situation wie eine Bohrinsel.

Zitat von Lu-ca:
Aber Männer sind doch sonst allgegenwärtig.Arbeitskollegen, auf der Strasse, bei Unternehmungen, Feiern, die Partner von Freundinnen.

Ja auf der Arbeit gibt es eine Kollegin.
Bei Unternehmungen mit meinen langjährigen Bekannten, die ich alle paar Monate mal sehe, war ich auch noch nie in Kontakt mit Frauen. Wir treffen uns, machen dann etwas zu zweit (Trinken gehen, Kino etc.) und gehen wieder heim. Ich habe das schon öfter angesprochen aber sie wollen dabei gar keine Frauen kennenlernen.
Auf Feiern habe ich fast ausschließlich Männer getroffen, die ich vorher schon gekannt habe.
Bei einem Arbeitskollegen war ich heuer und letztes Jahr auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, bei der es mich echt aus den Socken gehauen hat. Es war eine typische WG-Party wie ich es nur aus Erzählungen gekannt habe. Da bestand dann wirklich die Möglichkeit, Bekannte (Frauen) von Bekannten kennenzulernen, was ich auch getan habe.
Die Bekannten haben sich meist ohne ihre Partnerin mit mir getroffen (Männerrunde).

Zitat von Lu-ca:
Ich seh es da auch wie sie und du bist doch noch so jung, das wird sich alles schon noch zurechtruckeln.Denke ich schon.
Und denke vllt einmal darüber nach, auch andere haben Probleme, Schwierigkeiten, schwierige Startsituationen ins Leben usw- man sieht es vielen Menschen nicht an und es steht ihnen nicht unbedingt auf die Stirn getackert- ist aber so.

Da hast du wohl recht. Jeder hat sein Kreuz zu tragen, nur redet man nicht oft darüber. So ist zumindest mein Eindruck.

Zitat von Lu-ca:
Jo, bei dem Wetter ist Tauchen in tropischen Gewässern...das schöne türkise Salzwasser um einen herum, der Geruch alleine , die bunten Fische, Korallen und lässig im Wasser hängende Schildkröten....ein Traum
Wow das hört sich paradiesisch an. Ich würde so gerne mal eine Schildkröte beim Tauchen sehen. Ist dir schon mal eine begegnet?

Hallo liebe ysabell,

Zitat von ysabell:
so wie Du es verstaden hast, ist es in der Tat sehr selten. Das ist natürlich das schönste, was zwischen zwei Menschen passieren kann.
Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt.
Ich wollte eigentlich sagen, dass diese empathische Verbundenheit in einem Gespräch entsteht, wenn man über etwas redet, dass beide erlebt haben, eine Erfahrung, die beide gemacht haben oder etwas, das beiden nahe geht.
So habe ich das bisher erlebt. Vor kurzem hat mir ein Arbeitskollege locker flockig erzählt, wie er die Wohnung seiner Großeltern ausgeräumt hat. Ich habe ihn dann gefragt wie er sich dabei gefühlt hat, weil ich das Gleiche vor ein paar Jahren gemacht habe. Da ist er dann auf einmal nachdenklicher geworden und es ist so eine Situation empathischer Verbundenheit entstanden.
Ich erlebe das aber selten. Mit dem Mädel war es mir zum Beispiel nicht möglich.
Zitat von ysabell:
Kennst Du sicherlich Und schwups gab es eine Verbindung zwischen uns. Er fühlte sich verstanden und wir waren in einer schönen Stimmung.
Verstehst Du?
Schönes Gedicht. Danke. Ja ich verstehe, was du meinst.

Zitat von ysabell:
Manchmal dachte ich sogar, es kann doch nicht sein, dass mein Leben nur daraus besteht, irgend ein Hindernis zu überwinden; kann es denn nicht auch einfach mal leicht sein? Offenbar nicht

Empfindest du so? Das beruhigt mich etwas.
Wenn ich so zurückblicke, sehe ich vor allem schwierige Situationen, Rückschläge und immer wieder aufrappeln, weitermachen, nie aufgeben.

