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Start Annäherung mit Mitbewohnerin in WG - aber wie?

K
Hallo Leute,
ich bin schon seit längerer Zeit unzufrieden mit meiner momentanen Wohn-/Lebenssituation, die sich aber meiner Meinung nach auf die Wohnsituation mit meiner Mitbewohnerin in einer 2er-WG begründet.
Anfang des Jahres kam ich beruflich in eine neue Stadt und ging der Knappheit der Zeit wegen und der finanziellen Umsetzbarkeit zu dem Zeitpunkt in eine WG, da es ein vorerst unkomplizierter Weg zu sein scheint. Meine Mitbewohnerin ist knapp 6 Jahre jünger. Zur Zeit auch Single. Bis vor 3 Monaten hatte sie noch einen Freund (ca. 1,5 Jahre lang), der alle 2 Monate (wenn überhaupt) nach Deutschland kam. Sie ist auch keine gebürtige Deutsche, kann aber recht gut deutsch. Und sie ist seit Anfang des Jahres in Deutschland.

Sehr oft kommt eine Freundin von meiner Mitbewohnerin zu Besuch oder die beiden unternehmen etwas zusammen. Oft haben Sie gefragt, ob ich nicht mit wolle. Vor ein paar Monaten habe ich immer abgelehnt, da ich solchen Situationen aus Erfahrung immer aus dem Weg gehen möchte (bzgl. Freund). Seit den letzten Wochen gehe ich dann oft mit und wir unternehmen etwas zu dritt. Oft sprechen die beiden in Ihrer Landessprache (ich verstehe nur einen Bruchteil-ich hatte mal eine 4 jährige Beziehung mit einer Frau aus dem selben Land) aber hauptsächlich sprechen sie dann wieder in Deutsch damit ich dann auch etwas verstehe.

So, nun zu den Annäherungen oder den evtl. meinerseits eingebildeten Zeichen, die meine Mitbewohnerin geben könnte. Es gab vor Langem oft gemeinsame Abende (immer zu dritt) und sie saß dann neben mir und wir berührten uns mit den Knien, was oft nicht von mir ausging. Dann gab es eines Abends ein paar dieser berühmten mehrsekündigen Blickkontakte, wo man evtl die Sehnsüchte in der Person zu entdecken glaubt und sich in diesem Moment sofort sehr nahe fühlt und einem sehr warm wird. Letztens habe ich mit beiden Mädels in einem großen Bett woanders (bei der Freundin) übernachtet. Es kam dazu, da sie mich mehr oder weniger überredeten und ich dann mitging. Sie schlief neben mir. Von mir aus wurde nichts unternommen und ich habe es einfach nur etwas genossen das Vertrauen bekommen zu haben und in Ihrer Nähe gewesen zu sein. Sie schien auch glücklich zu sein, dass ich da bin, da sie eine sehr gute Laune hatte. Das Gefühl meinerseits ist erst seit wenigen Wochen vorhanden, da ich vorher immer alles in mir strikt abzublocken versuchte, was in die Richtung ging, sie könnte mir ja doch gefallen oder evtl passen wir ja doch zusammen... ich tue das just in diesem Moment auch, da überall 1000 Zweifel und Widersprüche zu finden sind.
Ich muss dazu sagen, dass ich aus meiner letzten Beziehung nicht gerade gestärkt herausging und mich danach beruflich mit einem Kraftakt (wozu ich auch sehr hilfreiche professionelle Hilfe in Form einer tiefenpsychologischen Therapie nahm und benötigte) mit dem Abschluss Studium auf dem neuen Weg befinde.

Heute waren wir Mittag essen (sie wollten wieder, dass ich mitgehe, aber nicht um zu zahlen, dass wollten sie unbedingt immer getrennt) und eigentlich habe ich gestern aus Ihren Gesprächen vernommen, dass meine Mitbewohnerin noch später einen Kaffee trinken gehen wird mit einem anderen Mann mit dem sie vor Kurzem im Kino war. Dann fragten Sie mich, ob ich mit Ihnen Kaffee trinken gehen möchte und bis jetzt ist sie noch zu Hause und bleibt allen Anschein nach hier. Ich ging zum Mittag/Kaffee eigentl. nur mit um quasi Flagge zu zeigen und wollte präsent sein
Ich bin durch die Therapie leider sehr unsicher geworden, da ich vorher mit vielen Mustern und Schutzmechanismen unterwegs war, die dann spürbar anstrengend wurden und ich nun abgelegt habe. Durch dieses Ablegen ist man leider sehr verletzlich. Wenn ich vor wenigen Jahren in dieser Situation gewesen wäre, hätte ich höchstwahrscheinlich schon längst mal Ihre Hand genommen oder ähnliches probiert. Doch durch diese ganzen Unbekannten .. zuerst ihr Beziehungsstatus, dann die nahe wohnl. Situation und vor Allem ihr sich immer wieder veränderndes Verhalten haben einen Versuch meinerseits verhindert. So ist sie z.b. wenn Ihre Freundin mit dabei ist viel lockerer und wenn nicht dann eher distanziert und abwartend. Das Ende der Beziehung mit ihrem Freund wurde gestern sozusagen von beiden offen propagiert, damit ich das höre und davon weiß. Sie hatte vor einigen Wochen auch mehrmals am Stück folgende/n Titel eher laut in ihrem Zimmer gehört:

- Wonderful Life von Black
- On My Way, the Baseballs
- Come Away With Me, Norah Jones
- Wenn Worte meine Sprache wären, Tim Bendzko
- Geronimo, SHEPPARD
- Crazy, Gnarls Barkley

das waren zmndst. die Titel, die ich kenne. Ich fühle mich schon halb als Stalker, wenn ich nach den Songs googel, die meine Mitbewohnerin hört.

Wenn wir beide auf der Couch sitzen kommen nur wenige Impulse von Ihr. Und nach mehreren Versuchen meinerseits ein Thema zu beginnen, ende ich das dann, da es mir zu anstrengend ist und sie die Situation auch nicht so richtig mitgestaltet.
Ab und an schaut sie mir wieder etwas länger in die Augen (diese sind wirklich schön und sie weiß anscheinend damit kann sie auf eine Art kommunizieren) doch das war es dann. Als ihr Freund zu Besuch war, haben die beiden ähnlich so herumgesessen. Als ich sie mal nach dem Grund fragte, warum die Beziehung gescheitert sei, meinte Sie, dass er immer wollte, dass sie alles macht. Keine Ahnung, ob den Haushalt oder auch so zwischenmenschliche Themen meinte.

Das ist alles irgendwie eine nicht so richtig auszuhaltende Situation. Sie schaut in Ihrem Zimmer (unsere Türen sind immer offen) gerade einen Film und ich schreibe hier etwas zu euch, da ich irgendwie jemanden zum Reden bräuchte. Wenn es doch nur so einfach wäre zu ihr zu gehen und die Karten auf den Tisch zu legen die Situation zu lockern oder gar zu lösen. Die beiden Reden auch ständig miteinander und haben sich, um sämtl. Dinge zu besprechen oder zu deuten etc. Ist nur doof, dass ich damit hier eher unbeholfen herumsitze.
Ich weiß, es ist sehr viel geschrieben und wohl auch unordentlich. Eigentl. würde ich noch mehr schreiben wollen, um mehr Situationen aufzuzählen, die euch Dinge verdeutlichen könnten.
Doch ich überfordere bestimmt schon mit diesem Text die meisten.
Ich würde mich aber freuen, wenn jemand eine Blick von außen schreiben könnte
Grüße kigo07

14.12.2014 19:10 • #1


C
Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, welche Erwartungshaltung du wirklich hast. Ich lese hier viel von Sehnsucht nach Näher heraus und auch einem neuen Kontakt, der dich auffängt. Aber ich lese wenig heraus, das in irgend einer Form auf etwas partnerschaftliches schließen lassen könnte.

Knie berühren und andere Dinge, man interpretiert in Lebensphasen, in denen du dich gerade befindest sehr sehr viel herein. Das kenne ich leider von mir selber. Neustart, Frau die einen in ihr Leben einbindet, die einen einädt, etwas gemeinsam zu unternehmen und sehr vieles mehr. Du schreibst selbst, etwas eindeutiges kommt nicht.

Da du in einer WG lebst, wirst du nach einem erfolglosen Annäherungsversuch, den beispielsweise du tun würdest, eine schwierige Situation beiführen. Allein deswegen würde ich sowas schon lassen, da ich glaube, wenn du einen Annäherungsversuch unternehmen würdest, wäre das recht halbherzig, da du eigentlich nur bestimmte Komponenten von ihr suchst, nichts partnerschaftliches, sondern eher die Tatsache von Nähe.

Um es mal hart auszudrücken, es ist nicht die Person, die dich interessiert, sondern die Verhaltensweise und der Umgang der Person mit Deiner Person. Das klingt austauschbar und sehr ersetzbar. Wäret ihr jetzt nicht in einer WG, wäre die Situation möglicherweise uninteressant für dich.

14.12.2014 19:18 • x 1 #2


A


Start Annäherung mit Mitbewohnerin in WG - aber wie?

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K
Hallo calt100,

danke für deine Antwort.
Du hast in der Tatsache recht, dass ich in meiner Situation Dinge wie Nähe, Angenommenfühlen und wohl auch den bloßen Kontakt suche. Mittlerweile bin ich mit den Gedanken fast schon dort, dass sich durch diese energetischen Dinge dann daraus eine Beziehung entwickeln kann. Könnte auch ein fataler Trugschluss sein.
Was die Sache erschweren könnte, wäre, dass es bei Ihr genauso aussieht. Sozusagen 2 bedürftige Personen in einem Haushalt sich unwiderruflich anziehen.
Meine Vorstellungen in Sachen Beziehung sind eigentl. mal wieder eine deutschsprachige Frau, da ich ja aus den letzten Jahren weiß, wie schwer es sein kann, wenn die Muttersprache nicht die gleiche ist.

Eine Chance hätte ich (um mal wieder von eine Annäherung zu sprechen) wohl nur, wenn ich auch mal irgendwo allein mit Ihr hingehen würde. Kino, Weihnachtsmarkt etc. Ich würde es eher auf einen Versuch ankommen lassen, um etwas definitives zu erhalten und bei negativem Ausgang dann meine Bemühungen nach einer neuen Bleibe starten. Denn ich würde es mit der aktuellen Emotionslage auch nicht hier aushalten, wenn sie jemand neues kennenlernen würde und mit hierher brächte. Denn zu Daten scheint sie ja, da sie mal mit jemand Neues im Kino war.

Ich weiß von Ihr, dass Sie und die Frauen in Ihrer Familie die Zügel in der Hand halten. Viele Entscheidungen treffen usw. Ich sehe eigentl. bei ihr immer hier und da so eine unterschwellige Unsicherheit. Wenn wir draußen nebeneinander laufen geht sie immer in sich gekehrt und mal recht zügig, bis ich mal die Bremse drücke...
Was ich noch weiß, ist, dass Ihr Vater ein Mensch ist, der sehr wortkarg und in Sachen Gefühle zeigen sehr zurückhaltend ist. Sodass sie in Begegnungen mit männl. Personen immer geschlossen bleibt, um sich aus Unsicherheit zu schützen. Ok, ist alles reine Spekulation. Aber irgendwie sind das ja auch alles Interessen die mich für eine Beziehung reizen, um das herauszufinden.

