32

Tagebuch über das Scheitern unserer Ehe

M
Kaum zu glauben. Auf jeden Fall viel Glück.

29.03.2015 21:28 • #61


Chrisi
Hey n_ever ! das freut mich sehr für dich. Egal, ob es was mit euch beiden letztlich was wird, emotional eine wunderbare Hilfe für dich. Dafür zünde eine Kerze an !
Ansonsten sei diplomatisch und freundschaftlich. Wird dir erst mal nicht gedankt. Ist auch normal. Er wird sich noch eine Weile schwer tun. Kalkuliere es ein. Lass dich nicht provozieren. Du legst in dieser Phase den Grundstein für den späteren Umgang mit dir und den Kindern.
Ich wünsche dir viel Kraft.

30.03.2015 02:38 • x 1 #62


A


Tagebuch über das Scheitern unserer Ehe

x 3


N
Danke Chrisi, das klingt nach einem echt guten Rat!
So in etwa wäre auch meine Intuition gewesen,
aber da ich ja über mich selbst weiß, dass ich mir oft zu viel gefallen lasse,
war ich mir unsicher ob das wirklich das richtige Verhalten in dieser Situation ist.

Stimmt aber, je normaler ich mit ihm umgehe, desto eher kann er auch auf diese Freundschaftsebene gelangen. Ist ja ganz schön kompliziert da die Balance zu finden

Und danke für die Glückwünsche.
Ja der Kontakt zu dem besagten Kerl hebt meine Laune ordentlich an, und der Stress macht mir gar nicht so zu schaffen wie sonst. Da ich diese ganze Trennungsproblematik immer wieder mal anspreche, wodurch er genau weiß woran er gerade ist, ist es auch okay, glaube ich. Also kein Ausnutzen, oder so.

30.03.2015 07:56 • #63


N
So, ich bin mal wieder hier, weil es mir grad nicht gut geht.
Vermutlich ausgelöst durch ziemlich holprige erste Schritte auf dem Singlemarkt.

Die Scheidung läuft, der Umgang ist einigermaßen geregelt und ich studiere wieder..

Das klingt erstmal gut, aber trotzdem habe ich manchmal das Gefühl ich schaff es einfach nicht
Dann fallen mir so Schnapsideen ein wie Studium hinschmeißen, Auswandern (ganz allein), oder einfach zurück in die Ehe flüchten..

Mein Ex schwört mir immernoch Liebe und wünscht sich eine gemeinsame Zukunft.
Und auch wenn ich das absolut nicht will, ist dieser Gedanke verführerisch, beruhigend.
Angesichts der Tatsache das ich mich nicht mit dem Singledasein anfreunden kann.
Und mit drei Kindern offenbar wirklich lange Single bleiben muss, zumindest was ernsthafte Beziehungen betrifft.

Diese Freundschaft+ Mentalität ist Gift fürs Herz, aber ganz ohne Zärtlichkeit kann ich auch nicht sein. Ich weiß, man soll erstmal gut und gern Single sein bevor man bereit ist für etwas Neues.
Aber davon bin ich meilenweit entfernt. Ich WILL NICHT allein glücklich sein, für mich ist Liebe ein Bestandteil von Glück auf den ich nicht verzichten mag und den ich eben suche.

Gleichzeitig frag ich mich, ob diese Sehnsucht nach Liebe normal ist, oder nur ein Resultat davon das mein restliches Leben zum kotzen ist.

Jedenfalls merke ich das mir grad am Wichtigsten ist einen neuen Partner zu finden.
Und das, obwohl ich genug dringendere Baustellen habe.

Tja und wie werde ich dieses Gefühl los?

14.08.2015 22:27 • #64


Chrisi
Willkommen in der Gegenwart !
Auch ich habe erschreckender Weise die gleichen Gedanken und Erfahrungen gemacht wie du. Ohne Kinder. Freundschaft + Mentalität selbst von Männern, die in wenigen Jahren auf die 70 zugehen! Da fass ich mich manchmal an den Kopf.
Ja, ich kann dir in deinen Gedanken folgen.

15.08.2015 01:04 • #65


W
Hallo n-ever!

Also ich kann Dir nur dringend empfehlen, zuallererst mit Dir ins Reine zu kommen, die anstehenden Probleme Schritt für Schritt zu lösen, unabhängig zu werden von diversen Kompensationspersonen und vermeintlichen Symbiosepartnern.

Auch wenn Du sagst: am nötigsten brauchst Du einen Partnern - das ist der falsche Weg. Am nötigsten ist, daß Du selber mit Dir und Deiner Situation zurecht kommst und damit Deinen Frieden machst.