Zitat von ysabell:
Zudem: ausgelacht, nicht gemocht zu werden usw. muss man schon im Kauf nehmen. Das ist es ja gerade, was andere manchmal beeindruckt- dass jemand sich lieber selbst treu bleibt, statt sich beliebt zu machen.

Das stimmt auch wieder. Sonst wäre es nicht so imposant, seine Schwäche zuzugeben.

Zitat von ysabell:
ja sicherlich. Aber ich glaube, dass es das Geschlechtliche auch ganz ohne gesellschaftliche Prägung gibt.
Ich mache mir Momentan recht viele Gedanken über männlich/weiblich, auch was @Keto dazu gesagt hat. Ich brauche noch eine Weile, um mich darüber zu äußern.

Der Freund, von dem ich schon mal erzählt habe und der immer nur spontan Zeit hat, wenn es ihm recht ist, macht auf mich einen männlichen Eindruck. Woher kommt das?
Es ist nicht so, dass er verplant ist. Er bestimmt alles, immer: wann, wer, wie, was gemacht wird. Ich weiß nicht, ob er das absichtlich macht oder ob er einfach nur ein Mensch ist, der schnell Pläne schmiedet. Ich brauche im Vergleich mehr Bedenkzeit, um zu einem Ergebnis zu kommen.
Manchmal fühle ich mich in meiner Männlichkeit beschnitten, wenn er so die Kontrolle übernimmt.
Männlich/weiblich: Ich denke, es kommt eher darauf an, wie man etwas macht, als was man macht.

Nachdem er dabei ist, die Trennung nach einer langjährigen Beziehung zu verarbeiten, hat er schon wieder Erfolg beim Kennenlernen von Frauen. Imponiert es ihnen, dass er sich für einen Marathon vorbereitet oder ist es sein dominantes Verhalten oder etwas anderes? Das erschließt sich mir noch nicht.

Ich fühle mich dabei nur manchmal, wie jemand, der am Zaun steht und den anderen dabei zuschaut, wie sie Fußball spielen und Spaß haben.

01.04.2017 08:59 • x 4 #131


T
Hallo zusammen,

ein paar Monate sind vergangen und ich melde mich mit einem kleinen Update.
Ich habe mir viele Gedanken zum Thema Männlichkeit gemacht, in mich hinein gefühlt und genau beobachtet, wann das Gefühl auftritt, als Mann wahrgenommen zu werden.
Mit dem Ergebnis für mich, dass meine Männlichkeit immanent ist, es jedoch den Austausch mit Frauen braucht, damit sie deutlich hervortritt. Ich habe einige Beispiele erlebt, wo mir geschlechtliche Unterschiede deutlich geworden sind.
In Zeiten, wo ich wochenlang keinen Kontakt zu Frauen habe und das Leben weitestgehend durch Arbeiten bestimmt ist, ist mir die Männlichkeit nicht bewusst.
Das ist vielleicht schwer nachvollziehbar für jemanden, für den es selbstverständlich ist, regelmäßigen Kontakt zu beiden Geschlechtern zu haben.

Vor kurzem habe ich nach mehreren Monaten mal wieder eine Frau kennengelernt, die Interesse gezeigt hat, auch mich kennenlernen zu wollen. Wir haben uns zwei mal getroffen. Die Dates waren schön aber recht kurz, weil sie krank und schlapp war, die Gemeinsamkeiten überwältigend. Nach dem letzten Treffen hat sich bei mir ein Gefühl der Ernüchterung breit gemacht. Ich kann nicht genau sagen, warum das so ist. Irgendwie habe ich mir etwas mehr erhofft.
Ich sehe den Ball nun in ihrem Feld. Ich habe Interesse an einem weiteren Treffen gezeigt aber ihr Terminkalender ist übervoll.
Wir schreiben also dann ...
Mein Gefühl sagt mir, dass da nichts mehr kommt.
Ein paar Tage später ist mein Gefühl inzwischen durch eine abschließende Nachricht von ihr bestätigt worden.

Ich fühle mich wieder auf Los zurückgesetzt.
Wenn es so weitergeht wie bisher, werde ich in ein paar Monaten vielleicht wieder eine Frau kennenlernen, wobei nicht gesagt ist, dass es überhaupt Gemeinsamkeiten und gegenseitige Anziehung gibt. Das ist ganz schön hart und macht mich auch traurig. Gibt es noch etwas, das ich tun kann?

Ich kann nicht verstehen, wie so viele Menschen einen Partner finden, wenn es so schwierig und langwierig ist.

05.08.2017 22:51 • x 3 #132


T
Hallo zusammen,
ich möchte wieder ein kleines Update geben. Vielleicht habt ihr ein paar Ansatzpunkte für mich.

Ich habe hier in unterschiedlichen Strängen viel Hilfreiches über Männlichkeit gelesen und begonnen, es zu verinnerlichen und umzusetzen. Es fühlt sich gut an. Ich übernehme bewusst Führung und Verantwortung, habe einen eigenen, konträren Standpunkt bei Diskussionen vertreten, bin körperlich immer wieder an mein Limit gegangen und ich habe mein Abenteuer/Risiko gelebt. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg.
Vor etwa 1.5 Monaten habe ich dann schließlich wieder ein Mädchen kennengelernt. Die ersten beiden Dates sind nach meinem Empfinden sehr schön verlaufen. Es gibt ein paar Gemeinsamkeiten und ähnliche Interessen, Sympathie. Ich habe ihre Freude, mich zu sehen gespürt, ihre Unsicherheit gemerkt und ihr Strahlen in den Augen gesehen. Wir sind uns näher gekommen, beim 2. Treffen ein Kuss. Kurz darauf die Aussage: Es geht ihr zu schnell. Ok kein Problem, dann machen wir langsamer.
Nun einen Monat später nach so gut wie keinem Kontakt (ich war verreist) ein drittes Treffen. Nach meinem Gefühl war es sehr kurz, distanziert und oberflächlich.
Ich fühle noch ihr Wesen und fühle gleichzeitig, dass es keine Wiederholung geben wird.

Ehrlich gesagt bin ich mit meinem Latein komplett am Ende. Ich weiß nicht, was ich noch tun sollte. Vor dem Treffen war ich schon bald soweit, das Thema: sich Kennenlernen, Beziehung für mich an den Haken zu hängen. Es fühlt sich an wie eine Illusion, die in meiner Welt einfach nicht real ist. War das nun eine weitere Bestätigung?
Mir fehlt die Kraft nach all den Jahren, den Rückschlägen, für weitere Kontakte/Kennenlernen. Ich habe zum Teil Monate gebraucht, um über eine oder zwei Handvoll Treffen mit einem Mädchen hinwegzukommen.
Was kann ich tun, damit es bei vorhandenem Potenzial auch mal zu einem wirklichen, tieferen Kennenlernen über einen längeren Zeitraum kommt? Irgendetwas läuft doch falsch/ungünstig? Ich verzweifel daran.

22.10.2017 19:10 • x 2 #133


K
Zitat von Trajan:
Was kann ich tun, damit es bei vorhandenem Potenzial auch mal zu einem wirklichen, tieferen Kennenlernen über einen längeren Zeitraum kommt? Irgendetwas läuft doch falsch/ungünstig? Ich verzweifel daran.


Kannst Du machen, bringt Dich auch nicht weiter. Habe eine Phase der Verzweiflung gerade durch.
Von daher der Trost: auch solche Phasen gehen vorbei.

23.10.2017 22:00 • #134


S
Hallo Trajan,
danke für deine Statusupdates. Ich weiß gar nicht, was ich Aufmunterndes sagen soll. Ich glaube, du hast einfach Pech. Aus deiner Beschreibung kann ich nichts erkennen, was du falsch gemacht haben könntest. Du bist forsch vorangegangen und hast die Dame sogar schon beim zweiten Treffen geküsst. Vielleicht ist dein Beuteschema falsch und du interessierst dich für die falschen Frauen. Hast du das einmal durchdacht? Im Gegensatz zu dir lerne ich erst gar keine Männer kennen, bei denen ich mir mehr als freundschaftlichen Kontakt vorstellen könnte...
Liebe Grüße

24.10.2017 19:09 • #135


A


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