@edge: Da ist aus meiner Sicht überhaupt nichts armselig dran!
Da war was zwischen bekannten Fakten und Bauchgefühl schief und Du hast das hinterfragt. Ist doch super. Genau so steigt man hinter die Dinge. Dann wolltest Du das für Dich verstehen und hast die einzige Person gefragt, die außer Dir an dieser Dissonanz beteiligt war. Klar, hat Urmel recht, dass die Antwort Deiner Ex nicht unbedingt der Wahrheit bzw. Wirklichkeit entsprechen muss. Aber ihre Antwort hat bei Dir Denkprozesse angestoßen, Dich in Denkrichtungen gelenkt, an deren Ende Du nun Deine Antwort gefunden hast. Also ist doch alles gut.
@urmel: Wenns Edge darum gegangen wäre, die Frau zurückzuerobern, hätte Dein (nenn ich jetzt mal so, nicht böse gemeint:) Angriff aufs weibliche Salamanderhirn klappen können. Aber darum gings Edge, wenn ich ihn richtig verstehe, nicht. Der wollte Klarheit, nicht Beute. Und für diesen Zweck halte ich den Austausch mit dem ebenfalls Betroffenen immer noch für die beste Chance.
@urmel: Thema Anziehung.
Ja, die ist zur Anbahnung einer Beziehung unabdingbar. Und für das Führen der meisten Beziehungen ein wichtiger Bestandteil. Und Du hast völlig Recht, wenn Du sagst, dass Souveränität (Selbstsicherheit) ein Büchsenöffner ist, der immer zieht.
In einem großen Raum voller Männer fällt der größte Brüllaffe (Thema Dominanz) als erstes auf. Der macht sich durch Präsenz schon mal die ersten Türen bei den anwesenden Frauen auf. Dementsprechend nix sind Parties für schüchterne Männer. Die brauchen andere Strategien, die Augen der Damenwelt auf sich zu ziehen.
Dass aber jede Frau mit diesem Mann oder den 10% der dominantesten gehen würde (nach Hause oder ins Bett oder auch nur zur Bar) ist nicht richtig.
In absolut jeder Situation fällt jeder Frau (da hast Du völlig Recht, in dem Punkt sind wir wirklich alle gleich) die Souveränität eines einzelnen Mannes auf. Wir nennen das dann Charme oder Charisma. Aber am Ende zeigt uns der souverän in 3 Zügen einparkende Nachbar ebenso wie der locker die Präsentation abfeiernde Kollege ebenso wie der easy mit seinen Kindern herumtollende Spielplatzdaddy ebenso wie der spielend leicht den PC fitmachende Computernerd, dass er weiß, was er tut, sich dabei wohlfühlt und ihm nichts Angst macht. Das macht ihn attraktiv.
Und zwar fürs Bett.
Wenn das vorher noch der nette Nachbar, Kollege, Bekannte war, dann springt in einem solchen Moment unser Salamanderhirn an und erkennt dieses männliche Wesen als Mann bzw. potentiellen Bettgenossen.
Und diese Anziehung immer wieder aufblitzen zu lassen, lässt Beziehungen langjährig werden, da gebe ich Dir völlig recht.
Du hast auch recht, dass junge, bzw. weniger erfahrene Frauen auf diese Souveränität anspringen wie Katzen auf Katzenminze. Auch geschwächte Frauen sehnen sich nach diese Souveränität des Partners. Wenig erfahrene, verletzte oder ausgehungerte Frauen gehen dann also mit diesem Mann. Insofern stimmt es, dass Frauen, die in einer Beziehung sind, von solch einem Mann weggeschnappt werden können und ein Mittel gegen diesen Weibsverlust ist, als Beziehungspartner selbst der souveränste Hengst im Revier zu sein.