Wenn Du nämlich einen Rettungsmann suchst, dann wirst Du auch nur einen Rettungsmann finden. Das mag sich eine Zeitlang vielleicht ganz gut anfühlen, aber auf Dauer ist das fatal, weil weder Du dauernd in diesem Gerettetwerdenwollen-Zustand wirst ausharren wollen noch der Partner dauerhaft den Retter spielen wird wollen. Und dann sitzt Du gleich in der nächsten frustrierenden Beziehungsfalle und manövrierst Dich womöglich in noch schwierigere Situationen hinein.

Du solltest auch nicht übersehen: Wenn Du so unbedingt einen Partner brauchst, dann macht Dich das abhängig, manipulierbar, kontrollierbar, unfrei, Du entwickelst Verlustängste, Eifersucht, vielleicht existentielle Ängste, wirst hin und her gerissen, triffst vielleicht ganz falsche Entscheidungen usw. - und alles das ist keine Basis für eine gesunde, gedeihliche, glückliche Beziehung. Das bringt nicht Ruhe in Dein Leben, sondern nur Chaos.

Also siehe erst einmal zu, daß Du alles auf die Reihe bekommst und zu Dir selber findest - dann ist die Chance wesentlich besser, einen Partner zu finden, mit dem Du auch eine wirklich glückliche Beziehung führen kannst und in der die Liebe die Hauptrolle spielt und nicht irgendwelche Anhängigkeiten und Hilflosigkeiten und Mängel- und Defizitkompensationen. So etwas geht längerfristig nämlich nie gut.

LG

15.08.2015 18:58 • x 2 #66


N
Ja Whynot,
das hab ich in der Theorie alles schon begriffen.
Ich suche deswegen auch gar nicht mehr aktiv eine Beziehung (obwohl ich trotzdem gern eine hätte).
Es ging mir in meinem Beitrag einfach um das Gefühl, diese Sehnsucht nach Liebe.
Das ist ein wirklich starkes Gefühl und es dominiert meinen Alltag, will meine Handlungen steuern...
und ich weiß nicht wie ich damit umgehen kann.
Vermutlich einfach aushalten.. Freude aus den anderen Dingen ziehen.. Streckenweise funktioniert das auch gut, ich hab durchaus glückliche Momente und die sind nichtmal selten, sogar viel häufiger als vor der Trennung.
Aber das ändert nichts daran das ich nicht allein bleiben will..
Ich möchte keinen Versorger oder Problemlöser, ich weiß was meine Baustellen sind und will selbst daran arbeiten. Aber ich möchte einfach Jemanden für all die Dinge die zu Zweit schöner sind als allein, undzwar ohne Gefühlsbremse.

15.08.2015 19:57 • #67


W
Hallo n-ever!

Das ist schon klar, daß Theorie und Praxis zwei verschiedene Dinge sind. Nur hilft es bisweilen schon etwas weiter, wenn man ein Problem zumindest einmal theoretisch durchschaut hat.

Ich verstehe auch vollkommen Deine Sehnsucht nach Liebe. Im Grunde ist das ja auch etwas sehr Schönes und Wunderbares.
Was allerdings Du verstehen solltest, ist, daß man, wenn man leidet, verzweifelt ist, vielleicht gerade etwas von der Rolle ist, mit sich selber nicht im Reinen ist, usw. wirklich in Gefahr ist, aus dieser Liebessehnsucht heraus recht ordentlich danebenzugreifen.
Das ist das Problem dabei, weil hier oft Bedürftigkeiten und Motivationen (von beiden Seiten) ganz entscheidende Rollen spielen, die mit Liebe an sich gar nichts zu tun haben. Die schleichen sich dann sozusagen unter dem Deckmantel der Liebe ein, sind aber eben nicht Liebe. Und das schafft dann mehr Probleme als gelöst oder übertüncht werden. Dessen sollte man sich bewußt sein.

Wie Du damit umgehen könntest? Ich würde versuchen, meine Aufmerksamkeit jetzt einmal auf die Lösung der anstehenden Probleme zu richten (ich weiß nicht, bist Du mittlerweile so richtig und abschließend getrennt?) und mich daneben, was Du ja auch machst, an anderen Dingen zu erfreuen und daraus Glücksgefühle zu gewinnen.

