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Tod des Elternteils als Grund für Trennung

M
Hallo zusammen,

seit über einem Monat bin ich nun von meinem Partner getrennt. Es war (für mich) eine Hals- über- Kopf
Trennung, Details darüber sind nicht mehr wichtig. Nur so viel: Ich habe ihn sehr unter Druck gesetzt, mich dafür auch
mehrmals entschuldigt, und später dann mich regelrecht erniedrigt, worauf ich auch nicht stolz bin. Er reagierte mal
nett, mal richtig ausffallend und beleidigend, mal einfühlsam, mal kühl. Es machte mir das Ganze nicht einfach.

Nun hatten wir mehrere Gespräche und es haben sich eigentlich zwei Trennungsgründe herauskristallisiert:
1. Er will sein Leben nicht verplant sehen.
2. und das ist anscheinend der Hauptgrund: Er kann mit dem Tod meiner Mutter nicht umgehen.

Dass er mir in der Hinsicht keine Stütze war, mich nie verstanden hat und mich regelrecht unter Druck gesetzt hat,
jetzt mal das trauern aufzuhören (6Monate her), habe ich natürlich bemerkt. Ich habe ihn aber auch verstanden, er war
überfordert mit der Situation, musste sich irgendwie selbst schützen.
Nun aber komme ich mit der Trennung einfach nicht zurecht. Ich will ihn unbedingt zurück, wir hatten vor dem Tod eine innige, verständnisvolle Partnerschaft und ich finde an sowas kann man doch arbeiten. Ich fühle derzeit nicht nur die Trauer wegen meines Partners, sondern auch wieder extreme Trauer wegen meiner Mutter. Ich zebreche regelrecht an der Überbelastung.

Hat jemand Erfahrungen? Weiß jemand, ob eine erneuete Partnerschaft überhaupt nochmal möglich ist?

Danke für eure Antworten

Maria

08.02.2017 13:08 • x 1 #1


Sabine
ja, ähnlich erging es mir. Als mein Vater starb, veränderte sich meine Welt! Es war genau das Ereignis, das mir sagte, du musst anfangen dein Leben zu leben, sonst ist es so vorbei! Mein Vater verstarb zu meiner Silberhochzeit, dass sind bald vier Jahre her. Und solange habe ich gebraucht um loszulassen. Du hast ihm nicht die Zeit zur Trauer gegeben, und er hat sie sich genommen! Ein halbes Jahr um zu trauern, ist keine Zeit!

Das was du jetzt empfindest, empfindet ähnlich er, für seine Mutter/Vater der/die ging. Da ist im Augenblick, meines Erachtens nach noch kein Platz für dich. Er hat wahrscheinlich nicht einmal einen Gedanken dafür.

Mein Mann ließ mich weinen, ließ mich allein, wenn ich allein sein wollte, ließ mich wütend sein. Ließ mich trauern, obwohl er sich extra für mich 6 Wochen krankschreiben ließ, weil ich selbst sehr krank bin. Und er war da, wenn ich Nähe brauchte. Und genau das war es, was ich brauchte genau zu der Zeit.

Ich brauchte 3 1/2 Jahre, um darüber hinwegzukommen.

08.02.2017 14:27 • #2


A


Tod des Elternteils als Grund für Trennung

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M
Es ist nicht seine Mutter, die verstorben ist, sondern meine...

08.02.2017 14:40 • #3


Gwenwhyfar
Das tut mir sehr leid, Maria.

Ihr hattet wohl schon grundlegende Probleme in der Beziehung, wenn er sich eingeengt fühlte. Seine Reaktion auf den Weggang Deiner Mutter finde ich ehrlich gesagt dennoch unmöglich. Es kann nicht sein, dass Du in einer solchen Situation ihn noch betüdeln musst und aufpassen, dass Du Dich ja nicht daneben benimmst (also aus seinen Augen gesehen). Viele rutschen da in depressive Phasen und leider liest man dann immer wieder von Trennungen.

Das ist alles nicht einfach, bestimmt auch für ihn, aber ist ein Partner, der Dich nicht unterstützt der Richtige?

08.02.2017 14:45 • x 1 #4


R
Zitat von Gwenwhyfar:
Das ist alles nicht einfach, bestimmt auch für ihn, aber ist ein Partner, der Dich nicht unterstützt der Richtige?

Das sehe ich genau so, liebe Maria.
Wenn er in dieser traurigen Phase Deinen Schmerz und Deine Trauer nicht erträgt, solltest Du Dich fragen, ob Du das wirklich Dein ganzes Leben lang haben möchtest?
Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Dir der doppelte Verlust fast den Atem nimmt. Ich drück Dich mal ganz doll

08.02.2017 16:59 • x 1 #5


M
Danke ihr beiden!
Das habe ich mich sehr oft gefragt und das ist auch der Zwiespalt in mir:
Der Kopf, der weiß, das er mir das nie geben kann und ja auch nicht will und das tut mir nicht gut
und Mein Herz, das ihn über alles liebt, gerade auch weil er diese schwere Zeit miterlebt hat und
mich von allen Seiten kennt.

08.02.2017 17:09 • #6


R
Liebe Maria
Es ist gut, dass Dein Kopf schon Bescheid weiß. Auch wenn erfahrungsgemäß der Weg ins Herz noch dauern kann.
Nimm gerade diese Zeit als Negativ-Punkt auf Deiner gedanklichen Liste. Da war er nicht für Dich da. Und das ist auch sehr traurig...

08.02.2017 17:37 • x 1 #7


Sabine
Es tut mir sehr leid, dass ich es nicht voll erfasst hatte. Ich habe es leider überlesen, dass es um deine Mutter ging.

Ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an.

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit

08.02.2017 17:53 • x 1 #8


Herztot
Ich habe heute noch einen Satz gelesen, dass es keine Liebe wäre, wenn es weh tut. Viel mir gerade so ein. Er soll dir gut tun in schweren Zeiten. Aber das was er tut ist einfach schlimm.
Ich weiß das es schwer ist, aber sei dir bewusst, das dieser Mann dir niemals das sein kann was du dir wünschst.
Mein Beileid.

08.02.2017 17:58 • x 1 #9


A


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