14.12.2014 19:51 • #3


C
Meine letzte Beziehung war eine Bürobeziehung. Der Punkt war einfach der, wir hatten so ziemlich garkeine Gemeinsamkeiten. Nicht mal eine gemeinsame Lebenseinstellung. Die war komplett verschieden. Die einzige Gemeinsamkeit war der Job. Und das ist etwas mau auf Dauer. Daher waren wir uns hinterher beide einig, wenn wir den Job nicht mehr hätten, dann hätten wir keine Gesprächsthemen. Wir wären uns nie über den Weg gelaufen, weil sie zu anderen Veranstaltungen geht als ich, weil sie andere Interessen hat als ich und vieles mehr.

Das ist keine gute Basis. Jetzt übertrage ich das mal auf euch. Die WG ..... du beschreibst es: 2 Bedürftige. Da geht es mehr oder weniger darum, den Hunger zu stillen nach dem Bedürfnis und jetzt bin ich mal hart: in der Not frisst der Teufel Fliegen. Natürlich kann das halten und eine Basis kann man gemeinsam entwickeln, aber ich sehe da irgendwie wenig bis garnichts in deinen Zeilen.

Ausser der Tatsache, dass ihr gemeinsam wohnt, denke dir mal diese Tatsache weg. Wäret ihr euch im echten Leben irgendwo begegnet, weil ihr zB gemeinsame Interessen hab, gemeinsame Ideen?

Nun kommt noch etwas dazu, was sehr interessant ist. Du wünschst dir eine Deutschsprachige Frau. Ich kann das deswegen verstehen, weil ich es aus dem Bekanntenkreis kenne. Allein die Sache, dass sie sich in deiner Gegenwart in ihrer Sprache unterhalten, du vieles nicht mit bekommst, grenzt dich per se schon aus. Da du das erwähnt hast, scheint es dir aufgefallen zu sein. Und vielleicht ist es dir nicht nur aufgefallen, sondern sogar störend aufgefallen. Weil du es sogar noch kennst.

Nehmen wir mal ein Bedürfnis Nahrung. Du hast Hunger. So.....und eigentlich isst du gerne Nudeln. Nun hast du aber Hunger und es ist nur Reis da. Also isst du halt Reis. Weil nichts anderes da ist, das Bedürfnis ist zunächst gestillt. Aber wenn du ein Jahr später wieder Nudeln bekommen kannst, wirst du die bevorzugen, weil es eben nicht nur darum geht, rein das Bedürfnis Nähe, nicht allein sein uvm zu stillen. Beziehung sollte nicht dazu da sein, um irgendwelche Bedürfnisse zu stillen, die man allein nicht gestillt bekommt. Da gehört auch S. dazu. Manche führen eine Beziehung nur weil sie die Garantie für regelmäßigen S. haben. Und sobald sie einer Frau über den Weg laufen, die sie wirklich interessiert, es eben nicht nur darum geht, irgendwelche Bedürfnisse zu stillen, so wird es kompliziert, denn man merkt, dass man nicht nur diese Grundbedürfnisse hat.

Wie ich es herauslese seid ihr immer zu dritt am Start und das ist auch eher ein Indiz für Freundschaft als für Partnerschaft. Auch das Übernachten in einem Bett, also wäre sie wirklich an dir interessiert, würde sie doch nicht wollen, dass da noch eine Freundin mit in der Kiste schläft. Da würde sie ja Gefahr laufen, sich Konkurrenz zu schaffen.

Das mit der neuen Wohnung müsstest du in Erwägung ziehen, sonst könnte dein WG Leben zur Hölle werden, muss nicht sein, aber es kann so werden. Sie wird dich garantiert nirgendwo hin mehr mit nehmen, wenn sie weiß, du hast Interesse und sie hat keines.
Ich halte mich von Frauen fern, die Interesse bekunden und ich ihnen gegenüber nur freundschaftliche Basis, das verletzt unnötig und schafft Probleme. Das ist keine Basis für Freundschaft, wenn einer mehr will.

14.12.2014 20:33 • #4




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