Das bedeutet ja nicht, daß Du nun für immer und ewig alleine bleiben mußt. Ganz im Gegenteil! Das Aufarbeiten von Baustellen ist ja die Vorarbeit für eine Liebe, die dann auch harmonisch und glücklich verläuft und diesen Namen auch verdient. So solltest Du das sehen, und nicht als einen Verzicht auf Liebe. Wenn Du diese Vorarbeit nämlich nicht machst, also nicht erst einmal alles wirklich klärst, dann wird sich Deine Liebessehnsucht auch kaum erfüllen können, zumindest nicht in der Form, daß man dann von einer echten und glücklichen Liebesbeziehung sprechen könnte. Alles, was man aus den falschen Motiven heraus macht, trägt schon den Keim des Destruktiven in sich und führt letztlich vom Regen in die Traufe. Und wenn man das über lange Strecken so durchzieht, dann kann das ganz schön zermürbend sein.
Viel besser und sinnvoller ist es, einmal einen wirklichen Cut zu machen, zu sich selber zu finden, Stabiltät aus sich heraus zu entwickeln, die Dinge zu klären und dann nach der Liebe Ausschau zu halten. Denn dann kann man sie auch finden.
Wenn jemand z. B. den Drang verspürt, auszuwandern und sich eine neue Existenz aufzubauen, tut er auch gut daran, sich darauf vorzubereiten und zuvor alles Unerledigte zu erledigen, damit er dann nicht plötzlich meinetwegen mit einer vernichtenden Steuernachzahlung konfrontiert ist ...

Liebe Grüße

16.08.2015 18:04 • x 1 #68


N
Du hast schon zu großem Teil Recht damit, das es besser wäre nicht aus Bedürftigkeit heraus einen Partner zu suchen.

Puh, aber leicht ist das nicht!
Zu meiner Vorstellung vom Glück gehört eben auch ein schönes Liebesleben.
Aber der Ansatz hilft mir;
es als Vorbereitung zu sehen um später unbelastet etwas Neues beginnen zu können.

nur doof das dieses später viel später sein wird.
Von meiner Position aus bis zur Autarkie ist es ein weiter Weg. Ich muss ja viermal für Zufriedenheit sorgen und die Ausgangslage ist mißgünstig.
Und ob ich dann irgendwann überhaupt noch bereit bin die hart erkämpfte Eigenständigkeit aufzuweichen?
Ich denke ich werd das mal neu abwägen wenn ich die hartnäckigsten Stressquellen losgeworden bin.

Und ganz davon abgesehen gefällt mir auch der Ansatz nicht.
Als gäbe es nur eine erstrebenswerte, gesunde Ideal-Liebe
und alles Andere was in der Realität zwischenmenschlich abgeht, wäre unzulänglich und hätte nichts mit Liebe zu tun. So eine beschränkte Sicht auf die Liebe kann ich nicht gut heißen, das ist mir zu hoch stilisiert.

18.08.2015 20:21 • #69


W
Hallo!

Es geht nicht darum, die Liebe hochzustilisieren, sondern darum, Voraussetzungen zu schaffen, die eine geglückte Liebesbeziehung überhaupt erst möglich machen.

Wenn jemand nicht mit sich im Reinen ist, sehr bedürftig ist, mit Problemen behaftet ist usw., so entstehen hier Verzahnungen und Abhängigen (oft verbunden mit Ängsten, negativen Erwartungshaltungen, hohe und schnell Enttäuschbarkeit usw.), die sogar dann eine Liebe zerstören können, wenn tatsächlich am Anfang tiefe Gefühle vorhanden sein sollten und es nicht allein um eine Kompensation geht.

Auf einem Feld, das von Unkraut zugewuchert ist, Weizen zu säen, wird nun einmal nicht viel bringen.

Aber selbstverständlich kann das jeder machen, wie er es möchte.
Es sollte nur eine Anregung sein und kein Befehl ...

Ich verstehe auch Deine Situation durchaus, und diese ist nicht die einfachste. Aber dennoch lohnen sich Geduld und die Aufarbeitung zumindest der wesentlichsten Baustellen viel mehr als hier etwas zu überstürzen.

Liebe Grüße

19.08.2015 01:01 • x 1 #70


Nellwin
Huhu,

liebe n-ever, bei drei Kindern weigere ich mich zu glauben, dass es keine Liebe gibt. Du gibst Deinen drei Kindern liebe und sie geben sie Dir doch zurück. Natürlich ist das eine andere Liebe, das ist schon klar, aber es ist eben Liebe.

Ein Partner ist nicht notwendig um glücklich zu sein und ein Partner ist auch nicht für Dein Glück verantwortlich. Da bist Du schon selbst in der Pflicht. Ein Partner kann bestenfalls Dein Glück unterstützen. Ich frage mich oft, was manche glauben oder für Erwartungen an den Partner haben? Ich meine, wenn ich lese wir haben keine gemeinsamen Freizeitinteressen....hmm, der Partner ist doch nicht dazu da, meine Freizeit zu gestalten. Wenn man gemeinsame Interessen hat, ist das ja ganz nett, ist aber doch nicht zwingend Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung. Liebe spielt sich doch größtenteils im Alltag ab, da sollte man sich im Idealfall ergänzen und unterstützen gegenseitig, denn da verweilt man die meiste Zeit.