Was aber auch hilft ist, dafür zu sorgen, dass die Partnerin in der Beziehung keinen Mangel leidet, sich nicht unerfahren (klein), verletzt oder ausgehungert fühlt. Das nennst Du dann Disney. Ich nenne das eine gute Beziehung, die keinen Raum für Dritte lässt. Ist natürlich für den Mann anstrengender, als alle Paar Tage die Partnerin so zu verunsichern, dass sie glaubt, um den Partner kämpfen und für ihn attraktiv sein zu müssen, um ihn nicht zu verlieren. Denn damit wird Energie, die für das gemeinsame Leben und die Beziehung aufgebracht werden könnte, abgezogen, um die Beziehung, die künstlich gefährdet wird, zu erhalten. Ein Spielchen, das weibliche Energie, die richtig was aufbauen könnte, umlenkt in Erhaltungsbemühungen. Niveawerbung aus den 60ern statt Disney. Und je unabhängiger die Frauen werden (finanziell und in der Selbstsicht, dem Selbstbewusstsein, der Selbstsicherheit), desto weniger zieht diese Masche.
Du hast auch recht, dass Unabhängigkeit (hier: beider Geschlechter) Beziehungen langjährig macht.
Aber diese zwei Dinge (Souveränität des Mannes und Unabhängigkeit beider Geschlechter) haben in meinen Augen nichts miteinander zu tun.
Bei der Souveränität geht es darum, zwischen Abwasch, Arbeitsstress und stinkigen Windeln als Mann immer noch und immer wieder als 6objekt aufzublitzen. Die Frau daran zu erinnern, das in dem Fels zum Anlehnen und dem butterweichen Frauenversteher auch ein Hengst steckt.
Bei der Unabhängigkeit (beider Geschlechter) geht es darum, der Beziehung die Leichtigkeit zu belassen, sie nicht zum Tragesel aller gemeinsamen Ängste und Probleme zu machen, sondern sie durch die Unabhängigkeit, also die Verlagerung von Lasten auf Dritte oder beziehungsfremde Bereiche, zu entlasten.
Zu einer langjährigen Beziehung gehört aber noch mehr als Anziehung und Unabhängigkeit. Die beiden reichen nur für eine langjährige Affäre. Für eine echte Beziehung bedarf es u.a. auch der Verbindlichkeit, der Festlegung bzw. Konzentration auf diese eine von Millionen von Partnerwahlen. Und dieses Bindungsverhalten hängt aus meiner Sicht wesentlich mehr vom Mann als von der Frau ab. Daher widerspreche ich Dir, wenn Du schreibst, dass Männer verführen und Frauen binden.
Außerdem stelle ich die These auf, dass diese animalische Anziehungskraft, die die Tür zwischen guter Freund und Bettgenosse bei Männern über Souveränität aufmacht, bei Frauen folgende ist:
Dem jeweiligen Mann zu verstehen geben, dass 1. er gut genug für einen ist und 2. frau ihm keine Last sein wird.
Zu 1. gehört das Anhimmeln, das Bewundern seiner Leistungen und das eigene Minderleisten (sich also in Leistung und Erfolg unter dem Mann einzugruppieren) und das Zurückhalten von Meckern und Nörgeln (also dem wiederkehrenden Hinweis, dass seine Leistung nicht gut genug sein könnte).
Zu 2. gehört auch die Unabhängigkeit (in meiner Generation vor allem die finanzielle, weil Männer wegen der allgemein unsichereren Zukunftsaussichten nicht mehr gerne die Last der Familienversorgung alleine tragen möchten). Aber vor allem die mit mir ist alles easy, ich hab für alles Verständnis und bin für alles offen-Attitüde, die vor allem junge Frauen ausstrahlen. Vor allem aber die von Dir bei Frauen strikt gesuchte emotionale bzw. psychische Stabilität und unkomplizierte Vergangenheit, sprich: keinen Ballast, mit dem sie die Beziehung und damit den Mann zusätzlich belasten könnte.
Herr Urmel, ich freu mich auf Ihre Reflektion diesbezüglich.
@edge: sorry für das highjacken Deines Threads. Schmeiß uns raus, wenn Du Dein Thema noch nicht durch hast und/oder Deinen Thread nicht für sowas hergeben möchtest.
Grüße
Bekannte