Wenn ich das alles so lese, dann denke ich wirklich, dass Du, bevor Du an eine neue Beziehung herangehst erstmal wirklich zur Ruhe kommen solltest. Finde Deinen Frieden mit der Ist-Situation, dann findet sich der Weg in die Soll-Situation von ganz alleine.

Was ist denn aus der angedachten Mutter-Kind-Kur geworden? Ich denke schon, dass das eine Möglichkeit für euch 4 wäre, die ganze Trennungsphase einmal zu verdauen und für Dich die Möglichkeit wäre, festzustellen, dass Du keinen Grund hast unglücklich zu sein. Du hast 3 kleine wunderbare Kinder die Dir bedingungslose Liebe ganz selbstverständlich entgegenbringen....Du hast nur verlernt, das zu sehen.

Ich drück euch 4ren jedenfalls alle Daumen und wünsche euch alles alles Gute
LG
Nellwin

P.S. Manchmal ist weniger denken mehr

19.08.2015 04:20 • #71


N
ich vermelde:

Trennung weitgehend verarbeitet

In den nächsten Wochen sollte endlich der Scheidungstermin feststehen.. Allerdings rechne ich damit schon seit Monaten und es dauert und dauert.
Heiraten war dagegen viel einfacher, schneller und sogar billiger 0,o

Mein Exmann hat seit Oktober eine feste Freundin.. macht mir aber dennoch gelegentlich eindeutige Angebote. Somit ist mir völlig klar dass er sich weder geändert hat, noch ändern wird.
Ich will ihn nicht zurück.

Trotzdem vermisse ich oft die Annehmlichkeiten einer Beziehung.
Insbesondere die Abende allein zu verbringen, keinen zum ankuscheln zu haben.. das macht mich traurig.

Als Alleinerziehende kann ich mich auch nicht einfach auf den Singlemarkt stürzen...
1. ist wenig Zeit und Gelegenheit um Jemanden kennenzulernen
2. schreckt die Tatsache das ich Mutter bin ab,
bzw scheint es nur ganz unverbindlich oder total ernst zu geben.

Dabei suche ich ja weder einen Retter, noch Vaterersatz.. aber eben mehr als dieses dämliche Freundschaft+ Gehabe.

Die Trennung ist jetzt bald schon zwei Jahre her, genaugenommen gilt der 15.3.2014 als offizielles Trennungdatum. Also Heute exakt zwei Jahre!
Der Umgang läuft geregelt, ich studiere seit bald einem Jahr wieder und auch die Kinder haben sich an die Veränderung gewöhnt.
Fehlt nur noch der Scheidungstermin, dann bin ich fertig mit dem Ex, was unsere Liebesgeschichte angeht.

Ich habe überlegt mir ein Fotoalbum anzulegen, dass unsere Paargeschichte von Anfang bis Ende zeigt, sozusagen als Abschluss der ganzen Sache.

Meine Haare, die ich damals verzweifelt abgeschnitten habe, sind auch schon wieder recht lang. Zeit heilt alle Wunden

15.03.2016 23:54 • x 1 #72


N
Und Heute kam endlich die Einladung zur mündlichen Verhandlung über die Hauptsache beim Amtsgericht. Wenn ich das Juristendeutsch richtig verstehe, ist das dann die endgültige Scheidung (sofern keinER querschießt).

Hurra. Oder auch nicht. Es ist vorbei.

16.03.2016 16:05 • #73


N
Seit Gestern bin ich nun auch vor Gericht geschieden
und ich fühle mich großartig!
Hätte mir vor zwei Jahren mal Jemand gesagt dass ich mich so fabelhaft, lebendig und lebenslustig fühlen würde, ohne ihn... nie hätte ich das geglaubt!

Aber es ist überstanden und ich bin sehr viel reifer und stärker geworden.

Ich ziehe bald mit den Kindern in einer schönere Stadt (nah genug für den jedes-2.Wochenendumgang).
Das Studium läuft und - ich hab auch seit ein paar Tagen einen neuen Freund, es läuft also alles wunderbar ohne Ihn. Möge er sein Leben in Frieden führen, ich hab meines und bin damit sehr glücklich

28.04.2016 09:18 • x 1 #74


R
Wow, lass krachen

28.04.2016 09:26 • x 1 #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag